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One-Shot

Der Ausdruck in seiner Hand sah aus, als wollte er ihn verhöhnen. Kakeru war sich sicher, wenn billiges Druckerpapier lachen könnte, dieses hier hätte eine ganz besonders hässliche, gemeine, gackernde Lache. Er konnte sie quasi schon hören, während er auf den Zettel hinuntersah.

 

 

Ursprünglich war die Verkündung noch harmlos gewesen.

Man wolle eine Schulwoche nutzen und einen intensiven Workshop aufziehen, um ihre Fähigkeiten für den großen Auftritt im Oktober noch einmal über das reguläre Training hinaus erheblich zu steigern. Wie auch immer er es geschafft hatte, aber jedenfalls hatte Otori es vollbracht, auch Team Hiragi mit an Bord zu holen – und überhaupt die Erlaubnis der Schule für die Aktion zu bekommen.

In Kakerus Vorstellung war es simpel gewesen: Sie würden sich allesamt wie beim letzten Mal in Hiragis Ferienhaus treffen, und dann hoffentlich ohne zerbrochene Vasen und ewig langen Putzdienst nicht nur getrennt, sondern womöglich auch miteinander trainieren.

 

Dummerweise sah die Realität ganz anders aus.

 

Im Endeffekt würden sie gar nicht als Gruppe unterwegs sein – sondern in Pärchen. Nach einem Schema, das Kakeru unbegreiflich war, hatten Hiragi und Otori Pärchen aufgeteilt, ihnen dann jedem einen großen, braunen Briefumschlag mit ihren Workshop-Aufgaben gereicht und erklärt, dass sie allesamt über die geplante Trainingswoche hinweg die dort benannten Aufgaben zu erfüllen hatten, um schließlich die Ergebnisse am letzten Tag zu präsentieren und dabei zu reflektieren, was sie gelernt hatten. Laut Otori waren die individuellen Trainingsprogramme auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und würden gezielt auf ihre Stärken und Schwächen eingehen.

Unterkommen würden sie an verschiedenen Orten – ein Pärchen blieb in der Schule. Eines kam in das Ferienhaus, in dem sie bereits einmal gewesen waren. Ein weiteres kam in eine Ferienwohnung der Familie Hiragi. Tsukigamis Familie, soweit Kakeru es mitbekommen hatte, sponsorte eine der übrigen beiden Unterkünfte, und den Ursprung der letzten kannte er überhaupt nicht.

Sie betraf ihn nicht, also war es ihm auch relativ egal.

 

Zuerst hatte er es als Glückstreffer empfunden, als ihm oben auf dem Deckblatt seiner Unterlagen die Information entgegenstrahlte, dass er in dem Ferienhaus unterkommen würde. Sein Glück hatte ungefähr so lange gehalten, bis er eine Zeile weiter hinuntergeschaut hatte, dann war es vorbei gewesen.

 
 

Teilnehmer: Tengenji Kakeru & Ugawa Akira

 

Fassungslosigkeit war noch zu schwach um zu beschreiben, was Kakeru bei dem Anblick empfand. Ugawa war alles, aber nicht sein bester Freund. Mit ihrem letzten Zusammentreffen hatten sie zumindest irgendwie gelernt, klarzukommen, aber die meiste Zeit war der kleine Flegel trotzdem eine Pest sondergleichen und Kakeru verspürte viel zu oft den Drang, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen und ihm brutal durch den altrosafarbenen Haarschopf zu wuscheln, bis von der piekfein-fluffigen Frisur nichts mehr übrig war als ein explodiertes Vogelnest.

Es würde ihm nur recht geschehen!

 

 

Der Grund, weshalb Kakeru sich inzwischen vorstellte, dass das Papier in seiner Hand ihn irrsinnig auslachte, war aber nicht einmal Ugawas Name, der viel zu groß gedruckt darauf prangte. Mit Ugawa konnte er sich sicherlich arrangieren, auf die eine oder andere Art. Er war größer, er war kräftiger, und es war nicht, als hätte der Flegel ihm viel entgegenzusetzen, wenn er das nicht wollte. Er sah nicht, wo diese Paarung etwas war, das ihm Profit bringen sollte, aber gut. Er könnte damit umgehen.

Wenn er ganz ehrlich war, dann machte es ihn sogar neugierig, wie die anderen Paare aussahen. Bei wem war Hoshitani gelandet? Tsukigami? Waren sie alle teamübergreifend gemischt? Er wollte nachfragen, andererseits würde er es früh genug sehen, wieso also unnötige Gedanken in seinen Kopf stopfen? Er hatte genug Mühe damit, sein eigenes Schicksal zu arrangieren, da musste er nicht auch noch darüber grübeln, wie zum Beispiel Tsukigami und Inumine miteinander funktionieren sollten.

 

Er hoffte wirklich für seinen Kameraden, dass er nicht  mit dem seltsamen Köter geschlagen war.

 

In jedem Fall war Ugawa das pauschal geringere Problem, auch wenn er eine Katastrophe war. Was ihn wirklich und zutiefst schockierte, war das Thema ihres Workshops, das sich unterhalb der Eckdaten befand und in der ganzen Breite über die Seite zog. Die Schriftzeichen waren so groß gedruckt, Kakeru hätte sie nicht einmal ausblenden können, wenn er es noch so sehr gewollt hätte. Er hätte blind sein müssen, um sie nicht zu sehen.

Es war ein Albtraum. Ein schlechter Witz. Er war Tengenji Kakeru, der junge Adlige des Kabuki, angehender Musical-Star, und nicht – das!

Das Papier schien immer lauter zu lachen, das nasale Gackern in Kakerus Vorstellung schlimmer als das Geräusch von Fingernägeln auf einer Schiefertafel. Er war versucht, es zu zerknüllen, aber er wusste, dass es nichts ändern würde, außer, dass sein Arbeitsmaterial aussah, als wäre er selbst nur ein lausiger Flegel. Er atmete betont langsam ein und aus, versuchte, irgendwie die Schmach zu verkraften. Er hatte sich vieles ausgemalt, was sie thematisch bearbeiten könnten in dieser einen Woche. Es gab genug Grundsteine für schauspielerische und musikalische Verwirklichung! Es gab ausgesprochen viele, anspruchsvolle Genre und Unterthemen – es war doch logisch, dass sie sich daran bedienen würden, nicht wahr? An einer Herausforderung, die auf ihrem Niveau war.

Das hier war nicht auf ihrem Niveau.

Jedes einzelne Schriftzeichen lachte laut und kakophonisch, als Kakerus Blick über sie wanderte:

 
 

Thema: Amerikanischer Teenage-Horror

 

 
 

***

 

 

„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich hier mit dir gestrandet bin!“, beklagte Ugawa sich zum dritten Mal allein seit ihrer Ankunft. Mit einem überzogen dramatischen Ächzen ließ er sich auf eines der Sofas im riesigen Wohnzimmer fallen und streckte die Beine aus. Er tat beinahe so, als hätten sie den schlimmsten Gewaltmarsch hinter sich, dabei waren die paar Kilometer von der Bushaltestelle hoch zu dem abgelegenen Anwesen nicht halb so schlimm gewesen.

Würde Kakeru gerne behaupten, aber er schwitzte trotz seiner leichten Kleidung, teils von der Sommerhitze, teil von dem langen Weg. Der Rollkoffer, den er hinter sich hergezogen hatte, war auch schon vor einer gefühlten Ewigkeit viel zu schwer geworden.

„Mir passt’s auch nicht“, gab er trocken zurück, während er sich seufzend reckte. Er verzog das Gesicht, weil sein Shirt an seinem Rücken festklebte. Er wollte duschen. Ugawa sah nicht besser aus mit seinem in der Stirn klebenden Haar. Kakeru löste den Knoten der dünnen Jacke, die er schon vor der Busfahrt um die Hüften gebunden hatte, weil es viel zu warm gewesen war trotz früher Stunde. Er mochte es, aber nicht unbedingt für stickige Busfahrten und Kilometermärsche durch die Pampa.

„Dabei solltest du froh sein, mit jemandem zusammenarbeiten zu können, der aus einem echten Star-Team kommt statt aus so einem bunten Hauf– pffffhhhht!“

Die Jacke, die Ugawa ins Gesicht flog, unterbrach seine nutzlose Litanei. Kakeru grinste zufrieden, als der Flegel spuckend und prustend den Stoffbatzen vom Gesicht zerrte und ihn dann unter einem Anflug von Zornesröte anfunkelte. So war es doch schon viel besser, huh? Als der Knirps den Mund aufriss, um sich zweifelsohne zu beschweren, unterbrach Kakeru ihn wohlweislich sofort:

„Los, zieh dich aus, ich will den Arbeitsplan durchgehen, ehe der Tag vorbei ist. Nach dem Duschen.“

 

Einen langen Moment sah Ugawa ihn an, als wollte er einen blöden Kommentar machen. Er war weise genug, es sein zu lassen – Kakeru ahnte ohnehin, in welche niveaulose Richtung seine Retourkutsche geschlagen wäre. Desinteressiert sah er zu, wie der Flegel sich wieder vom Sofa hievte, dann wandte er sich ab, um sich um seinen eigenen Kram zu kümmern. Die wieder aufgesammelte Jacke hängte er im Flur auf, brachte den Koffer hoch in das Gästezimmer, das er für sich allein beanspruchen durfte – Ein Glück, dass er nicht mit Ugawa teilen musste – und holte frische Kleidung und Duschsachen, um eines der Bäder im Haus zu blockieren. Einmal wieder schweißfrei und sauber fühlte er sich schon deutlich besser, und mit seinen Arbeitsunterlagen in der Hand ging es zurück ins Wohnzimmer. Es war angenehm kühl gegen die Wärme von draußen.

Gerade, als er sich aufs Sofa sinken ließ, trat auch Ugawa wieder ein, immer noch missmutig, aber immerhin so weit kooperativ, dass er seine eigene Lektüre mitgebracht hatte. Er ließ sich gegenüber von ihm auf das zweite Sofa sinken, überschlug die Beine. Um seine Schultern lag ein weich aussehendes Handtuch und sein Haar war noch sichtbar feucht.

„Hast du schon mal reingeguckt?“

Kakeru schüttelte den Kopf.

„Nicht übers Deckblatt hinaus. Du?“

Er hatte einfach nicht die Zeit dazu gefunden. Und auf der Busfahrt nicht den Nerv. Er vermutete, Otori hatte sie absichtlich erst so kurz auf knapp ausgestattet, damit sie so richtig ins kalte Wasser fielen und niemand laut protestieren konnte.

Ugawa schüttelte den Kopf. Er nestelte abwesend an dem Briefumschlag herum, öffnete ihn blindlings und zog den Stoß an Papieren hinaus, der die nächsten Tage über ihr Leitfaden sein würde. Kakeru tat es ihm gleich und begann, seine Dokumente durchzublättern. Hinter dem Deckblatt befand sich ein Inhaltsverzeichnis. Er hatte mit irgendeiner festen Performance gerechnet – ein Skript für ein kleines Theaterstück, oder Instruktionen für Gesang und Tanz, aber er fand keines von beidem unter den Stichpunkten. Stattdessen entdeckte er dort Dinge, die er gar nicht erwartet hatte.

Recherche. Charakterstudien. Verschiedene Schauspielübungen, die nicht aufeinander aufzubauen schienen, und nicht einmal irgendwie logisch miteinander zu tun hatten.

Ihr Wochenziel, wie ihm schließlich die nächste Seite verriet, war es, ein Impromptu-Schauspiel im Stil typischen amerikanischen Teenage-Horrors vorführen zu können, wobei es ihnen verboten war, irgendwelche Requisiten zu nutzen, die sie nicht im Raum der Aufführungen fanden, und sich im Vorfeld nicht über das Setting absprechen durften.

 

„Wunderbar“, murmelte Ugawa, nahm ihm damit die Worte aus dem Mund. Kakeru grinste müde, legte seufzend den Stapel Papier zur Seite.

„Wunderbar“, echote er. Er war fassungslos, wie weit entfernt das hier von allem war, das er sich unter einem sinnvollen Workshop für ein sinnvolles Kunsthandwerk vorgestellt hatte. Wie flegelhaft allein das Thema war! Jeder Blinde sah, dass das absolut nicht sein Metier war.

„So einen Mist mach ich nicht mit!“, zeterte sein unfreiwilliger Partner weiter, verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, „Wir können in der Zeit genauso gut etwas sinnvolles lernen! Wir haben Internet, um uns zu informieren, so ist es nicht!“

Kakeru war geneigt, ihm Recht zu geben. Kakeru hasste es allerdings, irgendeinem dahergelaufenen Flegel Recht zu geben, und obendrein vertraute er darauf, dass Otori wusste, was er tat. Selbst wenn er gerade überhaupt nicht sehen konnte, welchen Sinn das alles hier haben sollte, bisher hatte Otori sie noch nie enttäuscht, deshalb sah er nicht, weshalb er auf einmal damit anfangen sollte. Das half ihm nur alles nichts, wenn dieser dumme Kerl ihm gegenüber auf dem Sofa nicht spurte.

Er hob die Augenbrauen, sah Ugawa amüsiert spöttelnd an.

„Was denn? Willst du nicht lieber deine Mami stolz machen?“ – „Tatsumin hat nichts damit zu tun!“, fuhr der Kerl auf, sprang empört auf die Füße. Er sah selbst im Stehen noch winzig aus für Kakeru, „Und er hätte vollstes Verständnis dafür, dass ich diesen Schwachsinn nicht mitmachen will!“

„Sicher? Er ist sicher ganz brav und macht, was auch immer die ihm hingeworfen haben. Und wer weiß schon, was er für einen Mist ertragen muss. Da schaffst du es doch, einen auf Serienkilleropfer zu machen und ein paar Horrorfilme zu gucken, oder?“

Seine Worte unterstreichend wedelte er mit ihrem Arbeitsauftrag. Ugawa sah alles andere als amüsiert aus, spätestens seit der Erwähnung von Horrorfilmen. Kakerus Augenbrauen wanderten interessiert in die Höhe, er hielt inne in seinem Wedeln. Es war unmöglich, nicht zu grinsen.

„Oh, Ugawa-Chan… sag nicht, du hast Angst vor Horrorfilmen?“

 

„ICH HABE KEINE ANGST!!!“

 

 

Kakeru wusste, dass es eine Lüge war, noch ehe sie die erste DVD in den DVD-Player schoben.

Otori und Hiragi hatten ihnen einen ganzen Stapel dagelassen. Von einer oberflächlichen Internetrecherche ausgehend wusste Kakeru, dass die Filme eine völlig unterschiedliche Qualität aufwiesen, einige wurden allgemein positiv bewertet, andere in Grund und Boden kritisiert. Ihre großen Gemeinsamkeiten waren die Tatsache, dass die Protagonisten Jugendliche waren – und das Filmgeschehen voller Blut und Ekel.

Inzwischen saßen die nebeneinander auf einer Couch dem Fernseher gegenüber, Kakeru mit Fernbedienung in der Hand, Ugawa hatte ein Sofakissen auf seinem Schoß zerknüllt. Er war ungewöhnlich leise, während er den Fernseher anstarrte, als könnte er ihn mit bloßer Willenskraft davon abhalten, den Film zu zeigen.

So sehr Kakeru das ganze Thema auch zuwider war, die Aussicht darauf, Ugawa und seine große Klappe einmal weit weniger großkotzig zu erleben, war auf eine seltsame Art entschädigend genug, dass er sich beinahe amüsiert zurücklehnen konnte, als er die Geräte einschaltete.

Während der Vorspann lief, grinste er zu Ugawa hinüber.

„Sicher, dass wir keine Snacks rüberholen sollen?“

Seine einzige Antwort war ein entschiedenes Kopfschütteln, zusammen mit einem vorwurfsvollen, verstimmten Blick. Kakeru lachte erheitert.

Rund die Hälfte ihrer Zeit würden sie mit Horrorfilmen und Charakterstudien hier verbringen.
 

Das konnte nur unterhaltend werden.

 

Es dauerte keine halbe Stunde, bis der erste Aufschrei aus Ugawas Richtung ertönte. Kakeru kommentierte ihn nicht, aus dem simplen Grund, dass er selbst erschrocken war – wenn auch wesentlich leiser.

Er hatte noch nie einen Horrorfilm gesehen. Wozu auch? Für jemanden von seinem Stand war das nun wirklich alles andere als die richtige Freizeitbeschäftigung, und es wäre ihm auch nie in den Sinn gekommen. Jetzt im Nachhinein entdeckte er, dass er rein gar nichts verpasst hatte. Das Schauspiel war überwiegend schlecht bis maximal durchschnittlich, aber kaum wirklich überzeugend oder mitreißend, die Stories waren allesamt gleichermaßen katastrophal dumm, und die Charaktere waren eine Katastrophe, dass man sich nur fremdschämen konnte für so viel Dummheit.

Es war noch viel schlimmer, als er beim Anblick des Themas erwartet hatte.

So etwas sollte er spielen? Einen Idioten, der zu dumm war, sich effizient zu bewaffnen, der alleine loslief, wenn ein Serienkiller umging, statt in einer Gruppe zu bleiben, dem das Konzept von sich im Haus verschanzen völlig fremd war, wenn der Feind nachweislich draußen war?

Es erinnerte ihn ein bisschen an Hoshitani. Der war gedankenlos und dusselig genug, um eine solche Rolle glaubhaft spielen zu können. (Er müsste doch nicht einmal spielen.)

Kakeru war es nicht.

Nicht einmal Ugawa traute er so viel Dummheit zu! Auch wenn das überwiegend daran lag, dass der Junge ehrlich zu verstört von dem ganzen spritzenden Blut, den abgetrennten Gliedmaßen und den gespaltenen Köpfen war, als dass er leichtsinnig genug wäre, auch nur einen einzigen falschen Schritt zu tun.

„Ich weiß nicht, wie dieser Film es schafft, aber bisher ist mir der Psychopath der sympathischste Charakter“, kommentierte er amüsiert, während er zwischen abstoßendem Ekel und morbidem Amüsement hin– und hergerissen beobachtete, wie besagter Killer gerade sein Opfer ausweidete. Ugawas Blick war betont am Fernseher vorbeigerichtet, bemerkte er, als er aus dem Augenwinkel zu ihm hinüberlinste.

„Wahrscheinlich bist du einfach selbst einer“, zischte er angriffslustig. Er zuckte zusammen wegen eines knirschenden, schmatzenden Geräuschs, das plötzlich ertönte, holte betont tief und ruhig Luft. Kakeru lachte schadenfroh, sparte sich aber jede Antwort. Für den Moment.

Bei Gelegenheit aber…

 

Es war doch ein gutes Horrorfilm-Training, huh?

 

 
 

***

 

 

Zwei Tage verbrachten sie in einem immer gleichen Trott: Aufstehen. Streiten, wer das tägliche Essen zubereitete. (Ugawa. Kakeru konnte nicht kochen, und er war nicht geneigt, es zu lernen, damit der kleine Flegel ruhe gab. Dafür machte er den Abwasch!) Horrorfilm gucken. Das gesehene verarbeiten, auswerten, darüber diskutieren, die Ergebnisse schriftlich festhalten. Nächster Film. Gleiches Spiel von vorn.

Kakeru war sogar so großmütig, nicht zu kommentieren, dass Ugawa jeden Morgen ein bisschen weniger ausgeschlafen aussah.

 

Jetzt am dritten Morgen, den sie in diesem Haus aufwachten, sah Ugawa wirklich fertig aus. Unter den Augen hatte er dunkle Ringe, und kaum einen Schritt in die Küche gemacht, wo Kakeru sich bereits breitgemacht hatte, um einen Kaffee zu trinken, der nicht im geringsten schmeckte, funkelte er feindselig durch den Raum. Kakeru versteckte sein Grinsen demonstrativ hinter der Kaffeetasse.

„Du siehst müde aus.“ – „Halt die Schnauze, Tengenji.“

Ehrlich gesagt war Kakeru immer noch fasziniert davon, wie schlecht Ugawa ihre Anschauungsobjekte vertrug. Ja, die Filme waren nicht besonders geschmackvoll, beizeiten sogar regelrecht eklig mit ihrem unnötig hohen Splatter-Anteil, aber darüber hinaus fand er nichts Verstörendes daran. Sie waren einfach zu schlecht, um irgendwie mitreißend zu sein. Selbst die Filme, die pauschal gut bewertet wurden, waren einfach grauenhaft.

Das war alles weit unter seinem Niveau.

In aller Seelenruhe an seiner Kaffeetasse nippend beobachtete er, wie Ugawa zu den Schränken hinüberschlurfte. Kommentarlos. Offenbar war er zu unausgeschlafen, um den alten Morgenkonflikt der Essenszubereitung wieder aufleben zu lassen – oder er hatte eingesehen, dass er gegen Kakeru nicht ankam und genauso gut schweigend seine Arbeit machen konnte. Er sollte dankbar genug sein, dass der große Tengenji Kakeru-Sama freiwillig das Geschirr spülte! Es war nicht, als wäre das eine Arbeit, die in irgendeiner Form angemessen für ihn wäre. Aber nachdem hier angefangen von den Arbeitsinhalten bis hin zu seiner Gesellschaft rein gar nichts angemessen war, war es auch nur noch ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es machte doch keinen Unterschied mehr.

 

„Wie viel haben wir eigentlich noch vor uns?“

Ugawa klang immer noch genauso grimmig wie beim Reinkommen, obwohl er inzwischen mit dem Frühstück vor der Nase und den zwei Tassen Kaffee, die er nebenbei getrunken hatte, wesentlich fitter aussah – wenn man von Leichenblässe und Augenringen absehen konnte.

„Zwei. Wenn wir uns ranhalten, sind wir bis zum Mittagessen fertig und können danach mit den Praxisübungen anfangen.“

„Es ist bescheuert! Wieso machen wir diesen Scheiß nochmal?“

Obwohl sich Kakeru diese Frage immer noch mehr als oft genug stellte, grinste er nur betont unbekümmert und zuckte mit den Schultern, als würde ihm die ganze Sache gar nichts ausmachen. Als wäre da nicht diese bittere Schmach des lächerlichen Themas. Als würde er sich nicht verhöhnt und verspottet fühlen von der ganzen Welt, weil er hier sitzen und sich schlechte Filme angucken musste, deren schauspielerische Leistungen teilweise noch Hoshitanis erste Gehversuche unterboten.

„Trag es wie ein Mann, Ugawa. Ich weiß, das ist schwer, wenn man eine kleine Mädchenfresse ist, aber du schaffst das schon.“

Als ob. Ganz wie Kakeru erwartet hatte, fauchte Ugawa empört auf, sprang auf die Füße – der Tisch war zu groß, als dass er Kakeru darüber hinweg erreichen könnte, weshalb er sich nach einem Moment des nutzlosen Reckens wieder auf seinen Platz fallen ließ. So, wie er dreinsah, schien er zu versuchen, zumindest den letzten Funken Würde zu bewahren.

Er scheiterte kläglich.

„Der Punkt ist eher, dass es Leute gibt, die anders als du und dein bunter Haufen einen gewissen Standard haben, der hier einfach nicht erfüllt ist.“

Dass Kakerus Standard deutlich höher war als Ugawas ignorierte der kleine Scheißer auch nur. Kopfschüttelnd wandte Kakeru sich von ihm ab, nachdem er großspurig verkündete, dass er sich auf das erbärmliche Niveau der kleinen Giftspritze gar nicht herablassen wollte und wandte sich seinem Essen zu.

 

Wenn er auch sonst nicht viel Positives mit sich brachte, man musste Ugawa lassen, dass seine Kochkünste genießbar waren.

 

Während der Winzling nach dem Frühstück seine letzte Müdigkeit in einer Dusche ertränken ging, kümmerte Kakeru sich darum, die Arbeitsspuren in der Küche zu beseitigen. Geschirrspülen würde eindeutig niemals seine große Passion werden, aber zumindest war es eine Arbeit, zu der er problemlos fähig war. Letztlich, er hatte eine gewisse Übung darin, denn natürlich wurden Tavians Näpfe regelmäßig penibel gereinigt. Nur das Beste für den kleinen Engel.

Der Gedanke an seine Katze ließ ihn bekümmert seufzen. Eine ganze Woche ließ er Tavian alleine, und am Ende hatte er nicht einmal wirklich etwas erreicht, worauf er stolz sein konnte, das war jetzt schon absehbar. Tavian würde ganz zu Recht enttäusch von ihm sein. Wie hatte er sie nur so lange allein lassen können für nichts?! Er konnte sie schon vor sich sehen, die vorwurfsvollen Augen, wenn er zurückkehrte und sie bei ihrem temporären Aufpasser in Empfang nahm. Er hätte sie mitnehmen sollen. Er hätte sie mitgenommen, hätte er irgendjemanden anderen zum Partner als Ugawa. Okay. Inumine bildete wohl die zweite Ausnahme.

Und Hoshitani. Nachher lief Tavian nur wieder weg… Aber andererseits wäre es nur gut, wenn Hoshitani seine Angst vor diesem liebreizenden Wesen überwand, und solange Kakeru aufpasste – aber im Grunde war es völlig belanglos. Hoshitani war nicht hier. Er war mit Ugawa geschlagen, und genau deshalb hatte er Tavian nicht mitgebracht, weil er es nicht riskieren konnte, dass dieser aggressive Pimpf sich an seinem Engel vergriff. Ein bisschen bereute er es. Tavian hätte die gesamte Aktion so viel angenehmer gemacht. Und es wäre doch auch für die Katze viel besser gewesen, bei ihrem Herrchen zu bleiben! Was, wenn sie einsam war? Kakeru vermied es, Tavian in fremde Hände zu geben, so gut es ging. Natürlich war sie es ein Stück weit gewöhnt, weil es sich nicht immer vermeiden ließ, aber eine Woche am Stück war eine immens lange Zeit.

Er hoffte, dass sie ihm noch einmal verzeihen würde, wenn er zurückkehrte. Er sollte auf dem Rückweg noch Leckerlis für sie kaufen. Es war keine Erpressung! Nur ein Zeichen seiner endlosen Liebe. Tavian sollte wissen, dass sie immer noch seine Nummer eins war, auch wenn er sie so lange verlassen hatte.

 

So vertieft in die Gedanken an seine geliebte Freundin verging immerhin die Hausarbeit wie im Flug. Die letzten Besteckteile abgetrocknet und weggeräumt ließ Kakeru noch einmal den Blick durch den Raum schweifen, sicherstellend, dass er nichts vergessen hatte. Auf der Spüle lag noch ein breites Fleischmesser.

Wie gut, dass er das noch bemerkte!

 

Er würde es später noch brauchen.

 

 

Zwei Horrorfilme später hatte keiner von ihnen wirklich das Bedürfnis nach einem Mittagessen. Kannibalismus war einfach nicht appetitanregend.

Statt sich also mit Kochen aufzuhalten, widmeten sie sich sofort ihren übrig gebliebenen Aufgaben, in der Hoffnung, dass die Schauspielübungen sie auf andere Gedanken bringen würden. Gerade fühlte Kakeru sich ein bisschen, als würde er die nächsten Monate kein Fleisch mehr sehen wollen.

 

Na ja. Tavian würde sich über die Extraportion freuen?

 

Wieder etwas Sinnvolles zu tun zu haben machte die ganze Woche ultimativ besser. Zwar mochten die Übungen selbst immer noch weit von dem entfernt sein, das Kakeru als anspruchsvoll bezeichnen würde, aber überhaupt etwas anderes zu tun, als über hirnlose, flache Horrorfilmcharaktere und –Stories zu diskutieren, war eine Wohltat.

Und ehrlich, solange Ugawa nicht er selbst war, war er verblüffend erträglich.

Kakeru gab es nicht gerne zu, aber der nervige Flegel mit dem dreisten Mundwerk hatte seinen Platz in Team Hiragi ohne jede Diskussion verdient. Er war talentiert. Auch wenn Schauspiel nicht sein bestes Fach zu sein schien, war er insgesamt fähig genug, schnell neue Situationen zu erfassen und spontan und sinnvoll zu reagieren. Er hatte genug Gespür, dass Kakeru nicht das Gefühl hatte, er würde sich gerade mit einem Klotz unterhalten. Oder Hoshitani zu seinen schlimmsten Zeiten. (Er war inzwischen wirklich deutlich besser geworden! Das Trauma seiner ersten Vorstellung würde Kakeru aber noch lange verfolgen.)

Kurzum: Nachdem sie sich einmal aneinander gewöhnt hatten, hatte er regelrecht Spaß an ihren Übungen.

 

Als sie schließlich unterbrachen, lag das an ihren knurrenden Mägen. Weil er hungrig war und schnell etwas zu essen wollte, ließ Kakeru sich dazu herab, Ugawa in der Küche zu unterstützen. Immerhin wurden sie wirklich schnell genug fertig, saßen schließlich vergleichsweise friedlich am Küchentisch und aßen. Kakeru hing in Gedanken längst wieder bei seiner geliebten Katze, während Ugawa stirnrunzelnd sein Handy betrachtete, als hätte es eine ganz entsetzliche Beleidigung ausgesprochen. Nach ein paar Sekunden legte er es mit einem unwilligen Seufzen wieder weg.

„Nicht einmal Inumine-Kun meldet sich.“ – „Scheinbar hat jeder außer dir Spaß an diesem Workshop.“

Ugawa schoss einen verärgerten Blick in seine Richtung.

„Sicher, dass du Spaß hast? Du hast doch gestern Abend noch stundenlang ein Foto angeschmachtet.“

Der Flegel grinste, während Kakeru unwillkürlich erbleichte. Ungeniert lehnte er sich vor, stützte das Kinn auf die Hand, hob die Augenbrauen, jeder Ärger war längst vergessen – es war typisch Ugawa. Kaum fand er etwas, worauf er herumhacken konnte, war seine Laune ultimativ besser.

„Erzähl mal. War’s deine Freundin? Wie hält die’s eigentlich mit deinem Ego aus?“

Es gab keine Freundin in Kakerus Leben. Das Foto, von dem Ugawa sprach, war natürlich ein Bild von Tavian, aber er würde dem Unruhestifter die Existenz seines kleinen Engels nicht unter die Nase reiben. Nicht auszudenken, wohin das führen könnte!

Das Spiel konnten außerdem zwei spielen.

Kakeru brachte ein Grinsen auf sein Gesicht. Er schob seine halbgegessene Portion ein Stück zur Seite, damit er sich bequemer vorlehnen konnte.

„Neidisch, dass du kein Mädchen hast? Oder hättest du lieber einen Typen, weil du selbst schon Mädchen genug bist?“

 

Kakeru hatte noch nie gesehen, wie sich so schnell so viele verschiedene mimische Facetten auf einem einzigen Gesicht abspulen konnten. Ertapptheit. Ärger. Empörung. Ugawa schaffte es, erst bleich und dann knallrot zu werden, bevor er sich daran erinnerte, dass er mehr können sollte als das und sein Gesicht wieder in eine halbwegs kontrollierte Maske nonchalanter Unbekümmertheit verwandelte.

„Ich bin einfach wählerisch und nehme nicht die Erstbeste~ Du musst es ja mächtig nötig haben, huh?“

„Sie ist nicht die Erstbeste!“

Ugawa lachte spöttisch. Kakeru schnaubte beleidigt und schüttelte den Kopf. Niemand beleidigte Tavian, nicht einmal, wenn er nicht einmal wusste, dass er Tavian beleidigte!

„Sie ist die einzige für mich. Eine Göttin. Ein Engel, ausgesandt, um meinen tristen Alltag zum Strahlen zu bringen. Unter Tausenden habe ich sie gesucht und ausgewählt! Es war Schicksal, dass wir uns gefunden haben, und nichts und niemand wird uns je wieder trennen.“

Inzwischen sah sein Gegenüber völlig entgeistert aus. Als wüsste er nicht ganz, ob er das jetzt ernstnehmen sollte oder es nur billiges Theater war.

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“

„Mein voller Ernst.“

Es gab selten etwas, das Kakeru so ernst in seinem Leben gewesen war wie seine Liebe zu Tavian.

„Sie ist das schönste Geschöpf auf Erden. Zart. Zierlich. Aber so stolz und schön dabei! Sie hat schon immer ihren eigenen Kopf gehabt. Wie eine wahre Königin, sie weiß ganz genau, was sie will, und wie sie es bekommt. Es reicht schon, wenn sie mich nur ansieht mit ihren großen Katzenaugen, und ich vergesse mich!“

Einmal angefangen konnte Kakeru nicht mehr aufhören. Er hatte völlig vergessen, dass er Ugawa irgendeinen Bären von einer Freundin hatte aufbinden wollen, war völlig und ganz nur noch auf Tavian und seine wunderbare Existenz konzentriert. Er hätte ganze Lobeshymnen auf das Tier singen können. Womöglich hätte er es auch getan, hätte Ugawa sich nicht wieder eingemischt:

„Du spinnst. Das ist keine Verliebtheit mehr, das ist Wahnsinn! Kein Mädchen will so einen Creep wie dich!“

 

Es war genug. Kakeru schlug die Hände auf den Tisch, in der gleichen Bewegung, mit der er schwungvoll aufstand. Ugawa zuckte zurück, musterte ihn zwischen Erschrockensein und Unglaube.

„Dreh jetzt nicht durch…“, murmelte er. Er hätte genauso gut gegen eine Wand anreden können.

„Du hast keine Ahnung! Wir lieben uns. Sie ist für mich bestimmt wie ich für sie! Jeden Tag ist es einzig der Gedanke an ihr liebliches Gesicht, der mich jeder Widrigkeit trotzen lässt. Selbst als ich ganz allein war, war sie an meiner Seite! Sie würde mich niemals verlassen.“

„Bestimmt hast du sie angebunden. Oder eingesperrt…“

„Es ist zu ihrem Besten!“

Ugawas Gesicht entgleiste völlig.

Bitte was?!“

„Es ist das Beste“, wiederholte Kakeru. Allein die Vorstellung, was seiner süßen Tavian zustoßen könnte, wenn sie hinauskam, ließ sein Herz schmerzhaft krampfen. Er brauchte einen Moment, bis er über die grausigen Bilder vor seinem inneren Auge hinweg weitersprechen konnte, musste sich vorher daran erinnern, dass Tavian in guten Händen und in Sicherheit war.

Und weit weg von Hoshitani.

„Nicht auszudenken, was ihr geschehen könnte, wenn sie allein hinausgeht! Sie ist das doch überhaupt nicht gewöhnt. Wie fürchterlich die große Welt dort draußen durch ihre Augen aussehen muss… Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ihr auch nur ein Härchen gekrümmt würde.“

Er holte tief Luft, versuchte, sich zu beruhigen. Tavian ging es gut. Es war nichts geschehen, es würde nichts geschehen, und sie hatte doch schon bewiesen, was für ein kluges Kätzchen sie war. Das eine Mal, das sie versehentlich hinausgelaufen war, war sie von sich aus zurückgekehrt. Sie wusste, was gut für sie war.

„Und ihre zarten Pfoten sind den harten Asphalt doch überhaupt nicht gewöhnt! Was, wenn sie–“

„Moment.“

Kakeru hielt inne, verwirrt. In Ugawas Gesicht spiegelte sich sein eigener Ausdruck so perfekt wieder, als wäre er ein Spiegel.

Pfoten?!“

„Was denn sonst?“

„Ich dachte, wir reden von deiner Freundin?“

„…“

 

Da war ja was gewesen. Aber jetzt war es ohnehin zu spät, es noch zu leugnen. Kakeru griff nach seinem Portemonnaie, zog das Foto von Tavian heraus, das er immer bei sich trug.

„Sie ist mehr als das. Sie ist mein Ein und Alles.“

 

Der Laut, mit dem Ugawas Hand gegen seine Stirn klatschte, als er Tavians liebliches Antlitz erblickte, war mit Sicherheit im ganzen Haus zu hören.

 

 
 

***

 

 

Die Gelegenheit, zu tun, was er sich seit dem ersten Horrorfilm vorgenommen hatte, ergab sich schließlich erst am letzten Workshop-Abend.

 

Nachdem sie die letzten vorgegebenen Aufgaben abgearbeitet hatten, hatten sie beschlossen, ihr Improvisationstheater zu üben, indem sie jeder für sich eine thematisch passende Rolle vorbereiteten, ohne sich abzusprechen, und dann entsprechend miteinander zu spielen versuchten.

Die ersten Versuche scheiterten, aber recht bald waren sie gut genug aufeinander eingespielt, dass es irgendwie funktionierte. Eine Pause brauchten sie trotzdem, also zogen sie sich in ihre Zimmer zurück. Ugawa mit dem Handy in der Hand, wohl immer noch hoffend, dass sich irgendeiner seiner Kameraden meldete und von seinen eigenen Erfahrungen erzählte. In der Sicherheit seines Zimmers hatte Kakeru auch den ein oder anderen Blick aufs Handy geworfen, aber es wunderte ihn nicht, dass sich niemand meldete. Er hatte auch keine Lust, ihnen zu schreiben, schon alleine, weil ihm sein Thema immer noch unangenehm war.

Die Vorstellung, wie jemand wie Tsukigami mit einem Thema wie Kindertheater oder schlechtem, niveaulosen Comedyzeug geschlagen war, ließ ihn flüchtig grinsen. Wahrscheinlich hatten sie wirklich alle ihre Gründe, sich nicht zu melden, weil es einfach zu peinlich war.

Und es war nicht, als vermisste Kakeru es. Er war gut beschäftigt, und in den seltenen Atempausen, die sie sich gönnten, war ihm Tavian wichtiger als seine Kameraden, von denen er wusste, dass sie sich wohl irgendwie selbst versorgen konnten. Auch jetzt, wo er entspannt auf seinem Bett saß, kontaktierte er zuerst Tavians Katzensitter, um in Erfahrung zu bringen, ob dort alles in Ordnung war.

War es. Er bekam sogar noch ein Foto von Tavian, der eingerollt auf dem Sofa schlief und sich sichtlich wohlfühlte. Es war erleichternd, auch wenn es ihm gleichzeitig einen Stich versetzte, zu sehen, dass Tavian an einem Ort so glücklich sein konnte, der nicht in seiner Nähe war.

 

„Du hast über alles Katzeanschmachten die Zeit vergessen.“

 

Ugawas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Widerwillig hob er den Anblick von seinem Handy, auf dem inzwischen noch mehr Fotos der schlafenden Schönheit eingetrudelt waren. Der Pimpf stand mit verschränkten Armen im Türrahmen, spöttisch grinsend.

„Wirklich, deine Obsession ist ein bisschen verstörend. Für eine Katze.“

Er schüttelte lachend den Kopf.

„Das kann echt nur ein Loser, der keine Freunde hat, oder?“

Kakeru öffnete den Mund, um zu widersprechen, um Tavians Ehre zu verteidigen, doch dann entdeckte er im Augenblick das metallene Funkeln auf dem Nachttisch, halb verborgen unter seinen Arbeitsunterlagen. Statt zu zetern stieß er die Luft aus, schob sein Handy in die Hosentasche und zuckte nur mit den Schultern. Die Reaktion war eindeutig zu wenig für Ugawa, dem der Sinn scheinbar nach Konfrontation stand. Er schnaubte, stapfte einen Schritt in den Raum hinein.

„Ehrlich? Ist es so wahr, dass du es nicht einmal abstreiten kannst? Wie arm. Und dabei dachte ich, du und deine Kollegen wäret so tolle Freunde? Habt ihr das nicht selbst gesagt?“

Sein Grinsen wurde immer unangenehmer. Kakeru stand auf, trat auf Ugawa zu – und an ihm und seinem immer verwirrter werdenden Blick vorbei, bis er die Tür schließen konnte. Hinter sich hörte er, wie Papier raschelnd zu Boden fiel. Ugawa ignorierte es offensichtlich, denn sein Blick lag immer noch auf Kakeru, als er sich wieder zu ihm umdrehte, spöttisch grinsend.

 

Es tat ihm innerlich fast weh, dass er Tavian gerade so sehr benutzte – aber es war für einen guten Zweck.

 

„Ich kann nicht glauben, dass du das alles geschluckt hast.“

„Eh?“

Kakeru lachte. Selbst in seinen eigenen Ohren klang der Laut unheilverkündend. Er war stolz auf seine Leistung. Auch wenn Ugawa nicht aussah, als würde er ihn sonderlich ernst nehmen, er trat einen Schritt zurück, als Kakeru noch näher kam. Noch einen. Noch einen. Kakeru blieb stehen, als er genug Distanz zwischen Ugawa und die Zimmertür gebracht hatte, dass der nicht so ohne weiteres abhauen konnte.

„Weißt du, sie könnte einen Spielgefährten gebrauchen.“ – „Deine Katze?“, hakte Ugawa fassungslos nach, „Seh ich aus wie Katzenspielzeug?!“

„Ich bin sicher, ihr würdet euch verstehen. Du bist genauso eigensinnig wie sie. Gut, an Schönheit und Eleganz kannst du nicht mithalten, aber ich will ja nicht wählerisch sein. Und wenn du den Mund hältst, kannst du richtig hübsch sein.“

„Halt die Klappe, du Idiot!!!“

Ugawa hatte offensichtlich keine Ahnung, was er hiervon halten sollte. Er sah in erster Linie empört aus – ging vermutlich davon aus, dass er verarscht wurde. Was, im Endeffekt, ja auch stimmte. Längst nicht mehr sanft packte Kakeru den Jungen am Kiefer, zog ihn gnadenlos ein Stück näher, jeden inkohärenten Protest ignorierend.

„Du solltest den Mund halten. Eine schöne Stimme ist einfach nicht mehr schön, wenn sie nur noch schreit und zetert…“

Er seufzte bedauernd.

„Ihre Stimme war wunderbar. Schön wie die Morgenröte. Aber sie hat so viel geschrien. Geweint. Was hätte ich denn tun sollen? Die Narbe ist nicht hübsch, aber mit einem Halstuch kann man sie gut überdecken. Keine Sorge. Niemand würde es sehen.“
 

Panik. Kakeru musste ein schadenfrohes Grinsen unterdrücken, als Ugawa sich hektisch von ihm losriss.

„L-lass mich los, du gestörter Grobian!!!“

Mit einem amüsierten Lachen hob Kakeru die Hände, Unschuld heuchelnd. Der Knirps ihm gegenüber sah sich um. Vermutlich überlegend, wie er gerade am besten wieder aus dem Raum kommen würde.

„Das ist nicht lustig, du Scheißkerl! Psychopath! Freak!“

„Shhhh… du solltest wirklich ein bisschen leise sein. Soll ich dir helfen?“

Ugawa öffnete den Mund gleich wieder. Kakeru lächelte freundlich, deutete dezent zu seinem Nachttisch hinüber – da lag das große Küchenmesser, das er beim Abwasch vor ein paar Tagen gemopst hatte. Ugawas ganzes Gesicht gefror in blankem Entsetzen, als er zwischen Kakeru und dem Messer hin– und hersah, völlig verstört.

„Das ist nicht dein Ernst.“

„Aber du siehst es doch.“

Einen Schritt trat er zurück. Kakeru überbrückte die neue Distanz schnell wieder, packte Ugawa am Handgelenk, bevor er eine Dummheit machen und dem Messer zu nahe kommen konnte. Er wollte keine Verletzten! Fassungslos und aus Augen, die weit aufgerissen und entsetzt waren, sah der Knirps zu ihm auf.

„Es gibt gar keine Katze…“

„Gut erkannt.“

 

Plötzlich wurde alles schwarz.

 

Ugawa schrie, Kakeru erschrak von seinem Geschrei mehr noch als von der jähen Dunkelheit. Einem Reflex folgend zog er den zappelnden Flegel an sich, bis sie eng aneinandergepresst in der Finsternis standen. Er spürte Ugawas hektisches Atmen über ihre Körpernähe, spürte kleine Hände, die sich in seinen Seiten krallten, als wüssten sie selbst nicht genau, ob sie ihn festhalten oder wegstoßen sollten.

„Lass mich los!“, zeterte er schließlich, offensichtlich zu einer Entscheidung gekommen. Kakeru hielt ihn wohlweislich noch fester.

„Krieg dich wieder ein, du Flegel! Oder bist du echt zu blöd, ein billiges Schmierentheater zu durchschauen? Angsthase.“

Ugawa erstarrte. Dann knurrte er. Und dann prasselten kleine Fäuste auf Kakeru nieder – es war verblüffend, dass sie es sogar schafften, schmerzhaft zu sein. Nicht, dass das irgendetwas besser machte!

Minutenlang rangelten sie in der Dunkelheit, wobei Kakeru sich alle Mühe gab, sie vom Nachttisch wegzulotsen, bis ihm irgendwann die Türklinke in den Rücken bohrte. Obwohl es wehtat, war es ein seltsam beruhigendes Gefühl. Er packte Ugawa wieder fester, wirbelte mit ihm herum, um ihn gegen die Tür zu drücken.

„Beruhig dich, verdammt nochmal! Oder willst du irrsinniger Flegel dir unbedingt den Hals brechen!?“ – „Ich brech höchstens dir den Hals, du Arschloch! Lass mich gefälligst endlich los, du Psycho!“

Kakeru seufzte schwer. Er ließ Ugawa nicht los, aber er ließ zumindest ein bisschen locker.

„Hast du dein Handy dabei?“ – „Was?“

„Ob du dein Handy hast. Du schleppst es doch so gern mit dir rum.“

„Wieso sollte ich dir das sagen?“

Ugawa klang misstrauisch. Ob er glaubte, Kakeru würde es ihm abnehmen, um ihn in Ruhe ausweiden zu können? Es war unfassbar. Er verdrehte ungesehen die Augen, seufzte noch einmal extra genervt.

 

„Kontaktier Hiragi-Senpai. Sag ihm, dass wir einen Stromausfall haben und frag ihn, was wir tun sollen. Ich spiele sicher nicht an fremder Leute Sicherungskästen herum!“

„Oh.“

Mithilfe von Ugawas Handy fanden sie den Weg zum Bett zurück, ohne einen Unfall zu bauen. Kakeru warf das Messer einfach in die Nachttischschublade, damit es keinen Ärger mehr anrichtete, während seine unfreiwillige Gesellschaft eine Nachricht an Hiragi schrieb. Es dauerte keine fünf Minuten, bis sie eine Antwort erhielten:

„Hiragi-Senpai sagt, das ist normal und passiert ab und zu. Wir sollen aussitzen bis morgen früh, er schickt jemanden vorbei, der sich darum kümmert. In einem Schrank im Wohnzimmer sind Kerzen.“

„Wunderbar.“

Nicht, dass sie morgen von den Sicherungen noch etwas hätten. Kakeru seufzte tief, stand dann wieder auf.

„Los. Rüsten wir uns aus.“

 

 

Bewaffnet mit ihren Mobiltelefonen als Lichtquellen ging es hinunter ins Wohnzimmer, wo sie tatsächlich einen kleinen Stapel teils angebrannter Kerzen fanden. Und Streichhölzer, ohne die sie auch wieder aufgeschmissen gewesen wären.

Bei Kerzenschein auf dem Sofa zu sitzen hätte romantisch sein können. In jeder anderen Situation. Mit Ugawa neben sich war es allerdings alles andere als romantisch. Dass der Wind draußen auffrischte, half auch nicht unbedingt, die Stimmung zu verbessern. Kakeru hatte keine Angst, warum auch? Aber all die Horrorfilme der letzten Tage hatten ihn wohl doch ein wenig geräuschsensibel werden lassen.

Ugawa zuckte bei jedem Knarzen und Knacken zusammen.

Es zerrte an den Nerven. Je länger er hier saß und den Kerzen beim Herunterbrennen zusah, desto mehr schrumpfte Kakerus Geduld, desto schreckhafter wurde er selbst. Desto weniger wollte er hier bleiben. Sein Nacken kribbelte. Er ertappte sich dabei, wie er darüber nachdachte, ob alle Fenster geschlossen waren. Ob die Türen zu waren. Konnte man hier einbrechen, ohne dass es laut zu hören war?

Was war er froh, dass Tavian nicht hier war.

 

„Wir sollten schlafen gehen.“

 

Ugawa klang nicht müde. Kakeru fühlte sich nicht müde, aber ihm war auch bewusst, dass es nichts brachte, wenn sie hier weiter herumsaßen und darauf warteten, dass irgendein gegen ein Fenster schlagender Ast ihnen einen Herzinfarkt bescherte.

„Schlafen“, stimmte er lakonisch zu. Es war besser, als sich hier ewig den Hintern plattzusitzen und nichts zu tun.

Sie bliesen die Kerzen aus, kehrten wieder zu ihren Handys als Lichtquellen zurück, um den Rückweg hinauf zu den Zimmern zu finden. Kakeru bemerkte erst, dass Ugawa neben ihm in sein Zimmer gestapft war, als er sich umwandte, um die Tür zu schließen. Er hielt inne. Sah hinunter auf den Jungen, der ihn zwischen Trotz und Verärgerung im faden Licht des Handys anfunkelte.

„Was.“

„Glotz nicht, du Idiot. Es macht mehr Sinn, zusammen zu bleiben, so sparen wir Licht, wenn irgendetwas ist. Dein Bett ist groß genug.“

Kakeru war versucht, sich zu wiederholen. Er sollte mit diesem Flegel in einem Bett schlafen?! Das war jawohl unerhört! Er teilte sein Bett nicht, außer mit Tavian!

„Jetzt beweg dich endlich!“, kreischte Ugawa beinahe schon. Er klang hysterisch. Wunderbar.

Er hatte Angst.

Und natürlich musste Kakeru das nun ausbaden. (Nicht ganz zu Unrecht, sein vorheriges Theater bedenkend…) Er seufzte schwer, schüttelte den Kopf.

„Wenn du mich störst, werf ich dich aus dem Bett, Flegel.“

Logischerweise. Niemand störte ungestraft Kakerus Schlaf. Ugawa schnaubte nur.

„Mach doch.“

 

Zehn Minuten später lagen sie im Bett. Ugawa hatte ein paar Schlafsachen von Kakeru bekommen, weil keiner von ihnen große Lust hatte, noch durch das Haus zu irren. In der Dunkelheit sah er nur einen vagen Schemen, dort, wo die kleine Nervensäge unter der Bettdecke lag, tatsächlich weit genug von Kakeru entfernt, dass sie sich nicht berührten.

Alles andere wäre auch eine unzumutbare Zumutung gewesen.

Kakeru konnte nicht schlafen. Ugawa auch nicht, gemessen daran, dass der immer noch bei jedem Laut zusammenzuckte. Mit einem genervten Seufzen vergrub Kakeru das Gesicht im Kissen, als könnte er damit die ungewohnte Geräuschkulisse eines Bettgastes ausblenden – er konnte es nicht. Jede Bewegung, jedes Atmen, es hinderte ihn der Reihe weg am Schlafen, zusätzlich mit der allgemein seltsam aufpeitschenden Stimmung.

Irgendwann wurde es ihm einfach zu viel.

 

„Wenn du nicht gleich ruhig bist, schmeiß ich dich eigenhändig raus! Dann kannst du im Gartenschuppen pennen!“ – „Penn doch selbst im Gartenschuppen, du Bastard! Du bist doch an allem schuld!“

„Ich hab sicher nichts an den Sicherungen gemacht, du Flegel!“

„Das behauptest du!“

Ugawa klang immer noch leicht hysterisch. Kakeru sah es nicht, aber er war sich sicher, dass der Kerl ihn gerade in Grund und Boden funkelte – oder es zumindest versuchte, und dabei gleichermaßen an den Lichtverhältnissen und seinem eigenen Babyface scheiterte. Er seufzte genervt. Er hatte wirklich keine Lust dazu, aber wie es aussah, war es nun seine Verantwortung, den Abend zu retten.

Oder zumindest irgendwie erträglicher zu machen.

Noch ein Seufzen später hatte er Ugawa gepackt und unter dessen verwirrtem Ausruf an seine Brust gezogen.

„Was wird das, wenn es fertig ist?! Bist du pervers?!“

„Nein. Kleine Kinder beruhigt Körpernähe doch~“

Es waren nicht die richtigen Worte, das zeigte Ugawas Zetern zur Genüge. Er zappelte und zeterte und meckerte, aber Kakeru ließ nicht locker, bis der dumme Junge irgendwann resignierend in sich zusammensackte und die fremde Stirn mit seiner Brust kollidierte. Härter als nötig.

Insgesamt klang er aber tatsächlich ruhiger so.

 

„Lass mich schlafen, Idiot.“ – „Du hältst doch den Betrieb auf, Flegel.“

 

 
 

***

 

 

Als er aufwachte, war das erste, das Kakeru bemerkte, das Gewicht auf seinen Hüften. Er blinzelte unwillig, presste die Hände auf die Augen, um das Sonnenlicht noch ein bisschen länger auszusperren.

Sonnenlicht.

Erleichtert ließ er die Hände wieder aufs Bettlaken fallen, öffnete langsam blinzelnd die Augen. Das Theater war vorbei. Unglaublich! So eine Nacht wollte er nie wieder, das war eine absolute Zumutung. Unter seiner Würde.

Es dauerte einen Augenblick, bis er erkannte, was das Gewicht auf seinem Körper auslöste. Ugawa. Der auf ihm hockte. Der Junge grinste, trotz Augenringen und schlafzerzaustem Haar, und er sah so unglaublich normal freundlich dabei aus, dass bei Kakeru gleich alle Alarmglocken schrillten. Das war kein normaler Ugawa-Ausdruck.

„Guten Morgen, Tengenji-Kun~! Du hast ja ganz schön lang geschlafen!“

Er kicherte fröhlich. Kakeru hob die Augenbrauen.

„Geh runter“, verlangte er schroff. Es gefiel ihm wirklich nicht, dass das Gör da auf ihm hockte. Ugawa schüttelte nur den Kopf, blieb dreist sitzen.

„Ich dachte, ich bedanke mich noch für gestern“, erklärte er in einem Plauderton, der Kakeru die Haare zu Berge stehen ließ. Er griff irgendwo zwischen die Falten der Bettdecke – und zog das Messer daraus hervor. Unter Kakerus ungläubig-geschocktem Blick wurde sein Grinsen breit, gehässig, und er lachte manisch auf.

 

„Ich fass es nicht, dass du echt geglaubt hast, ich würde freiwillig einfach so in deinem Bett schlafen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Aphrodi
2016-10-24T16:51:50+00:00 24.10.2016 18:51
So, jetzt geht es hier auch endlich mal weiter mit Teil 2 der FF.
Das Taviandrama ist ja zum Glück wieder vorbei und wir können zum normalen Verlauf der FF zurückkehren XD
Kann er bitte den Scheiß mit dem Messer lassen?! Wenn er Ugawa damit erschreckt, gibt es Ärger!!!!!!
Uhhhhh, ein Loblied auf Ugawas Talent, das les ich doch gerne XDDDDDD Viel zu kurz natürlich, aber dass Krakeelo das überhaupt einsieht, ist ja schon mal Demütigung genug, wa? XD

Oh Gott, das Gerede über das Foto XD Wie sie sich da hochschaukeln XDDDDDD Wundervoll und so sinnlos, weil es ja eigentlich nur um ne Katze geht. Wobei...selbst das hätte Ugawa noch gegen ihn auslegen können, haha XD Niemand will seine Freundin sein... û__u Ich wollte ja grad über die Logik lachen von ihm, bis dieser elendig Kitschige Part kam, in der er Tavian anpreist... Alter... Kann Ugawa ihn bitte schlagen? Oder wenigstens angeekelt gucken? Das ist so... eww... Der Junge soll sich bitte mal einkriegen. Dramaqueen.
Okay und daaaaaann artet das Missverständnis aus, wtf XD Jetzt denkt Ugawa echt, er hat ein Mädchen irgendwo gefesselt oder eingesperrt. Oder beides XDDDDDDDDDDDDD So ein Idiot XD Und bitte, kann er jetzt endlich die Klappe halten? Er redet einfach zu viel. Es wäre lustig gewesen, wenn Ugawa in der Zeit die Polizei gerufen hätte XD Na wenigstens weiß er jetzt, dass Tengenji nicht ganz dicht ist... So richtig.

Also...die Szene mit dem Katzensitter erinnert mich irgendwie an...mich XD Auch das Foto, das ich ihr geschickt hab von ihrer Katze XDDDDDD
Jetzt soll er aber biiitte nicht wieder anfangen zu heulen. Über ne Katze... grah, dieser- XD Sie wird sich schon freuen, dass er wieder da ist, mein Gott. Aber rumheulen soll er nicht so viel XD Er hat allen Spott dafür verdient...
Und auch dafür, was er jetzt macht. Dieser miese Kerl! Wer ist hier bitte der Flegel, der mit Messern Leute erschreckt?! XD Oh Gott, jetzt bin ich auf seine Horrorvorstellung gespannt, echt, auch wenn ich ihn dafür an die Wand klatschen werde XD Ugawa schnallt erstmal nichts. Wie könnte er auch? Armer Drachen!
Also dieses Theater.... das ist so geil XD Es ist echt soooo geil XD Also....ja, sehr geil gemacht, auch wenn es natürlich gemein war. Aber es ist echt wie aus einem fiesen Film. Es ist glorreich XD Und wie dann einfach der Strom ausfällt, so richtig unpassend für sie beide, ist auch geil XD Eigentlich, ja, hätte Ugawa ihn lieber wegdrücken sollen. So ein Schisshase... und Dummkopf zugleich XD Süß ist aber, dass Tengenji ihn an sich drückt ;__;
Uh, ich hab wieder ein Wort gefunden XD
Allerdings frage ich mich gerade, ob es tatsächlich so schwer ist, sich um den Sicherungskasten zu kümmern. Andererseits ist das Haus ziemlich alt... Bei meinen 5 Sicherungen ist das natürlich nicht so schwer XD
Tja, jetzt müssen sie eben in ihrer gruseligen Stimmung ausharren und kuscheln XD Der arme Ugawa, dass er jetzt doppelt Angst haben muss, nur wegen Krakeelo!!!
Eine unzumutbare Zumutung, das ist wirklich wunderschön XD Und jetzt liegen sie mit 3 Meter Abstand im Bett, weil sie soooo männlich sind. Wow XD Und so eine Umarmung ist natürlich echt pervers, Ugawa. Glückwunsch XD Ich will nicht wissen, was er von Inumine gewohnt ist, wenn der ihn nachts im Bett an sich zieht. Der arme Junge... er ist total verstört davon! XD

Okay! Jetzt ist es vorbei und ich....schäme mich ein bisschen, dafür, dass ich so versaut bin. Das muss an den nackten Russen liegen, die tun mir nicht gut. Aber das Erste, an das ich dachte, als Ugawa da so saß und so blöde gegrinst hat: Tengenji hat nen Ständer und er hat es schon gesehen... XD Aber so war es dann ja nicht XD
Also zu dem richtigen Ende: Wow, also... ich weiß jetzt nicht, ob das gewollt ist, aber da du es bist, bin ich sehr überzeugt davon, dass es gewollt ist. Es endet echt genau so, wie es in vielen Horrorfilmen üblich ist! Man denkt, nach der Nacht ist alles überstanden. Alles ist wieder normal, friedlich, man kann in Ruhe und Frieden weiterleben. Und dann. Bämm. Plötzlich ist der Horrorfilm doch nicht vorbei, aber man erfährt nie, wie es wirklich ausgeht, kann es sich nur ausmalen und zwar alles andere als positiv. Das ist echt hart geil gemacht! Ich feiere es XD
Ich feiere die FF allgemein, die ist super und ich freu mich, dass du sie geschrieben hast. Aber das Ende ist grad einfach... So. Geil. XDDDDDDDDDDDDDDD

Von:  Aphrodi
2016-10-01T20:15:56+00:00 01.10.2016 22:15
Also ich habe mir jetzt gedacht, weil es ja doch etwas länger dauert, bis ich den One-Shot durch habe, ich mache gestaffelte Kommentare. Mehr Kommentare für die FF, jey XD

Die Idee mit den Trainingsgruppen ist echt cool. Ich bin echt mal gespannt, was die anderen so für Aufgaben und Teams haben, falls das überhaupt rauskommen sollte. Sonst...ist das wohl meiner Fantasie überlassen. Ich glaube ja, Nayuki wäre ein guter Hundepapa XDDDDDDDD Er würde Inumine sicher immer was leckeres zu Essen machen. Und Inumine wäre auch weiiiitaus dankbarer für leckeres Essen als dieser Rotschopf hier. Pff, er soll mal netter sein, wo er hier bekocht wird! Eingebildeter Kerl!!! Schnösel!! Alles!

Ich finde es cool, dass sie im Ferienhaus untergekommen sind. Da weiß man immerhin, wo sie sind, wie es aussieht usw, weil man das eben schon gesehen hat. Und die Aufgabe ist sooo random. Ich hoffe, es wird noch aufgeklärt, was für ein Sinn dahinter steckt. Sonst muss ich auf ewig den Kopf darüber schütteln XD Das ist doch reine Schikane!!!!! XD
Dass Ugawa das nicht ansehen will, war ja klar... Aber dass Tengenji sich darüber lustig macht, ist nicht nett! Irgendwann werden wir herausfinden, wovor er Angst hat. Und dann~

Wie lustig das ist, sich vorzustellen, wie Ugawa da von Tag zu Tag beschissener aussieht und wie sich der Morgen so verändert. Allein schon, dass er einfach wortlos Essen macht. Das ist so geil XD Hast du gut beschrieben und ich kann das sehr gut nachvollziehen. In diesem alten gruseligen Haus hat der Junge doch sicher eine schlaflose Nacht nach der anderen. Ach Mensch, er braucht ein Nachtlämpchen XD Und ein Kuscheltier XD
Zum Glück hat er die Filme bald überstanden...

„Trag es wie ein Mann, Ugawa. Ich weiß, das ist schwer, wenn man eine kleine Mädchenfresse ist, aber du schaffst das schon.“
Ich bin empört. Wie kann er sowas sagen?!!!!!! Er hat doch keine Mädchenfresse!!!! So eine- Jaja, heul lieber ne Runde über deine Katze, dann reden wir nochmal drüber.... also ehrlich. Grah! Ich bin echt empört XD Und es ist ja echt tragisch, wie dramatisch er von Tavian erzählt. Ugawa wäre schon nicht draufgetreten und er ist auch nicht die Katzenlady von den Simpsons, die mit Katzen wirft, ok? Er hätte Tavian schon nichts getan. Krakeelo ist einfach zu dämlich ey XD Er hätte sich selbst viel Leid ersparen können.
Tavian sollte ihn zuhause mit dem Hintern angucken.


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