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Twilight Theatre

von

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One-Shot

Kaitos erster Impuls war es gewesen, rundheraus abzulehnen. Kaitos zweiter Impuls war immer noch Ablehnung gewesen. Weil er sich in die Ecke gedrängt gefühlt hatte von Hoshitanis erwartungsvollem Strahlen – und das recht wortwörtlich, denn der Kerl hatte ihn in eine tatsächliche Ecke gedrängt –, hatte er die Worte nur nicht schnell genug herausbekommen. Sein Schweigen nahm Hoshitani als Zustimmung, als er herumwirbelte um freudestrahlend quer durch den Schulflur zu brüllen: „Tsukigami kommt auch mit, Tengenjiiii!“

 

Tengenji, immerhin, hatte genauso entgeistert ausgesehen, wie Kaito sich überhaupt schon wegen des Angebots gefühlt hatte.

 

(Kaito hatte nicht mehr revidiert. Es lag schlicht daran, dass gefühlt die halbe Schule Hoshitanis Gebrüll gehört hatte und Kaito sich weigerte, sich die Blöße zu geben, diese augenscheinliche Zusage zurückzunehmen.)

 

 
 

***

 

 

Es war keine direkte Einladung. Als Bekannte eines der Hauptdarsteller konnten sie einen deutlichen Rabatt auf die Eintrittskarten bekommen, aber das war auch alles. Tengenji hatte es natürlich erzählt, und er hatte sich unglaublich großmütig dabei gefühlt, und unglaublich freundschaftlich – jedenfalls ging Kaito davon aus. Überromantischer Schwachsinn, den er wirklich nicht brauchte.

Genauso wenig, wie er es brauchte, nun hier vor dem Theater zu stehen, in einem ordentlichen Anzug, den Rest von Team Otori – minus Tengenji – um sich versammelt. Sie waren gemeinsam gekommen, weil Otori es ermutigt hatte.

„Boys, das ist eine wunderbare Gelegenheit, euch als Team näher zu kommen, findet ihr nicht?“

Nein. Kaito fand es nicht. Hoshitanis Begeisterung hatte seinen Einwand völlig übertönt, und weil auch Nayuki zustimmte und Kuga nicht ablehnte, hatte er schlussendlich wenig andere Wahl gehabt, als sich darauf einzulassen. Mit einem stummen Seufzen sah er sich um. Weg von der Menge, die eindeutig nach gut betuchter Gesellschaft aussah, hin zu einem Plakat, das das Abendprogramm verkündete. Tengenjis Gesicht strahlte ihm von dem Papier entgegen, doch leider war er völlig unkostümiert.

Kaito wusste, dass Tengenji eine Frauenrolle spielte. Das Plakat verkündete es auch noch einmal. Den aufgeblasenen Kerl dick geschminkt und als Frau verkleidet über die Bühne tippeln zu sehen, hatte ihn letztlich ein Stück weit mit der ganzen Situation versöhnt. Es könnte wirklich schlimmer sein, und so bekam er wenigstens noch etwas zum Lachen – was er auch dringend brauchen konnte. Der Abend war ihm jetzt schon zu anstrengend.

 

Hoshitani war laut. Nayuki war unsicher. Kuga war… vernünftig, immerhin. Alle drei waren nicht ansatzweise angemessen gekleidet, obwohl Kaito sie im Vorfeld mehrfach darauf hingewiesen hatte, dass es einen anstandshalben Dresscode gab, immerhin war das Theater, das sie besuchten, nicht nur relativ bekannt, sondern auch vor allem bekannt dafür, gut betuchte Kundschaft anzuziehen.

 

(Kuga sah immerhin so aus, als hätte er es versucht. Sein Anzug war nicht besonders schick oder hochwertig, aber er hatte es versucht. Nayuki trug etwas, das ihn aussehen ließ wie einen Grundschüler auf einer Hochzeit und Hoshitani hatte verkündet, gar keinen Anzug zu besitzen, deshalb trug er lediglich eine mehr schlecht als recht gebügelte Hose und ein weißes Hemd, dessen oberer Knopf geöffnet war.

Es war absolut peinlich.)

 

„Steh gerade“, mahnte er Hoshitani nicht zum ersten Mal, „Und gaff nicht so. Das ist peinlich.“

Der Junge lachte verlegen und zog den Kopf ein, straffte die Schultern. Die letzte Mahnung hatte ungefähr fünf Minuten geholfen. Kaito hoffte, Hoshitani würde seinen mickerlichen Rekord noch einmal brechen.

Das Gedrängel vor dem Eingang war immerhin nicht groß; entweder, die Aufführung würde nicht sonderlich gut besucht sein, oder es lag schlicht daran, dass das Klientel eher die gehobene Klasse waren und die meisten Leute schon alt genug, um eine Kunstform wie Kabuki wirklich genießen zu können – und einen Einlass menschlich zu zelebrieren. Kaito schob es eindeutig auf letzteres, denn er glaubte nicht, dass eine Aufführung, die den jungen Adligen des Kabuki als Aushängeschild hatte, wirklich schlechten Umsatz machte.

Tengenji war gut.

Er war ein absolut unerträglicher Charakter, aber er war ein begnadeter Schauspieler, Tänzer und Sänger. Er hatte Talent, Übung, Routine, Erfahrung und die nötige Ausstrahlung, und so wenig gerne Kaito das einsah, das machte ihn schlussendlich zu seinem wertvollsten Teamkameraden. Es würde Kaito enorm enttäuschen, wenn ein Mann seines Kalibers nicht fähig wäre, einen Theatersaal zu füllen – vor allem wo der Saal nicht einmal zu den wirklich großen zählte.

 

 

Weil sie Verbindungen zum Cast hatten, hatten sie nicht nur Rabatte bekommen, sondern auch gute Plätze. Nicht ganz erste Reihe, aber nah genug an der Bühne, um einen hervorragenden Blick auf das Geschehen zu haben – und obendrein auch noch nah genug an dem Laufsteg, der die Bühne bis ins Publikum hinein ausweitete.

Kaito saß direkt am Laufsteg; neben ihm saß Nayuki, Hoshitani daneben, und die andere Grenze ihrer kleinen Sitzgruppe bildete Kuga, der wenigstens vernünftig genug war, um nicht nach der halben Aufführung verloren zu gehen. Er lehnte entspannt in seinem Sitz und betrachtete die Bühne ohne sichtbare Neugier, während Hoshitani ohne Unterlass plapperte. Was er sagte, hörte Kaito sich gar nicht an; Nayuki kümmerte sich darum, Hoshitani Aufmerksamkeit zu schenken und das war auch genug. Spätestens, wenn die Lichter ausgingen und die Vorführung anfing, hatte ohnehin Ruhe im Saal zu sein.

Und sollte Hoshitani dann immer noch plappern, würde Kaito dafür sorgen, dass er aufhörte – so ein unverschämtes Benehmen würde er nicht dulden. Hoshitani wollte selbst auf der großen Bühne stehen, nicht wahr? Dann sollte er erst einmal lernen, die zu respektieren, die es taten, und ihnen die entsprechende Aufmerksamkeit zu zollen.

 

Bis dahin konnte er tun, was er wollte, solange er auf seinem Sitz blieb.

 

Viel zu sehen gab es ohnehin noch nicht: Die Bühne war zu größten Teilen noch von einem schweren Vorhang verhängt. Der Bühnenboden bestand aus Holzdielen, aber mehr war nicht auszumachen, denn alles, was ein paar Schritte in die Bühne hineinging, war von samtenem Rot verborgen.

Die Menschen ringsum waren tatsächlich durchweg älter als sie, bis auf wenige Ausnahmen. Kaito hatte beim Eintreten eine Gruppe Mädchen entdeckt, die kichernd und giggelnd auf ihre Plätze gehuscht waren, und er war sich absolut sicher, dass er den Namen Tengenji hatte fallen hören. Fans seiner jungen Hoheit, über die Kaito nur müde die Augen verdrehen konnte.

„Ah. Tsukigami-Kun.“

Nayukis Stimme riss ihn aus seinen oberflächlichen Beobachtungen. Der Blondschopf hatte sich ihm zugewandt und lächelte freundlich, in seiner Hand hielt er eine kleine Infobroschüre, „Tengenji-Kun hat sie mir gegeben.“

Er lachte leise, verlegen.

„Damit Hoshitani-Kun sich über das Stück informieren kann und nicht völlig unwissend hier hereinstolpert.“

Damit dieser Flegel sich nicht blamiert, hörte Kaito Tengenjis Stimme in seinem Kopf korrigieren.

„Falls du reinsehen möchtest… sie ist interessant.“

Weil Kaito nichts Besseres zu tun hatte, nahm er sie tatsächlich entgegen. Die ersten Seiten der Broschüre enthielten allgemeine Informationen zum Kabuki-Theater. Als Kind der modernen Unterhaltung war es etwas, mit dem Kaito nie näher in Berührung gekommen war, aber die grundlegenden Merkmale kannte er durchaus, also übersprang er den allgemeinen Teil vollständig. Es folgte eine Vorstellung der Darsteller, die er ebenfalls übersprang – nur Tengenjis Eintrag überflog er kurz. Es stand nichts Interessantes drin – und schließlich fand er die ausführlichen Informationen über das Stück.

 

Es war ein neues Stück, scheinbar. Keiner der alten Klassiker, sondern ein kürzlich erst uraufgeführtes Ding, das von den Kritikern bereits hochgelobt wurde als eine erfrischend neue, und trotzdem den Traditionen treu bleibende Bereicherung des Kabuki-Theaters. Wie ein lapidarer Nebensatz verkündete, hatten Absolventen der Ayanagi-Akademie das Stück geschrieben.

Es wunderte Kaito nicht einmal. Mit einem leisen Seufzen gab er Nayuki seine Broschüre zurück, nachdem er den Inhalt des Stücks grob überflogen hatte. Es klang nicht herausragend spannend, aber so, wie Kaito das sah, ging es beim Kabuki in erster Linie ohnehin um die Handwerkskunst und Performance, und nicht zwingend um ein atemberaubendes Drehbuch, das die Welt aus den Angeln hob.

 

 

Als das Licht ausging, war Kaito das erste Mal an diesem Abend positiv erstaunt, weil Hoshitani ganz von selbst in Schweigen verfiel.

 

 
 

***

 

 

Kaito wusste, was Kabuki war. Er wusste, ungefähr, wie Kabuki funktionierte, und wie wichtig seine Rolle in der japanischen Kultur war.

Kaito wusste nicht, wie atemberaubend eindrucksvoll Kabuki war.

 

Als der Vorhang hochgezogen wurde, gab er den Blick auf ein grellbuntes Bühnenbild frei, das aussah, als hätte es viel mehr Tiefe, als die Fläche der Theaterbühne überhaupt rechtfertigen konnte. Es erinnerte Kaito an die Werke der traditionellen japanischen Kunst. Die Bühne, wie sie so vor ihm lag, hätte genauso gut ein Holzschnitt im Museum sein können; es sah beeindruckend aus.

Die ersten Schauspieler, die auf die Bühne kamen, fügten sich perfekt ins Bild ein. Aufwändiges, überspitzendes Makeup, ebenso aufwändig-überspitzte Kleidung, Gestik, Mimik – und Sprache. Die langgezogenen Laute klangen fremd, obwohl Kaito die Worte dahinter nach einem Moment der Eingewöhnung erkannte. Als sprächen sie eine fremde Sprache, und das nicht nur, weil das Altjapanisch tatsächlich für moderne Ohren teilweise schlecht verständlich war.

Ein Blick zur Seite zeigte Kaito, dass seine Kameraden ähnlich beeindruckt waren wie er selbst. Hoshitanis großäugiges Staunen war überhaupt nicht zu übersehen, und auch die anderen beiden sahen zutiefst beeindruckt aus.

 

Ob auch nur einer von ihnen wirklich verstand, was auf der Bühne in seltsam singender Sprache ausgetauscht wurde, bezweifelte Kaito allerdings ein wenig.

 

Obwohl auch er selbst Mühe hatte, der gesprochenen Handlung zu folgen, war das Stück mitreißend, genauso wie die Euphorie der Zuschauer, die zu genau den richtigen Zeitpunkten jubelten und klatschten. Kaito vergaß für den Moment völlig, wieso er eigentlich überhaupt mitgekommen war und ließ sich ganz von dem traditionellen Zauber des Kabuki-Theaters mit seinen bunten, überspitzten Schauspielern und liebevollen Bühnenbildern einlullen.

 

 

Dass sich neben ihm auf dem Laufsteg eine Falltür öffnete, hätte er übersehen, hätte das Schauspiel selbst nicht geschickt seine Aufmerksamkeit darauf gelenkt.

In einer fließenden Bewegung erhob sich aus dem quadratischen Loch im Boden die Gestalt einer hochgewachsenen, eleganten Frau, die würdevoll und aufrecht stand, das Gesicht halb hinter einem Fächer verborgen. Ihre Augen waren rot, umrahmt von ebenso rotem Makeup, das ihre Farbe zusätzlich unterstrich, das Gesicht war bis auf die roten Lippen und rosigen Wangen kabukitypisch weiß angemalt. Die Art, wie sie geschminkt war, ließ sie kummervoll wirken, und gleichzeitig aber auch stolz.

Ihr Haar war eine typische, traditionell-japanische Frisur in seidigem Schwarz mit reichem Haarschmuck, ihre Kleidung schien aus mehr Schichten zu bestehen, als Kaito zählen wollte. Die einzelnen Stofflagen leuchteten in den strahlendsten Farben und ergaben trotzdem ein harmonisches Gesamtbild; es war unübersehbar, dass die hier dargestellte Figur nicht nur sehr wohlhabend war, sondern auch eine der zentralen Figuren des Stücks.

Als sie vollständig emporgestiegen war, setzte sie sich in Bewegung. Sie senkte den Kopf, ließ auch den Fächer hinabsinken, und schließlich richtete sie sich in einer überzogenen, ausschweifenden Geste wieder auf. Die Pose hielt sie für einen langen Augenblick. Dann begann sie, in eleganten Tippelschritten den Laufsteg entlang zu eilen.

 

Sie war wunderschön.

 

„Ist das wirklich Tengenji?!“

Hoshitani, obwohl er flüsterte, war laut genug, dass Kaito ihn hörte.

 

Tengenji. Kaito blinzelte. Sein Blick fiel wieder auf den weiblichen Charakter, der eben erst dem Boden entstiegen war und inzwischen die Bühne erreicht hatte. Sie begann in typisch langgezogenen Tönen zu sprechen mit einer Stimme, die für eine Frau viel zu tief war – natürlich, hinter dem Makeup und der Verkleidung steckte immer noch ein Mann.

Hinter der Verkleidung steckte immer noch Tengenji.

Kaito atmete langsam und unzufrieden aus, verschränkte die Arme vor der Brust.

 

Er hatte gewusst, dass Tengenji ein unwahrscheinlich guter Schauspieler war. Er hatte gewusst, dass es in Tengenjis Familie lag, so wie es beim Kabuki-Handwerk üblich war. Er hatte gewusst, dass es ihm quasi in die Wiege gelegt worden war und er von klein auf damit aufgewachsen war, gelernt und geschuftet hatte, um so gut zu werden, wie er es jetzt war.

 

Aber er hatte völlig verschätzt, was für eine unglaubliche Anziehungskraft und was für ein Charisma Tengenji entfalten konnte, wenn er so völlig in seinem Element war.

 

Es war nicht einmal nur das dicke Makeup, das ihm tatsächlich hübsche, feminine Züge verlieh (und unter dem er überhaupt nicht mehr zu erkennen war), oder die üppige, kunstvolle Kleidung, in der er sich so selbstverständlich bewegte, als hätte er sein Lebtag nichts anderes getan (was wohl auch irgendwie zutraf).

Es war in erster Linie die Art, wie Tengenji seine Rolle spielte. Die fließenden, eleganten Bewegungen, die ausdrucksstarke Mimik, die perfekte Kontrolle, die noch in jedem Blinzeln steckte. Das Selbstbewusstsein, mit dem er Zeilen sprach, die ohne die nötige Überzeugung und Ausstrahlung hätten lächerlich klingen können.

Von einem rein handwerklichen Standpunkt aus war Tengenji überragend.

 

Kaito war gegen seinen Willen zutiefst beeindruckt.

 

 
 

***

 

 

„Wir warten noch auf Tengenji!“, hatte Hoshitani beschlossen, als sie nach der Aufführung das Theater verließen und sich davor als kleines Grüppchen zusammenfanden. Seine Augen glühten vor Begeisterung. Seit seiner Verkündung hatte er keine fünf Sekunden mehr den Mund gehalten, während er nacherzählte, was er im Theater gesehen hatte und lautstark die Kunst des Kabuki bewunderte – und Tengenji insgesamt.

Während Nayuki sich dem Gespräch anschloss, zog Kuga das Schweigen vor. Kaito tauschte einen müden Blick mit ihm, ehe er sich mit verschränkten Armen zurücklehnte, abwartend.

 

Es verging eine gefühlte Ewigkeit, bis Tengenji tatsächlich von einem Seiteneingang aus zu ihnen stieß. Jetzt, ohne das schrille Makeup und die ausladenden Kleider, sah er völlig aus wie ein anderer Mensch.

Ein anderer, sehr selbstzufrieden grinsender Mensch. Kaito verkniff sich einen spöttischen Kommentar. Dass Tengenji das Lachen verging, kaum, dass er von Hoshitani belästigt wurde, lockte ihm ein schadenfrohes Grinsen aufs Gesicht. Es geschah ihm recht, wenn er mit einem solchen Ego hier herumstolzierte.

Leider hielt Hoshitanis Bewunderung Tengenji nicht ewig auf. Nach einigen Minuten, die von Hoshitanis Geplärre und gelegentlichen empörten Ausrufen von Tengenji gefüllt waren, konnte er sich doch loseisen und Hoshitani hinter sich lassen. Es passte Kaito nicht, dass Tengenji stattdessen auf ihn zukam, und das süffisante Grinsen war wieder zurück auf seinem Gesicht.

 

„Ich habe nicht erwartet, dass du kommst“, begann er in einem lapidaren Plauderton, der Kaito unwillig den Mund verziehen ließ. Tengenji stand lässig vor ihm, kaum merklich zu ihm hinuntergelehnt. Einen Moment herrschte angespannte Stille zwischen ihnen, dann lächelte Kaito und neigte leicht den Kopf; Tengenji war nicht der einzige, der schauspielern konnte.

„Ich bin nur zu deiner Aufführung gekommen, weil ich mir nicht entgehen lassen wollte, wie du eine Frauenrolle übernimmst.“

Rote Augen weiteten sich, Tengenjis Gesicht entgleiste für einen Moment voller Empörung. Kaito verkniff sich ein sichtbares Grinsen. Er nutzte Tengenjis empörte Starre, um einen Schritt zurückzutreten, Distanz zwischen sie zu bringen.

Als Tengenji keinen Wimpernschlag später sein Gesicht wieder unter Kontrolle bekam, ahnte Kaito schon, dass das nicht das Ende ihrer Unterhaltung war. Den Schritt, den er gerade noch zurückgemacht hatte, trat Tengenji nun vor.

„Oh? Hat dir gefallen, was du gesehen hast?“

 

Jetzt war es an Kaitos Gesicht, zu entgleisen – für einen kurzen Moment fühlte er sich ertappt und er verengte abweisend die Augen. Ihm lagen tausend verschiedene Worte auf der Zunge, um zu verneinen, um zu untermauern, dass nein, es ihm nicht gefallen hatte – aber es waren alles Lügen.

Es hatte ihm gefallen.

Tengenjis Performance war eine absolute Augenweide gewesen, und eindrucksvoller, als Kaito es erwartet hätte. Aber ehrlich, musste Tengenji das wissen? Nein.

 

„Natürlich. Du hast nicht zufällig Lust, so etwas noch einmal in meinem Schlafzimmer zu tragen?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Schangia
2016-08-08T11:41:44+00:00 08.08.2016 13:41
Okay, ist ein bisschen später geworden, weil too much um die Ohren, ABER JETZT!

Zuerst muss ich sagen, wie froh ich bin, dass du gut recherchiert hast und bis auf so'n paar Kleinigkeiten (die man im Prinzip nur wissen kann, wenn man selbst mal da war) alles sehr realistisch beschrieben hast. Als Kabukiliebhaber ist das für mich so, so wichtig, und macht bei dem One Shot locker die Hälfte meiner Freude daran aus. ////D

Ich musste die ganze Zeit entweder nostalgisch lächeln oder grinsen, gerade beim Ende. Oh Gott, das Ende, das schreit eigentlich fast nach einer Fortsetzung. 8"D

Einziges Manko ist vermutlich, dass man - auch wenn klar wird, dass eben aus Kaitos Sicht erzählt wird - gut rauslesen kann, mit welchen Charas du persönlich nicht so gut kannst, und das ist an manchen Stellen ein bisschen übertrieben. Aber das ist nichts, was einem den Spaß an der Geschichte nimmt. :3

Iiich bin voll happy mit der Story, nochmal tausend Dank dafür, dass du sie so schön umgesetzt hast! ♥
Antwort von:  Puppenspieler
08.08.2016 14:42
Kein Stress! :D Spät ist immer noch früh genug! ♥

Argh D: Ja gut, einmal nach Japan fliegen, dafür hat's nicht gereicht! XD Bin aber froh, dass die Recherche davon ab relativ wasserdicht war. So ein Glück!

KEINE FORTSETZUNG, NEIN! XD Bisher jedenfalls nicht!

Ahaha. |D" Ja, das stimmt wohl... Solange man drüber hinwegsehen kann, ist's wohl noch tolerabel, UND! beim nächsten Mal achte ich dann besser drauf! Danke für den Hinweis! *^* ♥

Seeeeeeeehr gut!*^* Ich bin sehr happy, dass sie dir gefällt!!!
Von:  Aphrodi
2016-07-31T16:42:39+00:00 31.07.2016 18:42
Awww, ich finde es gut, dass Otori sein ganzes Team da hingezwungen hat û__u Der arme Kerl. Er hat es schon nicht leicht~
Und dann muss er sich auch noch mit diesen Idioten sehen lassen. Das Grundschüler-Hochzeits-Outfit ist wundervoll XDDDDDD Ach, sie sind doch echt alle unfähig, findet der Drache! Echt peinlich, gut dass mit denen nicht gesehen werden muss û__u
Hach, da hast du aber mal ganze Recherchearbeit geleistet, ich bin stolz auf dich! XD
Ist ja echt interessant das mit dem Altjapanisch ô__o Und Tengenji sah sicher wundervoll aus~ Sie war wunderschön. Schön, dass er das genau so sieht XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Wobei ich dieses übertriebene Kabuki-Make-Up meistens eher.... nicht mit schön verbinde, erinnere ich mich grad XD

Dass sie sich dann gleich wieder anbitchen müssen... natürlich XD Dass es so anzüglich enden würde... hätte ich aber nicht mehr erwartet XD Und ich frage mich, wie viel Wahrheit darin steckt XD



Antwort von:  Puppenspieler
31.07.2016 18:48
Ja, Otori ist toll, ne? :'D So ein Arsch.
Der Drache soll einfach mal den Mund halten!!!! Der sähe doch noch peinlicher aus als Nayuki, da wettet Tengenji drauf!!!
Jaa, ich hab mir viel, viel Mühe gegeben!
Kabuki klingt echt total faszinierend, sowas musst du dir mal angucken!*^* Und teilweise sieht das Kabuki-Make-Up auch echt hübsch aus - at least bei den Frauenrollen. :D

Tja... das erfahren wir alle nicht...Aber immerhin wäre es diesmal nur Tsukigamis Bett, also hätte Tavian ihren Frieden. //D"
Von:  Schangia
2016-07-30T23:15:06+00:00 31.07.2016 01:15
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH
Der letzte Satz eh, ICH HAB SO DRECKIG GELACHT!
Ich liebe es, aus so vielen Gründen, aber das erzähl ich dir alles morgen, weil ich jetzt glücklich ins Bettchen muss, um für die Animagic früh aufzustehen. ////"D

Aber ich bin sehr glücklich und dankbar! ♥
Antwort von:  Puppenspieler
31.07.2016 01:17
WUNDERBAR!!!!!!!*^* ♥♥♥♥♥
ICH FREUE MICH, DASS ES DIR GEFÄLLT!

Und schlaf schön!!! Hab nen tollen Tag auf der Animagic! Und erzähl mir nachher von allem!!! ♥♥♥

Jederzeit wieder~!


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