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Worse Games

von

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Prolog

Es ist falsch. Die Leute im Kapitol wissen es genauso gut wie jeder andere in den Distrikten. Es ist nicht fair und wir sind die letzten, die diese Art der Behandlung verdient haben.

Mein Blick wandert durch die signifikant kleineren Reihen der Einwohner von Distrikt 12.

Shizune braucht die Namen doch gar nicht erst vorlesen, wir alle wissen, wer die beiden werden, die in die Arena müssen. Das Jubel-Jubiläum dieses Jahr ist das 4. überhaupt und ich fühle mich nicht wie 20, sondern wie 200. Ich werde mindestens einen geliebten Menschen dieses Jahr verlieren, wenn nicht sogar zwei.
 

Die diesjährigen Tribute werden nicht nach Geschlechtern sortiert und werden aus den engsten Kreisen der Sieger gezogen, um zu zeigen, dass nicht einmal die Stärksten ihre Liebsten vor dem Zorn des Kapitols bewahren können.

Dies schließt ehemalige Sieger nicht aus.
 

Ich kann es immer noch nicht fassen. Wegen mir stehen Ino, Hinata, Naruto, meine Eltern und auch Sasuke wieder drin. Sie hatten es hinter sich, sie alle waren aus dem Schneider. Shikamarus Eltern sind ebenfalls in der Lostrommel, zumindest offiziell, aber er wird niemanden verlieren. Ebenso wie ich drin stehe

Das wussten wir bereits in dem Moment, als es angekündigt wurde und ich vollkommen unfähig war, das Gehörte zu verarbeiten.
 

Das war meine Schuld und ich wusste es ebenso gut wie alle anderen. Die Ernten sind manipuliert, damit die Kinder von Siegern eher gezogen wurden. Die Jubiläen sind sicher nicht anders. Wieso sonst sollte es so passend sein, dass das Kapitol mir alles nehmen kann, was ich liebe?
 

Ich lasse meinen Blick erneut wandern und schiele auf die Schale, in der die Namen stehen. Neun Zettel und als Shizune den ersten heraus zieht merke ich, dass ich bei weitem nicht bereit bin, mich dem Ergebnis zu stellen. Zu hören, wer meiner Liebsten keinen Geburtstag mehr erleben wird. Den nächsten Schnee nicht sehen wird.
 

"Haruno Kizashi!" Shizunes Blick in meine Richtung ist mitleidig und ich spüre eine warme Rechte an meinem unteren Rücken, stabilisierend, obwohl es nur eine Scharade ist, die wir offensichtlich dabei sind zu verlieren.

Wir sind befreundet, auf eine verrückte, unerklärliche Art und Weise, teilen eine Verbundenheit, die sich vermutlich nur bei Mentor und Tribut einstellt und ich gebe den Spielmachern nicht die Genugtuung meine Verzweiflung zu sehen, als mein Vater die Stufen hoch steigt und meine Mutter kurz davor steht, den Verstand zu verlieren. Es ist nicht lang genug her, dass ich in die Spiele musste, sie hat das auf keinen Fall bereits verarbeitet.

Jetzt wird mein Vater gehen müssen. Und er wird vermutlich nicht heim kommen.
 

Shizune greift erneut in die Schale, zieht einen Zettel heraus und einen kurzen Augenblick glaube ich, die Zeit ist stehen geblieben, weil sich kein Lüftchen bewegt, sie still steht wie eine Statue und auch keiner sonst einen Muskel rührt oder auch nur zu Atmen scheint.

"Haruno Sakura.", bringt sie dann krächzend hervor, jedoch mehrere hundertfach verstärkt durch das Mikrofon vor ihr und ich sehe die Tränen, als sie sich von den Kameras weg dreht zu mir und ich mir bewusst werde, dass die gesamte Nation erwartet, dass ich zusammenbreche. Ich habe jedoch keine Zeit, zu reagieren oder mir gar einen Gedanken zu machen, wie ich reagieren sollte, da ist die Hand an meinem Rücken verschwunden und ich spüre die Bewegung in meinem Rücken.
 

Andere Hände fliegen hoch, meine Mutter, Naruto, sogar Shikamarus Vater hebt die Hand, aber ich weiß, dass er der Erste war und dass die gesamte Welt so oder so nur auf ihn geachtet hatte.
 

"Ich melde mich freiwillig an ihrer Stelle." Kühl, bestimmt, aber ich höre seine innere Unruhe. Ich weiß, dass er noch immer das Gefühl hat, mich beschützen zu müssen. Ich weiß, dass es von ihm erwartet wird. Aber im Gegensatz zu seinen sind meine Gefühle und alles, was die letzten Jahre vor den Kameras über meine Lippen gekommen ist, die Wahrheit und nichts anderes.
 

Shizune wirkt noch aufgelöster als eben bereits und ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Mit mir und meinem Vater in der Arena wäre mein Ziel eindeutig gewesen. Meinen Vater raus bringen und so lang beschützen, bis ich es dann selber beenden konnte. Auch wenn ich wusste, dass keiner das unterstützte. So aber blockiert er meinen Plan und wirft sich selbst in die Arena.

Um Narutos Willen, daran zweifle ich keinen Augenblick. Er kann nicht verantworten nicht in der Lage zu sein, mich zu retten, egal was ich will.
 

Meine Augen wandern zu ihm und er erwidert den Blick für eine Sekunde und ich kenne ihn nach den Jahren zu gut, um nicht darin zu lesen. Es sind mehr Emotionen als sonst in seinen Augen schwirren, wenn wir außerhalb des kleinen Häuschens im Dorf der Sieger sind und mehr als jegliche Kamera jemals würde einfangen können.

Sehnsucht, Wut, Sturheit, Verzweiflung, Protest, Zuneigung und eine Determination, die mich schlucken lassen und reichen um mich lang genug abzulenken, seinen Arm runter zu reißen und zu protestieren.

Der Kloß in meinem Hals tut sein Übriges.
 

Er tritt vor, neben meinen Vater und reicht ihm die Hand, eine Geste, die ich zuletzt sah, als ich geheiratet habe. Mein Schädel schwirrt und ich bin mir nicht sicher, ob ich einem von beiden eine Mentorin sein kann, oder ob ich nicht besser hier und jetzt umfallen soll in der Hoffnung, dass ich zu krank werde.
 

Ich liebe diese Männer, alle beide und ich bin mir nicht sicher, ob mein Herz es überlebt, sollte nur einer oder gar keiner mit mir heim kommen.



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