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Black & White

Sunrise
von
Koautor:  Jusatsu

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Part 3

"Als erstes ist es wichtig, dass du einen Tempel baust. Er ist immer der Hauptsitz deiner Macht. Egal wo du dich aufhalten wirst: baue einen Tempel! Egal, wo es dich hinverschlagen wird: baue einen Tempel! In der größten Not wird dich das Gebäude vor deiner Auslöschung bewahren. Doch ein Tempel ist noch viel mehr. Er wird riesig sein! Mein Volk weiß, wie ein Tempel auszusehen hat. Es wird deinen Leuten unter die Arme greifen. Allerdings möchte ich nicht erleben, dass du anfängst mich, in meinem eigenen Reich, zu hintergehen, sonst muss ich dich zerstören. Klar soweit?" Etwas zögernd nickt Mario Crispin zu, der weitere Handwerker zum Lager von Mario schickt, was allmählich ausgebaut wird. "Sie sind sehr schnell." "Das kommt dir nur so vor. In der Menschenwelt sind bereits mehrere Tage vergangen." "Was?" "So ist das, wenn man ein Gott ist: die Zeit vergeht wie im Flug. Wir haben ein ganz anderes Zeitempfinden als die Menschen. Hier, auf dieser Insel, dauert es eine Weile, bis der Mond aufgegangen ist. Das ist auf allen Götterinseln so." "Das heißt, dass Daniel schon seit mehreren Tagen allein zu Hause ist? Ich muss zu ihm!" "Nicht so hastig! Du musst ihn vergessen können." Misstrauisch sieht Mario zu Crispin. "Das werde ich nicht!" Plötzlich öffnet sich neben Mario ein Portal. "Hast du es dir anders überlegt? Lässt du mich jetzt gehen?" "...Das habe nicht ich geöffnet. Du warst es, Mario. Ich kann dich letzten Endes nicht daran hindern zu gehen, doch das hier ist deine einzige Chance, um zu erkennen, was du wirklich brauchst." "...Ich will bei Daniel bleiben!" "Dann geh." Noch zögert der junge Gott. Tief im Inneren weiß er, dass er die Ratschläge von Crispin benötigt. Engel und Teufel streiten sich, doch dann hat Mario eine Idee. "Ich komme gleich wieder." Crispin schaut Mario hinterher, während er in das Portal springt.
 

Schnell versucht Mario seinen Freund zu finden. In seinem Haus ist er nicht. Auch befindet sich dieser nicht in der Schule. Wo könnte Daniel nur stecken? Mario schaut unter der alten Brücke nach. Da ist er! "Daniel!" "Mario! Ich wusste, dass wir uns wiedersehen werden! Ich wusste, dass du mich nicht im Stich gelassen hast." "Daniel, hör mir zu! Ich werde von einem Gott ausgebildet. Sein Name ist Crispin und er ist sehr freundlich..., abgesehen von ein paar Ausnahmen. Ich möchte zurück und mehr darüber lernen, was es heißt ein Gott zu sein. Würdest du mich begleiten? Das würde mich sehr freuen. Dann können wir wieder zusammen abhängen!" Noch schweigt Daniel. Er freut sich zwar, dass sein Freund wieder da ist, doch bemerkt Mario, dass ihn etwas bedrückt. "Ich würde ja gerne, aber...ich kann nicht mitkommen. Meine Familie und meine Freunde sind hier. Es gibt da außerdem jemanden...den ich mag. Nein: ich liebe sie! Ich kann hier nicht weg, tut mir leid." "...Verstehe." "Kannst du nicht hierbleiben? Bleib doch bei mir. Wir können wieder Videospiele spielen. Wir können zusammen wieder rumhängen, wie früher." "Wie früher? Wie viel Zeit ist denn vergangen? Nein, ich..., ich habe kein Zeitgefühl." "Mario? Ist alles in Ordnung?" "Ich bemerke jetzt erst, wie rasend schnell die Zeit an mir vorbeizieht....Und ich habe es bis jetzt nicht einmal mitbekommen. Nach unserer Unterhaltung werden für mich Tage wie Minuten sein, während du älter wirst...und irgendwann stirbst." "Sag doch sowas nicht! Egal wie schnell die Zeit vergeht: wir werden immer Freunde sein, richtig? Du bist für mich wie ein Bruder. Nein: du bist mein Bruder....Es ist zwar schwer, aber...ich will dass du gehst." "Daniel..., ich möchte dich nicht alleine lassen!" "Schon gut. Du hast mir all das gegeben, was ich gebraucht habe. Vor allem: Lebensfreude. Dafür bin ich dir unendlich dankbar. Ich werde daher immer an dich denken. Jetzt kommt es darauf an, was du brauchst." Schnell bilden sich einige Tränen in Daniel's Augen, der sich versucht zusammenzureißen. "Und jetzt: verschwinde, bevor ich meine Meinung wieder ändere!"
 

Engel: "Würdest du ihn wirklich verlassen wollen? Er ist dein Freund und der Erste, der an dich geglaubt hat."

Teufel: "Das mag ja sein, aber ohne ihn bist du besser dran. Du weißt ja: wenn es niemanden gibt, der an dich glaubt, so stirbst du. Du brauchst die Ratschläge dieses Crispin und du brauchst mehr Menschen, die an dich glauben!"

Engel: "Hm..., da muss ich ihm leider zustimmen."
 

"Was stehst du noch so rum, Mario? Verschwinde endlich!"
 

Vor Crispin erscheint wieder der ihm verloren geglaubte Gott. "Ah, sieh mal einer an, wer wieder da ist! Was ist los? Ist Daniel nicht mitgekommen?" "Crispin, was muss ich tun, damit die Leute an mich glauben?" "...Na, das ist doch die richtige Einstellung."
 

Irgendwo, unterhalb eines alten Tempels, befindet sich eine Forschungsanlage. Diese wird von einem weißen Brillenträger geführt, der sich neben einer, scheinbar, toten Gestalt positioniert, die auf einem Altar liegt. Um diese schwarze Gestalt herum sind hochtechnische, leistungsfähige Apparate aufgestellt. Maschinen, die, wahrscheinlich, noch nicht einmal in der Öffentlichkeit gezeigt oder eingesetzt wurden. Mit seinen Händen berührt der Mann den Kopf der weiß maskierten Gestalt, deren Körper von zahlreichen, weißen Narben verziert ist. "So gebrechlich, so entstellt und doch...so wunderschön. Ein Meisterwerk. Endlich ist der Tag gekommen. Bereitet die Auferstehung vor! Wir haben lange genug gewartet." "Sir, sind Sie sicher, dass Sie das tun möchten? Das letzte Mal ist Azazel ausgetickt und hat die ganze Umgebung verwüstet, bis er schließlich zusammengebrochen ist." "Wir halten ihn an der kurzen Leine! Es wird solange weitergemacht, bis er auf meine Befehle hört! Mein Vater tat es, mein Großvater vor ihm und wiederum sein Vater, mein Urgroßvater. Jahrhunderte lang wurde dieses Projekt ausgeführt. Doch alle haben sie versagt! An Azazel scheitert jeder..., doch ich werde NICHT scheitern! Ja, ich werde es beenden, was sie angefangen haben. Weckt ihn auf!" Einer der Forscher führt der Gestalt eine Mixtur aus verschiedenen Stoffen, sowie Elektrizität zu, während ein anderer die Werte kontrolliert. "Muskulatur aktiv. Herzfrequenz steigt. Geisteszustand stabil." "Wie viele Herzen werden wir noch für dich benötigen, Azazel? Komm, erhebe dich! Werde der Gott, nach dem sich die Menschheit sehnt!" Auf einmal versprüht eine der Maschinen Funken, die der Gestalt den Strom zugeführt hat. "Was ist da los?" Fragt der leitende Forscher seine beiden Angestellten. "Überdurchschnittlicher Anstieg an Körperkraft. Der Geisteszustand ändert sich. Die Anzeige spielt verrückt!" Kleine, leichte Geräte fangen an durch den Raum zu fliegen, während der Brillenträger lacht. "Ja, das ist es!" Alle anderen Maschinen versagen und erheben sich vom Boden, woraufhin diese ebenfalls durch die Luft gewirbelt werden. Die Forscher werden von einer unbekannten Kraft durch den Raum geschleudert, nur der Forschungsleiter nicht. Mit anfänglichen Schwierigkeiten erhebt sich die Gestalt und schwebt zu dem Mann, die ihm betreut hat. "Endlich bist du wieder erwacht. Ich habe alle Daten zusammgengefasst und die Projekte mit den fehlenden Komponenten ergänzt, um mir deine...Loyalität zu sichern. Hier: ich habe ein Geschenk für dich, Azazel." Hinter der gruseligen, maskierten Person, erhebt sich ein weißes, großes Stofflaken, was eine haarige, riesige Kreatur freigibt. Leider erkennt man nur den Rücken dieser Bestie, aber es bedeutet sicherlich nichts gutes.
 

Zurück zu Mario und Crispin. Sie sind gerade auf dem Weg zu Sable. Zwischendurch treffen die beiden auf Crispin's Kreatur: ein Gibbon. Wohl ein besonderes Exemplar, da im Kreaturenregister offiziell kein Gibbon existiert. "Wow!" "Na? Beeindruckt? Sie können so groß werden, wie Berge. Vom Äußeren her, mögen sie nur Tiere sein, aber sie sind viel mehr für uns." "So ist es. Eine Kreatur kann allen Menschen zeigen, was für ein Gott du bist. Ich bin Sable, die Ausbilderin. Da hast du mir ja einen frischen, jungen Gott geliefert, Crispin. Ich möchte dich vor eine Wahl stellen, Mario. Doch zuerst musst du eine Prüfung bestehen." Neugierig blickt Mario Sable an. "Und was soll das für eine Prüfung sein?" "Du musst mir drei Steine bringen." Crispin lacht kurz auf. "Es ist immer die gleiche Leier mit den Steinen." "Mit diesen Steinen wirst du ein Tor öffnen können." "Das haben meine Handwerker gebaut und Sable hat es dann versiegelt." Wirft Crispin stolz amüsiert in die Runde. "...Ja, so ist es. Crispin, könnte es sein dass du diese Lage nicht ernst nimmst? Lass uns bitte allein." "Ich geh ja schon. Komm, Gilb!" Mit großen Schritten trottet Gilb, der Gibbon, von dannen. "Ich habe noch nie so ein großes Tier gesehen." "Dieses..."Tier" ist eine Kreatur. Du kannst auch eine bekommen, doch dafür musst du etwas tun. Einen der drei Steine, die du finden und zu mir bringen musst, hat Crispin hier auf der Insel versteckt. Die Standorte der anderen Steine musst du selbst herausfinden." Im Grunde genommen muss Mario alles alleine machen, um diese Steine zu bekommen. Den Stein, den Crispin versteckt hat, fand er, nach einer langen Suche, am Rande eines Berges. Den zweiten Stein besitzt eine junge Frau, die sich im Dorf von Crispin befindet. Sie möchte von Mario, dass sie ihren Bruder findet, der sich im Wald verirrt hat. Während Mario den Bruder sucht, beobachtet Crispin seine Vorgehensweise. Den letzten Stein besitzt ein alter Bauer. "Wenn das Getreide schneller wachsen würde, so würde ich dir den Stein geben."
 

Teufel: "Du könntest dir ihn auch einfach an dich reißen! Das hättest du schon bei dem Weib machen sollen."

Engel: "Vielleicht kann dich Crispin dabei unterstützen. Du solltest dem Bauer helfen sein Getreide anzubauen. Immerhin bist du ein Gott. Oder ist es dir nicht möglich?"
 

"Ich weiß es doch nicht!" Ruft Mario aus sich heraus. "Alles in Ordnung mit dir?" "Crispin! Wie kann ich das Getreide wachsen lassen?" "Ich dachte schon du fragst nie. Durch ein Wunder!" "Ein Wunder?" "Wenn die Menschen zu dir beten, erhältst du von ihnen Energie, die du für Wunder einsetzen kannst. Du musst nur fest daran glauben, sowie die Menschen an dich glauben, dann kannst du das Wunder anwenden. Doch dafür brauchst du ausreichend Energie. Wie du vielleicht bemerkt hast, befindet sich in deinem Dorfzentrum ein Totem. Hebe es an, damit die Menschen zur Gebetsstätte pilgern, die sich an deinem Tempel befindet. Sie wissen dann, dass du ihre Gebete brauchst. Doch vergiss nicht: auch die Menschen benötigen Energie dafür. Sie müssen ausreichend Essen und auch mal schlafen. Wenn du ihnen zu viel abverlangst, dann weißt du ja was passiert. Deine Gläubiger würden alles für dich tun. Sie würden auch ihre Leben für dich lassen." "...Das würden sie tun? Aber das möchte ich nicht." "Ich weiß. Komm, zeig mir was du gelernt hast!" Vorsichtig begibt sich Mario mit Crispin zum Dorfzentrum und hebt nur ein wenig das Totem an. Aufmerksam beobachtet Mario, wie seine Leute zur Stätte rennen. "Mein Volk hat für dein Volk etwas Nahrung beschafft. Das sollte für deine Gläubiger reichen. Und jetzt: kehre zum Feld zurück. Konzentriere dich, stell dir vor, wie es regnet und du wirst deinen Regen bekommen." Genau das tat Mario auch, wenn auch etwas zögerlich. Nur langsam nähert er sich dem Feld des Bauern. Über dessen Feld bilden sich Wolken, die sich zu einem Unwetter formen. Während Mario im Regen steht, der auf ihn tonnenweise niederprasselt, kehrt Crispin zu ihm zurück. "Ja..., ist doch ein guter Anfang. Vielleicht...etwas zu viel Regen. Egal: du hast die Prüfung bestanden. Nimm dir den Stein, er gehört dir."



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