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Der Sinn des Lebens, nachdem man meint ihn verloren zu haben

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder mit einer neuen FanFiction zurück. Sie ist eigentlich schon etwas älter und die Fortsetzung zu "Cutting, Drugs and more".
Dementsprechend ist sie meine vierte und nicht meine fünfte FanFiction, aber genug Gelaber.
Ich hoffe sie gefällt euch.
Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Der Sinn des Lebens, nachdem man meint ihn verloren zu haben
 

Sesshomaru war schon seit fast sechs Monaten unterwegs und näherte sich immer mehr seinem Ziel, scheinbar problemlos.

Unterwegs war er bis jetzt noch keinem fremden Yokai begegnet.

Er hatte nämlich herausgefunden, dass es einen kleinen Teil der Erde gibt, auf dem es noch Dämonen gibt.

Reste längst ausgestorbener Rassen, die scheinbar schon in Vergessenheit geraten sind.

Der Weg zum heiligen Schwert führt unweigerlich durch diesen Teil hindurch, wenn er nicht sogar in dem Teil noch endet.

Der Aufenthaltsort ist klar, doch diesen Teil der Welt kennt Sesshomaru nicht, er wusste nicht, dass es einen Rückzugsort für seinesgleichen gibt.

Doch selbst, wenn er es gewusst hätte, wäre er weiterhin bei Kagome und Inu Yasha geblieben, er hätte sie niemals sich selbst überlassen können.

Immerhin waren sie Freunde geworden, über die Jahre.
 

Es ist seltsam, dass es unterwegs keine Fallen gab.

Womöglich, wurden sie zerstört oder entkräftet, wer weiß das schon.

Ihm sollte es Recht sein, um so schneller sollte er sein Ziel erreichen.

Er brauchte nicht einmal mehr drei Stunden dann war er dort.

Der Ort lag tatsächlich noch in der Yokaizone.

So sehr er sich auch bemühte, er musste einfach daran denken, dass der Weg hier hin zu einfach war.

Obwohl, es gab nicht viele überlebende Yokai geschweige denn Hanyo, wieso also sollten sie sich umbringen?

Wer jetzt noch, freiwillig, den Weg hier her fand, war wirklich zu bemitleiden.

Und vor allem, waren die Personen wirklich tief gesunken, wenn sie an Selbstmord dachten.

Oh ja, das stimmt.

Sesshomaru, einst der Lord der westlichen Ländereien, war tief gesunken.

Von früher war ihm nur seine emotionslose Maske geblieben, obwohl man das wirklich nicht mehr Maske nennen konnte.

Er fühlte wirklich nichts mehr, war innerlich leer, als hätte man ihm jeden Lebenswillen genommen.

So dachte er zumindest.

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Kagome und Inu Yasha indes wissen, sie müssen Sesshomaru davon abbringen.

Er soll nicht auch noch sterben.

Wie gerne sie es ihm sagen würden, persönlich.

Und doch geht es nicht.

Außer …

… sie suchen den göttlichen Rat auf und stellen sich dessen Urteil.

Wessen Urteil negativ ausfällt, findet man in der Hölle wieder, denn wird die Bitte abgelehnt, dann aus dem Grund, dass sie zu egoistisch ist.

Wer wirklich bestehen will muss einen triftigen Grund haben zurück ins Leben, zurück auf die Erde, zu dürfen und nicht mehr hilflos alles vom Himmel aus beobachten zu müssen.

Doch eine Sache sei bedacht, betritt man die göttlichen Hallen ,ist einem bis man sie verlässt, nicht gestattet die Welt vom Himmel aus zu beobachten.

Alles was in der Zeit passiert, bemerkt man nicht.

Es sind schon viele gescheitert und die meisten haben Angst davor vielleicht in der Hölle zu landen.
 

Kagome und Inu Yasha sind da anders.

Sie sind zwar sichtlich angespannt, ob ihr Vorhaben genehmigt wird oder nicht, aber Angst haben sie keine.

Ihre Bitte ist nicht egoistisch, und das wissen die Beiden auch.

Und so stehen sie kurze Zeit später dem göttlichen Rat gegenüber, um ihm ihre Bitte vorzutragen.

Inu Yasha und Kagome wissen, dass es unhöflich wäre ohne Erlaubnis zu sprechen, also warten sie.

Und das auch nicht zu lange.

„Weshalb seid ihr zu uns gekommen? Was führt euch hier her?“,fragte der oberste Ratsvorsteher.

„Wir sind hier um euch höflichst zu bitten uns zwei wieder ins Leben zurück zu holen. Wir wissen, ihr habt die Macht dazu.“, erklärte Inu Yasha sich und Kagome, während er sich leicht verbeugte.

„Und welchen Grund könnt ihr uns nennen, euch diese Bitte zu erfüllen?“,fragte ein Ratsmitglied.

„Es geht darum, dass wir einen guten Freund, besser gesagt unseren besten Freund, vor einer großen Dummheit bewahren wollen. Wir wollen ihm beistehen.“, erklärte Kagome genauer und war beeindruckt von Inu Yasha´s eben gezeigter Höflichkeit.

„Was ist das für eine Dummheit, die ihn so bedrängt, dass er euren Beistand braucht?“,interessierte es ein weiteres Mitglied.

„Nun ja, mein Halbbruder und zugleich unser bester Freund ist auf dem besten Wege sein Leben beenden zu wollen. Seit unserem Tod hat er jeglichen Lebenswillen verloren.“, beschrieb

Inu Yasha ihrer Beider Beweggründe.

„War es nicht so, dass du und dein Halbbruder, euch früher bekämpft habt? Wieso bist du jetzt gewillt ihm zu helfen, ihn gar retten zu wollen?“

„Es ist eben, weil ich ihn früher bekämpft habe. Es mag egoistisch klingen, aber ich möchte wieder gutmachen, was ich falsch gemacht habe. Nicht auf ihn zu hören war mein größter Fehler und hat mich Schluss endlich auch das Leben gekostet. Und nicht nur mich, ich habe Kagome unbeabsichtigt mit da hinein gezogen und bin mitverantwortlich für ihren Tod und werde es auch sein, wenn mein Bruder sich das Leben nimmt.“

Es kostete ihn viel Überwindung so ehrlich zu sein und dabei vor allem keine Tränen zu zeigen.

Er war sich schon länger im Klaren darüber, was er mit seinem Verhalten alles angerichtet hatte.

„Dürfte ich auch noch etwas sagen?“, fragte Kagome zaghaft nach.

„Bitte, Sie haben das Wort.“, erklärte das Ratsoberhaupt.

„Es ist nicht sein Verschulden, dass ich nicht nachgedacht habe, bevor ich handelte. Und auch wenn ich andere Gründe habe, bin ich der Meinung, wir sollten Sesshomaru helfen.“, meinte Kagome.

„Aus welchen Gründen, finden Sie, dass ihrem Freund geholfen werden sollte?“

„Nun. Im Grunde genommen, ist es nur ein Grund. Er ist von uns dreien am meisten bei Verstand geblieben und hat bis zum Ende versucht uns zu helfen und zu unterstützen wo es nur ging. Dafür, sollte keine Person sterben. Sollte ich die Chance bekommen, mich dafür zu revanchieren wäre ich ihnen allen sehr dankbar.“, gab Kagome zu.

„Vielen Dank, Kagome. Gibt es noch weitere Argumente eurerseits?“

„Nein, keine“, antworteten beide synchron.

„Gut, dann werden wir uns jetzt beraten und euch unser Ergebnis gleich mitteilen.“

„Vielen Dank“, gab Kagome nur noch zurück.

Der Rat brauchte nicht lange diskutieren, denn sie waren sich schnell einig.

Und nun, verkündeten sie ihre Entscheidung.

Das Oberhaupt sprach:„Eure Gründe sind keineswegs egoistisch und ihr seid bereit gewesen euch uns, für das Leben eures Freundes, zu stellen. Und das, obwohl ihr wusstet, dass ihr bei einem negativen Entscheid in der Hölle landet. Wir verstehen euch und sind hiermit befugt, euch ins Leben zurück zu holen und auf die Erde zu schicken, um eurem Freund zur Hilfe zu kommen. Viel Glück!“, erklärte das Ratsoberhaupt.

„Vielen Dank“, kam es gleichzeitig von Inu Yasha und Kagome und keinen Wimpernschlag später fanden sie sich, lebend, auf der Erde wieder.

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Sesshomaru hatte in der Zeit das Schwert tatsächlich gefunden und war sich gar nicht mehr so sicher, ob er das wirklich noch wollte.

Aber es gab jetzt kein zurück mehr, er wollte den ganzen Weg nicht umsonst gegangen sein.

Er nahm das Schwert in die Hand und schnitt sich leicht in den Arm.

Daraufhin versagen ihm seine Beine den Dienst und er bricht zusammen, nur stirbt er nicht gleich.
 

Er hörte eine Stimme, die zu ihm sprach:„Sicherlich anders als du denkst, wirst du erst Prüfungen absolvieren müssen.Und alleine von deinem Ergebnis hängt es ab, ob du lebst oder stirbst.“

Sesshomaru wusste daraufhin erst einmal nicht was er sagen sollte, hatte er mit so etwas doch wirklich nicht gerechnet.

„Und was sind das für Prüfungen?“, fand er später seine Stimme wieder.

„Das wirst du dann sehen.“, sprach der Prüfer.

„Aber sei gewarnt. Dein Körper wird nicht lange in diesem Ruhezustand bleiben können. Schaffst du es nicht, die Prüfungen in den nächsten 24 Stunden hinter dich zu bringen, stirbst du, egal wie das Ergebnis ausgefallen wäre. Länger kann dein Körper diesen Zustand nicht aushalten. Solange atmest du also noch. Und noch etwas, solltest du dich nicht anstrengen, wirst du weitaus schlimmere Qualen erleiden, als du es mental bereits tust.“

Auch wenn Sesshomaru keine Angst hatte, musste er doch schlucken, als der Prüfer davor warnte absichtlich zu versagen.

Hatte er genau das doch eigentlich vorgehabt, bis dahin.

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Kagome und Inu Yasha waren wider Erwarten ziemlich schnell auf den Weg gekommen, den auch Sesshomaru eingeschlagen hatte.

Es war ziemlich einfach, da sogar Inu Yasha schon einmal etwas von dem Schwert gehört hatte, welches Sesshomaru suchte und da Kagome damals von ihrem Großvater etwas darüber erzählt bekommen hatte.

Eine der wirklich wenigen Geschichten, bei denen sie interessiert zugehört hatte.

Und sie wurden kurz vor dem Yokai-Rückzugsort auf der Erde abgesetzt, daher dauerte es nicht mehr lange bis sie Sesshomaru erreicht hatten.

Sie waren zu spät.

Sein Arm, von einem kleinen, nicht verheilten Schnitt geziert und das Schwert noch immer in der Hand, lag er bewusstlos auf dem Boden.

Die Beiden gingen näher zu ihm und ein kleiner Funke Hoffnung wuchs heran.

Sie hatten schon im Yokai-Dorf das Gefühl gehabt, sie würden ihn nicht verlieren.

Und, obwohl er sich geschnitten hatte, blieb den Beiden dieses Gefühl.

Es wurde nur mehr verstärkt, als Inu merkte, dass sein Bruder auch noch atmete.

Man konnte den Beiden ansehen, wie erleichtert sie waren, als Inu Yasha das auch Kagome erzählte und Beide es wirklich richtig realisiert hatten.

Eine Erklärung dafür war nicht erforderlich.

Warum auch?

Das einzige was zählte, war, dass er noch lebte.

Klar war es komisch, da das Schwert jegliche Rasse auslöschen können sollte, doch (noch) war dies nicht der Fall.

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Bei Sesshomaru unterdessen begannen die Prüfungen.

Und es war nicht verwunderlich, dass er lieber gestorben wäre, als Prüfungen zu meistern und das in unter 24 Stunden.

Immerhin gab es keinen mehr, der ihm wichtig war.

Sein Leben hatte den Sinn verloren.

Und genau deshalb, sollte seine erste Prüfung vielleicht seine Entscheidung ändern.

„Da wir uns einig geworden sind und du die Prüfungen antrittst, fangen wir auch gleich an.Bist du bereit?“, informierte sich der Prüfer bei seinem Prüfling.

„Habe ich eine andere Wahl?“, wollte dieser dann wissen.

„Nein!“, kam die klare Antwort des Prüfers.

„Dann ja. Fang schon endlich an.“,meinte Sesshomaru in seinem üblichen kalten Tonfall.

„Gut, da du bereit bist fangen wir an. Du musst dich entscheiden! Ich hätte die Möglichkeit deine Freunde, die du letztlich verloren hast wieder ins Leben zurück zu holen.

»Ich muss ihm ja nicht sagen, dass sie schon wieder leben. Sollte er sich FÜR seine Freunde entscheiden, schaffe ich Illusionen, die selbst ihn täuschen werden.«

Allerdings müsste ich dafür einen Tribut fordern.“

„Und der wäre?“, fragte er ernsthaft interessiert nach.

„Du müsstest dafür dein Yoki, deine dämonische Energie, aufgeben und mir überlassen. Was bedeuten würde, du würdest zum Menschen werden, deine Stärke verlieren, so wie alle anderen dämonischen Vorteile und zu dem Werden, was du am meisten hasst. Menschen sind in deinen Augen nur schwächlich und viel zu verletzlich. Würdest du ein solches Dasein wählen, wenn du deine Freunde damit rettest?“, machte er weiter.
 

Er hatte mit Absicht alles aufgezählt, was er verlieren würde, wusste er doch, dass genau das an dem Stolz des Daiyokai kratzte.

Es blieb abzuwarten, wie er sich entscheiden würde, ob er alles tun würde.

Und im Notfall sogar bereit wäre, seinen Stolz aufzugeben,könnte er dadurch geliebte Personen retten.

Eine schwere Entscheidung, für einen Daiyokai, dass wusste der Prüfer, doch es war notwendig.

Der Prüfer ließ sich noch einmal verlauten, bevor er ihn mit der Entscheidung alleine lassen würde:„Lass dir aber noch eines gesagt sein, dies ist kein Witz. Ich habe die Macht dazu und solltest du dich dafür entscheiden werde ich nicht zögern, dir dein Yoki zu nehmen. Zweifel nicht an diesen Worten!!!“
 

»Nein, zweifeln werde ich nicht. Zu glaubhaft sind diese Worte, zu Ernst dieses Thema, er würde nicht lügen, daran bestand kein Zweifel. Nur was soll ich tun? Zu dem werden was ich am meisten hasse? Oder meine Freunde verraten? Beides verbietet mir mein Stolz, doch mein Herz hat sich schon längst entschieden. Für einen Daiyokai war das eine schlimmer als das andere. Ich hatte mich entschieden und würde mit den Konsequenzen leben müssen.«

„Ich habe mich entschieden!“, sagte er daher.

„Das ist ungewöhnlich. Viele in deiner Situation, mit der selben Prüfung haben fast die vollen 24h gebraucht.“

„Es mag sein, dass es gegen meinen Stolz wäre, zu einem schwächlichen Menschen zu werden.

Doch Freunde zu verraten, und genau das würde ich damit tun, widerspricht dem Stolz eines Daiyokai viel mehr.

»Und außerdem könnte ich das mit meinem Herzen nicht vereinbaren.Nicht wenn mir diese Chance gegeben wird.«

„Meine Entscheidung steht fest, ich gebe mein Yoki in deine Hände, um meine Freunde zu retten.“

„Da deine Entscheidung gefallen ist, soll es so sein. Entspann dich einfach.“

Sesshomaru tat wie ihm befohlen, der Prüfer legte seine Hand auf Sesshomaru´s Brust und murmelte ein paar unverständliche Worte bevor er eine kleine leuchtende Kugel dämonischer Energie in der Hand hielt.

»Hätte ich ihm sagen sollen, dass er danach eine Stunde in einen Tiefschlaf fällt? Immerhin ist sein Körper das nicht gewöhnt und muss sich darauf erst einmal einstellen. Wenigstens hat das Ganze auch was Positives, so bekommt er seine Verwandlung nicht mit.«, dachte der Prüfer sich nach getaner Arbeit.
 

»Was ist los mit mir? Wieso fühle ich mich so müde?“, war das letzte was Sesshomaru dachte bevor ihm schwarz vor Augen wurde.

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Inu Yasha und Kagome waren noch immer bei Sesshomaru und passten auf, dass es niemand ausnutzte das er gerade schutzlos war.

Was ihnen viel mehr Sorgen bereitete,war, dass er immer kälter wurde, seine Körpertemperatur fiel stetig.

In der Zwischenzeit hatte Inu Yasha dafür gesorgt, dass sein Bruder das Schwert loslässt.

Kagome ist zurück zum Dorf gegangen, um nach einer Decke zu fragen, darf es doch nicht passieren, dass Sesshomaru unterkühlte.

Wobei es zur Zeit noch nicht so schlecht um ihn stand, seine Körpertemperatur lag knapp unter dem Normalbereich, für ihn also noch nicht lebensgefährlich.

Es konnte trotzdem nicht gut sein, dass er in den letzten vier Stunden immer kälter geworden und noch nicht wieder aufgewacht war.

Sollte er doch sterben?

Waren sie doch nicht rechtzeitig hier gewesen?

Sie würden ihm so gerne mehr helfen, hatte er ihnen doch damals auch helfen wollen.

Doch mehr konnten sie zur Zeit nicht für ihn tun.

Kagome hatte die Decke aus dem Dorf geholt.

Dabei hatte sie auf ihr Bauchgefühl gehört, dass die Yokai mit Hanyo-Kindern ihre Gefährtinnen mitgebracht haben.

Und für die, war es im Winter ohne Decken zu kalt, nur gut, dass sie diese nicht brauchten, da es fast wieder Sommer war.

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Sesshomaru hingegen konnte froh sein, dass er schlief.

Ihm hätte die Verwandlung bestimmt nicht gefallen.

Seine Dämonenmale im Gesicht und an den Handgelenken verschwanden, seine Augen nahmen eine schwarze Farbe an, genau wie seine Haare.

Seine Ohren wurden menschlich und seine Klauen wurden zu Fingernägeln.

Als er seine Augen nach einer Stunde wieder aufmachte war er nur beruhigt wirklich Kagome und Inu Yasha vor sich zu sehen.

Das die Beiden nur Illusionen waren, bemerkte er nicht.

Sie sahen traurig aus, doch er konnte sich nicht erklären warum.

Als er die nächste Prüfung erfuhr, wusste er es.

„Es wird deine nächste Prüfung sein, diese Schlucht, die gerade vor dir auftaucht für deine Freunde offen zu halten bis sie durch sind. Wie lange du durchhalten kannst liegt ganz allein an dir. Aber sei gewarnt, schaffst du es nicht, werden sie zerquetscht und sie sterben ein weiteres Mal. Dich kann ich noch einmal retten und die Prüfungen fortsetzen, mit den Beiden sieht das anders aus. Und noch erschwerend kommt hinzu, dass sie während der Prüfung nicht sprechen dürfen und können.“

Sesshomaru nickte nur einmal zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

Was hätte er auch großartig sagen sollen?!

Er musste sich anstrengen, wenn er sie nicht ein weiteres Mal verlieren wollte und die Zeit rannte ihm davon.

Er wusste immerhin nicht wie lange seine Prüfungen schon dauerten und wie viel Zeit ihm blieb, bis die 24h um waren.

Inu Yasha und Kagome gingen als erstes in die Schlucht.

Sesshomaru als letztes um sich an den Anfang zu stellen und den Weg offen zu halten, der schon dabei war sich zu schließen.

Er merkte recht schnell, dass seine menschlichen Kräfte recht erschöpft waren, doch aufgeben würde er nicht.

Zu viel stand für ihn auf dem Spiel.

Er würde diese Schlucht offen halten, koste es was es wolle.

Es war ihm egal, was aus ihm wurde, aber er wollte seinen Bruder und Kagome in Sicherheit wissen.

Es vergingen Stunden, in denen er nicht wusste, ob sie durch waren oder nicht.

Geschweige denn, ob seine eigene Zeit abgelaufen war.

Er wusste nur, dass er diesen Durchgang noch weiter offen halten würde, solange er nicht wusste, ob sie es geschafft hatten oder nicht.

Wer weiß schon wie lang dieser Gang ist?

Er war am Ende seiner Kräfte schon längst angekommen, doch er machte weiter.

Für die Beiden.

Und er wartete, auf ein Zeichen das sie durch waren, oder dass seine 24h vorbei waren.

Und das alles machte er mit, obwohl bei ihm allmählich der Platz eng wurde.

So eine Schlucht generell offen zu halten ist schwer, aber dann noch als Mensch?

Das ist fast unmöglich.

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Bei Inu Yasha und Kagome brach allmählich Panik aus.

Es waren Stunden vergangen.

Die Sonne war schon einmal unter- und auch noch nicht so lange wieder aufgegangen.

Es fehlten nicht mehr viele Stunden und er wäre schon mindestens einen Tag lang ohne Bewusstsein.

Dazu kam, dass er weiterhin kälter wurde und die Decke immer mehr zum Lebensretter

Langsam konnte es kritisch werden.

Vermutlich würde mit den 24h auch seine Zeit ablaufen, wenn nicht bald eine Besserung eintritt.

Inu Yasha hatte sich auf den Boden gesetzt und seinen Bruder in eine Umarmung gezogen.

Der konnte gerade jede Wärme gebrauchen, die er kriegen konnte.

Kagomes und Inus Blicke wurden immer trauriger.

Schon bald folgten Tränen auf beiden Seiten, es sah sehr schlecht für ihn aus.

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Bei Sesshomaru tauchte endlich der lang ersehnte Prüfer wieder auf.

Inu Yasha und Kagome hatten es durch die Schlucht geschafft.

Seine Prüfung war beendet und die Schlucht verschwand.

Seine Beine gaben nach und er sackte auf die Knie.

„Für die letzte Prüfung kannst du sitzen bleiben, du musst mir nur ein paar Fragen beantworten.“

„Ist gut.“ , zu mehr war der menschgewordene Sesshomaru gerade nicht in der Lage.

Zu anstrengend war die ganze Sache gewesen.

Am liebsten hätte er die Augen zu gemacht und geschlafen, doch er musste weitermachen.

Kommen wir zur ersten Frage: „Gibt es jemanden, den du beschützen willst?“

»Ich glaube diese Frage verfolgt mich mein Leben lang.«

„Ja es gibt jemanden. Zwei um genau zu sein. Und für genau die Beiden habe ich eben den Durchgang der Schlucht offen gehalten. Was wurde eigentlich aus den Beiden?“

„Das erkläre ich dir gleich. Weiter zu Frage zwei: Würdest du oder wärst du bereit gewesen über das beschützen hinauszugehen und für jemanden zu sterben?“

„Auch hier gibt und gab es Personen. Es bleiben Kagome und Inu Yasha und früher gab es da noch ein kleines Mädchen, für welches ich auch zu sterben bereit gewesen wäre.“

„Gut. Und nun zur letzten Frage: Wovor hast du am meisten Angst?“

„Es gibt nicht viel, was mir Angst macht. Eigentlich nur der Gedanke daran ein weiteres Mal wichtige Menschen zu verlieren. Das darf nicht noch einmal passieren. Ich würde alles tun, um sie vor erneuten Fehlern zu bewahren.“

Es war die reine Wahrheit und er konnte nicht verhindern, dass er schon lange nicht mehr so gleichgültig klang, wie er es gerne tun würde.

Er musste sich schon enorm beherrschen bei dem Gedanken an die Tode von Kagome und

Inu Yasha nicht umzukippen.

Es hatte ihn wesentlich mehr mitgenommen, als er es sich eingestehen wollte.
 

Erst die Stimme des Prüfers riss ihn wieder aus seinen trüben Gedanken:„Ich brauche ein paar Minuten bis ich dir sagen kann, ob du lebst oder stirbst.“

»Was für eine Ironie. Die Personen, wegen denen ich sterben wollte, sind wieder am leben. Und die Prüfungen, die mich umbringen sollten, haben mir gezeigt, wie gerne ich noch weiterleben würde.Aber es war die richtige Entscheidung. Ich bereue nichts. Es tut mir nur Leid, dass ich meinen Bruder und Kagome jetzt alleine lassen werde, sollte ich versagt haben.«

Der Prüfer hatte Recht, es dauerte nur ein paar Minuten.

Er war wieder da.

„Es ist ein Fakt, dass du hier hergekommen bist, um zu sterben. Du hast die Prüfungen über dich ergehen lassen, mit genau dem Ziel. Ich weiß allerdings, dass du in den Prüfungen den Wert des Lebens erkannt hast, wieder einen Grund hast zu Leben. Nämlich deine Freunde. Darum soll dir dein Herzenswunsch, doch noch weiterzuleben, erfüllt werden.Herzlichen Glückwunsch, denn damit bist du der erste, der die Prüfungen überlebt hat.“

„Das heißt, ich lebe weiter, genau wie Kagome und Inu Yasha?“

„Das ist richtig. Allerdings muss ich noch erwähnen, dass es nicht mein Verdienst ist, dass die Beiden noch leben. Sie sind von sich aus zum göttlichen Rat gegangen, haben sich seinem Urteil gestellt und leben wieder. Und das, weil ihr Wunsch war, DICH zu beschützen und vor diesem, großen Fehler zu bewahren. Alles was ich mit dir gemacht habe, ist eigentlich nur im Traum passiert. Wie ich vorhin schon einmal sagte, liegt dein Körper 24h lang in so einer Art Dämmerzustand. Deine Freunde kümmern sich derzeit um deinen immer kälter werdenden Körper, denn deine 24h sind bald um. Als letztes möchte ich dir noch dein Yoki wiedergeben.

Es ist und bleibt deines, aber für die zweite Prüfung brauchte ich dich als Mensch. Und ich war mir ziemlich sicher, dass du deine Freunde über alles stellst. Lebe wohl.“

Kurz darauf löste er sich in Luft auf und Sesshomaru wurde erneut schwarz vor Augen.
 

Als er seine Augen kurze Zeit später wieder aufschlug, schaute er direkt in das verweinte Gesicht seines kleinen Bruders.

Vorsichtig wischte er ihm die Tränen aus dem Gesicht.

Erst jetzt bemerkte Inu, dass Sesshomaru wieder aufgewacht war.

Auch Kagome wurde jetzt darauf aufmerksam.

Richtig realisiert hatte es aber Inu als erstes, denn er fing schon wieder an zu weinen, doch dieses Mal waren es Freudentränen.

Sess setzte sich seinem Bruder gegenüber und nahm ihn in den Arm.

„Ich habe gedacht wir wären zu spät gekommen und ich würde dich für immer verlieren.“, brachte Inu Yasha leise und unter Schluchzern hervor.

„Ich bin ja noch am Leben. Und du weißt jetzt, wie ich mich gefühlt habe. Mir ging es ja auch nicht anders. Und jetzt beruhige dich bitte.“

Inu erwiderte die Umarmung und sagte:„Du hast Recht, und du hattest damals schon Recht. Ich war dumm und habe dich und Kagome da mit reingezogen. Es wird nie wieder passieren, das verspreche ich. Dich und Kagome vom Himmel aus zu sehen, wie ihr darunter leidet, war mir Lehre genug. Es hat mir das Herz zerrissen euch beide so gebrochen zu sehen.“

„Bitte, kein Wort mehr darüber. Ich würde diese Zeit am liebsten nur noch vergessen. Ich bin einfach nur froh euch wieder zu haben.“, dabei brachte er ein leichtes Lächeln zustande.

Er drückte seinen Bruder leicht von sich weg, damit er es auch sehen konnte.

Daraufhin musste auch er ein wenig lächeln.
 

Kagome gesellte sich jetzt auch zu ihren Freunden.

Sie wollte dieses schöne Bild eben einfach nicht zerstören.

Auch ihr liefen schon lange Tränen die Wange runter, weil sie sich freute.

Lange hatte sie nicht daran geglaubt, dass alles doch wieder gut werden würde.

Sie hatte die Schluchzer unterdrückt, um die Beiden nicht unnötig auf sich aufmerksam zu machen.

Jetzt konnte und wollte sie sich nicht mehr zurückhalten.

Sie ging runter auf die Knie, um auf ungefährer Augenhöhe der beiden Männer zu sein.

Inu kam gleich auf sie zu und nahm sie in die Arme, um sie zu beruhigen.

Sie krallte sich in seinem Oberteil fest und weinte sich bei ihm aus.

Er lies sie nicht los, bis sie sich beruhigt hatte.

Als sie sich beruhigt hatte, beschlossen sie im Yokai-Dorf zu bleiben.

Nach Hause konnten sie nicht mehr, da sie noch immer für tot gehalten wurden.

Und im Yokai-Dorf würden sich alle wohlfühlen.

Also gingen sie gleich los.
 

Allerdings nicht für lange.

Sesshomaru war kaum fünf Schritte gegangen, da kippte er schon zur Seite und wurde von seinem Bruder aufgefangen.

Er war doch glatt beim Gehen eingeschlafen.

Zu anstrengend, wenn auch nicht körperlich, waren die letzten Stunden, gar Monate für ihn gewesen, dazu kam, dass er im Traum vorübergehend ein Mensch war.

Auch das strengte an und er war schon viel zu lange wach.

Eines schwor er sich aber noch, er brauchte seine Gefühle nicht mehr verstecken und würde es auch nie wieder tun.

Von da an, würden die Drei ihr Leben weiterleben, zusammen, und nichts sollte sie mehr trennen.

Sie würden nochmal ganz von vorne anfangen, gemeinsam!!!



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