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Matrix - Verwirrende Gefühle

Diese Story handelt nicht um Neo und Trinity sondern um einen neuen Chara
von

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Geheime Feinde

2. Kapitel
 

Geheime Feinde
 

Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. Jetzt war sie entgültig von Zion weg. Gerade als sie sich daheim gefühlt hatte. Sie saß auf ihrem harten Bett auf dem noch vor einem Tag Stefan gesessen hatte. Wie wohl hatte sie sich gefühlt, so wohl wie schon lange nicht mehr. So wohl wie sie sich das letzte mal noch in der Matrix gefühlt hatte. Das erste mal in Zion war wie es Zaron schon gesagt hatte etwas ganz besonderes für sie gewesen. Es klopfte an der Tür und Zaron kam rein. Wenn man vom Teufel spricht, dachte sie. "Na? Geht's dir gut?" Was für eine Frage. "Ja es geht mir blendend!" fauchte sie ihn an. Er setzte sich neben sie auf das Bett. "Hör mal. Ich weiß das du in Zion neue Leute kennen gelernt hast und das du dich dort wohl fühlst. Du wirst sie ganz bestimmt wieder sehen, also ist das doch alles nur halb so schlimm." Hatte er eine Ahnung wie sie sich gerade fühlte. Wieder auf diesem eiskalten Schiff zu sein brachte sie dazu alles noch verzweifelter zu sehen. "Ja ich weiß." Sie versuchte so überzeugend zu klingen wie es ihr möglich war. "Ok, dann lass uns trainieren." Oh man, dachte sie und folgte ihm auf die Brücke des Schiffes. Markey sah sie mit einem tödlichen Blick an, drehte sich dann aber wieder den Kontrollen zu. Sie hatte ihm nichts zu sagen denn sie hatte nichts getan und auch nichts vor.

Beide ließen sich in einem dieser berühmten Stühle fallen. Sie kam sie vor wie beim Frauenarzt denn der Stuhl war in etwa genauso. Jemy drehte sich den Kontrollen zu während Merlin Zaron anschloss und Jana Sway.
 

Sway fand sich in einem Übungsraum wieder. Dieser Übungsraum erinnerte sie an die kleine Japanischen Häuser die immer in Anime gezeigt worden waren, dessen Einwohner viel Geld hatten. Dazu passte ihr Aufzug, sie hatte einen Kimono an der in Orange und Gelb getönt war. Sie strich über ihn. Es war Seide das konnte sie fühlen auch, wenn sie wusste das ihr ihr Gehirn das alles nur vorgespielte. Aber sie genoss es trotzdem einem so schönen Stoff auf ihrer nackten Haut zu spüren. Sie wollte am liebsten die Augen schließen und diesen Moment einfangen. "Bist du endlich soweit oder willst auch noch das ich Gareth Gates einlege?" er schmunzelte. Sie fand das weniger lustig und machte sich kampfbereit. Er grinste, hopste ein bisschen rum und brachte seinen Körper dann in die richtige Position die er sich aus gesucht hatte um sie zu schlagen. Sie brauchte mehr Körperspannung um seinen Schlägen stand zu halten, das wusste sie, sie versuchte es zu ändern aber das konnte sie nicht so einfach.

Er sah in ihren Augen das sie nachdachte. Er wollte nicht so lange warten bis sie fertig damit war.
 

Während die Beiden in ihrem Trainingsraum trainierten kam Markey zu Jemy, der wie fast immer an den Kontrollen saß und beobachtete wie es sein Job war die Monitore. Markey ließ sich neben ihn auf einen weiteren Stuhl fallen. Der Stuhl knarrt als Markey es sich darauf bequem machte. Er folgte Jemys Blick zu den Monitoren. Er sah wie Sway gerade gegen Zaron kämpfte und sie war gar nicht so schlecht. Trotzdem war er davon überzeugt das er sie besiegen würde, würde es zu einem Kampf zwischen den Beiden geben. Sie war schneller als Zaron, das konnte man sehen. Nicht viel aber sie war es.

Jemy nahm seinen alten Becher mit Wasser hoch und trank einen Schluck, dann drehte er den Kopf zu Markey und sah ihn an. "Na, was gibts? Bist schon Fertig mit deiner Arbeit?" Markey nickte nur knapp. Er überlegte ob er Jemy fragen sollte. "Findest du sie nicht ein bisschen merkwürdig?" Jemy sah auf einen der Monitore. "Wieso merkwürdig?" Markey grinste überlegen. "Sie wickelt alle um den Finger. Zaron, Trinity und ich hab gehört sogar Stefan." Jemy sah interessiert dabei zu wie Sway Zaron platt machte. "Und deshalb ist sie merkwürdig? Ich find sie süß!" Markey musste grinsen als Sway Zaron den letzten tritt verpasste, er auf dem Boden flog und sie sich triumphierend auf ihn setzte. "Das ist es ja. Sie hat was vor! Aber leider weiß ich noch nicht wie sie es verwirklichen will." Jemy lächelte: "Sieh einer an sie hat's geschafft.", er sah Markey an, "Und du solltest in das Verhalten der Frauen nicht so viel hinein interpretieren!" Jemy schaltete den Monitor aus. "Wieso machst du denn Monitor aus?" Jemy stand auf. "Die kommen schon alleine klar." Als Jemy aus dem Kontrollzentrum gegangen war, setzte sich Markey auf dessen Stuhl und schaltetet den Monitor wieder an. Die beiden waren zur zweiten Runde bereit und er auch.
 

Sie machte die Augen auf. Das Training war anstrengend gewesen. Sie setzte sich hin. Neben ihr wachte Zaron aus ihrem gemeinsamen Traum auf. Oder gemeinsamer Trainingsraum? Egal! Er sah sie beeindruckt an. "Du hast es geschafft. Du bist bereit, morgen ist dein großer Tag." Er stand auf und sie auch, doch im Gegensatz zu ihm ging sie nicht essen, sie ging auf die Brücke und setzte sich neben Merlin an die Kontrollen. Er sah sie kurz an. "Na wie war das Training?" Sie lehnte sich zurück und sah nach draußen auf die Wände des Abwasserkanals in dem sie gerade flogen. "Es war ok!" Er grinste sie an, denn er merkte wie fertig sie das Training gemacht hatte. Und doch sah er Stolz in ihren Augen. Sie hatte gewonnen das wusste er, sie hatten Zaron besiegt.

"Ich glaub Jana mag dich!" , sagte Sway zu ihm. "Mich?" Merlin lachte. "Nein das mit mir und Jana ist was anderes. Ich glaube ehr das sie dich mag!"

Sway erschrak. "Wieso mich? Und was ist mich euch anders?" Er musste lächeln, das sie das immer noch nicht gemerkt hatte war einfach zu komisch. "Wir waren eine ganze Zeit zusammen bis sie heraus gefunden hat das sie...wie soll ich das sagen...nicht auf Männer steht." Sway schluckte. Sie hatte früher Angst gehabt das sie Lesbisch werden würde, aber das war ja nicht ein getroffen. "Achso, na ja..." sie war relativ sprachlos. Was sollte sie dazu auch groß sagen. "Jana war richtig froh als sie das mit dir und der süßen Auserwählten des Auserwählten sah.", sagte Merlin ganz spontan heraus ohne irgendwelche Scharm das so auszusprechen. Sie lehnte sich zurück und saß so eine ganze Zeit im Cockpit.

Irgendwann stand sie ohne was zu sagen auf und ging.
 

Man das waren Neuigkeiten. Sie sollte morgen zum Orakel und Jana war lesbisch. Sie hatte ganz und gar nichts gegen Lesben, nur es war für sie ein Schock gewesen das sie es nicht gleich von selber gemerkt hatte. Sonst hatte sie es immer gemerkt ob jemand auch auf das gleiche Geschlecht stand oder nicht. Sie drehte sich im Bett um. Jetzt guckte sie genau gegen die Wand. Sie war alt und verrostet und doch war sie stabil. Sie schützte sie vor dem Was hinter ihr lag. Sie war da, wenn dort draußen im Kanal Wächter umher schwirrten. Sie war da auch, wenn sie Sway nicht lange schützen würde, aber sie würde es tun im Gegensatz zu jemand anderen der auf diesem Schiff war. Dann war es wohl endlich soweit, darauf hatte sie auch schon lange genug gewartet. Morgen würde es soweit sein und die heutige Nacht würde sie dazu nutzen um sich noch einmal auszuruhen, um Morgen auch wirklich Top fit zu sein. Doch das klappte nicht so wie sie es geplant hatte. Sie konnte es nicht egal wie sehr sie es versuchte, sie schaffte es einfach nicht zu schlafen. Also setzte sie sich an den kleinen Tisch, der an ihrer Wand befestigt war und nahm ein Blatt Papier aus einem uralten Logbuch das so wie so nie mehr gebraucht werden würde. Das Blatt war nur auf einer Seite beschrieben, also nahm sie sich einen Stift und begann ihre Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen:
 

Warum kann ich nicht aufhören an dich zu denken?

Warum kann ich nicht aufhören etwas für dich zu empfinden

Warum bist du bloß soweit weg

Warum vergeht keine Sekunde ohne das ich dein Gesicht vor Augen sehe, keine Sekunde in der ich nicht bei dir sein kann.

Warum nur? Warum nur bist du soweit weg?

Warum vermiss ich dich nur so, das ich denke mein Herz zerspringt in tausend Stücke und eins davon trifft dich

Warum kann ich dich mit meinen Gefühlen nicht erreichen?

Warum nur träume ich jeden Tag von dir ohne meine Augen zu schließen

Warum bist du nur der einzigste Grund für meine schlaflosen Nächte

Und warum scheint es so als ließe dich das alles kalt?
 

Sie brauchte nicht lange um diese paar Zeilen aufzuschreiben, vielleicht 5 Minuten, doch danach fühlte sie sich besser, entspannter. So als hätte sie nach langen Überlegen endlich etwas getan. Sie legte sich wieder ins Bett und versuchte zu schlafen, doch die ganze Nacht über blieben ihre Augen geöffnet und somit blieb sie wach und verweilte bis ihre Tür früh Morgens aufging. Zaron war es der vom hellen Flur in ihre Kabine schaute. Er grinste sie an als sie sich hinsetzte und ihm mit wirren Haaren entgegen starrte. "Eine halbe Stunde hast du noch, dann sind wir auf der richtigen Sendeposition." Was? So weit waren sie schon? Sie stand auf, nachdem er das Zimmer wieder verlassen hatte und steckte das alte Blatt Papier in ihre Tasche. Sie kämmte sich die Haare, wusch sich kurz und ging dann in die Küche um noch was zu essen, bevor sie in die Matrix ging. Denn es war ja bekannt das man mit leeren Magen schlecht kämpfen konnte. Sie setzte sich an den Tisch. Markey kam herein, denn er war der einzigste der auch noch nicht gegessen hatte. Er setzte sich ihr direkt gegenüber und sah sie an. Sie spürte seinen Blick "Na schon aufgeregt?" Sie schluckte den Rest von dem widerwärtigen Brei herunter. "Ein Bisschen!" Sie wollte mit ihm jetzt nicht darüber reden, immerhin wusste sie das er etwas gegen sie hatte. Er aß auch ein bisschen bis er es sich nicht mehr verkneifen konnte sie noch etwas zu fragen. "Vermisst du die Leute aus Zion?" Meinte er damit ob sie Trinity vermisste oder meinte er das auf alle bezogen? "Auch ein bisschen!" Sie stand auf, legte ihren Teller in die verdreckte Spüle und ging auf die Brücke. Sie wollte mit Markey so wenig wie möglich zu tun haben und sie war davon überzeugt das er irgendwas vor hatte was ihr schaden würde. Jedoch war sie sich nicht im klaren darüber wie und was er anstellen würde. Klar war ihr nur das er sie loswerden wollte.
 

Zaron stand schon an den Kontrollen. Er sah sie etwas mitleidig an und sie war etwas verunsichert, weil sie nicht wusste warum. Er nahm sie zur Seite. "Hör zu. Wir können dich leider nicht zum Orakel begleiten. Wir haben was anderes zu tun. Wir sollen den Auserwählten unterstützen...frag mich nur wo der Unterstützung braucht. Ich würde dich wirklich gerne begleiten aber es geht nicht, es tut mir leid." Er sah bedrückt aus und er meinte es ehrlich.
 

Jetzt musste sie auch noch alleine gehen. Konnte es noch schlimmer werden? Er brachte sie zu ihrem Stuhl. Merlin und Jana saßen schon auf jeweils einem und waren schon angeschlossen. Zaron setzte sich auch auf einem. Markey war der letzte, denn er war noch kurz bei Jemy an den Kontrollen gewesen. Er setzte sich genau neben sie und grinste sie an. Sie wusste nicht warum und es brachte sie durcheinander. Jemy kam erst zu Zaron und schloss ihn an. Noch war er nicht in der Matrix, aber das würde sich ändern, wenn Jemy zurück an die Kontrollen ging. Er lief zu Markey rüber und schloss auch ihn an, dann ging er zurück an seinen Arbeitsplatz und die beiden tauchten in die Matrix ein.

Er sah zu ihr rüber: "So jetzt bist du dran." Er grinste und ging zu ihr rüber. "Ich wünsch dir viel Glück und pass auf dich auf." Er schloss sie an, sie schloss die Augen und somit war sie wieder daheim, daheim in der Matrix.
 

Sie stand auf dem Dach eines großen Gebäudes und sie hatte einen wunderschönen Ausblick auf LA. Die Lichter strahlten ihr entgegen und sie wusste das sie losmusste. Sie setzte die Sonnenbrille auf und machte sich auf den Weg nach unten, zur Straße.

Sie machte unten die Tür auf. Nichts war da, kein Auto, keine Menschenseele weit und breit, nur die Straßenbeleuchtung war an, wie immer. Sie sah auf die Uhr. Jetzt war es gerade mal 4 Uhr. Mitten in der Nacht. Sie glaubte das sie die Einzigste war die Mitten in der Nacht das Orakel besuchte. Das Orakel hatte jetzt viele Feinde, mehr als früher und deshalb wurden die Zeiten und Orte der gewünschten Gespräche immer abenteuerlicher.

Sie ging um das Haus herum, dort standen keine Straßenlaternen mehr, hier war es voll und ganz dunkel. Sie griff in die linke Innentasche ihres langen Mantels um sich zu vergewissern das ihr Handy noch da war. Hinter dem Haus auf dem kleinen Parkplatz der nicht beleuchtet wurde, stand der kleine schwarze VW Golf den sie für diese Nacht fahren würde um zum Orakel zu kommen. Sie hätte lieber einen Nissan gehabt aber das konnte sie sich nicht aussuchen.

Sie suchte den Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss den kleinen Wagen auf. Nachdem sie eingestiegen war und den Motor angelassen hatte führ sie die kleine Auffahrt herunter und bog auf die Straße.

Sie saß bequem aber trotzdem war sie unruhig. Sie wollte, jetzt wo sie endlich mal wieder in LA war, zu ihrer Wohnung fahren. Dort hatte sie gelebt und fast jede Nacht träumte sie davon sie noch einmal zu besuchen, noch einmal die Atmosphäre in ihrer Wohnung zu spüren und den Geruch noch mal wahr zu nehmen der doch so typisch für sie war. Aber sie hatte einen Auftrag, hatte was zu erledigen was sie eigentlich nicht aufschieben konnte. Aber trotzdem...

Sie bog um die Ecke. Sie würde kurz zu ihrer Wohnung fahren! Sie konnte nicht anders, sie musste um endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen zu können.

Es fiel ihr nicht leicht sich einfach gegen Zarons Befehl zu stellen. Er hatte zu ihr gesagt das sie keinerlei Umwege machen sollte, egal was passieren würde. Sie sollte einfach nur zum Orakel fahren, sich anhören was sie ihr zu sagen hatte und sofort auf den direkten Weg zurück zum Ausgang kommen. Aber das hatte sie jetzt nicht mehr vor. Sie grinste, sie tat es schon wieder. Sie stellte sich schon wieder gegen einen Befehl. Sie konnte sich einfach an manche Regeln nicht halten.

Als sie in ihre Straße einbog fühlte sie sich schon gleich viel besser. Sogar die Alte Straßenlaterne vor ihrem Haus war noch kaputt und flackerte. Alles war wie immer, nur das sie jetzt in einem schwarzen Auto saß, schwarze Sachen anhatte und sogar mitten in der Nacht eine Sonnenbrille aufhatte. Sie stieg aus und betrachtete das Haus. 12 Stockwerke hatte es und wie immer stand sie alleine davor. Es war schon lange her das sie ihr letztes Date mit hierher genommen hatte. Sie bewunderte das Haus von außen. Wie schön war die Zeit hier doch gewesen, als sie hier noch wohnte. Sie ging die kleine Treppe hoch die zur Eingangstür führte. Das Geländer war immer noch genauso eklig wie immer. Altes Holz das schon so nass geregnet worden war das es durchweichte, angammelte und glitschig wurde. Genauso wie die Treppen. Hier war sie das erste Mal so ausgerutscht das sie ins Krankenhaus musste und ihre Platzwunde am Kopf mit 5 Stichen genäht wurde. Sie war an der Haustür und schloss sie auf. Jetzt war sie im Treppenhaus und sie hätte darauf wetten können dass das Licht hier immer noch nicht ging. Das war nur normal für so ein runtergekommenes Haus an dem nie etwas gemacht wurde. Sie versuchte erst gar nicht das Licht an zu machen, ging die Treppe rauf und donnerte ihre Hand auf den Knopf der den Fahrstuhl holen würde. Sie hört wie sich der Fahrstuhl in Gang setzte und so wusste sie erleichtert das sie nicht 6 Stockwerke nach oben laufen musste.

Die Türen des Fahrstuhls gingen langsam auf, sie schob sich durch die Tür und drücke auf den Knopf neben dem "6. Stock" stand. Die Türen schlossen sich und der Fahrstuhl setzte sich mit einem Ruck in gang. Sie sah in den Spiegel. Hinter ihrer Sonnenbrille konnte sie ihre eigenen Augen nicht mehr erkennen. Versteckte sie sich dahinter? Sie legte eine Hand auf die Spiegelfläche. Es ist nicht real, dachte sie. Es wurde ihrem Gehirn nur mitgeteilt das der Spiegel kalt war. Eigentlich war der Spiegel nicht kalt. Es gab ihn ja noch nicht mal.

Mit einem Ruck blieb der Fahrstuhl stehen und die Türen öffneten sich. Sie ging aus dem Fahrstuhl und stand vor ihrer Haustür. Welcher Arsch hatte auf ihre Tür "HIER WOHNT SWAY" mit drei Ausrufezeichen hingekritzelt? Was hatte sie nur verbrochen? Wahrscheinlich waren die Agenten schon hier gewesen und sie waren bestimmt schon in der Nähe. Es war im Moment so wie so alles viel zu einfach. Sie öffnete ihre Haustür, die überraschender weise nicht abgeschlossen war. Hatte sie vergessen abzuschließen oder war inzwischen jemand in ihrer Wohnung gewesen? Sie schloss die Tür leise hinter sich, zog ihre beiden MGs und schlich leise durch die Wohnung. Zuerst durchquerte sie den Flur und als sie alle Zimmer gecheckt hatte steckte sie die Waffen wieder weg. Im Moment war sie hier noch sicher.

Alles war zugezogen. So schön dunkel. Ihr PC lief noch. Es war klar. Ein Matrix Bildschirmschoner, was auch sonst? Sie drückte auf die Leertaste und der Bildschirmschoner verschwand. Sie ließ ihn runterfahren. Er musste ja nicht Jahre lang hier so laufen bis sie ihr den Strom abstellen würden. Sie sah rüber zum Telefon. Der Telefonhörer lag immer noch daneben, sie hatte telefoniert und keine Zeit mehr gehabt den Telefonhörer wieder aufzulegen. Sie wusste noch genau wie sie angerufen worden war und wie sie gewarnt wurde. Sie rannte die Treppen runter weil der Fahrstuhl kaputt war, wie das öfters mal passierte und sie hatte unten im Erdgeschoss schon den ersten Agenten getroffen. Das war eine schreckliche Flucht gewesen, bis sie dann endlich bei Zaron war.

Sie legte den Telefonhörer wieder auf die Station. Hier fühlte sie sich heimisch. Sie ging ins Schlafzimmer um zu sehen ob noch alles genauso war wie sie es verlassen hatte. Es war genauso, nur die Birne ihrer Nachtischlampe war durchgeknallt. Sie nahm das Foto mit ihrer Familie drauf in die Hand. Sie betrachtete es eingehend und dachte an diesen Moment in dem das Foto entstanden war. Es war ein schöner Tag gewesen, ein Tag an dem sie noch glücklich war. Sie hatte einfach alles was sie brauchte. Eine Familie die sie liebte, ein zu Hause, Freunde und jede Menge Spaß. Und was hatte sie jetzt? Eine Schiffscrew wo man sie für eine verrückte Irre oder jemanden der sie verraten würde hielt, ein Zimmer in einem Schiff was aussah wie ein Dreckloch und Missionen die sie auszuführen hatte.

Sie drehte das Bild um und entnahm die Diskette, die hinter der Rückwand des Bildes war. Sie steckte sie in die Tasche, auf dieser Diskette waren alle Daten von ihren Auftragsgebern drauf und natürlich für sie persönlich wichtige Dinge. Sie nahm das Foto aus dem Rahmen und stecke es auch mit ein. Sway stellte den Rahmen zurück und drehte sich um. Es wurde Zeit für sie zu gehen und das tat sie auch. Sie verließ die Wohnung und kurze Zeit später auch das Haus. Als sie auf die Straße schaute erschrak sie, denn es hatte sich etwas geändert. Ihr Wagen....er war weg! "Shit was mach ich jetzt?" Ihr Handy klingelte und sie erschrak weil es das eigentlich nie tat. Jemy wartete immer bis man sich von selber meldet. Sie wühlte schnell in ihrer Innentasche rum bis sie es in der Hand hielt und ran ging. "Wo zum kuckuck bist du da?" Donnerte er los. Sie wich schon automatisch ein Stück zurück....was sollte sie nur sagen? "ich...ich bin auf dem weg zum Orakel!" "So ein Schwachsinn! Denkst du denn das ich mich nur auf die anderen Konzentriere???" Er brüllte ins Telefon. Puhh, dachte sie. Wie kann man sich nur so aufregen? "Und jetzt hast du dir auch noch den wagen klauen lassen. Wie willst du denn jetzt zum Orakel kommen? Oder zurück zum Ausgang?" Sie verdrehte die Augen, könnte er sie nicht erst anschreien, wenn sie wieder auf dem Schiff ist? "Ist schon gut, bleib ruhig ich wird mir was einfallen lassen und jetzt hör auf zu schreien sonst ist gleich die ganze Stadt wach!" Er schwieg kurz und sie wollte schon fragen warum als er wieder losbrabbelte. "Du hast ein Problem. Agenten sind unterwegs!!!" Sie riss die Augen auf. Hilfe, dachte sie. Das nicht auch noch. "Ok, hör zu du schaffst das! Du kennst den Ausgang, leider ist er ja soweit weg! Ich sag den anderen Bescheid aber die haben auch gerade Probleme. Viel glück." Er legte auf. Oh Gott, sie rannte los, wie sollte sie das nur schaffen? Der Ausgang war sehr weit entfernt, jedenfalls wenn man ihn zu Fuß erreichen musste. Es war ein Blaues großes Haus in das sie musste. Ich werde es schaffen, dachte sie nicht ganz überzeugt von ihrem Gedanken und sich selbst. Sie rannte schneller, denn ihr Gefühl für die heutige Mission wurde immer schlechter. Sway rannte über eine 3 Spurriege Straße. Nirgends war ein Auto oder etwas anderes zu sehen. Noch nicht mal ein angeschlossenes Fahrrad was sie hätte klauen können. Damit würde sie schneller sein, auch wenn sie schon zu Fuß sehr schnell war, denn sie hatte lange geübt. Rennen war immer eine Möglichkeit etwas zu entgehen und sie hielt sich immer einen Fluchtplan parat. Sie sah wie sie auf eine große Kreuzung zukam. Ein Auto fuhr an ihr vorbei und sie befürchtete schon das es ein Auto eines Agenten war, aber nein, sie hatte Glück. Irgendwann musste selbst sie mal glück haben. Er war bald außer Sicht und sie außer Atem. Sie lehnte sie völlig erschöpft an eine Hauswand. Sie wusste das sie nicht in Sicherheit war, aber sie konnte einfach nicht mehr. Langsam ging sie weiter. Sie hörte ihr Herz pochen. Es pochte und pochte so schnell wie sie es noch nie zuvor gehört hatte. Sie hatte höchstens die hälfte der Strecke geschafft und war schon völlig fertig. Wie sollte sie das nur schaffen? Sie hielt sich beide Seiten. Seitenstiche! Sie brauchte ein Auto oder ein anderes Fortbewegungsmittel. Ein Fahrrad, irgendwas. Sie guckte sich suchend um. Familienhäuser, kleine Geschäfte...und ein Autohaus. Sie grinste. Das war die Lösung. Sie ging über die Straße zum Autohaus herüber und schielte durch das Schaufenster. Sie grinste, das war er, ein Nissan Skyline, orangerot. Sie liebte diesen Wagen. Sie zog die einzigste Waffe die sie dabei hatte, eine Mini Eagle, die sie eigentlich nur zur Verteidigung dabei hatte und schoss damit das Schaufenster in 1 Million Einzelteile. Sie grinste den Wagen an, ging zu ihm und streifte mit ihren Fingerspitzen über die Motorhaube. Da fing plötzlich die Alarmanlage an zu heulen. Zeit für sie zu gehen! Sie machte die Wagentür auf, die wie es meistens so in Autohäusern war, nicht abgeschlossen war. Sie stieg ein, bald würde die Polizei an Ort und Stelle sein. Sie setzte sich rein, machte schnell die Tür zu und schloss den Anlasser kurz. Der Motor sprang an. "Super", grinste sie und gab Gas. Es war nicht viel Benzin im Tank, sie würde es bis zu ihrem Ziel schaffen das war klar, aber nicht mehr viel weiter. Sie schoss mit dem Wagen durch das Schaufenster und bog dann auf die Straße ab. Die Reifen quietschten und sie zog das Lenkrad rum. Sie trat weiter auf das Gaspedal, sie musste schneller werden. Im Rückspiegel konnte sie noch keinen Wagen erkennen, aber das hatte nicht viel zu sagen. Allerdings glaubte sie das die Fahrt für diese bisherigen Umstände recht ruhig verlaufen würde und Agenten hatte sie auch noch nicht gesehen, auch wenn Jemy gesagt hatte das welche in der Nähe waren.

Die Fahrt war wirklich friedlich verlaufen, sie hatte noch nicht mal einen Polizeiwagen gesehen geschweige denn einen Agenten. Jetzt lag nur noch ein etwa fünfminütiger Weg durch die engen Gassen Los Angeles vor ihr. Sie parkte einfach auf dem Bürgersteig und rannte sogleich in eine kleine Gasse. Sie schlich gute 20 Meter durch diese Gasse bis sie in eine kleiner abbog. Diese war voll Müll und stank fürchterlich. Sie rümpfte die Nase. "Bahhh" Langsam schlich sie durch die Müllbepflasterte Straße und gab somit einige Geräusche von sich. Es war wieder soweit. Die Gasse und eine andere Kreuzten sich. Vorsichtig schaute sie um die Ecke. Erschreckt riss sie die Augen auf. Dort stand jemand im Schatten verborgen und im Anzug gekleidet. Ein Agent.

Langsam drehte sich der Agent um und schaute sie an. Sie erkannte ihn...er war es gewesen mit dem sie schon in der Matrix zu tun gehabt hatte. Sie war in einem Schock zustand. Sie wollte losrennen, konnte sich aber nicht vom Fleck bewegen. Mit ausdruckslosem Blick starrte der Agent sie an. Sie wollte loslaufen, stolperte aber dann und fiel hin. Auf ihren verstauchtes Handgelenk natürlich. Sie biss die Zähne zusammen und sah auf den Boden. Sie drehte sich um, sah wie der Agent auf sie zukam, wollte aufstehen doch konnte es nicht mehr schaffen. Mit einem Tritt schmetterte er sie gegen die Gassenwand. Sie sank zu Boden. Was sollte sie nur tun? Sie hatte keine Chance sich jetzt noch zu wehren, die zeit war abgelaufen und das schlimmste war daran das sie das genau wusste und sie so klar vor Augen sehen konnte wie den Agenten der auf sie Pausenlos einschlug. Sie spürte wie sich ihr bauch zusammenzog. Sie konnte gerade noch sehen wie der Agent zurückgerissen wurde und somit von ihr ablassen musste. Danach sah sie nur noch den Boden und ihr Blut darauf. Sie lag dort ein paar Minuten doch dann passierte etwas. Sie würde vorsichtig umgedreht. Sie war verwirrt sie konnte nicht sehen wer es war. Sie spürte wie ihr jemand das Blut vom Mund wischte und ihr leicht auf die Wangen schlug. Sie konnte die Augen kaum öffnen. Sie versuchte zu blinzeln und zu sehen wer sie gerettet hatte. Sie konnte alles nur verschwommen sehen, hinzukam das die Gasse dunkel war und das nur Licht von der Straße durchschien. Sie fühlte wie ihr ganzer Oberkörper schmerzte. Sie wurde hochgehoben. Sie konnte nur ein leises "ahhh" hauchen, dabei hätte sie schreien können vor Schmerzen. Ihr Kopf hing runter als wäre sie tot, aber sie war sich sicher das sie lebte, mit solchen Schmerzen konnte man nur am Leben sein. Sie merkte das ihr ganzer Mund noch voll mit Blut war, doch sie konnte es nicht ausspucken.

Sie wurde weggetragen, doch jetzt hielt jemand ihren Kopf hoch so das sie wieder etwas sehen konnte. "Es hat sie ganz schön erwischt!" sie wusste wessen Stimme das war, es konnte nur die von Trinity sein. Sie hielt ihren Kopf hoch. Jetzt stellte sie sich eine Frage, wurde sie von Neo getragen? Nein es roch nicht nach Neo, Neo roch anders. Aber wer trug sie dann?

Trinity strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, sie war auch in Blut getränkt. Trinity sah wie immer so süß aus, mit Sonnenbrille und so als hätte sie nicht gekämpft. Sie wurde auf etwas gelegt. Es war nicht so kalt wie der Boden aber es war auch nicht weich. Trinity stand jetzt vor ihr und nahm ihr die Sonnenbrille ab. "Wo ist dein Handy? Wo ist dein Ausgang?" sagte sie Laut und deutlich. Sie konnte nur langsam den Kopf schütteln. Es war kein richtiges Schütteln ehr ein leichtes hin und her bewegen. Sie wusste nicht wo das Handy war und sie wusste nicht wie sie zum Ausgang kommen würde. Trinity machte vorsichtig ihren Mantel auf. Darunter hatte sie ihren Blutgetränkten dünnen Latextop. Trinity guckte darunter, drehte sich dann um und guckte in die andere Richtung. Langsam dreht sie auch den Kopf in die selbe Richtung. Jetzt sah sie 2 verschwommene Gestallten, beide waren schwarz angezogen und sie war sich ziemlich sicher das beide männlich waren. Sie musste ihnen sagen wo ihr Ausgang ist. "Mein Ausgang..." keuchte sie. Trinity dreht sich zu ihr um und beugte sich zu ihr runter. "Wo ist dein Ausgang?" fragte sie Trinity. Sie sah ihr in die Augen. Nur jetzt bekam sie nichts mehr raus. Diese tiefen dunklen Augen sahen sie an, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte. "Mein Ausgang ist in dem großen blauen Haus", verwundert drehte sich Trinity um. Sie dachte nach. Trinity guckte einen der beiden Gestallten an, das war bestimmt Neo. "Ich sehe mich um", es war Neo das war seine Stimme. Er drehte sich um und ging. "ich auch" sagte Trinity, wollte losgehen aber blieb noch kurz stehen, guckte zu der anderen Gestallt und sagte noch: "Pass auf sie auf!" Dann ging auch sie weg und ließ sie dort alleine. Die Gestallt kam zu ihr rüber und irgendwie hatte sie Angst, sie konnte sich kaum bewegen und dann noch diese schrecklichen Schmerzen. Irgendwoher kannte sie ihn, jetzt wo er näher kam. Jetzt merkte sie erst das sie auf einem Tisch lag. Er stand nun vor ihr, guckte auf ihr blutverschmiertes Top. Legte seine Fingerspitzen auf ihren Bauch, nahm sie dann wieder runter und guckte sich ihr Blut an. Er verrieb es auf seinen Fingern.

Sie guckte ihn ins Gesicht. Jetzt wusste sie woher sie ihn kannte, es war Stefan! Sie huste vor Überraschung. "Überrascht mich hier zu sehen?" Langsam beruhigte sie sich wieder, es war ihr peinlich das er sie in so einer Situation zu Gesicht bekam. Sie sah auf ihren Oberkörper, alles war voller Blut. Sie legte ihren Kopf zurück auf den Tisch. Es war eine klare Nacht. Man konnte die Sterne sehen, den Mond und es würde noch kälter werden. Sie zitterte. Er zog seinen Mantel aus und legte ihn über sie. "Keine Angst bald bist du wieder in der realen Welt" Er versuchte sie zu beruhigen, doch er konnte die Angst in ihren Augen sehen. Auch wenn sie versuchte es zu unterdrücken.

Er streichelte vorsichtig ihre Wange. Er sah sie an "ich wollte dir was sagen, aber ich weiß nicht wie" Er nahm seine Sonnenbrille ab und sah ihr tief in die Augen. Jetzt sah sie nicht nur abgekämpft und verletzt aus sondern auch noch verwirrt. Sie spürte wie ihre Aufgeplatzte Haut schmerzte. Sie versucht ihn weiter anzusehen doch ihre Augen tränten und sie konnte kaum noch was sehen. Sie nahm seine Hand "Was willst du mir sagen?" fragt sie leise schon fast röchelnd. "ich kann nicht...ich meine ich..."

Sie fragte sich einmehlig wirklich was er ihr sagen wollte. Sie war schon so verwirrt das sie ihre schmerzen fast vergessen hatten. Er legte seine Hand auf ihren Bauch und kontrollierte ihren im Moment gleichmäßigen Atem. Sie wollte ihn gerade dazu bringen es ihr endlich zu sagen da fühlte sie wie sich ihr Magen zusammenzog. Sie wollte sich gerade in die andere Richtung drehen aber es war schon zu spät. Stefan schaffte es gerade noch einen Satz zur Seite zu machen und somit dem Unheil auszuweichen, als hätte er es geahnt. Sie schaute auf den Boden, wo sich gerade ihr erbrochenes mit ihrem Blut vermischte. Sie war sich nicht sicher ob sie etwas Blut mit ausgebrochen hatte oder ob es schon vom Tisch gelaufen war.

Sie hustete noch mal und Stefan wischte ihr etwas Blut vom Mund.

"Ich habe das Haus gefunden, also lass uns gehen.", hörte sie Trinitys Stimme. Stefan drehte sich zu ihr um und nun konnte Sway Trinity auch sehen. Trinity kam auf die beiden zu und sah sich noch mal Sways Verletzungen an. "Wir sollten uns beeilen!" Stefan nahm sie wieder auf dem Arm und folgte Trinity in die Richtung aus der sie gekommen war.

Die Gassen waren kalt, sehr kalt sogar, kälter als der Tisch auf dem sie vorher lag. Auch wenn der Weg jetzt nicht mehr weit war kam es Sway doch wie eine Ewigkeit vor.

Endlich hatten sie das Haus erreicht und sie konnte sehen wie Trinity mit einem Tritt die Holztür zerschmetterte. Irgendwie imponierte Sway das auch wenn sie schon vorher gewusst hatte was für eine Power Frau Trinity war. Stefan trug sie an Trinity vorbei und brachte sie rein. Das Telefon klingelte schon und Stefan setzte sie auf den Stuhl daneben und sagte noch: " Man sieht sich!". Dann nahm sie den Hörer ab und verschwand wieder in der realen Welt.
 

Sie atmete erleichtert auf als sie sich wieder auf ihrem Stuhl wiederfand. Sie sah die Decke an....und sie wusste das sie noch nie so erleichtert war wieder in der realen Welt zu sein. Kapitän Zaron und die anderen die auch in die Matrix gegangen waren, waren noch nicht wieder zurück. Nur Jemy kam jetzt in ihr Blickfeld und sah sie sauer aber auch ein bisschen erleichtert an. "Du hattest einen Auftrag"; giftete er sie an, "und du hast ihn wegen privaten Angelegenheiten zurückgestellt und versagt!" Sie stand auf. Er hatte Recht sie hatten den Auftrag nicht erfüllen können, sie hatte versagt und nun würde Jemy es Zaron sagen und was würde dann mit ihr passieren? Sie hatte gegen Regeln und Befehle gehandelt!

Jemy sah sie an als wollte er von ihr eine Antwort aber die würde er hier und jetzt nicht bekommen. "Ich weiß", sagte sie nur und machte sich dann auf den Weg in ihre Kabine.
 

Es war eine halbe Stunde später als es an ihrer Tür klopfte und Sway erhob sich auf ihrem Bett und öffnete sie langsam. Wie sie es erwartet hatte stand Zaron vor ihr, er sah sie an und kam ohne etwas zu sagen in ihre Kabine. Sie musste daran denken was er ihr mal gesagt hatte: Es lohnt sich nur etwas zu sagen wenn man etwas wichtiges zu sagen hat. Er setzte sich auf den Stuhl als sie die Tür schloss. Er atmete ein und sie wusste das er gleich loslegen würde. "Was war heute los?" Sie setzte sich aufs Bett und schaute ihn an. "Ich hab den Auftrag versaut...., weil ich ihn zurückgestellt habe und in meiner alten Wohnung war." Er wusste bestimmt was passiert war, da war sie sich sicher. Fragte er sie nur aus Gerechtigkeit damit sie es erklären konnte? "Wieso warst du da? Hast du dir nichts dabei gedacht?" Tja wieso zum Kuckuck war sie in ihrer Wohnung gewesen? Sie dachte nacht bevor sie antwortete:" Ich hab sie vermisst und....ich musste noch was holen!" Eigentlich war das ein Scheiß Grund um einen Auftrag nicht zu erledigen. "Na gut, hör zu ich wird das Zion nicht melden, obwohl das meine Pflicht ist aber ich denke es ist das beste. Natürlich musst du mir dafür versprechen das so was nie, nie wieder vorkommt!" Sie nickte nur knapp und sie war überglücklich das Zion und die anderen nichts davon erfahren würden. Somit war die Sache vorbei und Zaron verließ ihre Kabine.
 

Markey streckte sich und guckte zu Jemy rüber. Beide saßen an den Kontrollen ihres Schiffes. Die anderen würden jetzt Essen aber die beiden mussten noch arbeiten, denn Zaron wollte zu einem ungefährlichen Sendeplatz, aber was war hier schon ungefährlich.

"Sway hat's heute versaut oder?" Jemy sah Markey verwirrt an als ob er mit dieser Frage nicht gerechnet hatte. "Ja...woher weißt du das schon wieder?" Markey grinste überlegen: "Ich habe es mir gedacht als du Zaron bei Seite zogst." Jemy nickte "Ja sie hat es versaut!" Die beiden Freunde waren früher durch dick und dünn gegangen, doch nun war alles anders. "Ich glaube das sie uns verraten wird...", sagte Markey und sah dabei Jemy besorgt an, "das müssen wir auf jeden Fall verhindern!" Jemy musste grinsen: "ach quatsch Sway nicht. Das glaub ich nicht, sie ist ganz in Ordnung aber man muss sich nur darauf einlassen sie kennen zu lernen." Markey war verwirrt, es konnte doch nicht sein das sie in dieser Sache so unterschiedliche Meinungen hatten, wo sie Markey doch so sicher war. "Wenn du das denkst..." sagte er dann nur. "Keine Angst vor der kleinen, sie wird uns nicht verraten und du solltest nicht in jedem eine Bedrohung sehen!"

Markey glaubte nicht das Jemy recht hatte, aber er würde schon sehen was er davon hat!
 

Sie spürte wie sich die Hände um ihren Hals fester legte und er weiter zudrückte. Sie spürte keinen Boden mehr unter ihren Füßen doch sie war nicht mehr in der Lage weiter zu trampeln. Sie röchelte nur noch leise bevor sie das Bewusstsein verlor.
 

Sie machte geschockt die Augen auf. Geträumt? Hatte sie das wieder nur geträumt? Ja so musste es sein! Die letzten drei Nächte hatte sie den gleichen Traum gehabt. Was hatte das nur zu bedeuten? Sie legte ihre Hand an ihren Hals und stand dann auf. Sie zog sich was über. Es war kalt, so kalt wie es nur sein kann, wenn man mit einem Schiff durch alte Abwasserkanäle flog. Langsam öffnete sie die Tür und trat auf den Flur. Sie spürte wie der Boden unter ihren nackten Füssen noch kälter würde. Verschlafen tapste sie den Flur entlang und sah die Wände an. Jede Wand war so wie die andere, voll mit Leitungen und Rohren, Kabeln und Drähten. Sie hatte nicht den leisesten Schimmer wozu das alles da war, aber doch verstand sie den Grund warum sie hier waren. Den gleichen Grund warum sie hier war. Doch leider konnte sie hinter diese Gründe nicht blicken! Die Küchentür war wie immer geöffnet und sie hörte schon das sich jemand unterhielt. Den Geräuschen folgend kam sie in die Küche und setzte sich ohne ein Wort an den Metalltisch.

Alle waren schon da, bis auf Merlin, aber das war ja auch klar. Er steuerte bestimmt das Schiff um es in eine gute Sendeposition zu bringen. Sie war sich sicher das sie bald wieder in die Matrix musste und dieses Mal würde Zaron sie persönlich zum Orakel bringen!

Markey schob ihr eine Schüssel vor die Nase, musterte sie kurz und sagte: "Guten Appetit kleine Prinzessin!" Er sagte es so sarkastisch wie sie es noch nie zuvor von ihm wahrgenommen hatte.

Das Gesicht verziehend aß sie den merkwürdig schmeckenden neutral aussehenden Brei. Er sollte alles Enthalten was man zum Überleben brauchte....nur keine erträglichen Geschmacksstoffe. Hier in der realen Welt wurde sogar das Essen zur Qual. Früher hatte sie gerne gegessen, früher in der Matrix. Sie musste an Hühnchen denken. Leckeres gebratenes Hühnchen mit Kartoffeln und Soße. Sie stellte es sich so deutlich vor das sie den Geruch schon fast wahrnehmen konnte. Als sie wieder die Augen öffnete wurde sie von allen angestarrt. Zaron grinste sie an. Er wusste das sie sich gerade Wunschvorstellungen gemacht hatte, aber es war einfach zu verlockend um es sein zu lassen.
 

"Es wird Zeit, alle wissen was zu tun ist oder?" Zaron sah einen nach dem anderen streng an und alle nickten leicht bevor sie aufstanden. Jetzt ging es los. Zaron würde jetzt mit ihr in die Matrix gehen, zum Orakel und Markey und Jana sollten bei ihnen bleiben damit ihn nicht zustoßen würde. Was für ein Schwachsinn, dachte Sway. Wenn Agenten kommen würden hätten die Beiden ebenso keine Chance, ob mit oder ohne Markey und Jana.

Sie setzte sich auf den Stuhl. Markey wollte gerade zu ihr rüberkommen und sie anschließen, aber Jana war schneller. Sie grinste noch kurz und schloss dann Sway an die Matrix an.
 

Zaron war wie immer vor ihr da. Sie mussten nicht lange warten bis die anderen Beiden sich ihnen anschlossen und so machten sie sich auf den Weg zum Orakel. Ein schönes Gefühl nicht allein zu sein, dachte Sway während sie aus dem fahrenden Auto blickte. Sie sah sich die Menschen an, die so Tag für Tag in der Matrix vor sich hin lebten. Jeden Tag zur Arbeit gingen, jeden Tag etwas aßen was eigentlich nicht real war. Nur gesteuert und gelenkt von einem Computerprogramm. Das ganze Leben lang nur unter dessen Kontrolle stehend verrichteten sie ihre Arbeit, ihren Sinn und Zweck ihrer Existenz. Energie! Das war das Schlüsselwort. Zaron saß neben ihr, sagte kein Wort genau wie sie aber sie merkte wie er sie und ihre Reaktion auf diese Welt, die Matrix beobachtete. Bald waren sie da. Zaron stieg als erstes aus und die anderen folgten ihm. Sie betrachtete das große Haus. Das war also ihr Ziel gewesen letztes Mal und dieses Mal.

Sie gingen rein in das Haus, fuhren nach oben, gingen in die entsprechende Wohnung und wurden dann in das "Wartezimmer" gebracht. Markey und Jana waren unten geblieben, hierher wurde sie nur von Zaron begleitet. Sie waren nicht allein im Wartezimmer, 3 Kinder saßen auch dort und spielten. Sie würde sie nicht älter als 8 schätzen, aber zum Schätzen war sie nicht hier. Sie wurde als erste zum Orakel reingeführt. Das verwunderte sie, weil sie als letzte gekommen war. Sway und die Frau die sie reingeholt hatte gingen durch einen engen Flur und kamen dann in die Küche.

Dort am Tisch saß eine Frau. Das wird das Orakel sein, dachte Sway.

"Hallo", sagte die Frau, "Wie du vermutest bin ich das Orakel" Sway nickte nur. "Setzt dich doch. Ich habe schon gehört das du nicht besonders gesprächig bist." Sway grinste leicht und setzte sich hin. Das Orakel hatte es bestimmt von Zaron erfahren, von wem auch sonst? Oder war es wirklich so das sie so was sehen konnte, so wie in den vielen Geschichten die verfilmt worden. "Du hast viele Fragen aber du wirst nicht für jede eine Antwort bekommen!" Sway fragte sich woher das Orakel das nun wieder wusste, Zaron hätte ihr das nie sagen können. Sie guckte das Orakel ein wenig verwirrt an.

"Ich könnte dir viel über deine Zukunft sagen, aber das würde zulange dauern!" Jetzt sah das Orakel Sway sehr ernst an. Vorher war ihre Miene aufgeheitert gewesen, fröhlich. Doch nun nicht mehr und so schloss Sway daraus das sie ihr etwas schlimmes zu sagen hatte, etwas was ihr Leben grundlegend verändert sollte und würde. Na gut vielleicht übertrieb sie auch maßlos. Das Orakel musterte sie genauer.

"Also werde ich dir nur das wichtigste mitteilen!" Sway war gespannt und irgendwie ahnte sie das es was schlechtes sein würde. "Es wird dich jemand verraten! Jemand der schon in deiner Nähe ist, jemand von deinem Schiff. Und wenn es soweit ist kannst du es vielleicht verhindern, vielleicht aber auch nicht!" Sway war geschockt. Jemand von dem Schiff würde sie also verraten! Aber wer? Wie würde sie es verhindern können wenn es soweit war und wie konnte sie die anderen Mitglieder der Crew davor bewahren?

"Kann ich es noch verhindern? Und wie kann ich es verhindern?" Vielleicht sollte sie Zaron bescheid sagen! Aber was wenn er der jenige war der sie verraten würde??? Nein das konnte sie nicht, das Risiko konnte sie auf keinen Fall eingehen! Sie würde die anderen in zusätzliche Gefahr bringen und sich selbst natürlich auch.

"Du hast die Entscheidung schon getroffen!" Sie schluckte. Sie hatte die Entscheidung schon getroffen? Sie hoffte das sie die richtige Entscheidung getroffen hatte und sie wusste das sie es nicht mehr rückgängig machen konnte, dafür war es jetzt zu spät!

"Nun gut ich hoffe das wir uns wieder sehen" Das Orakel stand auf und Sway verließ die Küche mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck. Zaron hatte Recht behalten, das Orakel hatte alles verändert. Jetzt wusste sie wieder das die Schiffsbesatzung nicht ihre Familie war! Sie hatte keine Familie mehr, sie hatte noch nie eine gehabt! Zaron ging in den Fahrstuhl und Sway folgte ihm. Sie würde es Zaron gerne sagen aber das konnte sie nicht riskieren und irgendwie hätte sie auch nicht gewusst wie sie es ihm sagen sollte.

Beide traten auf die Straße. Jetzt wusste Sway dass das Orakel die Macht hatte alles zu verändern. Sie sah alle an, erst Zaron dann Markey und zum Schluss Jana. Sie konnte es nicht glauben. Natürlich hatte es Spannungen gegeben vor allen zwischen ihr und Markey aber das war kein Grund. Es war kein Grund jemanden zu verraten oder in den Rücken zu fallen. Aber was war schon ein Grund dafür?

In ihren Gedanken versunken und kaum noch in der vermeintlichen Realität, sah sie plötzlich jemanden der ihr bekannt vorkam. Er stürmte auf sie zu und umarmte sie. Erst jetzt bemerkte sie wer es war. "Hey René!" Sie strahlte, ganz im Gegensatz zu den anderen die ziemlich finstere Gesichter zogen. Sie wusste warum, er könnte sich jeden Augenblick in einen Agenten verwandeln!

"Na Süße wie geht's dir? Hab dich ja schon ewig nicht mehr gesehen!" Er sah glücklich aus und genauso wie sonst auch, einfach süß! Hatte sie ihn vermisst, ihren René!

Die Anderen sahen den Beiden zu und mit einer kleinen Handbewegung deutete Sway ihnen einen kleinen Moment zu warten. Sie zog ihn ein Stück beiseite. "Mir geht's gut und dir?"

Er grinste "Ich freu mich dich zu sehen....ich hab mir schon sorgen gemacht!"

Sie zog ihn an sich und umarmte ihn noch mal. Genau das hatte sie vermisst! Nähe. Dieses Gefühl für jemanden etwas besonderes zu sein. Jemanden zu haben der einfach für einen da ist, egal wann!

"Ich kann nicht lange bleiben!", sagte sie etwas enttäuscht und sie wusste das er mindestens genauso enttäuscht davon war. Er sah traurig aus. Ihr tat es im Herzen weh ihn jetzt schon zu verlassen aber sie hatte doch keine Wahl, es war für sie und die anderen zu gefährlich hier zu bleiben. Sie drehte sich um und ging. "Sehen wir uns wieder?" Musste er das jetzt sagen? Es brach ihr das Herz. Sie drehte sich um und ging wieder zu ihm. Umarmte ihn und flüsterte ihm ins Ohr: "Ja wir werden uns wiedersehen, das versprech ich!" Sway sah ihn an, er wollte sie nicht gehen lassen und sie wollte nicht gehen aber sie musste. Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Wange, ging zu den anderen zurück und stieg in den Wagen.

Sie fuhren weg und sie sah noch aus dem Fenster, obwohl sie ihn schon lange nicht mehr sehen konnte. Zaron sah sie an: "Du magst ihn oder?" Sie sah ihn auch an und musste grinsen, sie wusste wie er es meinte. "Ja ich mag ihn, ich mochte ihn schon vom ersten Tag an!"

Zaron wusste das er damit entgültig verloren hatte und somit sagte er nichts mehr dazu.

Diesmal schien es nicht so turbulent zu werden wie das letzte mal, wo sie versuchte hatte zurück zum Ausgang zu kommen, sie war froh darüber. Endlich kamen sie zurück zu dem Haus wo ihr Ausgang drin war. Irgendwie war sie erleichtert aber irgendwie auch nicht. Sie würde wieder in die reale Welt kommen und war dort relativ sicher oder sie würde René verlassen und alle anderen die sie geliebt hatte.
 

Markey war der erste der das Telefon erreichte und somit nahm er ab und verschwand sogleich in die reale Welt. Sway sah noch kur auf den Punkt wo er eben noch gestanden hatte bevor Jana den Platz einnahm und zum Telefonhörer griff. Jana verschwand genauso schnell wie Markey und somit war sie nun an der Reihe. Sie platzierte sich vor dem Telefon, sah noch ein letztes Mal Zaron an bevor sie dann auch die Matrix verließ.

Dort angekommen setzte sie sich hin und hörte einen dumpfen Schrei. Sie sprang auf und sah zu Jemy rüber der vielleicht Bewusstlos oder tot von seinem Operatorstuhl fiel. Markey stand direkt hinter ihm, er hatte Jemy mit einem großen Hammer auf den Kopf geschlagen. Grinsend drehte sich Markey zu der verschreckten Sway um. "Ahhh du hast es doch noch geschafft! Beeindruckend!" Sway ging einen Schritt Rückwärts und stolperte fast über die liegende Jana. War sie tot? Lebte sie noch? Sie wusste es nicht. Markey wirbelte leicht mit dem Hammer umher, doch plötzlich stürmte er mit einem lauten Schrei auf sie zu. Nur knapp konnte sie sich unter dem Hammer wegducken, welcher dann in eine der mit Kabel übersäten Wände krachte. Sie nutze diese Chance und handelte aus Reflex, somit rammte sie ihm den Ellenbogen in seine Weichteile worauf Markey stöhnend zusammenbrach und den Hammer in der Wand stecken blieb. Sie atmete aus, zog den Hammer aus der wand und schlug Markey K.O.

Sie atmete aus, wo hatte sie das nur gelernt? Sie lief erst mal zu Jana und fühlte ihren Puls, erschöpft stellte sie fest das sie noch lebte, doch dann erschallte ein schriller Ton. Schnell rannte Sway zu den Kontrollen. Wächter! Und eine Bombe! Sie hatte keine Zeit. Sie guckte ob die anderen immer noch in der Matrix waren, sie waren es aber sie waren nicht mehr am Leben. Das hatte Markey damit gemeint ale er gesagt hatte das sie es doch noch geschafft hatte. Sie hatte nicht viel Zeit, sie fühlte schnell noch Jemys Puls, doch er war tot! Sie rannte zu Jana, nahm sie hoch und rannte zur Rampe. Mit einem Schlag auf den Kontrollknopf öffnete sich die Rampe und Sway rannte raus. Jana war nicht schwer, vielleicht 56 oder 58 Kilo, mehr nicht. Aber trotzdem war es eine extreme Belastung für sie Jana mitzutragen, denn es war ja trotzdem das doppelte ihres eigenes Körpergewichtes.

Mit einem lauten donnern krachte die Bombe in das Schiff. Sie drehte sich um mit aufgerissenen Augen. Sie konnte es nicht glauben, es konnte nicht sein. Jetzt war alles vorbei. Schnell verzog sie sich mit Jana hinter einem kleinen Abfallberg und wühlte sich in eine Nische. Sie hatte Hoffnung das die Wächter sie hier nicht finden würden, unter der Voraussetzung das sie die Beiden nicht bei dem Verlassen des Schiffes beobachtet hatten.

Aber das war nicht der Fall, die Wächter flogen an den Beiden vorbei ohne sie zu bemerken.

Sway wühlte sich wieder ein Stück aus dem Dreck, oder auch Müll genannt, raus um sich Janas Verletzungen besser ansehen zu können. Sie hatte eine riesige Beule am Kopf und in der Mitte eine kleine Platzwunde die leicht blutete.

Sway riss ein Stück von ihrem ausgeleierten Oberteil ab und tupfte damit Janas Wunde ab. Was sollte sie jetzt nur tun? Sie war in einer Welt in der sie sich nicht auskannte. Sonst hatte Zaron ihr immer einen Rat gegeben, aber nun war er tot und sie war allein. Fast allein! Jana war noch da, aber sie war Bewusstlos, sie konnte ihr jetzt nicht helfen. Verzweifelt sah sie sich um. Hier war nichts, nur alter Müll und endlos lange Abwasserkanäle.

Sway zog Jana halb auf sich rauf. Es war kalt und sie hatte Angst das es noch kälter werden würde.
 

Es dauerte nicht sehr lange bis Jana sich bewegte und langsam die Augen öffnete. Sie guckte direkt in Sways Augen und setzt sich dann hin. Langsam blickte Jana sich um, sie sah zu dem zerstörten Schiff hinüber wo immer noch Feuer brodelte. "Wo sind die anderen?" Sway sah sie mit einem schmerzvollen Blick an und sie wusste das Jana verstand was sie sagen wollte.

"Wir sollten aufbrechen. Die Nebukadnezar hat hier in der Nähe gesendet. Vielleicht sind sie da immer noch. Die Mission sollte lange dauern!" Jetzt hatte Sway wieder etwas Hoffnung. Vielleicht hatte Jana Recht, vielleicht hatten sie doch noch eine Chance zu überleben. Sie erinnerte sich was Zaron ihr einmal gesagt hatte: Bist du draußen, bist du tot!

Damals dachte sie das er recht hatte, jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Sie hatte Hoffnung!

Sie stand auf und Jana und sie machten sich auf den Weg. Gut das Jana die Richtung kannte, sie hatte nicht gewusst wo sie hin sollte. Aber Jana war ja auch schon länger in der realen Welt als sie.

Jana nahm ihre Hand und Sway war froh darüber. So fühlte sie sich nicht so einsam und verlassen, außerdem war Janas Hand wärmer als ihre. Sie krabbelten über einen großen Müllhaufen, es war nicht wirklich ein Müllhaufen, es war ehr Müll gemischt mit alter Erde und irgendeinem komisch riechenden Schleim. Sway rümpfte die Nase.

Da Jana sie schon fast hinterher zog sah Sway auf Janas Haare. Ihre schönen blonden Haare waren voller Schlamm, schon fast ganz schwarz. Die würde sie wohl nicht so schnell wieder sauber bekommen, aber das war im Moment ja auch völlig egal.

Was hatte sie der Welt nur getan? Das fragte sie sich wirklich und ernsthaft, erst das in Zion das alles mit Markey und den anderen die jetzt ja alle tot waren und dann auch noch das mit René. Er hatte sie vermisst, sie hatte es in seinen Augen lesen können. Er hatte sich bestimmt schreckliche Sorgen um sie gemacht und nun würde es nicht besser werden. Er hatte sie zwar getroffen aber er wusste immer noch nicht was mit ihr los war, wo sie die ganze Zeit gewesen war, warum sie solche Klamotten an hatte und warum sie mit solchen Leuten rumlief. Gut das sie wenigstens wusste das er nicht in Gefahr war. Eigentlich wusste sie es nicht, aber sie hoffte es. Würde sie ihn je wieder sehen? Das musste sie! Sie musste noch mal mit ihm reden damit er wenigstens wissen würde das mit ihr alles in Ordnung ist, auch wenn es nicht so war.

Sie verzog das Gesicht als sie mit dem Fuß in eine Pfütze voll mit dem Schleim trat. "Pass besser auf", warnte sie Jana, "wir sollten nicht soviel aufsehen erregen!"
 

3 Stunden waren sie jetzt schon unterwegs. Sways Füße taten ihr weh und sie konnte diesen Gestank nicht mehr länger ertragen. Jana dagegen schien nichts davon zu bemerken und zog sie ohne Rücksicht weiter. Sway wusste das Jana recht hatte, immerhin war die Nebukadnezar ihre einzigste Reelle Chance weiter zu überleben, denn hier draußen würden sie früher oder später drauf gehen. Und es gab fast keine Chance das mal eben ein Schiff von Zion vorbei kommen und sie einfach abholen würde.

Doch nun blieb Jana stehen und starrte den Abhang runter. "Shit!" Frustriert setzte sie sich auf ein Stück Müll, sie stanken so wie so schon danach, dann konnten sie sich auch auf so was setzten. Sway sah auch kurz den Abhang hinunter und ihr war klar das dieser Abhang für sie einen schweren Abstieg bedeuten würde. Also setzte sie sich neben Jana und wühlte in ihren eigenen Taschen herum. Sie fand eine kleine Taschenlampe und wollte sie gerade anschalten als Jana sie abhielt. "Nicht! Die Wächter würden es merken!" Daran hatte Sway gar nicht gedacht. Wie unerfahren sie doch noch war. Sie steckte die Taschenlampe wieder weg und suchte weiter in ihren Taschen. Sie hatte Hunger! Zum Glück fand sie doch etwas essbares in ihren Taschen. Einen Riegel, oder besser gesagt gepressten Brei in Riegelform. Jana sah den Riegel an und grinste: "So einen habe ich auch noch!" Sway steckte ihn lieber wieder ein immerhin wusste sie ja nicht wie lange sie noch brauchen würden. Also fragte sie mal: "Was denkst du wie weit es noch ist?" Jana sah sie an. "Ich weiß es nicht, ich musste so ein Stück noch nie zu fuß gehen. Aufm Radar sieht das immer so wenig aus!" Das heiß wohl das es noch weit war doch Sway hoffte das es nicht zu weit war, immerhin waren die Missionen auch nicht ewig lange. Sie rieb sich die Augen, diese Dunkelheit machte Müde, auch wenn es zu sehr stank um zu schlafen und zu kalt war. Wie gerne würde sie sich jetzt in ihr kleines unbequemes Bett quetschen und eine runde schlafen. Jana stand auf "Na komm lass uns zusehen das wir weiter kommen!" Jana hatte Recht und so stand auch sie auf und folgte Jana.

Der Abstieg war wie schon erwartet sehr schwer. Sie hatten ja auch keine Ausrüstung dabei und so rutschten sie manchmal mehrere Meter in die Tiefe wobei sich beide größere und kleinere Schnittwunden, Schürfwunden und Blutergüsse zuzogen. Als sie endlich unten angekommen waren konnte Sway Licht sehen das über einem mittelgroßen Müll, oder Schleimberg aufstieg. Sie zog an Janas Weste bis sie auch hinsah. "Das muss sie sein!" Beide rannten los, stolperten über größere Felssteine oder über Müll, rannten eine ziemlich steile Bergwand hoch bis sie endlich oben ankamen und sich erschöpft und völlig außer Atem umsahen. Jana stütze ihre Hände auf ihre Knie und sah zu dem großen Schiff rüber das etwas erleuchtet war, nicht viel, sah aus wie Notbeleuchtung oder als wenn sie nicht wollten das jemand auf sie aufmerksam wurde. Vielleicht hatten sie ja die Explosion ihres Schiffes gesehen und sich dann zurück gezogen aus Angst auch entdeckt zu werden während sie senden. "Taschenlampe!" sagte Jana hecheln aber schon fast in einem Befehlston. Sway gab ihr die Taschenlampe und Jana macht sie an. Sway glaubte sie würde das tun damit das Schiff sie vielleicht sehen würden. Als sie weiter auf das Schiff zugingen wurde in Sway immer größer Zweifel wach, das dieses Schiff vor ihnen nicht die Nebukadnezar war. "Du Jana? Bist du dir sicher dass das Schiff da die Nebukadnezar ist?" , fragte sie etwas verunsichert und sich überhaupt nicht der Antwort die sie gleich bekommen würde im Klaren. "Nein das ist nicht die Nebukadnezar das ist die Osiris!" Stellte Jana fest und dieser Gedanke das es die Osiris war beruhigte Sway auf eine Art, doch auf die andere hatte sie gehofft das sie Neo und Trinity wieder treffen würde. Sie steckte beide Hände in ihre Taschen, ihre Hände waren schon so eiskalt wie noch nie. Sie fühlte das sie noch was in der Tasche hatte was sie vorhin auch schon in der Hand hatte, es aber nicht sehen konnte wegen der Dunkelheit. Sie holte es raus und versuchte es in dem leichten Licht das von der kleinen Taschenlampe und der Osiris kam zu erkennen was es war. Ein altes zerknittertes Foto von René und das Gedicht das sie geschrieben hatte. Sie steckte beides wieder weg, war aber froh das sie wenigstens noch etwas persönliches retten konnte.

Sie marschierten weiter und gerade als sich Sway sicher war das sie es heute nicht mehr zum Schiff schaffen würde zündeten die großen Triebwerke der Osiris und sie erhob sich langsam und schwerfällig in die Luft. Jana und Sway starrten sie an. "NEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNN!!!!!!!!!" schrie Jana so laut sie konnte und Sway sah das Schiff nur mit tränenden Augen an uns beobachtete wie es sich in der Luft drehte. Das ist einfach nicht fair, dachte Sway, wenn es jetzt wegfliegt sind wir für immer verloren! Aber sie sollten Glück haben denn es drehte sich in ihre Richtung und flog auf sie zu. Jana sah ihre Chance und wedelte genauso wie Sway mit den Armen wild umher. Die großen Scheinwerfer des Schiffes drehten sich in ihre Richtung und blendeten sie. Sway nahm vor Freude Jana in den Arm und Jana drückte sie fest an sich. Beide schrieen vor Begeisterung.

Kurz darauf öffnete sich eine Luke unten am Schiff und 2 lange Roboter Arme schnellten auf sie zu und ergriffen sie. Beide wurden gleichzeitig nach oben gezogen und landeten im Bauch der Osiris.
 

Sie starrte die Decke an. Alles war dunkel und nachtschwarz. Sie spürte das Jana sich unter der Decke ein wenig bewegte, |vielleicht drehte sie sich auf die andere Seite, aber das wusste Sway nicht, sie blinzelte nur und starrte weiter in die Dunkelheit. Sie wusste was über ihr war, die Decke und dann das Kommandodeck auf dem gerade Crewmitglieder der Osiris rumliefen. Für sie gab es viel zu tun, sie hatten einen Auftrag genauso wie sie einen Auftrag gehabt hatten, nur sie hatten ihn teilweise erfüllen können. Sie sollten sie zum Orakel bringen und danach die Nebukadnezar und ihre Crew unterstützen. Das konnten sie nun nicht mehr und sie wusste nicht ob die Osiris jetzt diese Aufgabe übernehmen müsste oder würde. Eigentlich wäre es egal gewesen, ihr wäre es egal gewesen, wenn sie Trinity und Neo nicht gekannt hätte. Aber sie kannte sie, vor allen Trinity. Sie musste an die Stunden denken die sie zusammen verbracht hatten. In dieser kleinen Höhle in Zion oder in Trinitys Bett, zusammen und ganz allein.

Sie spürte wie Jana an sie ranrückte und sich dicht an sie kuschelte. Langsam zog Jana ihre Decke mit rüber, legte ihren Kopf an Sway Schulter und umklammerte mit ihren Beinen eins von Sways. Sway sah sie etwas verwirrt an, aber Jana hatte die Augen zu und versuchte anscheinend zu schlafen. Warum sollte Sway also nicht ein bisschen mit ihr kuscheln, war ja nichts dabei.

Ihre Gedanken wurden bald darauf wieder von der Dunkelheit fort getragen, doch dieses Mal an einen anderen Ort. Sie holte vom Nachttisch der neben dem Bett stand das Bild hervor. Es war ja auch normal das der Nachttisch neben dem Bett stand, aber Sway hatte lange keinen gehabt und so war es für sie mal was anderes. Sie holte die kleine Taschenlampe unter dem Kopfkissen heraus und machte sie an. Sie beleuchtete durch die Dunkelheit das Bild von René. Jana bewegte sich, machte die Augen auf und betrachtete auch das Bild. "Hmmm...der Typ vom Auftrag?!" Sie sah Sway fragend an. "Na? Dein Schwarm?" Jetzt grinste Jana und ihr Blick verlangte eine Antwort auf diese Frage. Sway grinste nur und starrte das Foto an bis sie dann endlich etwas sagte: "Nicht wirklich, wir sind nur gute Freunde!" Doch dieser Blick verriet Jana alles was sie wissen wollte, sie spürte es förmlich in der Luft, sie konnte es riechen. Sway war sich sicher das Jana das Leuchten in ihren Augen gesehen hatte als sie über René gesprochen hatte. Am liebsten würde Sway den ganzen Tag nur über ihn reden und das Foto anstarren.

Aber das konnte sie nicht, alle würden merken was wirklich in ihr vorging und das wollte sie nicht, das konnte sie nicht zulassen. Außerdem würde sie dann immer an ihn denken müssen, nie eine Minute haben in der sie nicht an ihn denken musste, nicht sein Gesicht vor Augen haben würde und sich nicht wünschen würde jetzt bei ihm zu sein. Sie legte das Foto zurück auf den Nachttisch und machte die Taschenlampe aus. Jana kuschelte sich weiter an sie und schlief nachher ein, doch Sway lag wach und starrte in die ewige Dunkelheit bis in die frühen Morgenstunden.
 

Er zog sie dicht an sich ran und begann sie zärtlich zu küssen. Sie war überrascht das er das tat, immerhin waren sie nur Freunde. Trotzdem hatte sie nicht vor ihn in irgendeiner Art und Weise davon abzuhalten. Sie spürte wie sie selbst unter seinen Küssen dahin zu schmelzen drohte, sie versuchte sich dagegen zu wehren, ihren Körper unter Kontrolle zu halten doch ihre Knie würden immer weicher.

Doch plötzlich spürte sie das er sie schüttelte und schrie "Sway aufwachen!"

Sie riss entsetzt die Augen auf, alles nur geträumt? "Oh man...", deprimiert sah sie Jana an und schüttelte leicht benommen den Kopf. Sie war es gewesen die Sway aus dem Schlaf gerissen hatte. Jana krabbelte über sie und dann aus dem Bett. Sway beobachtete sie verschlafen beim anziehen und fertig machen bis Jana entgültig das Zimmer verließ. Sie schien es irgendwie eilig zu haben, doch dann bemerkte sie noch etwas anderes, sie hörte die Triebwerke nicht. Dieses summen im Hintergrund war verschwunden. Standen oder lagen sie irgendwo und sendeten? War schon wieder jemand in die Matrix gegangen um einen Auftrag zu erfüllen und sich dabei in Lebensgefahr zu begeben? Sie sprang auf, sie musste jetzt sehen was los war, was in der Zeit passiert war, wo sie geschlafen hatte, oder wohl ehr wo sie es versucht hatte. Schnell zog sie sich ein langes Hemd über und tapste dann aus dem Zimmer. Sie sah sich die Wände des breiten Flures an, sie erinnerte sich noch an den Flur auf ihrem Schiff, er war dunkler und enger gewesen, aber vor allen waren die Wände kaum verkleidet gewesen. Hier waren die Wände mit glänzenden Metallplatten verkleidet die gut befestigt waren. Sway vermutete das hinter ihnen genauso viel Kabel und Drähte waren wie es auf ihrem Schiff der Fall gewesen war. Sie kam auf dem Kommandodeck an und sah sich um. Niemand war da, alles war ruhig. Kein Computer lief kein Bildschirm war an, alles war wie ausgestorben. Also entschloss sie sich in die Küche zu gehen, eigentlich war es zwar keine Küche sondern nur ein Esszimmer aber das war ja nun egal. Also ging sie Richtung Küche und wunderte sich auf dem Weg dahin schon warum sie niemanden traf oder hörte alles war totenstill, kein Ton, außer das Geräusch ihrer nackten Füße auf den kalten Metallplatten war zu vernehmen. Es war wärmer als sonst, das spürte sie aber trotzdem war es eigentlich noch zu kalt um nur mit einem Hemd bekleidet durch das Schiff zu laufen.

Sie verzog das Gesicht als sie die Küche betrat. Keiner war da und doch roch es noch nach dem Brei den man hier jeden Morgen warm vorgesetzt bekam. Sogar eine benutzte Schüssel stand noch auf dem Tisch. Doch nun roch sie noch etwas, kühle Luft und sie spürte auf ihrem Gesicht einen kleinen Windstoß. Sie drehte sich um und rannte den Flur zurück, rannte ihn entlang und dann sah sie es, die Rampe war offen. Froh und völlig fassungslos rannte sie zur Rampe und sah wie sich vor ihr die große Landungshalle von Zion erstreckte.



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