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Your dying heart

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist eine etwas andere Fanfiction. Sie wird ziemlich düster und wird maximal fünf Kapitel beinhalten. Ich habe eine ähnliche FF im englisch-sprachigen Fandom gefunden und fand die Idee ziemlich gelungen. Daher wollte ich gerne meine eigene Idee dazu niederschreiben.
Seht es als eine AU-Story, da sie nicht in den Verlauf der originalen Story passt. Komplett anzeigen

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Pain

Fest presste er das mit Chloroform getränkte Tuch auf ihren Mund. Ihre mit Schock geweiteten mahagonifarbenen Augen starrten ihn in purer Verzweiflung an. Unterdrückte Schreie verließen ihre Kehle, ihre Fingernägel bohrten sich durch den rauen Stoff seiner Uniform in seine Haut, hinterließen aber nicht mehr, als rote Abdrücke. Er konnte genau die Frage in ihren Augen ablesen, die sie ihm stellen wollte: Warum? Warum tat er das? Was war in ihn gefahren? Ihr Körper wandte sich mit Anstrengung gegen den festen Griff ihres Peinigers. Sie bog den Rücken durch, drücke ihren Oberkörper somit enger an den seinen. Doch jeder Versuch ihn von sich zu schütteln, war erfolglos. Die bedrohliche Schwärze umfasste die junge Frau und langsam schlossen sich ihre Lider. Ein tiefes Lachen durchzog die Dunkelheit, gefolgt von einem leisen Rascheln der Kleidung, während er sein Opfer auf seine Arme hob und sie fort brachte.
 

Es war dunkel, als sie endlich wieder aufwachte. Riza fühlte sich schlecht. Ihr Kopf schmerzte, ihre Augen brannten und irgendetwas schnitt heiß in ihre Handgelenke. Jene waren über ihrem Kopf in Handschellen gefangen und es gab keinen Weg, sich von ihnen zu befreien. Bewegte sie sich auch nur einen Millimeter, schnitt das Metall nur noch stärker in die empfindliche Haut. Aufmerksam sah sie sich in ihrem Gefängnis um. Es musste der Keller eines Hauses sein. Nur ein kleines Fenster mit Gittern erlaubte dem leicht silbernen Schein des Mondes in den Raum zu gelangen.

Riza lauschte dem leisen prasseln des Regens und konnte von weither das Läuten einer Kirchenglocke vernehmen. Die Blonde wusste nicht, ob sie sich noch in Central befand oder ob man sie an einen völlig anderen Ort gebracht hatte. Sie biss die Zähne zusammen und schluckte schwer. Es war kaum zu begreifen, was sie erlebt hatte. Diese Entführung – durch seine Hand – war traumatisch. Sie konnte einfach nicht begreifen, was passiert war und warum sie nichts bemerkt hatte. Sie hätte etwas bemerken müssen! Schwach ließ sie den Kopf hängen. Sie machte sich Vorwürfe und ging jeden Tag des letzten Monats gedanklich noch einmal Schritt für Schritt durch. Nichts. Da war einfach nichts auffälliges!

Scharf zog sie die Luft in ihre Lungen und versuchte sich zu beruhigen. Noch war sie alleine, doch wer wusste schon, wie lange noch. Sie musste standhaft bleiben und durfte sich keine Blöße geben. „Ah~ Sie sind also aufgewacht, Leutnant“, ertönte es leise vor der Tür. Durch einen kleinen Spalt fiel Licht vom Flur in den Kellerraum, ehe sich die Tür mit einem schrillen quietschen öffnete und ein älterer Mann zu ihr in den Raum trat. Seine Arme hinter dem Rücken verschränkt, machte er ein paar Schritte auf sie zu. Mit einem widerlichen Grinsen sah er auf sie hinab und drückte ein Lachen aus seiner Kehle. „Das hat er wirklich gut gemacht~“, krächzte der Wissenschaftler amüsiert. „Was haben Sie ihm angetan?!“, zornig fuhr Riza den Älteren an. Sie konnte einfach nicht glauben, was da geschehen war und ihr Verstand war nicht in der Lage es zu begreifen und zu realisieren. „Das wirst du noch früh genug erfahren. Ruh dich nun gut aus. Wir haben noch großes mit dir vor, meine Schönheit~“, raunte der Grauhaarige mit leichter Erregung in der Stimme, wobei er der Blonden mit seiner rauen Hand über die Wange und schließlich mit dem Daumen grob über die Lippen strich.

Ein schauriger Ekel durchfuhr den Körper der jungen Frau und sie wandte den Kopf von dem Wissenschaftler, um seinem widerlichen Griff zu entkommen. Er lachte dreckig und verließ sie nun endlich wieder. „Bis morgen~“, hallte es, ehe es still wurde und nur noch der Regen zu hören war.
 

Wie lange war sie nun schon hier? Wie viele Stunden hatte sie nun schon nicht mehr geschlafen? Nicht schlafen können? Weil sie immer und immer wieder jeden Tag der letzten Wochen gedanklich durchging. Alles war normal gewesen. Nichts hatte sich geändert. Die Tage im Büro liefen immer gleich ab: Sie war die erste, danach trudelten die anderen ein und zum Schluss kam der Oberst. Wobei... Vor circa zwei Wochen kam der Dunkelhaarige später als sonst und sah müder aus. Er hatte es nur damit abgetan, dass er sich wieder mit einer netten Dame getroffen und sie einfach nur die Zeit aus den Augen verloren hatte. Danach war nichts unauffälliges geschehen. Riza hasste sich in diesem Augenblick dafür, dass sie nichts getan hatte. Doch was hätte sie schon tun können? Es war alles normal gewesen. Völlig normal. So normal es nun einmal sein konnte in einem Militärbüro.

Das Klirren der Handschellen an der kalten Steinwand durchzog den Raum. Es war anstrengend, zu versuchen ihre Arme irgendwie wieder etwas zu wärmen. Sie kribbelten, waren taub und kalt und schmerzten entsetzlich. Wann würde man sie holen, für was auch immer man sie so dringend benötigte? Das Gefühl, nun schon seit Tagen hier zu sein, wurde immer stärker. Sie hatte kein Zeitgefühl mehr und wusste nicht einmal mehr, ob es Tag oder Nacht war. Ihre Sicht war verschwommen. Sie schwindelte leicht und ihr Mund war trocken. Weder Essen noch Trinken brachte man ihr. Und das obwohl sie sich ausruhen sollte?

„Holt sie raus“, erklang eine raue Stimme von außen. Es war nicht der Wissenschaftler. Vielleicht ein Gehilfe? Die Tür wurde ein weiteres Mal mit einem lauten quietschen geöffnet und zwei große, starke Männer kamen auf sie zu. Sie nahmen ihr die Handschellen ab und zerrten sie auf ihre Beine.
 

Grob, ohne darauf zu achten ihr keine Schmerzen zuzufügen, wurde sie auf eine harte Liege gedrängt. Über ihr hing eine grelle Lampe, wie man sie in Operationssälen fand. Sie blendete stark, so stark, dass Riza nichts mehr richtig erkennen konnte. Nur die dunklen Schatten der Männer, welche ihre Hand- und Fußgelenke befestigten, damit sie nicht fliehen konnte.

Trotzdessen, dass sie geblendet war, versuchte sie sich umzusehen. Dort, in einer dunklen Ecke, schien sie 'seine' Gestalt erkennen zu können. An den Türrahmen gelehnt, die Arme verschränkt, sein Blick kalt auf sie gerichtet. Seine Augen schienen sie zu durchbohren. Sie ließen kein bisschen Hoffnung zu.

Plötzlich spürte sie Hände an ihrem Kopf, wie sie ihn drehten und sie zwangen ihren Blick von ihm zu nehmen. Der feste Griff schmerzte und ließ ihre keine Chance, sich weiter umsehen zu können.

Aus dem Augenwinkel konnte sie eine Spritze erkennen. Sie beinhaltete eine rote Flüssigkeit, doch Riza konnte nicht ausmachen, um was es sich handelte. Der Wissenschaftler grinste sie an, hielt die Spritze in seiner Hand hoch und beugte sich leicht über sie. „Das könnte etwas schmerzen, Leutnant~“, raunte er dunkel.

Rizas Herz schlug schnell und pumpte das Adrenalin durch ihren Körper. Sie geriet in Panik, als sie die spitze Nadel an ihrem Arm spürte. Wenige Sekunden später durchfuhr sie ein unvorstellbar schrecklicher Schmerz. Unmenschliche Schreie verließen ihre Kehle. Es fühlte sich an, als würde man ihr alle Knochen brechen, als würde man ihre Organe zerreißen, sie in Stücke zerfetzen. Unter qualvollen Schreien drückte sie ihren Rücken durch, versuchte sich von dem starken Griff zu befreien, welcher ihren Kopf umfasste. Sie spuckte Blut, bekam kaum Luft und rang schnappend nach dem lebenserhaltenden Elixier. Ihre Augen verdrehten sich, blickten flehend zu der dunklen Gestalt. Doch sie verschwand in der Dunkelheit und ließ sie alleine zurück. Tränen rannen über ihre Wangen, blutrote Tränen, die ihre Haut dunkel färbten. Ihre Fingernägel bohrten sich in die metallene Oberfläche der Liege, so stark, dass einige ihrer Nägel splitterten. Doch langsam wurde sie wieder ruhiger. Ihr Körper zuckte noch einige Male. Ihre Sicht verschwamm mehr und mehr, bis nichts mehr übrig war außer der erlösenden Schwärze.
 

06.03.2016



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2018-01-06T22:23:03+00:00 06.01.2018 23:23
Wow :D
Das ist mal ein düsterer Anfang! Arme Riza! Was ist nur in ihm gefahren? Oh man! Wie spannend das ist. Er als Verräter? Das steckt bestimmt etwas dahinter, da bin ich mir sehr sicher. Ich sag mal das "Experiment" scheint der Schlüssel zu sein. Oder? Was haben sie mit Riza vor? Hoffentlich geht die FF weiter. Ich würde mich auf weitere Kapitel freuen =)

LG^^Alien^^
Von:  Koa
2016-08-19T15:15:44+00:00 19.08.2016 17:15
sehr gut schreib bitte weiter


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