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Die Schöne und das Monster

Engel
von

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Stephanie

Ich erschrak und lief bis an die Tür zurück.

„W-wer bist du?“ Das Mädchen stand auf und lief zu mir.

„Ich heiße Stephanie und ich werde mich um dich kümmern.“ Sie kam mir immer näher. Warum stehen hier alle so auf Körperkontakt und Nähe? Sie war recht klein, deshalb musste sie sich auf Zehenspitzen stellen um an mein Gesicht heran zu kommen. Sie roch an mir.

„Was ist?“ fragte ich sie verdutzt.

„Du riechst wie Meister. Du riechst nach Zento.“ Ich hob meinen Arm und roch daran. Tatsächlich. Es riecht wirklich wundervoll. Warte. Was sag ich denn da? Er hat mich entführt und in Ketten gelegt. So darf ich nicht denken! Ich schüttelte meinen Kopf um wieder klare Gedanken fassen zu können. Das Mädchen wich zurück und setzte sich auf den Boden. Da fiel mir etwas auf. Sie hatte einen Schwanz und zwei Katzenohren! Und sie bewegte sich auch Katzenartig. Wo bin ich hier nur hingeraten?

„Warum hast du einen Schwanz?“ Stephanie senkte den Kopf. Und ihr Schwanz ebenfalls. Ich war total fasziniert von dem… Ding.

„Das ist… eine Bestrafung von Meister. Der kann nämlich zaubern, weißt du? Ich habe auch Katzenohren.“ Als sie das sagte blitzten zwei kleine Katzenohren von ihrem Kopf ab. Sie lagen viel zu weit oben als die Normalen Ohren. Ich wusste, dass ich mir die Sache mit dem Alten nicht eingebildet hatte. Aber wie zur Hölle war das möglich? Wenn er immer so alte Mädchen wie mich, oder gar ältere entführt, muss er Stephanie ja auch alle Eigenschaften genommen haben und sie durch die eines Kindes ersetzt. Verdammt wie komme ich wieder heim??

„Und, äh. Weißt du wo du herkommst?“ Ich ging zu meinem Bett und setzte mich. „Ja“ Das kleine Katzenmädchen lächelte und freute sich.

„Ich wohne schon immer hier bei Meister!“ Ihr Schwanz ging hin und her. Er bewegt sich ihrer Stimmung nach, wie witzig. Doch sie tut mir leid. Sie weiß gar nichts mehr von ihrem altem Leben.

„Ähm, entschuldige Herrin, aber“, Sie meint doch nicht mich oder? Was bin ich nun, eine Gefangene oder eine Herrin? Lass mich aus diesem dummen Traum aufwachen...

„Zento, äh ich meine Meister hat mir befohlen dich zu Recht zu machen. Und danach will er mit ihnen… Ups!“ Was will er mit mir? Ich schluckte schwer und sah sie wieder an. Sie legte die Hände auf ihr Gesicht und sagte etwas. Ich verstand es nur leider nicht. Will er mich jetzt doch töten?

„Du musst mich nicht siezen, oder Herrin nennen. Ich kenne dich doch gar nicht.“ Stephanie legte den Kopf schief und sah mich verwirrt an. Eines ihrer Ohren zuckte leicht.

„Doch!“, „Warum?“ Sie kratzte sich am Ohr und leckte dann ihre Pfote ab.

„Weil, du meine Herrin bist! Der Meister mag dich. Das hat man gesehen. Er schlägt dich nicht. Er mag dich!“ Oh Stephanie... Was hat er dir nur angetan...

„Oh! Ich muss sie herrichten! Es ist schon spät.“

Ich folgte Stephanie in das Nebenzimmer. Darin stand ein Waschbecken, eine Wanne und so ein Ding, wo sich früher die Frauen hinter umgezogen hatten. Ich glaube es heißt Paravent oder so. Stephanie zeigte mir den Raum und erklärte mir jeden Gegenstand ausführlich. Alles war in einem rosa Touch. Viel zu Kitschig! Als ob alle Mädchen auf sowas stehen würden. Naja.

„Würden sie bitte ihre Sachen dort ablegen und dann in die Wanne steigen?“ Ich lief rot an. Trotzdem tat ich was sie sagte. Ich ging hinter die Trennwand und befreite mich von meinen muffigen alten Sachen. Sie waren schon etwas älter. Ich habe mich die ganze Zeit nicht umgezogen.

Plötzlich rief mir mein Dienstmädchen etwas zu:

„Was für einen Duft mögen sie lieber? Rosen- oder Lavendelduft?“ Ich musste nicht lang überlegen.

„Rosen, äh bitte.“ Sie öffnete die Flasche und der ganze Raum roch gleich danach. „Sie haben einen guten Geschmack! Genau wie der Meister!“

„Dann bitte doch den Anderen!“ Ich wurde etwas verzweifelt.

„Oh, dass tut mir leid! Ich lasse die Wanne noch einmal aus!“ Nein das ist nicht gut. Ich muss hier raus sobald ich Luft habe. Ich muss nur auf den richtigen Moment warten.

„Nein schon gut. Aber Stephanie, ich muss dich etwas fragen. Wie hat er es geschafft mich zu entführen? Ich meine, niemand begleitet ihn freiwillig. Wie hat er das geschafft?“ Stephanie kam bis zur Trennwand heran und gab mir die Hand um mich zur Wanne zu führen. Noch sagte sie keinen Ton. Dann endlich, als ich in die Wanne glitt, gab sie mir eine Antwort.

„Nun ja, Meister kann zaubern. Das hatte ich ja schon gesagt.“ Ich nickte und zog meine Beine an die Brust. Stephanie setzte sich auf einen Hocker.

„Wie soll ich sagen. Hast du in seiner Nähe Gefühl?“ Ein Gefühl? Natürlich habe ich ein Gefühl das ist normal. Denke ich.

„Ähm, ja schon also, “ Ich blickte zur Seite.

„manchmal folge ich ihm willenlos, als wollte ich auch dort hin. So als wüsste ich das mir nichts passiert. Und manchmal spüre ich so ein Kribbeln das sich in meinem ganzen Körper breitmacht. Zu dem Zeitpunkt schwindet auch meine Kraft und ich bin sehr nervös oder ängstlich, mir wird immer ganz heiß. Ich kann mich da nicht wehren.“ Was sag ich denn da? Kann ich ihr überhaupt vertrauen? Was wird sie jetzt denken? Ich legte mein Kinn auf meine Knie und schloss die Augen. Das Bad war so angenehm und erwärmte meinen ganzen Körper und der Rosenduft war betörend.

„Ja genau. Meister kann dich beeinflussen oder manipulieren. Dich und Gefühle.“ Das war es also! Ich wusste ich bin nicht so naiv und gehe mit ihm aus eigenem Interesse mit. Das wäre auch total banal. Aber…

„Warum tut er das?“ Auf diese Frage bekam ich keine Antwort. Ich starrte weiter auf den Schaum der sich auf dem Wannenwasser bildete. Auf einmal war ich todtraurig. Was macht meine Mutter jetzt wohl? Es ist seltsam, selbst wenn ich Stephanie bei mir habe fühle ich mich hilflos. Sie stand auf und ging zur Tür, zog den Vorhang um, sodass zwischen mir und der Tür eine Wand war und verließ ohne etwas zu sagen das Bad. Komisch. Ich trocknete mich ab, zog den Mantel an der hier hing und wollte mich gerade anziehen. Der Mantel war nebenbei recht eng und kurz, irgendwie wie alles hier in dem Raum. Stephanie hätte er sicher gepasst. Das brachte mich zum Grübeln. Vielleicht gehörte das alles hier Mal ihr?

Plötzlich hörte Stimmen. Die von Stephanie und eine tiefe männliche. Sie schrie: „Nein! Meister sie können nicht rein! Bad ist besetzt!“ Panik packte mich. Was wenn er jetzt herein kommt? Oh nein! Ich suchte panisch meine Sachen die auf einmal weg waren. Was mach ich jetzt? Dann sprach ihr Meister wieder: „So ein Quatsch! Lass mich vorbei! Stephanie!“

Die Tür ging auf und Zento trat ein.

„Hier ist doch Niemand.“ Ich versteckte mich hinter der Trennwand in der Hoffnung er würde mich nicht finden.

„Warum ist die Wanne gefüllt? Wer-“ Er ging zur ihr und Stephanie sagte entsetzt; Nein!

Ich spürte wie er zögerte. Mich überkam Zittern. Seine Stimme war eindringlich und finster. Da ich mich kein Zentimeter bewegen konnte und totale Angst hatte fiel ich auf die Knie. Ich hatte keine Kraft mehr. Zento trat um die Ecke, bessergesagt er versuchte es doch dann ertönte eine Stimme. Also trat er wieder durch die Tür und war verschwunden. Was war das jetzt gerade? Ich bin total verwirrt. Daraufhin stehe ich auf und gehe hinter der Wand weg. Stephanie steht immer noch da. Auf einmal bin ich total erleichtert.

„Ach nein! Ich vergessen ihnen Sachen zu geben. Es tut mir leid! Bitte verzeihen mir!“ Jetzt war ich ganz von der Rolle. Warum sagt sie so etwas. Ich habe ihr noch nie was getan.

„Aber, es ist doch nicht so schlimm!“ Sie verbeugte sich tief und lächelte. Sie hatte einen großen roten Fleck im Gesicht. Mich schauderte es als ich merkte, dass dieser Fleck definitiv kein Unfall oder etwas ähnliches war. Sondern Zento.
 

Nach einigen Anproben verschiedenster Sachen endschied ich mich für ein kleines Schwarzes mit Ärmeln. Ich hätte so viele aufwendigere Kleider nehmen können, aber das hier ist das schlichteste.

„Sie sehen fantastisch aus.“ Ich wurde ganz verlegen.

„Ach was.“ Es war aus Seide und ganz eng. Aber es war wirklich fantastisch. Das Kleid. Nicht Ich.

„Gleich Zeit zum Essen. Meister holt sie ab.“ Der Name Meister fällt und all meine Begeisterung zerplatzt wie eine Seifenblase.

„Ich will nichts essen. Ich habe keinen Hunger.“

„Das geht nicht.“ Sprach sie als wir das Bad verließen. Wir setzten uns auf dieses viel zu übertrieben große Himmelbett.

„Du musst. Das war ausdrücklicher Befehl von Meister. Da kommt.“ Ich hörte die Dielen knarren und seufzte laut. Mein Herz schlug schneller. Die Tür ging auf und Zento stand in der Tür. Er starrte mich an und lief auf mich zu. Vor mir blieb er stehen. Ich erhob mich ebenfalls und mein wunderschönes Kleid bewegte sich etwas hin und her.

„Komm, Nara“ Mein Name wurde von ihm widerlich schmierig betont. Dann zerrte er mich mit sich.
 

Im Speiseraum angekommen musste ich wirklich staunen. Er war nicht wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Er war wirklich schlicht. Ein großer Tisch in der Mitte wo ungefähr vierzehn Leute dran sitzen können, voll gedeckt mit allem was man sich wünschen konnte und doch war es schlicht. Zento deutete auf einen der Stühle und ich setzte mich hin, er sich mir gegenüber.

Es lief leise klassische Musik. Zento starrte mich ununterbrochen an. Mir wurde ganz heiß, ich wurde total nervös und kaute auf meiner Lippe herum. Röte stieg mir ins Gesicht. Was soll das. Er manipuliert mich schon wieder, oder bin ich das? Nein, kann nicht sein. Plötzlich redete er.

„Iss etwas Nara.“ Er wendete seinen Blick kurz ab. Jetzt konnte ich wieder klar denken. Wut kochte in mir. Das konnte ich nicht gewesen sein! Was bildet der sich ein? Ich stand auf und ging zur Tür.

„Was glaubst du was du da tust?“ Ich habe ihn nicht aufstehen oder gar laufen hören, ich wusste nur, dass er hinter mir stand.

Ich hatte große Angst und ich wusste genau was er jetzt tun würde. Und wenn ich jetzt weglaufe bekommt er mich sowieso. Aber das war mir im Moment egal. Meine Wut war größer als mein gesunder Menschenverstand. Also stand ich nicht lang herum sondern rannte in mein Zimmer. Ich war ihm entkommen, dachte ich, als ich die Tür hinter mir schloss. Mir wurde ganz schwindelig und ich setzte mich erst einmal hin um nicht umzukippen. Da fiel mir auf, dass Stephanie gar nicht hier war.

Meine Tür knallte auf und ich erschrak.

„Was erlaubst du dir?“ Zento lief zu mir und schaute zu mir runter.

„Steh auf!“ Brüllte er und zog mich an meinem Arm hoch.

„Worauf wolltest du hinaus?“ Er schubste mich wieder zurück.

„Hat es dir die Sprache verschlagen oder was? Was sollte das? Ich kann dir nicht vertrauen, dass du nicht abhaust!“ Ich richtete mich auf und hielt meinen Arm dort wo er mich angepackt hatte. Es tat höllisch weh.

"Du bist so eine ekelhafte Person! Warum hast du mich hierher geschleppt, du Psycho? Lass mich in Ruhe!"

"Wie redest du mit mir?"

"So wie es ein Arschloch wie du verdient hast! Fick dich!"

Plötzlich kamen mir die Tränen und mein Magen drehte sich um. Zittern packte mich. Zento sah mich an. Ich zog meine Beine noch näher an mich heran.

„Hey, hey.“ Er setzte sich auf mein Bett und legte seine Hand an mein Knie. Ich erschrak und trat ihn gegen die Brust. Meine Gedanken waren total durcheinander. Nein, ich war durcheinander. Er hielt die Nähe immer gleich groß, bis ich an der Wand anstieß. Zento nahm wieder meinen Arm doch ich zog ihn weg.

„Nein bitte.“ Ich wurde wieder panisch und sah ihn an. Er hatte einen gelangweilten Blick und musterte mich. Dabei wurde unser Abstand zwischen uns immer kleiner.

„Ich habe gesagt du sollst verschwinden! “ Zento‘s Blick wurde ernst und er drückte mir einen Finger auf meine Lippen. Mein Kinn zitterte und wieder liefen mir einzelne Tränen übers Gesicht. Sein Finger glitt über mein Kinn weg. Er starrte mich eine ganze Zeit lang an.

Was soll ich nur machen? Er ist so unberechenbar. Mal so mal so. Wie soll ich hier wegkommen? Was, wenn er auf einmal wieder sauer wird?

"Hilfe!“ Zento legte seinen Kopf schief.

„Hilfe?“ Wiederholte er. „Hey.“ Er hielt meinen Kopf am Kiefer fest und hatte ein Grinsen aufgelegt.

„Schht. Hör auf.“ Ich sah ihn eindringlich an. „Du denkst doch nicht etwa, dass dich Jemand hört? Oder dir hilft?“ Er streichelte meine Wange. Dann, auf einmal küsste er mich sanft. Ich will das nicht. Warum tut er das? Zento starrte mich die ganze Zeit an. Wieder dasselbe Spiel „Du gehörst mir. Wann siehst du es endlich ein? Du kannst nicht entkommen. Ich bin dein Meister und du mein Hund. Du tanzt nach meiner Nase. Und respektierst alles was ich dir sage. Egal was.“

"Nein, das werde ich niemals"

Wieder lachte er selbstverliebt.

"Das werden wir noch sehen."



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