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Der Donnerwolf Konohas

Opfer bringen nur Beschützer
von

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Kapitel 2 Nächtlicher Besucher

So ich habe nun meine vorletzte Klausur hinter mir und habe es mal ausgenutzt eine Pause zu machen um das nächste Kapitel zu überarbeiten und online zu stellen. Ich freue mich sehr über die Favos, würde mich aber auch über ein wenig Feedback freuen. :)
 

Ach ja falls es wen interessiert die FF ist bei dem Lied Blue von BigBang entstanden. Ich finde das gibt vom Sound gut das Feeling wieder. :) Einfach ein süßes Lied.
 

Aber nun genug des tratschens viel Spaß beim schmökern. Ich werde derweil weiter lernen gehen. T_T

Dabei habe ich gerade 2 neue Ideen für FFs gefunden. *heul*
 

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Kapitel 2 Nächtlicher Besucher.
 

Der Abend war sehr schön, er und Naruto hatten sich viel zu erzählen, besonders über die neue Trainingsmethode, die er gerade dank Kakashi und Yamato durchführen konnte.

Er hatte es endlich geschafft sein Windchakra zu formen und damit ein Blatt zu zerteilen, Naruto war sehr stolz auf sich und erklärte ihm genauestens wie schwer es war so etwas zu bewerkstelligen. Auch hatte er ihn nach seinem Elementchakra gefragt, aber Iruka hatte ihm schlichtweg gesagt, dass er so etwas nicht konnte. Naruto war natürlich sofort Feuer und Flamme und wollte Irukas Chakra-Art herausfinden, doch dieser konnte ihn gerade noch davon abhalten ein Testpapier zu besorgen. Nach langem hin und her hatte der Lehrer seinen ehemaligen Schüler schließlich mit einer weiteren Schüssel Ramen ruhiggestellt. Seufzend blieb er neben dem Jungen sitzen und sah ihm lächelnd beim schlingen zu.
 

Er war wie immer sehr stolz auf seinen ehemaligen Schüler, ja man konnte hier schon fast von Vaterstolz sprechen. Dennoch war ihm das Thema mit dem Chakra etwas zu unangenehm, schließlich war er nur ein kleiner Lehrer und sollte solche höheren Jutsus nicht beherrschen. Außerdem würde das Niemand von ihm erwarten, er war froh so wie es war und deshalb wollte er auch nicht näher auf das Thema eingehen. Dann war es aber an der Zeit langsam nach Hause zu gehen, also verabschiedeten sie sich voneinander und gingen ihrer Wege. Doch Iruka war bei sich zuhause vorbei gelaufen und ging noch einige Straßen weiter, ehe er gegen 20 Uhr in seiner Stammkneipe eintraf, wo ihn auch schon gleich ein gut angetrunkener Genma begrüßt hatte.
 

Offensichtlich waren einige seiner Arbeitskollegen auch schon vor Ort, was angesichts der Tatsache, dass dieses Wochenende ein verlängertes Wochenende ist, nichts Ungewöhnliches war. War klar dass sie hier waren, immerhin hatten sie 3 Tage frei und genossen das auch sichtlich. Iruka hatte es nur fast vergessen.
 

Also wurde er gleich von Genma zu seiner typischen Truppe gezogen, bei der auch Asuma saß und ihm mit einem erhobenen mit Sake gefüllten Schälchen begrüßte. Neben Asuma saßen Izumo und Kotetsu, sowie sein Nachbar Rinji. Auf dem Tisch standen schon 3 Flaschen Sake, wovon eine Leer war und die zweite gerade angefangen schien.

„Ihr seid Saufnasen!“ Iruka musste den Kopf schütteln.

„Ach komm schon Rukalein….“ Genma legte ihm eine Hand auf die Schultern.

„Nenn mich nicht so!“ Fauchte er gleich Genma an.

„Es ist doch so ein schöner Abend, setzt dich und gönn dir ein Schälchen.“ Asuma grinste ihn typisch an.
 

Gesagt getan, so saßen sie noch einige Zeit dort, ehe die drei Flaschen leer waren. Iruka hatte nicht viel getrunken, gerade mal 3 Schälchen, er verspürte heute nicht den drang danach sich zu betrinken. Außerdem vertrug er wirklich nicht viel. Würde er noch drei weitere trinken, würde er schon fast so enden wie Genma, der gerade an Asuma lehnte und zu schnarchen begann. Dabei fiel ihm sein Senbon aus dem Mund. So sah man den Spezial-Jounin auch nicht alle Tage.
 

Kotetsu und Izumo mussten lachen und zückten einen Stift, den sie immer dabei hatten. Wie war die Regel noch mal? Wer beim saufen einschläft wird geschmückt? Hätte Iruka die beiden abgehalten, hätte es eh nichts genützt, er hätte nur Genmas Facelifting weiter heraus gezögert indem er den ersten Platz eingenommen hätte, also ließ er ihnen ihren Spaß.
 

Am Ende sah Genma aus wie ein Snob mit Monokel, Schnurbart, Bieber Zähnen und Monobraue. Wenn er in den Spiegel schauen würde, würde er morgen einen Schreck bekommen. Der Abend war ansonsten noch sehr unterhaltsam, wenn auch stressig. Auch wenn Iruka eigentlich gelernt hatte mit pubertierenden Kindern fertig zu werden, die nichts als Flausen im Kopf hatten, so setzten seine Freunde dem Ganzen doch schon ab und an mal die Krone auf. Heute war genau so ein Abend, er fühlte sich wie im Affenstall. Einzige Devise, die hier half, hoffen das ihn keiner bemerkte und immer lieb und freundlich sein.
 

Schlussendlich hatte sich Iruka von der trinkenden, eher betrunkenen Menge abgekapselt, als noch Aoba, ein brillentragender Chunnin mit hochstehenden matschbraunen Haaren und Ebisu ein brillen- sowie kopftuchtragender Jounin, der zur Zeit der Sensei von Konohomaru und seinen Freunden wahr, auftauchten.

Die sechs Shinobi waren so in ihren Trinkspielen vertieft, sie würden es eh kaum merken wenn er fehlen würde. Eigentlich dachte er, er könnte so einmal wieder in Ruhe mit Asuma reden, doch im Beisein von den Anderen hatten sie es doch vermieden irgendwelche ernsteren Themen anzusprechen. Mit einem letzten Blick auf die feiernde Meute, verließ er das Lokal und machte sich schließlich auf den Heimweg.
 

Als Iruka bei sich ankam, ließ er seinen Haustürschlüssel in eine Schale auf einer kleinen Kommode neben der Tür fallen. Klimpernd verkündete der Schlüssel sein ankommen.

„Trautes Heim Glück allein!“ Seufzend schaltete er das Licht ein und zog seine Schuhe aus, die er an seiner Tür, an den dafür vorgesehenen Platz, stehen ließ.
 

Seine Schritte verhallten leise und dumpf auf den Tatamimatten seiner Stube. Sie war nicht besonders groß, aber es reichte für eine kleine Zweiercouch die mitten im Raum stand, einen kleinen Fernseher und einem Couchtisch, der zwischen Couch und Fernseher stand. Hinter der Couch stand keine zwei Schritte entfernt ein Regal, dass die ganze Wand ausfüllte, es war überhäuft mit Büchern und Schriftrollen. Auf dem Couchtisch lagen noch Schreibutensilien, die er vom vorherigen Abend einfach liegen gelassen hatte.
 

Eine große palmenähnliche Pflanze stand an einer Seite des großen Fensters, das sich an einem Ende der Couch befand. Direkt daneben ging es auf einen kleinen Balkon, der liebevoll bepflanzt war.

Ansonsten hingen noch einige Bilder an den Wänden, die ihn an seine Kindheit erinnern sollten. Direkt neben dem Regal ging es in einen kleinen Flur und auf der anderen Seite ging es in eine kleine Küche, in der sogar ein Tisch für 2 Mann Platz gefunden hatte. Man musste nur wissen wie.

Durch den Flur ging es ins kleine aber feine Bad und ins Schlafzimmer, das eine ähnliche Größe wie das Wohnzimmer hatte.
 

Er hatte das Glück gehabt noch eine Wohnung zu finden, die in seine Preisklasse passte mit getrenntem Schlaf und Wohnzimmer, darüber war der Akademielehrer sehr froh. Alles im allem hatte er seine kleine Wohnung liebevoll eingerichtet. Sie hatte in etwa die Größe von 40 m².

Mit leisen schritten wanderte er in die Küche, wo er sich sogleich einen Tee brühte und ihn durchziehen ließ, während er sich schon einmal bequemere Sachen anzog.

Als er aus dem Schlafzimmer kam, trug er eine graue Trainingshose und ein dunkelblaues Tanktop.

„Gleich bequemer.“ Damit ging er in die Küche um seinen Tee zu holen und anschließend wieder ins Wohnzimmer, wo er erst die Balkontür öffnete um etwas frische Sommernachtsluft hinein zu lassen, sich anschließend auf seine Zweiercouch warf und den Fernseher einschaltete.
 

Er zappte mehr lustlos durch die Programme, als das es ihn wirklich interessierte was da lief. Bei irgendeiner Spielshow blieb er schließlich hängen.

Er konnte nicht verstehen wie die Leute sich freiwillig so zum Deppen machen konnten.

Nach einiger Zeit verging ihn die Lust am Fernsehen und er schaltete die Flimmerkiste einfach wieder aus. Er lag mittlerweile wieder einfach quer über seine Couch und seine Beine baumelten von der Lehne herunter. Entspannend legte er die Arme hinter den Kopf und horchte den Geräuschen, die von draußen kamen.
 

Das Rauschen der Blätter, leise Stimmen, die aus der Stadt zu ihm durch drangen, die nächtlichen Eulen, die ihre Meinung zum Besten gaben, das zirpen der Grillen, ein klopfen an der Glasscheibe der Balkontür.

Was konnte es schöneres geben. Er seufzte.
 

»Moment….« Mit einem Mal hatte er seine Augen aufgeschlagen.

»Ein klopfen an der Türscheibe?« Er setzte sich sofort auf und drehte sich verwundert um.
 

Als er zu seiner Balkontür sah, stand dort ein großer Schatten eingehüllt in einen schwarzen Mantel, von Kopf bis Fuß, unter der Kapuze stierte ihn eine Tiermaske entgegen, wie sie immer die ANBU, die Spezialeinheit aus Konohagakure, trug.

Die Maske hatte an beiden Seiten geschwungene rote Streifen und einen dicken roten geschwungenen Mund. Allgemein hatte die Maske nicht wirklich einen Ausdruck, so als sollte sie einen nichts sagen.

Als eine dunkle jedoch angenehme Stimme zu hören war, setzte Iruka ein freundliches Lächeln auf.
 

„Darf ich reinkommen?“
 

„Natürlich, hallo Okami, ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen!“ Fröhlich schwang sich Iruka von seiner Couch und trat auf den anderen Mann zu.

„Hatte einen Auftrag, hat etwas länger gedauert.“

„Verstehe, na dann danke für deine Arbeit.“ Iruka setzte sein freundlichstes Lächeln auf, das er hatte. „Du hast getrunken.“ Stellte der Mann schließlich fest, worauf der Braunhaarige nur abwinkend mit seiner Hand wedelte. „Nicht der Rede wert, es waren nur drei Schälchen, damit die anderen Ruhe gaben.“ Sofort wechselte er das Thema.

„Möchtest du einen Tee?“ Er wollte sich schon auf den Weg zur Küche machen, als er inne hielt. „Oder geht es nicht wegen du weißt schon.“ Damit machte der Lehrer eine Andeutung wegen der Maske.

„Doch gerne.“ Irgendwie machte es für Iruka den Anschein, dass die Person unter der Maske lächelte. Sofort verschwand er in der Küche und bereitete einen neuen Tee vor.
 

Er freute sich immer wenn Okami vorbei kam, sie beide kannten sich schon so lange, sie konnten sich nicht oft treffen wegen den Missionen auf die der Andere immer musste, aber er vertraute diesem Mann, wie keinem anderen, obwohl er weder dessen Gesicht noch seinen Körper gesehen hatte.
 

Wie konnte man nur jemanden vertrauen, dessen Gesicht man nicht kannte, obwohl man sich schon so lange kennt. Er war 10 Jahre alt als Konoha mit Hilfe des Kyuubi angegriffen wurde, damals im Kampf verlor er seine Eltern und er wäre beinahe auch noch gestorben wäre er nicht da gewesen. Er war kaum älter als er selber, dennoch schon so stark, dass er mitgekämpft hatte und schon zur ANBU gehört hatte. Er schätzte ihn auf etwa 2 Jahre älter als sich selbst.
 

Damals hatte er das erste und letzte Mal diesen Mann gesehen, er erinnerte sich gar nicht mehr genau wie er aussah, er wusste nur noch, dass er an seiner linken Schultern das Zeichen für die ANBU-Einheit eintätowiert hatte, so wie jedes Mitglied, und das er eine lange Narbe am rechten Arm haben musste, da er damals an dieser Stelle schwer verletzt worden war, als er ihn aus der Bahn eines Schweifes des Kyuubi gestoßen hatte und selber diesen versuchte abzuwehren.
 

Er erinnerte sich noch an ein verschwommenes Bild eines Jungen, der an der rechten Hand keinen Armschutz mehr trug und stark blutete, dann war alles um ihn schwarz geworden.

Aber wie war es dazu gekommen, dass sie Freunde geworden sind?

Wenn er genau darüber nachdachte, fiel es ihm wieder ein.
 

----//Flashback//----
 

Er erwachte im Krankenhaus, er trug viele Verbände an Armen, Beinen und der Brust. Auch sein Gesicht war nicht verschont geblieben. Über seinem Nasenrücken musste er wohl eine größere Wunde haben, da er dort äußerst großzügig verarztet worden war. Stöhnend legte er sich einen Arm auf seine Augen, die Sonne die durchs Fenster hinein schien war einfach zu hell.
 

Er schloss seine Augen wieder und erinnerte sich so langsam an alles was passiert war.

Sofort liefen Tränen unter dem Armrücken hervor, der immer noch vor seinen Augen lag.

„Mama ... Papa …“ Unter schluchzen wurde er sich wieder der grausamen Realität bewusst.

Wieder weinte er hemmungslos.
 

Irgendwann hatte er keine Tränen mehr und verstummte allmählich. In ihm machte sich eine starke Lethargie breit. Knirschend rieb er seine Kiefer aufeinander, nachdem er sich ruckartig aufgesetzt hatte. Wütend zerknüllte er die Bettdecke auf seinem Schoß.

»Warum war ich nur so schwach, wäre ich nur stärker gewesen … so stark wie …« Mit einem Mal kam ihn der Junge in den Sinn, der ihn gerettet hatte.

„Er war stark, stark genug um so jemand unbedeutendes wie mich zu beschützen.“

Wieder packte ihn die Wut über seine eigene Ohnmacht.
 

Doch auf einmal wurde er durch lautes Geschrei, dass von draußen kam, aufgeschreckt.

Verwundert sah er zum Fenster.

Sehen konnte er aber nicht viel außer dem oberen Teil des Innenhofes vom Krankenhaus. Vorsichtig schob er seine Beine aus dem Bett und stand auf. Noch recht wackelig auf den Beinen schritt er zum Fenster.

Als er seinen Blick über den Hof schweifen ließ, entdeckte er einen grünen Gummiball der vor einem Jungen herumsprang.
 

„OCH BITTE!!! BITTE, BITTE, BITTE…..!“ Der Gummiball stellte sich ebenfalls als ein Junge heraus, der anscheinend nicht still halten konnte und irgendetwas von dem anderen Jungen wollte.

Der Gummiball hatte einen geraden Pottschnitt und markante Augenbrauen, dazu hatte er immer so ein Strahlen im Gesicht, das einen beinahe erblinden lies. Er trug einen enganliegenden grasgrünen Trainingsanzug mit orangenen Stulpen und hatte weiße Verbände um seine Hände.
 

Das musste dieser Gai sein, den er in der Akademie auch jeden Tag immer gehört hatte als er noch kleiner war.

Nachdem er die Musterung des kreischenden Bündels beendet hatte, sah er zu dem anderen Jungen. Der stand einfach nur da und sah mit einem nervös zuckenden Auge zur Seite. Sein Gesicht wurde von einer Maske die ihm bis über die Nase reichte verdeckt, noch dazu trug er einen Stirnschutz, der ihn über sein rechtes Auge hing, seine silbernen Haare standen ihn zur Seite ab, was durch die Positionierung seines Stirnschutzes sein musste. Des Weiteren trug er ein enges blaues ärmelloses Oberteil, das aber seinen Hals komplett einhüllte. Eine dunkelblaue etwas weitere Hose, um der am rechten Oberschenkel mehrfach ein weißes Band gewickelt war. Schwarze Schuhe rundeten das ganze Bild ab.
 

Er hatte an etlichen Stellen Verbände die unter seinen Klamotten durchschimmerten, besonders seine Arme waren in Mitleidenschaft gerissen worden.

Ein Arm war sogar ganz verbunden und hing in einer Schlaufe um seinen Hals.
 

Irukas Blick wurde von neugierig zu nicht sehr begeistert.

»Das ist doch dieser Möchtegern Ninja von der Akademie, der immer so auf Cool tut. Kakashi Hatake.« Ja den Namen hatte er sich gemerkt. Iruka konnte ihn schon beim ersten Mal nicht leiden, als er ihn getroffen hatte. Das war vor längerer Zeit auf dem Trainingsgelände, als er mit seinen Klassenkameraden dort ankam und er dort bereits alleine trainierte.
 

Er hatte ihn und seine Gruppe doof von der Seite angemacht, na gut, er hatte sie eigentlich nur abfällig betrachtet und auch schon mal das ein oder andere genervte Geräusch von sich gegeben, während sie dort auch irgendetwas übten. Das war für ihn damals aber irgendwie das Selbe gewesen, wie als hätte er sie direkt nieder gemacht. Also war Iruka irgendwann die Hutschnur geplatzt und er hatte den Jungen angeblökt, was er denn habe und ob er sich für etwas Besseres halten würde. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ja schon fast kackendreist, hatte er ihn einfach nur ein stumpfes „Nichts und Ja.“ Entgegen gebracht. Darauf war Irukas Temperament mit ihm durchgegangen und er hatte sich mit dem Jungen angelegt. Es war eine wilde Rauferei entstanden, bei der Iruka den Kürzeren zog. Immer wieder war er von irgendwelchen besserwisserischen Sprüchen provoziert worden. Er hatte schon fast das Gefühl der Silberhaarige tat das mit Absicht um ihn weiter zu reizen. Was Iruka noch wütender gemacht hatte, war, dass Kakashi offensichtlich mit ihm spielte, denn er hatte ihn nicht einmal getroffen und wirklich Handgreiflich war der Junge auch nicht geworden.
 

Letztendlich haben seine Klassenkameraden ihn dann von den Jungen weggezogen und sich mit ihm zusammen einen neuen Platz gesucht. Alle weiteren Male, wo er ihn getroffen hatte, wirkte er immer so kühl und verschlossen, dennoch ließ er keine Gelegenheit aus ihn auch hin und wieder mal aufzuziehen. Er wusste nicht warum aber er konnte ihn einfach von da an nicht ausstehen.

Er schenkte dem Jungen, der mit dem Energiebündel vor sich anscheinend hoffnungslos überfordert schien, einen zornigen Blick.
 

Trotzdem beobachtete er ihn weiter. Irgendwann gab der Silberhaarige schließlich dem Betteln des Flummis nach und willigte zu irgendetwas ein. Iruka fragte sich was nun passieren würde. Er sah schließlich zum ersten Mal, wie der Verhasste zu etwas einwilligte. Iruka war schon immer neugierig gewesen, deswegen beobachtete er die ganze Szene einfach weiter. Die beiden Jungen sahen sich eine Weile ernst an. Nicht eine Bewegung ging durch sie, bis auf einmal ein Ruck durch ihre Körper ging und sie Kampfbereit voreinander standen. es wirkte beinahe so wie im Wilden Westen, wenn sich zwei Kontrahenten gegenüberstanden, bereit den jeweils anderen mit nur einem Schuss niederzustrecken. Es fehlte nur noch diese Spannungstreibende Musik, etwas unheilvoll pfeifender Wind und die typischen Steppenroller, die durchs Bild rollen würden.
 

Es baute sich eine Spannung zwischen den ungleichen Kontrahenten auf, die die Luft knistern ließ.

Iruka musste hart schlucken, wie die beiden da unten auf einmal so todernst standen und sich mit Blicken taktierten.

»Würden sie jetzt kämpfen? Aber Kakashi ist doch verletzt ...« Unbewusst hielt er den Atem an.
 

Dann auf einmal kam Bewegung in die zwei Duellanten unten im Hof.

Mit schnellen Bewegungen hoben sie ihre Hände und ließen sie aufeinander zu sausen.
 

„Schere ! Stein ! Papier!“ Hörte er Beide unten rufen.
 

Iruka rutschte fast vom Geländer ab und schlug sich beinahe das Kinn an. Das gab es doch echt nicht, jetzt standen die beiden da unten echt und spielten Schere Stein Papier. Verwundert aber mit einem zuckenden Auge betrachtete er die Szene, bis Gai auf einmal aufheulte, sich die Hände an den Kopf hielt und nahezu theatralisch zusammenbrach.
 

„WARUMM????!!!" Heulend rollte er über dem Boden.

Kakashi seufzte erleichtert und bedachte den Verlierer mit einem kurzen Blick, ehe er sich abwenden wollte um zu gehen.

Doch irgendwie in dieser Bewegung glitt sein Blick zum Fenster von Iruka.

Sofort versteifte sich der Braunhaarige.
 

„Oh nein … Bitte nicht …“ Stoßgebete in den Himmel schickend schluckte Iruka hart. Plötzlich jedoch veränderte sich der Blick des Jungen unten und ehe sich Iruka versah, hockte er genau vor ihm auf dem Fensterbrett.

Erschrocken taumelte der Kleinere zurück und fiel auf seine 4 Buchstaben.

Mit einem Schmerzenslaut seinerseits wurde das kommentiert.

„Yo! Iruka, du auch hier?“ Grinsend wurde er angesehen.

„J … ja.“ Noch unsicher vom Schreck beantwortete er die Frage und stellte sich wieder vorsichtig hin.

Der Größere stierte ihn einfach nur an.

„Möchtest du noch irgendetwas? Wenn nicht, dann lass mich bitte wieder alleine!"

Brummig sah Iruka Kakashi an, der rührte sich jedoch wieder nicht.

„Was ist?“ Langsam steigerte sich Irukas Unwohlsein, er konnte es nicht leiden wenn der Andere ihn immer verunsicherte.
 

Kakashi wollte gerade zu einem Satz ansetzen, als es einfach aus Iruka herausplatzte.

„Lass mich heute in Ruhe mit deinen dämlichen Späßen auf meine Kosten, such dir wen anderes den du leiden Lassen kannst!“

Auf einmal hörte Kakashis Grinsen auf und es trat ein betretener Blick in sein sichtbares Auge.

Iruka flossen wieder die Tränen übers Gesicht.
 

„Weißt du wie es ist wenn man die wichtigsten Menschen in seinem Leben verliert? NEIN! ALSO GEH JEMAND ANDEREN NERVEN!“ Damit drehte sich Iruka um und ging wieder zu seinem Krankenbett.

»Ich kann ihn einfach nicht ausstehen.« Wütend mit verheultem Gesicht schmiss er sich aufs Bett und vergrub sein Gesicht im Kissen. Was er nicht mehr sehen konnte, war der Schmerz, der in Kakashis Gesicht geschrieben stand.
 

„Entschuldige. Ich wollte nur nach dir sehen.“ Damit stieß sich der Größere vom Fensterbrett ab und verschwand.

Erschrocken über die Aussage, drehte Iruka seinen Kopf zum Fenster und sah an die Stelle an der eben noch der Verhasste gehockt hatte.

Total verwundert wusch er sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.

Fassungslos starrte er aus dem Fenster, von wo noch die Stimme des grünen Flummis her zu hören war, der nach seinem Duellpartner suchte.
 

Als er daran dachte, wie sich der Ältere dem Wirbelwind gegenüber verhalten hatte, musste er Lächeln, besonders als er an seine letzten Worte dachte.

Irgendwie berührte ihn das, vielleicht hatte der Andere ja doch nicht so ein kühles Herz.

Den restlichen Tag verbrachte er damit zu trauern und irgendwie Herr seiner Situation zu werden. Schließlich war er jetzt ein Waise und er hatte niemanden, zu dem er gehen konnte. Immer wieder überrollten ihn nahezu diese schmerzhaften Gefühle.
 

Als es schließlich stock dunkel war, der Abendwind in den Vorhängen des Krankenzimmers spielte und Iruka drohte erschöpft einzuschlafen, erschrak er, als er beim Zufallen der Augen einen Schatten wahrnahm, der von draußen kam.
 

Sofort wandte er sich wieder dem Fenster zu und starrte mit klopfendem Herzen raus.

Dann sah er den dunklen Schatten wieder kurz vorbeihuschen. Mit klopfendem Herzen beugte er sich etwas vor um besser aus dem Fenster sehen zu können, ehe sein suchender Blick auf eine Gestalt auf dem Dach gegenüber fiel. Sie hatte einen Umhang um und eine typische Anbu Maske auf, die irgendein Tier darstellen sollte.

Als Iruka näher hin sah, drehte sich die Person gänzlich in seine Richtung, genau in diesem Moment rutschte ihm sein Herz in die Hose. Hart schluckte er.
 

Er wusste ganz genau dass dieser ANBU ihn gerade ansah.

Mit einem Sprung verschwand er aus seinem Blickfeld.

Erschrocken suchte Iruka nach der Gestalt, konnte sie aber nicht finden. den Atem anhaltend rutschte er vom Bett herunter und ging aufs Fenster zu. Sein Hals wurde von einem zum anderen Moment nahezu staub trocken und seine Hände begannen leicht zu zittern. Die Mitglieder dieser Einheit hatten ihn schon immer eine Gänsehaut eingejagt, sie hatten irgendwie etwas gefährliches mysteriöses an sich.

Vorsichtig sah er nach links rechts und unten, doch es war nichts zu sehen.

Als er ein leises Rascheln hörte, blickte er nach oben und erschrak. Genau über seinem Fenster auf dem Dach stand der ANBU und bedachte ihn mit einem erneuten festen Blick.
 

„Äh hallo….“ Verschwitzt lächelte Iruka der Person zu, die abrupt vor ihm auftauchte und ihn durch die Augen der Maske ansah.

Starr vor Angst sah er in die schwarzen Höhlen der Maske.

„B bist du gekommen um mich … um mich zu töten?“ Stille.

Verunsichert sah Iruka auf die Maske.

Auf einmal hörte er ein leises Lachen, es war warm und herzlich.

Iruka merkte, wie seine Anspannung von ihm abfiel, wer so warm und herzlich lachen konnte, würde ihn doch nicht töten ... oder etwa doch?
 

„Nein.“ Einfach und simpel kam die Antwort von dem Anbu.

„U und was möchtest du dann?“ Iruka wusste nicht was er nun von dem Besuch des anderen halten sollte, er war sehr verunsichert, welches sich auch in seinen Blick wiederspiegelte.

„Ich wollte sehen ob es dir besser geht.“ Nach dem Satz sah Iruka die Person vor sich an und wusste nicht so recht, wie er darauf reagieren sollte.

„Ich habe dich gestern gerettet.“ Irukas Augenbrauen rutschten verwundert in die Höhe.

„Du warst der Junge …“ Zittrig hob der kleine Iruka seine Hand und deutete auf den nächtlichen Besucher.

„Hey ich bin älter als du, also nenn mich nicht Junge.“ Ein leicht beleidigter Unterton war in der Stimme zu hören.

„Aber ja ich habe dich gerettet, sonst würdest du wahrscheinlich nicht mehr sein.“ Langsam ließ sich der Maskierte auf dem Fenstersims nieder und lehnte sich an den Rahmen, während er ein Bein aufstellte und eines im Raum baumeln ließ.
 

„Warum?!“ Irukas Überraschung schwang plötzlich in Entsetzen um.

Erschrocken zuckte der Anbu zusammen.

„Äh hä?“

„Warum hast du mich gerettet?! Warum hast du mich nicht einfach sterben lassen? Das wäre besser gewesen.“

Erneut liefen Tränen über Irukas Wangen.

Schweigend bedachte der Anbu ihn. Wegen der Maske konnte man seinen Ausdruck nicht sehen, aber der Stimmlage nach zu urteilen fühlte er anscheinend mit, da sie leicht traurig klang.

„Menschen kommen und gehen, genauso wie sie Geboren werden und sterben. Man sollte nicht in der Vergangenheit leben. Auch ich habe Menschen verloren, die mir nahestanden. Deswegen verstehe ich dich mehr als gut und es ist auch gut, dass du das alles nicht in dich hineinfrisst, sondern raus lässt. Befreie dich von deinem Schmerz und lebe das Leben was dir geschenkt wurde so tapfer und fröhlich weiter, wie du bisher warst. Du wirst noch so viele Menschen kennen lernen, einige werden dir sicher sehr wichtig sein, also verschwende es nicht unnötig.“ Damit legte der Anbu eine Hand auf die Haare des kleinen Jungen.
 

Erschrocken weiteten sich seine Augen und er sah auf die Maske des Größeren, dann schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht. „Ja das werde ich, ich habe verstanden, Mama und Papa würden es nicht wollen, das ich mein Leben wegwerfe, das sie mir geschenkt haben.“

Der ANBU nickte nur bedächtig und rutschte vom Fenster in den Raum hinein, wo er sich vor den Jungen stellte und auf ihn nieder sah.

Dabei fiel Iruka erst auf, dass der ANBU gerade mal einen Kopf größer war als er selber.

Der Arm der auf seinem Kopf lag, hatte einen dicken Verband drum geschlungen, der an einigen Stellen schon wieder leicht rötlich wurde.

Erschrocken zuckte der Kleinere zusammen.
 

„Du bist verletzt.“ Verwundert sah Angesprochener auf seinen Arm.

„Ja das passiert eben wenn man jemanden beschützen möchte, der sich Hals über Kopf in den Tod stürzt.“ Der Maskierte wandte seinen Kopf wieder zu Iruka, der nur einen verlegenden Ausdruck bekam.

„Es tut mir leid.“

„Nicht weiter schlimm. Ist eh bald wieder verheilt.“ Beruhigend wedelte der Ältere mit seiner heilen Hand in der Luft.

„Aber es wird sicher eine Narbe geben.“ Besorgnis schwang in der Stimme Irukas mit.

„Wahrscheinlich. So wie bei dir.“ Bei der Aussage, schluckte Iruka, er hatte nun ein schlechtes Gewissen und fasste sich an den Verband, den er über seiner Nase trug.

„Ich bin dir zur Last gefallen und du hast dein eigenes Leben in Gefahr gebracht um mich zu retten. Wie kann ich dir das jemals wieder gut machen.“
 

Betretenes Schweigen hing nach dem Satz im Raum, ehe der ANBU doch etwas sagte.

„Hmmm. Ich wüsste da etwas.“

Überrascht sah Iruka auf sein Gegenüber der zum verdeutlichen einen Finger hob.

„Werde groß und stark und gib immer dein Bestes.“
 

Der kleine Junge blinzelte einmal, ehe er verstand und dem Anderen sein fröhlichstes Lächeln schenkte, dass er gerade auf Lager hatte.

„Versprochen! Ich werde ein großartiger Ninja um das Dorf zu beschützen!“

Der Größere strubbelte ihm durch die mittlerweile wild abstehenden Haare und drehte sich dann um, um wieder aus dem Fenster zu verschwinden.

Mit einem nahezu lautlosen Sprung hockte er auf dem Fensterbrett und sah erst nach draußen, ehe er sich noch einmal an Iruka wandte, dabei drehte er seinen Kopf so, dass er den Kleineren noch einmal betrachten konnte.

„Wenn ich das nächstemal zu Besuch komme, will ich dich in top Form sehen! Also gib dein Bestes.“

Dabei hob er seine Hand um ihn einen Daumen hoch zu halten.

Iruka nickte entschlossen und beobachtete wie der Andere aus dem Fenster sprang und in der Nacht verschwand.
 

Seit dem, hatte er des Öfteren abends Besuch.

Oft klopfte es an seine Fensterscheibe und der Ninja ohne Gesicht kam bei ihm vorbei, selbstverständlich nur, wenn er nicht auf Mission war, was auch schon einmal längere Besuchspausen in Anspruch nahm.

Sie freundeten sich über die Zeit an und es kam auch schon mal vor, dass sie abends zusammen draußen unterwegs waren.
 

Komischerweise sah Iruka seinen neu gefundenen Freund nur nachts wenn es dunkel war.

Oft saß dieser aber auch bei ihm auf seinem Fensterbrett und redete nur mit ihm.

Mit den Jahren baute sich so ein tiefes Vertrauen auf, für Iruka war es ganz normal sein Gesicht nicht zu kennen. Er kannte nur seine Stimme.

Er hatte aber auch nie danach gefragt, er akzeptierte es so wie es ist, er war schließlich Mitglied in der ANBU, welches er ihn auch einmal bewiesen hatte und ihn sein Tattoo auf dem linken Oberarm gezeigt hatte. Dies war definitiv echt.
 

Iruka war stolz so einen guten Freund gefunden zu haben.

Jedoch je älter sie wurden, desto weniger zeigte der andere Ninja ihm von sich.

Er hatte ihn auch schon einmal gefragt warum, ob er ihm vielleicht nicht genug vertrauen würde.

Okami hatte ihm gesagt, dass das Wissen über seine Identität nur eine Gefahr für ihn wäre.

Iruka verstand es zwar, was ihn sein Freund versuchte zu sagen, aber trotzdem könnte er mehr Vertrauen in ihm haben. Trotzdem hatte er diese Gewohnheit des Mannes bis heute mit Widerwillen akzeptiert.
 

----//Flashback Ende//----
 

Und so sind sie bis heute noch gute Freunde, auch wenn Iruka immer noch nicht dessen richtigen Namen, geschweige denn sein Gesicht kannte. Den Namen den er für ihn benutzte, hatte er ausgesucht. Damals hatte er Okami oft auf einem Dach in der Nähe seines Fensters gesehen.
 

Er hatte häufig regungslos dagestanden und hin und wieder sein Fenster sowie den Mond betrachtet und immer dann wenn er zum Mond sah, musste Iruka an einen Wolf denken, der magisch vom Licht angezogen wurde, dass diese silberne Scheibe am Himmel erzeugte. Deshalb hatte er ihn Okami genannt. Sein Freund schien damit einverstanden zu sein, zumindest hatte er nie etwas gegen diesen Namen gesagt, aber auch nichts dafür. Er beließ es einfach dabei und außerdem hörte der Andere mittlerweile eh auf diesen Namen, was eine Akzeptanz dieser Bezeichnung nur einschließen konnte.
 

Seid sie sich damals kennengelernt hatten und ihre Beziehung zueinander immer besser wurde, hatte Iruka das Gefühl, das Kakashi immer schlimmer wurde. Er hatte zwar ein gewisses Verständnis für seine Situation, doch wurde er immer unausstehlicher.

Der ältere Jounin hatte ihn aber auch nicht jeden Tag taktiert. Es waren besonders immer die Tage, in denen er die schlechteste Laune hatte und wieder traurig wurde. Als ob er es riechen würde, wenn er in einer schlechten Stimmung war. Meist regte er sich dann so stark über den Anderen auf, dass er alles um sich herum vergaß. Es gab da auch schon mal die eine oder andere Rauferei, wobei er natürlich den Kürzeren zog.
 

Iruka seufzte, der Tee war mittlerweile heiß und durchgezogen. Vorsichtig schüttete er davon etwas lächelnd in einen Becher, welchen er gleich mit zurück ins Wohnzimmer nahm.

Dort saß Okami inzwischen auf seiner Couch und folgte ihm mit seinem Blick.

Sofort war Irukas freudiges Lächeln zurück auf seinem Gesicht und er stellte dem Anderen den Becher in Reichweite auf den Tisch.
 

„Wie war die Mission?“ Während er sich neben den anderen Mann setzte, beugte er sich leicht vor und legte seine Arme übereinander auf seinen Beinen ab und beobachtete ihn.

Dieser nahm mit einer Hand seine Maske leicht zu Seite, so dass Iruka dennoch nichts sehen konnte, danach nahm er die Tasse Tee und trank einen vorsichtigen Schluck, nachdem er noch einen seiner berüchtigten Einwortsätze losgeworden war. „Ok.“

„Ich hoffe er ist in Ordnung.“ Der Jüngere beobachtete wie der andere trank, dabei konnte er einen kurzen Blick auf dessen Hals werfen, der durch ein enges Oberteil, seines Anzuges darunter verdeckt war. Dennoch konnte er die Schluckbewegung deutlich erkennen.

„Alles wie immer.“ Darauf musste Iruka lächeln.

„Ich hoffe doch, dass du nicht verletzt wurdest.“ Sein Blick änderte sich in einen Sorgevollen.

„Nichts weltbewegendes, nur eine Schramme.“ Vorsichtig setzte Okami seine Tasse auf dem Tisch ab und setzte seine Maske wieder ganz auf.
 

„Dann bin ich ja erleichtert.“

„Mach dir um mich mal keine Sorgen.“ Winkte der Mann ab.

„Ich weiß, aber ich kann nicht anders. Seid du weißt schon.“ Schweigend sah Iruka zur Seite. Seit dem Tag an dem ihn der Ältere einmal besucht hatte und reichlich lädiert wirkte, machte er sich halt immer Sorgen.

„Wie war dein Tag?“ Wurde er sogleich aus seinen Gedanken gerissen.

„G ganz gut?“ Etwas erschrocken über den plötzlich intensiven Blick, den er durch die Maske des Mannes auf sich spüren konnte, hob er kurz die Arme an, nur um sich danach gerade hinzusetzen, als er im schnelldurchlauf seinen Tag Revue passieren ließ.
 

Auf einmal fiel ihm seine Begegnung mit dem unbeliebten Jounin wieder ein und er verzog genervt das Gesicht.

„Lass mich raten …“ Okami machte eine kurze Pause.

„Dieser Kakashi wieder?“ Ehe er voll ins Schwarze traf.

„Ja.“ Zornige Falten bildeten sich auf der Stirn des Lehrers.

„Was hat er diesmal angestellt?“ Nach der Frage erzählte ihm Iruka kurz und bündig was passiert war.

„Du lässt dich aber auch immer wieder ärgern.“

„Er bringt mich einfach zu Weißglut, seit er der Sensei von Naruto ist, treffe ich ihn gefühlt noch öfters als früher. Da konnte ich ihm wenigstens immer aus dem Weg gehen, aber ich habe immer das Pech, dass ich ständig auf ihn treffe.“ Irukas Gesicht verzog sich genervt.
 

„Vielleicht gefällst du ihm.“
 

„Was soll das denn bitte heißen?“ Entsetzt fuhr Iruka hoch und sah sein Gegenüber mit stechendem Blick an.

„Wegen deinem Temperament, du fährst so schnell aus deiner Haut. Vielleicht ärgert er dich deshalb so gerne. Das Thema hatten wir auch schon mal falls du dich erinnerst.“ Belehrend hob der Mann einen Finger vor Iruka.

„Meinst du ich sollte ihn einfach mal versuchen zu ignorieren? Und er würde dann das Interesse verlieren?“ Irukas Gesicht entspannte sich wieder, er schien ernsthaft darüber nachzudenken. Daher bemerkte er auch nicht das kurze Schweigen seines Besuchers, ehe dieser antwortete.
 

„Zumindest nicht so an dich ran lassen.“

„Aber das schaffe ich nicht, das ist für ihn wie einer dieser dämlichen Wettkämpfe, die er mit Gai-Sensei immer austrägt. Mein Gemüt lässt das gar nicht zu, irgendwann hat er mich dann wieder so weit. Dafür müsste ich mich grundlegend ändern.“ Stellte der Kleinere fest.

„Das wäre schrecklich, denn ich mag dich genauso wie du bist.“ Während des Satzes hatte der Ältere eine Hand auf Irukas Knie gelegt und sah ihn wieder intensiv an.
 

„O … Okami.“ Nahezu sofort errötete der Braunhaarige und seine eben noch empfundene Wut auf den Silberhaarigen war nahezu vollkommen verflogen.

„Da ist es wieder was ich meine, von einem auf den Anderen Moment wirst du von einer Furie zu einem einfach nur niedlichen Kerl.“

Iruka zuckte nach der Aussage zusammen und sein Blick verfinsterte sich Schlagartig.

„Ich ... geb dir gleich Furie!“ Um seine Drohung zu unterstützen, war er aufgesprungen und hob eine Faust in die Höhe.
 

„Und umgekehrt.“ Der Mann hatte abwehrend die Hände vor sich in die Höhe gehoben und schien zu grinsen, denn das war deutlich an seiner Stimmlage zu hören.

„grrr … !!!“ Dann flog auch schon ein Kissen von der Couch in Okamis Gesicht, dem dieser gerade noch ausweichen konnte, dem Zweiten aber nicht und so traf es ihn und die Maske verrutschte leicht, so dass Iruka einen kurzen Blick auf dessen Wange werfen konnte.
 

Der Ältere reagierte aber so schnell, dass er sie nahezu sofort wieder gerade aufsetzte.

Überrascht hielt der Lehrer inne und musste das Bild erst einmal verarbeiten.

„Sag mal?“ Fragend sah Iruka den noch Sitzenden an, der immer noch abwehrend seine Hände gehoben hatte. Dadurch bekam er einen kleinen Ausblick auf den Körper darunter, wenn auch nur schemenhaft, da es doch sehr dunkel war.
 

Er musste sehr durchtrainiert sein, aber nicht zu muskulös, was auch logisch war, bei der ANBU wird hauptsächlich auf Schnelligkeit ausgebildet um Aufträge schnell und effektiv zu erledigen.

Es sind auch nur ausgewählte Jounin und Chunnin dort Mitglied eben die, die besonderen Fähigkeiten haben, die der Einheit von Nutzen sein konnten.

Er fragte sich welche Fähigkeiten der Mann auf seiner Couch wohl haben musste, damit er zur ANBU Einheit gehörte, aber noch eines fragte er sich mehr.

„Ich bin mittlerweile stark genug um auf mich selber aufzupassen, kann ich nicht wenigstens einmal dein Gesicht sehen?“
 

„Äh …“ Verwundert wurde er durch die dunklen Augenhöhlen der Maske angesehen.

Doch dann nahm der Mann die Hände wieder runter und seufzte.

„Das geht nicht, du weißt doch warum.“

„Ja aber damals war ich noch ein 12 Jahre alter Junge, jetzt bin ich 27 das ist eine ganz schön lange Zeit her und so tatenlos wie ihr immer alle denkt bin ich auch nicht gewesen. Und nur weil ich Lehrer an der Akademie bin, heißt das noch lange nicht, das ich nicht auch was auf dem Kasten habe. Ich bin keine Jungfrau die man beschützen muss!“ Bei der Aussage musste der Maskierte ein leises lachen von sich geben, alleine die Vorstellung Iruka theatralisch um hilferufend in einem Turm eingesperrt. Er schüttelte kurz den Kopf, um den mehr als abstrusen Gedanken los zu werden. Iruka wusste genau was der Andere sich vorgestellt hatte, dafür brauchte er nicht einmal sein Gesicht sehen.

„Du hast dir schon wieder irgendeinen Mist vorgestellt!“ Der Lehrer spießte sein Gegenüber förmlich mit Blicken auf, doch dieser legte gleich einen versöhnlichen und beruhigenden Ton auf.
 

„Nein, nein ... aber… ich kenne deine Akte und als gewöhnlicher Chunin … naja …“ Der Mann holte einmal tief Luft.

Überrascht hob Iruka eine Augenbraue hoch und legte das Kissen auf die Couch zurück.

„Du bist ein Mittelklasse Ninja, der es zum Chunnin geschafft hat Iruka, das heißt noch lange nicht, dass du es mit einem Jounin aufnehmen könntest.“

„Wer sagt denn das ich nicht auch ein verborgenes Talent habe hä? In den Akten steht nicht immer alles, es kann auch jemand geschlampt oder etwas vertuscht haben.“ Iruka boxte ihm leicht gegen die Schultern und lächelte dann spielerisch. Er verstand ja die Sorgen seines Freundes, doch so harmlos wie der Lehrer in den Augen des ANBU scheint war er noch lange nicht.
 

„Wer sollte denn da geschlampt haben, außerdem kenne ich dich schon so lange, meinst du nicht es würde mir irgendwann auffallen? Und wenn du ein besonders Talent hast, dann das der Aufopferung und Herzlichkeit.“ Iruka wurde warm ums Herz, diese Worte wurden so liebevoll ausgesprochen und vor allem so ehrlich.

Sie sahen sich lange an, während Iruka vorsichtig eine Hand auf die des Anderen legte, dabei hatte er einen leichten Rotschimmer um die Nase. Als er dessen erstaunlich warme Hand berührte zuckte der andere kurz zusammen.

»Warum fühle ich mich nur immer so wohl und sicher in seiner Gegenwart …« Verlegen sah er den Maskierten an.

Einige Sekunden verstrichen, ehe Iruka seine Stimme wiederfand.
 

»Könnte da etwas mehr als nur Freundschaft sein? Ich meine ich habe ihn noch nie gesehen.«

„Weist du … ich ...“ Plötzlich klopfte es an die Balkonscheibe und erschrocken wandten sich beide um, um zu sehen was oder wer das Geräusch verursacht hatte.

Draußen auf dem Balkon stand eine zweite Gestalt mit ebenso einer Maske wie der auf der Couch.

„Entschuldigung dass ich störe, wir haben einen neuen Auftrag. Es ist dringend!“ Ernst sahen sich die ANBU Mitglieder an.

Seufzend drehte sich Okami wieder zu dem Kleineren um.
 

„Ich werde wohl gebraucht.“

„Aber du bist doch gerade erst von einer Mission zurück.“ Enttäuschung machte sich in Iruka breit.

„Das bedeutet leider nicht, dass ich frei habe, ich werde dann mal verschwinden.“

„O … Ok.“ Iruka schien ein wenig überrannt mit dem plötzlichen Abschied und wusste nicht so recht, wie er darauf reagieren sollte. Am liebsten würde er den Mann noch länger hier behalten, aber das ging leider nicht.

„Ich besuche dich bald wieder danke für den Tee.“ Der ANBU deutete noch mit einem Finger auf die halbleere Tasse.

„Gerne.“ Iruka beobachtete, wie sein Besucher auf den Balkon schritt und sich aufs Geländer hockte, ehe er sich noch einmal umdrehte.
 

„Ach.“
 

Überrascht zuckte Iruka zusammen während er die Tasse mit dem Tee nahm und anschließend wieder auf den Balkon sah.
 

„Du hast noch ein Talent.“
 

Fragende braune Augen sahen in die Unbekannten hinter der Maske.
 

„Das Talent der Tobsucht.“
 

Das Grinsen hinter der Maske konnte man richtig sehen, als Iruka entsetzt zusammen zuckte und sich dieses Entsetzen und Wut um schlug.

So schnell konnte der Maskierte gar nicht gucken wie Iruka bei ihm war und ihm eine Kopfnuss gab.

„Autsch!“

„Sag das noch ein Mal und ich …“ Er konnte gar nicht zu Ende Reden, da wurde ihm auch schon die Sicht genommen, indem ihm eine schwarze Hand über die Augen gelegt wurde und er plötzlich etwas warmes Weiches und Geschmeidiges an seinen Lippen fühlte.
 

Erschrocken versteifte sich der Lehrer und hielt den Atem an.

Dieser Augenblick war nur kurz aber Aussagekräftig.

Kaum das die Lippen sanft auf seinen lagen, waren sie auch schon wieder weg und die Person vor ihm ließ von ihm ab.

Ohne das er etwas sehen konnte war die Maske wieder an seinen Platz und Okami sprang mit einem „Ich bin bald zurück.“ vom Balkon, nur um dem anderen ANBU, der dem ganzen von etwas weiter hinten zugesehen hatte nachzulaufen.
 

Total weggetreten folgten Irukas Augen den beiden Schatten noch, bis sie in der schwärze der Nacht hinter der Stadt verschwunden waren. Langsam glitt eine Hand an seine Lippen, es fühlte sich immer noch so an, als würden die des Anderen auf ihnen liegen.

Sein Gesicht zierte ein starker Rotschimmer und er wirkte immer noch sehr ungläubig.

Roboterähnlich ging er nach einiger Zeit wieder ins Wohnzimmer und schloss die Tür. Danach setzte er sich in Gedanken auf sein Sofa.
 

„Er hat mich geküsst …“ So langsam sickerte es zu ihn durch und ein verliebtes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, während er langsam den Kopf drehte, erneut aus dem Balkonfenster sah und den klaren Himmel betrachtete, auf den einige Sterne zu sehen waren.

„Ja ich glaube ich mag ihn wirklich mehr als nur als Freund ….“

Das Lächeln verschwand selbst im späteren Schlaf nicht aus seinem Gesicht.
 

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So das war es auch schon wieder mit diesem Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Und man liest sich beim dritten Kapitel :)
 

Baba

Bongaonga



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2015-07-28T08:06:05+00:00 28.07.2015 10:06
Niedlich ,ich meine Iruka ,er ist eigentlich mehr eine (Mutter ) wenn man seinen Umgang mit den Kindern sieht ,Hauptsächlich Naruto ! Aber ich mag diese Figur ,er strahlt Liebe und Vertrauen aus !


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