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Götter sind eben komplizierte Leute

von

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Akaya betritt die Bühne

Ichiro hatte von seinem Großvater angeboten bekommen, bis zum Abend bei ihm zu bleiben um nicht wieder die zweistundenlange Wanderung durchzumachen. Er hatte sogar mal wieder seit langem mit seinem Opa zu Abend gegessen und als ob der Braunhaarige nicht schon nervös genug war! Sein Opa hatte ihm nämlich als er ihm das Essen reichte etwas gesagt was ihm jetzt noch nach Stunden in den Knochen saß: „Iss. Es könnte nämlich deine letzte Mahlzeit werden, solltest du bei der Prüfung versagen.“ Beim Essen herrschte lange Zeit bitterkaltes Schweigen bis Ichiro eine Frage stellte, welche ihm schon seit längerem auf der Zunge lag: „Du Großvater? Warum kann ich Akaya erst heute Abend treffen? Sind Götter etwa alle nachtaktiv?“ Der Alte legte seine Schüssel Butterreis bei Seite und klärte seinen Enkel auf: „Ich hatte Akaya darum gebeten sich bis zum Abend vom Schrein fern zu halten und seine Zeit mit dem Töten von Dämonen vertreiben, weil ich die ganze Sache hier mit dir alleine besprechen wollte. Deswegen wird es so spät.“ Ichiro konnte zwar nicht so richtig nachvollziehen, wieso ein Gott seinen Schrein verlassen sollte, aber er beschloss es sich nicht anmerken zu lassen, weil ihm die Situation hier schon unangenehm genug ist. Somit wand er sich wieder seiner wahrscheinlichen Henkersmalzeit zu.
 

Die Zeit wollte für Ichiro nicht richtig vergehen aber als sein Großvater ihm sagte er sollte sich in den Schlafraum der Priester zurückziehen, gehorchte er dem auch so. Er öffnete eine der Schiebetüren und befand sich im Zimmer seines Opas wieder. Das Zimmer war sehr einfach gehalten. Tatami-Boden, ein Futon in der Mitte zur Nachtruhe und daneben ein kleines Tablett mit einer leeren Teetasse. Der Braunhaarige beschloss die verbleibende Stunden zu schlafen um für die Prüfung ausgeruht zu sein. Er verkriecht sich unter den gemütlichen Futon und schließt die Augen. Nicht lange und er war im Land der Träume.

Plötzlich ertönte die Stimme seines Großvaters, der ihn aus den Träumen riss. Der alte Glatzkopf schrie: „Ichiro! Akaya ist Heim gekehrt. Deine Prüfung beginnt jetzt.“ Ein mulmiges Gefühl machte sich in Ichiro breit. Er hatte noch nicht einmal die Chance dazu gehabt sich von seiner Familie und seinen Freunden zu verabschieden. Er schüttelte den Kopf. Nein! Für solche Gedanken hatte er jetzt keine Zeit. Der Braunhaarige stand auf und fragte: „Gut. Wo ist er?“, „Er wartet im Hof auf dich.“, erklärte sein Großvater, aber alles was sein Enkel ihm entgegenbrachte war ein Nicken. Mit ernster Miene stiefelte Ichiro aus dem Gebäude und betrat den Hof. Er war sich sicher er würde diese Prüfung meistern. Zu viele Menschen gab es die er nicht zurücklassen wollte und konnte.
 

Draußen herrschte pechschwarze Nacht. Es wehte ein kalter Wind aber das war Ichiro im Moment völlig gleichgültig. Über ihm funkelten tausende von Sternen und er konnte sogar die Milchstraße erkennen. Kein Wunder in einer solch abgeschiedenen Gegend wie hier. Der Vollmond schien auf ihn herab und erhellte die Nacht und gab ihr einen düsteren Hauch. Um ihn herum wehten einige Kirschblüten welche vom großen Kirschbaum neben dem Schrein herabgeweht worden waren. Der Braunhaarige blickte sich um. Außer ihm war hier niemand. Bestand die Prüfung vielleicht daraus Akaya zu finden? Ein göttliches Versteckspiel oder so etwas in der Art?
 

Auf einmal ertönte die Stimme eines Jungen. Sie sprach zu Ichiro: „Verzeih mir, wenn ich dich habe warten lassen...Ichiro Sakagami. Enkel von Yusei Sakagami.“ Ichiro wandte seinen Blick vor ihn. Ein paar Meter weiter vor ihm, genau vor dem Anfang der Treppen, welche nach unten ins Tal führten, schwebte ein Junge mit kurzen, pechschwarzen, glänzenden Haaren. Er wirkte unfassbar jung. Sogar jünger als Ichiro. Der Braunhaarige schätzte sein Gegenüber auf 16 Jahre. Der Schwebende landete langsam und graziös mit seinen hölzernen Getas auf dem Boden, verschränkte seine Arme vor seiner Brust und starrte Ichiro mit durchdringendem Blick an. Ichiro bemerkte, dass sein Gegenüber rote, scheinende Augen hatte. Aber es war keines Wegs ein aggressives Rot, sondern es wirkte eher sanft und gab dem Jungen etwas Ausdruckstarkes trotz seiner zierlichen Figur. An seinem linken Ohr trug er einen Ohrring in Form einer goldenen, glänzenden Glocke, welche durch den Wind geläutet wurde und einen hellen Klang ertönen ließ. Der Gott trug einen rabenschwarzen Yukata und einen gleichfarbigen Haori. Der Gürtel um seine Hüften, welche den Yukata zusammenhielten, hatte die gleiche Farbe wie seine Augen und erst jetzt fiel Ichiro auch auf, dass an eben diesem Gürtel ein Dolch mit blutrotem Griff und das Schwert seines Großvaters hingen. Wie war der Kerl daran gekommen? „HEY!“, schrie Ichiro „Das Katana meines Opas! Wo hast du das her?!“ Angesprochener zuckte nur mit den Schultern und grinste frech: „Hab ich mir für deine Prüfung ausgeliehen, Ichi!“ Ichiro knurrte leicht fing sich aber sofort wieder. Auf eine solche Provokation lässt er sich doch nicht ein! „Bist du Akaya? Der Gott dem ich von nun an dienen soll?“, wollte Ichiro wissen. Sein Gegenüber kicherte leicht mit einem ziemlich niedlichen Lächeln musste Ichiro zugeben. „Ja, der bin ich. Aber du kannst mir nur dienen, solltest du diese Prüfung bestehen.“, „Und was muss ich genau machen um dein Diener zu werden?“, wunderte sich Ichiro und die Antwort bekam er auch sofort: „Überleben.“ Die Augen der Braunhaarigen weiteten sich erschrocken doch ehe er etwas sagen konnte fuhr Akaya auch schon fort „Die Regeln sind ganz einfach. Du musst versuchen mir das Katana deiner Vorgänger zu entreißen. Du hast die Prüfung bestanden solltest du das Katana vor Sonnenaufgang in deinen Händen halten. Du hast versagt solltest du es nicht in der von mir eben vorgegebenen Zeit schaffen. In diesem Fall ist es sogar mir als Gott erlaubt dich zu töten. Alles soweit verstanden? Du darfst alle Tricks und Methoden anwenden die du kennst um die Prüfung zu absolvieren.“ Akaya zeigte mit seinem Zeigefinger noch einmal extra auf das Schwert an seiner Hüfte und wartete auf Ichiros Reaktion. Dieser blieb jedoch ruhig jedoch legte sich seine Stirn in Falten und sein Gesichtsausdruck wurde unfassbar ernst. Sein Leben hing gerade am seidenen Faden. Er konnte es sich nicht leisten hier sein Leben zu lassen. „Ja. Ich habe es kapiert. Beginnen wir endlich!“, erklärte der Braunhaarige. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des schwarzhaarigen Gottes und er lachte: „Na gut. Mögen die restlichen Götter auf deiner Seite stehen, Ichi.“

Innerhalb einer Millisekunde hatte Akaya seinen Dolch gezogen und raste auf Ichiro zu, die Klinge seiner Waffe auf diesen richtend. Ichiro versuchte dem blitzschnellen Angriff Akayas auszuweichen und sprang ein paar Schritte zu Seite, dennoch hatte der Schwarzhaarige ihn an der Seite erwischt und ihm eine üble Fleischwunde zugefügt aus welcher nun unaufhörlich Blut floss. Der Braunhaarige blickte erschrocken auf seine Wunde. „Großvater hatte Recht. Diesen Akaya darf man nicht unterschätzen.“ Durch den hohen Adrenalinschub, spürte er zwar Gott sei Dank keine Schmerzen, aber wegen seinem Herzpochen und der Aufregung konnte er keinen klaren Kopf bewahren und sich eine Taktik überlegen um diesen Gott zu besiegen. Akaya, welcher einige Meter weiter weg stand mit dem Rücken zu Ichiro gedreht, drehte sich nun zu diesem um und murrte: „Was denn? Hast du nicht vor einen Gegenangriff zu starten.“ Der Gott schüttelte entsetzt den Kopf: „Die Jugend von heute ist ja so verweichlicht. Da hatte sich sogar dein Opa klüger angestellt als du! Und er war bereits Mitte Vierzig als er die Prüfung durchzogen hatte.“ Mit diesen Worten zückte er erneut seinen Dolch und flitzte wieder in einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf Ichiro zu. Auch wenn Ichiro nach wie vor alles viel zu schnell ging so konnte er Akayas Bewegungen zumindest ein wenig besser folgen als beim ersten Mal. Auch dieses Mal wich er aus, jedoch ohne eine einzige Verletzung davon zu tragen. So ging es eine gefühlte halbe Stunde weiter. Akaya griff an, Ichiro wich aus. „Scheiße!“, fluchte Ichiro in seinem Innern „Wenn das jetzt immer so weiter geht, komme ich niemals an dieses verfluchte Schwert und dann heißt es lebe wohl schöne Welt.“ Akaya warf Ichiro einen entgeisterten Blick zu und maulte: „Hey! Wenn du deinen Schädel so zum Fluchen benutzen kannst, dann kannst du ihn doch bestimmt auch dazu benutzen dir eine Taktik auszudenken!“ und mit diesen Worten griff der junge Gott auch bereits wieder an doch stieß auch so wie jedes Mal davor auf Luft. „Der Kerl kann auch Gedanken lesen?!“, wunderte sich Ichiro stumm. „Ja kann ich.“, erwiderte Akaya „Aber keine Sorge. Ich bin nicht wie ihr Menschen die pausenlos alle Gedankengänge und Gespräche anderer belauschen. Ich kann kontrollieren, wann ich wessen Gedanken lese. Eigentlich interessieren mich die Gedanken anderer auch nicht, aber im Kampf mach ich da eine Ausnahme.“ Abermals zierte ein dreckiges Grinsen Akayas Gesicht. „Das ist Mogelei!“, gellte der Braunhaarige, doch der Gott zuckte nur gleichgültig mit den Schultern: „Na und? Ich habe dir doch die Erlaubnis gegeben alle Tricks und Methoden zu benutzen die du kennst, also wieso darf ich dann nicht auch ein wenig mogeln?“ Der Schwarzhaarige legte seinen Handrücken auf seine Stirn, schloss die Augen und seufzte theatralisch: „Wie sollte sich ein so schwaches und junges Ding wie ich sich denn auch ohne seine göttlichen Kräfte anders zur Wehr setzen?“, „Du hast mich bisher pausenlos mit deinem Dolch angegriffen und hast bis jetzt noch keinen einzigen Kratzer abbekommen! Also sag hier nichts von schwach und wehrlos!“, motzte Ichiro. „Was kann ich denn dafür, wenn du nur zum Ausweichen in der Lage bist? Unfassbar, dass so jemand meine nächste Leibgarde werden sollte. Ein Beschützer der schwächer als der Beschützte ist! Wie jämmerlich!“, spottete der Rotäugige. Ichiro hatte sich an sich vorgenommen, nicht auf die Worte eines eingebildeten Idioten wie seinem Gegenüber zu lauschen, aber er konnte nicht leugnen wie sehr ihn das eben doch verletzte. Aber gleichzeitig gab ihm das neue Kraft und eine neue Motivation, den anderen zu besiegen. Diese Motivation lautete: „Wiederherstellung des Stolzes!“ Akaya hob sich elegant vom Boden ab und schwebte wie bei seinem Auftauchen in etwa 5 bis 7 Meter über dem Boden. Der Schwarzhaarige hob seinen Dolch und es hatte ganz den Anschein als wolle er ihn dieses Mal wie eine Art Wurfmesser auf Ichiro schmeißen.
 

Ichiro wollte eben in dieser Sekunde auch seinen ersten Gegenangriff starten, als wie aus heiterem Himmel hinter ihm, eine Stimme ertönte die ihm schon fast viel zu vertraut vorkam. Es war die Stimme eines kleinen Mädchens welches „Bruderherz! Ich bin hier um dich abzuholen!“, grölte. Der türkisäugige junge drehte sich um und erblickte seine kleine Schwester Chizu die gerade die Treppen raufgerannt kam. Der ältere der beiden Geschwister schrie Zeter und Mordio: „CHIZU! HAU AB! DAS IST GEFÄHRLICH HIER!!!“ Doch die Warnung kam leider zu spät und das braunhaarige Mädchen stand bereits am Ende der Treppen und kam ihrem Bruder entgegen gelaufen. Auch Akaya hatte das Mädchen erst viel zu spät bemerkt und hatte seinen Dolch bereits geworfen, doch bedauerlicher Weise hatte er Ichiro verfehlt und die Waffe flitzte nun auf Chizu zu. „Verdammter Mist! Kleines! Pass auf!“, brüllte nun auch Akaya. Ichiro bemerkte den Dolch, der sich seiner Schwester immer weiter näherte auch und hastete in Windeseile zu seiner jüngeren Schwester. Obwohl das alles so unfassbar schnell ging, kam es Ichiro vor als sei es in Zeitlupe passiert. Jeden seiner Schritte, jede einzelne seiner Bewegungen konnte er ausmachen, aber die Welt um ihn herum verschwamm und einzig und alleine das braunhaarige Mädchen mit den Zöpfen war noch klar zu erkennen für ihn. Der Türkisäugige streckte seine Arme nach der Kleineren aus, sprang kurz vom Boden ab, schmiss sich wortwörtlich auf das Mädchen und sie fielen beide auf den harten Steinboden. Alles was Ichiro noch war nehmen konnte, waren die aufgerissenen Augen seiner Schwester unter ihm und ein stechender, brennender Schmerz an seinem linken Schulterblatt. Der Dolch des Gottes, stach in eben diesem drin und Blut rann wie ein Wasserfall draus. Akaya landete augenblicklich wieder auf dem Boden und eilte zu den beiden Geschwistern, als er realisierte, was er eigentlich genau angestellt hatte. Es war nie seine Absicht gewesen Unbeteiligte wie Chizu zu attackieren. „Um Himmels willen! Ichiro! Chizu! Seid ihr in Ordnung?“ Akaya war nur noch ein paar Meter von den beiden entfernt als sich Ichiro langsam erhob und wieder, wenn auch wackelig, auf den Beinen stand. Sein Kopf hing nach unten und sein Blick war auf den Boden gerichtet, dennoch konnte Akaya, dessen ernsten Gesichtsausdruck erkennen. „Wie kannst du es nur wagen?“, brummte Ichiro mit einem angepissten Unterton, den er erst nicht zu verstecken versuchte, da er sehr wohl wollte, das Akaya seine Emotion bemerkt. Der Braunhaarige packte mit zittriger Hand den Griff des Dolches und zog ihn mit einem Ruck heraus. Eine Schmerzenswelle durchzog daraufhin seinen gesamten Körper, aber er blieb standhaft stehen. „Wie kannst du es nur wagen meine Schwester zu attackieren?“, fragte Ichiro erneut, dieses Mal etwas lauter. Er hob seinen Kopf und Akaya konnte die Wut und die Entschlossenheit regelrecht aus seinen türkisenen Augen lesen. „Du kannst von mir aus, meinen Bauch aufschlitzen und mir alle Eingeweide rausziehen! Du kannst mir so viele Schmerzen, Wunden und Narben zufügen wie du willst! Du kannst mir meinen Stolz und meine Ehre nehmen, aber ich verzeihe NIEMANDEM der Hand auf meine Schwester oder eine andere mir nahestehende Person legt! HABEN WIR UNS VERSTANDEN?!“ Akaya wich erschrocken einige Schritte zurück um ein wenig Abstand zwischen ihn und Ichiro zu bringen. Der Braunhaarige zeigte auf mit einem Mal eine unfassbare Ausdruckskraft und dem Gott wurde klar: „Der Kerl meint es furchtbar ernst. Er will mich am liebsten köpfen und vierteilen.“ Der Rotäugige kam sich vor wie eine, von der Katze in die Ecke gedrängte Maus, jetzt da Ichiro seinen Dolch in den Händen hielt. Einen Dolch göttlicher Herkunft. Einen Dolch dessen Klinge nicht rosten kann und nie an Schärfe verliert. Einen Dolch der sogar unsterblichen Wesen wie Dämonen und Göttern das Licht auspusten kann.
 

Die Nackenhaare des Schwarzhaarigen stellten sich auf und der Schweiß tropfte ihm die Stirn hinunter. Er hatte den Löwen in Ichiro geweckt und war dabei dies mit seinem Leben zu begleichen. Noch ehe er richtig reagieren konnte, war Ichiro auf ihn zugerast und warf Akaya zu Boden und setzte sich auf ihn um ihn dort fest zu nageln. Akaya schloss fest die Augen, da er seinen Tod nicht mit ansehen wollte. Er spürte wie Ichiros Hände bis zu seiner Hüfte glitten und dort eine Weile verharrte. Dann passierte das, was er auf keinen Fall geschehen lassen wollte. Der Braunhaarige über ihm, griff nach dem Schwert und zog es aus der Scheide um die scharfe Klinge an Akayas Hals zu drücken. Akaya presste seine Augenlieder noch fester zusammen. „Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich verliere mein Leben durch die Hand eines Sterblichen!“, schimpfte er sich selbst im Innern. Auf einmal erklang Ichiros Stimme dicht an seinem Ohr: „Ich habe das Katana meines Alten! Damit habe ich doch bestanden nicht wahr, Akaya-sama?“ Der Schwarzhaarige riss mit die Augen auf und starrte völlig perplex in die türkisen Augen Ichiros, welcher grinsend auf ihn herab schaute und nach wie vor über ihm lag. Akaya konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen: „Ja. Du hast die Prüfung bestanden.“ Er legte eine kurze Pause ein und fuhr leicht genervt aber immer noch lachend fort: „Und nun geh von mir runter! Das sieht gerade sowas von falsch aus, was wir hier machen! Und so was vor deiner kleinen Schwester! Schäm dich!“ Ichiro stimmte dem Lachen ein und erhob sich. Er hielt Akaya seine Hand hin um ihm hoch zu helfen. Diese Hand wurde auch dankend angenommen. Nun standen beide Angesicht zu Angesicht gegenüber, und starrten sich stumm an, wehrend hinter ihnen die Sonne aufging und ein neuer Tag anbrach. Akaya brach als erster von beiden das Schweigen. „Damit bist du offiziell mein Diener und Beschützer! Ichiro Sakagami! 80. Priester des Akaya-Schreins und Führer des Sakagami-Familien-Schwertes. Erledige deine Aufgabe mit Stolz und Würde.“ Ichiros Griff um das Familien-Schwert wurde noch fester und er verbeugte sich tief vor seinem neuen Herren, Akaya. „Jawohl, Meister Akaya. Ich schwöre bei der Ehre meines Hauses und meinem Namen euch zu beschützen und euch zu dienen.“ Akaya musste daraufhin leicht schmunzeln: „Mach jetzt bloß nicht einen auf ehrenhafter Ritter. Wir sind nicht im Mittelalter.“ Nun kam auch Chizu dazu und blickte ihren Bruder mit großen fragenden Augen an. Dieser jedoch tätschelte sie nur am Kopf und erklärte: „Sag Mama und Papa für mich, dass ich von heute an hier im Schrein leben werde, ja?“ Chizu schlug die Hand ihres großen Bruders weg und murrte: „Wieso Ichiro? Warum kommst du nicht mit nachhause? Mama und Papa machen sich schreckliche Sorgen weil du nicht zurückgekommen bist! Was ist hier bitte los?“, „Das ist eine lange Geschichte, aber sag du mir mal lieber, wieso dir unsere Eltern erlaubt haben im Dunkeln das Haus zu verlassen?“, antwortete Ichiro mit einer Gegenfrage. Chizu blickte leicht verlegen zu Boden und flüsterte etwas so leise, dass es kaum verständlich war, aber Ichiro konnte trotzdem jedes Wort verstehen. „Sie haben mich gar nicht hier her geschickt. Ich habe mich aus dem Haus geschlichen und bin zu Fuß her gekommen. Ein paar Geister haben mir den Weg gezeigt.“ Ichiro schüttelte daraufhin nur den Kopf: „Chizu, du bist unverbesserlich. Aber egal. Du kannst heute hier im Schrein schlafen und morgen bringe ich dich nachhause.“ Chizu nickte nur und fragte kurz darauf: „Wer ist eigentlich der Kerl hinter dir?“ und zeigte auf Akaya. „Das ist Akaya. Der Gott dieses Schreines. Ich werde ihm von nun an dienen.“ Der Schwarzhaarige verbeugte sich zur Begrüßung und entschuldigte sich bei dem Mädchen: „Verzeih mir, dass ich einen Dolch auf dich geworfen habe. Das war keine Absicht.“ Die Augen der Braunhaarigen wurde kugelrund und begannen regelrecht zu leuchten: „EIN GOTT?! EIN ECHTER GOTT!“ Akaya kicherte ein wenig, als sein Blick zu Ichiro rüber wanderte und er das Blut an seiner Schulter bemerkte. Er zog Ichiro am Ärmel und meinte: „Los kommt endlich rein! Wir müssen deine Wunden versorgen.“ Mit diesen Worten gingen sie in den Schrein, behandelten Ichiros Verletzungen und es kehrte wieder Ruhe auf dem Schrein ein.

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Tja, das war dann auch schon das zweite Kapitel meiner FF. Und noch eine Nachricht an alle die bei dem Teil an dem Ichiro sich auf Akaya draufsetzte und seine Hände auf Akayas Po hatte und an genau dieser Stelle Kopfkino einer Hardcore-Yaoi-Szene hatte… dem kann ich es nicht mal verübeln. Ich gehör nämlich auch zu dieser Gruppe an Leuten. *Nasenbluten bekommen* Nun es hat ja schlussendlich alles ein gutes Ende genommen.

LG ChibimagYaoi



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