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The iciness of a King of Mirkwood

Die eiseskälte eines Königs aus Düsterwald
von

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Der Anfang vom Ende

Roter Antlitz fiel hinab in ein blutrotes Meer. Kein wirkliches Meer. Nein, der Boden war matschig, obwohl es nicht regnete – Blut verseuchte den Boden von Tod und Verdammnis.

Hunderte, nein aber Tausende haben heute ihr Leben gelassen für den Frieden, an dem so viel Trauer und Furcht gehangen hatte. Letztendlich ist die Hoffnung erblüht. Erstickte den Keim der Dunkelheit mit einem Hieb. Durch ein zerbrochenes Schwert, aus Menschenhand! Der Ringkrieg war vorüber.

Doch was war der Frieden nun? Was war ihnen geblieben, wenn es doch gleichermaßen solch ein schweres Opfer mit sich heran zog, in den Krieg zu ziehen? Man setzte sein Leben aufs Spiel, für die unter Ihnen, die man liebte und dann wurden sie einem genommen. In einem Augenblick, der nur so kurz war. Kaum länger als ein Atemzug und ein Leben ging zu Ende. In den Augen spiegelte sich Schmerz wieder, die Angst alleine auf dem Schlachtfeld zu sterben.

Die tiefschwarzen Wolken verflogen und langsam erreichten die ersten Strahlen, der Sonne wieder die Erde. Erwärmte sie zugleich und symbolisierte, dass das Böse besiegt war. Waffen wurden nieder gelegt, Tränen übermannten den ein oder anderen. Aus der Ferne Schreie, des Unterganges von Saurons Gefolge. Es war zu Ende.
 

Stumme Worte drangen an mein Ohr. Ich stand wie benommen da, dort an der Stelle, die mir am hellsten erschien und doch am dunkelsten zugleich war. Mein Herz setzte aus und zwang mich folgend auf die Knie. Ich spürte die feuchte Erde unter meinen Fingern, die verzweifelt halt suchten. Verkrampft hielt ich mich irgendwie fest. Egal woran! Doch an was? Ich hatte etwas verloren, was man mir nie wieder geben könnte.

„Mein König!“, hörte ich die Stimmen an mir vorbei ziehen, wie die stürmische See, die alles mit sich riss, was keinen Halt fand.

Andere jubelten diesen Tag, doch für mich war es ein Abschnitt der endlosen Leere geworden. So wagte ich es nicht einmal mein Liebstes zu berühren, denn ich wusste, sie war nicht mehr da.

Gefallen, abgeschlachtet wie ein Stück Vieh.

Ihre sonst so helle Haut, besudelt von Blut. Ihre strahlende Rüstung, matt, zerbrochen und mit einem Schwert durchbohrt. Ihren Bogen fest in der Hand, mit offenen Augen zum Himmel gerichtet.

„Mein König! Bitte… ihr müsst nun einen Befehl geben! Sollen wir uns zurück ziehen?“

Während Saurons Armee sich in dem Schatten zurück zog, war es wichtig nun ihre Völker wieder aufzubauen. Zurück zu ziehen, war die eine Möglichkeit. Vermutlich auch die einzig Sinnvolle. Warum hier verweilen? Warum… hier knien?

„König?“, fragte ich mit eisiger Stimme und konnte meinen Blick nicht von meiner Geliebten nehmen. Das konnte nur bedeuten, dass auch mein Vater gefallen war. Ich hatte eine große Verantwortung gegenüber meinem Volk, was so einen hohen Verlust zu melden hatte.

„Sammelt euch, sucht das Feld nach Überlebenden ab, wir werden so schnell es geht zurück in den Düsterwald ziehen. Wir lassen dennoch niemanden zurück.“
 

Die Worte waren klar gesagt, doch hörten sie sich nicht an wie meine Worte. Sie wirkten kalt und unantastbar.

Niemand würde zurück bleiben, egal ob Tod oder lebendig, sie würde alle zurück finden und ihren lang ersehnten Frieden bekommen.

Alle.

Sachte legte ich meine Hand an ihre Wange und strich über die kalte, reine Haut hinauf zu Ihrer Stirn. Fast schon behutsam berührte ich ihre weißblonden Haare und fuhr sie zur Seite, um nur wenig später, ihre Augen mit einer sanften Bewegung, für immer zu schließen. Meine liebe würde auf ewig bestehen bleiben. Niemand würde diesen Krater füllen können, den sie in mir hinterließ.
 


 

Wenn ich nur daran zurück dachte, wie ich sie das erste Mal vor mir sah. Ich fand kein Wort, was sie umschreiben könnte. Kein Edelstein dieser Welt wäre ihr gerecht geworden. Ihre Aura war heller als jedes von mir bekannte Licht auf Mittelerde.

Ihre Anmut war für mich überwältigend, noch nie hatte ich mich nach Jemand so verzerrt, wie nach ihr.

Was ich an ihr mochte? Mochten tat ich gar nichts, denn ich liebte jede einzelne Faser von ihrer selbst, vom ersten Moment an. Nur wusste ich es selbst noch nicht, was das für Gefühle waren, die in mir aufkamen.

Ihr Umgang mit dem Bogen war bemerkenswert. Es gab nicht oft Jemand, der so gewagte Manöver mit dem Bogen ausübte und dabei ausnahmslos, immer ins Schwarze traf. Ich stieß bei der Jagd auf sie. Dachte sie bräuchte Hilfe, als sie von einigen Kreaturen aus dem Schatten umkreist wurde. Sie war von ihrem Weg abgekommen und war in das Waldlandreich eingedrungen.

Doch bevor ich ihr helfen konnte, hatte sie sich schon selbst geholfen.

„Da wo ich her komme, starrt man nicht! Da stellt man sich aneinander vor!“, waren ihre ersten Worte an mich gewesen, als sie einen Pfeil nach dem anderen zurück in ihren Köcher steckte.

Wie unangenehm es mir doch auf einmal gewesen war. So hatte ich sie angestarrt und voller Erstaunen über ihre Taten vergessen, mich ihr gegenüber bemerkbar zu machen. Ein Prinz starrte schon gar nicht, doch bei ihr verlor ich meine Sprachgewandtheit.

Doch das einzige was ihr dazu einfiel, war ein mildes Lachen und ein Lächeln was darauf folgte. Und bei allem was mir heilig war, ihr lächeln, war der größte Schatz den ich je erblickt hatte.

Mein Herz sehnte sich nach ihr.

„V-Verzeiht. Ich habe nicht damit gerechnet, Jemanden wie euch hier vor zu finden. Ich bin Thranduil, Sohn des Oropher, König der Waldelben.“

Sicher waren meine Worte nicht. Doch waren sie klar aus meinem Munde gekommen und so sah ich sie mit meinen eisblauen Augen an. Warum entschuldigte ich mich bei ihr? Es müsste anders herum sein. Doch… nein, das war nicht wichtig. Wie ihr Name wohl gewesen war? Woher sie wohl kam? Ihre weißblonden Haare sagten so viel aus über sie und doch… wusste ich nichts.
 


 

Es war, als sei dieser Moment erst vor einigen Augenblicken gewesen. Doch bei genaueren betrachten. Mein Kopf senkte sich und ich legte meine Hand an ihre Wange. Sie war Eiskalt.

Nein. Leider war dem nicht so, die Zeit war gewandelt. Die Erinnerungen trotz alledem so klar wie nie zu vor.

Sie war tot. Leblos in meinen Armen, trug ich sie vom Schlachtfeld. Nie würde ich sie hier an solch einen Ort zurück lassen. Ihr Gemüt war so fröhlich gewesen, das sie einst mein Herz erwärmte. Ohne sie, würde es kalt werden. Kalt wie ein klammer Stein, an der tiefsten Stelle der Quelle im Waldlandreich.
 

Das war das einzige woran ich mich nicht erinnerte. Die Zeit die verging, als es zurück zum Düsterwald ging. Stunden, Tage? Es fühlte sich an wie ein halbes Jahrhundert.

Die Dauer, wie lange ich ihren Körper trug, bis wir wieder in unseren vertrauten Wäldern gewesen waren.

Mein Volk blickte auf mich hoch, folgte mir und akzeptierte meine Entscheidungen, wie es einem König ehrte.

Mir war zwar stets bewusst gewesen, das ich einst den Platz meines Vater einnehmen würde, doch das der Tag so schnell kommen würde, war mir nicht klar gewesen. ich wollte stets meinen Vater mit Stolz erfüllen, mit alldem was ich tat und tun würde. Doch jetzt?

Jetzt war ich hier, alleine mit den Entscheidungen und der Verantwortung ein ganzes Heer wieder auf zu bauen. So schloss ich einen Entschluss an jenem Tage. Nie wieder würde ich ein einziges Leben meines Volkes unnötig aufs Spiel setzen, ganz gleich was man von mir denken möge. Ich, Thranduil, Sohn des Oropher, würde das Wohl meines Volkes über alles stellen, was Gefahr mit sich brachte.
 

...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey, schön wenn ihr hier her gefunden habt!
Ich hoffe es hat euch gefallen? Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen! Genauso über Verbesserungsvorschläge oder auch Inhaltlich. Ich bin Neuling was das Ring-Universum angeht. :D

Beste Grüße,
Jared Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2015-05-31T09:20:20+00:00 31.05.2015 11:20
Sehr eindringlich geschrieben. Wirklich, die Umschreibungen lassen einen regelrecht alles mitfühlen und erfahren.
Klasse, wie du es dargestellt hast. Ich bin hin und weg. Eben auch die Perspektive macht da einiges her.
Die Umsetzung von Thranduil ist einfach fantastisch. Man kann sich wirklich richtig reinfühlen.
Schon alleine der erste Satz überhaupt hat einem gleich direkt Einlass gegeben, richtig gut :D

Ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird! <3
Von: Snowshoe
2015-05-14T08:04:07+00:00 14.05.2015 10:04
Awwww Thranduil ;__;
Irgendwie hatte ich die ganze Zeit beim Lesen das Bedürfnis ihn zu umarmen. Du hast seine Gefühlswelt wirklich sehr toll beschrieben. Ich liebe den letzten Absatz. Dieser zeigt so gut, wieso Thranduil so kalt und manchmal doch recht arrogant rüber kommt. Weiter oben, von wegen ohne sie würde es kalt werden. Wirklich wunderbar :-)
Auch wie du seine Frau darstellst mag ich sehr, passt sehr gut zu unserem König und vorallem auch zu einigen Verhaltensweisen von Legolas. Thranduil, der in der Rückblende kein Wort herausbekommt. Herrlich!

Bin gespannt, wie es weiter geht und welche Rolle Bard noch spielen wird.
Weiter so ^_^
Von:  Misaki
2015-05-11T19:22:00+00:00 11.05.2015 21:22
Ohhh ich habe deinen Prolog nun schon so oft durchgelesen und mir kommen noch immer die Tränen bei. Q_Q
Das du dich für diese Perspektive entschieden hast war wirklich eine gute Wahl. Thanduils Gefühle kommen so voller Schmerz und Gefühl herüber wie und in welchen Zustand er seine geliebte Frau vorfindet. Ich kann mir das wirklich Bildlich vorstellen... mit all den Geräuschen drumherum und er, der gerade das wichtigste in seinen Leben verloren hat.

Die Rückblende ist zu dem Geschehnis eine schöne aber leider kurzweilige Abwechslung. Er der stolze Elbenprinz der kein vernünftiges Wort heraus bekommt. Man kann es sich bei ihm echt kaum vorstellen, doch ist es doch so süß und lieblich bei ihm. Das du sie so Stark und Selbstbewusst darstellt ist super. So stelle ich sie mir auch vor. Wild und Ungebändigt. Und dann kommt dieser schöne Elbenprinz daher und starrt sie einfach an. Zu köstlich.

Ich freue mich schon riesig darauf wie es weiter geht. Und wir müssen echt versuchen immer zusammen zu schreiben. Das ist wirklich sehr anspornend. :D Ich glaube ohne dich hätte ich meine sicher erst in 5 Jahren angefangen zu schreiben. :*♥ :*♥ :*♥ - und dabei stellst du dir nun bitte Norman vor. Mit ganz viel Liebe von deinen Rickly. :3

Hab dich Lieb~ deine Misaki~


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