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Ein Mann mit abstehenden braunen Haaren saß in einem der Sessel, ein aufgeklapptes Buch auf seinem Schoß. Er hatte warme braune Augen und ein weiches Gesicht. Als sie bemerkte, dass sie ihn anstarrte, senkte sie verlegen den Blick.
 

„Nicht so schüchtern. Ich tu dir schon nichts, versprochen.“, meinte der Mann und seine freundliche Stimme ließ sich Ciela wieder entspannen.
 

„Aber darf ich denn überhaupt hier sein?“, fragte sie etwas ruhiger.
 

„Natürlich, dieser Raum steht jedem offen. Du musst Ciela sein, deine Ankunft ist schon seit Tagen das Gesprächsthema Nummer eins.“, sagte der Mann, klappte das Buch zu und legte es zur Seite. Erschrocken zuckte sie zusammen. Wieso sprach man hier über sie?
 

„Ich versteh immer noch nicht was ich hier soll.“, erwiderte Ciela und fuhr sich nervös durch die Haare. „Geschweige den, wo hier ist.“ Sie blickte überall hin, nur nicht in diese durchdringend, neugierigen Augen.
 

„Sie haben es dir nicht gesagt?“, hackte der Mann nach und runzelte die Stirn. Stumm schüttelte sie den Kopf.
 

„Du befindest dich hier im Hauptsitz der Vongola Mafiafamilie.“, eröffnete er ihn und ihr klappte die Kinnlade hinunter. Erschrocken wich sie an die Tür zurück.
 

„Was?!“, krächzte sie mit zugeschnürter Kehle. Der Mann warf ihr einen belustigten aber auch mitfühlenden Blick zu.
 

„Ich weiß, dass hört sich jetzt erst einmal sehr schlimm an aber lass es mich dir bitte erklären.“, bat der Mann und stand auf.
 

„Erklären?“, japste sie und verfluchte sich dafür, dass man ihr ihre Angst so stark anhörte.
 

„Ich bin hier bei der Mafia, was soll man da noch erklären?“ Wie um Himmels Willen hatten sie und ihre Mutter hier nur hinein geraten können? Was konnte denn die Mafia von ihnen wollen?
 

Der Mann seufzte und trat auf sie zu. Ciela wollte weiter zurück weichen, doch da war leider die Tür. Schließlich blieb er vor ihr stehen und hob die Hand. Ihre Augen weiteten sich, als eine kleine Flamme an seiner Fingerspitze erschien.
 

„Ganz ruhig, ich will dir wirklich nichts tun.“, flüsterte er und berührte ihre Stirn. Instinktiv kniff sie die Augen zusammen. Doch nichts passierte. Das Feuer war überhaupt nicht heiß, sondern angenehm warm und gegen ihren Willen beruhigte sie sich. Sie fühlte sie geborgen und sicher. Langsam öffnete sie ihre Augen wieder und blickte in das sanfte Lächeln des Mannes.
 

„Was war das?“, fragte sie leise.
 

„Das nennt man Flamme des letzten Willen. Sie wird hauptsächlich zum Kämpfen eingesetzt und verbessert Stärke, Reflexe und Auffassungsgabe des Benutzers.“, erklärte er und ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen.
 

„Von so etwas höre ich zum ersten mal.“, murmelte Ciela und ließ sich von ihrem neuen Bekannte zu den Sesseln führen. Nachdem sie sich gesetzt hatte, vergrub sie das Gesicht in den Händen.
 

Kurz darauf blickte sie wieder auf und fixierte ihr Gegenüber. Ein freundliches Lächeln, warme Augen und eine beruhigende Aura.
 

„Du wirkst nicht wirklich …“, setzte sie an, brach dann aber wieder ab, da sie nicht wusste, wie sie sich am besten ausdrücken sollte.
 

„Als würde ich zur Mafia gehören.“, führte er ihren Satz zu Ende. „Ich weiß. Ich halte nicht viel von Gewalt und bin auch nur wegen meiner Familie hier.“
 

„Und was mache ich hier?“, wollte sie wissen. „Wir haben weder Macht noch Geld und weder meine Mutter noch ich hatten jemals etwas mit der Mafia zu tun.“
 

Für einen kurzen Moment huschte ein merkwürdiger Ausdruck über sein Gesicht. Wiedermal fragte sie sich, was das alles zu bedeuten hatte.
 

„Morgen wird sich alles aufklären. Wie es aussieht musst du vieles erfahren und dafür reicht die Zeit jetzt nicht. Du solltest schlafen gehen.“
 

Ciela öffnete schon den Mund um zu widersprechen, ließ es dann aber. Stattdessen erhob sich sich und verließ die Bibliothek. Da sie sich nicht noch einmal umdrehte, sah sie nicht, wie er ihr interessiert hinter her blickte. Erst als sie die Tür ihres Zimmers erreichte, fiel ihr auf, dass sie gar nicht den Namen des Mannes kannte.
 

Entgegen ihrer Erwartung fühlte sie sich am nächsten Morgen nicht wie gerädert, da sie sich die halbe Nacht herumgewälzt hatte, sondern merkwürdig ausgeruht und entspannt. Vielleicht war das eine Nachwirkung dieser seltsamen Flamme.
 

Trotz allem, als ihre Mutter ihre Tür öffnete, beschlich sie ein mulmiges Gefühl. Yamamoto und ihr Onkel waren bei ihr. Der schwarzhaarige versuchte zwar sie mit seinem Lächeln zu beruhigen, doch es half nicht wirklich. Da sie nun wusste, dass beide zur Mafia gehörten, behielt sie sie misstrauisch im Auge. Wie gestern gingen sie die Gänge entlang und blieben schließlich vor einer schwarzen Tür mit goldenen Verzierungen stehen.
 

Ciela merkte, wie ihre Mutter neben ihr immer unruhiger wurde und ihre Augen anfingen zu glänzen. Sie warf ihr einen verwirrten Blick zu, doch Kyoko bemerkte das gar nicht. Unterdessen hatte Yamamoto geklopft und öffnete die Tür.
 

„Ihr trefft jetzt unseren Boss, er wird euch alles weitere erklären.“, sagte er noch, dann trat er ein und bedeutete ihnen ihm zu folgen. Als sie eintrat, erklang eine vertraute Stimme.
 

„Schön dich wieder zu sehen Ciela.“
 

Wie geschlagen blieb eben diese stehen und starrte auf den Mann vor sich. Doch bevor sie irgendetwas machen konnte, rauschte ihre Mutter an ihr vorbei.
 

„Tsu-kun.“
 

Als Kyoko sich in die Arme des Mannes warf, hatte Ciela das Gefühl zu fallen. Ihre Gedanken waren ein einziges durcheinander. Nichts war mehr klar. Nichts verständlich. Sie sah wie ihre Mutter lachte und weinte und wusste nicht was sie tun sollte.
 

„Kyoko. Ich bin so froh, dich endlich wieder zu haben.“, wie durch Watte hörte sie die Worte und sah wie der Mann ihrer Mutter die Arme um die Hüfte schlang. Sie an sich zog.
 

„Ich hab dich vermisst Tsu-kun. Bitte. Bitte schick mich nicht wieder fort.“
 

Woher kannten sie sich? Was hatte der Mann hier zu suchen? War er wirklich der Mafiaboss? Und wenn ja, was war das gestern dann gewesen? Ein Schauspiel? Die Wahrheit? Der Raum begann sich um sie zu drehe.
 

Die Ohrfeige einer sehr kleinen Hand holte sie in die Realität zurück. Ciela blinzelte ein paar mal und hob langsam die Hand zu ihrer Wange.
 

„Wenn du dich dann zusammen reißen könntest, würden ich vorschlagen wir fangen mal an.“, meinte eine hohe Stimme. Verwirrt senkte sie den Kopf, folgte den Blicken der anderen Anwesenden. Ein Kleinkind, vielleicht 5 Jahre, in Anzug und mit Hut stand vor ihr. Auf der Krempe des Hutes saß ein grünes Chamäleon und leckte sich teilnahmslos über die Augen.
 

„Du hast recht Reborn.“, sagte der Mann. „Wir sollten uns besser setzten.“ Dabei deutete er auf eine Sofagruppe, die um einen flachen Tisch stand.
 

„Was soll das alles hier?“, platzte es aus Ciela heraus und als wäre damit der Bann gebrochen, viel die Lähmung von ihr ab.
 

„Wer bist du? Was sollen wir hier? Und warum verdammt noch mal grabscht du meine Mutter an?“, schrie sie und weil sie im Moment keine andere Möglichkeit hatte, stampfte sie mit dem Fuß auf. Sie vergas sogar für einen Moment, dass sie hier bei der Mafia war und ließ ihrer Frustration freien Lauf.
 

„Mah mah, beruhig dich, dann können wir alles ….“, versuchte Yamamoto sie zu besänftigen, doch Ciela fuhr zu ihm herum und ihre Augen verengten sich.
 

„Ich wurde entführt. Hab keine Ahnung von wem oder warum. Ja ich weiß noch nicht mal genau wo ich bin. Meine Mutter hat anscheinend Geheimnisse vor mir und niemand will mir irgendetwas sagen. Also sag mir nicht, dass ich ruhig bleiben soll sondern fangt endlich an mir das ganze zu erklären.“, zischte sie.
 

Ihr finsterer Blick landete auf dem Mann, der immer noch einen Arm um ihre Mutter geschlungen hatte. Sie fühlte sich merkwürdiger Weise verraten.
 

„Du willst die Wahrheit? Ich bin Sawada Tsunayoshi, Decimo der Vongola Famiglia, Ehemann von Kyoko und dein Vater.“
 

„Mein …“, stammelte Ciela und blickte hilflos zu ihrer Mutter, die nur bestätigend nickte. Sie trat auf sie zu und wollte ihr eine Hand auf die Schulter legen, doch Ciela schlug sie zur Seite.
 

„Wieso tauchst du jetzt auf einmal auf.“, schrie sie. „Wir sind bestens ohne dich klar gekommen. Warum musst du das jetzt alles kaputt machen.“
 

„Ciela es reicht.“, versuchte Kyoko ihre aufgebrachte Tochter zu beruhigen. Wenn sie doch nur zu hören würde, dann würde sie es verstehen. Doch Ciela beachtete sie gar nicht, war völlig auf ihren Vater fixiert. Mit dem Arm machte sie eine allumfassende Bewegung.
 

„War es deswegen? Hast du uns verlassen um bei einem Haufen Verbrechern zu sein? Weißt du was? Von mir aus hättest du verschwunden bleiben können. So einen Vater brauch ich nicht.“
 

Eine schallende Ohrfeige unterbrach sie und ließ die anderen Anwesenden zusammen zucken. Mit immer noch erhobener Hand und ausdruckslosem Gesicht stand Kyoko vor ihrer Tochter. Fassungslos hob Ciela die Hand zu ihrer schmerzenden Wange.
 

„Ich will nicht, dass du so über deinen Vater sprichst. Er hat sehr viel aufgegeben um uns zu schützen.“
 

„Kyoko.“, bat Tsuna und deutete auf die Sofas. „Ich denke, wir haben einiges zu bereden.“



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