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AdLeG Random Stories

Parodie- / Kurzgeschichten zu 'Aus dem Leben eines Gestaltwandlers'
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Rohe Einachten! - Weihnachtsspezial

Die Weihnachtszeit war etwas Besonderes für Lyko und seine Jungs.

Jetzt, wo es Meister Morosow nicht mehr in ihrem Leben gab, konnten sie Weihnachten feiern, wie Fionn es immer wollte.

Als gläubiger Katholik war er darauf bedacht, dass alles perfekt sein sollte. Es würde ihr erstes, gemeinsames, echtes Weihnachtsfest werden. Eine besinnliche Zeit, als kleine Familie – nicht als Kollegen und nicht als Schachfiguren in Morosows gefährlichem Spiel.

Fionn schmückte den Weihnachtsbaum, Lyko kümmerte sich in der Küche um frisches Gebäck und während Dimitri sich eigentlich um die Beleuchtung hätte kümmern sollen, saß er in seinem Zimmer vor irgendeinem Onlinespiel.
 

In der Küche spielte das Radio zum 300. Mal Last Christmas.

„Fionn, habt ihr den Baum angemacht?“, rief Lyko aus der Küche und bearbeitete gestresst den Keksteig. In weniger als einer halben Stunde würden ihre Gäste kommen und sie waren noch nicht mal mit dem Baum fertig.

„Ja!“, antwortete Fionn und machte die Lichterketten an.

Am Wohnzimmertisch saß der kleine Grischa und haute auf die Tastatur des Computers. „Mann! Blöder Lord Ultra! Wie soll ich das denn schaffen, wenn der Blödmann mich immer sofort abschießt, wenn ich mich einlogge!“

Fionn sprach ihn an. „Grischa, mach mal eine Pause von deinem Spiel und hilf mir kurz, ja?“

„Okay“, murmelte der Kleine und half Fionn beim Schmücken des Baumes.
 

„Dima!“, bellte Lyko aus der Küche, „Dimitri!“

Doch der Angesprochene hörte seine Rufe nicht. Zu beschäftigt war er damit, alle Feinde zu eliminieren. „Haha! Ich werde euch bis aufs Mark erschüttern! Spürt die Kraft von Lord Ultra!“

Lyko wurde langsam ungeduldig und klopfte an die Zimmertür. „Dimitri!“

„Mann, Lyko! Ich komm ja schon!“ Dimitri kam aus seinem Zimmer heraus und steuerte die Küche an, doch Lyko knurrte und versperrte ihm den Weg.

„Geh nicht da rein.“

Dimitri zeigte sich gänzlich unbeeindruckt und zuckte mit den Schultern. „Gut“, sagte er und wollte zurück in sein Zimmer gehen.

Wieder ein warnendes Knurren von Lyko. „Bleibst du hier! Du musst noch die Außenbeleuchtung fürs Haus anmachen!“

Beschwichtigend hob Dima beide Hände. „Ja, okay. Ist ja gut …“
 

Kaum hatte Dimitri die Außenbeleuchtung eingeschaltet, hörte er Lyko aus der Küche brüllen.

„Dimitri! Die Sicherung ist schon wieder raus geflogen und mein scheiß Gerät braucht Strom!“

Dima verdrehte die Augen. Heute war wieder nichts gut genug. „Warte mal, ich steck noch ein paar Lichterketten raus!“

„Dimitri, davai!“, rief Lyko.

„Khorosho´!“ Dima kümmerte sich um den Stromkasten und schaltete den Strom wieder ein.

„Mach das nie wieder“, warnte ihn Lyko, woraufhin Dima mit Unverständnis entgegnete: „Du hast doch gesagt, ich soll helfen. Warum bist du immer so genervt, wenn Gäste kommen?“

„Ich bin nicht genervt, ich bin im Stress, Dima! Warum lädt Fionn überhaupt so früh Gäste ein? Wir hätten den Neujahrsbaum und die Geschenke auch erst zu Silvester hinstellen können.“

„Der Dicke feiert christliche Weihnachten, hat er gesagt, mit Lametta und dem ganzen Scheiß.“

„Fängt der jetzt auch noch an, wie Morosow?“, fragte Lyko und verdrehte die Augen.

„Hier, ich hab übrigens die Oblaten, die du haben wolltest.“ Dima holte etwas aus der Tasche seines Kapuzenpullovers.

Lyko nahm die Packung mit den Oblaten entgegen und kniff seinem Freund in die Wange. „Jetzt raus aus der Küche. Ich muss noch backen.“
 

Der kleine Grischa stand bei der Küchentür. „Wenn immer alles an Onkel Lyko hängen bleibt, ist es normal, dass er mal sauer ist“, sagte der Junge und fuhr sich durch die braunen Locken seines Haares.

Dima machte einen ruckartigen Schritt zur Türe, als ob er ein kleines Tier verjagen wollte. „Willst du sagen, ich bin faul?“

„Ja!“, entgegnete der Junge frech und rannte vor ihm weg.

„Wenn ich dich kriege, dann kannst du was erleben, du Giftzwerg!“, Dimitri schnappte sich etwas vom Küchentisch und rannte Grischa hinterher.
 

Lyko seufzte und seine roten Haare fielen ihm ins Gesicht.

Er glaubte, endlich seine Ruhe zu haben, doch sobald er auch nur versuchte, sich um seinen Teig zu kümmern, hörte er das Geschrei von Dima und Grischa, die draußen eine Schneeballschlacht machten, die eher nach Krieg aussah.

„Hilfe! Das ist unfair!“, schrie Grischa, „Lyko! Dima wirft mit rohen Eiern!“

Wie vom Donner gerührt, sprang der Wolfswandler ans Fenster und rief hinaus: „Dima! Die Eier brauch ich noch, verdammt!“

Dimitri drehte sich zum Fenster um. „Ich hab nur zwei genommen!“, erklärte er.

In diesem Moment riss ihn Grischa zu Boden und sie landeten im Schnee.
 

„Grischa, hast du die Oblaten gesehen?“ Fionn stand an der Haustür und hielt Ausschau nach dem Jungen. „Kleiner, du weißt doch, dass Rouven heute zu uns kommt und jetzt sind deine guten Klamotten nass. Komm rein, die müssen trocknen.“

Als der kleine Grischa mit Fionn ins Haus ging, blieb Dima allein im Schnee liegen. Seine Worte stiegen wie Dampf aus dem kühlen Weiß hervor. „Und wer denkt an mich?“

„Komm rein. Du erkältest dich.“ Lykos Stimme klang versöhnlich. Er hielt Dimitri eine Decke hin und setzte ihn im Wohnzimmer vor die Heizung.

„Das war arschkalt! Warum ist Schnee so kalt?“, meckerte Dima zitternd.

„Weil es gefrorenes Wasser ist, du Depp.“ Lyko lächelte und hielt ihm einen Becher Tee mit Marmelade entgegen.
 

Grischa freute sich riesig auf Rouvens Besuch. Er war sein einziger, gleichaltriger Freund.

Sie spielten zusammen am Computer, während Dima in seinem Zimmer ebenfalls vor diesem Onlinespiel saß und Fionn sich wie ein Idiot verhielt, sobald eine Frau namens Sasha Kantrova den Raum betrat.

Lyko schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht leiden, wenn sich Fionn wegen ihr derartig zum Affen machte. Er brachte nicht einmal einen geraden Satz heraus.

„Sasha, willst du noch einen Keks?“, fragte Lyko, um die Situation für Fionn zu entspannen und hielt der Dame einen Teller voller Plätzchen hin.

„Warum bist du auf einmal so nett?“, fragte Sasha mit einem herausfordernden Grinsen.

Auf einmal so nett …

Sie wusste wohl nicht, dass er versuchte Fionn zu helfen, indem er die Stimmung auflockerte.

Lykos Lächeln verwandelte sich schnell zurück in eine undefinierbare Miene.

„Nimm dir ruhig, so viele Kekse, wie du willst“, sagte Lyko und verbarg gekonnt, dass er beleidigt war. “Damit du fett wirst, wie eine Kuh … “, murmelte er und rollte mit den grünen Augen.
 

Dabei wollte Lyko nur nett sein …


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest! <3 =^.^= Komplett anzeigen

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