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Love the Mutt

Hunde die bellen,...
von

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Kapitel 9

Kapitel 9

Joeys Bauchgefühl sollte Recht behalten. Natürlich hatte die ganze Sache einen Hacken, dass musste er leider einen Tag später feststellen. Gegen Nachmittag hatte Kaiba den Blonden zu sich in sein Arbeitszimmer gerufen, um ihn über den Maskenball in Kenntnis zu setzen.

„Wie du weißt, wird die High Society Japans erscheinen, daher verlang ich von dir ein angemessenes Sprachbild. Das heißt, du redest die Gäste stets mit Sir oder Miss an, benutzt keiner Gossenwörter und sagst immer schön danke und bitte. Desweiterem verlang ich ein gepflegtes Aussehen von meinen Angestellten, also kämm dir gefälligst die Haare. Und das wichtigste bei einem Masken Ball, das Outfit sollte stimmen.“

Etwas überfordert folgte Joey dem Wortfluss seines Gegenübers. Den größten Teil hatte er verstanden, auch wenn er bei dem Teil mit dem Haarkämmen wütend schnaufend musste. Es stellte sich ihm jedoch trotzdem eine Frage. „Outfit?“

Der CEO lehnte sich etwas aus seinem Stuhl und faltete seine Hände. „Du hast ganz richtig gehört. Nicht nur die Gäste haben maskiert zu kommen, auch die Bediensteten haben so zu erscheinen.“

„Und so ein Outfit bekomme ich wo her?“

Kaiba lachte kurz auf. Er genoss es immer wieder aufs Neue, wenn andere seinetwegen unsicher waren, vor allem wenn es ein gewisser blonder Junge war. „Das bekommst du natürlich von mir gestellt. Ich kann ja schließlich nicht das Risiko eingehen, dass du auf die glorreiche Idee kommst, in irgendeinem bescheuerten Kostüm aufzukreuzen mit einem riesen S auf der Brust.“

Zornig verschränkte Joey seine Arme. Für wen hielt sich dieser hochnäsige Typ eigentlich? Als Superman? Wenn überhaupt als Spiderman!

„Schön und wie wird mein Outfit aussehen.“

Ein leichtes hinterhältiges Grinsen breitete sich auf Setos Gesicht aus. „Ich hab deins bereits hier. Wenn du einen Blick drauf werfen möchtest, kannst du das gerne tun.“

Dem Blonden wurde mulmig. Bei so einem Grinsen, welches Kaibas Gesicht zierte, verging Joey eigentlich schon die Lust darauf, aber es war sicher besser darauf vorbereitet zu sein, als den Schock am Tag des Maskenballs zu erleiden.

„Sicher.“, antwortete Joey daher.

Zufrieden erhob sich der Firmenchef aus seinem Stuhl, holte ein Paket aus dem hinteren Teil des Zimmers und reichte es dem Blonden. „Ich bin mir sicher es wird dir gefallen.“, lachte er überheblich und ließ sich wieder in seinem Lederstuhl nieder.

Irgendwie hatte Joey schon eine Vorahnung auf das, was ihn erwarten würde und öffnete das Paket kurzer Hand. Sicher war es ein Kostüm, das ihn völlig bloßstellen würde. Vermutlich sogar ein Ganzkörperkostüm, in das Duke ihn schon einmal gezwungen hatte, doch zu seiner Überraschung erblickte er einen schwarzen Anzug aus feinsten Stoff. Vorsichtig nahm Joey das Jackett in die Hand. Es fühlte sich unglaublich seidig an. Erneut durchstöberte er den Karton. Ein passendes weißes Hemd, die dazugehörige schwarze Hose und ein schickes paar Lederschuhe lagen darin. Im Grunde ein extravagantes Kellner-outfit wäre da nicht…

Sauer funkelte Joey den Brünetten an. „Lass mich raten, du hast das für mich ausgesucht oder?“

Schelmisch grinste der Angesprochene. „Was denkst du denn?“

In dem Paket lag neben dem typischen Kellner Dress auch noch ein goldbrauner Schwanz, ein paar flauschiger Ohren und eine fein geschwungene Maske, die ihm nur über die Augen und Nase gehen würde und ganz eindeutig einen Hund darstellte. „Ich darf also den kellnernden Hund spielen?“, kam es grimmig von dem Blonden.

„Du sagst es. Und als solcher solltest du stets mit Champagner oder Snacks aus der Küche bereit stehen. Ich will dich also nicht faulenzend in irgendeiner Ecke finden, verstanden?“

„Klar!“, antwortete Joey bissig. Was für Vorstellungen hatte der andere denn von ihm?! Wenn Joey Wheeler einen Job annahm, dann machte er ihn auch zu 100%, auch wenn es keine Garantie dafür gab, dass nicht eventuell etwas zu Bruch ging. „Sonst noch was?“ Der Blonde wollte so schnell wie möglich aus diesem Zimmer. Das Hundekostüm war immerhin schon Demütigung genug.

„Ja, da wäre noch was.“, antwortete der CEO und griff in eine seiner Schreibtischschubladen um ein weiteres Paket hervorzuholen, nur war dieses um einiges kleiner als das Vorige. „Ein kleines Accessoire, passend zu deinem Outfit. Sieh es als kleines Geschenk für den Maskenball, welches du tragen wirst.“

Zögernd nahm Joey das Päckchen entgegen. Geschenk? Wann machte Kaiba Geschenke? Und was hatte er gemeint mit passend zu deinem Outfit?

Das konnte doch eigentlich nichts Gutes bedeuten. Misstrauisch öffnete er die Schachtel und lugte hinein. Etwas Metallisches glänzte ihm entgegen. Neugierig zog er das goldene Ding aus seiner Verpackung. Ein runder goldener Anhänger, der an einem roten Lederband befestigt war, baumelte von Joeys Hand. Augenblicklich wurde der Blonde kreidebleich. „Ein… ein Halsband?!“

„Gefällt es dir etwa nicht?“, grinste Kaiba spöttisch. Wutentbrannt blickte er abwechselnd zwischen dem CEO und dem Anhänger in seiner Hand hin und her, als ihm die feine Gravur auffiel. In leicht geschwungenen Buchstaben stand dort:
 

Joey Wheeler

Eigentum der Kaiba Corp.

Bei Fund unter folgender Nummer melden

XXXXXXXXX
 

Beinahe wären dem Blonden die Augen aus dem Kopf gefallen, als er die Gravur las. Stinksauer feuerte er das Halsband zurück in die Schachtel und schoben sie mit Schwung dem Brünetten zu.

„Da hast du dein Geschenk wieder. Trags doch selber, wenn du so scharf drauf bist.“

Amüsiert legte Kaiba seinen Kopf auf seinen Händen ab. „Hündchen, ich glaube du hast mich falsch verstanden.“ Obwohl Kaiba leicht grinste, war seine Stimme so kalt, dass es Joey am ganzen Körper fröstelte. „Es ist zwar ein Geschenk.“, fuhr Kaiba fort. „Aber es war keine Bitte, als ich meinte, du wirst es auf dem Maskenball tragen.“

Weiterhin funkelte Joey den anderen zornig an. „Das kann nicht dein Ernst sein?!“

„Mein Voller.“, entgegnete Kaiba nun mit einem eisigen Gesichtsausdruck. „Aber wenn du an dem Job nicht mehr interessiert bist…“

Schnell versuchte Joey wieder nach dem Päckchen zu greifen, als ihn Kaiba am Handgelenk packte und ihn über den Tisch zu sich zog. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Blonde dem anderen in die eisigen Augen, die nur noch wenige Zentimeter von seinen entfernt waren.

„Du wirst es tragen, egal in welcher Situation. Es wird dir Schwierigkeiten vom Hals halten und das ist mehr als nur ein gut gemeinter Rat von mir. Ich will keinen weiteren Ärger mit dir, hast du verstanden?“

Joeys Herz raste wie wild, als ihn die Saphire vor ihm fast zu verschlingen drohten. Was war bloß los mit seinem Körper? Warum konnte er nicht von diesen Augen ablassen? Ganz langsam drangen die Worte des CEO in Joeys Kopf vor. Hatte er eben Schwierigkeiten gesagt? Doch bevor Joey weiter darüber nachdenken konnte, ließ ihn Kaiba wieder los und stieß ihn etwas unsanft wieder zurück. Der Blonde versuchte sich etwas zu beruhigen und sich die guten Gründe des Jobs wieder ins Gedächtnis zu rufen. „Denk ans Geld.“, rief eine Stimme in seinem Kopf.

„Schon gut ich werde es tragen.“, nuschelte Joey, woraufhin Kaibas Gesicht wieder ein kleines Grinsen zierte.

„So ist brav, Hündchen.“, damit schob Kaiba ihm das kleine Päckchen zu und signalisierte ihm mit einer kurzen Handbewegung, dass er verschwinden konnte. Schnell stopfte Joey sich die Schachtel in die Hose, griff nach dem anderen Packet und stürmte aus dem Arbeitszimmer. Erschöpft seufzte er, als er in den Flur trat, nachdem er seine Sachen für den Ball sicher in seinem Zimmer verstaut hatte. Der nächste Tag würde sicher nicht einfach werden.
 

oooOOOooo (Wenige Stunden später)
 

„Gewonnen!“, rief Mokuba triumphierend. Es dämmerte bereits und der Kleine hatte inzwischen dreimal in Folge Mensch ärger dich nicht gewonnen. Verzweifelt fuhr sich Joey durch die Haare.

„Wie zum Teufel machst du das?! Das kann doch nicht sein, dass du jedes Spiel gewinnst?“

„Hey, ‚Mensch ärger dich nicht‘!“, lachte der Schwarzhaarige.

„Mach dich ruhig lustig über mich, Moki. Irgendwann schlag ich dich auch.“, erwiderte der Blonde und stieg ins Lachen mit ein.

„Was machen wir jetzt? Noch eine Runde?“

„Ne, lieber nicht. Ich will nicht schon wieder verlieren.“

„Mhh…“, überlegte der Kleine. „Wie sieht es mit einem Kinoabend aus?“

Na das klang doch schon viel besser. Freudig sprang Joey auf die Beine. „Worauf warten wir noch?“

Sofort begaben sich die beiden ins Erdgeschoss und traten in große Küche. Ein Kinoabend ohne Snacks, Getränke und Popcorn? Was hätte das noch mit Kino zu tun? So beluden sich die Jungen bis sie nichts mehr tragen konnten und nahmen im Wohnzimmer auf der großen Couch platz. Der Kinoabend konnte beginnen, doch Joey fiel ein Problem auf. Wo war der Fernseher? In der ganzen Kaiba-villa hatte er keinen einzigen Fernseher ausmachen können.

„Äh… Mokuba, wie soll ein Kinoabend funktionieren ohne Fernseher?“

Gerissen grinste Mokuba auf die Frage. „Das wirst du schon sehen.“ Schnell griff der Wuschelkopf nach der Fernbedienung auf dem Couchtisch und drückte ein paar Knöpfe. Joey staunte nicht schlecht, als sich der Raum abdunkelte und eine riesige Leinwand von der Decke fuhr. Dieses Haus überraschte ihn immer wieder aufs Neue.

„Dein Bruder hat mal sowas von einen Hang zu übertrieben.“

Mokuba zuckte nur lässig mit den Schultern. „Das ist aber meist von Vorteil.“

Bei solchen Sachen wie Kinoleinwänden sicher, aber bei Düsenjets in Form eines Drachen? Darüber ließ sich sicher streiten.

„Auf was hast du Lust Joey? Action? Oder lieber Fantasy?“, mit weiteren Knöpfen drücken erschien eine Auswahl an Filmen auf der Leinwand.

„Was ist das?“, fragte der Blonde aufgeregt.

„Eine Videothek.“, antwortete Mokuba und ließ mehrere Filmcover erscheinen.

„Eine Videothek?“ Joeys Augen strahlten nun vor Aufregung. „Ist das cool! Dann wäre ich für eine Action- Komödie.“ Freudig drückte Mokuba weitere Knöpfe und die beiden wählten einen Film aus.
 

oooOOOooo
 

Es war stockdunkel, als Kaiba von seiner Arbeit aufblickte. Endlich hatte er es geschafft den Fehler im neuen Duelldisksystem ausfindig zu machen und zu beheben. Fast den ganzen Tag hatte er mit der Suche danach verbracht, dass ihm allmählich sein Körper vom ganzen Sitzen schmerzte. Etwas erschöpft erhob sich der CEO aus seinem Schreibtischstuhl und ließ kurz die Gelenke knacken. Ein kleiner Spaziergang zur Küche würde sicher gut tun. Er trat gerade in den Flur im Erdgeschoss, als er laute Stimmen vernahm. Verwirrt schaute Kaiba auf seine Uhr. Es war bereits 21:00 Uhr. Seine Angestellten hatten bereits Schluss. Stellte sich also die Frage, woher dieser Lärm kam. Der Geräuschkulisse folgend, machte Seto schließlich halt vor seinem Wohnzimmer. Er lauschte kurz bevor eintrat. Vor ihm erblickte er sein Sofa, das mit der Rückseite in Richtung der Tür stand und auf dem sein Bruder und der Blonde hockten. Keiner der beiden schien den Brünetten zu bemerken, der in dem finsteren Raum eingetreten war, der nur durch die Leinwand etwas beleuchtet wurde. Mit hochgezogener Augenbraue schaute er zu den Jungen, die zusammengekauert da saßen und gespannt auf die Leinwand starrten. Dank der großen Lautsprecher, die an allen Wänden des Zimmers befestigt waren, erklang plötzlich ein lautes Donnern, dass nicht nur Joey und Mokuba aufschrecken ließ, auch Kaiba zuckte kurz, allerdings mehr durch die Lautstärke an sich.

„Verdammt! Was schauten die?“, fuhr es Kaiba durch den Kopf und richtete seinen Blick auf die Leinwand. Ein blutüberströmter Mann war darauf zu sehen, der anscheinend eins seiner Beine verloren hatte und hektisch über den Boden robbte. Hinter dem Mann schwebte eine Arte Puppe mit einem komplett entstellten Gesicht.

„Lauf!“, rief Mokuba, während er seine Hände vor die Augen schob.

„Wie denn mit nur einem Bein?!“, entgegnete Joey, der sich krampfhaft an ein Kissen klammerte.

„Aber der Geist hat ihn gleich!“

„Ich weiß!“
 

Kaiba grinste in sich hinein. Die beiden sahen einfach nur zum Lachen aus. Doch nichts desto trotz schauten die beiden anscheinend einen Horrorfilm und solche Filme hatte er seinem Bruder ausdrücklich verboten zu schauen. Das war doch sicher die Idee des Köters gewesen! Das verlangte nach Strafe. Auf leisen Sohlen schlich der Firmenchef sich an die beiden an, bis er direkt hinter ihnen stand. Sein Bruder und der Blonde bemerkten ihn immer noch nicht. So nutzte Kaiba die Chance, beugte sich etwas vor und zischte in einer dunklen Stimme: „Hab ich euch!“, bevor er beiden Jungen leicht in den Nacken griff. Laut schrien die Beiden auf, worauf Joey sogar von der Couch fiel und panisch in das amüsierte Gesicht des Brünetten starrte.

„Na Hündchen, Angst gehabt?“

Perplex starrte Joey den anderen an, als er sich schließlich erleichtert auf den Rücken fallen ließ und laut auflachte. Verwirrt über das Verhalten des Blonden, verschränkte der CEO die Arme vor der Brust. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Köter ihn wütend Kommentare an den Kopf werfen oder zumindest einfach nur sauer dreinschauen würde, doch stattdessen lag er nur da und lachte. Lachte sein typisches Wheeler Lachen, das er an jeder Ecke wieder erkennen würde und ihm normaler Weise Kopfschmerzen bereitete, doch dieses Mal nicht. Eine Wärme schoss Kaiba in die linke Brusthälfte, in eine Region, die er schon seit sehr langer Zeit eiskalt und rational gehalten hatte.

„Ich wusste gar nicht, dass du so etwas wie Humor besitzt.“, kicherte Joey und richtete sich ein wenig auf.

Mit einem Murren ignorierte Kaiba das Kommentar von Joey, trat vor die Couch und richtete nun seinen Blick auf seinen kleinen Bruder. Mokuba war kreideweiß und starrte seinen Bruder mit großen Augen an. „Seto! Du hast mich fast zu Tode erschreckt.“, schimpfte der Schwarzhaarige.

Seto zuckte nur mit den Schultern und warf dem Kleinen einen tadelnden Blick zu. „Mokuba, was habe ich dir über solche Filme gesagt?“

Schuldbewusst schaute der Schwarzhaarige auf seine Füße und antwortete kleinlaut: „Du hast sie mir verboten.“

„Ganz genau. Und trotzdem guckst du jetzt so etwas.“, mit aus gestreckter Hand zeigte Seto auf die Leinwand, auf der der Mann mit nur noch einem Bein inzwischen vom Geist in zwei Hälften geteilt wurde.

„Tut…tut mir leid.“, murmelte Mokuba und zupfte nervös an dem Saum seines T-Shirts.

Mokuba wusste genau wie er seinen Bruder um den Finger wickeln konnte, so viel stand fest. Allein der Anblick des Kleinen verpasste Kaiba ein Stich in die Brust, doch er musste bei solchen Sachen konsequent sein. Immerhin war sein Bruder erst 12 Jahre alt und da waren Filme ab 18 nun wirklich nicht seinem Alter entsprechend. Kurz wuschelte der CEO durch das schwarze Haar und verwarf den Gedanken einer Strafe. „Ab ins Bett mit dir. Und wehe ich erwisch dich nochmal beim Gucken solcher Filme.“

Schnell nickte der Kleine, sprang von der Couch, warf Joey noch einen entschuldigen Blick zu und eilte aus dem Zimmer.

„Das ist schon irgendwie niedlich euch beiden zu sehen.“, grinste Joey, der sich endlich vom Boden erhob. Kaiba schnaufte nur und blickte auf die Leinwand, auf der immer noch der Horrorfilm lief. Was fanden die Leute bloß an solchen Filmen?, fragte sich der Firmenchef und verfolgte das Geschehen des Films mit völligen Desinteresse.

„Du solltest nicht zu lange hinschauen, sonst bekommst du noch Angst Kaiba.“

„So wie du vorhin?“, entgegnete der Brünette höhnisch, worauf hin Joeys Wangen eine leichte Röte zierte.

„ Ach komm. Ich wette der große Seto Kaiba zuckt auch bei solchen Filmen zusammen.“

Der CEO musste grinsen. „Ist das eine Herausforderung?“

Joeys Augen fingen an zu funkeln. Dieses Mal würde er Kaiba sicher schlagen können. „Sowas von!“

„Gut.“ Elegant ließ sich Kaiba auf das Sofa fallen, überschlug seine Beine und klopfte auf den Platz neben sich. „Mach Sitz.“

Wütend knurrte Joey, ließ sich aber neben dem CEO in die Ledergarnitur fallen und nahm den anderen unter die Lupe, während dieser den Film schaute.

Emotionslos wie immer starrte Kaiba auf die Leinwand, selbst bei den gruseligsten Stellen schien er nicht mal zu blinzeln. Nach guten 20 Minuten war es Joey schon fast Leid diese Wette eingegangen zu sein. Der Brünette schien sich einfach nicht erschrecken zu wollen. Gelangweilt ließ Joey sein Blick über das Gesicht des Firmenchefs schweifen. Er musste zu geben, er verstand warum die Fangirls des Brünetten so auf ihn standen. Er hatte ein wirklich hübsches Gesicht. Fein geschnitten und doch männlich. Joeys Blick blieb an den saphirblauen Augen hängen, die immer noch emotionslos auf die Leinwand starrten. Sie faszinierten den Blonden. Wie konnten Augen bloß so tief blau sein? Oder so wahnsinnig herausfordern funkeln? Es gab keine Antworten auf die Fragen, das wusste Joey und doch schwirrten ihm ein Haufen solcher Fragen im Kopf herum. Mit der Zeit wurden die Augenlieder des Blonden jedoch immer träger, bis er sich schließlich zurück lehnte und langsam ins Reich der Träume davon glitt.
 

Kaiba kämpfte ebenfalls mit seiner Müdigkeit. Der Film war so sinnlos und nicht spannend, dass er am liebsten einfach umgeschaltet hätte, doch er wollte gewinnen und das hieß er musste diesen Schwachsinn ertragen. Er fuhr sich gerade über den Nasenrücken, als plötzlich etwas von der Seite gegen ihn fiel. Verwundert blickte Kaiba zur Seite und wurde von einem Schopf blonder Haare überrascht. Erschöpft atmete der CEO aus. Dieser Kerl konnte echt überall einschlafen.

„Wheeler. Du kannst hier nicht schlafen.“, sagte er grob, doch der andere reagierte nicht. Laut seufzte Kaiba und betrachtete den anderen. Er wirkte Seelenentspannt und machte keine Anstalten sich auch nur ein bisschen weg zu bewegen. Der Brünette konnte nur den Kopf schütteln. Diese Töle brachte ihn noch um den Verstand. Was sollte er jetzt machen? Ihn vom Sofa schubsen? An den Ohren ziehen? Ihn Wach brüllen? Nein. Er war genauso erledigt wie der Blonde. Er wollte einfach nur schlafen. Müde lehnte sich der Brünette zurück und starrte an die Zimmerdecke, während Joey nur noch mehr gegen ihn rutschte. Kaiba musste Grinsen. So schlafend konnte der Blonde fast schon erträglich sein. Er wusste selbst nicht welcher Teufel ihn ritt, als er mit den Fingern durch die seidig blonden Haare fuhr. Er zog kreise, wickelte einzelne Strähnen sanft um die Finger um sich gleich danach wieder loszulassen. Wie in Trance verfolgte er das Spiel seiner Finger, bis schließlich seine Augenlieder so schwer wurden und er ebenfalls einschlief.
 

Der Horrorfilm ging zu Ende und der Raum wurde wieder pechschwarz und still nur das Atmen zwei junger Männer war noch zu hören, die immer mehr in das Land der Träume fielen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Blaubeere20
2015-05-28T19:10:00+00:00 28.05.2015 21:10
Hey! Bin endlich dazu gekommen, weiter zu lesen (:

Also erstmal... verstehe ich auch nicht, wieso Leute Horrorfilme schauen. Das ist doch einfach nur grauslich, sich das (gespielte) Leid anderer anzusehen und anzuhören... mich verstört das sehr.

Aber Kaiba... ich kann ihn mir da so gut vorstellen xD Und es scheint so, als würden beide so langsam Gefühle entwickeln *-*

Gutes Kapitel (: <3
Von:  Onlyknow3
2015-05-05T14:18:06+00:00 05.05.2015 16:18
Das nenne ich dann mal indirekte Annäherung von beiden eher unbewusst als gewollt. Bin gespannt wer am nächsten morgen zu erst wach wird Seto oder Joey, oder doch Mokuba der die beiden in Friedlichem Schlummer findet.
Das macht mich dann doch echt Neugierig wie der Drache auf das Hündchen dann reagiert. Mach weiter so, das Kapitel ist super geworden.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Sellery-Attack
05.05.2015 20:10
Lass dich überraschen ;)
Vielen Dank fürs kommi ♥.♥

lg CharlZ
Von:  Lunata79
2015-05-03T16:56:16+00:00 03.05.2015 18:56
LOL Süß!
Antwort von:  Sellery-Attack
05.05.2015 09:36
Danke :D


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