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Fremde Märchen

Wichtelgeschichte für Lilim-Angel
von

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Das Knusperhaus

Mitten im Wald, in einem eher kleinem ungewöhnlichem Haus saß eine Hexe. Sie sah noch aus wie eine richtige Hexe, war also noch nicht in einen grünen Klops verwandelt worden. Majo Rika saß an einem kleinen Holztisch und trank Tee. Sie mochte die Ruhe hier im Wald, und konnte sich nicht vorstellen, in der Nähe der Stadt mit dem ganzen dazugehörigen Trubel zu wohnen. Lauter lärmender Kinder, die so dumm und solche Besserwisser waren, dass sie einem nicht zuhörten.
 

Die Leute, die zu ihr kamen, brachten einen geheimen, starken Wunsch mit. Meist schaute sie sich den Wunsch selber nicht an, sondern half nur, diesen zu erfüllen. Sie verkaufte Zauberartikel, oder Plätzchen, die praktischerweise vom Haus selbst gespendet wurden.
 

Momentan war es recht still bei ihr. Die Kinder schienen alle gesund zu sein, weshalb viele von deren Eltern nicht zu ihr gekommen waren. Die Wünsche der Erwachsenen waren recht vorhersehbar. Viele wollten entweder Kinder kriegen, oder ihre Kinder wieder gesund machen. Und das schlimmste, was die Menschen hier ihr antun konnten, war, dass diese ihre Kinder mitbrachten.
 

Doremi, Hazuki, Onpu und Aiko spielten gemeinsam nahe des Waldes. Onpu durfte nur mit diesen drei anderen Mädchen spielen, weil ihr Vater genau wusste, dass die Eltern der Mädchen standesgemäß waren. Auch hatten diese dem Verbot der Zauberei zugestimmt, da sie selbst von deren Sinn überzeugt waren, und nicht, um dem König nach dem Mund zu reden.
 

Die vier waren froh, dass sie zumindest sich hatten, wenn sie sich schon in einer anderen Welt befanden. Das eine Mal, wo sie wegen eines Zaubers in der Vergangenheit gelandet waren, waren sie noch in Misora gewesen, aber jetzt. Sie kannten den Ort nicht, sie kannten die Gegend nicht. Sie wussten nur, dass sie sich in der Welt der Märchen befanden. Eine Welt, die vermutlich in einem vorherigen Jahrhundert existiert hatte.
 

„Und, wie heißt ihr in dieser Welt?‟
 

Onpus Frage verwirrte die drei noch mehr, als sie es ohnehin schon waren. Sie hießen doch immer noch so, wie ihre Eltern sie genannt hatten.
 

„Wie meinst du das?‟, fragten sie daher.
 

„Meine Eltern nennen mich Rose, und zwar ab dem Zeitpunkt, ab dem der Zauber uns in diese Welt gebracht hat.‟
 

Auch wenn die Mädchen jetzt wussten, worauf Onpu hinaus wollte, wussten sie nicht, wie sie nun in dieser Welt hießen. Sie waren vom Alter eines Babys direkt in den Körper ihres 12jährigen Ich gewachsen. Und das, obwohl sie zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihren Zauber ausgesprochen hatten, gerade einmal zehn Jahre alt waren.
 

„Ich fürchte, dass wissen wir nicht. An was kannst du dich noch erinnern?‟
 

„Hehe war auf der Feier zu meiner Geburt, und ich hab auch alle unsere Elfen gesehen, in Großformat. Hehe hat mich verflucht, weil sie nicht eingeladen wurde.‟
 

Da die Mädchen nur ihr eigenes Märchen gelesen hatten, kannten sie den Verlauf der anderen Märchen nicht. Aber Hazuki war sich sicher, dass dies in einem der Märchen stehen musste.
 

„Und, kommt einer von euch diese Handlung bekannt vor?‟
 

Doremi und Aiko schüttelten den Kopf. Nur Onpu nickte leicht.
 

„Das kleine Mädchen wird verflucht, und soll sich an seinem Geburtstag an einer Nadel stechen und in einem 100jährigen Schlaf fallen. Dann wird sie von einem Prinzen wach geküsst.‟
 

„Und in wie weit deckt sich dies mit dem, was du zuvor von der Handlung mitbekommen hast?‟
 

„Nun ja, Hehe hat mich verflucht, und Roro hat den Fluch abgeschwächt. Aber das, was vor dem Auslöser des Fluchs stattfinden soll, stimmt nicht mit dem Märchen überein.‟
 

„Das ist aber seltsam. Ich hätte erwartet, dass die Märchen so ablaufen, wie sie geschrieben stehen.‟
 

„So lange wir nicht wissen, wie wir in dieser Welt heißen, sollten wir es bei unseren tatsächlichen Namen belassen. Findet ihr nicht?‟
 

Alle drei nickten. Der Vorschlag war gut, auch wenn dies bedeutete, dass sie sich eventuell verraten würden. Doch eine andere Wahl hatten sie scheinbar nicht. Anscheinend sah das Märchen vor, dass sich die vier sahen. Vielleicht war dies auch der Grund für die Änderungen.
 

„Sollten wir dich nicht besser Rose nennen, damit wir uns nicht komplett verraten? Das ist schon schwierig genug, nicht zu wissen, wann man selber angesprochen wird. Aber zumindest dich können wir daran gewöhnen, dass du reagierst, wenn du angesprochen wirst.‟
 

„Nur, dass ich mich recht schnell daran gewöhnen kann. Vermutlich sogar schneller als ihr, da man mich als Schauspielerin ständig mit verschiedenen Namen anspricht.‟
 

„Das stimmt auch wieder.‟
 

„Und wie finden wir jetzt heraus, wie wir in dieser Welt heißen?‟
 

„Keine Ahnung. Vielleicht brauchen wir das auch nicht.‟
 

„Wir sollten uns hier umsehen. Irgendwie habe ich gerade das dringende Bedürfnis, in den Wald zu gehen.‟
 

Doremi, Onpu und Hazuki schauten Aiko zwar etwas verwundert an, konnten sich aber vorstellen, dass dies irgendetwas mit den Zauber zu tun hatte. Jede von ihnen hatte nur an ihr eigenes Märchen gedacht. Daher war es sehr wahrscheinlich, dass der Zauber irgendwie alle Märchen miteinander verknüpfen würde. Onpu hatte sich Dornröschen ausgesucht, und jetzt war sie die Hauptperson dieses Märchens. Und wenn Aiko nun das Bedürfnis verspürte, in den Wald zu gehen, kam jetzt wohl ihres dran.
 

Sie wussten nicht, wohin sie genau gingen. Die drei Mädchen folgten einfach nur ihrer Freundin in den Wald hinein. Wenn sie sich schon alle nicht auskannten, hofften sie zumindest, dass Aiko den Weg zurück finden würde.
 

Noch wussten die Mädchen, wie sie wieder zurück zu Onpus Schloss kamen. Sie setzten sich hin und packten ihre Taschen aus. Dort drin befand sich etwas zu essen. Mit Ausnahme von dem Brot, dass Aiko in der Hand behielt, verspeisten sie alles, packten die Verpackung wieder ein und gingen weiter.
 

Aiko merkte nicht einmal, wie sie die Brotkrümel auf dem Boden verstreute. Sie puhlte einen Krümel, so groß, dass dieser auch im Dunkeln zu sehen sein dürfte, ab, und warf ihn auf dem Boden. Warum sie dies tat, wusste sie nicht. Erst, als das Brot aufgebraucht war, bemerkte Aiko, dass etwas seltsam war.
 

Sie starrte auf ihre Hände, blieb stehen und drehte sich um. Doremi stieß an sie, während Hazuki und Onpu rechtzeitig reagierten. Sie schaute auf den Weg, den sie eben alle entlang gegangen waren. Die Brotkrümel markieren den Weg zurück nach Hause. Jedoch liefen ihnen einige Hühner nach. Sie sahen, wie die Hühner die Krümel pickten.
 

„Wie kommt denn die Krümelspur hierher?‟
 

Wieder schaute Aiko auf ihre Hände. Sie kannte die Antwort zwar nicht wirklich, glaubte aber, sie zu kennen.
 

„Ich vermute, dass ich die gelegt habe.‟
 

„Was für ein Märchen hattest du dir ausgesucht? Worum ging es dabei?‟
 

„Aber haben wir nicht deshalb den Zauber ausgesprochen, um genau das herauszufinden?‟
 

„Dennoch solltest du uns wohl besser einen kurzen Überblick über das Märchen geben.‟
 

Aiko überlegte. Sie hatte während des Lesens viel mehr den Zeitpunkt entgegen gefiebert, an dem es um das Lebkuchenhaus ging. Was war ihr davon noch in Erinnerung geblieben. Die Brotspur verschaffte ihr einen Einstieg.
 

„Zwei Kinder verirren sich im Wald. Der Junge legt eine Spur aus Steinen und Krümeln. Dann kommen sie an ein Knusperhaus und müssen sich gegen eine Hexe verteidigen. Diese will sie nämlich verspeisen, landet aber selber im Ofen.‟
 

Ja, das war eine ziemlich gute Zusammenfassung des Märchens, fand Aiko.
 

„Also, wenn man bedenkt, dass wir selber auch Hexenschülerinnen sind, klingt dies nicht besonders gut.‟
 

„Stimmt, in unserer Welt schon. Aber ich bin mir nicht sicher, ob dies in dieser Welt ebenso ist.‟
 

Instinktiv suchten sie alle nach ihren Tabs, mit denen sie sich in Hexenschülerinnen verwandeln konnten. Sie suchten ihre Taschen und ihre Kleidung danach ab, fanden aber nichts.
 

„Also, sind wir hier keine Hexenschülerinnen.‟, stellte Hazuki fest. Die anderen nickten bestätigend.
 

„Wir sollten weitergehen, findet ihr nicht?‟
 

„Zurück können wir wohl kaum noch, oder?‟
 

Sie sahen alle zu den Hühnern, die sich soeben um den letzten Brotkrümel stritten. Daher liefen sie weiter in den Wald hinein. Sie verließen sich darauf, dass der Zauber sie, nachdem die Märchen über sie hereingebrochen waren, gesund und munter wieder in ihre Welt zurückbringen würde.
 

Sie waren schon sehr lange im Wald unterwegs. Nach einer Weile roch Aiko etwas, was sie im Wald nicht zu Riechen erwartet hatte.
 

„Plätzchen!‟, rief sie aus und rannte los, immer dem Geruch entlang.
 

Sie staunten nicht schlecht, als sie an einer Lichtung ankamen. Das Haus, dass sich auf der Lichtung befand, war aus Lebkuchen gebaut. Pfeffernüsse und Lebkuchenherzchen mit Zuckerguss-Botschaften verzierten die Wände. Zuckerstangen sorgten für Stabilität und dienten als Griffe. Der Türknauf bestand aus einem kandierten Apfel. Mit anderen Worten, das Haus war ein einziges Schlaraffenland der Süßigkeiten.
 

Alle vier Mädchen schauten sich das Knusperhäuschen genau an. Für jede von ihnen war etwas dabei. Da ihre Mägen nun, beim Anblick der Leckereien, energischer knurrten, riss sich jede von ihnen ein Stück des Daches ab und aßen diese. Sie vermuteten, dass dies die wenigsten Schäden verursachen würde.
 

Doch diese Aktion blieb nicht unbemerkt. Majo Rika hörte das Lachen der Kinder. Sie hörte, wie ein Teil ihres Hauses abgerissen wurde. Sie spürte die Auswirkung der Risse. Diese Kinder hatten die Schutzwirkung der Außenwände zerstört.
 

Sie wusste nicht, was sie tun konnte, damit diese Kinder aufhörten, ihr Haus zu verspeisen. Doch sie wusste, dass sie etwas tun musste. Am einfachsten wäre es wohl, die Kinder zu verscheuchen. Wie sie dies bewerkstelligen wollte, würde sich wohl erst noch herausstellen. Zu Beginn begann sie damit, sich in Richtung Tür zu bewegen. Ganz langsam öffnete sie diese.
 

„Kommt rein, kommt rein, wer auch immer mich gerade verspeise.‟
 

Die Stimme klang genauso unheimlich, wie die Worte, die gerade verwendet wurden. Sie verspeisten doch niemanden, sondern nur Lebkuchen. Und daran sahen sie alle nichts Verwerfliches. War das Haus etwa lebendig?
 

Alle vier Mädchen zuckten bei der Stimme zusammen. Doch dann bemerkten sie etwas. Sie kannten die Stimme, auch wenn ihnen im Augenblick nicht einfiel, woher. Gemeinsam sahen sie zur Tür. Onpu, die gerade vor dieser Stand, wollte schon klopfen. Doch da diese bereits geöffnet war, hielt sie es für sinnlos.
 

Die Kinder betraten das kleine Häuschen. Es war so klein, dass sie kaum Platz hatten. Die Person, die sich ebenfalls in dem Haus befand, war weitaus älter als die Mädchen. In Doremi regte sich zwar etwas. Aber auch sie kam nicht darauf, um wen es sich handelte, auch wenn sie Majo Rika kannte. Diese kam gleich auf den Punkt.
 

„Warum esst ihr mein Haus auf?‟
 

Jetzt fühlten die Mädchen sich irgendwie schuldig. Sie hatten sich nicht einmal vergewissert, ob jemand in dem Haus war, von welchem sie gerade aßen. Sie hätten vorher anklopfen können, aber dieser Gedanke kam ihnen erst jetzt, nachdem sie aufgeflogen waren. Etwas hatte zuvor nicht zugelassen, dass sie früher auf die Idee kamen.
 

„Wir hatten Hunger.‟, antworteten sie daher ganz schlicht.
 

Majo Rika blickte den Mädchen ins Gesicht. Ein Anzeichen von Lüge konnte sie nicht entdecken. Dennoch wollte sie die vier nicht so einfach davonkommen lassen.
 

„Ihr werdet mir den Schaden ersetzen, damit das klar ist.‟
 

„Und wie?‟
 

„Indem ihr mir die entsprechenden Platten, die ihr vom Haus abgerissen habt, bezahlt. Und ihr werdet mir helfen, entsprechende Ersatzplatten herzustellen.‟
 

Die vier Mädchen fanden, dass dies nur fair klang. Sie griffen in ihre Taschen, und mussten erschrocken feststellen, dass sie gar kein Geld dabei hatten. Keine Münzen, nichts, von dem sie glaubten, dass sie es zum Bezahlen nutzen konnten.
 

„Wir haben leider kein Geld dabei.‟
 

„Wie, kein Geld. Erst einfach etwas stehlen, und dann, wenn man erwischt wird, nicht zahlen. Solchen Kindern sollte man Manieren beibringen.‟
 

„Wie wäre es, wenn wir den Schaden einfach abarbeiten?‟
 

Majo Rika betrachtete die Gesichter der vier Mädchen. Der Vorschlag klang gut, auch wenn dies bedeutete, dass sie diese Mädchen noch länger ertragen musste. Sie glaubte nicht, dass die kleine Prinzessin sich wirklich schmutzig machen würde. Und auch bei den anderen drei dachte sie ähnlich.
 

„Also gut‟ Ihr fiel nichts ein, was sie den Mädchen als Arbeit auferlegen konnte. Mit ihrer Magie erledigte sie das meiste selbst, nur das Backen der Außenwände und das Verkaufen der Plätzchen musste sie alleine machen. Doch dies wollte sie den Mädchen nicht unbedingt sagen. „Da hinten ist ein Besen. Ihr könnt damit anfangen, die Verkaufshalle zu säubern.‟
 

Die Mädchen schauten sich um. War es hier denn so schmutzig, dass man das Haus wirklich fegen musste? Sie fanden, dass dem nicht so war. Da der Vorschlag jedoch von ihnen kam, schnappte Aiko sich den Besen, Doremi und Hazuki die Kehrschaufel und Onpu räumte die Gegenstände aus dem Weg, damit Aiko mit dem Fegen gut durchkam.
 

Majo Rika beobachtete die Mädchen. Diese beeindruckten sie, hatte sie dies doch nie für möglich gehalten, dass die sich so ins Zeug legten.
 

Nach einiger Zeit bemerkten die Mädchen nicht einmal mehr, dass es in den Raum zog. Majo Rika jedoch spürte jeden Windhauch. Ihr war kalt. Und da die Mädchen, auch wenn sie sich laut unterhielten, aus ihrem Blickwinkel verschwanden, ersetzte sie die abgerissene Lebkuchenplatte durch eine intakte.
 

Zu ihrem Leidwesen bemerkten die Mädchen diesen Zauber. Sie starrten die vermeintliche Hexe an. Majo Rika wusste, dass diese nun enttarnt war. Sie wollte verschwinden, die Zeit anhalten, die Vergangenheit ändern, aber zu alledem kam sie nicht mehr. Die Sprachlosigkeit der Mädchen, nachdem sie dies beobachtet hatten, hielt nicht lange an.
 

„Hexe‟, riefen die Mädchen gleichzeitig.
 

So eine verdammte Scheiße, dachte Majo Rika. Sie spürte, wie der Zauber, der gleich auf ihr lasten wird, zu wirken begann.
 

Die Kinder bekamen beim Gesichtsausdruck der alten Frau Panik. Sie wussten, dass etwas falsch gelaufen war, und wollten sich nicht der Reaktion dieser Frau aussetzen. Wenn diese Frau wirklich eine Hexe war, wäre es besser, sie nicht zu verärgern.
 

Majo Rika verwandelte sich zu etwas, dass einem Frosch ähnelte. Nur, dass der Kopf in Bezug auf den Körper überdimensional groß wirkte. Genauer gesagt, der Körper war nicht einmal ein viertel so groß wie der Kopf.
 

Die vier Mädchen schlichen in Richtung Ausgang. Sie gaben sich alle Mühe, kein Geräusch zu verursachen. Und auch, wenn sie wirklich recht leise waren, blieb dieser Versuch nicht lange unbemerkt.
 

Majo Rika sah nach der Verwandlung zu den Mädchen. Sie wusste, dass diese die einzigen waren, die sie wieder zurückverwandeln konnten. Daher musste sie dafür sorgen, dass sie dies auch tun würden. Der Sage nach musste es die Person sein, die die Verwandlung verursacht hatte. Diesbezüglich hatte sie ein Problem. Sie wusste nicht, welche von ihnen dies zuerst ausgesprochen hatte. Daher musste sie alle vier zu Hexen machen.
 

„Hier geblieben!‟
 

Mit einen Satz sprang Majo Rika zwischen der Tür und den Mädchen. Diese schraken zurück.
 

„Sollen wir einfach über sie steigen?‟
 

„Wagt es ja nicht!‟
 

Mit dem Schnippen der Finger verriegelte sich das Türschloss. Der Weg war somit versperrt. Die Mädchen versuchten danach, über den Kopf des Hexenklopses den Türknauf zu greifen. Aufmachen konnten sie die Tür aber nicht. Daher blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Bedingungen der Hexe zuzuhören.
 

Die vier Kinder staunten nicht schlecht, wie schnell sie diesmal zu vollwertigen Hexen wurden. Sie brachten zwar keine vernünftigen Zaubersprüche zustande, doch Majo Rika genügte es auch schon, dass die Mädchen sie zurückverwandeln konnten.
 

„Nun, ich warte!‟
 

Alle vier wussten, dass es in diesem Königreich verboten war, zu zaubern. Daher taten sie sich auch etwas schwer damit. Genauer gesagt, wunderten sie sich über den Umstand, dass sie hier keine Prüfungen machen mussten, um das Hexenhandwerk zu erlernen, und um die Tatsache, dass ihnen die Zauberei so viel schwerer fiel als in der Realität.
 

Sie versuchten es. Alle vier konzentrierten sich auf die Person, die Majo Rika war, bevor sie zu einem Klops verwandelt wurde. Sie sagten ihre Zaubersprüche auf und zeigten ihre Zauberstäbe auf Majo Rika. Jede im Haus spürte, wie die Magie zu wirken begann.
 

„Verwandle Majo Rika wieder zurück zu einem Menschen!‟
 

Aber die Magie der Mädchen war nicht stark genug. Sie schafften es nicht, Majo Rika in ihre menschliche Gestalt zurück zu verwandeln. Aber die Tatsache, dass sie jetzt Hexen waren, verschaffte ihnen einen anderen Vorteil. Auch wenn sie diesen nur kurzzeitig nutzen würden.
 

Da der Zauber nicht funktionierte, suchten sie wieder nach einer Fluchtmöglichkeit. Die Tür war immer noch abgeschlossen. Aiko ergriff die Initiative. Sie erkannte, dass die Hexe ihnen alle Macht gegeben hatte, um sich aus diesem Haus zu befreien.
 

„Öffne die Tür und lass uns raus.‟
 

Das Schloss entriegelte die Tür. Die Tür selber öffnete sich. Die Mädchen nutzten ihre Chance. Immerhin waren sie darauf vorbereitet. Sie stürmten aus dem Haus von Majo Rika, die das nicht verhindern konnte. Sie wollten schnell von dort verschwinden. Sie liefen immer weiter, bis sie nicht mehr wussten, wo sie waren.



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