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Finsterer Seelenmond mit Sahnehaube

oder: Der dunkle Lord und die süße Schnitte
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier meine Antwort auf Seelenfinsternis Einstieg. So langsam kommt die Geschichte ins Rollen... viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Kapitel 2 – Ein Geflecht aus schwarzen Fäden (CreamOverMoon)

Ein leises Rascheln durchzog das Unterholz und der Wind säuselte durch die saftig grünen, blühenden Baumwipfel. Ein Eichhörnchen brach durch das Blätterdach und segelte zum nächsten Ast. Federleicht landete es geräuschlos auf dem flexiblen Holz und war so schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war. Ein paar Finken zwitscherten in den Baumkronen und begrüßten die strahlende Sonne mit ihrem Balzgesang. Der Frühling war eine wunderbare Jahreszeit. Alles roch frisch, wie neu geboren und die Düsternis und Beklemmung des Winters war einer schier endlosen Freiheit gewichen. Wenn doch nur nicht immer diese „Frühlingsgefühle“ wären... dieser Drang nach Vereinigung, nach Zweisamkeit, nach Fortpflanzung. Diese von außen aufgezwungene Fröhlichkeit. Was war so betörend daran, wenn die Sonne schien, der Himmel blau war und alles in voller Blüte stand? Sämtliche Wesen schienen wie berauscht und verhielten sich einstweilen sogar wider ihrer Natur. Abwertend schüttelte er den Kopf, er verstand es nicht. Und eigentlich wollte er es auch gar nicht verstehen. Dieses Verhalten entsprang weder der Rationalität noch hatte es irgendeinen tieferen Sinn. Fortpflanzung war immerhin auch ohne die sogenannten „Frühlingsgefühle“ möglich – und zwar zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit und vor allem auch in jeder Jahreszeit. Gefühle... abermals schüttelte er verständnislos den Kopf und richtete seinen Blick in die Ferne. Der laue Wind fuhr sanft durch sein langes Haar und silbrige Strähnen glänzten unnatürlich schön in der Morgensonne.

Der Wind. Er schien etwas Wichtiges zu flüstern, ganz leise, kaum wahrnehmbar, aber dennoch vorhanden. Er trug Gerüche mit sich, einer nichtssagender als der andere. Doch halt, da! Eine gerade Nase fuhr nach oben, zuckte kaum merklich und sog tief die Luft ein. Konzentriert schloss er die Augen und sein Gehirn separierte die Gerüche bis ins kleinste Atom, verknüpfte sie mit Bildern und Eindrücken, ordnete sie Wesen und Dingen zu. Unwichtig. Uninteressant. Nicht seiner Aufmerksamkeit würdig. In Sekundenschnelle wurden die Duftnoten in eigens dafür vorgesehene Schubladen gesteckt.

Sein Kopf fuhr alarmiert herum und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Das bis eben noch entspannte, flüssige Gold darin erkaltete mit einem Mal zu purem Eis und sein Blick wurde hart. Unwillkürlich entwich ein tiefes Knurren aus seiner Kehle, als ihn ein allzu bekannter Geruch – oder wohl eher Gestank - mit dem Wind erreicht hatte. Flüchtig tauchte ihr Name in seinem Gedächtnis auf. Kagura. Frei wie der Wind. Sie leistete ihm gute Dienste in ihrer wahren Gestalt und ließ oft den Wind Gerüche aus sehr weiter Ferne zu ihm tragen. Kurz hob er anerkennend den Blick in den Himmel und verfolgte mit seinen raubtierhaften Iriden ein paar einzelne Blätter, die spielerisch durch die Luft tanzten und seine Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung lenkten. Mit einem Satz sprang er von dem hohen Eichenbaum, auf dem er verweilt hatte und landete leise und leichtfüßig neben seinen Gefährten.

„Ihr wartet hier!“ wies er in kühlem Ton an und preschte schon los ohne eine Antwort abzuwarten. Rin sah ihm mit großen Augen hinterher und rief: „Auf Wiedersehen, Meister! Bleibt bitte nicht zu lange fort!“ Jaken klappte einfach nur der Mund auf. Musste sein Herr ihn immer mit dem nervigen Gör alleine lassen? Genervt grummelte der kleine Kappa vor sich hin. Doch besagtem Meister waren die Vorlieben seines Dieners egal. Übermenschlich schnell rannte er durch das Unterholz, leichtfüßig und lautlos. Er würde eine knappe Stunde unterwegs sein, bis er sein Ziel erreichen würde: Musashi.

Narakus Geruch war dort; zwar nur ganz schwach, aber er war dort. Und er mischte sich unter den Gestank von Knochen und Graberde. Was hatte dieser Bastard von Hanyou geplant und was hatte er mit dieser toten Miko von seinem verhassten Halbbruder zu schaffen? Angewidert zog er die Nase kraus, als ihn eine neue Welle des beißenden Gestanks traf. Sesshoumaru rannte schneller, schien fast zu schweben und ein weiteres Mal kam ein zorniges Knurren über seine Lippen.
 

Kagome seufzte laut auf und schloss nachdenklich die Augen. Inuyasha war nun schon mindestens eine halbe Stunde weg und ein Blick vor die Tür verriet, dass drüben in Inuyashas Wald ein längeres Treffen zwischen dem Hanyou und Kikyou stattfinden musste. Nach wie vor zogen die Seelenfänger weite Kreise um die Baumkronen und ihre bläulich-weißen Körper schimmerten sanft und fast durchsichtig im Sonnenlicht. Die junge Miko hatte ausgerechnet im Frühling wahrlich Herzschmerz und fragte sich nun bestimmt schon zum tausendsten Male, wie oft sie das noch über sich ergehen lassen wollte. Jedes Mal war sie so dämlich, Inuyasha zu verzeihen, wenn er mit seinem treudoofen Hundeblick ankam! Wann würde sie endlich mal die Courage zeigen und einen Schlussstrich ziehen? Sie schüttelte den Kopf, so dass ihre schwarzen, langen Haare vor ihr trauriges Gesicht fielen und seufzte nochmals. Sango sah sie von der Seite her mit besorgtem Blick an und wechselte stumme Worte mit Miroku. Ergeben zuckte er mit den Schultern.

„Diese blöde Hund! Merkt der denn gar nicht was er Kagome damit antut!“ meckerte Shippo aufgebracht drauf los. Mit zwei Sätzen saß er auf Kagomes Schoß und hielt ihren Arm fest. „Oh Kagome, es tut mir so leid! Der blöde Inuyasha weiß doch gar nicht, was er an dir hat. Dieser Trampel denkt nur an sich, ja! Was willst du nur mit dem Trampeltier?“ wetterte der kleine Fuchs weiter und sprach mit diesen Worten das aus, was alle anderen dachten. Kirara maunzte die junge Miko mit erwartungsvollem Blick an. Kagome sah Shippo nur aus traurigen Augen an und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, bevor sie ihm sachte den roten Haarschopf streichelte.

„Shippo, komm wir gehen Holz sammeln, das Feuer geht sonst aus!“ sagte Miroku da plötzlich, nahm Shippo bei der Hand und zog ihn hinter sich her.

„Hä, aber was, wieso denn? Da ist doch noch ganz viel!“ protestierte der kleine Dämon lauthals, doch der Houshi zog ihn einfach weiter mit sich. In so einer heiklen Situation war es besser, die Frauen unter sich zu lassen. So viel Erfahrung hatte der lüsterne Mönch schon gesammelt...

„Ach Kagome...“ murmelte Sango, rückte näher an ihrer beste Freundin heran und nahm sie tröstend in den Arm. Die Schwarzhaarige ließ es über sich ergehen und warf einen sehnsüchtigen Blick gen Tür. Ob er bald wieder kommen würde? Meistens waren die Treffen zwischen den beiden eher kurz und sie machte sich immer Sorgen, wenn Inuyasha so lange mit Kikyou zusammen war. Kagome traute ihr nicht so richtig, immerhin hatte die tote Miko schon einmal versucht, sie umzubringen. Da raschelte plötzlich die Matte an der Tür. Erwartungsvoll sahen die beiden Frauen auf – Sango dazu bereit, eine Schimpftirade auf den Hanyou loszulassen und Kagome bereit, die Tränen zurück zu halten und sie stattdessen in unkontrollierte Wut umzulenken. Wie jedes Mal würde sie den Hanyou auf den Boden schicken, ihn beschimpfen und einfach wieder los stapfen. Irgendwann würde Inuyasha ihr dann nach laufen und sie zurück holen. Wie jedes Mal.

Doch es war Kaede die herein kam. Sie sah alt und ausgelaugt aus und ein grauer Schatten legte sich über die sonst so klaren Augen. Tiefe Sorgenfalten machten sich auf ihrer runzeligen Stirn breit. Kagome sprang auf die Füße. Sie wollte unbedingt wissen, was Kaede zu berichten hatte! Kurz nachdem Inuyasha los gespurtet war um Kikyou zu treffen, war die alte Miko endlich aus ihrer Trance aufgewacht. Sie hatte vollkommen verängstigt und alarmiert zum Fenster gesehen und als sie Shimidamachou erblickt hatte, war sie einfach aufgesprungen und zum Tempel des Dorfes oben auf der Anhöhe geeilt, um sich einen Rat bei den Kamis zu holen. Die anderen hatten gar keine Gelegenheit gehabt sie zu fragen, was sie nun in dem heiligen Feuer gesehen hatte.

„Kaede! Sprich mit uns, was ist los? Was hast du gesehen in deiner Vision?“ fragte Kagome neugierig, jedoch mit besorgtem Unterton in der Stimme und für einen kurzen Moment war ihre Wut und Trauer wie weggeblasen. Doch Kaede schüttelte nur müde den Kopf und setzte sich langsam den kleinen Tisch in der Mitte der Hütte.

„Kindchen, sei so lieb und bringe mir einen Tee, ja?“ sagte sie stattdessen. Kagome nickte und machte sich an die Arbeit. Ein paar zerstampfte Kräuter standen schon in einer Holzschüssel bereit und Kagome braute daraus einen schönen, heißen und sicherlich wohltuenden Tee. Schließlich saßen die drei Frauen um den Tisch und Kaede ergriff das Wort.

„Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Weder habe ich wirklich etwas gesehen, noch habe ich Aufschluss durch das heilige Feuer erhalten, obwohl ich so lange in meiner Meditation war. Auch die Kamis haben meine Gebete nicht erhört.“ sagte sie matt. „Ich habe ein ganz dunkles Gefühl, eine sehr böse Vorahnung, aber ich kann es einfach nicht zuordnen! Es ist, als würde mir die Luft abgeschnürt werden, von allen Seiten! Es ist nichts Klares erkennbar. Es scheint wie ein Spinnennetz Kreise zu ziehen und sich zuzuspitzen, aber ich sehe das Ende einfach nicht. Schwarze Fäden laufen durch unser aller Schicksale, sind ineinander verwoben und scheinen sich an einem Punk zu treffen. Ich weiß nur, dass meine Schwester und Naraku eine Rolle spielen. Aber wie und wann? Und warum und ob die beiden irgendetwas miteinander zu schaffen haben? Ich weiß es einfach nicht. Es macht mich ganz krank!“,berichtete die Alte und schloss resigniert die Augen. Mit Daumen und Zeigefinger rieb sie sich über den Nasenrücken und stieß laut die Luft aus. „Ich bin einfach zu alt für sowas!“

Kagome und Sango tauschten besorgte Blicke. Besonders erleuchtend war dieser Bericht nicht und eigentlich waren sie fast genauso schlau wie vorher. Aber dass Kikyou etwas mit Naraku zu schaffen hatte? Kagome dachte nach. Die tote Miko hatte dem Spinnenhanyou erst vor kurzem das Juwel überlassen, doch stellte sich heraus, dass es ein Hinterhalt gewesen war, geplant von langer Hand. Leider hatte Kikyou nur halb gewonnen, lediglich ein kleines Licht hatte sie in dem pechschwarzen Shikon no Tama hinterlassen – ein Licht, das Naraku eines Tages töten würde, so hofften sie alle. Die drei Frauen saßen schweigend und nachdenklich um den Tisch, versuchten Kaedes Ängste und Ahnungen zu deuten und schlürften bedächtig an ihrem Kräutertee. Vielleicht würde der Tee ja Weisheit bringen, dachte sie sarkastisch. Die junge Miko warf einen Blick hinüber zu dem Korb, den Shippo bei ihrer Ankunft angeschleppt hatte und ließ ihre braunen Iriden über die Blätter und Gräser streichen. Ihr Blick blieb an einer Pflanze mit gelbbraunen und sehr großen Blüten hängen. Irgendwoher kannte sie dieses Gewächs doch, oder? Nachdenklich zog sie die Augenbrauen zusammen und überlegte fieberhaft, während sie die Pflanze weiterhin skeptisch musterte und immer wieder an ihrem Tee schlürfte.

Sie wollte Kaede fragen, doch ihre Zunge fühlte sich mit einem Male so schwer an. Ihre Sicht wurde irgendwie schwammig und ein Taubheitsgefühl schlich durch ihren Körper. Als sie ihren Kopf zu Sango drehen wollte, gehorchte er ihr nicht mehr und ein Gefühl der Panik machte sich in ihr breit. Unfähig zu sprechen brachte sie nur unartikulierte Laute hervor, bis schließlich auch die Muskeln in ihrer Kehle versagten. Kagome riss die die Augen auf und blinzelte, als wolle sie ihre Wimpern dazu bewegen einen Ton von sich zu geben. Ein dumpfer Schlag neben ihr ließ sie wissen, dass die Dämonenjägerin soeben umgekippt war. Kagomes Herz raste wie verrückt und das Blut schoss siedend heiß durch ihre Adern. Mit einem lauten Klirren zerbarst ihre Teetasse auf dem hölzernen Boden und ihre Beinmuskulatur gab nach. Sie landete schmerzlich hart auf der Seite und stieß sich den Kopf an der Tischkante. Ein stechender Schmerz durchzuckte sie wie ein Blitz und sie konnte nur noch verschwommen wahrnehmen, dass Kaede vollkommen unberührt von der ganzen Situation einfach aufstand und weg ging. Sie ließ sie einfach liegen! Kagome japste verzweifeln nach Luft, doch schienen ihre Lungen keine Kraft mehr zu haben. Was war nur los? Da, ein kurzer Funke in ihrem müden Gehirn. Kaum mehr fähig zu einem klaren Gedanken huschte nur noch ein Name durch ihre Synapsen; Schwarzes Bilsenkraut. Ja. Das war es... wo hatte sie es noch mal... Schule...? Schule. Ihre Gedanken wurden müde, zogen sich wie zähflüssiger Teer durch ihr Gehirn, verklebten jede Stelle und machten ein Durchkommen nicht mehr möglich. Schule... Brunnen. Zeit. Inuya... wer? Zeit? Wo bin...? Wer...Ich.

Dann wurde ihr schwarz vor Augen.
 

„Weißt du, ich versteh einfach nicht, warum Inuyasha immer so ist! Merkt er denn gar nicht, was Kagome empfindet?“ entfachte der junge Fuchsyoukai die Diskussion von Neuem und zum mittlerweile fünften Mal. Wie sollte Miroku das einem Kind erklären? Gefühlswirrungen eines halb erwachsenen Hanyous! Wie sollte man so etwas überhaupt erklären? Der Mönch seufzte laut, bückte sich und hob einen weiteren kleinen Ast auf sein Bündel. Hinter ihm maunzte Kirara und sah ihn neugierig an. Na wundervoll, Kirara wollte also auch über die Gefühle eines hitzigen und emotional hin- und hergerissenen Hanyous, dessen Gehirnwindungen einem Ameisenbau glichen, aufgeklärt werden. Warum hatte er sich nochmal Shippo geschnappt und ihn in den Wald geschleppt?! Ach ja... die Frauen. Hm, Frauen. Der Mönch schloss genießerisch die Augen und vergaß für einen Moment seine Umgebung. Ein sehnsüchtiger Laut kam über seine Lippen und beinahe hätte er begonnen zu sabbern, als ihn seine sehr bildhaften Gedanken übermannten... Sango.

„Miroku, halloohooo!“ ertönte es sehr laut direkt an seinem rechten Ohr und erschrocken riss Angesprochener wieder die Augen auf nur um in gefährlich nahe, und ärgerlich blitzende giftgrüne Augen zu blicken. Shippo saß mit verschränkten Armen auf dem Holzstapel in Mirokus rechtem Arm und schaute ihn verärgert aus zusammengekniffenen Augen an. Sein buschiger Fuchsschweif zuckte genervt hin und her.

„Ich erkläre dir das, wenn du älter bist, ja?“ setzte der junge Mann hoffnungsfroh an und legte ein gezwungenes Grinsen auf.

„Immer soll ich alles erst erklärt bekommen, wenn ich älter bin! Ich bin viel älter als du, ja!“ meckerte der kleine Fuchs drauf los, sprang hinunter auf die Erde und trollte sich beleidigt davon. Immerhin hatte der Mönch nun seine Ruhe. Prüfend besah er sich den kleinen Holzstapel auf seinem Arm. Sie waren eine gute dreiviertel Stunde unterwegs. Ob er mittlerweile in Betracht ziehen konnte, gefahrlos zurückzukehren? Sehr ungern würde er der Auseinandersetzung zwischen Kagome und Inuyasha beiwohnen, zumal seine liebste Sango nach diesen Wortgefechten immer unausstehlich war, da es doch immer das gleiche Ende für deren beste Freundin nahm. Hoffnungsvoll drehte er sich um und sah von weitem das Dorf und dahinter den Wald, in dem der Knochenfresserbrunnen und der Zeitenbaum ihren Standort hatten. Doch die Seelenfänger schwebten immer noch über den Bäumen im blauen Himmel. Seltsam. Miroku zog die Stirn in Falten. Normalerweise war Kikyou nie lange da und zumeist kam Inuyasha nach wenigen Minuten sehr niedergeschlagen zurück. Der Mönch dachte an Kaede und deren unruhige Nacht, die von dunklen Visionen und bösen Vorahnungen geprägt war und mit einem Mal überkam auch ihn ein komisches Gefühl in der Magengegend. Ein kurzer Schatten legte sich über seine klaren graublauen Augen.

Ach was! Sicher bildete er sich das nur ein! Die letzte Nacht war einfach zu viel gewesen. Pfeifend drehte er sich wieder um und ging den Waldweg weiter. Vielleicht konnte er zusammen mit Shippo und Kirara noch etwas Nettes zu Essen für den Abend auftreiben. Ein paar Minuten lang ging er gut gelaunt dahin und schwelgte in seinen Fantasien, bis ihm irgendwann bewusst wurde, dass es seltsam still um ihn war. Er konnte kein Vogelgezwitscher mehr hören und von Shippo und Kirara gab es keine Spur! Abrupt blieb er stehen, ließ das Holz fallen und sah sich, breit zum Kampf, alarmiert um.

„Shippo! Kirara!“ rief er in den stillen Wald hinein, doch nur das Echo seiner nervösen Stimme kam zurück. Hier ging doch etwas nicht mit rechten Dingen zu! Gehetzt huschten seine Augen durch das Unterholz und mehrmals überkam ihn das Gefühl, dass ihn jemand von hinten beobachtete. Doch jedes Mal, wenn er sich mit einem schnellen Ruck umdrehte, um mit seinem Stab anzugreifen, war da nichts. Gar nichts. Sein Herz schlug immer schneller und allmählich wurde er immer beunruhigter. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Wer trieb hier sein Spiel mit ihm?!

„Komm raus!“ rief er aufgebraucht, doch gänzlich konnte er das Zittern seiner Stimme nicht unterdrücken. „Shippo? Shiiipoooo!“ rief er abermals. Keine Antwort. Miroku rannte los in Richtung des Dorfes so schnell ihn seine Füße trugen. Etwas stimmte ganz und gar nicht! Er hätte verdammt noch mal auf sein Bauchgefühl hören sollen! Als er näher kam, konnte er erkennen, dass keine Menschenseele dort war. Die Felder waren verlassen, alle Leute einfach wie vom Erdboden verschluckt. Nur Stille, kein einziges Geräusch drang an sein Ohr. Der Houshi hielt auf Kaede-samas Hütte zu, sprang mit einem Satz durch die Türe und fand...

Nichts. Alles leer.

Vollkommen verwirrt sah er sich um. Alle Gegenstände standen noch dort, wo sie vorher auch waren! Kagomes überdimensionaler Rucksack in der Ecke, daneben die leer gefegte Tortenplatte. Neben der Kochstelle der Korb mit den Kräutern und ein Teesieb. Auf dem Tisch standen zwei benutzte Teetassen und aus einer kräuselte sich sogar noch heißer Dampf empor. Hastig kniete er sich an den Tisch und schrie schmerzhaft auf. Scherben! Er hatte einen tiefen Schnitt im Knie.

„Hallo? Wo seid ihr alle?“ rief er verzweifelt. Das war doch nicht normal! Mutterseelen allein humpelte er aufgebracht durch das Dorf und rief immer wieder nach seinen Freunden oder nach irgendjemandem. Er rannte weiter in Inuyashas Wald, alle Sinne bis aufs Äußerste gespannt, seinen Stab kampfbereit umklammernd. Keuchend rannte er den Waldweg entlang, über die Lichtung hin zum Zeitenbaum, wo er Inuyasha und Kikyou vermutete. Am Rande seiner Wahrnehmung konnte er eine vage bekannte Dämonenaura ausmachen, die sich schnell näherte. War das... ? Ja. Inuyashas älterer Halbbruder. Was wollte der hier? Er war doch nicht für diese mysteriösen Umstände verantwortlich, oder doch?

Mit wehenden Gewändern trat der Mönch schließlich durch die dichten Büsche, die den Zeitenbaum umgaben und näherte sich vorsichtig.

Doch was er dort sah verschlug im die Sprache und raubte ihm den Atem.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche Seelenfinsternis viel Spaß für das nächste Kapitel. Hoffentlich habe ich dich gut ins Schwitzen gebracht und ich bin sehr gespannt, was du draus machst! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KagomeKizu
2017-04-14T21:33:39+00:00 14.04.2017 23:33
Wer da wohl dahinter steckt?!?
Und warum wurden Kagome und Sango von "Kaede" (wenn sie es den wirklich war) betäubt?
Und was hat Miroku wohl gesehen?
Fragen über fragen. 😁
Ich würde sagen Kikyo und Naraku, aber ich lass mich überraschen und verschwinde ins nächste Kapitel.

Glg Kago
Antwort von:  CreamOverMoon
14.04.2017 23:49
hihi^^ es wird noch besser *_*
Ich wünsche dir viel Spaß beim weiterlesen :)
Vielen Dank für deinen Kommi ^_^
Von:  KagomeKizu
2015-04-27T11:23:58+00:00 27.04.2015 13:23
Wie spannend, bin schon gespannt wie's weiter geht.
Lg Kago
Antwort von:  CreamOverMoon
14.04.2017 23:49
Danke <3
Von:  Rinnava
2015-01-10T01:38:32+00:00 10.01.2015 02:38
tolles Kapi
ich bin schon gespannt wie es weiter geht
Lg Rin
Antwort von:  CreamOverMoon
10.01.2015 12:40
Danke sehr ^^ Das bin ich auch ;)
Von:  XxGirlyxX
2015-01-09T21:40:15+00:00 09.01.2015 22:40
Ohje soooo spannend >.< wie kannst du da aufhören. Waaaaaas sieht er denn 😩
Bin wirklich schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Die Idee von euch beiden finde ich übrigens auch spitze macht weiter so :D
Freue mich schon auf das nächste Kapitel
Lg XxGirlyxX
Antwort von:  CreamOverMoon
10.01.2015 12:40
Genau deshalb höre ich da auf ^^ Ich darf es Seelenfinsternis ja nicht zu einfach machen ;) Das musst du sie fragen, was er da sieht ^^ Ich hoffe, die klärt es im nächsten Kapitel auf :)
Vielen Dank! Ja, ich freue mich auch schon auf das nächste Kapitel *__*
Von:  Teshy
2015-01-09T19:29:44+00:00 09.01.2015 20:29
Ich liebe dich! :D XD
Antwort von:  CreamOverMoon
10.01.2015 12:39
Haha :D Danke :)


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