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Leben

von

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Angriff

Noch immer hatte ich einen Druck im Schädel der mich beim Aufstehen etwas schwanken ließ.

„Hey alles in Ordnung?“, nickend ließ ich mich von ihm aufhelfen und stöhnte als ich mit meinem kaputten Arm versuchte mich an der Couch festzuhalten.

Ich knickte weg und wäre auch gefallen, wenn Raizel mich nicht aufgefangen hätte.

„Autsch...“

„Vielleicht solltest du ins Bett. Wirklich geschlafen hattest du ja nicht letzte Nacht.“

Das allerdings stimmte. Letzte Nacht das war eine Bewusstlosigkeit auf die ich gerne verzichtet hätte.

„Ja, aber wie soll es jetzt weiter gehen?“

„Um das kümmern wir uns Morgen! Geh jetzt erst mal schlafen ich mache hier noch etwas sauer und werde dann ebenfalls Ruhen.“

Ich wollte erst widersprechen, aber das wäre sinnlos. Denn es würde nichts bringen und der Vampir hatte ja Recht. Nur leider war es noch immer nicht in meinem Interesse.

Noch wollte ich nicht schlafen. Die Nächte nach Vampirangriffen waren immer schlimm, was das Schlafen anging. Ich wusste schon jetzt das ich Alpträume haben würde und das war nicht sehr nach meinem Geschmack. Schon gar nicht wenn es welche aus der Nacht waren, in der meine Familie getötet wurde.

Seufzend ließ ich mich in mein Zimmer führen und ließ Raizel wieder meinen Arm verbinden. Auch das würde in der Nacht sicherlich schmerzhaft werden.

„Kannst du mir bitte einen Gefallen tun und den Verband so binden das ich den Arm im Schlaf nicht belasten kann. Zur Not binde mich ans Bett fest.“, bat ich leise und sah zu Raizel nach oben.

Der legte mir eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft.

„Nein werde ich nicht. Ich werde hier bleiben und darauf achten das du dich nicht selbst verletzt.“ Das passte mir zwar auch nicht. Aber es war besser als am nächsten Morgen immer noch einen gebrochenen Arm zu haben, dass war nerviger als man im ersten Moment dachte. Man konnte kaum etwas tun. Nicht mal richtig schreiben konnte ich, da es meine rechte Hand war und nicht die Linke.

Grummelnd nickte ich also und legte mich in mein Bett und Raizel nahm neben mir platz. Aber er saß an die Bettlehne gelehnt und blätterte in eines der Bücher, die noch immer neben meinem Bett lagen.

Es dauerte auch nicht sehr lange und ich war eingeschlafen.
 

Überraschender Weise hatte ich keinen Alptraum, wenn ich ehrlich sein sollte hatte ich gar keinen Traum, oder besser ich konnte mich nicht mehr daran erinnern als mich der Vampir weckte.

Verschlafen setzte ich mich auf und wunderte mich warum denn mein Handgelenk so weh tat.

Als ich es betrachtete wusste ich es. Mehrere blaue Ringe zeichneten sich um meinen Unterarm wie mehrere Armreife.

Fragend sah ich zu Raizel hoch, der inzwischen aufgestanden war und meinen Verband wieder löste. Wenigstens war meine Schwellung am Arm zurück gegangen und er war nur noch blau, violett, gelb und grün.

„Ich musste dich festhalten, du wolltest im Schlaf immer wieder an den Verband greifen und hast dich gewehrt, wenn ich dich daran hindern wollte dich zu drehen.“ erklärte er kurz und betrachtete kritisch meinen rechten Arm.

„Der Bruch scheint zwar gut geheilt, aber noch nicht vollkommen gesund zu sein. Aber einen Verband braucht er glaub ich nicht mehr. Der Rest wird gewiss Morgen verschwunden sein. Mich erstaunt immer wieder wie schnell du eigentlich heilst. Du macht den jungen Vampiren Konkurrenz. Sie heilen auch schnell, aber nicht so schnell wenn sie ausgehungert sind und vermutlich haben sie dann auch nicht deine Stärke. Es ist nach wie vor erstaunlich.“ meinte der Rumäne und zog mich auf die Beine.

„Essen habe ich schon gemacht. Ich hoffe es schmeckt dir. Wirklich kosten wollte ich es nicht. Dann würde mir nur schlecht werden.“ meinte er und schob mich Richtung Bad.

Ohne zu protestieren ging ich dann auch unter die Dusche und versuchte am Geruch zu erraten was Raizel da vollbracht hatte.

Nun als ich in die Küche ging wusste ich es. Es waren simple Reisbällchen, aber ich war dennoch irgendwie gerührt und auch belustigt, da sich Raizel immer mehr wie eine Mutter benahm und nicht wie eine blutrünstiger Vampir, der er ja eigentlich auch sein sollte.

Ich wollte mir gerade den ersten Bissen in den Mund schieben und anfangen genüsslich zu kauen, als Raizel mich zu sich zog und mir mal wieder die Kontrolle über mein Kinn entriss.

"Wasch zun Teuchel nachscht ju ta?", versuchte ich ihn zu fragen, als er mein Kiefer zwang sich zu öffnen und meine Oberlippe nach oben schob.

Erst wollte ich meine Frage wiederholen, da er keine Regung zeigte, kurz darauf ließ er jedoch meine Lippe und Kiefer in Ruhe und ich konnte ihn strafend anfunkeln, während ich mich bemühte meinen Kiefer wieder einzurenken.

"Deine Schneidezähne..."

"...was ist mit denen?" unterbrach ich den Vampir und tastete mit meiner Zunge an besagten Zähnen herum.

"...sie sind spitzer und länger geworden!", beendete er seinen Satz, aber das wusste ich in zwischen auch schon, denn ich schmeckte schon das Blut in meinem Mund, als ich mich an meinen Zähnen geschnitten hatte.

"Dein Herz schlägt aber noch und wie es scheint hat sich auch an deinen...äh... Essgewohnheiten nichts geändert"

"und was jetzt?", langsam machte sich ein Gefühl von Unbehagen in meiner Brust breit und weigerte sich strickt wieder zu verschwinden.

"Nichts."

Erst dachte ich Raizel würde nichts weiter dazu sagen, aber mein Blick muss ihn wohl doch angespornt haben weiter zu reden.

"Wir können dagegen nichts tun und das einzige was uns bleibt, neben dem weiteren Beobachten, wäre zu vermeiden das Irgendjemand die Veränderung bemerkt. Hast du welche bemerkt?"

"Was? Veränderungen?", er nickte.

Nur um dann, nach knapp fünf Minuten Stille, ein Kopfschütteln als Antwort zu bekommen.

"Vielleicht im Verlauf des Tages." Ich hoffte nur das dem nicht so war, auf noch mehr Veränderungen und seltsames konnte ich gern verzichten, auch Raizels Klub der Blutsauger, wollte ich nur sehr ungern beitreten.

Mein Leben war zwar alles andere als einfach und oft wünschte ich mir sogar zu sterben, da ich keinen Sinn mehr darin fand.

Aber, so gering, um ein Vampir zu werden, schätzte ich mein Leben dann doch nicht.

Seufzend begann ich dann doch noch zu essen und war gezwungen auch noch mittendrin aufzuhören weil der Strom plötzlich verschwand.

Raizel und ich sahen beide hervorragend im Dunkeln und brauchten eigentlich kein Licht, aber dennoch fanden wir es seltsam und sahen zur Lampe hoch. Um es ganz genau zu wissen, betätigte der Vampir den Lichtschalter noch mehrmals und zuckte dann mit den Schultern. An sich störte es mich nicht im dunkeln zu sitzen und mein Essen zu beenden, aber ich besaß eine Truhe, oder besser Gefrierschrank, und fand es weniger angenehm wenn meine ganzen Nahrungsmittel auftauen und dann verderben würden.

Kurz warf ich ein Blick auf die Uhr an der Wand und runzelte die Stirn. Es war zwar schon spät, aber dennoch würde die Sonne erst in einer Stunde aufgehen.

Für solche Fälle hatte der Grundbesitzer Solaranlagen auf dem Dach angebracht, diese versorgten die Haushalte mit genügend Strom, um einzelne Geräte benutzen zu können. Aber leider besaßen sie keinen direkten speicher, und somit musste die Sonne scheinen, um die Teile wirklich benutzen zu können. In einer Stunde würde meine Truhe zwar nicht abtauen, aber sollte es regnen oder auch nur nebelig sein, dann würde die Versorgung kaum reichen um alle 86 Stockwerke zu versorgen.

Eigentlich wohnten auf einer Etage 4 Familien, doch auch wenn die wenigstens davon bewohnt waren, und die obersten zehn Stockwerke, so wie meines als Dachgeschoss nur eine Wohnung hatte und der Fahrstuhl nur mit einem Schlüssel in den Stockwerken öffnete. Aber auch wenn nur der Besitzer des Stockwerkes auf dieser Ebene aussteigen konnte, befand sich der Fahrstuhl doch noch in einem Flur, der zur erst dann zur Haustür führte und die in die Wohnung und meine war eine davon.

Ich seufzte kurz und wollte weiter essen als Raizel mich wieder aufhielt, dieses Mal etwas unsanfter als zu vor. Er riss mich am Nacken nach oben und presste mich so heftig gegen die Wand das meine Schultern knirschten... Oder war es die Wand? Keine Ahnung, ich wusste nur das es verdammt weh tat.

Aber sprechen konnte ich nicht, da Raizels Augen anfingen in einem unheimlichen rot zu glühen und er meine Haut am Hals auf schnitt und das Blut das dunkel hervorquoll gierig zu betrachten schien.

Meine erste Vermutung, war das er mal wieder die Kontrolle verlor und mich beißen würde, meine zweite war ein Test und die dritte ein verdammter Versuch mir doch noch Angst zu machen.

Seine Lippen senkten sich auf meiner Haut und er begann zu saugen. Scharf sog ich die Luft ein, denn er biss nicht zu sondernd leckte nur genüsslich die paar Tropfen auf, um mich dann wieder los zu lassen.

Seine Augen glühten noch immer, aber er taumelte zurück und ließ sich auf einen der Stühle fallen.

"Was zum Teufel sollte das?!" fluchte ich und rieb mir meinen Hals.

"Ich musste sicher gehen."

"Wegen was?!" fragte ich bissig und schaute ungehalten auf den sitzenden Mann herab,

"Deine Augen glühen ebenfalls, aber Violett und nicht rot, ich wollte sichergehen das dein Menschenblut noch immer rein ist und nicht mit dem meines Volkes verschmolzen."2

"Ach und dafür musstest du die Wunde aufreizen?" fragte ich noch immer ungehalten. "Ja." war alles was er dazu noch sagte.

"Warum?!"

Dieses Mal schien er genervt von meiner Neugier und Unwissenheit zu sein. "Weil es die Stelle ist, die als erstes mit meinem Gift in Kontakt gekommen ist!"

"Ah... ja..." Verwirrung zeichnete sich in meinem Gesicht ab und ließ mich meine Wut doch noch mal runterschlucken.

Die Wunde war dann auch schon geschlossen und meine Wut verrauschte wieder.

"Und ist es noch rein?" fragte ich beruhigt und bekam ein lächeln und nicken als Antwort.

"Wir müssen dann auch langsam los."

"Was ist mit dem Strom? Taut dann nicht alles auf."

"Ja schon aber auf dem Dach sind Solaranlagen, die versorgen uns dann schon mit Strom, der reicht für den Kühlschrank und das Frostfach." Um meine Antwort zu bestätigen zeigte ich nach oben Richtung Dach, als wenn Raizel durch die Decke sehen könnte. Er nickte, packte noch meine Sachen ein und zusammen gingen wir los.

Auf die Frage hin warum er denn meine Sachen trug antwortete er mir nur. "Du bist noch immer verletzt und nun mein Partner, außerdem bin ich stärker." Nun alles davon entsprach der Wahrheit, mein Arm war noch immer gebrochen, die Rippen geprellt, ich war sein Partner und er war um längen stärker als ich... oder jede andere Person die ich kannte.
 

Der Weg zur Schule verlief größten Teils schweigend.

Obwohl wir wirklich früh aufgebrochen waren und dementsprechend zeitig das Schulgelände erreichten, hatte sich bereits eine Traube aus Menschen um etwas gebildet, das nicht einmal Raizel erkennen konnte. Die Mädchen quickten und kreischten die ganze Zeit, während die Jungen, welche in der Minderheit waren, einfach nur daneben standen und zu schauten.

Wir sahen und gegenseitig an und entschieden einstimmig, das wir gar nicht wissen wollten was oder wer sich dort in der Mitte befand. Aber wir waren dankbar, denn so hatten Raizel und ich unsere Ruhe und erreichten den Klassenraum unbeschadet.

Na ja bis auf das eine mal als ich stolperte und mir den Ellenbogen an der Wand stieß.

"Du scheinst wirklich das Pech anzuziehen oder? Wie schaffst du es auf einer geraden Fläche, ohne Gedränge über deine eigenen Füße zufallen und dir dabei auch den Ellenbogen aufzuschlagen?" fuhr mich Raizel an, nach dem sich die Wunde wieder geschlossen hatte und er es wagen konnte zu atmen.

"Es ist ja nicht so das ich mich mit Absicht verletzte, nur um dich in den Wahnsinn zu treiben." schmollte ich und packte meine Sachen aus, nachdem ich meine Sachen von Raizel erhalten hatte.

"Pah... irgendwann nehme ich dir das nicht mehr ab. So oft kann man sich doch gar nicht verletzen!" knurrte der Vampir und schob den Tisch wieder an meinem.

"Doch, wenn man ein Tollpatsch ist und nicht auf seine Füße achtet!" grinsend setzte ich mich und betrachtete den Vampir gelangweilt.

"Es scheint eher so, als würde die Geschwindigkeit zwischen Reflexen und Bewegung nicht zusammen passen. Dein Kopf reagiert schneller als es dein Körper kann und deswegen stolperst du über deine eigenen Füße."

"Ähmmmm wenn du meinst... du bist der Experte."

"Nein ich vermute nur und weiß es nicht, in deinem Fall bin ich mir nicht mal sicher ob es jemanden wie dich schon mal gab!"

"Naja wenigstens bin ich ein Unikat."

"Das bist du wirklich in Art und Charakter."

Die Unterhaltung zwischen uns war belanglos, es war nur etwas um die Stille zu vertreiben die sonst geherrscht hätte. In Schulen sollte es nie still sein. Unterhaltungen von Schülern, das lehren der Lehrer, kratzen der Stifte, knacken der Tasten vom Handy unterm Pult, oder die Schritte des Wachpersonals auf den Gängen, in Schulen gab es immer irgendwelche Geräusche, vollkommene Ruhe war in dieser Art von Gebäude unheimlich und gespenstisch. Instiktiv vertrieben wir Schüler diese Stille und vermieden es unter allem Umständen eine aufkommen zu lassen.Als würde etwas schreckliches passieren, wenn die Schule stumm werden würde.

Nun jedoch war es nicht mehr nötig, der Lärm vom Schulhof hatte den Flur und bald unseren Raum erreicht. Wieder dieses Kreischen der Mädchen.

Als die Tür aufging, strömten die Schüler herein, gerade rechtzeitig zum Klingeln.

"Erinnere mich daran nachher diese Klingel leiser zu stellen, oder sie gleich zu zerstören... aua... meine armen Ohren." jammerte Raizel und rieb sich die Ohrmuschel um den Schmerz davon zu reiben.

Aber ob es wirklich funktionierte war Zweifelhaft.

Grinsend wannte ich mich,in meinen Haaren spielend, wieder dem Fenster zu. An meinen Haarspitzen herum zu nesteln, war eigentlich eine Angewohnheit bei der ich dachte sie schon abgelegt zu haben. Hin und wieder jedoch schlich sie sich dennoch in mein Tun. Meist dann wenn ich guter Laune war, also wirklich eher selten.

Es dauerte nicht lange und der Grund des Krachs betrat den Raum. Ein junger Mann vielleicht zwei oder drei älter als ich selbst. Seine Haare waren blond, jedoch eindeutig geblichen. Am Ansatz konnte man schon dunklere Haarschichten erkennen. Wie ich weiß war, war der Kerl gelb oder golden. Er trug mehrere Ringe an der einen Hand und um der anderen eine dicke Uhr. Körperlich wirkte er ebenso fit wie jeder andere Mann in seinem Alter der etwas für seine Figur tat, nur seine Glieder waren etwas länger und gaben ihm etwas elegantes. Seine Haare waren etwas länger als meine, wenn auch besser zurecht gelegt, gestilet und frisiert. Jeder Strähne betonte etwas an seinem Gesicht, seine schwarzen Augen, die Wangenknochen, oder einfach nur den Schwung seines Hals, um dem eine goldene schwere Kette hing. Kurz er entsprach genau der Sorte Mensch die ich auf den Tod nicht leiden konnte! Bestätigt wurde das ganze noch durch eine arrogante Körpersprache, die jedem ein Warnschild war sich nicht mit dieser Person anzulegen. Auch wenn er eine andere Ausstrahlung hatte wie Kaito waren sie sich dennoch ähnlich.

Der gravierendste Unterschied zwischen den Beiden war dieser geheuchelte Ausdruck Scham, Freundlichkeit und Bescheidenheit. Kaito hingegen sah man seine Persönlichkeit an, er wollte sie auch nicht verbergen. Beide aber sonnten sich in der Aufmerksamkeit.

Ich kannte den Jungen irgendwo her, nicht das ich ihn schon mal getroffen hatte, aber sein Name und Gesicht waren mir durchaus bekannt. Nach einem Blick aus dem Fenster wusste ich es. Ein riesiges Plakat wurde an der Haltestelle befestigt, mit ihm als Motiv. Dieser Typ war entweder Schauspieler oder Model, kein Wunder also warum jeder hier im Raum, Raizel und mich ausgenommen, an seinen Lippen klebte. Wie ein Verdurstender an reinstem Wasser.

"Er wird uns eine Weile begleiten, seid freundlich und führt ihn hier herum. Jetzt bekam ich also noch einen Banknachbarn. Stumm seufzend sah ich wieder aus dem Fenster, sah jedoch wieder auf als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung war nahm. Keine Hastige oder bedrohliche, eine einfache Bewegung.

Dennoch zuckte ich auf meinem Stuhl zurück. Das Gesicht des Neuen ...Neuen befand sich direkt vor meiner Nase, vielleicht 20 cm entfernt, wenn überhaupt. "Do you speak english?" wurde ich mit starken japanischen Akzent gefragt, neben mir hört ich ein leises glucksen, da schien jemand seinen Spaß zu haben. "Ja, spreche dennoch Japanisch mit mir, ich bin kein Ausländer." erwiderte ich ohne eine Gefühlsregung. "Bist du dir da sicher?" jetzt wurde das Glucksen zu einem leisen lachen. "Ja bin ich! Ich habe Japan nie verlassen, noch hat es irgendjemand aus meiner Familie!" verwirrt legte der Kerl den Kopf etwas schief und betrachtete mich eingehender. "Hmmm... ich mag dich... ab sofort wirst du mein Lover sein!" Damit schnappte er sich mein Kinn und küsste mich. Wäre ich durch seine Worte nicht so geschockt gewesen, hätte ich den Kuss verhindern können, so aber riss ich die Augen auf, holte aus und schlug zu. Wirklich getroffen hatte ich ihn aber nicht mehr, Raizel hatte ihn zuvor weg gezogen und ihn damit vor einem blauen Auge bewahrt. "Fass mich nicht an!" keifte er in Raizels Richtung, hoch gezogene Augenbrauen waren die Antwort. Auch ich war überrascht, bis her war ich der einzige gewesen, der Raizels Anziehungskraft widerstand, nun war ein zweiter aufgetaucht. Zumindest glaubte ich das, aber kaum das sich der Kerl zu ihm umdrehte änderte sich sein Ton. Erst wanderte sein Blick zu mir, dann zu Raizel, wieder zu mir, dann setzte er sich mit einem abfälligen Blick in meine Richtung. Damit wäre das wohl auch geklärt.

Nun da sich der Tumult gelegt hatte, schien sich auch der Lehrer erinnert zu haben, das eigentlich Unterricht war... sein Unterricht. Noch immer sauer wendete ich mich wieder dem Fenster zu. Draußen konnte ich wenigstens die Wolken beobachten, der Tag sah vor ein paar Minuten noch so sonnig aus, jetzt jedoch schien es eher zu regnen. Es passte perfekt zum wechsel meiner Laune. Irgendwie schien ich diese Typen anzuziehen, Typen die einfach irgendjemanden küssten und dann beleidigt waren, wenn man sich wehrte. Pah... Raizel hätte den Kerl nicht wegziehen sollen! Wäre mir doch egal gewesen wenn ich den Zorn der Klasse auf mich zog, selbst der Kuss alleine hatte mir mörderische Blicke der Mädchen eingebracht, jetzt mit dem Schlag waren auch die Jungen mal wieder gegen mich. Seufzend sah ich einer kleinen Wolke nach und versuchte an alles zu denken, nur nicht an den Ort an dem ich mich gerade befand.
 

Das Klingeln erlöste mich dann aus meiner Starre, auch wenn es auch mir in den Ohren schmerzte hatte ich Mitleid mit dem Vampir neben mir. "Tut dein Arm weh?" fragte er mich, verwirrt sah ich ihn an und runzelte die Stirn. "Wie kommst du darauf?"

"Du reibst ihn dir schon dir ganze Zeit."

Ein Blick nach unten, dann nach Raizel gefolgt von einem leichten Nicken, wenn auch erst nach einiger Zeit.

"Ein bisschen, es brennt irgendwie."

"Das wundert mich nicht. Als du den Kerl schlagen wolltest, hattest du sämtliche Muskeln angespannt. Vermutlich wäre er erneut gebrochen, hättest du getroffen... ganz zu schweigen vom Kiefer deines Verehrers. Warum hast du auch mit rechts zuschlagen wollen und nicht mit deiner anderen Hand?" Ich war mir ziemlich sicher das es dem Vampir nicht wirklich um die Wahl meiner Fäuste ging, sondern mehr um den Grund an sich.

"Ich bin nun mal Rechtshändler, außerdem habe ich nicht mehr daran gedacht!" das war sogar die Wahrheit. Nur leider war die Antwort für Raizel nicht die richtige gewesen, denn der verpasste mir eine Kopfnuss.

"Au! Wofür war das!"

"Frag noch mal so doof und du fängst dir noch eine!" fuhr er auf, "Denk mal etwas an deine Gesundheit! Wie kannst du einen gebrochenen Arm vergessen?! Wenn das so mit dir weitergeht bringst du dich wirklich noch ins Grab!" mit jedem seiner Worte tippte mir Raizel mit dem Zeigefinger auf den Brustkorb.

Das Problem mit Raizel war, dass hatte ich in meinen paar Tagen schon herausgefunden, er hatte diese dumme Angewohnheit Recht zu haben und zu behalten! Seufzend rieb ich mir dir Stirn, fuhr mir dann mit besagter Hand durch die Haare, natürlich war es meine rechte Hand die ich benutzte. Raizel knurrte leise, als wolle er sein Missfallen kundtun. Nach einem unnachgiebigen Griff um mein gesunden Arm, zog er mich mit sich. "Hey wohin bringst du mich?" ich musste mich beeilen, dass meine Füße den Seinen folgen konnten. "Es war ein Fehler..."

"Was war ein Fehler?"

"Zu glauben du seiest vernünftig genug, um deinen Arm Ruhen zu lassen. Ich hatte aber nicht mit der menschlichen Eigenschaft gerechnet, Dinge die sie nicht mögen einfach zu ignorieren oder zu vergessen." antwortete er mir. Jetzt wusste ich auch wohin wir gingen: Ins Krankenzimmer! Mal wieder! "Besonders du scheinst darin ein Experte zu sein. Ich lege dir wieder einen Verband an!" Das passte mir gar nicht! Raizel wusste das ich stärker war als ein normaler Mensch, er wusste auch das ich es nicht mochte diesen Verband zutragen, also verhinderte er das ich ihn eigenhändig abnahm. "Muss das sein? Ich passe jetzt auch auf, wirklich!"

"Ja! Auch wenn ich glaube das du nicht von der Sorte Mensch bist, die andere Leute absichtlich belügt. Ich bin mir sicher das ich dir vertrauen kann. Aber es tut mir Leid, wenn es um deine Gesundheit geht solltest du dir selbst nicht mehr vertrauen. Glaub mir du verrätst dein Vertrauen in dir selbst." Ich hatte keine Ahnung was er damit meinte, wirklich ich verstand nur Bahnhof.
 

Bei den Schwestern bekam nicht nur ich eine Standpauke sondern der nette Vampir ebenfalls. Immerhin hatte er sein Versprechen gebrochen. "Ha." das konnte ich mir einfach nicht verkneifen, sobald wir das Gebäude verlassen hatten. Glücklich mit mir und der Welt empfing ich den missbilligenden Blick Raizels. Ein wenig Schadenfreude hat noch niemanden geschadet.

"Was haben wir jetzt?!" Seine Stimme war alles andere als freundlich, aber das brachte mich nur dazu noch breiter zu grinsen. "Sport."

"Ah also ein Fach wo du nichts tun kannst, wenigstens nicht heute oder Morgen..."

"Aber..."

"Kein aber, dein Arm ist noch immer nicht geheilt, DU schaffst es gewiss hinzufallen, dich zu stoßen, oder den Ball zu werfen und machst damit alles wieder schlimmer.

"hmmmpf." grummelnd stapfte ich weiter Richtung Turnhalle. Als ich aber einen blonden Schopf erkannte, lenkte ich schnell in eine andere Richtung ein, diese führte zwar ebenfalls zur Turnhalle, war aber nicht so beliebt, vor allem da sie mehr als die doppelte Strecke darstellte. Das nahm ich gerne in kauf wenn ich dadurch dem Neuen aus dem Weg ging.

"Keine Sorge ich werde auch kein Sport mit machen."

Misst das hieß also ich hatte wirklich keine Chance auch nur daran zu denken, diesen dummen Verband loszuwerden. Der gute Raizel muss wohl meine Gedanken gelesen haben, denn er sah missbilligend zu mir.

"Ich kann zwar deine Gedanken nicht lesen, aber das muss man auch nicht können wenn man dich ein wenig einschätzen kann. Als wenn ich dir die Chance geben würde." ich muss wohl geschockt ausgesehen haben, denn er lachte laut. "Außerdem ist es sehr hilfreich wenn du deine Gedanken laut aussprichst."

"Ich habe doch nicht..."

"Doch hast du. Ein Mensch hätte dein Gebrabbel vermutlich nicht gehört, mein Gehör ist aber feiner als das eines Hundes."

"Dumme Fledermaus..."

"Na na wir wollen doch nicht unfair werden. Eine Fledermaus hört um einiges besser als ich, Ultraschall nehme ich nicht mit den Ohren war!" Irgendwie klang es gerade so, als würde er Ultraschall mit einem anderen Sinn als den Ohren wahrnehmen.

Aber ich würde mich hüten ihn danach zu fragen.

Vor der Turnhalle hatte sich erneut eine riesige Traube gebildet. Wir waren noch nicht da, aber man sah sie dennoch auch aus der Entfernung. Als ich einen Blonden Schopf in der Mitte ausmachte, beschloss ich einen anderen Weg zu nehmen. Der war zwar länger, aber dafür ruhiger. Zum Glück waren die Reichen meist zu faul zum laufen.

Raizel schien damit kein Problem zu haben, denn er folgte mir schweigend. Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum unterricht. Dennoch hatte sich die Traube nicht gelichtet.

"Irgendwie mag ich den Neuen." hörte ich Raizel glucksend neben mir sagen.

"Er gönnte dir Ruhe."

"Jep. Dir hingegen scheint er alle Aufmerksamkeit zu schenken." das Grinsen hörte ich sogar aus seiner Stimme heraus.

Seufzend sah ich wie der Blonde Kopf sich auf den Weg in unsere Richtung machte. "Einer reicht mir völlig, bleib weg." bat ich niemand bestimmten.

"Ach wirklich?" Raizel schien etwas gekränkt zu sein. "Ja wirklich. Ich bin diese ganze Aufmerksamkeit nicht gewohnt. Jetzt habe ich zwei begehrte Kerle, die sich anscheint nur für mich interessieren und damit den Neid der anderen auf mich lenken. Als wäre diese Schule nicht so schon schwer genug." erklärte ich ihm.

"So betrachtet... es sei dir verziehen." Als wenn ich um Verzeihung bitten würde! Es war nun einmal so, damit musste sich der Vampir abfinden.

"Shiro-chan!" Wenn mich Raizel Shiro nannte hatte ich kein Problem damit, aber dieser Kerl war eindeutig Japaner und kannte die Regeln hier. Bei ihm passte es mir gar nicht. Nicht nur verwendete er meinen Vornamen, nein er verwendete auch noch diese Verniedlichung. "Für dich immer noch Okumura-kun! " zischte ich in die Richtung des möchtegern Stars.

Gleichzeitig versuchte ich mich hinter meinem Schatten zu verstecken. Nur leider nicht schnell genug. Ich wurde am Arm hinter Raizel wieder hervor gezogen. "Autsch!" fauchte ich. Denn der Kerl hatte ausgerechnet meinen Verband gegriffen. Der Schmerz zuckte nicht nur durch meinen Unterarm, sondern auch durch meine Schulter und Ellenbogen. Kein Wunder, er hatte nicht meinen Arm sondern nur den Verband zwischen Nacken und Unterarm in der Hand.

Als er daran zog, baute er automatisch den Druck am Bruch und im Gelenk auf. "Spinnst du!" fauchte Raizel neben mir. Gleichzeitig griff er zu der Hand die noch immer meinen Verband in der Hand hielt. Es war wirklich nur der Griff ans Handgelenk, dennoch kniete der Star vor Raizel keuchend im Staub. "Er trägt den Verband nicht umsonst!" zischte er ihm entgegen bevor der Vampir den Menschen von sich stieß. "Er gehört mir! Nimm deine dreckigen Pfoten von Shiro-chan!" darauf hin konnte ich nur verdattert da stehen und blinzeln. Dieses Mal war ich es der die Hand zur Seite schlug. "Ich gehöre Niemanden außer mir selbst!" knurrte ich gleichzeitig und machte einen Schritt zurück.

"Willst du denn keine Abende in einer Suite verbringen, in einem Sterne Restaurant essen gehen, oder neue Klamotten, oder ein Auto, eine bessere Wohnung?" fragte er mich, langsam wurde ich etwas ungehalten. "Ich bin nicht käuflich! Meine Wohnung ist groß genug, Sachen habe ich auch genug, ein Auto brauch ich nicht. Ich habe es nicht nötig mir das schenken zu lassen!"

"Wie wahr!" fügte Raizel hinzu, aber ich war noch nicht fertig.

"Solche Typen wie du sind das letzte, denken wunder was sie sind, nur weil sie reich sind! Du bist schlimmer als der ganze Rest dieser Schule, die sind wenigstens ehrlich und heucheln kein Mitgefühl, oder Bescheidenheit. Damit zeigst du nur das du Arroganter bist all die anderen Zusammen!"

Damit drängte ich mich an ihn vorbei, würdigte ihn keines weiteren Blickes. Aber ich war der Meinung ein 'das werden wir ja sehen' gehört zu haben, bevor der Vampir und ich die Turnhalle nach dem Lehrer betraten.

Ein Blick auf den Verband reichte dem Lehrer um meine Sportbefreiung anzunehmen. Raizel hatte ebenfalls eine aus dem Ärmel gezaubert, mit der simplen Lüge sich etwas gezerrt zu haben, wurden wir gebeten auf der Tribüne platz zunehmen und Schiedsrichter beim Basketball zu spielen.

"Da kann doch nichts weiter passieren!" beruhigte ich den anderen, nachdem wir uns an der Punktetafel nieder gelassen hatten.

"Bei deinem Glück bekommst du einen Ball ins Gesicht, oder noch schlimmer auf den Arm. Tut er eigentlich noch immer weh?"

Kopfschüttelnd verneinte ich die Antwort auf seine Frage. Aber das war gelogen, es zog noch immer, hinzu kam jetzt ein beunruhigendes Puckern.

Gereizt funkelte er mich an.

"ich sehe es mir nachher noch mal an." irrte ich mich oder klang ein leichtes Knurren in seiner Stimme mit? Mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken.

Der Typ machte ebenfalls Sport mit, er war gut, gelenkig und begabt mit dem Ball, aber er kam nicht an mich heran. Das taten Allerdings auch nur die wenigsten. "Er scheint wirklich nur ein Mensch zu sein." sprach ich meine Gedanken laut aus. "ja. Er ist keiner meiner Art, aber mich wundert es das er es schafft die Aufmerksamkeit von mir abzulenken. "

"Er ist ein Star, vielleicht deswegen. Warte einige Tage dann ist es bestimmt wieder anders, genieße deine gewonnene Ruhe einfach ein wenig." es wunderte mich ebenfalls, aber ich log auch nicht. Vielleicht war es wirklich bloß der Umstand das der Kerl ein Star war.
 

Anders als von Raizel erwartet, passierte mir nichts. Es kam kein Ball oder ein anderer Gegenstand in meine Richtung geflogen, noch fiel ich wieder hin oder stieß mich an anderen unbelebten Objekten.

Wieder wurde uns erlaubt das wir gehen konnten ohne beim aufräumen zu helfen. Das kam uns gerade recht. In der Hoffnung meinen neuen Verehrer abgehängt zu haben, machten wir uns auf ins Biologielabor. Die Freude die kleine Chinchilla Dame zu sehen beruhte auf Gegenseitigkeit, sie kletterte an mir nach oben, ließ sich dann an meiner Wange gedrückt auf meiner Schulter nieder.

Raizel hingegen warf sie immer wieder warnende Blicke zu, wenn dieser sich auch nur bewegte. "Tiere hatten schon immer ein feines Gespür was das Übernatürliche angeht. Es ist gut, so warnt sie dich vor Gefahren die du nicht spüren kannst." erklärte er mir, nachdem ich ihm einen verwunderten Blick zuwarf.

Kurz darauf fing er an den Verband zu lösen. Aber dabei blieb es nicht, er knöpfte auch mein Hemd auf und legte dabei meine Schulter frei. Sie war leicht bläulich.

Mehr Sorgen machte uns beiden allerdings der geschwollene Unterarm.

"Ich bin mir sicher das der Bruch so weit verheilt ist, das er sich nicht wieder lösen konnte auch nicht von diesem Ruck."

Der Meinung war auch ich. Es fühlte sich auch nicht danach an, dass der Arm erneut gebrochen war. Es war mehr ein Druck den ich nicht erklären konnte.

"Halt still." befahl er mir, gleichzeitig griff er an den Bruch und tastete mit kühlen Fingern die Schwellung entlang.

"Der Bruch ist noch besser verheilt wie heute Morgen.", bestätigte er, " Aber der Druck vom Verband ließ die sowieso schon geschwächten Adern reißen. Das Ergebnis ist diese Schwellung."

Ja das hatte ich mir gedacht.

"Die Schwellung an der Schulter wird heute Nachmittag weg sein." Er strich beinahe Zärtlich über meine Schulter, folgte den Muskeln zu meinem Unterarm. Eine leichte Gänsepelle entstand auf meiner Haut, aber er achtete nicht darauf, sondern verfolgte etwas anderes mit seinem Blick.

"Ich muss die Schwellung beheben... das geht am leichtesten..." den Rest ließ er offen,ich wusste auch so worauf er hinaus wollte. Seufzend setzte ich mich auf den Pult, zog mein Hemd wieder an, um ihm dann mein Arm hin zu halten.

"Mach schon."

Er zögerte nicht sehr lange, sondern biss zu. "ugn~"

Der Schmerz war nicht annähernd so stark wie er es bei seinem ersten Mal war, aber es war schmerzhaft genug.

Gleichzeitig bildete sich noch ein anderes Gefühl in meiner Brust, ein wärmeres das sich seinen Weg zu meinem Unterleib bahnte.

Kurz stöhnte ich auf, als der Schmerz ganz verschwunden war. Ich merkte nicht mal das Gift, wenn auch dieses leichte schwummrige Gefühl vom Blutverlust.

"Raizel... hör auf." bat ich ihn und versuchte vergeblich den Vampir von mir zu drücken. Ich hatte noch genügend Kraft dazu, aber dieses warme Gefühl hielt mich davon ab es weiter zu versuchen. Stattdessen ließ ich mich zurück auf den Tisch sinken und schloss meine Augen.

Entspannte meine Muskeln, genoss es das gesammelte Blut loszuwerden.

Irgendwann bekam auch dann mit, das Raizel nicht wirklich Blut trank, sondern nur das schluckte was von selbst an die Oberfläche kam. Aber es war mir egal, es fühlte sich toll an.

Erst als ich ein kichern in der Nähe meines Halses spürte, dazu eine feuchte leicht raue Zunge die über mein Schlüsselbein strich. Überrascht riss ich die Augen auf und setzte mich auf. Erst jetzt wurde das Kichern zu einem ausgedehnten lachen.

Sofort schoss das Blut in mein Gesicht. "Auf diese Weise ein Schwellung zu mindern, scheint dir zu gefallen." es war eine Feststellung keine Frage, dieses Lachen in seiner Stimme jedoch gefiel mir nicht.

"Mich wundert allerdings das das Gift dieses Mal keine Wirkung zeigt. Gebissen hast du mich schließlich."

Er schien überrascht.

"Stimmt es ist mir gar nicht aufgefallen, du hast keine Krämpfe. Der Blutverlust scheint dir auch weniger auszumachen."

"ist es vielleicht eine Nebenwirkung des Vertrages von gestern."

Er überlegte einen Moment und nickte schließlich.

"Kann sein, du hast mein Blut getrunken und hast damit mein Gift in dir. Es wäre eine Erklärung."

Zustimmend nickte er mir zu.

"Jetzt würde ich dir raten dich wieder anzuziehen." verwundert sah ich an mir nach unten. Überrascht fing ich an meine Kleidung zu richten. Ich hatte gar nicht bemerkt das er sie wieder ausgezogen hatte. "Wann hast du...?"

"Als du angefangen hast zu keuchen."

Noch immer war ein amüsierter Unterton in seiner Stimme.

"Das ist gar nicht witzig!" raunte ich mit einer Tomate als das was eigentlich mein Kopf sein sollte.

"Doch irgendwie schon..." er räusperte sich und versuchte ernster drein zu schauen, aber es resultierte nur darin das er wieder zu glucksen anfing.

"heeeee" seufzte ich und grinste dann ebenfalls. Die Chinchilla Dame jedoch fauchte leise, als Raizel zu mir trat und den verhassten Verband auf meinem Rücken zusammen band.

Er nutzte die Gelegenheit um in meinem Hals zu zwicken.

Grollend sah ich zu ihm rum. Er lächelte auch noch so unschuldig!

"Was hast du nun mit diesem Blondi vor?" fragte er nun wieder etwas ernster. "Er scheint nicht aufgeben zu wollen."

Ratlos zuckte ich mit den schultern. "Ich weiß es nicht. Ihn fürs erste ignorieren, vermute ich mal."

"Meinst du es ist so eine gute Idee? Menschen haben die Angewohnheit sich das zu nehmen was sie begehren."

gab er zu bedenken, das machte mir ebenfalls sorgen.

Stirn runzelnd sah ich auf meinen Verband herab.

"Wir sollten uns erst einmal nicht trennen, in deinem jetzigen Zustand solltest du in keinen Kampf graten, sonst bricht der Arm erneut." Ein nicken von mir als Antwort. Ja das hatte ich ebenfalls befürchtet.

Aber es war ein normaler Menschen, mit dem wurde ich eigentlich auch mit links fertig.

"Er war in Sport recht agil, er scheint Übung darin zu haben zu kämpfen."

"Als Schauspieler muss auch ab und an einen Showkampf abhalten, vielleicht daher."

Dieses Mal war es an ihm zu nicken.

Wir beide zuckten zusammen, als es zum Unterricht klingelte. Zur selben Zeit traten die ersten Schüler zu uns in den Raum. Raizel nahm selbstverständlicher Weise neben mir in der letzten Reihe platz.

"Wo waren wir das letzte mal?" fragte er mich, ich antwortete mit einem frechen grinsen: "Bei Blutgruppen."

Es war an ihn unwillig zu seufzen, mich kümmerte es nicht solange wir das Blut nicht untersuchten.
 

Wir untersuchten kein Blut, wir machten normalen Unterricht. Sehr zur Erleichterung von mir und dem gelangweilten Vampir neben mir. Jetzt hatte ich auch genügen Zeit darüber nachzudenken wie ich mich mit meinem neuen Verehrer befasste. Oder meine alten. Aber ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Es lag aber weniger an das was zwischen mir und Raizel passiert war, sondern mehr an den Blick des Blondschopfes. Immer wieder sah er nach hinten, schien mich regelrecht mit seinen Blicken ausziehen. "baaah~" zischte ich als sich eine Gänsepelle über meinen Rücken ausbreitete. "Geht unter die Haut was?" fragte Raizel, nickend stimmte ich ihm zu. Jetzt konnte ich auch ein wenig nach empfinden wie Raizel sich fühlte, zu mal es bei mir nur einer war und nicht die ganze Schule.

Als die Stunde zu ende war stieß ich Raizel in die Seite und hielt mir die Ohren zu. Er tat es mir nach.

Als es dann klingelte lächelte er erleichtert. "Besser. Auch wenn es ziemlich dumm aussehen muss, wenn wir uns die Ohren zu halten."

"Besser als wenn wir andauernd fluchen und drohen die Klingen kaputt zu machen." kurz überlegte Raizel und nickte dann zustimmend.

"Vielleicht sollte ich mir einfach diese Ohrenstöpsel besorgen, ich höre auch mit diesen Dingen noch genug ohne damit es auffällt."

Schulter zuckend packte ich meine Sachen zusammen.

Jetzt Japanisch... allein der Gedanke daran ließ meinen Kopf etwas mehr zwischen die Schultern wandern.

"Er wird nicht mehr viel wagen. Wenn doch ist er es der Probleme haben wird und nicht du." versuchte mich Raizel zu beruhigen, aber es war eine Abscheu die man nicht von heute auf morgen vergaß.

Dennoch nickte ich, setzte die Chinchilla Dame in ihren Käfig zurück, der während des Unterrichtes vom Personal gereinigt wurde, folgte dann Raizel nach draußen.

"Ich hatte mir gerade Gedanken gemacht, wie ich mit meinen Verehrern umzugehen gedenke."

Neugierig geworden blieb Raizel stehen.

"Ich dachte daran das du mich ausbildest. Gleichzeitig sollte ich mir vielleicht eine Kette zulegen."

"die Idee ist gar nicht so schlecht. Aber es sollte schwer sein für dich, mit einem von uns fertig zu werden. Wir sind mit normalen Waffen nur schwer zu töten."

"Ich weiß, aber Silber sollte euch doch schaden oder nicht?"

Er überlegte einen Moment, nickte dann schließlich, schien gespannt darauf was ich mir vorstellte.

"Nun ich habe zufälliger Weise einen Raum in meiner Wohnung mit einigen Waffen. Nur kann ich nicht mit ihnen umgehen. Etwas Nahkampf kann ich, aber mein Karate oder Muan Thai wird mir nicht sehr viel bringen."

Dieses Mal nickte er und wir gingen weiter. Aber statt direkt in den Klassenraum, gingen wir noch mal nach unten in die Cafeteria, dort bestellte mir Raizel etwas zu essen und einen Kakao, mal wieder.

Auf meine Frage warum, meinte er nur das Milch gut für meine Knochen und der Rest helfen sollte meine Blutbildung zu beschleunigen.

Wir hatten uns einen Tisch in der hintersten Ecke des Raumes ausgesucht. Leider fanden wir nicht annähernd die Ruhe die es brauchte um unser Gespräch weiter zu führen. Also beeilte ich mich mit dem Essen, das Thema war wichtig genug um meine Tischmanieren zu vernachlässigen. Nach knappen 10 Minuten war ich fertig mit dem essen, mein trinken nahm ich mit nach draußen.

"Woher hast du die Waffen?" knüpfte Raizel am Thema wieder an.

"Meine Eltern hatten sie, vielleicht waren sie ja Jäger und wurden deswegen getötet."

Er stockte kurz, als würde er überlegen ob er mir jetzt noch trauen konnte, er konnte es.

"Möglich. Einige meiner Art sind der Meinung das Blut eines Jägers sei nahrhafter als das eines anderen Menschen. Es ist dumm. Es sind nach wie vor Menschen, es gibt nichts besonderes an ihnen, außer ihr Willen alle meiner Art zu töten. Und natürlich das entsprechende Wissen es auch zu vermögen." Ich schwieg, ich wusste nicht wie ich jetzt reagieren sollte.

"Mach dir keine Gedanken darum, was deine Eltern waren. Shiro. Wie du bin ich der Meinung das nicht jeder gleich ist. Deine Eltern haben mir nichts getan und du mir auch nicht. Es ist zu anstrengend jeden einzeln zu hassen, nur für das was sie sind."

So formuliert hatte er recht, es war auch wirklich meine eigene Meinung, auch wenn ich es zuvor nicht wusste.

"Also gut, du hast die Waffen... ich habe das Wissen dir zu helfen, mir zu helfen..." er blinzelte einen Moment und schmunzelte dann.

"Vielleicht kann ich dir dann auch mal gegen die Jäger helfen. Falls sie dich angreifen. Wie wir schon feststellten bin ich stärker und schneller als sie, habe aber keine der Schwächen von Vampiren." jetzt war es an ihn zu lächeln. Er nickte.

Also war es abgemacht.
 

Wieder etwas besserer Laune gingen wir zum Unterricht. Es war kurz vor dem Klingeln, jeder saß bereits auf seinen Platz, leider auch der Blondschopf, sein Platz war vor mir. Genervt schloss ich die Augen und versuchte meine gute Laune festzuhalten.

Als Herr Moto rein kam, war sie ganz im Keller, denn der hatte schlechte Laune, für mich hieß es meist nachsitzen oder Strafarbeiten. Auch in Raizels Richtung wurden finstere Blicke geworfen.

"Wir machen heute Gruppenarbeit. Unsere Schule wurde die Ehre zuteil auserwählt worden zu sein, bei dem Wettbewerb beste Schule Japans, unsere geliebte Stadt Tokios zu vertreten. Aus Dank bat mich der Rektor in jeder Klasse eine Art Bericht schreiben zu lassen. Über die Lage der Schule, den Unterricht, die Technik und natürlich unser Angebot an Clubaktivitäten. Wir teilen es in Gruppen auf. Jede Gruppe erhält ein Thema. Unsere beiden Neuen werden natürlich nicht ausgeschlossen. Also gut ich teile die Gruppen ein." verkündete Herr Moto, sichtlich stolz über seinen Einfall.

"Oh nein." fluchte ich leise, ich hatte bereits eine Ahnung wie die Gruppen aussehen werden. Ich behielt recht Raizel und ich wurden getrennt und ich landete in einer Gruppe mit Kaito und dem Star der Schule, die anderen beiden waren zwei Speichellecker aus Kaitos Fanclub.

Raizel schien zu ahnen das das ganze nicht sehr gut ausgehen würde. Nun der Meinung war ich auch. Ich konnte mich zwar gut gegen andere wehren, aber mein Arm war gebrochen und ich war dank meines Blutverlustes geschwächt.

Der Anfang verlief relativ ruhig, die zwei Zusätze in unserer Gruppe bekamen den Auftrag die Aufgabe zu erledigen. Als wenn Kaito etwas tun würde! Der Neue schien auch nicht geneigt, auch nur einen Finger krumm zu machen, stattdessen starrte er in meine Richtung. Und mir, nun mir wollten sie die Aufgabe nicht anvertrauen, wer weiß was ich da reinschreiben würde.

Der schriftliche Teil unserer Aufgabe war schnell erledigt, der Rest bestand darin Fotos zu schießen. Stumm vor mich hin fluchend stand ich also auf und begleitete meine Gruppe mit einiges an Abstand.

Bei der Turnhalle war es dann soweit. Kaito blieb stehen und drehte sich zu mir um. Der Blonde sah mich ebenfalls lächelnd an.

"Mein neuer Freund hier sagte mir, er habe gefallen an dich gefunden und du kleine Made sollst ihn auch noch abgewiesen haben. Was ist so schwer die Beine für einen Star breit zu machen, Albino." Kurz schweifte mein Blick rüber zu dem Neuen, der zuckte nur mit den Schultern. "Du wolltest mir ja nicht zu hören." sagte er gewinnend lächelnd. Mein mieses Gefühl wurde immer stärker, man sah und hörte uns hier nicht.

Ich hatte keine Angst vor den beiden, sie waren nicht stark genug mich zu besiegen, auch nicht mit einem gebrochenen Arm, dennoch machte ich einige Schritte zurück.

"Aber nicht doch." Kaito schnippte kurz mit den Fingern, dann tauchten hinter mir zwei Schränke auf. Währe ich nicht geschwächt gewesen hätte ich ihnen noch entkommen können, so jedoch war ich nicht schnell genug und sie erwischten mich an den Armen, hielten mich fest, traten mir in die Kniekehlen und zwangen mich zu einer knienden Haltung. Es störte sie nicht im Geringsten, das mein Unterarm gebrochen war. Sie zogen an meinem Oberarm, zogen den Verband in eine Lage, das mein Arm seitlich an meinen Rippen fixiert war, der andere Arm wanderte ebenfalls in den Verband, jedoch auf meinem Rücken. Auch hier störten sie sich nicht daran mit mir schonend umzugehen. Es war schmerzhaft, schmerzhaft genug um mich keuchen zu lassen. "Ein gebrochener Arm ist Schmerzhaft nicht? Aber danke dafür das du auf einen Gips verzichtet hast, so ersparst du uns eine Menge arbeit. Schade das ich dich nicht umbringen darf, aber dein Freund scheint wirklich mächtig genug zu sein, um die Lehrer zu beeinflussen."

"Fick dich selbst ins Knie, du Hurensohn!" fauchte ich ihn an und kassierte als dank einen Schlag in die Magengrube. Würgend krümmte ich mich zusammen, wimmerte aber nicht.

"Hey hinter lasst bitte keine Spuren, sein Körper gehört mir, so war es abgemacht!" mischte sich der Star ein.

"jaja... hier sieht uns niemand. Mach was immer du auch machen wolltest." Kaito machte eine abfällige Handbewegung und ich wurde zu Boden gedrückt. Kopf voran in das Gras. Ich hörte wie der Neue hinter mich trat, spürte wie seine über meine Seite Strich, herunter wanderte zu meiner Hüfte. Angewidert verzog ich das Gesicht am liebsten hätte ich dem Kerl gerade wirklich die Nase gebrochen, aber die Typen hielten mich noch immer nach unten gedrückt.

"Fass mich nicht an!" fauchte ich zwischen einigen Grashalmen hindurch. Diese Hand glitt zwischen meine Beine, in meine Hose schob die Vorhaut vor und zurück. Mir schossen Tränen in die Augen, als meine Hose entfernt wurde. Ich konnte doch nicht von diesen Kerlen vergewaltigt werden.

"Hey meint ihr nicht das geht etwas zu weit?" es war die Stimme von einem der anderen beiden Schülern.

"Halt die Klappe, sonst bist du der Nächste. Wer weiß vielleicht vergnüge ich mich auch noch mit ihm. Egal wie sehr ich ihn auch hasse, sein Aussehen ist nicht von schlechten Eltern. Ihr beide könnt natürlich auch ran. Nach dem Akira und ich mit ihm fertig sind." Ein Mund schloss sich um mein Glied, saugte daran, spiele mit meinen Hoden, massierte sie.

"Hört auf!" zischte ich drohend. Sie lachten und zwar alle. Kaito trieb einen der Gorillas zur Seite. "Weg da!" motzte er sie an, zog zeitgleich meinen Kopf nach oben und schob mir sein Teil in den Mund.

Das war ein Fehler. Nun mit einer Möglichkeit mich zu wehren, sammelte ich meine Kräfte und biss zu. Kaito schrie auf, fluchte hielt sich sein kleinen Freund, rollte vor Schmerz auf dem Boden umher. Jetzt ließ mich auch der andere Gorilla los, um zu seinem Herren zu eilen. "Nein lasst ihn nicht los!" rief der nun auch der Star zwischen meinen Beinen. Zuspät. Ich rollte mich auf die Seite trat zu. Den Schmerz der gerade durch meinen Arm in meine Schulter schoss, war mir dabei herzlich egal. Es war zwar schwer, aber ich schaffte es auch meinen Arm zu befreien. Meine Hose würde jetzt nur stören als trat ich sie Weg und machte mich bereit gegen die anderen zu kämpfen. Ihren Fehler bewusst geworden nahmen die Gorillas aufstellen vor mir, in jeder Hand ein Messer. Akira... so hieß der Neue wohl, hielt sich wimmernd die Nase. Ich hatte wohl gut getroffen. Kaitos Hunde indes hatten das weite gesucht.

"Lasst mich in Ruhe!" zischte ich erneut und versuchte die Ausgekugelte Schulter zu ignorieren. die Kerle lachten nur.

Was hatten sie auch von einem wie mir zu befürchten, nun eine ganze Menge. Als der Erste auf mich zu gestürmt kam, sprang ich in die Luft und verpasste ihm einen Roundhouse Kick der zwar nicht annähern so kraftvoll war, wie ich es wollte, aber es reichte um den Mann taumeln zu lassen.

"Seid vorsichtig er kann sich wehren." das war die ungewöhnlich hohe Stimme von Kaito, er hatte sich von seinen Schmerzen noch nicht erholt.

Sie kamen nicht wirklich dazu zu hören, denn der Taumelnde Kerl hatte gleich noch einen Tritt in die Magengrube bekommen. Er lag zwar, aber der zweite hatte war wohl nicht freundlich genug um mich die ganze Sache beenden zu lassen. Denn jetzt war es an mir zu taumeln, er hatte mir einen Schlag ins Gesicht verpasst. Um wieder klar sehen zu können musste ich mehr mals Blinzeln. Sein zweiter Angriff endete darin das ich ihm ein Bein stellte während ich auswich. Nun seines Gleichgewichtes beraubt, konnte er den folgenden Lowkick nicht mehr ausweichen. Zufrieden über das Knacken im Oberschenkel drehte ich mcih wieder dem anderen zu, der nun auch wieder stand.

Er war schlauer, er blieb auf Abstand hatte sich ein Ast gesucht und fuchtelte damit vor meiner Nase umher. Als er zuschlug, schoss mein Bein nach oben der Ast brach genau so leicht wieder das Handgelenk das es hielt. Nun wimmernd am Boden liegend sah ich keine Notwendigkeit mehr daran noch weiter halb nackt herum zu laufen.

Noch immer mit Tränen in den Augen versuchte ich verzweifelt meine Schulter in ihr Gelenk zu pressen, es klappte nur nicht. Ich konnte mein Arm nicht mehr benutzen so sehr ich mich auch anstrengte. Inzwischen hatte ich meinen Oberarm an dem Baum blutig gekratzt. Die Wunden waren bereits verheilt, aber meine Schulter schwoll immer wieder neu an es konnte nicht heilen, solange das Gelenk nicht an seinem Platz. "Was ist denn hier los?" hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme. Raizel.

Langsam drehte ich mich um. Er schien nicht lange zu brauchen, um mein Gesichtsausdruck, fehlende Kleidung, ausgekugelte Schulter und die Kerle am Boden in Verbindung zu bringen. Knurrend drehte er sich zu den anderen.

"Raizel... nicht... hilf mir nur wieder in meine Hose und richte meine Schulter." bat ich fast lautlos. Dennoch hatte mich der Vampir verstanden. Er stoppte sah stinksauer auf die anderen, warf mir einen Blick zu. Und nickte schließlich.

Wortlos hob er meine Sachen auf, drehte sie richtig hin und hielt sie dann vor mir damit ich rein schlüpfen konnte. Vorsichtig trat ich in meine Boxer und die Hose, nur das hoch ziehen gestaltete sich als schwierig, aber Raizel fackelte da nicht lange: Er hob mich einfach hoch.

Am Ende richtete er noch meine Kleidung, klopfte vorsichtig das Gras von ihnen. Die ganze Zeit über hatte er kein Wort gesagt. Aber man musste kein Genie sein um zu wissen das er gerade kochte vor Wut. Mir ging es nicht anders, nur brachte es mir nichts vor mich hin zu fluchen.

Wortlos trat ich an den Neuen heran, holte aus und trat dem Kerl noch mal mit Kraft in die Seite. "Wichser!" spie ich ihm entgegen, erst hatte ich vor ihn anzuspucken, kam aber zu dem Schluss das ich so tief nicht sinken würde.

Auch bei Kaito blieb ich stehen. Blut ran durch seine Hand, als er sie noch immer zwischen seine Beine presste. "Sei froh das ich nicht richtig zu gebissen habe." mehr sagte ich nicht, sondern ging einfach weiter.

Noch immer hatte Raizel kein Wort gesagt, erst als wir alleine waren und sicher das wir nicht gesehen wurden. Vermutlich hätte er auch weiter nichts gesagt, wenn ich nicht irgendwann stehen geblieben wäre. "Meine Schulter." erinnerte ich ihn, mein Arm stand auch noch neben meinen Rippen. "Sicher Moment." er griff zwei Mal fest zu, dann war sie wieder im Gelenk, er nutzte die Gelegenheit auch gleich den Verband ab zu machen um sich meinen Arm anzusehen.

"Er ist erneut gebrochen. " Das wusste ich schon vorher. Verzweifelt kniff ich die Augen zusammen, dennoch schaffte es eine Träne aus dem Augenwinkel zu entkommen. Nach der ersten folgte auch eine Zweite und Dritte.

Raizel schien es bemerkt zu haben, denn er trat vor mir wischte die Tränen weg und umarmte mich. "Es tut mir Leid das ich nicht da war." hauchte er neben meinem Ohr. Nun leise schniefend drückte ich mein Gesicht an seine Schulter.

"Ich hätte wissen müssen das etwas los war, schon als ihr alleine gegangen seid."

"Es ist nicht deine Schuld." nuschelte ich in seine Uniform. Er löste mich von sich, strich wieder über meine Wange und zog mich in das kleine Wäldchen, das sich auf den Campus befand.

Dort drückte er mich sanft aber bestimmend gegen einen der Stämme. "Was wird...umpf" wie schon am Vortag drückte er seine Lippen auf die meinigen. Aber es war anderes als am Vortag, heute war es wilder, aber doch sanft. Wie ein Verdurstender in der Wüste, der vor sich den besten Wein zu stehen hat den er kennt. Etwas wo er wusste es würde seine Leiden lindern, aber nicht die Gefahr vergessen die in dem Getränk steckte. Genauso küsste mich gerade Raizel.

Er saugte mich in den Kuss hinein, zwang mich ihn zu erwidern. Seine Lippen waren weich, fast samten aber sie schmeckten nicht mehr nach Moschus, sondern... anders. Man konnte es einfach nicht in Worte fassen.

Er zwang mir den Kuss auch nicht auf, sondern hielt mein Kinn sanft etwas erhoben um meinen Mund besser erreichen zu können. Dieses Mal war mir auch der Sauerstoff egal. Wenn das so weiter ging... Nein daran durfte ich nicht mal denken.

Entschlossen drehte ich meinen Kopf zur Seite, er unterbrach den Kuss ohne zu murren, sah mich aber fragend an.

"W... Wa..." ich räusperte mich kurz und versuchte es noch mal. "Was wird das?" brachte ich endlich auch den Rest heraus.

Er lächelte sanft. "Ich werde jede ihrer Berührungen von dir abwaschen. Wie können sie es wagen dich anzurühren." knurrte er als Antwort und nahm den Kuss wieder auf. Er nutzte die Chance als ich etwas sagen wollte um gleich in meinen Mund einzudringen. Mit seiner Zunge erkundete er meine Wangen, die Zähne, umschmeichelte meine eigene Zunge. Keuchend erwiderte ich den Kuss, entspannte meine Muskeln als sich warme Schübe in meiner Brust ausbreiteten

Warum wusste ich auch nicht so genau, denn ich fing an es ihm gleich zu tun. Meine Zunge spielte mit seiner, verwickelte sie in einen wirren Tanz, saugte an ihr. Ebenso sanft wie er mich an den Stamm drückte, glitten seine Hände an meiner Brust nach unten, verschwanden unter meinem Shirt, schoben es nach oben, um zarte rosige Brustwarzen freizulegen. Mit kreisenden Bewegungen rieb er seinen Daumen an ihnen, ohne den Kuss dabei zu unterbrechen. Auch nicht als mir langsam die Beine wacklig wurden. Raizel schien seine Stärke sinnvoll einzusetzen, denn er hielt mein gesamtes Gewicht mit einer Hand aufrecht.

Der Sauerstoffmangel ließ meine Sicht an den Rändern verschwimmen, auch das blieb Raizel nicht verborgen. Sein Kuss verließ meinen Mund, wanderte herunter zu meinem Hals. Saugte, knabberte an meiner Kehle. Biss leicht hinein, aber er verletzte mich nicht. Seine Küsse hinter ließen heiße Spuren auf meiner Haut, aber keine sichtbaren spuren. Inzwischen war auch mein keuchen ein wenig lauter geworden.

Seine Küsse wanderten weiter hinunter, folgten eine seiner Hände, während die andere mich aufrecht stehen ließ. Als er mit seinen Küssen an meinem Hosenbund angekommen war zog ich scharf die Luft ein. "OK... stopp. Raizel hör auf, bitte." beeilte ich mich hastig zu sagen. Meine Gedanken waren kurz davor mir zum Abschied noch mal zu zuwinken, als sich das Blut in einem unterem Teil meines Körpers zu sammeln begann. Wenn wir jetzt nicht stoppten dürfte das schwer zu erklären sein.

Raizel dachte nicht daran zu stoppen, im Gegenteil seine Hand lag bereits in meinem Schritt, rieb dort den Stoff, während auch seine Lippen meine Hüfte erreicht hatten. " Wirklich hör auf!" wiederholte ich keuchend, mit hoch rotem Gesicht und wackligen Beinen. Kraftlos versuchte ich ihn zu mir nach oben zu ziehen. Er rührte sich nicht gleich, sah dann aber ein das ich es ernst meinte.

"Ich wollte nur..." ich stoppte ihn in dem ich ein Finger hob, "Zuhause... nicht hier.", er betrachtete mich kurz, sah sich um und fing an zu grinsen.

"Also gut Zuhause. ich hole unsere Sachen. Mach dich auf den Weg zum Rektor."

"Was, warum?" fragte ich noch immer atemlos.

"Die Kerle haben versucht dich zu vergewaltigen! Wenn ich schon nichts machen darf, dann der Rektor. Außerdem müssen wir es ihm sagen, bevor du ärger wegen der gebrochenen Knochen bekommst!" Er machte sich bereits auf den Weg, also nickte ich notgedrungen. Als Raizel außer Sichtweite war, rutschte ich am Baum nach unten.

"Gott... wenn ich auch nur noch eine Minute länger gewartet hätte... " ich ließ den Rest unbeantwortet, atmete aber noch immer schwer nach oben, während ich versuchte mit einer Hand meine Sachen zurecht zu ziehen.

Ich saß vielleicht noch eine Minute so auf dem Boden herum, bevor ich mich seufzend erhob und in Richtung Schulleitung ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Seelendieb
2016-01-14T05:16:07+00:00 14.01.2016 06:16
*smile*

Also bis jetzt ist di Story genial! Du schreibst wunder schön und vor allem ist die FF so packend! <3
Von:  Scorbion1984
2015-12-20T16:21:36+00:00 20.12.2015 17:21
Sehr spannend, hätte gern weiter gelesen !!
Antwort von:  -Ceres-
20.12.2015 17:25
Vielen Dank.
Ich bin bemüht auch immer ein wenig mehr zu schreiben, es kommt bestimmt bald mehr.


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