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Alle Jahre wieder

Jeanmarco Adventskalender ♥
von

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3: snuggling in front of the fireplace with hot cocoa/tea

“Guten Morgen, Schneewittchen.”, scherzte Jean und lehnte den Kopf nach hinten, sodass er mit dem Hinterkopf auf der Sofalehne ruhte. Im Fernseher dudelte Werbung, die viel lauter war, als der eigentliche Film und Jean zog die Augen bewundernd schmal, als er seinen Blick an Marco hinab gleiten ließ, dessen Pyjamahose etwas tief hing, während er an ihm vorbei trottete. Er bekam von dem Schwarzhaarigen keine genaue Antwort, außer ein gequältes ‘hmh’. Der gute Mann hatte doch sage und schreibe bis zum Nachmittag geschlafen, wenn man bedachte, dass er sonst gegen zehn Uhr früh auf den Beinen war. Dementsprechend knittrig war Marco auch unterwegs.
 

Jean lauschte amüsiert dem Schlurfen und schwang seine Beine vom Sofa. Als er zum Stehen kam, war ihm etwas schwindelig und schwarz vor Augen, ehe er die Kraft auffand, sich nach vorne zu bewegen. Marco stand in der Küche, am Kaffeeautomaten, und rieb sich müde über die Augen, während das Wasser zu brodeln anfing. Jean nutzte die Gelegenheit und huschte zu seinem Freund rüber, schob die Hände von hinten um ihn. strich über seine vom Shirt bedeckte Brust und legte das Kinn auf seiner Schulter ab, bevor er seinen Hals mit sachten Küssen bedeckte. “Immer noch so müde?”, murmelte er und wurde mit einem wohligen Seufzen des anderen belohnt. “Hmh.”, wiederholte er, als wäre er noch immer nicht in der Lage etwas zu sagen. “Warum hast du mich nicht geweckt?”, murmelte er und schaute zur Seite um einen Blick in die Augen des Jüngeren zu werfen.
 

“Hab ich”, schmunzelte er. “Allerdings haben meine Küsse nichts gebracht, um dich von deinem endlosen Schlaf zu befreien.” Marco lachte leise und legte seine Hände auf die des anderen, verschränkte sie mit seinen und schaute die Maschine eine Weile schweigend an. Jean war es ganz recht. Er hatte die letzten Stunden unglaublich gefroren und Marco diente ihm förmlich als wandelnde Heizung. Wie machte er das bloß? Wahrscheinlich war sein eigener Kreislauf einfach unmenschlich, weswegen er sogar bei 25° fror.
 

“Ich will heut’ absolut gar nichts machen.”, nuschelte der Sommersprossige und hob Jeans Hand in seiner an, um dieser einen Kuss aufzudrücken. Leise summte Jean gegen Marcos Schulter und nickte zustimmend. “Finde ich gut. Bin dafür.”, brummte er. “Musst du heute noch arbeiten?”

“Glücklicherweise nicht. Du?”

“Nope. Ich hatte mir schon am Anfang des Jahres den Urlaub auf diesen Monat gelegt. Keine ätzenden Maschinen für die nächsten 29 Tage.”, kündigte er freudig an. Marco seufzte neidisch, klagte allerdings nicht darüber, dass er kein solches Glück hätte. Dafür tauschte er es mit dem Glück aus, einfach nichts zu tun - und das mit der besten Person, mit welcher sogar Nichts-tun wunderbar sein konnte.
 

Marco war nach drei Stunden, zweimal auf dem Sofa eingeschlafen und Jean hatte noch immer keinen Durchblick, was er denn nun gerade alles in der Flimmerkiste gesehen hatte. War auch nicht wichtig, weil er einfach vor sich hin vegetierte. Er kam sich dabei nicht einmal unheimlich vor, Marco ab und an beim Schlafen zu beobachten. Er sah einfach zu friedlich und zufrieden aus. Seine Mundwinkel gingen leicht nach oben und sein sonst so geordnetes Haar, stand in alle Richtungen ab und ein paar Strähnen hingen ihm wirr ins Gesicht, welche sonst ordentlich in der Mitte geteilt waren. Das einzige, was Jean an dem Anblick bedauerte war, dass Marcos Sommersprossen etwas blasser geworden waren. Er wusste, dass sie wiederkommen würden sobald die Sonne sich länger und intensiver zeigen würde, und er malte es sich schon aus, wie er jeden einzigen, wunderbaren Fleck küssen würde.
 

Als Jean sich sachte nach vorne lehnte und eine schwarze Strähne aus dem Gesicht des schlafenden Engels zu schieben, kam dieser mit einem lauten Einatmen durch die Nase wieder zu sich. Mit kleinen Augen schaute er zu Jean hinüber und zog die Decke etwas enger an sich, worin er seine Nase vergraben hatte. Er streckte seine Beine und gab einen hohen Ton von sich, als sein Körper sich langsam entfaltete. “Na, wieder wach?”, grüßte Jean ihn erneut und dachte nicht daran, seine Hand von ihm wegzunehmen. Stattdessen glitt er mit den Fingern durch das weiche, schwarze Haar und schmunzelte vor sich hin, als Marco seinen Kopf sachte gegen die Hand schmiegte. “Hmmmh. Ich bin so matschig heute.”, säuselte er und kniff die Augen wieder zu, genoss die leichte Zärtlichkeit des anderen.
 

“Sollen wir den Kamin einweihen? Ich mache uns was Warmes zu trinken und dann möchte ich mit unter die warme Decke. Ich habe jetzt schon genug Stunden gefroren.”, schlug Jean vor und klagte gespielt. Wie von ihm erwartet, ging Marco sofort darauf ein. Seine haselnussbraunen Augen öffnete sich weit und es war, als hätte er zuvor nicht tief und fest geschlafen. “Du frierst? Warum hast du das nicht gleich gesagt.”

“Nur ruhig”, lachte der Brünette. “Mir geht es gut. Also, was ist?”

Marcos Miene entspannte sich wieder und er setzte sich etwas auf. Noch immer in seinem Schlafanzug und langsam aus der Decke gepellt, streckte er sich erneut, bis sein Rücken ein etwas ungesund klingendes Knacken von sich gab, was ihn nicht zu kümmern schien. “Klingt prächtig.”

Prächtig. Jean schnaubte. Wer sagte denn heutzutage noch prächtig? Marco Bodt natürlich. Ohne weitere Fragen hievte sich Jean aus seinem Sitz und besorgte die Holzscheite aus einem Schuppen im Garten. Auch ihm entwich währenddessen hin und wieder ein herzhaftes Gähnen.

Inspizierend hockte er kurz darauf vor dem Kamin. Es handelte sich dabei um ein schlichtes Modell. Mit einer rechteckigen Tür, oben etwas abgerundet und sonst etwa siebzig Zentimeter breit. Doch es würde seinen Dienst erledigen und das Feuer konnte man durch die Scheibe sehen, was wollte man mehr? Hauptsache es wurde warm. Jean legte einen weißen Stein in das Innere und legte adrette ein paar schmale, kleine Holzscheite auf. Er entzündete ein langes Streichholz und hielt es an den weißen Anzünder, welcher sich sofort schwarz verfärbte, als das Feuer es berührte. Es dauerte eine Weile, bis der ‘Stein’ anfing zu brennen und seine Flammen auf das Holz überleitete. Jean verharrte noch eine Weile vor dem kleinen Feuer, ehe er entschied, dass der erste, größere Holzscheit hineingelegt werden könne. Und so tat er es. Das Feuer brannte, die Luke wurde geschlossen und schon konnten sie ihr erstes Kaminfeuer in den eigenen vier Wänden betrachten. Wenn das mal nicht romantisch war.
 

Es folgte das versprochene warme Getränk, in Form von heißer Milch mit Kakaopulver. Jean wusste, dass es kein Fehler gewesen war, ein großes Sofa zu besorgen, denn so hatten sie sogar Platz nebeneinander. Natürlich kamen sie nicht drum herum, sich aneinander zu schmiegen und Marco rutschte an den Rand, aber dennoch hatten sie durchaus nebeneinander Platz. Außerdem war es nun nicht wirklich ein Problem, halbwegs Arm in Arm da zu liegen. Auch wenn Marco immer wieder ein ‘uff’ von sich gab, wenn Jean sich hinüber zum dunklen Couchtisch lehnte um seinen Becher zu greifen, bevor er sich wieder zurück bewegte und seinen Kopf auf Marcos Brust bettete. Die Decke wurde hochgezogen, der Kamin knisterte vor sich hin und im Fernseher lief ein Film, von welchem beide keine Ahnung hatten, worum es ging. Im Grunde war ihnen dies auch vollkommen egal, denn was zählte war ihre Zweisamkeit, und das Jean mit der Zeit wieder seine gesunde Körpertemperatur wiedergefunden hatte. Was würde er nur ohne Marco machen? Außerdem war er auch der jenige, der aufstehen musste, um neues Holz in den Kamin zu werfen, bis sie beide befanden, dass sie sich inzwischen zu einer Sauna geheizt hatten.
 

“Hmsch.”

“Was?”, fragte Marco mit leiser Stimme. Schräg schaute er zu dem jungen Mann in seinen Armen hinab. Dieser nahm die Decke von seinem Mund und blickte hinauf. “Ich sagte, ich liebe dich.”

Um die zwei Jahre und dennoch flatterte es wild in Marcos Magengegend, wenn er die Worte von seinem Partner hörte. Sie waren weiterhin wie Musik in seinen Ohren. Er zog den Arm enger um den schmaleren Körper an seiner Seite und reckte den Hals so gut er konnte, um seine Lippen ans Haar von Jean zu drücken. Dieser sah allerdings nicht ein, dass seine Frisur diese Aufmerksamkeit bekam und rutschte höher um die Lippen mit seinen abzufangen. Ein flüchtiger Kuss, der von beiden mit einem Schmunzeln beendet wurde. “Ich liebe dich auch.”, antwortete Marco murmelnd und Jean legte zufrieden wieder den Kopf ab.
 

Letztendlich dösten sie beide auf dem Sofa ein und träumten von Schnee und Geschenken. Der Tag war ein voller Erfolg des Nichtstuns gewesen.



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