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Seelenschmerz

von

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Es war stürmisch draußen. Der Regen prasselte hart gegen die Glasscheiben und man konnte kaum zwei Meter weit sehen. Das knarzen der Bäume ging im Heulen des Windes unter und es war ziemlich sicher das einige bald nicht mehr stehen würden. Doch das alles störte die Person, die am Fenster stand nicht. Im Gegenteil, es drückte perfekt seine eigene Stimmung aus. Harte Augen blickten hinaus in das Chaos.

Der Mann war hübsch. Feine Augenbrauen, hohe Wangenknochen und eine blasse Hautfarbe verliehen ihm ein aristokratisches Aussehen. Doch so ansprechend sein äußeres auch war, so zuckte jeder automatisch zurück wenn er ihm in die Augen sah. Es waren harte Augen. Augen, die sich in die Seele bohrten. Augen, die unendliches Leid erlebt hatten. Augen, die so rot waren wie der Wein, den der Mann in der Hand hielt. Ruckartig wandte Tom Riddle sich vom Fenster ab und ging zur Tür. Sein Glas stellte er beiläufig auf einer Kommode ab. Er verließ das Zimmer und schritt einen dunklen Gang entlang. Eigentlich hatte er sich geschworen nur selten dorthin zu gehen. An jenen Ort … Doch er konnte sich nicht davon abhalten, dass seine Beine ihn erneut dort hin führten. Egal wie sehr es ihn quälte, er könnte einfach nicht damit aufhören. Es war ein süßer Schmerz und er war süchtig danach. Er musste zu ihm. Musste ihn sehen. Auch wenn es die Tatsache um so realer, die Wunde in seinem Herzen umso tiefer machen würde.

Das war er ihm einfach schuldig. Er hatte so sehr gelitten, Toms eigener Schmerz war nichts dagegen. Es war sein Tribut. An ihn …

Als er an einem Spiegel vorbei ging, blieb er kurz stehen. Seine dunklen Haare fielen ihm elegant ins Gesicht.

*Ich wünschte mir du würdest sie dir länger wachsen lassen.*, meinte eine lachender Junge. *Spinnst du! Ich bin doch kein verdammtes Mädchen.*, empörte sich ein jüngerer Tom und nahm seinem Freund die Haarsträhne weg. Dieser lachte nur. *Ich weiß, aber ich liebe deine Haare.* *Du bist echt verrückt.* *Und ich dachte immer das magst du grad an mir.*

Heftig riss Tom sich aus der Erinnerung los. Ja, er hatte seine Haare geliebt. Sein Engel. Er ging weiter und mit jedem Schritt wurde sein Herz schwerere. Jedes mal wenn er durch diese Tür ging hoffte er, jedes mal wurde er enttäuscht und doch wurde er anscheinend einfach nicht schlauer. Schmerzhaft zog sich sein Herz zusammen, trotzdem ging er weiter. Es war fast schon komisch. Vielleicht wurde er ja wirklich langsam verrückt, so wie es ihm alle nachsagten. Er holte tief Luft, schloss die Augen, zählte bis drei und öffnete die Tür. Wie immer war es wunderschön. Der Raum, in dem er sich nun befand, war eher ein Garten als alles andere. Überall waren Blumen, sie hingen sogar an der Decke, und doch war es nicht überladen sonder geschmackvoll und Stilsicher. Weiße Lilien und Mohnblumen, Tulpen und Nelken vermischten sich zu einem Meer aus Farben und Gerüchen. Doch für all die Pracht um sich herum hatte Tom keinen Blick. Sicher richteten sich sein Augen auf das für ihn Kostbarste auf der ganzen Welt.

In der Mitte des Raums stand ein Bett mit mattgrünem Bezug und durchsichtigen, schwarzen Vorhängen. Die Balken waren kunstvoll mit Gold verziert und der Stoff fein bestickt. Man konnte eine Gestalt im Bett sehen. Leise ging er auf sie zu und schob die Vorhänge sanft beiseite. Darin lag ein junger Mann in den besten Jahren. Lange schwarze Wimpern langen auf gebräunter Haut und ein wirrer schwarzer Haarschopf umrahmte das wundervolle Gesicht. Es schien fast als würde er nur schlafen.

Gequält schloss Tom Riddle seine Augen. Nur zu genau wusste er, das dem nicht so war. Sein Engel würde nicht so einfach aufwachen. Schon seit 20 Jahren hatte er seine wundervollen Augen nicht mehr geöffnet. Tom hatte schon alles versucht, bis jetzt ohne Erfolg. Sanft strich er seiner Liebe über die Wange. Wie sehr vermisste er die Liebkosungen dieser Lippen und das Aufleuchten der Augen. Der Kleine war sein Leben gewesen, war es immer noch. Sein gesamtes Wesen hatte sich darauf ausgerichtet seinen Partner zu lieben und ihm alles zu geben.

Zornig ballten sich seine Fäuste als er daran dachte wie ihm all das entrissen worden war. Wegen der Engstirnigkeit eines alten Mannes und der Blindheit der Menschen mussten sie beide leiden und wie viele andere gab es noch. Sie beide hatten doch nur versucht für sich und ihres gleichen angemessene Gesetzte zu erringen. Doch der Alte Intrigant hatte alles verdreht und gebrochen, bis die Menschen nur noch das sahen, was er ihnen vorschrieb. Das schlimmste war, dass sie es noch nicht einmal merkten.

Dennoch hatte Engel ihn immer wieder beschwichtigt. Ihm gesagt er solle sich beruhigen und sich nicht auf das Spiel einlassen. Nur ihm war es zu verdanken gewesen, dass Tom nicht schon längst zu anderen Mitteln gegriffen hatte. Trotz allem hatte er immer noch Hoffnung gehabt und dafür vergötterte Tom ihn umso mehr. Er hielt ihn auf dem rechten Weg und im Gleichgewicht. Doch dann ändert sich alles und das war der Anfang vom Ende. Für immer war dieser Tag in sein Gedächtnis eingebrannt. Sie waren gerade unterwegs um einen neuen Antrag einzureichen, als plötzlich überall um sie herum Gestalten auftauchten. Obwohl sie vermummt waren, wusste Tom sofort mit wem er es zu tun hatte. Augenblicklich rief er seine Anhänger herbei. Doch schon in der nächsten Sekunde wurden sie angegriffen. Sie bei waren zwar beide sehr starke Kämpfer, doch ihre Gegner waren weit in der Überzahl und so hatten sie schnell unzählige Verletzungen. In dem Getümmel wurden sie, ohne es zu bemerkten, von einander getrennt. Dann tauchten die ersten von Toms Leuten auf, doch noch immer waren sie zu wenige. Plötzlich ertönte ein gellender Schrei. Tom fuhr herum und suchte mit den Augen sofort sein Liebsten. Als er ihn fand, stockte ihm das Herz. Sein Geist zog sich zusammen und Fokussierte sich auf eine einzige Person. Fünf Flüche auf einmal trafen ihn und hoben ihn in die Luft. Die Augen weit aufgerissen und der Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Tom schrie und seine Männer kämpften umso verbissener. Verzweifelt schlug er sich durch.

„Das geschieht euch Monstern recht. Ihr sein unnatürlich.“, rief einer der Angreifer und lachte gehässig, dann verschwanden sie alle mit einmal. Stolpernd kam Tom zu seinem Engel und ließ sich neben ihn fallen. Die schöne Haut war von unzähligen Verletzungen verunstaltet doch erschreckende war, das er nicht aufwachte. Seine eigenen Wunden bemerkte er nicht einmal. Verzweifelt rief Tom immer wieder seinen Namen. Schließlich gelang es seine Freunden und Anhängern ihn von dem Körper zu trenne um ihn zu untersuchen. Sie machten sich genauso solche Sorgen wie Tom. Doch sie konnten ihm nur die schreckliche Nachricht übermitteln, das sie nichts tun konnten. Sie wussten nicht einmal was mit ihm war, welche Flüche ihn getroffen hatten und was sie bewirkten. Egal was sie versuchten, er wachte einfach nicht auf.

Von da an veränderte sich Tom, das wusste er selbst. Aber wieso sollte er etwas dagegen tun? Demjenige, für den er alles tat und auf sich nahm, den er über alles liebte, konnte er nicht helfen. Nun wollte er noch mehr als jemals zuvor sein Ziel erreichen. Die, die ihnen beiden soviel Leid zufügten sollten leiden. Sein Engel sollte in einer Welt aufwachen, in der er keine Angst mehr haben und keine Schmerzen mehr erdulden musste. Dafür war Tom Riddle jedes Mittel recht. Er wurde grausam und kalt. Die Geschichten über ihn waren nun nicht mehr so weit von der Wahrheit entfernt. Nur seinen engsten Vertrauten gegenüber war er noch manchmal so wie früher.

Entschlossen blickte er auf seinen Geliebten, es war Zeit. Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Ich werde es schaffen, das verspreche ich. Ich werde dir die Welt gegen, die du verdient hast. Ich liebe die, mein Engel.

Mein Harry“
 

Die Gesichte ging mir einfach nicht aus dem kopf und ich musste sie mal los werden. Wenn der Wunsch da ist, könnte sogar eine ganze ff draus werden.

LG eure Caelob



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  tini2007
2014-11-22T18:02:07+00:00 22.11.2014 19:02
Schreib doch bitte schnell eine Fortsetzung, das ist sooooo schön.
Antwort von:  Caelob
23.11.2014 12:45
Freut mich das es dir gefällt. Danke
Antwort von:  Caelob
30.11.2014 21:13
Die ff heißt Lost son


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