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The Most Important

AlvinJude
von

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~ The Most Important ~

AlvinJude
 

„Nein! Lass mich einfach!“

Damit war die Unterhaltung erledigt und der Schwarzhaarige kehrte ihm den Rücken zu. Mit schnellen Schritten war er bereits wenige Sekunden später hinter der nächsten Mauer des angenzenden Hauses verschwunden und der Andere blieb zurück...
 

Geschockt...

Entsetzt..
 

Das...

...wollte er nicht.
 

Genau aus diesem Grund wartete er nicht lange.
 

„Jude!“
 

Mit Tempo legteer den gleichen Weg zurück, den der Andere gerade eben gegangen war und bog sogleich ebenfalls um die Ecke.

Fast stolperte der Brünette nun über Beine...
 

Er hatte nicht damit gerechnet, dass Jude gar nicht weitergelaufen war!
 

„J-Jude...“
 

Die rötlich-braun schimmernden Augen blickten auf den Jüngeren herab, der an der Mauer gelehnt, dasaß. Der weiße Mantel hatte leichte Dreckspuren, die wohl von der verrusten Häuserwand herkamen, doch dies war erstmal nur nebensächlich.

Viel schlimmer wirkten auf den Älteren die eingefallenen Schultern und der gesenkte Kopf.
 

Vermutete der ehemalige Söldner richtig oder war das nur seine ausgefallene Fantasie?
 

Er kniete sich zu ihm herunter, da dieser ihn wohl gar nicht wahrgenommen hatte. Während er ein weiteres mal leise den Namen des Anderen aussprach, hob er die Hand und berührte sanft dessen Schulter.

Sofort zuckte der Schwarzhaarige zusammen und blickte nun doch auf.
 

„A-Alvin?“
 

Dieser musste schlucken, denn sofort erkannte er die gläsernen Augen des Anderen.

Er konnte nicht anders...
 

Die traurigen und gleichzeitig noch schmerzend wirkenden Augen...

Die leicht zitternden Schultern...
 

Er schob sich schnell noch weiter herunter und schloß den Jüngeren fest in die Arme.

Er spürte sofort, dass sich der Körper unter ihm versteifte sowie sich die zarten Hände bereits an seine Brust presten um sich loszureißen.
 

„L-Lass mich los.“
 

Er dachte nicht dran.
 

„Es tut mir leid, Jude...“
 

„...das tut es nicht...“
 

Die Worte schmerzten.

Tief in seiner Brust.
 

Alvin spürte es deutlich.
 

Er schloß die Augen und presste fest die Lippen aufeinander.
 

Er hatte einen Fehler begangen.

Nein...

Er hatte viele Fehler begangen...

Er war sich dessen bewusst...
 

Und er wusste auch, dass er noch viele Fehler machen würde...
 

Aber er wusste auch, dass er nicht loslassen würde.

Niemals.
 

„Bitte...“
 

Noch fester presten sich seine Arme um den Jüngeren.
 

„Es tut mir leid.

Wirklich!“
 

Der Druck auf seine Brust wurde stärker.
 

„Aber ich bitte dich nicht um Verzeihung...“
 

Alvin ließ sein Gesicht etwas nach vorn fallen, nun konnte er noch genauer den Geruch des Anderen wahrnehmen.
 

„Es ist okay, wenn du wüttend auf mich bist...“
 

Er spürte wie sich die kurzen Härchen an Judes Nacken aufstellten.
 

„Aber ich möchte, dass du eines weißt...“
 

Seine Stimme wurde etwas leiser...

Und mit dieser wurde auch der Körper in seinen Armen etwas ruhiger, entspannter.

Die zarten Hände, die an seiner Brust lagen, griffen in den Stoff seines Hemdes.
 

„...ich warte...“
 

Zwei Worte, die gegen die weiße Jacke gemurmelt wurden.

Alvin hoffte einfach nur, dass Jude es hatte hören können.
 

„...ich warte darauf, dass du mir verzeihen kannst...“
 

Langsam löste Alvin die Umarmung auf.
 

„Egal...

wie lange ich warten muss...“
 

Die rot-braunen Augen suchten die braunen Augen des Anderen und ein kleines, kribbelndes Gefühl formte sich in seiner Brust.
 

Alvin saugte den Blick des Anderen in sich auf.
 

Die fragend dreinblickenden Augen.

Die hellen Lippen des leicht geöffneten Mundes.

Die etwas verwuschelten Haare.
 

Es tat ihm so weh, ihn loszulassen.
 

Aber er musste es tun.
 

Er musste es tun, bis Jude für sich entschied, ihm wieder zu vertrauen.
 

Ein kurzes, schelmisches Lächeln legte sich auf seine Lippen, bevor er dem Jüngeren zuzwinkerte, sich umdrehte und langsam weglief.
 

Einige Schritte schaffte er, bis er doch noch einmal stehen blieb.

So konnte er nicht gehen...
 

Es schmerzte.
 

„Jude...“

Er schloss seine Augen und drehte sich zur Hälfte zu dem Anderen um, der bereits wieder so an der Hauswand kauerte wie Alvin ihn noch vor wenigen Minuten dort gefunden hatte.
 

„...du wirst immer der wichtigste Mensch in meinem Leben sein.“
 

Schnell drehte sich der Ältere wieder um.

Er wollte nicht Judes Gesicht sehen, denn dann würde seine Standhaftigkeit bröckeln.

Das wusste er...
 

Aber er hatte es gesagt.
 

Endlich.

Und er fühlte sich befreiter als je zuvor.
 

„Du bist allein derjenige, dem ich einzig und ganz vertraue.“
 

Seine Hand in seiner Hosentasche ballte sich zur Faust.
 

Er wollte ihn halten.

Er wollte ihn riechen.

Er wollte ihn nie wieder loslassen.
 

Aber er würde nichts überstürzten.
 

Denn er konnte warten...
 

...musste warten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CookieNatsu
2014-10-22T18:29:56+00:00 22.10.2014 20:29
Ich hab von ersten Moment an verstanden, warum du diese FF so geschrieben hast.
Ich liebe dich.

(und die FF an sich mag ich natürlich auch so sehr! Vor allem weil sie so realistisch gehalten ist ;_; <3)


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