Hassliebe
„Vergiss es Baka!“, schnauzte Sasuke und gab Naruto eine Ohrfeige. „Wenn du die Rolle spielst, sind wir verloren.“ „Aber ich kann Dornröschen spielen!“, motzte dieser bockig. „Na dann fang mal an...“, meinte Shikamaru gelangweilt. „Aaaalsoooo...“, begann Naruto großspurig, musste aber gleich darauf innehalten, um zu überlegen, wie der Text war. „Der kriegt ja gar nichts auf die Reihe!“, beschwerte sich Kiba lautstark. „Also ich fand es wirklich toll...“, hauchte Hinata mit hochrotem Gesicht. 'Fehlen nur noch die Herzchenaugen', dachte Temari entnervt. „Sasuke wird Dornröschen und damit Basta.“, erklärte Shino mit seinem nicht sichtbaren Pokerface und für ihn war die Sache damit erledigt. „Aaaawww, aber dann bin ich der Prinz!!!“, kreischte Sakura und hüpfte aufgeregt durch die Gegend. „Waaaas?!“, brauste Sasuke auf, „Ich bin doch nicht lesbisch!“ „Tja, dafür bin ich schwul.“, grinste sie dreckig. Sasuke wollte sich gerade ereifern, als Kakashi laut „Ruhe!!!“, brüllte und alle ihn anstarrten. „Erstmal...“, begann er und hob wichtigtuerisch einen Finger in die Höhe, „müssen wir die Rollen verteilen.“ „Wir sind gerade dabei, du Strohkopf!“, murrten alle im Chor. „Ich wollt euch ja nur ne kleine Denkhilfe geben. Ihr wisst ja, dass das Theaterstück in drei Tagen sitzen muss.“ „Und wir haben es allein deiner Inkompetenz zu verdanken, das wir in dieser Sache noch nicht die Gelegenheit hatten, weitere Fortschritte machen zu können...“, bemerkte Gaara von seinem Platz am Rand der Bühne aus. „Und das heißt jetzt auf Deutsch...?“, Kakashi kratzte sich ratlos am Kopf. „Das du ständig zu spät bist!“, ereiferten sich Sasuke und Kiba um die Wette. „Sonst hättest du ja bemerkt, das wir schon seit drei Wochen an der Rollenverteilung arbeiten.“, fügte Sai an, der bisher geschwiegen hatte. Tenten hing an seinem Arm und nickte begeistert zu jedem seiner Worte, wie eine Spielzeugfigur. Ohh mann.....
„Ähm, joa... das... war mir wohl entgangen...“, meinte Kakashi unschuldig und schaute zur Decke. „Boa, der trägt die Maske bestimmt nur, damit man nicht auch noch sieht, wie viel Blödsinn aus seinem Mund kommt...“, raunte Kankuro Temari zu, die ihm prompt eine klatschte, das ihm hören und sehen verging. „Nichts gegen Kakashi!“, kreischte sie erbost. „Er ist der beste, klügste, edelste, schönste, einfühlsamste und am meisten an mir interessierte Mensch überhaupt!“, rief sie ohne Rücksicht auf die mangelnde Funktionsweise des Hörorgans ihres Bruders. „Aber nur, weil alle anderen noch weniger als gar nicht an dir interessiert sind.“, konterte Shino trocken und sah desinteressiert zur Seite. Temari wurde rot und regelrechte Dampfwolken stiegen über ihrem Kopf auf. Sie schnaufte schwer und wollte auf Shino losgehen, doch Kakashi hielt sie am Arm fest. Sie japste nach Luft, schaute Kakashi mit Hundeblick an und fiel in Ohnmacht. „So viel zu Dornröschen, da läuft dir wohl jemand den Rang ab.“, witzelte Lee in Sasukes Richtung. „Halt deine beaugenbraute Klappe, du...“, Sasuke wandte sich beleidigt ab und ignorierte den kichernden Lee. „Tss... so stachelig wie du bist will dich doch sowieso keiner küssen.“, erwiderte dieser und kullerte sich am Boden vor Lachen. Sasuke rastete aus und trat Lee volle Kanne in den Bauch. „Das hast du jetzt davon, du dämlicher Pilz!“, giftete er. „Ähm... Sasuke?“, meldete sich Sakura und erntete einen wütenden Blick von ihm. „...Ich würde dich gerne küssen.“, nuschelte sie. Sasuke drehte sich gelangweilt von ihr weg. „Ich halte also fest...“, mischte Shino sich ein, „Sasuke spielt Dornröschen und Sakura den Prinzen.“ Von Sasuke kam ein erschreckter Ausruf und von Sakura ein enzücktes Quitschen. „Den König spielt Kiba mit seinem royalen Flohteppich.“ Kiba fing an zu schimpfen wie ein Rohrspatz und regte sich über die Abfälligkeit seinem Hund gegenüber auf. Shino ignorierte ihn und meinte statt dessen:„ Sai, du bist die Königin. Tenten ist der Thronvorleger. Sai grinste schadenfroh und Tenten klammerte sich noch mehr an seinen Arm und seufzte verliebt. „Und was ist mit mir?“, rief Naruto. „öhm...“, überlegte Shino, dann grinste er und meinte, „du bist der Küchenjunge, der eine geklatscht kriegt.“ Naruto wurde rot und schleuderte wütende Blicke, doch er hielt den Mund. „So... was fehlt denn jetzt noch...?“, überlegte Shino. „Die Feen.“, bemerkte Kakashi. Der erste vernünftige Satz aus seinem Mund. „Ach ja, also die guten Feen sind Ino, Temari und Hinata und die böse Fee... Itachi!!“, rief Shino überrascht aus, als dieser den Raum betrat. „Waas?!“, explodierte Sasuke, „Itachi soll die böse Fee sein und mich verhexen?! Du elender, mottenzerfressener Insektenfreak!“, kreischte er sauer. Itachi zog fragend eine Augenbraue hoch und Shino schaute irritiert zu Sasuke, der schon einer Vogelscheuche glich, so sehr regte er sich auf. Aber dann besann sich Shino und war der Meinung, dass das ganz lustig werden konnte, daher verkündete er:„ Jap, Itachi ist die böse Fee.“ Itachi bekam einen Lachkrampf und amüsierte sich über Sasukes entsetztes Gesicht. „Die Dornenhecke ist Gaara und die anderen sind Pflanzen oder Statuen.“, grinste Shino. „Ach ja, und Kakashi ist der Koch, der Naruto eine runter haut.“ „Ha, aber dann spielst du das Spinnrat, das Sasuke in den Finger beißt!“, rief Naruto aus und lachte sich scheckig. „Hn...“, kam es grummelnd von Sasuke. „Na schön, ich will mich ja auch ein bisschen einbringen.“, lachte Shino. Er war ja heute unglaublich redsehlig. „Ich bin aber nicht gewillt, mich dieser erbärmlichen Lächerlichkeit hinzugeben, die ihr... ihr Minderwertigen mir hier entgegenbringt.“, erklärte Gaara pikiert und deutete mit einer angeekelten Geste auf alle, die sich in seinem Blickfeld befanden. „Halt die Klappe!“, riefen Sasuke, Kiba und Sakura gleichzeitig. Gaaras Miene verfinsterte sich und sein Blick wurde stechend. „Perfekt!“, kam es von Shino. „Wenn du während des Stücks auch so guckst, glaubt dir jeder, das du Dornen hast!“, sagte er begeistert zu Gaara, der zusammenzuckte und eingeschnappt den Blick abwandte. Lee brach in Gelächter aus und Shikamaru meinte gelangweilt:„ Niemals glaubt uns jemand, das Gaara ne Dornenhecke sein soll. Noch eher stellt der ne Mimose dar. Desinfiziert du eigentlich auch jeden Morgen dein Klo?“, spottete er in Gaaaras Richung und steckte sich eine Salzstange in den Mund. „Tss...“, ertönte es da von Itachi, „und bei deinem Anblick glauben alle, das wir schon schlafen, bevor Dornröschen sich sticht. Du bist ja ne wandelnde Schlaftablette!“ Shikamaru reagierte nicht auf diesen Vorwurf und schob sich nur träge zwei weitere Salzstangen in den Mund. „Wie ich eben sagte...“, bestätigte Itachi sich selbst und zupfte eitel an seinem Haar herum. „Böse Fee ist gut.“, kicherte Sakura, „aber das du meinem Prinzesschen ja nichts antust.“, feixte sie. Sasuke kriegte schon seinen nächsten Wutausbruch, während sich Itachi vor lachen krümmte, und wandte sich in seiner Genervtheit gegen Lee, der immer noch kichernd auf dem Boden lag. „Wie wärs, wenn du einen Stein spielst, über den mein geliebter Prinz blind vor Liebe stolpert?!“, giftete er ihn an und Lee brach schon wieder in Gelächter aus. Kakashi kratzte sich etwas verwirrt am Kopf und fragte sich, ob jemand Lee Sake in sein Getränk geschüttet hatte. „Also...“, begann er und kratzte sich durch die Maske hindurch an der Nase. „Ich denke, wir sollten dann mit den Proben anfangen.“ Die anderen murrten etwas davon, das er sich sein Theaterstück doch sonstwohin stecken sollte, begaben sich aber auf ihre Plätze und es ging los.
„Aua!“, wetterte Naruto, als Kakashi ihm eine saftige Ohrfeige gegeben hatte. Innerlich lachte sich dieser schadenfroh kaputt, nach außen ließ er sich aber nichts anmerken und meinte nur:„ Sry.“ „Passt schon.“, meinte Naruto gönnerhaft und fing an, das Stück Torte vom Boden aufzuessen, das er vorher hatte fallen lassen. Sasuke und Itachi gaben beide einen angeekelten Laut von sich und Gaara belehrte besserwisserisch:„ Ich hoffe, Naruto, das du dir dessen bewusst bist, wie viele Keime und Erreger du im Begriff bist, dir einzuverleiben.“ „Gott, du bist so ein Spießer!“, rief Naruto genervt aus. „Und ihr beide erst...“, meinte er zu den Uchihas, „wann fangt ihr eigentlich an euch zu schminken, ihr Schwuchteln?!“ „Ich bin eine Fee, ich darf das!“, rechtfertigte Itachi sich ignorant. „Ich bin eine Prinzessin, das ist ja wohl sehr viel überzeugender!“, rief Sasuke aufgeregt. „Ihr wollt euch jetzt ernsthaft schminken?“, fragte Kiba und begann, an deren Verstand zu zweifeln. „Mir würde es wenigstens stehen.“, meinte Itachi eingebildet. „Das ich nicht lache. Du siehst schon furchtbar aus, wenn ein Mädchen mit Lippenstift dich geküsst hat!“, nahm Sasuke ihm den Wind aus den Segeln und grinste selbstgefällig. „Na immerhin küsst mich überhaupt jemand.“, erwiderte dieser mit vor Hohn triefender Stimme. „Wenn ich nicht aufpasse, erzähle ich noch allen, das du noch Jungfrau bist.“ „Ahh, halt die Klappe!“, keifte Sasuke entsetzt. „Waaas?!“, kreischte Sakura da und kam wie ein Hund angerannt. „Du bist noch Jungfrau?!“,, fragte sie eifrig. „Nein verdammt, mein Bruder will mich nur ärgern!“ „Soso...“, murmelte Kakashi. „Hör nicht auf ihn.“, meinte Itachi zu Sakura, „er ist es nämlich wirklich.“ Er grinste überlegen. Sakura wurde rot und verdrehte verliebt die Augen. Sasuke platzte der Kragen. „Und?!“, rief er, „wie ist es mit dem Fakt, das du deine Unschuld an einen Kerl verloren hast???“ Itachi wurde kreidebleich und biss sich auf die Lippe. „Wer?!“, riefen die anderen Jungs erstaunt und neugierig. „Das geht euch einen Dreck an.“, grummelte Itachi beleidigt. „Mhm... so viel zu deinem ersten Sauferlebnis!“, bohrte Sasuke schadenfroh weiter. „Ich kann mich ja noch nichtmal daran erinnern.“, rechtfertigte sich Itachi, „es könnte ebenso gut eine Frau gewesen sein.“ „Könnte es nicht, das war ne Männerparty.“, konterte Sasuke trocken und spielte mit einer seiner Haarsträhnen, was Sakura ein verzücktes Seufzen entlockte. Itachi betrachtete mit verkniffenem Gesichtsausruck seine perfekt schwarz lackierten Fingernägel und ignorierte Sasuke gekonnt.
Kakashi stand kurz davor, die Nerven zu verlieren. Seufzend meinte er:„ Genug... wir machen morgen weiter.“
Nervensägen
Ein entzücktes Quietschen und ein vielstimmiges Stöhnen erklang, als Sasuke den Saal betrat. Shikamaru verdrehte genervt die Augen, als er Sakuras Blick sah. „Gleich fängt sie an zu strahlen und dann sterben wir alle...“, nuschelte er, doch Sakura ließ sich davon nicht stören. Sie steckte bereits in ein paar edel wirkenden Klamotten, die allerdings überhaupt nicht gut saßen, da sie ja ihre Kurven kaschieren mussten, von denen ja zum Glück nicht all zu viel vorhanden war. „Sasuke!“, rief sie freudig und warf theatralisch die Arme in die Luft. Man sah Sasuke seine Abscheu sofort an, als er in verächtlichem Tonfall meinte: „Halt einfach die Schnauze, dann ist dein Text perfekt.“ Sakura schnappte empört nach Luft, doch Gaara gab ihr mit einer herablassenden Geste zu verstehen, dass sie still sein sollte und belehrte mit noch recht gut gelauntem Tonfall: „Tu einfach, wie es das Beste ist und hör auf ihn, um unser aller Willen. Schließlich wäre keiner von uns erfreut, seine Wertvollen Nerven noch vor Beginn der Proben aufopfern zu müssen.“ „Tss... geht’s vielleicht noch förmlicher?!“, giftete die Rosahaarige und verzog beleidigt das Gesicht. „Gewiss.“, kam die völlig ernste Antwort und Sakura schnaubte tollwütig. Während sie damit beschäftigt war, Gaara wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen, rückten die Jungs schon wieder Itachi auf die Pelle. „Wer war es denn nun?“, kam das Gestichele aus allen Richtungen. „Das geht euch einen Scheiß an...“, grummelte Itachi mehr als sauer und schielte auf der Suche nach Rettung nervös durch die Gegend. „Also...“, kam es von Naruto. „Da hier keiner ist, den es nicht interessiert, muss es ja jemand sein, der heute nicht hier ist!“, rief er, stolz über seine Erkenntnis. „Wer kommt da noch in Frage?“. Warf er wild gestikulierend in die Runde und alle steckten aufgeregt die Köpfe zusammen. Währenddessen flüchtete Itachi hinter eine der Bühnenkulissen, die aus einem schlafenden Shikamaru bestand. Naruto bemerkte Itachis Flucht und wollte schon los rennen, um sich auf ihn zu stürzen, als Shikamaru sich verschlafen streckte und rekelte. Naruto blieb an dessen Fuß hängen, stolperte und fiel mit lautem Gezeter und wild rudernden Armen zu Boden. „Das hast du jetzt von deiner dämlichen Hitzköpfigkeit!“, grinste Sasuke schadenfroh und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Halt doch die Klappe, du Dämlack!“, schnauzte der Blonde, sammelte seinen ausgeschlagenen Zahn auf, hielt ihn Shikamaru unter die Nase und giftete: „Guck dir an, was du getan hast, du blödes Murmeltier!“ Der räkelte sich lediglich erneut, blinzelte träge und meinte: „...Mmh?“ Naruto platzte der Kragen und er begann zu schimpfen, wie ein Rohrspatz. Schließlich wurde er von Sasuke geschnappt und ein paar Meter weggetragen, damit er sich wieder beruhigte.
Währenddessen hatte Sakura von Gaara abgelassen und lief nun wieder Sasuke hinterher, der wie ein Blitz um die Kulissen rannte, um sie loszuwerden. Itachi, der immer noch hinter Shikamaru hockte, lachte sich halb tot und rief seinem Brüderchen spöttische Sprüche hinterher. Von dem Krach war Shikamaru wieder aufgewacht und beschloss nun, lieber doch ein Buch zu lesen. Noch bevor er mit lesen anfangen konnte, sprang Ino auf ihn zu und rief: „Kannst du nicht mal deine Haare aufmachen? Ich will mal wissen, wie das aussieht!“ Shikamaru verdrehte genervt die Augen und wandte sich seinem Buch zu. „Biiiiiiiitte!!!“, rief Ino noch lauter. „Nein, lass mich...“, murrte Shikamaru und drehte sich von ihr weg.
Naruto hatte sich seinen Zahn inzwischen wieder angeklebt und grinste in einen Spiegel, um sein Werk zu begutachten. In dem Moment kam der von Sakura verfolgte Sasuke angerannt, rief Naruto ein „Sieht voll scheiße aus!“ zu und gab ihm im Vorbeirennen eine Ohrfeige, sodass der Zahn erneut auf dem Boden landete. Kiba klopfte sich auf die Schenkel und lachte schadenfroh, worauf Naurto ihn wütend ansprang und anfing, sich mit ihm zu prügeln.
„Aber ich will deine Haare offen sehen!“, maulte das blonde Mädchen und zupfte an Shikamarus Arm. „Nein Ino.“, gab er zum hundertsten Mal genervt von sich und versuchte angestrengt, sich auf das Buch zu konzentrieren, das er zu lesen vorgehabt hatte. „Aber warum nicht?!“, schmollte sie lautstark. „Jetzt lass ihn doch endlich in Ruhe.“, belehrte Gaara sie missmutig. „Du bist ein Spielverderber!“, keifte sie aufgebracht. Während sie mit Temaris Bruder schimpfte, nutzte Shikamaru die seltene Gelegenheit, um sich unbemerkt aus dem Staub zu machen. Nur leider blieb er an einem hintertückischen Teil der Kulisse hängen und landete mit der Nase auf dem Boden. „Boa du bist so fies!“, rief Ino erbost, als sie sein Vorhaben durchschaut hatte. Doch bevor sie sich auf ihn stürzen konnte, packte Gaara sie am Kragen und hielt sie fest. Sie wehrte sich wie eine tollwütige Katze und fuchtelte wütend mit den Armen in Richtung Gaara, doch der hielt sie am ausgestreckten Arm von sich weg, sodass sie nicht an ihn ran kam. Inzwischen hatte Shikamaru sich wieder aufgerappelt und war ans andere Ende der Bühne verschwunden. Dort hatte er sich dank mangelnder Konzentration fürs Schlafen entschieden und döste bereits wieder friedlich vor sich hin.
„Also... ich würde vorschlagen, wir beginnen jetzt mit den Proben.“, erklärte ein mal wieder viel zu spät auftauchender Kakashi und kratzte sich, ratlos die Situation betrachtend, am Kopf. „Schlaumeier...“, murrten alle außer Temari und dann begannen sie auch schon mit nicht mindererem Theater. Als am vorherigen Tag.
„Alter, spinnst du?“, zeterte Sasuke lautstark, als Shino ihm kräftig in den Finger biss. „Steht im Drehbuch.“, kommentierte dieser nüchtern und wandte desinteressiert den Blick ab. Im Hintergrund lachte Itachi sich mal wieder schadenfroh kaputt und zog damit die Blicke aller auf sich. „Dir ist schon bewusst, dass du dieses Verhalten bei der Aufführung zu vermeiden suchen solltest?“, überzeugte sich Gaara mit abwertendem Tonfall, als hielte er Itachi für ein Kleinkind. „Na warte...“, drohte Itachi mit dem Zeigefinger, „Irgendwann bring ich Sasori mit und dann lässt er dich tanzen!“ Gaara zog verärgert die Augenbrauen zusammen, während Kankuro ärgerlich meinte: „Hallo... mich gibt’s auch noch?!“ „Da fühlt sich wohl jemand in seiner Qualität als Puppenspieler missachtet?“, spottete Itachi herablassend. „Und du? Ach ich vergaß, du hast ja keinen älteren Bruder, zu dem du heulend rennen kannst, ganz klar, da muss der arme Sasori herhalten.“, schoss Kankuro zurück und genoss die finstere, beleidigte Miene des Uchiha. „Du hast es ja nötig zu spotten, weil dein Bruder ein verpeilter Noob ist!“, giftete dieser vor Wut brodelnd und traf mit seiner Anklage zu seiner Genugtuung auf allgemeine Zustimmung. Kankuro drehte sich hilflos zu Gaara um, der gerade in einem Handspiegel seine tiefen Augenringe betrachtete und schnauzte vorwurfsvoll: „Jetzt sag doch auch mal was!“ Der Rothaarige schaute nur uninteressiert auf und meinte erstaunlich leger: „Wie auch immer du es täglich anstellst, mich in Verruf zu bringen... es tangiert mich peripher.“ „...Als ob das meine Schuld wäre, dass du so ein Langweiler bist!“, brauste der Puppenspieler empört auf, doch dessen Bruder reagierte nicht und widmete sich wieder seinen Monsteraugenringen. „Könnt ihr euch jetzt vielleicht mal wieder beruhigen?“, kam es von Shikamaru, der für ein paar Sekunden seinen Schönheitsschlaf unterbrochen hatte. „Das ist so nervig...“, murmelte er noch, dann war er schon wieder eingedöst, ohne auf die großen Augen zu achten, mit denen alle ihn anschauten. „Diese Schlaftablette!!!“, wetterte Naruto lautstark, rannte zu Shikamaru und begann, ihn mit Tritten und Stößen zu bearbeiten. „Wach endlich auf, du blöder Sack!“, rief er als Bekräftigung und tatsächlich regte angesprochener sich und sah Naruto träge an. „Hör auf, so in der Gegend herumzuliegen!“, schimpfte dieser lautstark drauf los. Shikamaru grummelte nur, formte ein paar Fingerzeichen und Sekunden später hatte er Naruto mit seinen Schatten gefesselt. „Und jetzt hör endlich auf, so einen Lärm zu machen.“, warnte er und schloss die Augen. Naruto starrte etwas ungläubig, aber auch überrascht und wartete dann ungeduldig ab, die anderen beäugten die Begebenheit neugierig. „Verdammt...“, zischte der Blonde und guckte grimmig. „Wie schafft er es nur, die Kunst im Schlaf zu halten? Er schläft doch?!“ Sasuke war es, der sich dazu herabließ, Shikamaru auf die Nase zu tippen und wie vermutet reagierte dieser nicht. Offensichtlich schläft er wirklich.“, bestätigte der Schwarzhaarige schadenfroh und grinste Naruto triumphierend an. „Tja, für dich ist das Stück heute wohl gelaufen...“, kommentierte Kakashi, sich ratlos am Kopf kratzend und fügte mit dümmlichem Gesichtsausdruck an, „Aber... wir haben deine Szene ja gestern schon geprobt.“ „Na und?“, brauste der auf, „Ich hab keine Lust, die ganze Zeit hier herumzustehen, ich bin keine Säule!“ Die anderen entfernten sich kichernd und widmeten sich wieder ihren eigenen Streitereien, ohne auf Narutos Gezeter zu achten.
„Alter, du bist so blöde!“, giftete Sasuke Itachi an, der soeben dabei war, die kleine Spielzeugpuppe zu verfluchen. Der warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu und grinste: „...und sie wird erst wieder erwachen, wenn jemand sich schmerzlich überwinden kann, sie zu küssen!“ „Das ist aber nicht dein Text!“, rief Kiba aufgeregt. „Passt aber viel besser, so hässlich, wie Sasuke ist, will ihn niemals jemand küssen!“, pfefferte Itachi zurück und Sasuke bekam einen Schreikrampf. „Siehst du, was du gemacht hast, du missratener Giftpilz?!“, kreischte Sakura über Sasukes Geschrei hinweg und Itachi zuckte nur die Schultern. „Ey du Dämlack!“, rief Naruto Sasuke zu, „Du solltest schlafen, nicht schreien!“ Sofort herrschte Stille und alle warfen Naruto giftige Blicke zu und er selbst schielte nervös durch die Gegend. „Ich befürchte, du hast gerade dafür gesorgt, dass die unliebsame Aufmerksamkeit sich in Feindseligkeit wandelt, um dich zu verschlingen...“, philosophierte Gaara nachdenklich und erntete einen tödlichen Blick aus Narutos Richtung. „Was machen wir mit ihm?“, fragte Sai und blickte in die Runde, die sich um den Blondschopf gebildet hatte. „Wir könnten ihn knebeln.“, meinte Kiba. „....Oder ohnmächtig schlagen...“, brabbelte Shino. „Naruto begann empört zu zetern und bekam gleich darauf eine Ohrfeige von Temari, die sich vor ihm aufgebaut hatte. „Ich bin dafür, wir schmeißen ihn einfach raus!“, rief sie und grinste unheilvoll. „Nichts dergleichen!“, rief Lee und warf sich heldenhaft vor Naruto, um Temari böse anzustarren! „Was willst du denn, du Zwerg?“, lachte die Blonde und hob arrogant ihr Kinn. „Hey, du bist ne gute Fee, keine Hexe!“, donnerte Ino und schubste Temari schwungvoll zur Seite, sodass sie ins Stolpern geriet und genau auf Gaaras Schoß landete. Der sprang erschreckt auf, sodass seine Schwester unsanft auf dem Boden landete und zog ein Gesicht, als hätte man ihn gezwungen, eine Zitrone zu essen. „Bist du denn gar nicht befähigt, mir zumindest hier in der Metropole der fliegenden Dummheit ein wenig Ruhe zu gewähren?“, rief er aufgebracht und zog ein weinerliches Gesicht. „Oh Gott, was hab ich nur getan, dass ich dich als Bruder haben muss?!“, beklagte die Blonde sich nicht minder weinerlich. „Schluss jetzt!“, rief ein völlig überforderter Kakashi, „Bei eurem Theater müsst ihr euch nicht wundern, wenn wir nie fertig werden!“ Von allen Seiten kamen wüste Beschimpfungen und dämliche Kommentare. Kakashi flüchtete kurzerhand und damit waren die „Proben“ wohl zu ende. Jeder, der vernünftig war, verließ den Saal so schnell wie möglich, die restlichen Leute zankten sich noch weiter herum, bis auch sie endlich merkten, dass sie sich das umsonst antaten...
