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Du fehlst.

Manches wurde nur getrennt, um wieder vereint zu werden.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nur eine ganz kurze Nachricht vorab:
Dies ist ein One Shot der auf meiner FF Freunde und Freundesfreunde basiert, deshalb sind Sakura und Naruto hier Geschwister und Sakura Inos beste Freundin. Die Ino in meiner FF hat übrigens einen burschikosen Haarschnitt und in diesem OS Jahre später hat sie wieder lange Haare. (ein kleines Zeichen dafür, dass zwischen der Geschichte der FF und dem OS einige Jahre liegen)

Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen ;) Komplett anzeigen

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So ehrlich und klar


 

Du fehlst.
 


 

So ehrlich und klar.
 


 

Ich bereue jeden Tag dich verlassen zu haben. In jeder Minute meines Lebens schmerzt mich dieser Gedanke und ich will, dass du es weißt.
 

Ich sehe dich schon lange an. Du stehst auf dem großen Balkon und rauchst. Die kleinen grauen Rauchschwaden ziehen davon und werden eins mit dem dunklen Zelt der Nacht über dir. Ich dachte du rauchst nicht mehr?
 

Mechanisch greife ich zu meiner Flasche Bier und ermahne mich die Schultern zu straffen, bevor ich zu dir raus gehe. Die Zeit des heimlichen Anstarren ist vorbei, ich muss mich dir endlich stellen.

Der Weg von meinem Barhocker bis zu dir erscheint mir endlos. Viel zu lang, viel zu viel Zeit für falsche Gedanken - für Fluchtgedanken. Endlich stehe ich neben dir und rieche rote Malboros, Boss Bottled und den aufkommenden Regen. Du spannst dich merklich an, weil du nicht mit mir gerechnet hast. Und ich ehrlich gesagt auch nicht.
 

Alles in mir schreit und sträubt sich, will zurück gehen und dich wieder alleine auf dem Balkon stehen lassen. Doch ich ermahne mich stark zu sein, ein inneres Mantra deiner Schwester hilft mir dabei. Ich lege meine Arme über die Brüstung.

Plötzlich taucht deine Hand vor mir auf, ohne ein Danke nehme ich mir eine Zigarette aus deiner Schachtel und das Feuerzeug, welches ebenfalls darin steckt. Der erste Zug ist immer der beste. Er ist befreiend und beruhigend zu gleich. Noch zwei weitere Züge und ich finde endlich den Mut zu sprechen.
 


 

"Du fehlst mir."
 


 

Keine Begrüßung, keine Eröffnungsfloskel, kein Smalltalk. Ich habe mir vorgenommen schonungslos ehrlich zu sein. Dein Kopf ruckt in meine Richtung und ich spüre wie deine kornblumenblauen Augen mich mustern. Wie sie jeden Zentimeter meiner Haut unter ihrem Blick verbrennen. Doch ich drehe mich nicht zu dir. Wenn ich in deine Augen sehen würde, wäre ich verloren. Mein ganzer Plan der Wahrheit zerstört und ich könnte nichts mehr sagen, was gesagt werden muss. Ich ziehe erneut an meiner Zigarette.
 

"Ich wünsche mir, dass du glücklich bist … aber gleichzeitig ertrage ich es nicht, zu sehen, wie eine andere dich glücklich macht. Es ist verrückt. Es ist doch schon so lange her, aber ich kann dir immer noch nicht in die Augen sehen und sagen, dass ich über dich hinweg bin."
 

Ich spreche sehr langsam, ich will nicht nervös wirken. Nach einer kurzen Pause in der ich die Asche meine Zigarette abklopfe, spreche ich weiter.
 

"Und dabei wünsche ich mir nichts sehnlicheres, als dich zu vergessen. Ich möchte eine Beziehung führen können und dabei nicht viel zu oft an dich denken müssen.

Jeder musste mich mit dir teilen. Denn da ist ein Teil in mir der felsenfest behauptet, dass er dich liebt.“
 

Ich glaube ich werde rot. Du starrst mich immer noch an. Meine Gedanken überschlagen sich und meine vorher zurechtgelegten Worte sind auf einmal wie weggeblasen.
 

"Oh Gott, ich habe solange niemandem mehr gesagt, dass ich ihn liebe.. Und ich hätte nie gedacht, dass ich es dir nochmal sagen würde. Ich liebe dich Naruto, schon immer, die ganze Zeit. Es sind so viele Jahre vergangen und wir waren so weit von einander entfernt. Wahrscheinlich bist du nicht mal mehr der Mensch in den ich mich damals verliebt habe ..."
 

Endlich fasse ich meinen Mut zusammen und drehe meinen Kopf in deine Richtung.
 

Ist es Trauer die ich in deinen Augen sehe. Ist es Fassungslosigkeit, ist es vielleicht sogar Wut? Ich lächle dich an.
 

"Aber ich sehe Fotos von dir im Internet und ich sehe dich darauf lächeln, dieses freche, junge, schöne Lächeln und ich weiß, dass ich dich wohl immer lieben werde, egal wer du bist oder wer du sein wirst."
 

Ich lächle immer noch. Die Zigarette in meiner rechten Hand fällt von der Terrasse auf die darunter liegende Straße und verglüht. Und du schweigst.
 

"Es ist okay, wenn du nichts darauf zu antworten weißt. Ich wollte das alles einfach nur gesagt haben. Schon so lange."
 

Ich lächle selbst noch, als ich dir den Rücken zu kehre, den Balkon und die Feier verlasse. Ich lächle auf dem Weg zu meiner Wohnung. Ich lächle meine Nachbarin an, die gerade mit ihrem Hund raus will und dann schließe ich meine Wohnungstür und alles fällt von mir ab.

Meine Schultern sacken ein, meine Beine zittern. Mir wird flau im Magen und ich weine. Ich schluchze und schreie. Ich weine völlig hemmungslos. Du hast nichts gesagt, du hast mich nicht festgehalten, du hast mich nicht aufgehalten.
 

Ich musste dir trotzdem alles gestehen. Weinend steige ich in meine Dusche und weinend lege ich mich danach in mein Bett und presse mir meine Decke an den Körper. Ich wünsche du wärst sie. Bevor ich einschlafe schreibe ich deiner Schwester eine Nachricht über meine irrwitzige Aktion und deiner vernichtenden, nicht vorhandenen Reaktion. Sie soll nicht schlecht von dir denken, sie soll mir nur eine beste Freundin sein und mich morgen trösten.
 


 


 

Es ist noch nicht ganz hell und es regnet in Strömen, als mich die Türklingel weckt. Sakura war schon immer ein Frühaufsteher. Sie wird meine Nachricht gelesen haben und jetzt in Schlafanzug und Gummistiefel vor meiner Wohnung stehen. Ich stehe auf, als die Klingel zum zweiten Mal ertönt. Meine Augen sehen rot aus, als ich in den Spiegel sehe. Ich fahre mir durch die wieder langen Haare und gehe zu meiner Wohnungstür, um den Öffner für unten zu betätigen. Es summt und ich lehne meine Haustür nur an und gehe in die Küche, um Tee aufzusetzen.

Heute würde ein länger Tag im Bett, mit viel Tee, Schokolade und Sakuras Super-Aufmunterungs-Zombie-Horror-Splatter-Filmesammlung auf mich warten.
 

"Zieh deine nassen Schuhe bitte draußen aus." rufe ich aus der Küche in den Flur und widme mich wieder dem Wasserkocher.

Ich höre Schritte in meine Richtung und plötzlich eine Stimme die ich lange nicht mehr gehört habe. Viel zu lange.
 


 

"Ino"
 


 

Du klingst müde und rauchig. Ich drehe mich geschockt um und denke nicht darüber nach, dass ich hier in einem schwarzen Schlüpfer und einem T-Shirt vor dir stehe. Ich denke nur daran, dass du hier stehst. In meiner Wohnung. In meiner Küche, direkt vor mir. Du bist klitschnass, von deiner Lederjacke perlt das Wasser auf meinen Fußboden. Doch es ist mir egal.

Du stehst da und starrst mich an, wie gestern Abend. Ich sehe die Müdigkeit in deinem Gesicht. Hast du geschlafen? Hat mein Geständnis dir den Schlaf geraubt?
 

Mein Herz rast und mir ist schlecht. Ein einzig großer Gedanke manifestiert sich in meinem Kopf.
 

Was willst du hier?
 

Endlich erwachst du aus deiner Starre und gehst einen Schritt auf mich zu.
 


 

"Du fehlst mir."
 


 

Es sind deine Worte. So ehrlich und klar. Ein Schalter legt sich in mir um und ich gehe zu dir, streife dir deine nasse Jacke von den Schultern und hänge sie auf einen Stuhl. Um die kleinen Pfützen auf den Boden kümmere ich mich später. Du bleibst weiterhin stehen. Ich komme wieder zu dir und greife nach deiner Hand. Sie fühlt sich kalt und nass an, aber es prickelt. Langsam ziehe ich dich daran in mein Badezimmer.
 

Durch die dünnen Vorhänge dringt nur spärliches Licht des ohne hin dunklen Tages in den Raum. Ich lasse deine Hand los und lasse dir ein Bad ein. Der Duft von Vanille hängt in der Luft, während das Wasser im Hintergrund rauscht. Dein Blick ist warm. Und ich freue mich darüber.

Ich trete wieder vor dich und helfe dir aus dem nassen dunklen T-Shirt. Meine Fingerspitzen berühren deine Arme und es fühlt sich heiß an. Diese Situation hat etwas Erotisches und Vertrautes. Meine Finger öffnen deine Gürtelschnalle und die ersten Knöpfe deiner Hose. Du seufzt leise und ich lasse von dir ab. Ich gehe kurz zum Schrank um Kerzen zu holen und verteile diese dann im Raum, während im Hintergrund deine Kleidung raschelt.
 

Als ich dich wieder ansehe, stehst du nackt vor mir und steigst in die halb volle Badewanne. Ich lächle zufrieden und will gerade das Badezimmer verlassen.
 


 

"Bleib … leiste mir Gesellschaft."
 


 

Mir steigen die Tränen in die Augen. Ich weiß, dies ist deine Art mir zu verzeihen und mein Geständnis anzunehmen. Ich ziehe mir mein T-Shirt über den Kopf. Und deine Augen mustern jeden Zentimeter meines Körpers. Ich streife mir den Schlüpfer ab und steige zu dir in die Wanne. Du lehnst dich zurück und ich weiß, dass es eine Einladung ist. Ich setze mich zwischen deine Beine und lehne meinen Rücken an deine Brust.
 

Als ich deine Lippen in meinem Nacken spüre fließen meine Tränen. Heiß laufen sie meine Wangen hinab.
 


 

"Ich liebe dich."
 


 

Deine Stimme ist ein raues Flüstern, laut genug um mein Herz zu erreichen. Und ich weine weiter, weil ich glücklich bin.
 

Du bist wieder hier und du überwältigst mich. Ich liebe dich. Dein junges, freches Lächeln. Deine markante Schönheit, die strohblonden Haare, die kornblumenblauen Augen. Wie du mich ansiehst, wild und ehrlich. Deine Stimme, die mir sagt, dass ich die Einzige war, bin und immer sein werde.
 


 

Hier in meiner Badewanne beginnt unser Leben von neuem.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  cutestrawberry
2019-06-14T13:02:46+00:00 14.06.2019 15:02
Das war sooo schön! Ich habe Tränen in den Augen und säße ich nicht im Zug sondern zu Hause, dann hätte ich sogar weinen müssen. Vielen Dank dafür <3
Antwort von:  Joey-kun
22.06.2019 00:45
Ich danke dir, für die netten und ehrlichen Worte. Es ist meine eigene Lieblingsgeschichte, sie ist überhaupt nicht perfekt, aber unglaublich persönlich. Auch wenn mir so etwas nie passiert ist, ist sie eine mögliche Antwort auf das „Was wäre wenn..“, was sich doch jeder mal im Leben stellt.
Von:  Stephhh
2016-04-30T10:50:12+00:00 30.04.2016 12:50
Man spürt förmlich ihre Gefühle und Emotionen, klasse geschrieben und ich finde das Paar toll.
NaruHina gibt es so viele da muss es mehr originelle Pairings geben, danke :)
Von:  Kerstin-san
2015-08-16T12:01:57+00:00 16.08.2015 14:01
Hallo,

ahhhh, das Lied von Cro passt zu deinem One-Shot ja wie die Faust aufs Auge.
Auch für mich ist dieses Pairing Neuland, aber so wie du die beiden in deiner FF beschrieben hast, kann ich mir das durchaus vorstellen.

Du hast dieses Gefühl, dass einem diese andere Person nicht wirklich aus dem Kopf geht und man sich ständig unwillkürlich fragt, was derjenige macht oder wie es ihm geht, wirklich sehr schön beschrieben.
Wenn man sich einmal so nahe gestanden hat, ist das meiner Meinung nach nur natürlich. Man kann jemand anderen nicht einfach auf Knopfdruck vergessen, egal, wie sehr man sich das vielleicht sogar wünschen würde.
Von daher finde ich Inos Gedankenwelt absolut realistisch und nachvollziehbar.

Ihre schonungslose Offenheit gegenüber Naruto ringt mir wirklich Respekt ab. Sie macht sich damit so angreifbar und verletzlich. Das muss wahnsinnige Überwindung kosten, seine Gefühle so preis zu geben.
Gleichzeitig weiß ich natürlich genau, dass es einem wirklich helfen kann, wenn man sowas mal ausspricht und trotzdem weiß ich nicht, ob ich das wie Ino gemeistert hätte.

Ihren Zusammenbruch finde ich auch passend in diesem Moment. Wegen der ganzen Anspannung, die dann von ihr abfällt und der Enttäuschung, dass Naruto wohl doch nicht wie sie empfindet, ist das nur zu verständlich.

Als Naruto dann am nächszen Morgen doch vor ihrer Tür steht, hat mich das natürlich gefreut.
Die Badewannenszene war dann aber doch ein bisschen zu viel des Guten.
Vielleicht hättest du das mit den Kerzen weglassen können oder Ino hätte nicht gleich mit in die Badewanne steigen sollen, sondern draußen sitzen bleiben, das hätte mir mehr zugesagt.
Aber ansonsten finde ich, dass dir hier ein toller One-Shot gelungen ist.

Liebe Grüße
Kerstin (Helferlein der KomMission)
2014-09-12T10:08:11+00:00 12.09.2014 12:08
Nicht schlecht find ich gut nir etwas schade sas es nicht naruto mit hinata ist
Lg aline
Antwort von:  Joey-kun
12.09.2014 13:16
Vielen Dank :) Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von Naruto und Hinata, von daher werde ich sicherlich nie über die Beiden schreiben. Trotzdem freue ich mich, dass du meinen OS gelesen hast, auch wenn das Pärchen InoxNaruto sehr ungewöhnlich ist.
LG Lena


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