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Take me to Wonderland

(in Zusammenarbeit mit Miss-Madness)
von

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Forgetting is just forgetting, except when it's not

„Er ist weg“, murmelte Alexis, während sie in ihrer Decke eingewickelt auf ihrem Bett saß und die feinen Staubpartikel in der Luft beobachtete, die durch die hellen Sonnenstrahlen sichtbar wurden. Sabo befand sich ebenfalls im Zimmer, hatte sich aber bisher mit einem seltsamen Buch aus Lexis Besitz beschäftigt. Gestern war die junge Frau nicht wirklich ansprechbar gewesen und der Revolutionär hielt es für besser, fürs erste in ihrer Nähe zu bleiben. 

„Was meinst du?“, fragte Sabo vorsichtig, da Alexis noch immer recht apathisch wirkte. Dieser Satz war immerhin auch das erste, was sie seit gestern Abend von sich gegeben hatte und dennoch verstand Sabo erneut dessen Sinn nicht. „Der Märzhase“, antwortete Lexi monoton, bevor sie ihren Blick auf Sabo richtete „Er war schon viel zu lange alleine, verstehst du? Seine Zähne...sind mittlerweile schon ganz schwarz von dem vielen Zucker in seinem Tee“. Der Revolutionär würde lügen, wenn er Alexis jetzt sagen würde, dass er überhaupt irgendetwas aus ihrem Mund verstand, aber vielleicht war dies ein guter Anfang.

„Wo..ist er hin?“, fragte Sabo schließlich, woraufhin sich plötzlich ein kalter Ausdruck in ihren hellblauen Augen widerspiegelte. „Fort. Vermutlich auf der Suche nach dem Hutmacher. Er hat ihn alleine gelassen und ist stattdessen dem weißen Kaninchen gefolgt“, erwiderte Alexis mit einem gereizten Unterton, bevor sich ihr Gesichtsausdruck innerhalb von Sekunden wieder änderte. Aus Wut wurde scheinbar Verzweiflung und die Kälte in ihren Augen verwandelte sich in so etwas wie Angst „Es zerbricht, Sabo. Er sollte vergessen, aber die Wand wird brechen. Das Caucus-Rennen wird erneut stattfinden und diesmal wird nur einer von uns gewinnen“.

Bei dem letzten Satz klang die junge Frau wieder panisch, weshalb Sabo schnell aufstand und zu Alexis ging. „Hey, bleib ganz ruhig, okay? Dir wird nichts passieren, solange du bei uns bist“, versuchte er Lexi zu beruhigen, die jedoch nur hektisch den Kopf schüttelte „Wir können nicht beide existieren, Sabo....und du wirst mich nicht vor ihm schützen. Sein Verstand ist verdorben, verdorben, verdorben, aber er ist immer noch der Hutmacher. Nicht das es irgendetwas nützen wird, denn am Ende...wird es der Puppenmacher sein, der als Sieger dieser Schlacht hervorgehen wird“.
 

~*~
 

„Was ist das, Ruffy?“, fragte Nami neugierig und nahm die goldene Taschenuhr in die Hand, die vor Ruffy auf dem Tisch lag. Der Kapitän der Strohhut-Piraten hatte sie die ganze Zeit fast schon etwas gedankenverloren angestarrt, bevor Nami sich bemerkbar machte. „Hm?“, kam es leise von Ruffy, als er sich leicht zurücklehnte „Oh, die habe ich vorhin gefunden“. Die junge Navigatorin drehte die Uhr musternd in ihrer Hand, während sich ein kleines Grinsen auf ihre Lippen schlich „Die ist wirklich schön...ich frage mich, was sie Wert ist“.

„Sie ist unbezahlbar, wobei ich sie für zwei oder drei Leben auch verleihen würde“, antwortete eine amüsierte Stimme, die Ruffy sofort dazu alarmierte sich umzudrehen. Ace stand schmunzelnd direkt hinter dem Kapitän der Strohhut-Piraten und beugte sich nach einem kurzen Moment etwas zu seinem kleinen Bruder hinunter „Der letzten Person, die diese Uhr unerlaubt angefasst hat, wurde die Hand abgeschlagen“.

Es war erschreckend, wie gleichgültig Ace dieser Satz von den Lippen fiel und auch so hatte Ruffy diesen Ausdruck in seinen Augen noch nie zuvor gesehen. Er war kalt, wirkte dabei aber auch so unheimlich verstreut, als ob man Ace etwas wichtiges genommen hätte oder gerade etwas in ihm zerbrach.

„Oh ja, Ruffy...es zerbricht. Langsam und ohne Vorwarnung. Aber wenn es endlich soweit ist und der Märzhase die Mauer niedergerissen hat, gibt es kein zurück mehr“, erklärte die Feuerfaust noch immer gut gelaunt und Ruffy war überrascht, als Ace plötzlich um ihn herum ging und sich an einen Tisch setzte, der vorher noch nicht dort war. Auch die Umgebung hatte sich verändert, sodass der junge Kapitän nun mitten in einem Wald saß.

Die riesigen Bäume, deren Blätter von Farben wie rot, blau oder auch grün geprägt waren, ragten in ihrer ganzen Pracht über gelblich schimmerndes Gras. Der Wind wirkte dagegen recht kühl und ein seltsamer Nebel raubte Ruffy die Sicht auf alles weitere in dieser komischen Welt. Es schien alles auch leicht verschwommen zu sein, zudem hatte der Gummimensch das Gefühl, dass die ganze Umgebung eine leichte Schräglage hatte.
 

„Diese Welt wurde ursprünglich von der roten Königin geschaffen, aber dieser kleine Fleck gehört deinem Bruder. Eigentlich ist es ziemlich schade....würde er sich an mehr erinnern, könntest du mehr von dieser Welt sehen“, fuhr die Gestalt von Ace fort, woraufhin Ruffys Gesichtszüge etwas ernster wurden „Du bist nicht Ace. Warum siehst du so aus wie er?“.

Die Feuerfaust sah den jungen Kapitän kurz an, nahm dann aber eine Teetasse an sich. Sie war mit blutroter Flüssigkeit gefüllt, die recht dickflüssig zu sein schien. Ihre zerbrechliche Hülle war zudem recht verschmutzt, was eigentlich gut zum Rest des Tisches passte, jetzt wo Ruffy ihn sich genauer ansah.

Der besagte Gegenstand war mit feinem Porzellangeschirr bedeckt, welches jedoch entweder stark verdreckt und völlig zerstört war. Die einst aufwendig zubereiteten Gerichte auf den Tellern waren überwiegend bis zur Unkenntlichkeit verdorben und auch die Scherben einer Weinflasche schimmerten auf der braunen Oberfläche verteilt hell unter einem Licht, welches überhaupt nicht existierte.

„Natürlich bin ich Ace oder zumindest der Teil, den dein Bruder zurückgelassen hat. Ich bin hier um mit dir das Caucus-Rennen zu gewinnen, auch wenn ich prinzipiell dann gegen mich selbst antreten müsste“, er klang für einen kurzen Moment leicht verwirrt, doch dann deutete Ace hämisch schmunzelnd auf die neue Dekoration am Tisch, die plötzlich aufgetaucht war und Ruffy regelrecht erstarren ließ...“Das ist übrigens der kleine Verräter, dem dein Bruder damals gefolgt ist“.

Der Kadaver eines weißen Kaninchens lag quer über ein silbernes Tablett, während sich unzählige kleine Mäuse an dessen Leichnam satt fraßen. Er hatte ein verblasstes, dunkelblaues Jackett an - seine rötlichen Augen waren noch immer weit aufgerissen. „Ruffy, ist alles okay?“, schallte Namis Stimme in dieser komischen Welt wieder und nur langsam schaute der Kapitän noch oben, um sich und Nami am Tisch der Sunny zu sehen.

Allerdings waren sie auf dem Kopf, sodass die beiden Welten fast wie Himmel und Erde parallel zueinander standen. „Ihm geht’s gut, Kleine, nur gib ihn endlich seine Uhr zurück“, erwiderte Ace genervt und sah ebenfalls nach oben. Nami ließ die Uhr plötzlich mit einem kleinen Schmerzensschrei ruckartig los, worauf der besagte Gegenstand runter zu ihrer Welt fiel und sich dort vor der blutigen Pfote des weißen Hasen in den Tisch brannte.

Es sah nun so aus, als ob der Hase versuchte verzweifelt danach zu greifen, was Ruffys Blick wieder zu dem Kadaver zog. Aus irgendeinen Grund fühlte er sich extrem seltsam und auch die Atmosphäre wirkte geradezu erdrückend. „Nimm sie dir, Ruffy. Aces weißer Hase hat ihm damals die Freiheit beschert...du wirst für mich dasselbe tun“, flüsterte die Gestalt von Ace und Ruffy bemerkte, wie seine Hand wie von selbst langsam in Richtung der Uhr ragte, ob er nun wollte oder nicht.

Dieses Wesen war auf keinen Fall sein Bruder, nicht Mal eine extrem verdrehte Vision von ihm. Wie er dort saß, mit seinen kalten Augen und dem blutigen Lächeln, welches wohl durch den roten Tee entstanden ist. Ruffy würde schon herausfinden, was dieses Ding war...selbst wenn ihm die eigentliche Gefahr dieser Situation noch gar nicht richtig bewusst war.
 

~*~
 

„Frag ihn, wo er das verdammte Halstuch gefunden hat“, drängte Izou zum dritten Mal und seine ruhige Fassade war verschwunden. Nachdem Ace keine einzige Frage von ihnen auch nur ansatzweise beantworten konnte, schickte Marco ihn schlussendlich in sein Zimmer und zog sich selber in Whitebeards altem Raum zurück.

Als jetziger Kapitän stand dem Phönix dies auch eigentlich zu, allerdings betrat er nur sehr ungern dieses Zimmer, da er sein ursprüngliches doch bevorzugte. Nicht nur, weil er es mit Ace teilte, sondern auch weil dieser Raum irgendwie noch immer ihrem Vater gehörte. Marco konnte es nicht so wirklich mit sich vereinbaren und solange diese Gedanken in seinem Kopf herumschwirrten, würde er nicht in dieses Zimmer ziehen.

„Izou, er weiß es nicht...und selbst wenn Ace es irgendwo gefunden hat, das erklärt nicht warum es so neu aussah“, erwiderte der Phönix und unterdrückte dabei ein müdes Seufzen. Der Phönix konnte das Geschehene auch nicht verstehen, wie sollte er also jetzt die Probleme der anderen lösen?

Izou dachte jedoch nicht daran jetzt aufzugeben und packte Marco am Arm „Du hattest das Glück, dass  Ace es damals überlebt hat – ich hatte es nicht. Thatch ist tot und ich möchte wissen, was passiert ist“.

Dem Kommandant der sechzehnten Division standen nun Tränen in den Augen, auch wenn er verzweifelt versuchte sie zu verstecken. Marco fühlte sich schlecht, denn er wusste was Izou und Thatch damals für Gefühle teilten. Dennoch trug Izou eine tiefe Wunde mit sich, die der Phönix tatsächlich nicht ganz verstehen konnte. Natürlich hinterließ Whitebeards Tod eine große Narbe, aber den Schmerz einen Menschen zu verlieren, mit dem man diese besondere Art von Liebe geteilt hat, konnte er mit seinem Herzen nicht nachvollziehen – dafür hatte er sich zu selten erlaubt, diese Gefühle zuzulassen.

Jetzt wurde er jedoch genau mit diesen Gefühlen konfrontiert und für Marco gab es nur eine richtige Antwort „Ich werde nochmal mit ihm reden, okay? Wir finden schon raus, was genau passiert ist“. Izous Gesichtsausdruck veränderte sich bei diesem Satz nicht, aber in seinem Blick war Dankbarkeit zu erkennen. „Ich danke dir, Marco“, antwortete er leise und verließ dann schnell den Raum, Thatchs Halstuch dabei noch immer fest in seinem Griff.
 

Ace saß derweil auf seinem Bett, seine Gedankengänge ein einziges Chaos. Er hatte in den letzten zwei Jahren lange genug gebraucht, seinen Körper und Geist wieder in den Griff zu bekommen, aber irgendwas geschah. Seine Hände zitterten und etwas in seinem tiefsten Inneren wurde unruhig. Die Feuerfaust konnte es nicht beschreiben, aber es war ein ähnliches Gefühl wie Angst.

Nicht vor der Finsternis in seiner Vision und auch nicht vor Thatch, sondern eher vor der entstellten Gestalt, in der er aufgetaucht war. Ace hatte das Gefühl, sie irgendwo schon einmal gesehen zu haben, nur wo?

Es war doch nicht normal, dass ein verfluchter Hase seinen Körper so aus dem Konzept bringen konnte, wenn sein Verstand nicht mal wusste wieso. 'Du hättest geheilt werden können...du hättest gerettet werden können', die Feuerfaust konnte gar nicht reagieren, soll schnell hatte seine Hand den Dolch an seinem Gürtel gezückt und ihn mit tödlicher Präzision an die gegenüberliegende Wand befördert.

Der Dolch bohrte sich zentimetertief in das Holz, die Klinge durchdrang dabei einen kleinen, blauen Schmetterling. Das zarte Wesen schlug noch ein paar Mal verzweifelt mit den Flügeln, bevor der Dolch ihm endgültig das Leben raubte. Ace beobachtete dieses Schauspiel mit einem leicht entsetzten Blick, bevor sich etwas in seinem Gedächtnis löste...Feuer...weißes Fell...blaue Flügel. 
 

'Die Menschen hier sind mehr als nur wütend; sie haben 'andere Teile'. Der Puppenmacher wird diesen verwirrten Seelen von dem, was übrig geblieben ist, berauben. Du darfst ihrem Weg nicht folgen, Ace!'

*

'Ich habe letzte Nacht eine neue Kreatur gesehen...der Märzhase nannte ihn Hutmacher'

*

'Nur die Verlorenen betrachten das Ausmaß von Schmerz, als das Maß vom Wert. Den Schmerz zu vergessen ist einfach, sich daran zu erinnern ist jedoch qualvoll...Willst du es also für immer vergessen?'
 

Ein dumpfes Geräusch riss Ace aus den Gedanken und erst jetzt bemerkte er, dass jemand an seiner Tür klopfte. Allerdings beachtete er es nicht weiter, sondern rieb sich nur mit einer Hand über die Stirn. Es war gerade alles zu viel, gleichzeitig aber auch zu wenig. Die Feuerfaust wusste nicht, was diese Stimmen waren oder was sie bedeuteten – sie schwirrten einfach so in seinem Kopf herum und zerrten an etwas, dass besser im Verborgenen blieb.

„Ist alles okay?“, fragte plötzlich eine Stimme und wie es aussah, hatte Marco wohl keine Lust mehr gehabt vor seiner Tür zu warten. Der Phönix stand mit einem besorgten Blick vor ihm, was Ace nach kurzem Zögern ein kleines Nicken abverlangte. Was hätte er auch tun sollen?

Ein altbekanntes Gefühl warnte Ace vor einer großen Gefahr, zudem hatte dieses Ding ihn vorhin von Bord geschmissen. Er konnte also kein Risiko eingehen und durfte jetzt auch nicht stehen bleiben. Denn wer stehen blieb, der verlor das Rennen...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein recht kurzes Kapitel, allerdings habe ich nicht mehr so viel Zeit und wollte es auch nicht einfach so stehen lassen. Aufgrund einer größeren OP werde ich im Januar und Februar nicht viel schreiben können, weshalb es hier zu kleinen Verzögerungen kommen wird. Danach geht es aber mit längeren Kapiteln weiter und ich wünsche euch auch jetzt schon schöne Feiertage ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Xhion
2014-12-21T17:08:23+00:00 21.12.2014 18:08
Es war ein recht interessantes kapitel ich finde es irgendwie spannend :3 ich freue mich schon aufs nävhste und wünsche dir ebenfalls schöne feiertage


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