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Rain

von

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Save Means Sacrifice


 

 
 

Ein Altar.

 

Er befand sich am Ende des Raums.

Auf ihm lag ein kleines, rotes Kissen.

Die Kerzen auf ihm waren erloschen.

 

Blut.

 

Es war frisch.

Der ganze Raum roch danach.

Der Boden und die Wände waren voll damit.

 

Itachi.

 

Er befand sich direkt vor dem Alter.

Er lag zerstückelt auf dem Boden.

In seiner abgetrennten Hand eine Schriftrolle.

 

Shisui.

 

Er befand sich rechts von der Tür.

Er war an den Boden gefesselt.

Sein Körper war von mehreren Nadeln durchbohrt.

 

Sasuke.

 

Er befand sich links von der Tür.

Sein Körper hing in der Luft.

Ein Holzpfahl durchbohrte sein Chakrazentrum und drängte ihn an die Wand.

 

Schmerz.

 

Er durchzog ihren Körper.

Er war unermesslich.

Sie sah an sich herunter.

 

Aufgerissen.

 

Ihr kompletter Oberkörper war frei.

Sie konnte ihre Organe sehen.

Das Blut floss in Strömen.

 

Plötzlich wurde sie nach hinten gedrückt.

 

Sakura zitterte am ganzen Körper.

Ihr Atem war schwer.

Sie schwitzte stak.

Ihr war kalt.

Übelkeit machte sich in ihr breit.

 

Sakura befand sich wieder am Lager bei Itachi und den anderen.

 

Hastig stand sie auf und torkelte hinter einen Baum und ließ sich auf alle viere fallen. Es fiel ihr schwer sich auf ihren Armen zu halten, doch die Übelkeit wurde immer heftiger und schließlich kam ihr alles hoch.

 

Nach einigen Minuten ließ sie sich erschöpft zurück fallen. Sie fühlte sich völlig ausgelaugt.

 

Als hätte sie gerade vierundzwanzig Stunden im OP gestanden.

 

Langsam öffnete sie ihre Augen und zog die Augenbrauen zusammen als sie die Substanz vor sich sah, die sie gerade ausgekotzt hatte.

 

Sie war zäh und dickflüssig, anders als gewöhnlicher Mageninhalt, der für gewöhnlich den Körper verließ. Die Farbe war ebenfalls ungewöhnlich: Eine Mischung aus hell- und dunkelblau.

 

Flüssiges Chakra!

 

Sakura versuchte ihr Chakra in ihre Hand zu leiten, dich es gelang ihr nicht. Ihr Chakra war fast am Nullpunkt angelangt und das war alles andere als gut.

 

Aber seit wann erbrach man denn Chakra?

 

So etwas hatte Sakura noch nie gehört und schon gar nicht gesehen.

Außerdem war das Chakranetz noch nicht einmal direkt mit den Organen verbunden, also war es so gut wie unmöglich sein eigenes Chakra zu erbrechen. Es sei denn man aß seit neustem Chakra und soweit Sakura wusste, hatte sie kein Chakra gegessen, da auch das nicht möglich war.

 

In letzter Zeit passierten echt merkwürdige Dinge.

 

Der Traum.

Die Katze.

Die Einladung zum Essen.

Itachi im Op.

Die Mission.

Das von gerade.

 

Was war nur los mit ihr?

War sie in einem neuentwickelten Genjutsu?

War das alles hier vielleicht doch nur ein Traum?

Eine Illusion?

 

Plötzlich tauchte die Katze auf und Sakura musste unweigerlich seufzen, als sie die Gestalt sah.

Doch sie war zu erschöpft um davonzulaufen.

 

„Was ist?“, zischte die Haruno flüsternd.

Die Katze deutete auf das flüssige Chakra.

„Das ist von mir und jetzt verschwinde!“, die Katze schüttelte den Kopf und zeigte auf sich. „Kannst du nicht einfach mal reden?“, die Gestalt schüttelte den Kopf. „Na toll! Und was ist mit dir?“, die Katze deutete auf sich und dann auf das Chakra. „Ist das wegen dir passiert?“, die Katze nickte. „Super! Erst versuchst du mich zu ertränken und jetzt bescherst du mir Alpträume!“, beschwerte sich die Rosahaarige, „Habe ich dir irgendwann einmal etwas getan oder was?“

Die Katze schüttelte erneut den Kopf, ehe sie auf Sakura und dann auf die anderen deutete.

„Ich verstehe nicht ganz“, die Gestalt schien zu überlegen und griff dann nach einem Ast.

Sie ritzte etwas in die Erde, was Sakura dann mit schief gelegtem Kopf las.

„Zu…kunft? Zukunft! Willst du mir sagen, dass dieser Traum gerade die Zukunft war?“, die Katze nickte. „Kann man das nicht verhindern?“, ein erneutes Nicken. „Und wie?“, die Gestalt zeigte auf Sakura. „Ich? Was soll ich denn bitte machen?“, wieder schrieb die Katze etwas in den Boden. „Aufhalten. Ich soll mal eben so ein paar ANBUs aufhalten? Was soll ich denn sagen? Hey, ich hatte einen Traum in dem wir alle draufgegangen sind, lasst uns umkehren oder war?“, Sakura verschränkte die Arme vor der Brust, „Das glauben die mir nie. Itachi-San und die anderen sind dafür viel zu überheblich, als ob sie auf eine Ärztin hören, die einen Traum hatte.“

Die Gestalt vor ihr zuckte mit den Schulten.

„Kannst du mir nicht irgendwie helfen?“, ein Kopfschütteln. „War ja klar. Ich muss den schwierigen Teil übernehmen“, genervt seufzte Sakura. „Hast du wenigstens einen Tipp oder so etwas für mich?“, wieder ein Kopfschütteln. „Na schön…dann muss ich mir eben etwas einfallen lassen“, langsam stand Sakura auf und stützte sich an einem Baum ab.

 

Sie hatte kaum Kraft, um sich auf den Beinen zu halten. Noch einmal drehte sie sich um, doch die Katze war schon verschwunden. Vorsichtig ging sie auf ihren Schlafplatz zu. Sie taumelte ziemlich und jeder Schritt kam ihr wie eine Ewigkeit vor.

Plötzlich rutschte sie weg, doch anstatt auf dem Boden zu landen fiel sie gegen einen warmen Oberkörper.

Erst jetzt bemerkte Sakura wie kalt ihr Körper war. Mit Sicherheit lag ihre Temperatur unter dem Normalbereich, aber dennoch war ihr bis zu diesem Moment die ganze Zeit über warm gewesen.

Langsam hob Sakura ihren Kopf und blickte in die Augen Itachis, der sie nun hochhob.

Er trug sie wieder zu ihrem Schlafplatz und wickelte sie in ihre Decke ein. Dann legte er seine Stirn gegen Sakuras, die ihn wegschubsen wollte, doch noch nicht einmal das schaffte sie.

 

„W-Was machen Sie da?“, brach sie die Stille. „Du bist krank“, meinte er. „Bin ich nicht. Ich bin bei bester Gesundheit“, versicherte Sakura. „Du bist unterkühlt und dennoch schwitzt du. Dein Chakralevel ist fast bei null und du kannst dich kaum auf den Beinen halten“, anscheinend reichte das für Itachi aus, um zu bestimmen, ob jemand krank war. „Ich bin hier die Ärztin und wenn ich sage, dass ich gesund bin ist das auch so“, entgegnete Sakura.

 

„Ich werde dich zurück nach Konoha schicken.“

 

„Was? Warum?“, entfuhr es der Haruno. „In diesem Zustand bist du nur eine Last“, Sakura biss sich auf die Unterlippe. „Und was ist dann mit Ihrer Absicherung?“, sie hob eine Braue. „Auf die müssen wir dann verzichten“, meinte er kalt. „Das geht aber nicht“, mit festem Blick sah Sakura ihm in die Augen. „Warum?“, anscheinend sah der Uchiha keinen Grund darin Sakura weiterhin mitzuschleppen. „Weil…“, Sakura musste nun ein wirklich gutes Argument hervorbringen, „Weil…weil…Sie Tsunade-Sama extra darum gebeten haben, dass ich mit soll und dann das ganze ja ziemlich umsonst gewesen wäre.“ „Ich muss aber dafür garantieren, dass du wohlbehalten nach Konoha zurückkommst“, warf Itachi ein. „Es geht schon. Ich muss nur einmal schlafen, dann ist alles wieder gut“, Sakura lächelte. „In den paar Stunden wird dein Chakra nicht wieder bei 100% angelangt sein. Kyo wird dich morgenfrüh nach Hause bringen“, nun zog Sakura ihre Brauen zusammen. „Ich bin hier die Ärztin! Und wenn einem von euch auch nur irgendetwas Schwerwiegendes passiert kann ich nicht helfen, wenn ich nicht dabei bin! Und ich habe keine Lust von Tsunade-Sama zur Schnecke gemacht zu werden, nur weil einer der besten ANBUs Konohas tot ist! Und ich weiß, dass das jetzt ziemlich dreist und unverschämt ist, aber ich werde mich Ihrem Befehl leider widersetzen müssen!“, stur wie Sakura war verschränkte sie die Arme vor der Brust.

 

„Ich werde dich nach Hause schicken und du solltest jetzt noch etwas schlafen.“

 

Das konnte doch nicht sein Ernst sein!

Er würde sterben!

Er bescherte sich und seinen Kameraden gerade den eigenen Tod!

Sogar seinem jüngeren Bruder!

 

Okay…er wusste ja nichts von dem, was Sakura gesehen hatte, aber sie konnte ja auch schlecht sagen, dass sie geträumt hatte, dass sie alle sterben würden.

Wenn müsste sie alles erzählen.

 

Und wer glaubte schon an Gestalten hinter grinsenden Katzenmasken, die nicht redeten?

 

Niemand.

 

Und schon gar nicht Itachi. Er glaubte vermutlich nur an das, was er sehen oder anfassen konnte und nicht an irgendwelche Träume.

Zumindest schätzte Sakura ihn so ein. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihr Glauben schenken würde. Sie war ja im Gegensatz zu ihm nur eine kleine Ärztin, die nicht nach Hause wollte.

Aber auch nur, weil sie ihm, Shisui und Sasuke den Hintern retten wollte.

 

Aber wozu?

Was brachte ihr das?

 

Sie hatte ja nichts davon.

Und vermutlich wären viele andere in irgendeiner Hinsicht schon froh darüber, wenn es ein paar weniger von den Uchihas gab.

Aber vermutlich würde Fugaku einen riesigen Aufstand machen und das wäre wieder ziemlich unangenehm.

Außerdem war es Sakuras Pflicht ihnen zu helfen. Schließlich hatte sie als Ärztin geschworen Menschen zu retten, denen sie helfen konnte. Und sie konnte Itachi und den anderen helfen.

 

Zumindest hoffte sie es.

 

„Jetzt ruh dich aus“, riss Itachi sie wieder aus ihren Gedanken. „Ich bin nicht krank, müde oder sonst irgendwas“, Sakura schlug die Decke weg und wollte aufstehen. „Liegen bleiben“, Itachi zog sie zurück und Sakura zog ihre Augenbrauen zusammen. „Ich bin kein kleines Kind mehr“, entgegnete sie. „Du machst alles nur schlimmer“, Sakura verschränkte die Arme vor der Brust. „Sind Sie oder ich der Arzt?“, Itachi antwortete nicht, da die Antwort klar auf der Hand lag.

 

„Also. Ich werde nicht zurückgehen.“

„Das war ein Befehl.“

„Dem ich mich leider widersetzen muss.“

„Ich werde das nicht weiter diskutieren.“

„Dann werde ich bleiben.“

„Wirst du nicht.“

„Doch. Es gibt keinen Grund warum ich nach Hause sollte.“

„Du bist nicht hundertprozentig fit.“

„Doch, das ist nur ein kleiner Schwächeanfall.“

„Wenn es dir morgenfrüh besser geht darfst du bleiben.“

 

Triumphierend grinste Sakura und ließ sich zurückfallen. Sie war sich sicher, dass sie bleiben würde, da sie ja wusste, dass es nichts Ernstes war.

Itachi erhob sich und ging nun zu seinem Schlafplatz zurück.

Sakura war zwar nicht sonderlich begeistert davon, dass sie schlafen sollte, aber was anderes blieb ihr nicht übrig. Sie musste unter allen Umständen bleiben und das ging nicht, wenn sie weggeschickt wurde, weil sie nicht geschlafen hatte und somit nicht wieder fit war. Sie schloss ihre Augen und versuchte zu schlafen, was ihr nicht wirklich gelingen wollte. Sie drehte sich auf die andere Seite.

 

Auf den Rücken.

Auf den Bauch.

Und wieder auf die Seite.

 

Sie tat sich wirklich schwer, aber sie strengte sich an. Sie wollte Itachi davon überzeugen, dass sie fit war, auch wenn sie selbst wusste, dass dies nicht der Fall war. Schließlich litt sie im Moment unter starkem Chakramangel und genügend Schlaf bekam sie auch nicht wirklich.

Vermutlich würde ihre Konzentration auch bald nachlassen, wenn das so weiterging und dann wäre sie sehr wahrscheinlich wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen.

Wieder drehte Sakura sich auf den Rücken und öffnete schließlich ihre Augen. Sie blickte direkt in den klaren Nachthimmel, an dem die Sterne zu sehen waren. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

 

Hier sah der Himmel anders als in Konoha aus.

 

Sakura liebte die Aussicht von diesem Ort aus. Sie war weg von Konoha, weg von dem Ort von dem sie schon immer wegkommen wollte. Für diesen einen Moment war sie seit langem wieder einmal wirklich froh. Sakura wollte nie mehr hier weg, doch die Realität würde sie früher oder später wieder einholen.

Doch sie wollte wenigstens diesen einen Moment, der für sie persönlich perfekt war genießen. Sie wollte den Ausblick auf die Sterne auskosten und die Luft des Waldes.

Müdigkeit machte sich langsam in ihr breit und langsam schloss Sakura ihre Augen, ehe sie dann in einen unruhigen Schlaf fiel.

 

Erschrocken fuhr Sakura hoch und machte sofort Bekanntschaft mit dem Waldboden, der alles andere als bequem war. Hastig blickte sie sich um und ihr Blick blieb an Kyo haften, der neben ihr stand. Sie stand auf und sah sich suchend nach den anderen um.

 

Sie waren nicht hier!

 

„Auch mal wach“, stellte Kyo fest. „J-Ja“, verwirrt blickte Sakura sich um. „Du schläfst ziemlich unruhig“, meinte der Fuchs. „Kann sein…wo sind die anderen?“, Sakura sah wieder zu Kyo. „Auf dem Weg zum Tempel“, antwortete das Tier. „Und wo sind dann wir bitte?“, die Verwirrung stand Sakura förmlich ins Gesicht geschrieben.

 

„Auf dem Weg nach Konoha.“

 

„Was!“, entfuhr es der Haruno. „Itachi hat mir gesagt, dass ich dich zurückbringen soll, während er sich mit den anderen auf den Weg zum Tempel macht“, erzählte Kyo. „WAS!“, Sakura fuhr sich durch ihr Haar und fing an auf und ab zu gehen. „Beruhig dich mal. Itachi weiß was er macht“, versicherte Kyo. „EBEN NICHT!“, fuhr sie ihn an. „Er ist der beste ANBU Konohas, er…“ „ER WIRD STERBEN!“, fragend blickte Kyo Sakura an. „Wie meinst du das?“, hakte er nach. „So wie ich es meine! Itachi-San und die anderen werden sterben!“, Sakura war völlig hysterisch, hatte ihre Stimme aber wieder gesenkt.

 

Wie konnte sie glauben, dass Itachi sie einfach mitkommen ließ?

 

War ja klar, dass er sie zurückschicken wollte!

Sie war drauf reingefallen!

 

Und nun?

 

Itachi würde sterben!

Und sie konnte nichts dagegen tun!

 

Was sollte sie denn nun machen?

Sie alle sterben lassen?

 

Das sprach gegen ihre Prinzipien!

Aber Kyo würde sie nicht einfach gehen lassen.

Ihr musste etwas einfallen!

 

Aber was?

Abhauen?

 

Kyo würde sie sowieso wieder einholen können.

Schließlich hatte sie nicht die Ausdauer eines Ninjas und das hieß, dass ihr etwas anderes einfallen musste.

 

„Ich glaub, du hast einfach schlecht geträumt.“

„Ich weiß was ich gesehen habe!“

„Jetzt hör auf so einen Terror zu machen und steig wieder auf.“

„Nein! Wir müssen Itachi-San retten!“

„Er wird nicht sterben.“

„Doch! Ich habe es gesehen!“

„Im Traum.“

„Er ist doch dein Herr! Du musst ihn doch retten wollen!“

„Ich weiß, dass es ihm gutgeht und jetzt steig auf.“

„Nein!“

„Du bringst mich echt auf die Palme, weißt du das?“

„Dann lass uns umkehren!“

„Nein, ich habe meine Befehle.“

„Dann widersetz dich doch einmal deinen Befehlen!“

„Damit Itachi mich zu Hackfleisch verarbeitet? Nein danke!“

„Als ob Itachi-San so reagieren würde!“

„Hast du ‘ne Ahnung. Bei Befehlen ist er anders als sonst und jetzt steig auf.“

„Mein Gott!“

 

Widerwillig stieg Sakura wieder auf Kyos Rücken und er machte sich weiter auf den Weg Richtung Konoha. Sie hatte sich noch nicht wirklich überlegt wie genau sie Itachi, Sasuke und Shisui retten sollte, aber sie wusste, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb, um sich etwas einfallen zu lassen.

 

Jeder weitere Schritt Richtung Konoha war ein weiterer weg von den ANBUs.

 

Sakura biss sich auf die Unterlippe und sah sich um. Es musste doch irgendeinen Weg geben wieder umzukehren und wenn sie nicht bald eine Lösung fand würde es zu spät sein. Sakura dachte wieder an die entstellten Körper von sich und den anderen zurück. Sie schüttelte sich.

 

Widerlich.

Schrecklich.

Traurig.

 

Was war wohl der passende Begriff zu dieser Situation?

 

Keiner.

 

Für so etwas gab es keine Worte. Solche Untaten mussten verhindert werden und wenn das nicht der Fall war, mussten sie eben bestraft werden.

 

Etwas anderes kam nicht in Frage!

 

Sakura seufzte und sah sich noch einmal um.

Plötzlich fiel ihr die Katze ins Auge. Sakura musterte das grinsende Gesicht unentschlossen.

Langsam hob die Katze ihre Hand und winkte die Haruno schließlich zu sich.

Sakura nickte kaum merklich und blickte dann auf Kyos Rücken.

 

„Können wir kurz anhalten? Bitte?“

 

Der Fuchs schielte zu Sakura rauf und fragte ein wenig genervt: „Was ist denn jetzt?“ „I-Ich…“, Sakura blickte runter. „Du?“, Kyo war nicht gerade bei bester Laune. „Ich…ich müsste mal wohin“, log die Haruno nun und Kyo seufzte genervt.

 

„Beeil dich.“

 

Kyo hielt an und Sakura stieg von seinem Rücken.

Schnell hastete sie zu der Katze, welche sie ein wenig weiter in den Wald lotste. Sakura hatte ein wenig Mühe mitzuhalten, doch sie wusste, dass sie sich beeilen mussten.

Schließlich hielt die Gestalt und drehte sich zu der Rosahaarigen um.

 

„Ich hoffe mal, dass du mich nicht wieder ertränken willst“, Sakura verschränkte die Arme vor der Brust.

Die Katze schüttelte den Kopf.

„Weißt du, wie ich verhindern kann, dass Itachi-San und die anderen sterben?“, ein Kopfnicken. „Dann zeig mir wie und das bevor Kyo misstrauisch wird und anfängt mich zu suchen“, drängte die Haruno die Gestalt.

 

Die Katze nickte und legte schließlich ihre Hand auf Sakuras Chakrazentrum.

Sakura konnte spüren wie sich ihr Chakra mit dem ihres Gegenübers verband. Sie fühlte wie ihr eine ziemlich große Chakramenge genommen wurde, was bei ihrem momentanen Zustand ziemlich kräftezehrend war.

Plötzlich entstanden zwei Doppelgänger Sakuras neben ihr.

 

„Doppelgänger?“, die Katze nickte. „Aber warum nur zwei? Ich kann unmöglich selber irgendwie eingreifen, ohne zu sterben“, die Gestalt legte wieder ihre Hand auf Sakuras Chakrazentrum und schüttelte den Kopf. „Zu wenig Chakra?“, die Katze nickte. „Verstehe“, nachdenklich blickte Sakura auf den Boden, „Dann muss ich es eben versuchen“, zuversichtlich lächelte die Haruno.

Die Katze nickte.

„Weißt du wo der Tempel ist?“, wieder ein Kopfnicken. „Kommen wir rechtzeitig an?“, sie nickte. „Und wie? Teleportieren?“, sie schüttelte den Kopf. „Und wie dann?“, Sakura hob eine Braue.

 

Plötzlich nahm die Gestalt Sakura auf den Arm.

Sakura krallte sich ein wenig erschrocken an der Gestalt fest, welche nun auf den nächsten Baum sprang, gefolgt von den Doppelgängern.

Die Katze preschte durch die Baumkronen und wirbelte einige Blätter von Bäumen auf, welche in der Luft verbrannten.

Erstaunt beobachtete Sakura das Geschehen und versuchte  es zu erklären.

Aber sie fand keine logische Erklärung.

 

Blätter verbrannten nicht einfach so, also musste es was mit der Katze zu tun haben!

 

Nun kam die Katze mitsamt den Doppelgängern zum Stehen und ließ Sakura wieder runter.

Die Rosahaarige schluckte als sie den großen Tempel vor sich erblickte.

 

Er bestand nur aus Holz, doch seine Größe war wirklich gewaltig. Er könnte ein ganzes Dorf verdecken so groß wie er war. Über seiner Tür hing ein Schild.

 

Kiri.

 

Unsicher blickte Sakura noch einmal zu der Katze, doch sie war bereits verschwunden. Sie stand also nun alleine mit ihren zwei Doppelgängern vor dem Tempel.

 

Hoffentlich war sie nicht zu spät.

 

Sakura war nicht sonderlich scharf darauf nochmal die Leichen von den drei ANBUs zu sehen. Sie musste sich beeilen, wenn sie noch weiter so stehen blieb, würde sie garantiert zu spät.

Außerdem hatte Kyo bestimmt ihr Verschwinden bereits bemerkt und hatte sich auf den Weg gemacht sie zu suchen. Und er war schnell, dass hieß, wenn er hier ankam, würde er sie einfach wieder mitnehmen, ohne auch nur einen Blick in den Tempel zu werfen.

 

Sakura schluckte heftig.

Sie hatte ziemliche Angst.

Sie wusste nicht was auf sie zukommen würde.

Sie wusste lediglich wie wer starb.

Nicht gerade viel Information.

 

Sakura machte sich nochmal ihren Pferdeschwanz neu und blickte dann zu ihren Doppelgängerinnen.

Diese blickten sie erwartungsvoll an und sie nickte. Die anderen beiden nickten zurück und dann liefen sie alle drei auf die große Doppeltür zu.

 

Sakuras Herz schlug ihr bis zum Hals.

 

Was würde auf sie zukommen?

Würden die anderen schon tot sein?

Würde sie rechtzeitig kommen?

Würde sie nicht alle retten können?

Würden sie direkt angegriffen werden?

 

Die Spannung wurde unerträglicher und mit jedem Schritt, dem sie den Tempel näher kam schlug ihr Herz heftiger. Es schlug so heftig, dass es bereits wehtat.

Aber sie ignorierte es. Sie musste ihre Konzentration auf das lenken, was nun auf sie zukommen würde. Und das war mit Sicherheit kein Kinderspiel. Noch einmal schweifte ihr Blick zu ihren Doppelgängerinnen.

Diese schienen keine Angst zu haben. Als wären sie Roboter.

Am liebsten würde Sakura auch so furchtlos in diese Situation laufen.

 

 

„Ziemlich groß für einen Tempel.“

 

Shisui begutachtete das große Gebäude vor sich und den anderen.

Itachi verzog keine Miene im Gegensatz zu seinem Bruder, dessen Augenbrauen in die Höhe gewandert waren.

Doch unter den Masken konnte das ja keiner sehen.

 

„Als hätte er das Dorf verdeckt.“

 

Sasuke hatte so etwas noch nie gesehen.

Die anderen beiden vermutlich auch nicht, aber er wollte keine Blöße zeigen und tat so, als würde ihn das kalt lassen.

Auch wenn es ihm schwerfiel aus dem Staunen zu kommen.

 

„Lasst uns reingehen.“

 

Itachi trat die Stufen zum Eingang des Tempels hinauf.

Shisui und Sasuke folgten ihm wortlos, immer bereit jeden Moment angegriffen zu werden.

Doch es schien keiner in der Nähe zu sein, da niemand auch nur einen Funken Chakra spüren konnte.

Itachi öffnete die Doppeltür und trat mit den anderen in den Raum.

 

Der Raum war ziemlich klein für die Größe des Tempels. Es brannte kein Licht, es befand sich lediglich ein einziges Fenster am Ende des Raums. Vor dem Fenster befand sich ein Altar auf dem eine rotes Kissen und zwei Kerzen waren. Auf dem Kissen ruhte eine gräuliche Schriftrolle.

 

Itachi ging auf den Altar zu.

Shisui stellte sich rechts von der Tür hin und Sasuke links.

 

Als Itachi vor dem Altar zum Stehen kam entzündeten sich die zwei Kerzen rechts und links von der Schriftrolle. Kurz ruhte sein Blick auf den beiden Lichtern, dann schweifte sein Blick durch den Raum.

Der seiner Kameraden ebenfalls. Sie suchten nach etwas verdächtigem.

 

Nichts war zu sehen.

 

Itachi Blick fiel wieder auf die Schriftrolle. Er streckte seine Hand nach dem Gegenstand aus und umschloss sie vorsichtig. Noch einmal sah er sich um.

 

Immer noch nichts.

 

Selbstsicher entfernte er die Schriftrolle von seinem Platz.

Plötzlich erloschen die Kerzen und im selben Moment öffnete sich die Tür des Tempels. Sofort drehte Itachi sich um und er blickte in drei emerald grüne Augenpaare.

 

„Itachi-San!“

 

Geschockt blickte die echte Sakura ihn an. Ihr Blick ruhte auf der Schriftrolle und hastig blickte sie zu ihren zwei Ebenbildern.

 

Seit wann konnte Sakura Doppelgänger?

 

Plötzlich preschte eine ihrer Doppelgängerinnen auf ihn zu. Sie schubste Itachi beiseite und im nächsten Moment wurde sie von mehreren, kaum sichtbaren Fäden zerstückelt. Ihre Körperteile fielen zu Boden und lösten sich denn schließlich in flüssiges Chakra ab.

Itachis Blick wanderte zu Shisui.

Sein bester Freund lag ebenfalls am Boden und vor ihm eine Doppelgängerin, welche an den Boden genagelt waren.

Doch auch diese Doppelgängerin löste sich in flüssiges Chakra auf.

 

„Sasuke-San!“

 

Sofort wanderte Itachis Blick zu seinem kleinen Bruder, der nun von Sakura zur Seite geschubst wurde.

Erschrocken drehte sich die Rosahaarige nach rechts und im nächsten Moment durchbohrte ein Holzpfahl ihre Brust. Der Holzpfahl hatte sie an die Wand gefesselt und sie war einige Zentimeter vom Boden entfernt.

Plötzlich löste sich der Altar hinter Itachi auf und er stand mit den anderen auf. Er verließ mit seinem Team den Tempel.

 

„Wie willst du das Tsunade erklären?“, brach Shisui das Schweigen, als sie den Tempel einige Meter hinter sich gelassen hatten. „Sakura hat sich meinem Befehl widersetzt und sich geopfert“, antwortete der Angesprochene. „Tsunade wird außer sich vor Wut sein“, meinte sein bester Freund. „Ich weiß“, Itachis Stimme klang wie immer kühl.

 

„Das war wohl nichts mit: Für ihre Sicherheit garantieren.“

 

Shisui hatte Recht.

Aber keiner von ihnen konnte Rückgängig machen, was gerade passiert war.

Sakura war tot und keiner konnte ihr helfen. Sie würde sich vermutlich mit dem Tempel in Nebel auflösen wie der damalige Tempel.

Itachi interessierte es nicht sonderlich, dass Tsunade ihn vermutlich zu Kleinholz verarbeiten würde. Er konnte schließlich nichts dafür, dass Sakura sich seinem Befehl widersetzt hatte.

Aber er musste zugeben, dass das Ganze ziemlich Selbstlos von Sakura gewesen war.

 

Aber wie hatte sie sie gefunden?

Woher wusste sie wo der Tempel war?

Und woher wusste sie wann wer angegriffen wurde?

 

Es waren keine Angreifer zu sehen, also musste es eine Falle gewesen sein.

Aber eine solch ausgeklügelte Falle konnte sich unmöglich eine einfache Ärztin eingefallen lassen haben.

Aber irgendwie hatte Sakura es ja auch geschafft mit einer sehr geringen Chakramenge zwei Doppelgänger entstehen zu lassen.

 

Aber wann hatte sie das gelernt?

 

Plötzlich ertönte ein schriller Schrei aus dem Tempel. Er hallte durch den gesamten Wald und einige Vögel verließen aufgeschreckt die Bäume.

 

Ein qualvoller Schrei.

Er wurde lauter.

Er ertönte immer wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  kikotoshiyama
2014-08-22T14:41:02+00:00 22.08.2014 16:41
Hammer Kap^^
Ich hätte nie gedacht das Itachi Sakura einfach so zurück läst,auch wenn sie nicht mehr lebt!!!
Woher kommt der Schrei? Ist dies Sakura?
Und was werden die Uchihas jetzt tun?
Bin gespannt wie es weiter geht.
lg kiko
Von:  _-CheRrY-_
2014-08-20T21:57:47+00:00 20.08.2014 23:57
Hey!
Hammer kappi
ich bin schon total gespannt auf das nächste :)
hoffe du schreibst schnell weiter ;))

lg _-CheRrY-_
Von:  Aurelia934
2014-08-19T19:51:01+00:00 19.08.2014 21:51
Hi^^
Gerade wo es spannend wird!!
Bin gespannt wie es weiter geht bitte schreib schnell weiter;))
LG Aurelia
Von:  DarkBloodyKiss
2014-08-19T18:07:45+00:00 19.08.2014 20:07
Nabend ^^
Super tolles Kappi !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!

glg & einen ganz tollen Dienstag DarkBloodyKiss ^^
Von:  Cosplay-Girl91
2014-08-19T16:36:37+00:00 19.08.2014 18:36
Cooles Kapi. War sehr spannend. Ich hoffe es geht ganz schnell weiter...
LG


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