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You are Forever mine

von

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The End

Mein Bruder stand direkt hinter uns. Ich sah den Hass in seinen Augen, die Kälte. „Ich bin am Schlafen und machst mit jemand anderes rum?!“, schrie er mich an.

„James … bitte lass es mich erklären“, versuchte ich verzweifelt. Ich stand auf und wollte auf ihn zu gehen, seine Hand nehmen, ihm etwas Wärme schenken, doch er wehrte ab, ging ein paar Schritte nach hinten. „Nein, Kai. Ich will keine Entschuldigung von dir hören. Es ist doch eh gelogen!“, rief er panisch.

Dieser Satz verletzte mir einen Stich ins Herz. Irgendwas in meinen Körper zog sich zusammen, war am Zerreisen. Wie konnte er das nur von mir denken? Wir hatten so viel durchgemacht und ich war immer ehrlich zu ihm. Ich hatte ihn auch nicht jetzt angelogen. Ich hatte nur was gemacht, was Falsch war. Aber dennoch konnte er mir doch glauben.

Ich machte noch einen Schritt auf James zu, doch er wich wieder zurück. „Geh weg!“, sagte er panisch. Meine Hand streckte ich nach ihm aus, doch er ging zurück. „Fass mich nicht an!“

Tränen schossen mir in die Augen. Mein ganzer Körper schmerzte von innen. Es tat so weh zu sehen, wie hasserfüllt seine Augen waren, sein ganzes Benehmen führte mir Schmerzen zu. „James … lass mich es dir doch erklären“, bat ich ihn wieder.

James Blick ging von mir ein bisschen zur Seite hinter mir und seine Augen weiteten sich. In diesem Moment wusste ich, dass Jake aufgestanden war. „Du bist selbst nicht viel besser!“, schrie James, ehe Jake anfangen konnte. Er stellte sich neben mir und legte seinen Arm um meine Schulter.

Was machte er da? Gleichzeitig schlug mein Herz schneller und eine Wärme umgab mich, doch auf der anderen Seite wusste ich, dass es James nur noch rasender machte.

„Na ihr passt ja wunderbar zusammen!“, schrie er und zeigte mir, damit dass ich Recht hatte. Tränen stiegen ihm in die Augen, doch nicht aus Trauer, sondern aus Wut. Er hasste mich für diesen Kuss. James wurde immer sehr schnell eifersüchtig. Schließlich hatten wir vorher nur mit unseren Eltern gelebt und keine anderen Personen in unserem Alter kennengelernt.

James ging rückwärts. Er achtete gar nicht auf das was am Boden lag. Meine Augen weiteten sich, als ich sah, was hinter ihm war. Nur ein kleines Schmuckästchen, doch dieses konnte schon verehrende Folgen haben, denn hinter ihm war ein Tisch. „James, pass auf!“, rief ich, doch er schüttelte nur den Kopf.

„Es ist zu spät, Kai“, flüsterte er, ging noch einen Schritt zurück und stolperte. Alles schien, wie in Zeitlupe abzulaufen. Ich wollte noch auf ihn zu laufen, und seine Hand nehmen, doch mein Körper rührte sich nicht. Nur meine Hand streckte sich nach ihm aus, die konnte ihn aber nicht erreichen. James Augen waren geweitet, der Mund offen, doch kein Schrei drang aus seiner Kehle. Nur ganz langsam schien er zu fallen. Es schien Ewigkeiten zu dauern, ehe er auf den Tisch ankam, direkt an die Kante und ein lautes Knacken zu hören war. Dann bewegte sich die Zeit wieder normal. Ich wollte auf ihn zu stürmen, war aber so wacklig, dass ich sofort ein Knickte. Ein Schrei entwich meiner Kehle. Ich schreite Jakes Wohnung voll, als ich sah, dass eine rote Flüssigkeit sich um James Kopf bildete und immer Größer wurde, sich um den Körper verteilte. Tränen stiegen mir in die Augen und rannen einfach so über meine Wange. Irgendwas in mir schien gerade zu sterben. Mein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er zerrissen werden, doch von Innen.

Ich wollte aufstehen und auf James zu eilen. Ich wollte ihn in den Arm nehmen, seinen Kopf streicheln. Es war meine Schuld, dass er gestorben war. Es war meine Schuld, dass dies nun passiert war. Hätte ich Jake nicht geküsst, dann wäre er noch am Leben.

Doch kam ich nicht weit. Ich konnte mich gerade aufrichten und einen Schritt machen, als mich jemand am Arm festhielt und mich nach hinten zog. „Er ist Tod“, sagte Jake, sanft strich er mir über die Haare.

Die Tränen kullerten über meine Wange. Ich fing an zu schreien. „Nein!“ Meine Beine knickten ein und ich fiel auf den Boden. Ich wollte es nicht wahr haben. James konnte nicht Tod sein. Er war mein Bruder. Wir wollten zusammen alt werden und nun war er nicht mehr da. Was sollte ich nun machen? Wie sollte ich nun weiter leben? Oder überhaupt, überleben?

Es dauerte – gefühlte Stunden – ehe ich mich beruhigt hatte. Die ganze Zeit war Jake bei mir. Er sagte nichts, doch die Tatsache, dass er in meiner Nähe war und seine Hände auf meinen Schultern lag, tat mir gut. Ich wollte was sagen, mich bedanken, fragen, wie es nun weiter gehen sollte, doch bekam ich kein Wort raus, nur ein schluchzen. Nur langsam drehte ich meinen Kopf zu Jake um und sah ihn verzweifelt an. Er sollte sagen, wie es nun weiter ging.

Doch auch er schien zu überlegen, es nicht genau zu wissen.

„Wir … hauen ab“, hörte ich ihn dann leise murmeln. Meine Augen weiteten sich kurz. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Jake schien meine Bedenken gemerkt zu haben, denn er führte seine These sofort fort. „Wenn die Polizei irgendwann in meine Hütte kommt und die Leiche findet, wird sie denken, dass ich es war oder wir zusammen. Vielleicht stempeln sie es auch als Unfall ab, wie es nun mal war. Aber auf jeden Fall werden sie mein Haus für einige Zeit als Tatort abstempeln. Außerdem kann ich hier eh nicht drin schlafen, wenn ich weiß, dass hier jemand gestorben ist. Also lass uns beide abhauen. Wir gehen in die Stadt, suchen uns eine Wohnung, eine Arbeit und fangen ein Leben zusammen an. Die Hütte brennen wir ab.“

Meine Augen weiteten sich, nachdem er fertig gesprochen hatte. Konnte das wirklich sein ernst sein? Tränen flossen mir über die Wange und ich fing an zu schreien. Ich wollte weglaufen, zu James laufen, doch meine Beine wollten sich nicht bewegen.

Jake kam zu mir runter und schwang seine Arme um meinen Körper. Er drückte mich fest an sich. Seine Wärme tat mir gut, es beruhigte mich ein wenig. „Du hast doch vorhin dasselbe gespürt, oder nicht?“, flüsterte Jake.

Langsam nickte ich. Ich wusste was er meinte. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zu ihm um, sein Gesicht. Es war so nahe. Ich konnte seinen Atem auf meiner Wange spüren. „Ich liebe dich“, flüsterte ich. Dann küssten wir uns. Es war nicht so schön, wie beim ersten Mal. Es hatte sich auch wieder ergeben, doch dieses Mal hatten wir beide den Hintergedanken, dass mein Stiefbruder direkt neben uns lag, Tod. Es fühlte sich schlecht an. Ich hatte das Gefühl, dass ich James verraten würde, doch gleichzeitig war es wunderschön.

Nach einer Weile lösten wir uns voneinander. Es schien, als wären nun meine ganzen Sorgen davon geschwommen. Ich fühlte mich erleichtert. Natürlich lag mein toter Bruder noch im Raum, doch wusste ich, was wir nun machen mussten. Also nickte ich langsam. „Ja, lass uns zusammen ein Leben aufbauen“, flüsterte ich.

Jake war so lieb zu mir. Er half mir auf die Füße und führte mich nach draußen, wo ich auf ihn wartete, dass er wieder kam. Jake wollte alles vorbereiten, damit ich meinen Bruder nicht nochmal wieder sehen musste oder auch, damit ich seine Leiche nicht verbrennen musste. Es dauerte eine schier halbe Ewigkeit, ehe er wieder kam. Ich hatte schon Angst, dass er mich vergessen würde, doch nein Jake kam wieder. Er hatte ein Feuerzeug in der Hand und eine Kamera.

Ich schaute ihn verwirrt an, doch er grinste nur. „Lass uns ein Foto machen. Als Erinnerung an den neu Anfang. Wenn das ganze Haus brennt“, war sein Vorschlag.

Ich hielt ihn für verrückt. Es war auch vollkommen verrückt, doch willigte ich ein. Irgendwie war die Idee ganz niedlich. Auch wenn sie gleichzeitig so krank zu scheinen schien. „Brauchst du nichts mehr aus deinem Haus?“, fragte ich ihn. Nicht, dass wir es gleich angezündet hatten und er nochmal rein musste, weil er was vergessen hatte.

Jake lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Ich habe alles“, meinte er, machte das Feuerzeug an und warf es ins Haus.

Es dauerte eine Weile, ehe die ganze Wohnung in Flammen stand. Als es Lichterloh glühte, zog Jake mich näher an sich und hob seine Hände nach oben, um ein Foto zu machen. Wir lächelten beide und er drückte ab. Dann liefen wir von dem Haus weg, da die Flammen uns langsam zu warm wurden.

So hatten wir ein neues Leben begonnen. So endete mein Altes und auch jetzt bereue ich nichts von allem was passiert ist. Ich bin glücklich so, wie es gekommen ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-10-09T16:09:02+00:00 09.10.2015 18:09
Drama: check
Ansonsten: ehrlich gesagt nicht mein Fall. Ich weiß nicht, ich hätte mir ehrlich gesagt ein wenig mehr erwartet, vor allem, wenn man nach den Andeutungen aus den letzten Kapiteln geht, erscheint mir das Ende etwas übereilt und an den Haaren herbeigezogen. Ne, eindeutig nicht mein Fall, aber ich bin was das angeht ja auch ein wenig eigen =)
Alles in allem denke ich aber, dass diese Geschichte mehr Potential gehabt hätte, die Idee war auf jeden Fall nicht schlecht!
Antwort von:  AliceNoWonder
10.10.2015 13:33
Hey danke sehr ^^
Krass das du jedes einzelne Kapitel kommentiert hast Oo
War schon sehr amüsant zu lesen :D
Ja, ich glaube zum Ende hin hatte ich zu viele Ideen und zu wenig Wörter übrig, wodurch das so schnell ging xD Ich hätte es lieber noch etwas ausgebaut, dann hätte es aber nicht mehr zum Wetti gepasst ^^

Lg Alice


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