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Austauschbar

Skurrile 24 Stunden aus einem anderen Blickwinkel
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist meine erste FF auf dieser Seite *Party schmeiß*

Okay...Ich wünsch euch einfach viel Spaß beim lesen ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu!

Hier gehts auch mal weiter ~(°o°)/
Austauschbar geht in die 6 Runde und es wird nicht einfach für unsere Protagonisten. ^^

Aber genug der langen Vorrede und ich hoffe euch gefällt das Kapitel. ^^

Viel Spaß! :D

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu, und willkommen. Endlich geht es weiter mit meiner Erfolgsstory ''Austauschbar''!

Ich weiß, es ist schon ziemlich lange her, dass ein Update kam, aber hey, die Story wird auf keinen Fall abgebrochen...Ist doch eh nur noch ein Kapitel, dass eigentlich kommen soll. xD

Eigentlich wollte ich es morgen hoch laden, weil meine Omi dann Geburtstag hat. =^.^=
Aber ich wollte nicht länger warten, deswegen widme ich es ihr schon zu morgen. xD
und das nächste Datum steht auch schon fest.
8.April. Wenn Miwako Geburtstag hat, soll das letzte Kapitel kommen. Immerhin habe ich sie am 8.April letztes Jahr hochgeladen! :D

Okay, genug der Vorrede. xD

Viel Spaß beim Kapitel! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu!

Willkommen zum letzten Kapitel von Austauschbar.
Ich hab mich nochmal richtig ins Zeug gelegt und das letzte Kapitel mit einigen Dingen verlängert...Und es hat nun unglaubliche 9 Seiten!

Viele fragen sich vielleicht, warum ich es heute noch hoch lade. Es ist ein Geburtstagskapitel an jemand in meinem Familienkreis. :D
Aber damit will ich euch nicht langweilen.

Zum Ende hin habe ich noch eine kleine Ansage für euch...Also nicht direkt wegklicken. ;D

Viel Spaß beim letzten Kapitel! :D Komplett anzeigen

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Tausch-Rausch


 

Kapitel 1: Tausch-Rausch
 

Donnerstag Abend; 21:40 Uhr ; Beika 2 Hausnummer 21 B
 

„Du bist unmöglich!'' Ran stampfte ins Wohnzimmer.

Sie war stocksauer. Aber Shinichi war auch nicht wirklich milder gestimmt. Sie standen dem anderen gegenüber. Ran verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich hab dir doch gesagt, dass Megure mich schon wieder brauchte!'' versuchte sich Shinichi zu rechtfertigen, aber das machte Ran noch wütender.

„Wir waren verabredet! Du bist 1 1/2 zu spät! Mein Vater hat mir schon in den Ohren gelegen, dass er wusste, dass du nicht kommen wirst! Und er hatte recht! Wäre ich nicht hier aufgetaucht, dann wäre es dir nicht mal eingefallen!''

Sie drehte sich um, damit er ihre anbahnenden Tränen nicht sah.
 

„Ich habe versucht, so schnell wie möglich den Fall zu lö-.'' Shinichi versuchte erneut die Situation abzumildern, aber was er damit erreichte, war das genaue Gegenteil.

„So schnell wie möglich?! Du hast schon Fälle gelöst, in weniger als 30 Minuten! Wenn nicht sogar schon in 20 Minuten!'' unterbrach ihn Ran.

Es stimmte, dass Shinichi schon so brillant gewesen war und Fälle innerhalb von 20 Minuten gelöst hatte. Das wurde ihm auch anerkannt und auch einen Zeitungsartikel verkündete die Meisterleistung des Meisterdetektives.

„Trotzdem dauert es manchmal seine Zeit, bis man den Beweis hat, um einen Mörder zu stellen!''

Leider gab es auch Schattenseiten, wenn der Täter es schafft ein Beweis verschwinden zu lassen.

„Shinichi! Es geht nicht darum, dass du einen Beweis suchen musst! Das ist die Aufgabe der Polizei!''
 

„Die Polizei hat mich gebeten, den Fall zu lösen!'' stellte der Detektiv klar.

„Hättest du nicht mal Megure absagen können?'' Ran guckte ihm in die Augen. Sie war sauer und wütend, aber auch enttäuscht und traurig.

Das wäre eine gute Option gewesen, aber wäre da nicht der voreilige Inspektor am Werk gewesen.

„Du weißt wie Megure ist! Er zerrt dich ins Auto, ob du willst oder nicht und dann stehst du schon am Tatort, auf der Suche nach Beweisen um den Mörder zu entlarven!''

Das war nicht die Antwort, die Ran hören wollte. Sie wurde noch ein bisschen wütender.

„Du gibst also Megure die Schuld?! Nur weil du nicht nein sagen kannst?!'' unterstellte sie ihm.

„Du hast sie doch nicht mehr alle!'' keifte er zurück.

„Ich hab sie nicht mehr alle?!'' Ran baute sich vor ihm auf, aber Shinichi beeindruckte das nicht.

Er tat es ihr gleich.
 

„Ja! Du bist eine echte Heulsuse!''

„Ich bin keine Heulsuse!'' verteidigte sich Ran und ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Du kriegst es nicht hin, deinen Vater davon abzuhalten, dein Leben zu bestimmen!''

Das war die volle Wahrheit. Ran ließ sich nicht viel von anderen sagen und war vor Kogoro eine starke Persönlichkeit, aber sie konnte einfach nicht los lassen. Sie war der Ansicht, dass Kogoro nicht ohne sie zurecht käme und deshalb kümmerte sie sich um ihn. Das es auf Ewig nicht weitergehen kann, war ihr bewusst, doch sie wollte es vor Shinichi nicht zugeben, also stritt sie es ab.
 

„Ich lasse mein Vater nicht über mein Leben bestimmen! Das wird er nicht!''

„Das tut er doch schon längst! Du putzt, kochst und bemutterst ihn!''

Ran ließ es kalt. Sie wusste es schon längst.

„Besser jemanden zu bemuttern, als ständig Ja zu sagen, wenn jemand das Wort 'Fall' in den Mund nimmt! Du kannst kein 'Nein' sagen!''

Sie sah sich schon siegessicher durchs Ziel laufen, denn Shinichi konnte wirklich nicht Nein sagen, wenn wegen einem Fall nach ihm verlangt wird.

„Ich kann sehr wohl nein sagen!'' versuchte er sich zu verteidigen, aber er wusste, dass auch er es nicht konnte.
 

Sein Motto war Klipp und Klar. ''Es gibt nur eine Wahrheit und ich finde sie!''

„Ich habe mir den heutigen Abend freigenommen von allem, damit wir wieder etwas zusammen machen können, aber du versaust es schon wieder, indem du mal wieder nicht Nein sagen konntest!''

„Du hast dir den heutigen Abend freigenommen? Du hast doch sofort zugestimmt, als ich dich gestern gefragt habe, ob wir heute noch etwas zusammen machen, ergo hattest du Zeit gehabt!''

„Nein! Ich habe zur Zeit viel Stress! Du weißt, dass die Prüfung ansteht!''

Die Prüfung war für Ran sehr wichtig. Sie hatte in der letzten Klausur eine gerade ausreichende 4 geschrieben, aber um ihren 1er Durchschnitt halten zu können, brauchte sie eine 2. Das heißt, dass sie entweder eine 2 schreiben musste oder besser. Aber bei dem Lehrer war es kein Ding der Unmöglichkeit. Es war nur so schwierig, wie Kogoro vom Bier fernzuhalten. Also minimal an der Grenze zur Unmöglichkeit.
 

„Du hast Stress?! Du bist so viel mit Sonoko unterwegs und wenn nicht, dann bist du mit mir unterwegs oder schlägst dich zuhause mit deinem Vater herum! Ich habe Fußballtraining, Megure kommt zur Zeit täglich vorbei und braucht mich! Ich bin mit dir unterwegs oder mit anderen Freunden. Selbst Abends komme ich erst spät nach hause!''

„Fußballtraining?! Das bisschen treten mit einem Ball ist nicht so anspruchsvoll wie meine KarateAG! Ich bin Captain! Das heißt, dass man von mir immer volle Konzentration und Kraft erwartet!''
 

Das stimmte in jedem Punkt. Wenn sich Ran nicht konzentrierte, dann würde sie ganz schnell da landen, wo sie ganz und gar nicht hinwollte. Entweder auf dem Boden oder im Krankenzimmer. Je nachdem, gegen wen sie antritt im Training.

„Ich muss beim Fußball auch konzentriert sein! Die richtige Taktik ist entscheidend! Die Fuß-Kondition! Meinst du, ich kick den Ball einfach achtlos irgendwo hin, wo es mir gerade passt?!'' wollte Shinichi Ran mit ihren eigenen Waffen schlagen.

„Ja das denke ich sogar!'' sagte Ran schnippisch. Sie wusste, dass es nicht stimmte, aber sie wollte keine Schwäche zeigen und ihm zustimmen. Shinichi platzte allmählich der Kragen, denn für ihn war Fußball mehr als nur ein bisschen kicken mit dem runden Leder.

„Dann solltest du das den Pferden überlassen, denn die haben einen größeren Kopf!'' konterte er und Ran wurde so sauer, dass sogar Shinichi es etwas unbehaglich war.

„WILLST DU DAMIT SAGEN, DASS ICH DUMM BIN?!?!'' schrie sie ihn an und schubste ihn. Sie tippte ihm bei jedem Wort auf die Brust und das immer fester.
 

„Nein, aber du sollst nicht immer Urteilen! Mein Leben ist um einiges Stressiger als deins!'' er schlug ihre Hand weg und sagte es ziemlich laut aber nicht schreiend.

„Ach ja? Dann hast du keine Ahnung mein Lieber!!! KEINE AHNUNG!'' schrie sie ihn wieder an, aber in dem selben Ton wie er.

„Ich weiß es, also kann ich schon gar nicht 'keine Ahnung' haben!'' erwiderte er schnippisch und schüttelte besserwisserisch den Kopf.

„Wenn mein Leben doch so einfach ist, dann tausch doch mit mir!'' sagte sie nur ohne vorher darüber nach gedacht zuhaben.
 

„Mit dir tauschen?! Das ist erstens Unmöglich und zweitens ziemlich absurd!''

„Weißt du was? Mir wird das hier einfach zu blöd!'' gab Ran klein bei und ging an Shinichi vorbei. Im Flur zog sie sich ihre Jacke und Schuhe an und schnappte sich ihre kleine Tasche.

Noch ein letztes Mal sah sie zu Shinichi herüber in die Augen und schnaufte. Sie drehte sich beleidigt weg und ließ die Tür ins Schloss fallen.

Shinichi hatte ihr nach gesehen. Er wollte sich eigentlich entschuldigen, aber Ran in dem Zustand jetzt hinterher zu laufen war nicht so gut. Er wäre nicht zu Wort gekommen oder sie durch Taten, um sie zu beruhigen, verletzt.
 

Er hielt es für besser etwas auf Abstand zu bleiben. Vielleicht können sie morgen ja in Ruhe reden.

Shinichi schleppte sich in sein Zimmer und zog sich um. Ihm war sehr warm, weswegen er nur Boxershorts anließ und sich sofort in sein Bett legte.

Er dacht nochmal über den Streit nach. Und blieb bei einem Punkt hängen. Körpertausch.

In dem Moment hätte er sich kaputt lachen können, aber er blieb sachlich.
 

__________
 

Ran lag währenddessen auch schon in ihrem Bett und versuchte zu schlafen, aber so recht gelang es ihr nicht. Sie hatte gehofft, dass Shinichi ihr nach laufen würde, aber leider war dem nicht so. Sie ist auch ziemlich langsam gelaufen, damit er noch eine Chance hatte, sie einzuholen, obwohl er so eine Chance eigentlich nicht brauchte. Er war sportlich und seine Ausdauer hervorragend. Er könnte Kilometer lang ohne Pause joggen.

Ran drehte sich zur Seite. Auf ihrem Nachttisch liegend, blitzte ihr Handy ihr entgegen. Sie überlegte. Dann fasste sie einen Entschluss.
 

__________
 

Shinichi lag immer noch wach. Es war immerhin schon 23:53 Uhr. Eigentlich sollte er schon längst schlafen, um in der Klausur nicht schon wieder einzuschlafen. Er drehte seinen Kopf zur Seite, um das Licht anzuschalten, aber plötzlich hatte er das Handy in der Hand.

Er überlegte kurz.
 

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Ran tippte schon einen Text in das Eingabefeld ein, löschte es aber, weil sie sich nicht sicher war, ob sie es los schicken sollte.
 

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Shinichi tippte die ersten Worte ein. Dann löschte auch er den Text wieder.
 

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Jetzt wusste Ran die richtigen Worte und tippte sie schlussendlich ein.
 

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Shinichi tippte auch seinen Text ein und las ihn nochmals durch.
 

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Rans Finger befand sich schon auf der 'Senden' Taste. Sie biss sich auf die Lippe.

Sollte sie die SMS schicken? Diese Frage hallte in ihrem Kopf.
 

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Shinichi war sich sicher. Er wollte es los schicken. Jetzt.
 

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Beide drückten gleichzeitig den Knopf und dann leuchtete ihnen auch direkt das 'gesendet' entgegen. Es war 23:59 Uhr. Beide legten das Handy weg. Sie drehten sich zur Seite. Atmeten tief ein und wieder aus. Dann drifteten sie ins Reich der Träume ab.

Nun war es genau 00:00 Uhr und die Turmuhr in Tokio fing an zu schlagen.
 

1.Schlag.

Shinichi und Ran drehten sich und lagen nun beide auf dem Rücken.
 

2.Schlag.

Beide schluckten.
 

3.Schlag.

Sie atmeten wieder tief ein.
 

4.Schlag.

Und wieder tief aus.
 

5.Schlag.

Ran schlug die Decke auf, dass sie mit dem Oberkörper offen schlief.
 

6.Schlag.

Shinichi strampelte langsam die Decke von sich weg.
 

7.Schlag.

Auch Ran befreite sich nun von der Decke.
 

8.Schlag.

Shinichi wusch mit dem Arm über seinen Kopf.
 

9.Schlag.

Ran machte das gleiche.
 

10.Schlag.

Beide begannen nun heftig zu schwitzen an.
 

11.Schlag.

Sie verkrampften sich und zogen sich zusammen.
 

Der letzte Schlag.

Als wenn etwas aus ihnen heraus platzte, wurden sie ein wenig hochgeschleudert. Dann entspannten sich beide und schnappten im Schlaf nach Luft. Sie atmeten schwer, doch ihr Puls beruhigte sich schnell wieder.

Beide fingen nun an zu zittern. Wie aus einem Reflex heraus, griffen sie nach der Decke und deckten sich schnell wieder zu.

Sie drehten sich beide zur Seite und schliefen mit einem Lächeln tief und fest weiter.

Auf ihrem Handydisplay änderte sich der Hintergrund. Es war bei beiden das selbe Bild drin. Ran und Shinichi, wie sie Rücken an Rücken standen und in die Kamera lächelten. Darüber tauchte ein Text auf. Den Text den beide an den anderen sendeten. Die SMS um Mitternacht:
 

»Ich wünschte, wir könnten einmal für einen Tag das Leben tauschen, dann siehst du, dass mein Leben anders ist, als du denkst!«
 

Und damit begann der Tag, die 24 Stunden, an dem sich das Leben der beiden vollkommen änderte.....

Schlagabtausch

Kapitel 2: Schlagabtausch
 

Freitag; 07:00 Uhr; Detektei Mori.
 

Der Wecker klingelte schrill und riss den Menschen, den ihn am Abend vorher eingestellt hatte, aus seinem Schlaf. Mit geschlossenen Augen holte die Person mit der Hand aus und fegte sogleich den Wecker vom Nachtisch, der mit lautem Scheppern auf dem Boden aufprallte. Er war aus. Ist auch klar, denn jetzt war er ganz im Eimer.
 

Schlaftrunken wurde die Decke zur Seite gedonnert und die Person stand auf.

Noch nicht richtig wach, rieb sich die Person die Augen, hütete sich aber davor sie zu öffnen, denn das tat die Person nie bevor nicht der erste Kaffee die Kehle von der Trockenheit befreite.

Allerdings wurde dieses Unterfangen gestört, denn da wo eigentlich keine Tür stehen sollte, stand plötzlich eine.
 

Mit einem lauten Rumps fiel die Person zu Boden und musste, so verlangte es die Situation, die Augen öffnen. Wenn auch widerwillig.

„Hä?''

Die Tür gemustert, stand die Person auch wieder auf und sah sich im Raum um.

„Das ist nicht mein Zimmer!'' die Person drehte sich im Kreis und fasste sich an den Kopf.

„Ran?! Ist alles Okay?''

„Ran?!'' die gerufene Person guckte zur Tür, aber sah niemanden rein kommen. Den Blick zur Seite gewendet, ließ die Person auf schreien. Sie fiel erneut zu Boden.

Im Spiegel sah sich die Person an. Eigentlich eher die Freundin an.

„Ran?! Ist wirklich alles Okay bei dir?!'' Kogoros Stimme auf der anderen Seite der Tür klang sehr besorgt.
 

„Ähh...J-Ja...'' sagte er unsicher.

„Bist du dir sicher Mausebein?'' fragte er vorsichtshalber nochmal nach.

„Ja....Alles in bester Ordnung...'' erwiderte die angebliche Ran.

„Okay.....Wann kommt das Frühstück?''

Ihr Blick gleitete zur Tür.

„Ich kann jetzt nicht?!'' sie stand wieder auf und richtete die Stimme gegen die Tür und schaute immer zwischen den Sätzen kurz in den Spiegel.
 

„Wie? Was soll das heißen?!''

„Dass ich jetzt nicht kann!!'' die angebliche Ran ging näher an den Spiegel heran.

„Aber du machst das Essen immer!''

„Ja....Heute aber nicht! Ich kann jetzt nicht! Mach dir ein Brot oder Cornflakes!'' rief diese zurück.

„Mit dir ist überhaupt nichts in Ordnung!''

„Doch! Alles bestens!!!'' schrie sie wieder zurück.

„Das denke ich weniger!''

„Wenn du mich jetzt nicht in Ruhe lässt, werde ich dir zeigen, wem ich gleich die Pfanne über den Schädel zieh!''

„Ja ja....Ist ja schon gut....''
 

Sie hörte Schritte, die sich von der Tür weg bewegten. Also war die Person endlich ungestört.

Sie musterte sich im Spiegel.

„Das kann doch nicht wahr sein?!''

Die Person hob die Hände und nahm sie genau unter die Lupe. Lange Fingernägel. Gefeilt und gepflegt. Dann wanderte der Blick über die Arme. Rasiert und glatt. Als die Person an sich herunter schaute, erstarrte der Blick und der hob sich schneller, als Lichtgeschwindigkeit. Die Person schluckte. Dann schaute sie nochmals ganz langsam. An sich herunter und beugte sich ein wenig vor. Ein Mädchenkörper war in seinem Blickfeld. EIN MÄDCHENKÖRPER!
 

„Warum bin ich kein Junge? Warum bin ich nicht Shinichi? Wo ist mein Körper?!?!'' schrie er laut und sah nochmal in den Spiegel.

„Warum stecke ich in Rans Körper?!?!'' er drehte sich herum, als er bemerkte, dass er Rans Körper in Unterwäsche vor sich hatte.

Doch dann machte er einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Er biss sich auf die Lippe und lugte über seine Schulter in den Spiegel. Aus den Augenwinkeln sah er Rans Körper. Den Rücken, Schulterblätter und die Wand gegenüber. Sein Blick schnellte ganz schnell weg, bevor er auf das sah, wofür Ran ihn köpfen würde.

Trotzdem musste er versuchen klar zu denken. Er musste jetzt also erstmal einen Plan machen, was seine nächsten Handlungen betreffen.

„Wenn sie das raus kriegt, bin ich erledigt!'' sagte Shinichi und machte Rans Kleiderschrank auf.
 

~~~~~~~~~~~~
 

Freitag; 07:25 Uhr; Beika 2 Hausnummer 21 B.
 

Jetzt war erst die Zeit gekommen, dass auch auf der anderen Seite des Beika-Viertels ein Junge aufstand, um sich für die Schule fertig zu machen. Doch Junge, war hier nur halb richtig.

Als die Augen geöffnet waren, kam zuerst die Frage auf, die sich die angebliche Ran auch zuerst gestellt hatte.

„Wo bin ich hier?'' setzte sich Shinichi auf und rieb sich die Augen.

„Warum bin ich hier in Shinichis Zimmer?'' war darauf die nächste Frage.

Doch eine Antwort bekam sie nicht. Wenn sie bei Shinichi geschlafen hatte, wachte sie eigentlich immer in einem Gästezimmer auf. Sie wollte nicht mit ihm in einem Bett schlafen. Obwohl, eigentlich wollte sie es doch, aber wenn sie nicht zusammen sind, dann wäre es nur schräg gewesen.
 

Sie sah, dass die Tür ein wenig offen stand.

„Shinichi? Bist du wach?'' rief sie und wartete auf eine Antwort. Sie verdeckte schon mit der Decke ihren Oberkörper, damit, wenn Shinichi herein kam ihn nicht sehen konnte.

Würde Shinichi ihren Körper nur in Unterwäsche sehen, hätte sie ihn bei lebendigem Leib gehäutet. Sie wollte ihm zeigen, was sie zu bieten hat, wenn sie zusammen wären, aber bei dem konnte sie noch lange warten.
 

Shinichi schlug die Decke zur Seite und stand auf. Sie tippelte durch den Flur, damit Shinichi nicht auf die Idee kam, sie zu beglotzen, wie eine Menükarte.

Im Bad allerdings kam ihr das ganz große Grauen.

Sie sah sich im Spiegel an und blinzelte ein paar Mal.

„Nein....Das kann nicht sein....ich schlafe noch....JA! Das ist es! Ich schlafe noch!''

Daraufhin zwickte sie in Shinichis Oberarm und quietschte auf.

„AUA!!!'' sie rieb sich die Stelle und schaute nochmal in den Spiegel.

„Dann ist das kein Traum?!'' sagte sie und ihre Augen wurden groß.

Sie schluckte und stützte sich dann auf dem Waschbecken ab. Das Wasser lief aus dem Hahn und machte das Becken voll, denn vorher verstopfte sie es mit dem Stöpsel.
 

Sie atmete tief ein, bevor sie mit dem Kopf in das Wasser eintauchte.

Als sie angetippt wurde schrak Shinichis Körper mit Rans Seele hoch und verschluckte ausversehen ein wenig Wasser. Zusammen gesunken hustete der angebliche Shinichi wie verrückt.

„Du willst mich wohl umbringen?!'' sagte die angebliche Ran und guckte ihn geschockt an.

„Was?'' hustete der angebliche Shinichi und sah zu ihr hoch.

„Was zur Hölle?!''

„Ich bin ein MÄDCHEN!!!'' schrie die angebliche Ran.

„Und was bin ich? Ne Ente?!'' schrie der angebliche Shinichi zurück.

Die angebliche Ran schlug die Hand vor die Stirn.
 

„Was machst du in meinem Körper?!''

„Woher soll ich das wissen?!'' Shinichi stand auf und stellte sich vor die angebliche Ran.

„Was hast du überhaupt an?!''

„Einen Jogginganzug!'' sagte Ran und schaute an sich herunter.

„Das sehe ich! Aber du weißt schon, dass wir heute zur Schule müssen?!''

„Ran! Ich bin nicht blöd!''

Shinichi, der im Körper von Ran steckte, zog ihn auf die Beine und schleppte ihn ins Zimmer.

Auf dem Bett stand eine Sporttasche.

„Was soll die Tasche?''

„Da sind Klamotten drin.''

„Klamotten?''

„Ja...Klamotten! Ich hab die Schuluniform mit gebracht.....Ich wollte sie ja selber anziehen, aber da gibt es ein kleines Problem.''
 

„Und welches?''

„Erstens, die Strumpfhose stellt schon mal ein Hindernis dar und zweitens.....ICH TRAGE EINEN VERDAMMTEN ROCK!!!''

„Du musst ja nicht gleich schreien....''

„Was soll ich denn sonst für eine Reaktion haben?! Oh Cool..Heute bin ich mal ein Mädchen?! Nein! Ganz sicher nicht!''

„Jetzt komm mal runter!''

„Wie kannst du so locker bleiben?''
 

„Naja...Eigentlich bist du doch derjenige, der immer einen kühlen Kopf behält....Also behalt ihn auch jetzt mal!''

„Du hast recht....Aber ganz ehrlich....Was machen wir jetzt?''

„Ich würde sagen, dass wir uns für die Schule fertig machen müssen...''

„Für die Schule? Du denkst doch wohl nicht, dass ich in deinem Körper zur Schule gehe!''

„Du gehst! Ich will keine Fehlstunde auf meinem Zeugnis haben, denn dann muss ich diese erklären und die Erklärung, dass ich mit meinem Sandkastenfreund den Körper getauscht habe und er sich Partou geweigert hat, meinen Körper in die Schule zu schleppen, ist nicht gerade glaubwürdig!''

„Ran! Ich kann nicht in einem Mädchenkörper in die Schule gehen! Ich kann kein Mädchen spielen!''
 

„Deine Mutter ist die beste Schauspielerin in Japan! Sie kann sehr gut in Rollen rein schlüpfen! Und sie hat das Talent an dich vererbt! Du kannst sehr gut schauspielern!''

„Du kannst echt aufbauend sein....Besonders mit meinem Körper...''

„Ich finde ihn gar nicht mal so schlecht...''

„Danke....Warte...Was soll das heißen?''

„Man das war ein Kompliment! Und jetzt geh aus dem Bad!''
 

Ran schubste ihren eigenen Körper aus dem Bad und machte die Tür zu.

„Warte in deinem Zimmer auf mich, dann besprechen wir das weitere vorgehen!''

„Wehe du stellst was mit meinem Körper an, sonst erkennst du deinen nicht mehr wieder!''

Ran rollte mit Shinichis Augen und die angebliche Ran ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen.

Er dachte nochmal über die Situation in der Detektei nach.
 

Er hatte Rans Kleiderschrank geöffnet und einen Jogginganzug gefunden. Nachdem er 'ein wenig' suchen musste. Rans Zimmer sah jetzt aus wie ein Schlachtfeld, denn ihre Klamotten waren überall verstreut. Direkt packte er die Schuluniform in eine Sporttasche und auch die Schulsachen ein.

Als er raus stürmte, hätte er fast Kogoro von den Socken gerissen.

„Wo willst du denn hin Mausebein? Musst du nicht zur Schule? Warum hast du deine Uniform nicht an?''

„Ich hab keine Zeit für Fragen....Bin in Eile!''

„Aber was ist mit-.''
 

„MEIN GOTT! Kannst du dich auch mal um dich kümmern?! Ich putze, koche und bemutter dich noch und dankst mir nicht einmal dafür! Mir reichts! Ich komme nach der Schule nicht nach hause! Ich schlafe heute bei Shinichi!''

„Nein, du-.''

„ICH GEHE JETZT UND WEHE DU SAGST NOCH EIN WORT! Sonst kannst du jemand anderes suchen, der die Hausfrau spielt!''

Darauf war Kogoro still und ließ sie gehen. Noch dreimal blinzelte er ihr hinterher und ging dann in die Küche und machte sich eine Schüssel Cornflakes.
 

Ran, die im Bad Shinichis Körper ein wenig unter die Lupe nahm, war begeistert.

Sie konnte sich jetzt im Spiegel so lange ansehen, ohne dass ein dummes 'Warum starrst du mich so an?' von ihm kommt. Sie streckte sich und so kamen die Muskeln gut zur Geltung. Sie ging mit der Hand über die Brust bis zum Bauch.

'Shinichi zu sein ist gar nicht mal so schlecht....Besonders, wenn dieser Körper mit von der Partie ist...'

Sie kam aus dem Bad heraus und sah, dass Shinichi auf seinem Bett saß.
 

„Kannst du dich mal anders hinsetzen?!''

„Ich hab doch eine Hose an!''

„Trotzdem! Schlag immer die Beine übereinander! Ich will nicht, dass mir Jemand unter den Rock guckt.''

„Dir? Wer ist im Moment im Mädchenkörper gefangen?''

„Ja, aber auch wenn du heute nur heute in meinem Körper gefangen bist, ist das immer noch peinlich!...Dich für heute, mich für immer!''

„Na gut...Du hast gewonnen...''
 

Nun saß Rans Körper Lady-Like da. Beine übereinander geschlagen und ziemlich aufrecht.

„Das kannst du doch schon gut.'' sagte Ran mit Shinichis Stimme und ging an seinen Kleiderschrank.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Klamotten von dir anziehen würde....''

„Ich hätte nie gewollt, dass ich mal deine Sachen anziehe...Aber was sein muss, muss sein...''

Ran zog Shinichis Schuluniform an und betrachtete sich im Spiegel im Flur.

„Bitte...Hör auf immer wieder in die Spiegel zu schauen...Das mache ich nicht!''

„Dafür musst du umso öfter rein schauen!''
 

Shinichi wusste, dass es sinnlos war mit Ran zu streiten und sagte einfach nichts mehr. Darauf begannen sie mit dem lustigen Teil von 'Für-die-Schule-fertig-machen'.

Rans Körper musste auch noch in die Schuluniform kommen und sie fingen bei der Strumpfhose an. Es war gar nicht so einfach, für jemanden der noch nie eine Strumpfhose getragen hatte und sonst auch eigentlich nicht in einem Körper steckte, der so eine brauchte, diese anzuziehen.

Es war ein ganzes Stück Arbeit und dabei war es gar nicht mal so unlustig.

Ran zog ihrem Körper gerade die Strumpfhose über die Füße und Shinichi hielt ihr den anderen Fuß halb ins Gesicht.
 

„Du magst doch deine Füße....Warum jetzt nicht?''

„Wenn du nicht aufhörst mit meinem Fuß vor deinem Auge herum zu fuchteln, beiße ich mit deinem Mund in meinen Fuß!''

Rans Füße im Mund? Nein Danke...

Nach knappen 20 Minuten waren sie auch fertig und konnten zur Schule gehen.

„Lauf anständig!''

„Ich laufe anständig! So laufe ich immer.''

„So laufe ich aber nicht! Schon vergessen? Du bist ich und ich bin du! Also verhalte dich auch wie ein Mädchen! Besonders die Gangart ist bei einem Mädchen entscheidend!''
 

„Die Gangart?!''

„Ja...Du bist ein Kerl, also habe ich erwartet, dass du das nicht kapierst. Kennst du die Frauen, im Fernsehen, die über einen Laufsteg laufen?''

„Ja...Du meinst jetzt wohl nicht, dass ich auch so laufen soll?!''

„Doch....Ich kann es dir leider nicht vor machen, denn sonst halten sie dich für einen Spinner.''

„Das heißt also, dass ich wie über den Laufsteg laufen muss?''

„Zum Beispiel....Aber du solltest es nicht übertreiben, sonst hast du den nächsten Kerl am Arsch.''

„Aber du solltest auch etwas an deiner Gangart ändern! Ich laufe nicht so!''

„Ich laufe ganz normal!''

„Das ist es ja! Du läufst wie ein Mädchen!''

„Ich bin auch eins!''
 

„Nein! Du bist im Moment ein Junge! Benimm dich auch so!''

„Also so?''

Ran ging mit Shinichis Körper, wie ein selbstsicherer Junge.

„Im letzten Leben warst du ein Kerl oder?''

„Vielleicht...Oder ich bin einfach nur genial...''

Der angebliche Shinichi grinste frech.

„Habe ich immer so ein breites Grinsen im Gesicht?''

„Ja....Und es gefällt mir jetzt schon! Ich werde nur noch grinsen!''

„Besser als süß zu lächeln.''

„Ich lächel süß?''

„Ja....So.''
 

Shinichi, der jetzt als Mädchen durch den Alltag musste, setzte ein zuckersüßes Lächeln und guckte dann wieder nach vorne.

Ran mochte also sein Grinsen. Das freute ihn und darauf stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht.

Das gleiche war auch bei Ran der Fall, denn sie wusste jetzt, dass Shinichi ihr süßes Lächeln süß fand.

Es hatte auch Vorteile im Körper des anderen zu stecken.

Sie kamen in die Straße in der die Schule ihren Standort hatte.
 

„Also vergiss nicht...Immer die Beine übereinander schlagen, so wenig wie möglich reden und anständig laufen, sonst wirst du dir wünschen in meinem Körper zu bleiben...''

Rans Körper schluckte. Ran konnte, auch wenn sie ihren Körper nicht hatte, ziemlich brutal sein.

Kurz vor dem Tor atmeten beide nochmal tief ein und wieder aus und guckten sich erneut in die Augen.

„Bist du bereit?''

„Ich denke schon.''
 

„Na dann....Auf in die Hölle.'' kam es von beiden ziemlich synchron und sie betraten den Schulhof.

Doch sie hatten sich den falschen Tag ausgesucht. Heute stand einfach zu viel an, als, dass sie unbeschadet hier heraus kommen würden. Denn das nächste Problem wartete unmittelbar auf dem Weg zum Gebäude.
 

Sie hatten ihre Freunde fast vergessen.....

Ganz neue Töne


 

Kapitel 3: Ganz neue Töne
 

Mit einem kleinen Abstand betraten sie den Schulhof und wurden, zum Glück, nicht angestarrt.

Das wäre auch das letzte gewesen, was sie heute wollten. Aufmerksamkeit.

Je mehr sie sich zurück halten würden, desto weniger würden die anderen merken, dass heute etwas nicht stimmt.

Shinichi, der im Körper von Ran fest steckte, war nun ziemlich nervös. Er könnte sich nicht wie eine Frau benehmen. Dafür bräuchte er bessere Unterstützung. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber Ran, die in Shinichis Körper sich nicht so unbehaglich fühlte wie Shinichi in ihrem, wusste sofort, was los war.

Ziemlich leise sprach sie ihn an.
 

„Bist du nervös?'' fragte sie mit seiner männlichen Stimme und zur Antwort schluckte Ran.

„Ich kann das nicht!'' flüsterte eine ziemlich unsichere Frauenstimme zurück.

Plötzlich blieb sie stehen und packte ihn an den Schultern. Sie sah mit seinen blauen Augen in seine, welche ja eigentlich ihre waren.

„Kannst du dich noch an den Tag erinnern, als wir beide mit deiner Mutter shoppen waren? Als du uns eigentlich ausweichen wolltest und wir dich dann doch dazu verdonnert haben?''

Er nickte nur, promt hatte er einen Gedankenblitz.

Dann flüsterte Ran mit Shinichis Stimme etwas in ihr eigenes Ohr.
 

„Was?!'' sagte er guckte Ran mit großen Augen entgegen.

„Mache ich immer so große Augen, wenn ich überrascht bin?'' fragte sie ziemlich verwundert.

„Denke ich mal...'' er zuckte mit ihren Schultern, dann schüttelte er den Kopf und ging wieder zum Thema zurück. „Ich soll mich wie meine Mutter benehmen?'' kam es von dem Jungen im Frauenkörper und kratzte sich am Kopf.

„Deine Mutter wäre ein wenig übertrieben, aber man könnte es als gute Laune tarnen...''

„Als gute Laune?'' skeptisch musterte er seine Sandkastenfreundin, die mit seinem Körper ziemliches Glück hatte. „Ich weiß nicht so recht, ob ich das schaffe...''
 

Unsicherheit machte sich in ihm breit. Ran nahm ihm die Tasche ab und er wischte sich die schwitzigen Hände am Taschentuch ab.

Ran dachte nach. Sie hatte ihren Freund noch nie so unsicher gesehen und würde ihm gerne helfen. In dieser Situation ist sie immerhin die einzige die ihm helfen kann, aber ihm das Vertrauen zu geben, dass er selbstbewusster wird? Das brauchte sie noch nie.

Er war meistens ziemlich arroganter Natur und ein wenig oberflächlich, aber trotzdem immer entschlossen. Selbstbewusst sein. Davon hatte er manchmal ein wenig zu viel.

Warum hatte er dann jetzt gar keins?
 

Dann fiel ihr auch schon etwas ein, womit sie es vielleicht schaffen könnte.

„Na schön....Dann schaffst du es eben nicht...'' gab sie nur seufzend wieder. Darauf sah Shinichi mit sie mit großen Augen an. Doch bevor er etwas sagen konnte sprach sie weiter. „Wenn du es noch nicht mal schaffst, eine Frau zu spielen, und dabei bist du ja im Moment unter Umständen eine, dann wirst du wohl auch niemals so gut Schauspielern können, dass du deine Mutter austricksen kannst.....Und das mit dem Detektiv....Das solltest du dann auch wohl oder übel an den Nagel hängen...''
 

Shinichi verzog Rans Gesicht und guckte sie grimmig an.

„Ach ja? Meine Mutter konnte ich schon immer austricksen...''

„Dann hattest du bei den letzten Malen doch Lust mit uns shoppen zu gehen, wie Yukiko dich dazu gekriegt hat?'' Innerlich grinste Ran sich einen ab.

Sie wusste, dass er darauf anspringt. Ihr Grinsen wurde innerlich immer größer je mehr Augenbrauenzucken er bekam.

„Gib mir meine Tasche!'' knurrte er nur, riss diese seinem eigenen Körper aus der Hand und drehte sich um. „Wir werden ja sehen, wer hier das Zeug zum anderen Geschlecht hat!'' gab er nur herausfordernd und atmete nochmal tief ein und wieder aus und dann ging es los.
 

Als er sich langsam in Bewegung setzte und zwang er ein Lächeln auf, schwang die Haare nach hinten und imitierte seine Mutter perfekt. Ran, die in Shinichis Körper sich zwar wohler als er ihn ihrer Haut fühlte, war nicht nur erstaunt, sondern richtig beeindruckt, dass ihr Sandkastenfreund, in den sie schon weit einer Weile ziemlich verknallt war, so gut schauspielern konnte.

Shinichi war ziemlich beeindruckt von sich selber. Er hatte es sich anfangs gar nicht so leicht vorgestellt, aber es war absolut leicht ein Mädchen zu sein. Trotzdem wünschte er sich seinen Körper wieder, denn dauerhaft würde er das nicht aushalten.
 

Wenn er nur an andere Frauen Probleme dachte, da kam ihm schon das Grauen.

Am meisten hoffte er, dass Ran heute nicht ihre 'Tage' bekommt. Denn dann würde er ausflippen und um sich schlagen. Als er sich bei dem Gedanken erwischte, wie er es machen sollte, wenn er, ja eigentlich Rans Körper, aufs Klo muss. Er müsste mit Klopapier... Nein. So wollte er nicht denken.

Er verdrängte es und wollte sich bis dahin keinen Kopf machen. Er hoffte nur, dass Ran eine starke Blase hatte, denn er würde es definitiv vermeiden heute mehrmals aufs Klo gehen zu wollen.

Plötzlich erschreckte er sich, als Sonoko ihre Hand auf Rans Schulter gelegt hatte. Er drehte sich ruckartig um und schrie kurz auf.
 

„Hey, Ran! Ich habe dich mindestens eintausend Mal gerufen und du hast nicht reagiert!''

„Ähh....Ich...'' stotterte er und überlegte sich, was er sagen konnte.

„Ich weiß, dass du durch den Wind bist....Du hast mir gestern immerhin alle 10 Minuten geschrieben, als der Schnüffler nichts von sich hören lassen hat.''

'Schnüffler, also?' innerlich kam ein kleiner Anflug von Ärgernis auf, aber äußerlich verzog er keine Miene. Sonoko redete, wie immer ganz normal, weiter.

„Du solltest dir endlich einen Jungen suchen, der nicht jeden Fall hinterher rennt, wie ein Hund hinter einem Knochen...Ich würde dir empfehlen, dir endlich Doktor Araide zu schnappen, denn er wird nicht ewig auf dem Markt sein.''
 

Shinichi explodierte in seinem Inneren gerade, weswegen er äußerlich ziemlich angefressen aussah.

„Nanu? Ran? Alles Okay?'' fragte Sonoko und wunk mit ihrer Hand vor Rans Augen, doch Shinichi versuchte so ruhig wie möglich zu antworten.

„Ja. Alles. Bestens.''

„So siehst du aber nicht aus.''

'Diese Tratschtante geht mir gewaltig auf die Nerven!' schoss es ihm durch den Kopf.
 

„Naja...Wir sollten rein gehen, sonst kommen wir noch zu spät zur Stunde...'' fing Sonoko an, harkte sich bei Shinichi, der in Rans Körper lieber nichts machte, denn sonst hätte Ran einige Probleme und würde ihn für die zerstörte Freundschaft mit ihrer besten Freundin verantwortlich machen, und das wollte er ganz bestimmt nicht.

Den ganzen Weg bis zum Klassenzimmer holte Sonoko nicht einmal Luft. So kam es Shinichi jedenfalls vor.
 

„...Bestimmt stellt er uns wieder so blöde Fragen, wie im Unterricht mit dem zweiten Weltkrieg, den Europäern, die alles verbockt haben und natürlich die Folgen. Ich hab zwar gelernt, aber viel Zeit hatte ich nicht dafür. Es sind doch eh schon alle tot, warum sollten wir also noch darüber Quatschen? Es ist doch nicht so, dass sie wieder auferstehen werden und sich das ganze Szenario wiederholt. So dumm kann die Menschheit doch gar nicht sein, Menschen lernen doch auch, aber was solls, die meisten interessieren sich lieber für die Zukunft, denn eigentlich sollte man die Vergangenheit nicht nochmal ansprechen. Die Zukunft wird dafür umso grandioser. Stell dir doch mal vor, wenn wir ein fliegendes Auto hätten. Oder noch viel besser! Eine schicke Handtasche, wo alle Tüten vom Shoppen rein passen und diese auch noch federleicht ist! Das wäre eine der nützlichsten Erfindungen, die man haben könnte! Ich glaube, ich könnte Wissenschaftlerin werden und so etwas machen, dann werde ich noch berühmter und jede würde sich an den Namen Sonoko Suzuki erinnern, die die Handtasche erfunden hat, die das Shoppen erleichtert und auch noch schick aussieht! Es war meine Idee und-.''
 

„Ist es nicht...'' Rans Stimme unterbrach die Blondine bei ihren Zukunftsplänen.

Sonoko starrte ihre Freundin an und machte einen fragenden Gesichtsausdruck.

„Was meinst du?''

„Diese Idee, eine Handtasche zu erfinden, die alles tragen kann, ist nicht deine Idee, um das mal klar zu stellen. Wissenschaftler arbeiten schon an einem sogenannten Hyper-Kubus.'' sprach Shinichi mit Rans Stimme ziemlich besserwisserisch.

„Was ist ein Huba-Qubust?''
 

„Hyper-Kubus! Es heißt Hyper-Kubus! Das ist ein Würfel, deswegen 'Kubus', der alles verkleinert und dann einlagert, egal welche Größe es hat, deswegen das 'Hyper', also für 'weitreichend'. Zwar heißt es im lateinischen 'über', wie für Über-Produktion, aber manchmal benutzt man dieses Wort auch als 'weitreichend'. Es war also niemals deine Idee, einen Hyper-Kubus zu bauen, sondern ihn wie eine Handtasche aussehen zu lassen. Außerdem wäre es so oder so unnötig. Ein Hyper-Kubus in der Größe eines 10³ Würfels wäre, würde so oder so in jede Handtasche passen. Würdest du dein Handy oder deinen Schlüssel in einen Hyper-Kubus, der wie eine Handtasche aussieht werfen, würdest du ihn eh nicht so schnell wieder finden, wie du wolltest, denn in den ziemlichen weiten so eines Würfels, könnte diese sehr schnell verloren gehen, zumal ein Schlüssel so oder so sehr klein ist. Du solltest deine Ideen lieber mal richtig durch denken, bevor du dir etwas in den Kopf setzt!''
 

Sonoko schaute sie mit großen Augen an.

„Du verbringst zu viel Zeit mit Shinichi.''

„Wie bitte?'' fragte Shinichi erstaunt und verwundert. Auf irgendeine Weise war es ihm nicht geheuer mit ihr heute abzuhängen.

„Du klingst schon genauso wie er, wenn er mal wieder mit seinem Detektiv-Quatsch-Getue angeben will und den Oberstreber und Allwissenden raushängen lässt.''

'So so...Die Tratschtante hat also was gegen Allgemeinbildung...War ja zu erwarten.' kam ihm ins Gedächtnis.
 

„Ja...Er weiß wirklich viel...Er ist sehr schlau...'' schwärmte er vor Sonoko. Er grinste innerlich. Die Blondine bekam nur ein fettes Grinsen im Gesicht und schlug ihr mehrmals den Ellenbogen in die Rippen.

Shinichi schwärmte von sich selber, aber das würde ja eh keiner komisch sehen, denn er war ja in Rans Körper.

„Du liebst ihn! Gib es zu! Du kannst es eh nicht mehr verstecken! So wie du gerade von ihm geschwärmt hast, dazu noch, dass du dich mit ihm auf ein Date triffst und auch noch, und das wahrscheinlich größte Anzeichen, dass du ihm Avancen machst, dass du endlich mit ihm einen Schritt weiter gehen willst....Gibs zu Süße....Du liebst ihn vom Haaransatz bis zu den Zehen....Ach ja, was mir jetzt gerade noch einfällt....Wolltest du nicht mal bei ihm schlafen?''

Shinichi war geplättet und das einzige, was er jetzt noch raus brachte, war ein Ton, der ganz klar aussagte, dass die Person sprachlos war.

„Ähhh....''
 

Sonoko erwartete doch trotzdem eine Antwort, doch er war ein wenig zu überrascht.

„Bei...Bei...mir schlafen?'' stotterte er.

„Nein, nein....Du bei ihm....Würde er bei dir schlafen, wäre er schneller wieder draußen, als du 'Fall' sagen kannst....Wenn er überhaupt an Kogoro vorbei, IN die Wohnung kommen würde.'' sagte sie und musste kichern.

„Ach jaa....Kogoro...'' in Gedanken versunken, fasste sich Shinichi ans Kinn und dachte nochmal über den Streit mit Kogoro am Morgen nach.

Sonoko wurde langsam skeptisch über Rans Art. Eigentlich war sie weder besserwisserisch, arrogant, noch nachdenklich und Geistesabwesend, eigentlich, aber heute benahm sie sich in ihren Augen wie Shinichi. Sie hatte ja schon eine Vermutung gestellt. Sie meinte, dass Shinichis Art langsam auf Ran übergreift.
 

„Ran?'' Sonoko blieb stehen, packte Rans Körper an den Schultern und sah ihr in die Augen. „Was ist mit dir los? Du bist sonst nicht so....Es ist irgendwie so, als wäre Shinichi hier, aber du nicht....''

Shinichi versuchte eine Lösung zu finden. Und zwar schnell.

In seinem Kopf arbeitete es mit Lichtgeschwindigkeit. Dann fiel ihm eine Lösung ein.

„Ich bin heute einfach nur ziemlich gestresst, denn ich habe mich gestern mit ihm gestritten...Ich habe gesagt, dass er zu keinem einzigen Fall 'Nein' sagen kann und irgendwann eskalierte es. Wir haben uns angebrüllt und schlussendlich bin ich gegangen.''
 

'Ich kann wirklich zu keinem Fall nein sagen. Bin ich wirklich schon so blöd gewesen, dass ich meine Sandkastenfreundin für einen Fall, den Megure auch selbst mit Takagi und Sato lösen kann, versetzt habe? Ran hat das nicht verdient. Ich muss mich bei ihr entschuldigen...Am besten heute Abend, wenn wir ungestört sind.' gedanklich war er gerade abwesend, aber Sonoko nahm das nicht hin und schnippte vor ihrem Gesicht herum.

„Du benimmst dich wirklich wie Shinichi.'' sagte sie und musterte Ran genau.
 

Ihr viel eigentlich nichts ungewöhnliches auf. Die Uniform war korrekt, sie stand wie ein Mädchen, hatte die Arme wie ein Mädchen ein wenig verschränkt und hatte auch einen ziemlich nervösen Gesichtsausdruck und nicht zu vergessen der Körper war korrekt.

Selbst Shinichi könnte sie nicht täuschen, wenn er nicht genauso wie Ran aussehen würde.

'Da muss es doch einen Haken geben.' schoss es der Blonden durch den Kopf und schüttelte an ihren Schultern.

„Was ist mit dir nicht in Ordnung?!'' sagte sie ein wenig lauter und einige drehten sich zu den beiden um.
 

„Sonoko Suzuki! Es wird nicht auf dem Gang geschrieen! Merken sie sich das!'' kam ein Lehrer vorbei, der es wahrscheinlich gehört hat. Er guckte die beiden ziemlich böse an und ging dann an ihnen vorbei.

Shinichi, der nur verdutzt der Lehrperson hinterher sah, wollte er keine Fragen stellen.

„Mit mir ist nichts los. Ich habe Stress und bin noch ziemlich müde! Ich will einfach nur diesen Tag hinter mich bringen und zwar so schnell wie möglich!'' Shinichi hatte die Schnauze gestrichen voll noch länger Sonokos Anwesenheit zu ertragen und verabschiedete sich mit einem Bye und machte sich den Rest des Weges allein zum Klassenzimmer auf.
 

Sonoko blieb verdutzt im Flur stehen und schaute ihrer besten Freundin nach, die heute ganz und gar nicht sie selbst war, hinterher. Es kränkte sie ein wenig, dass ihre Freundin heute so zu ihr ist. Sonst war sie nie so wie heute. Irgendwas muss anders sein....
 

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Während Ran in Shinichis Körper ihrem eigenen hinterher starrte und mehr als beeindruckt von seinem Talent als Frau war, wurde sie nicht sofort gestört.

Sie biss sich auf die Lippe und war ziemlich nervös, denn Shinichi hang nicht nur mit festen Leuten rum, sondern immer wieder mit verschiedenen. Meistens war es die Fußballclique, die er aus der Mittelschule kannte und auch zusammen mit denen er in der Mannschaft gespielt hat.

Auf irgendeine Weise waren alle ziemlich enttäuscht, dass Shinichi nicht mehr für Teitan spielte und sich nur noch dem Detektiv sein zuwandt.
 

Nun musste sie sich etwas überlegen. Was typisch Shinichi war und keine Aufmerksamkeit erregte. Ziemlich schwierig, denn Ran konnte weder so gut Fußball spielen wie Shinichi, noch könnte sie sich mit seinen Freunden unterhalten über irgendwelche Jungs-Themen, die Mädchen eigentlich gar nicht hören wollten.

Krampfhaft brütete sie irgendeine Idee aus, doch promt wurde sie durch einen Fußball unterbrochen. Zum Leid Shinichis würde er jetzt bestimmt nur noch von seinen Freunden ausgelacht werden und die Beule fühlen, die pocht.
 

„Kudo! Warum hast du ihn nicht abgefangen?'' fragte Minoru, ein ziemlich energischer Junge, der gerne seine Mitschüler und Freunde mit diversen Streichen ärgert. Man könnte ihn auch den 'König des Nachsitzen' bezeichnen, denn nicht nur seine Mitschüler waren von seinen Streichen betroffen, sondern auch der ein oder andere Lehrer.

„Ich....äh...'' Ran wollte gerade aufstehen, als sich um ihn herum mindestens 5 männliche Personen tummelten und Shinichis Körper angrinsten.

„Na komm schon, Kudo, du brauchst doch nicht gleich Schwach werden, wenn Mori sich mal wieder die Hüften schwingen lässt.''
 

„Was?!'' fragte sie erstaunt und sprang mit Shinichis Körper förmlich hoch.

Nun konnte sie den Jungs fast gerade in die Augen sehen. Mit Shinichis Körpergröße war das auch kein Problem, aber wenn sie in ihrem eigenen Körper vor ihnen stand, hat sie sich manchmal ziemlich mickrig gefühlt, obwohl sie für eine Frau schon eine normale, wenig größere, Größe hatte.

„Komm schon! Wir wissen bereits, dass du seit der Grundschule in sie verliebt bist. DU kannst es nicht mehr verheimlichen!''

„Ich soll in sie-.''

„Weißte was, vergiss es und komm lieber mit.''
 

Schon wurde Shinichi von zweien geschoben und einer legte einen um Shinichi und verpasste ihm eine Kopfnuss.

„Du bist ja echt beliebt! Ich hab gesehen, wie Kanae und Misaki einen kleinen Brief in dein Schuhfach gelegt haben. Bestimmt wollen sie mit dir ausgehen.'' sagte Kisho und ließ Ran wieder los.

„Ich finde, dass du endlich mal Mori auf ein Date einladen solltest! So wie du letzte Woche fast explodiert bist, als Kyo sie fragen wollte, ob sie mit ihm ausgeht, kannst du es eigentlich zu geben. Wir wissen es doch schon längst und verheimlichen ist zwecklos. Wenn du sie nicht langsam mal für dich gewinnst, dann wird sie es irgendwann auch leid haben, auf dich zu warten....Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass ihr euch beide ziemlich doll lieb habt.'' Masoda, ein Junge, der erst letztes Jahr nach Tokio gezogen ist, ließ erneut seine philosophische Ader heraus hängen und die Jungs stimmten seiner Aussage, obwohl sie ziemlich nach einem Mädchen klang, zu.

Ran wurde in Shinichis Körper ziemlich rot im Gesicht.
 

„Wo-Woher willst du das wissen? Irgendwie klingst du gerad wie ein Mädchen.'' sgate Ran und sah ihn an.

„Ich hab dir doch schon mal erzählt, dass meine Zwillingsschwester mich einfach nicht mit diesen philosophischen Zeugs in Ruhe lässt und außerdem holt sie sich so oder so von mir immer einen Rat. Wenn ich ein Mädchen gut finden würde und ich will sie beeindrucken, dann würde ich eventuell auch meine Schwester fragen. Das ist die Bindung an einen Zwilling. Nicht zu verwechseln mit der Telepathie.'' sprach Masoda in einem genervten Ton. Immer wieder war es das gleiche, dass er am laufenden Band gefragt wurde, warum er so redet.
 

„Achso...'' gab Ran mit Shinichis Stimme nur kleinlaut wieder.

„Was ist mit dir los, Mann!'' fragte Manabu, der unter den Leuten der große Streber war, aber neben Shinichi wie der Durchschnitt war. Er übte weder einen Sport aus, noch hatte er sportliche Hobby, aber er war nun mal der jüngere Bruder von Kisho und kannte sie schon bevor er auf die Oberschule kam. So gesehen war er ein Mitläufer, wie er im Buche steht.

„Langsam glaube ich, dass du nicht mehr du selbst bist.'' sagte Minoru und nahm ihn genau unter die Lupe.
 

Ran fühlte sich ertappt und kratzte sich am Kopf. Sie musste einen Ausweg finden. So schnell wie möglich, sonst kriegt irgendeiner heraus, dass sie mit Shinichi die Körper getauscht hat.

„D-Du ha-hast sie doch nicht mehr alle!'' brauste sie mit Shinichis Körper auf.

Sie drängelte sich durch die Gruppe seiner Freunde und ging geradewegs ins Gebäude und ins Klassenzimmer.
 

Shinichi saß neben Ran und somit konnten sie noch Zettelchen schreiben, um sich auszutauschen.

Er war zuerst mit Rans Körper im Raum und hatte sich auf Rans Platz gesetzt. Eigentlich wollte er auf seinen Platz, aber das durften sie nicht. Leider hat der Lehrer darauf bestanden, dass niemand den Platz wechselt. Aber es gab auch Ausnahmen. Und da gilt Körpertausch vielleicht auch darunter, aber wer würde das schon glauben? Richtig, niemand.
 

Ran betrat mit Shinichis Körper den Raum und stellte sich vor Ran. Eigentlich wollte sie aus ihrem Platz sitzen, aber durch einen Umstand konnte sie jetzt am Fenster Platz nehmen.

„Ich würde viel lieber auf meinen Platz.'' flüsterte sie ihm zu, aber Shinichi machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

„Ich auch, aber schon vergessen? Du bist ich, und ich bin du...Wir sollten uns normal benehmen.''
 

„Normal? Deine Freunde nerven...Sie haben mich mit Fragen bombadiert, wie Hagel.'' flüsterte sie in das Ohr ihres eigenen Körpers.

Shinichi, der seine Freunde genau kannte, ahnte schon nichts gutes. Spätestens in der Mittagspause wird es noch größere Probleme geben, denn dann würden sie Ran die ganze Zeit mit Fragen attackieren. Das konnte er aber nicht zulassen. Nein.

Ihm musste innerhalb der nächsten 4 Stunden etwas für die Mittagspause einfallen, sonst haben sie beide ein mächtiges Problem.

„Wie kannst du es nur mit denen aushalten...'' die rein rhetorisch gestellte Frage brachte Skepsis bei Shinichi auf.
 

Er lehnte sich zu seiner Freundin im eigenen Körper herüber und flüsterte in sein eigenes Ohr.

„Ich weiß nicht, ob du es schon mal bemerkt hast, aber hat Sonoko irgendwann mal zwischendurch Pause gemacht oder nur ein einziges Mal eingeatmet, während sie dich vollgequatscht hat?'' fragte er sie in einem ruhigen Ton.

„Ich weiß es nicht.'' wahrheitsgemäß gab Ran eine Antwort, aber wirklich gut fühlte sie sich dabei nicht.
 

Auch sie hatte manchmal Tage, an denen sie Sonoko kaum oder gar nicht zuhört. Zum Beispiel wäre heute so eine Situation gewesen. Wenn da nicht ein gewisser Tausch im Spiel wäre.

Immer wieder, wenn sie sich mit Shinichi streitet, ist sie am nächsten Tag ziemlich niedergeschlagen, weil sie sich eigentlich nicht mit ihm streiten will. Manchmal kamen sie aber auch gar nicht drum herum. Sie kriegten sich in die Haare, bei den manchen Kleinigkeiten, aber sie versöhnten sich auch immer wieder schnell, denn beide sahen auch ein, wenn es einfach nur hirnverbrannt war, über eine Kleinigkeit so zu streiten.
 

Am nächsten Tag, wenn sie sich nicht direkt nach dem Streit versöhnt haben, war Ran manchmal noch ein wenig nachdenklich.

„Du solltest ihr einen Maulkorb anlegen, aber ob der halten würde, so viel wie sie versucht wird, den Mund aufzumachen....Da habe ich so meine Zweifel.''
 

Ran rollte mit Shinichis Augen. Sie wusste, dass Shinichi Sonoko als nervig ansieht, schon damals als sie zur Grundschule gegangen sind war es so, und es hat sich nicht geändert. Trotzdem sieht er über Sonokos nervige Art hinweg, wenn es um Ran geht.

Nun betrat der Lehrer endlich die Klasse und es wurde still. Aber nach Ran und Shinichis Meinung zu still.

Dann sahen sie auch schon den Auslöser.
 

Langsam drehten sie den Kopf zum Tauschpartner rum und ihre Augen wurden immer größer. Jetzt brauchten sie einen Plan. Einen ziemlich guten Plan. Nein. Einen brillanten Plan. Wie sollten sie es dem Lehrer wohl erklären, dass sie für den anderen schreiben müssen?

Denn.....sie haben doch glatt vergessen, dass heute die Klausur geschrieben wird....

Vertauscht?!

Kapitel 4: Vertauscht...
 

„Ich bitte um Ruhe!“ befahl der Lehrer, als er seine Tasche auf das Pult stellte und die Klasse überprüfte, ob auch wirklich alle auf dem Platz saßen, auf dem sie sitzen sollten.

„Wir schreiben doch heute die Klausur! Das habe ich ja total vergessen!“ flüsterte Ran leise zu Shinichi herüber.

„Durch den ganzen Trubel mit....Du weißt schon was, habe ich auch nicht mehr dran gedacht!“

„Was machen wir denn jetzt?“
 

Der Lehrer holte den Karton hervor mit den Klausurbögen.

'Oh Scheiße' fluchte Shinichi gedanklich und versuchte eine Lösung zu finden, wie er seinen und Ran ihren Test schreiben konnte, ohne dass der Lehrer merken würde, dass sie nicht den Namen zum passenden Körper geschrieben haben.

Wenn man bei einem Test schummeln wollte, dann sollte man das Glück lieber auf seine Seite haben, denn der Lehrer der hier Aufsicht führen würde, davon hängt alles ab.

Er hatte die Augen wie ein Falke. Zumindest sahen sie so gruselig aus. Als ob der Lehrer noch nie geblinzelt hat.
 

Man bekam richtig Angst, wenn der Lehrer einen anstarrte. Deswegen vermieden auch viele den Blickkontakt und schauten ziemlich weit an ihm vorbei, oder an die Tafel, wenn er nicht auch noch davor stand.

Wenn man sie erwischen würde, wenn sie die Teste tauschen würden, dann wären sie schneller weg vom Fenster als sie 'Scheiß Körpertausch' sagen könnten.

Sie mussten sich etwas überlegen. Und zwar schnell.
 

In Shinichis Gehirn arbeitete es mit Lichtgeschwindigkeit, während Ran eher nach einer Lösung suchte.

Es waren Naturwissenschaften und Ran verstand davon nicht viel, konnte sich aber mir Shinichis Unterstützung gerade noch so oben mit einer 3 halten.

Shinichis Allgemeinwissen und Verständnis für biologische Prozesse waren extrem gut und er schrieb jedes Mal eine Eins. Er hätte heute bestimmt nicht nur eine Eins geschrieben, sondern wäre durch die Decke gegangen, denn das Thema lautete Gifte, Apoptose und Verlauf von Krankheiten durch Gifte.
 

Wenn dabei ein Mord geschehen würde, wäre er innerhalb von einigen Minuten fertig und könnte schon das Klassenzimmer verlassen.

Aber nicht so heute.

„Weißt du schon was?“ flüsterte Ran mit seiner Stimme.

„Nein...“

„Warum schreiben wir nicht einfach den Namen des anderen auf den Test?“ fragte Ran und erntete einen mörderischen Blick seitens des Lehrers.

„Ich möchte doch wohl schwer hoffen, dass du heute wieder so brillant bist, wie immer.“ er setzte ein Lächeln auf und freute sich schon auf Shinichis Test.

„Ähh...ja....Klar.“ stotterte Ran und zeigte mit den Daumen nach oben.

Shinichi lächelte mit Rans Gesicht den Lehrer an.

„Und von ihnen, Miss Mori, erwarte ich mehr Mitarbeit...Sowohl mündlich, als auch praktisch.“
 

Die ganze Klasse brach in schallendes Gelächter aus. Er war zwar der gruseligste Lehrer der Schule, aber dafür unwissentlich der lustigste.

Die anderen Lehrer machten zwar auch Witze, um ihre Klasse ein wenig zum lächeln zu bringen, aber die Schüler nervte er gewaltig, denn jedes Mal waren es Witze, die so flach waren, dass es schon weh tat.
 

Unweigerlich brachte der Maki, so nannten die Schüler ihn, wenn er nicht anwesend war, jeden zum lachen mit seinen nicht gewollten zweideutigen Sprüchen.

Und auch Shinichi und Ran lachten meistens mit. Wenn sie nicht selbst betroffen waren.

Ran wurde in Shinichis Körper ziemlich rot. Sie senkte schnell den Kopf und legte legte ihn auf den Tisch. Ran alias Shinichi konnte sich ein Lächeln nicht wirklich verkneifen. Aber er wurde mit Rans Körper nicht rot. Ganz im Gegenteil. Ihm entwich ein kleines Kichern.

Das wiederum ließ den Lehrer nicht gerade freudig stimmen.
 

„Ich erwarte, dass sie mehr tun, als sie bisher getan haben. Sonst werden sie im meinem Unterricht nicht mehr hinterher kommen. Sie sollen nicht liegen bleiben. Sie müssen sich mehr reinsteigern und nicht immer nur stöhnen-.“

Wieder brach die Klasse in lautes Gelächter aus. Ran wurde mit Shinichis Kopf immer röter und vergrub das Gesicht mit seinen Armen.

Shinichi, der in Rans Körper steckte, sah zu seinem Körper herüber und erkannte die extreme röte. Sie schämte sich sehr und es war ihr unangenehm.
 

Shinichi beendete die Unterhaltung mit folgenden Worten.

„Ich verstehe ihre Sorge, gegenüber meinen ausreichenden Leistung im naturwissenschaftlichen Bereich und werde versuchen mich zu verbessern. Ich werde mit Shinichi zusammen lernen und versuchen meine Noten zu bessern. Nun sollten sie lieber mit dem Austeilen der Teste beginnen, sonst sitzen wir in der Pause noch hier und ich denke nicht, dass sie das möchten, denn die Schüler genauso wenig.“ sprach Shinichi mit Rans Stimme und setzte ein Lächeln auf.

Der Lehrer war überrascht von Rans Wortwahl und ihrer Reaktion. Eigentlich würde sie nur nicken und den Blickkontakt vermeiden. Aber jetzt im Moment war es anders.
 

'Mit dem Mädchen stimmt was nicht. Sie verhält sich wie....' sein Blick wanderte zu Shinichis Körper und er bemerkte, dass er den Blickkontakt vermied.

„Mori? Kudo?“

„Ja?“ antworteten beide synchron.

„Ich will sie beide nach der Klausur kurz sprechen.“ gab er nur kurz und knapp wieder setzte seinen Kontrollgang durch die Klasse fort.

„Was sollen wir jetzt wegen den Tests machen?“ fragte Ran mit Shinichis Stimme und beugte sich ein wenig zu ihrem Körper vor.

„Ich würde sagen, dass wir erst später unseren Namen drauf schreiben....Wenn wir fertig sind, dann packst du deinen und meinen Test zusammen und gibst ihn einfach vorne ab.“ erwiderte er nur unauffällig.
 

„Das klingt doch nach einem Plan.“ lächelte Ran mit Shinichis Grinsen.

'Grinse ich wirklich so? Sieht wohl so aus...' schoss es ihm nur durch den Kopf, als er sich selber ins Gesicht sah.

Der Lehrer hatte seinen Kontrollgang beendet und war dabei die Tests auszuteilen. Umgedreht.

Die meisten erkundigten sich noch nach einem Stift, bevor sie die Prüfung in den Sand setzten, weil die Aufgabenstellung niemand verstand, dass man denken könnte, der Lehrer hätte eine andere Sprache benutzt.
 

„Was machen wir jetzt?“ fragte Ran an ihren Körper gewandt.

„Ich überlege noch...“ sagte Shinichi mit Rans Stimme flüsternd.

Er überlegte fieberhaft.

„Ihr könnt nun die Teste umschlagen und anfangen!“ sagte der Lehrer und auf einmal fiel das Plakat an der Tafel herunter.

„Schreib den Namen zuletzt drauf!“ flüsterte Shinichi schnell zu seinem Körper und guckte schnell wieder zu seinem eigenen Blatt, damit der Lehrer nichts mitbekam.
 

Ran verstand und musste lächeln. Das war so leicht und sie kamen erst jetzt dadrauf. Wie simpel.

Schon die ersten Aufgaben waren für Ran ziemlich schwierig und sie versuchte die Aufgabe so gut es ging zu erfüllen. Shinichi schaffte es ohne Probleme. Er bretterte die Aufgaben einer nach der anderen runter. Als ob er alles sofort wusste. Ran hatte nur ganz kurz zu Shinichi gesehen und war erstaunt, wie er seinen Test schrieb. Die Seite war schon fast ganz voll und bald konnte er das Blatt umdrehen um die anderen Aufgaben zu bearbeiten, aber Ran hatte noch nicht mal einen Satz.
 

Sie las sich nochmal die Aufgaben durch, doch nichts blieb ihr im Gedächtnis, was sie die letzten Wochen gelernt hatte.

Wenn es so weiter geht, wird Ran irgendwann wegen Naturwissenschaften durchfallen.

„Schreib sofort deinen Namen auf den Testbogen!“ rief der Lehrer wütend, als er einen Schüler in den hinteren Reihen kontrollierte. Ran und Shinichi bekamen große Augen und sahen sich beide an.

Eine andere Schülerin hob die Hand und fragte ob das Fenster geöffnet werden könnte.

Sofort kam Shinichi eine Idee.
 

'Ja! Wenn sie jetzt das Fenster öffnet und der Wind hier rein fegt, soll Ran einfach den Test los lassen und ich geb ihr dann meinen!' schoss es ihm durch den Kopf und gedanklich lobte er sich für diese Idee.

Doch nun wurde ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.

„Das Fenster bleibt zu...Die Klimaanlage ist an und wenn dir warm ist, dann solltest du vielleicht mal Blazer ausziehen.“ erwiderte der Lehrer und drehte sich wieder um. Mit dem Rücken zu Shinichi und Ran.
 

Shinichi fluchte innerlich über den Lehrer.

Er sah unauffällig zu seinem Körper und Ran merkte seine Blicke.

„Schlag die Beine nicht übereinander!“ flüsterte er leise.

Ran bemerkt es und stellte die Beine wieder normal hin. Der Lehrer tauchte neben Ran auf und sie erschreckte sich derbe und schrie auf.

Dabei fiel ihr Test auf den Boden und Shinichi wollte mit Rans Körper den Test aufheben und so die Teste vertauschen. Auch Shinichi ließ das Blatt nach unten fallen.

Shinichi hatte schon fast alle Aufgaben fertig aufgeschrieben nur noch fehlte ihm die letzten zwei.
 

Ran allerdings hatte nichts geschrieben. Gar nichts.

„Lass gut sein Ran....Sonst schnappst dir noch Shinichis Test...“ sagte der Lehrer und hob beide Blätter hoch.

Er sah beide genau an.

Doch er musste nicht lange überlegen. Er gab dem angeblichen Shinichi den vollgeschriebenen Test und Ran den leeren.

„Schreibt eure Namen drauf! Sofort!“ befahl er mit strengem Ton.
 

'Wie ich es doch voraus geahnt habe...' dachte Shinichi stolz und grinste.

„Was gibts denn da zu grinsen, Mori? Haben sie etwa Freude daran, den Test in den Sand zu setzen?“ fragte der Lehrer und blieb vor ihr stehen.

„Ne-Nein! Ich will natürlich mein bestes geben!“

„Davon sehe ich aber nichts! Sie haben noch 20 Minuten Zeit...Aber ich denke nicht, dass sie das schaffen würden...“ gab der Lehrer offen zu und führte seinen Kontrollgang fort.
 

Shinichi machte mit Ran Gesicht eine unheimliche Mimik und grinste danach Ran böse an.

Ran schüttelte Shinichis Kopf leicht, aber eindeutig, doch Shinichis Grinsen auf Rans Gesicht verschwand nicht. Nein. Es wurde immer breiter.

Sofort machte sich Shinichi an die Aufgaben und versuchte sie nicht in seiner Schrift zu schreiben, sondern schmierte ab und zu ein wenig.

Ran ließ Shinichis Kopf auf dem Tisch liegen.

Es waren wirklich nur noch einige Minuten Zeit, als Shinichi plötzlich mit Rans Test fertig war und sie kurz anstupste.
 

Sie sah unauffällig hoch. Shinichi zeigte mit Rans Fingern nur, dass sie die Teste tauschen sollten, damit er auch die letzte Aufgabe von seinem Test machen könnte.

Der Lehrer drehte sich gerade um, als Shinichi sich einfach das Blatt unter seinem eigenen Körper schnappte und das gleiche bei ihrem Test machte.

Beide konnten nur noch ein Räuspern vernehmen, dass ziemlich fordernd klang.

„Mori, Kudo! Sechs! Beide!“ er riss den beiden den Test aus der Hand und ging nach vorne.

„So....kurz....davor...“ ging es Shinichi durch den Kopf und sprach es auch laut aus, dass Ran es noch vernehmen konnte.

Er haute ihren Kopf auf den Tisch und Shinichi alias Ran beugte sich zu ihrem eigenen Körper vor.
 

„Pass bloß auf meine Stirn auf! Wehe ich habe da einen blauen Fleck, wenn ich wieder in meinen Körper zurückkehre!“ sagte sie mahnend und Shinichi hob wie in Zeitlupe den Kopf.

Langsam drehte er das Gesicht zu seinem eigenen Körper und machte einen genervten Gesichtsausdruck.

„Du hast gerade eine Sechs bekommen und sorgst dich um deine Stirn?“ fragte Shinichi gleichgültig.

Auch Ran konnte auch, aber eher sehr selten, zu Sonoko werden, aber es war kein durchgehender Charakterzug wie bei der Blondine.

„Meinst du mit einem blauen Fleck auf der Stirn, kann ich besser denken?“ sie machte genauso wie er den Gesichtsausdruck. Sie wollte gegen ihn stacheln.

„Sehe ich wirklich so sarkastisch aus?“ wunderte er sich.

Ran rollte mit den Augen. Das war wohl nichts.
 

Die Schulglocke klingelte und Ran und Shinichi blieben noch kurz bei dem Lehrer und verteidigten sich.

Da Shinichi einen guten Draht zum Lehrer hatte und sie beide ihm versprachen nächste Woche den Test zu wiederholen und nichts anzustellen, willigte wenn auch ein wenig unsicher dem Vorschlag zu.

Sie beide hatten nochmal eine Chance bekommen, den Test, den sie heute geschrieben haben nochmal neu zu schreiben.

„Konnten wir nicht mal an einem anderen Tag die Körper tauschen?“ fragte Ran mit Shinichis Stimme und seufzte.
 

„Mir ist das auch nicht so recht, aber wir können nichts dagegen ändern.“ erwiderte Shinichi mit Rans Stimme und stöhnte auf.

„Was ist?“ fragte Ran.

„Arsch frisst Unterhose.“ flüsterte er ihr zu.

„Und ich hab gedacht, dass du aufs-.“

Ran unterbrach ihren Satz und ihre Augen wurden groß. Shinichi verstand nur Bahnhof.

„Was denn?“ fragte er sie und zog sie ein wenig zur Seite.
 

„Shinichi!“ Ran schluckte.

„Was?“ fragte er mit Rans Stimme ein wenig genervt. 'Warum müssen Mädchen sich immer so kompliziert ausdrücken? Jetzt steckt sie schon in einem Jungenkörper....' ging es ihm durch den Kopf.

„Ich muss mal....“

Die Augen von Rans Körper bekamen dieses eigenartige Zucken, was eigentlich nur Shinichi konnte. Jetzt hatten sie ein Problem. Ein ziemlich großes. Und wenn sie nicht schnell überlegten, dann auch noch ein Nasses....

Selbstexplodierende Gerüchteküche


 

Kapitel 5: Selbst entzündende Gerüchteküche
 


 

„Bitte WAS?!'' platzte es aus Shinichi, der in Rans Körper sich ziemlich unwohl fühlte.

„Ich muss aufs Klo.''

„Dann geh dooooo-Nein...Du gehst nicht aufs Klo!''

„Wenn ich noch länger einhalte, haben wir beide gleich ein Problem.''

„Wehe du machst dir in die Hose!''

„Unter anderem könnte auch das passieren.....Nein...Wenn ich nicht bald aufs Klo gehe, dann platzt dein Körper, ich bin tot und du musst für immer ich sein....Willst du das etwa?''

„Nein! Natürlich nicht!''

„Dann pinkel ich mir in die Hose!''

„Schrei doch noch lauter, so, dass es wirklich jeder hören kann!'' gab die angebliche Ran wütend von sich.
 

Shinichis Körper, in dem Ran gefangen war, beugte sich zu ihrem Körper herunter.

Sie blickte ihn finster an. Wenn man von ihrem Problem Wind bekam, würde der Scham und die Fragerei bis ins Unendliche steigen.

„Dann halte es gefälligst ein!'' zischte er mit Rans Stimme.

„Bist du noch ganz zu retten? Ich kann nicht so lange einhalten! Das weißt du!'' sagte Ran und guckte ihn mit großen Augen an,

„Das ist reine Selbstbeherrschung! Ich halte auch ein!'' gab er schnippisch von sich.

„Du musst auch?''
 

Jetzt hatte sich Rans schlimmster Alptraum wahr gemacht. Jedenfalls der Alptraum, wenn es darum geht sie zu berühren. Sie wollte, wenn er es auch wollte, mit ihm zusammen forschen. Sie schüttelte den Kopf. Dann atmete sie erleichtert aus, denn er gab ihr eine erlösende Antwort.

„Nein....Noch nicht...Aber ich will nicht darüber nachdenken! Du bist jetzt erst mal dran.''

„Oh wie nobel das von dir zu hören!''

„Was von mir zuhören?''

„Na, dass ich auch mal dran bin, dass du dich um mich kümmern willst...''

Shinichi schlug sich die Hand vor Rans Gesicht.
 

„Ich warne dich, Freundchen! Ziert meine Stirn auch nur einen Kratzer, wirst du dir wünschen wir wären uns niemals begegnet.'' drohte Ran ihm und hielt symbolisch seine Hand vor die Augen.

Sie kann Karate. Das war auch reine Kopfsache. Egal ob man in dem Körper von einen Karate-Champion oder dem Sportmuffel stecken würde. Allerdings machte ein großer Unterschied die Beweglichkeit aus. Shinichi war beweglich. Keine Frage. Aber Ran war tausendmal beweglicher als er. Allein ihr Halbkreis-Fußtritt nach hinten war schon der alleinige Beweis dafür, dass sie Körperspannung und Kraft hatte, jedem der es auch nur wagte ihr unter den Rock gucken zu wollen, die Leviten ließ.

Nicht. Mit. Ihr.
 

„Also? Was wollen wir jetzt machen?'' fragte der angebliche Shinichi.

„Lass mich doch mal überlegen!'' sagte Shinichi mit Ran Stimme und fasste sich nachdenklich ans Kinn.

„Dann überlege schneller, sonst haben wir gleich ein größeres Problem, als die Sache mit dem Körpertausch.''

„Das ist doch nicht zu fassen! Lass mich doch mal für eine Minute überlegen! Du kannst schlimmer sein als Sonoko.'' sagte Shinichi und sah sich um.

Es hätte gut sein können, dass sie hinter der angeblichen Ran stehen würde. Es wäre einfach zu Klischeehaft gewesen, dass sie es mitbekam.

Shinichi jagte ein Gedanke nach dem anderen durch den Kopf.

„Und hast du ei-.''

„Hör auf mir immer Fragen zu stellen! Wenn ich einen Plan machen soll, brauche ich dafür auch Konzentration!''

„Dann nimm dir doch deine Konzentration.'' erwiderte der angebliche Shinichi und rollte mit den Augen.
 

Shinichi machte einen genervten Gesichtsausdruck. Dann sah er sich um.

„Was sollen wir dann machen?!''

Shinichi dachte nach. Als er sich ein wenig drehte, sah er die beiden Klotüren für Jungen und Mädchen. Und da kam ihm eine Idee.

„Ich habe eine Idee!''

„Hoffentlich hat sie mit einer Toilette zu tun!'' sagte Ran mit Shinichis Stimme und kniff die Augen zusammen.

„Komm mit!'' sagte Shinichi und packte seinen eigenen Arm, um Ran mitzuziehen.

„Wohin willst du de- Nein! Ich geh nicht aufs Jungsklo!'' flüsterte Ran ihrem eigenen Körper zu, I dem Shinichi gerade einen Plan ausgetüftelt hatte.

„Geh einfach!'' sagte er und schubste Ran auf Jungsklo. Sie stieß die Tür auf und blieb stocksteif stehen.
 

„Die Luft ist rein!'' sagte sie nur.

Shinichi tat so als, ob er auf die Mädchentoilette gehen wollte, was kein Problem wäre, da er ja wie ein Mädchen aussah. Gerade als er sich zur Jungstoilette drehen wollte kamen ein paar Mädchen zum Klo und zogen Ran, insgeheim Shinichi mit rein.

Shinichi schluckte.

'Oh Mist! Was soll ich jetzt machen?!' schoss es ihm durch den Kopf. Er stellte sich wie die anderen vor den Spiegel und überprüfte das Aussehen. Allerdings lächelte er unweigerlich.

„Ich wünschte, dass Jun endlich mal mit mir reden würde!'' kam eine weibliche Stimme aus der Kabine. „Langsam denke ich, dass er in eine andere verliebt ist.''

Shinichi musste grinsen. Er wusste von Juns kleinem Geheimnis. Er hatte zwei Freundinnen gleichzeitig. Das hatte er heraus gefunden, als Jun sich mit einem Mädchen getroffen hatte. Er hatte ihn angesprochen und kurz darauf kam die Nächste. Er wollte Shinichi eigentlich nichts von seinem Geheimnis wissen lassen, doch Shinichi hatte versprochen nichts zu sagen. Deshalb schwieg er wie ein Grab.
 

Shinichi wandte sich ab und ging um die Ecke, doch er hielt inne, als er seinen Namen hörte.

„Ernsthaft?''

„Ja! Ich finde ihn unglaublich attraktiv, er ist schlau, sein Lächeln ist einfach umwerfend!''

Shinichi fing noch mehr an zu grinsen.

„Aber er ist doch vergeben!'' Shinichis Grinsen auf Rans Gesicht gefror augenblicklich.

„Wir wissen doch alle, dass Ran und er ein Paar sind. Warum geben sie es nicht endlich zu?''

„Ich habe keine Ahnung. Aber eins wissen wir!''

Shinichi Ohr zuckte schon.

„Und was?'' fragte das andere Mädchen.

'Ja! Und was?' fragte Shinichi in Gedanken.

„Shinichi ist nicht unattraktiv! Wenn Ran ihn sich nicht langsam schnappt, dann würde ich mal gerne mich mit ihm treffen!''
 

„Nachdem sich Shinichi und Ran heute so komisch benehmen, denke ich, dass da was läuft...'' sagte die eine wieder.

Er verließ das Mädchenklo und stand einfach davor. Er musste jetzt langsam mal zu Ran, sonst platzt sie noch.

Gerade als keiner hinsah, schlüpfte sie durch einen kleinen Spalt der Türe und flog direkt über seinen Leichnam.

„Was zur Hölle-.''

„Wo. Bist. Du. Gewesen?'' fragte Ran mit einem Blick der hätte töten können.

„Ich wurde gegen meinen Willen auf die Mädchentoilette geschleppt! Jedenfalls....Warum liegt mein Körper hier auf dem Boden?!'' flüsterte er wütend.

„Ich konnte nicht mehr und bin zusammen gesunken!''

„Hast du dich etwa-.''

„Nein! Um Gottes Willen! Ich kanns aber nicht mehr einhalten!'' stöhnte Ran mit Shinichis Stimme.
 

„Steh auf!''

„Wie denn, du Genie?! Ich bin kurz vor dem Platzen!'' merkte Ran an.

Shinichi reichte ihr ihre Hände, stellte beide Füße voreinander, dass sie gegeneinander drückten und befahl direkt mal unmögliches.

„Du drückst die Beine durch und kneifst die sofort wieder zusammen. Klar?!''

„Wenn es etwas hilft?!'' sagte Ran und drückte die Beine durch. Shinichi lehnte sich nach hinten und zog seinen Körper nach oben.

Als Ran stand und wieder die Beine zusammen kniff, hüpfte sie von einem Bein auf das andere hin und her.

Shinichi wurde derweil ziemlich hart auf den Boden geschleudert und fiel auf die vier Buchstaben.
 

Er stöhnte auf. Ran hatte eben eine zierliche Figur und auch schöne weiche Haut. Also wusste er schon mal, dass er diesen Tag und die restlichen seines Lebens niemals erleben wird, denn Ran würde ihm den Kopf abschlagen, doch jetzt war erst mal was anderes dran.

„Los in die Kabine!'' sagte Shinichi mit Ran Stimme und schubste sie rein.

„Was hast du vor, Shinichi?!'' kam es panisch von Ran, die mit Shinichis Stimme ziemlich bescheuert klang, wenn sie ihre panische Stimme machen wollte.

„Rede nicht so bescheuert! Schon vergessen? Du bist Ich!''

„Ja ja, schon klar, aber trotzdem....Was soll das werden?!''

„Du glaubst doch wohl nicht, dass du meinen....Nun ja...Du bist ein Mädchen...''

„...Das in einem Jungenkörper steckt....Also....sollte ich.....auch die Folgen-.'' Ran knetete Shinichis Hände.

„Kann es sein, dass du dich schon an meinen Körper gewöhnt hast?'' fragte Shinichi mit Rans Stimme nach.
 

Ran erwiderte darauf nichts. Sie wollte es nicht zugeben, dass sie es eigentlich schön fand, dass sie ihn nun beglotzen konnte, ohne dafür immer wieder ein 'Ist was?' oder 'Hab ich was im Gesicht?' zu hören. Wenn man es genau nahm, konnte sie nicht genug von ihm bekommen.

Sie würde sogar bis zum Punkt gehen, sich ans Pissoir zu stellen. Naja. Da brauchte sie sehr sehr viel Überwindung und einen guten Anwalt. Shinichi würde das ganz und gar nicht gefallen.

„Irgendwie....nun ja...'' gab Ran verlegen zu.

„Du hast sie doch nicht mehr alle!'' sagte Shinichi mit einer ziemlich komischen, und außergewöhnlichen, hohen Stimme.

Rans Augen formten sich zu Schlitze und sie sie vergaß sofort ihr Problem.

„Fangen wir wieder mit der Sache an, mhm?'' schnippisch guckte sie ihm in die Augen, die eigentlich ihre waren.

„Nicht nochmal das Thema! Es ist beendet! Du wirst nicht-.'' Shinichi hob einen Finger, doch kam nicht weiter.
 

„Das tun, was jeder normale Mensch tut?'' beendete Ran Shinichis Satz.

„Erde an Ran! Es ist mein Körper und da bestimme ich, was du damit anstellst, oder in dem Fall was du nicht damit anstellen sollst!'' sagte Shinichi mahnend.

„Mach einfach etwas, damit ich endlich wieder ruhig atmen kann!'' forderte sie ihn auf, als ihr wieder das Gefühl entgegen kam. Das 'Ich-muss-mal'-Gefühl.

Shinichi rollte mit den Augen.

In der Kabine war es nicht gerade sehr geräumig, oder groß, aber zwei Personen passten noch gerade so rein.
 

Shinichis Körper stand an der Toilette. Rans Körper genau dahinter.

„Drückst du gerade meine Brüste in deinen Rücken?'' sagte Ran mit Shinichis männlicher Stimme.

„Irgendwie muss ich ja dran kommen. Und jetzt halt die Klappe!''

„Warum so schnippisch?!'' fragte Ran ihren Sandkastenfreund.

„Weil ich gleich mit deinen, wohlgemerkt, Händen etwas berühren werde, was du bestimmt noch nicht in den Händen hattest.'' Rans Stimme war immer noch auf irgendeine Weise sarkastisch.

„Aber ich würde spüren, dass du rum fummelst.'' entgegnete die echte Ran im falschen Körper.

„Es ist auch meiner.'' gab er mit ihrer Stimme klar zu verstehen.

Ran seufzte und schaute an die Decke.

Nach einigen Minuten waren sie fertig.
 

„Wenn das irgendjemand heraus bekommt, dann bist du tot.'' sagte Shinichi mit Rans Stimme klang nicht gerade freundlich und erfreut.

„Wo willst du hin?''

„Na, weg...''

Shinichi riss die Tür auf mit Rans Körper auf und hielt sofort inne.

Ran konnte hinter ihrem Körper nichts erkennen. Sie hatte den Deckel herunter geklappt, als sie abzog und sich drauf gesetzt. Das Gesicht in den Händen vergraben.

Doch sie schreckte auf und ihre Augen wurden groß.

„Grinst nicht so blöd!'' Shinichi hob Rans Faust und die Jungs guckten sie mit großen Augen an.

Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn.
 

Dann drehte sie sich auf der Stelle und ging geradewegs aus der Toilette raus.

Ran schluckte mit Shinichis Körper und schloss kurz die Augen. Dann öffnete sie die Kabinentür und wurde von grinsenden Jungs empfangen.

„Ab wann habt ihr mitgehört?'' fragte sie ernst mit seiner Stimme.

„Ab ''Irgendwie muss ich ja dran kommen''...'' sagte der erste der drei Jungs, die in einer Reihe nebeneinander standen.

Sie guckte mit Shinichis Gesicht ein wenig strenger und die Jungs hoben abwehrend die Hände.

„Wir schwören, dass wir es nur ab da gehört haben, Shinichi!'' sagte der Dritte und der Zweite nickte zustimmend.

Ran lächelte ein wenig. 'Shinichi hat also Autorität bei den Jungs.' sie grinste, dann ging sie an den Jungs vorbei und verließ wie Shinichi in ihrem Körper die Toilette.

„Sie haben etwas miteinander...''

„Ganz klar.''

„Auf jeden Fall.''
 

Es würde nicht mehr lange dauern und die ganze Schule weiß davon Bescheid. Doch nach dem Unterricht werden sie ein ganz anderes Problem haben. Wenn sie schon in der Pause mit solchen Problemen fertig werden mussten, wie wird es erst, wenn sie viel anstrengendere Dinge erledigen mussten, die eigentlich nur der andere machen konnte? Andere Dinge, in denen sie ziemlich schlecht wären, aber der andere dagegen ein Ass ist? Dann haben sie ein sehr großes Problem, denn heute ist Fußballtraining und KarateAG dran....

Grundfarbe Rot


 

Kapitel 6: Grundfarbe Rot
 

Shinichi stand nun mit Rans Körper vor den Umkleiden.

'Das wird mehr als hart....Das wird mörderisch...Wenn sie heraus finden, dass ein Junge in der Nähe ist und ganz besonders, dass ich es bin, bin ich nicht nur am Allerwertesten, sondern werde diese Umkleide niemals mehr verlassen...Ich würde mich am liebsten mit meinem Körper bei den Jungs umziehen...' dachte sich Shinichi.

Beim letzten Satz verfinsterte sich seine Miene gewaltig.

'Wenn sie irgendeinen Jungen auch nur eine Millisekunde anstarrt, werde ich für den Rest meines Lebens gezeichnet und gebrandmarkt sein...Wehe sie sieht überhaupt einen anderen Kerl an...Ich will der Kerl sein, den sie ansieht...Okay...Falscher Zeitpunkt für so welche Gedanken...' Shinichi schüttelte Rans Kopf und kurz darauf wurde er am Arm gepackt und zur Seite gezogen.

'Nicht schon wieder!' kam ihm nur, aber dann war er froh, dass es wieder passierte.

„Du. Gehst. Auf. Keinen. Fall. Zu. Den. Mädchen. Rein!“ Shinichi hatte doch glatt Angst vor sich selbst. Zumindest vor Ran in seinem Körper. Sie guckte ihn so dermaßen finster an, dass er sich wünschte, dass Ran es mit ihrem Gesicht täte.

Das war nicht mehr gruselig. Das war purer Horror. Und das zuckende Auge unterstrich es noch ein wenig.

„Das kann ich von dir auch behaupten...Und das auch noch mit drei Gründen!“

„Und die wären?“

„Erstens du bist im Moment Ich. Zweitens du gehst nicht zu den Jungs rein. Und Drittens...“

„Ja?“

„DU GEHST NICHT ZU DEN KERLEN REIN, WÄHREND DU ICH BIST!!!“ flüsterte er, lauter als er wollte mit einer immer höher werdenen Stimme, wütend und drängte sie sogleich nach hinten. Angekommen an der anderen Wand nahm er mit ihrem Körper, sie mit seinem Körper in die Mangel.

„Wir wissen beide, dass das hier die größte Hürde wird des heutigen Tages. Also würde ich sagen, dass wir das beste daraus machen und uns dadurch beißen. Okay? Du versucht die Jungs nicht anzugucken und ich werde mir auch nichts anmerken lassen.“

Ran sah es als Kompromiss an und wollte gerade zustimmen, da bemerkte sie den Satzbau und gab Einwände.

„Ich darf die Jungs nicht ansehen, aber du die Mädchen? Vergiss es mein Lieber! Vergiss es ganz schnell!“ Ran tippte mit ihrem Zeigefinger auf ihrer Brust herum. Shinichi spürte den Schmerz.

„Hey! Schon vergessen? Das ist dein Körper!“

„Ja, aber ich darf mit meinem Körper alles machen, was ich will...Ich darf noch nicht mal mit deinem Pinkeln gehen!“

„Du weißt genau warum, als spiel nicht die beleidigte Leberwurst, nur weil ich nicht will, dass du....du weißt schon was..in den Händen hältst....Ganz Egal, ob es meine oder deine Eigenen sind!“

„Bitte was?“ Ran starrte ihn mit großen Augen an.

„Du weißt schon...“ Shinichi wurde in Rans Körper immer rötlicher. Und bald hatte er die Farbe einer Tomate erreicht.

Ran konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen und seufzte.

„Okay...Wir versuchen uns beiden einfach gar nichts anmerken zu lassen...Und wenn die Mädchen dich fragen, warum du so still bist oder sonstiges, dann sagst du einfach, du bis ein Wenig durcheinander. Okay?“

„Is klar!“ Shinichi nickte und hatte jetzt wenigstens eine Ausrede. Nur, was sollte Ran sagen, wenn die Jungs ihn so ansprechen würden?

„Okay, dann lass un-.“

„Warte! Du darfst auf keinen Fall die Jungs mustern oder irgendwas in die Richtung...Sonst denken sie noch, dass irgendwas wäre in eine, nicht so wirklich angenehmen, Richtung. Hast du verstanden?“ Shinichi sah Ran tief in die Augen. Eigentlich in seine eigenen.

„Ja, habe ich...Enttäusch mich nicht.“ sagte Ran und klopfte Shinichi auf die Schulter.

Dieser sah seinem Körper nur noch hinterher und war ziemlich irritiert, weil es nur einen Schulterklopfer gab.

'Ein viel Glück ist wohl zu viel verlangt...' dachte er sich und seufzte.

Nun ging es wohl an die Mutprobe Nummer eins, dieses vollkommen chaotischen und völlig verrückten Tag.

Auch Ran war ziemlich angespannt. Sie hoffte, dass es keine weiteres Zwischenfälle geben würde.

Aber wie das Schicksal wusste, wird das kein Zuckerschlecken für die Beiden. Das Schicksal hatte für sie große Überraschungen.
 

Shinichi drückte mit Rans Hand die Klinke der Tür zu den Mädchenumkleiden herunter und betrat langsam die Umkleide.

Doch plötzlich zuckte er zusammen und hielt sich die Ohren zu. Er dachte, seine Ohren würden gleich abfallen. Er kniff die Augen zusammen und versuchte den Schmerz in Rans Ohren zu unterdrücken.

'Oh Gott...ich bin taub!' schoss es ihm durch den Kopf.

„Ach so...Es ist nur Ran, Mädels!“ rief ein Mädchen und er hörte das erleichterte Seufzen aus allen Ecken.

Die Mädchen hatten, als sie bemerkten, dass jemand herein kam, um ihr Leben geschrien. Wie in einem Horrorfilm. Shinichi dachte schon, dass ihm das Trommelfell geplatzt wäre.

'Ran muss schon einiges aushalten...Allein schon das Geschreie der Mädchen, wenn sie mal zuspät kommen...Oh Gott...Zum Glück ist das bei den Jungs nicht so....Oh Gott...Scheiße!' kam es ihm in den Sinn und suchte panisch nach dem Handy. Als er es gefunden hatte wählte er sofort seine eigene Nummer und promt nahm sie auch ab.

„Ja?“

„Bist du schon drin?“

„In der Umkleide?“

„Ja...Geh bis nach hinten durch...die letzte Großkabine mit den Spinden an den Seiten. Such nach 405! Das ist mein Spind. Die Kombi ist 4-8-6-9 und dann einmal mit der Faust unten Links dagegen schlagen und der Spind ist offen.“ gab Shinichi seiner Kindheitsfreundin die Anweisung und diese befolgte es.

Sie ging nach ganz hinten, versuchte sich nichts anmerken zu lassen und guckte einfach gerade aus. Doch sie kam gerade an den Duschen vorbei und wurde mit einem Handtuch beworfen. Es flog ihr direkt auf den Kopf und verdeckte ihre Sicht. Dann zog sie es vom Kopf.

„Ich hab dir eins aufgehoben...Sonst hättest du gar keins bekommen.“ sagte Minoru und grinste ihn an.

Ran betrachtete nur misstrauisch das Handtuch.

'Ich soll.....Oh Scheiße.' kam es ihr in den Sinn.

Ihre Augen wurden bei dem Gedanken immer größer. Einerseits war sie geschockt, andererseits war auch ein gewisser Reiz da.

Shinichis Körper war für sie perfekt. Sie hatte keine Einwände, weil sie ihn so mochte, wie er war. Oft genug hat sie seinen Oberkörper gemustert und sich hinterher geschämt, dass sie ihn so lange angesehen hatte. Aber er hat es auch nie gemerkt.

In Ran kam eine Erinnerung hoch, die sie niemals vergessen würde.
 

Ran saß mit Sonoko und einer anderen Freundin auf der Bank am Sportplatz. Die Fußballmannschaft hatte Training und Karate fiel für den Tag aus, da die Turnhalle renoviert wurde. Es war schönes Wetter und vor allem ziemlich warm.

Gerade hatte Shinichi ein weiteres Tor geschossen und seine Teamkollegen bedankten sich dabei, indem sie sich auf ihn warfen.

Sie hatten nach Shinichis Anweisung das Team zur Hälfte geteilt, wobei das andere Team einen Spieler mehr hatten. Immerhin spielte Shinichi im einen Team.

Die Mannschaften spielten 20 Minuten, dann 10 Minuten als Halbzeitpause und nochmals 20 Minuten flogen die Bälle erneut über das Feld.

Es war gerade die Pause dran, da ließ sich ziemlich viele Spieler auf die Bank sinken. Sie schwitzten sehr und ihre T-Shirts waren unglaublich nass. Sogar Shinichi atmete schwer und der halbe Rücken war in Schweiß getaucht.

Sonoko unterhielt sich gerade mit Ran, als sie bemerkte, dass ihre Freundin ihr gar nicht mehr zuhörte.

„Bist du noch da? Starrst du schon wieder nur Shinichi an?“ warf Sonoko ein und als Ran ihr Gesicht blitzartig zu der Blonden drehte, machte sich ein unheimliches Grinsen breit.

Sonoko wusste, dass Ran Shinichi manchmal nur mit nacktem Oberkörper sehen wollte, deswegen überlegte sie sich, dass sie den Jungs einen kleinen Hinweis geben wollte.

Ohne ein Wort zu sagen, stand Sonoko auf und huschte schnellen Schritts zu den Jungs herüber, bevor Ran sie aufhalten konnte.

Kurz darauf wandte sie sich wieder ab und setzte sich neben Ran.

„Was hast du zu ihnen gesagt?! Sie haben alle herüber geguckt und sofort zugestimmt!“ Ran flüsterte etwas lauter und auch ziemlich panisch. „Sogar Shinichi hat mich fragend angesehen und dann irgendwie komisch wieder weggesehen!“

„Ich hab nichts falsches gesagt!“ Sonoko vermied Blickkontakt zu ihrer Freundin und guckte in der Weltgeschichte rum.

„Dann sag mir doch erstmal, was du gesagt hast, dann kann ich dir sagen, ob es Falsch war oder nicht...“ sagte Ran fordernd.

Die Tochter des Suzuki-Konzerns grinste ziemlich teuflisch zu ihrer Freundin. Aber statt ihr zu sagen, was Sache war, zeigte sie nur auf die Jungs und Ran drehte verwirrt ihren Kopf in die gezeigte Richtung.

Fast die komplette Mannschaft zog auf einmal ihr Trikot aus und Ran bekam große Augen.

'Hä? Was ist denn jetzt los?' stellte sie sich selbst eine Frage.

Die Jungs, die das Hemd an hatten, um die beiden Mannschaftsmitglieder zu kennzeichnen, banden es an ihre Hose. Shinichi, der ohne Hemd spielte sah nur kurz zu Ran rüber.

Innerlich seufzte er.

Ran wusste gar nicht, warum nun alles so war, wie es war und guckte wieder verwirrt zu Sonoko.

„Ich habe ihnen gesagt, dass du den Vorschlag gemacht hast, wenn ihn zu warm werden sollte, dass sie doch ihre Trikots ausziehen können. Aber irgendwie begreife ich nicht, warum Shinichi noch das verschwitzte Ding an hat.“ Sonoko fasste sich ans Kinn und dachte scharf nach.

Plötzlich merkte sie einen Boxer an ihrem Oberarm und sie kreischte auf. Ran guckte sie finster an.

„Du hast....was gesagt?“ mit einem Blick, der töten könnte, musterte sie ihre Freundin.

„Du brauchst mich nicht direkt schlagen! Das tut weh!“

„Geschieht dir Recht...“ gab Ran nur finster wieder.

„Jedenfalls kannst du jetzt mal sehen, wie viel Einfluss du hast. Du bist eben begehrt, Ran!“ sagte Sonoko und grinste schelmisch.

Sie deutete unauffällig zu der Mannschaft.

Als Ran erneut hinsah, kratzte sie sich am Kopf. Der Grund war simpel. Alle, außer Shinichi wunken ihr zu.

Shinichi hatte sich von ihr abgewandt. Er wollte nicht mit der Menge mitlaufen und das gleiche machen wie seine Mannschaft. Auch wenn er Ran dadurch beeindrucken würde.

Ran war sich unwohl und wurde ein wenig rot. Sie sah zu Shinichi und ihre Blicke trafen sich, weil er es einfach nicht lassen konnte, das Mädchen anzusehen, in das er schon sehr lange verliebt war.

Dann wandte er wieder seinen Blick ab, aber tat etwas, was ziemlich untypisch für ihn war.

Er zog, wie die anderen, sein T-Shirt aus und legte es auf die Bank.

Ran, die es beobachtet hatte, bekam einen hochroten Kopf und ihr wurde immer wärmer.

Schweiß trat auf ihrer Stirn aus und lief an den Seiten ihres Gesichts herunter.

Sie schluckte und verkrampfte ihre Hände in ihrem Rock.

Die anderen Jungs bekamen Rans Reaktion mit und konnten sich schon denken, warum sie sich nun so verhielt.

Sie war auf jeden Fall verliebt und auch Shinichi zeigte deutlich Anzeichen, dass er ihr imponieren wollte. Aber damit wusste er nicht, dass er in ihr ein Gefühl auslöste, dass sie verrückt werden ließ.

'Ich will ihn haben. Ganz sicher. Ich bin verliebt und möchte ihm so nah sein, wie nur möglich...Vielleicht noch näher...' schoss es ihr durch den Kopf und schon konnte sich Ran für diesen Gedanken rügen.

Aber es stimmte. Und es würde sich nicht ändern. Niemals...
 

„Was ist los, Kudo?“ fragte ein Mitspieler, nur mit Boxershorts bekleidet und Ran ging schnurstracks zum Spind von Shinichi. Sie versuchte sich zu erinnern, welcher Spind ihm gehörte, da hörte sie ihre Stimme. Ihre eigentliche Stimme.

„Bist du noch dran?!“

„Ja, bin ich...Welcher Spind war es nochmal?“ ihre Stimme war so leise wie möglich für andere, aber für die angebliche Ran, war sie laut genug.

„Spind 405! Kombination 4-8-6-9! Vergiss nicht, links unten einmal kurz drauf zu hauen.“ sagte Shinichi und plötzlich wurde aufgelegt.

„Shinichi?“ fragte Ran ins Telefon und vernahm nur noch das dämliche Tuten.

Ran befolgte Shinichis Anweisungen bezüglich seines Spindes und fand einen relativ sauberen, aber chaotischen Spind vor.

„Shinichi, wie er leibt und lebt.“ sagte sie mehr für sich selber, als zu jemand anderes.

„Hey, Shinichi! Wir sind gleich fertig und du bist noch nicht mal umgezogen! Mach schnell!“ rief Kisho und zog eine Augenbraue hoch. „Du bist heute irgendwie so komisch!“ fügte er noch hinzu.

„Ich bin nur ein bisschen durch den Wind...Macht euch keine Sorgen um mich.“ gab Ran mit Shinichis typischen Grinsen zurück und zog Hose und Trikot aus diesem.

„Jetzt gehts ans Eingemachte.“ sagte sie so leise, dass niemand sie hören konnte.

Nun begann sie sich um zuziehen und Shinichis Fußballklamotten anzuziehen.

'Ich würde Shinichis Trikot gerne mal anziehen...Aber mit meinem Körper...Und ohne....Oh Gott! Schon wieder diese Gedanken! Schlag dir das endlich mal aus dem Kopf, Ran!' sie könnte sich ohrfeigen für diese Gedanken.

Sie versuchte nicht mehr an so etwas zu denken, und zog sich schließlich vollkommen um.
 

Bei Shinichi in Rans Körper gab es weitaus weniger Schwierigkeiten Rans Spind zu finden und ihn zu öffnen. Er war nämlich schon offen.

„Warum trödelst du denn so?“ fragte eine Freundin von Ran, die schon öfters um Rans Hilfe gebeten hat. So wie es Shinichi mitbekommen hatte, war sie ziemlich nett.

„Schon gut...I-Ich bin nu-nur etwas....Ich bin im Moment ein wenig abgelenkt.“

„Das wissen wir...Immerhin haben wir das auf der Toilette mitbekommen...Es ging schon um den ganzen Schulhof...Hast du dir wohl endlich Shinichi geschnappt, was?“ fragte Midori und ein dickes Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit.

„N-Nei-Nein! Wie kommt ihr denn darauf?!“ fragte Shinichi und kratzte sich am Kopf.

Er hoffte, dass er nichts falsches sagte.

„Wenn du nicht mit ihm zusammen sein willst, solltest du aufhören,dich ständig an ihn zu klammern. Du klammerst dich an ihn, als wärst du seine Freundin....Wir wissen, dass du ihn liebst, aber du solltest endlich mal den Mumm haben ihm zu sagen, was du für ihn empfindest!“

Shinichi starrte die Mädchen in der Umkleide mit großen Augen an.

„Ich denke, ich sollte mich erstmal umziehen, bevor ich irgendwas anderes mache.“ Shinichi kratzte wieder an Rans Kopf und drehte sich um und zog schnell die Kleidung aus dem Spind. Plötzlich fiel noch etwas aus dem Spind.

„Oh Ran! Du hast deinen Slip fallen gelassen!“ rief ein Mädchen.

Shinichi schoss unweigerlich das Blut in den Kopf und er wurde hochrot. Mit einem gesenkten, starren Blick nahm er das Stück Stoff entgegen, warf es in den Spind und knallte die Tür zu ohne auch nur einen Blick drauf zu werfen. Er liebte Ran und hat ihr meist unbeabsichtigt unter den Rock gesehen, aber er wollte nicht offensichtlich drin rumwühlen.

Die Mädchen starrten die angebliche Ran an und beobachteten ihre Handlungen.

Shinichi zog sich mit Rans Körper in die Kabinen der Toilette zurück.

'Zum Glück gibts hier keine Spiegel.' schoss es ihm durch Kopf, als er Kleidungsstück für Kleidungsstück blank zog. Nun musste er überlegen, was er mit der Strumpfhose machte.

Würde er sie anlassen bildeten sich bestimmt diese Laufmaschen, von denen Ran gesprochen hat. Würde er sie ausziehen, hätte er das Problem eine Million Jahre zubrauchen, bis er wieder in diese herein finden würde. Er ist wirklich nicht für das Leben als Mädchen geschaffen.

Nach langem hin und her, entschied sich Shinichi dann dazu, das Ding auszuziehen.

'Danach haben wir Schulschluss. Warum sollte ich noch diese Strumpfhose anlassen...Es ist so oder so warm....Außerdem hat Ran sehr schöne Beine.' dachte er, als er in den Umkleiden wieder auftauchte und die Sachen zusammen geknüllt zu einem Klumpen aus blauer Schuluniform und beigemischter, zwischen gequetschter Strumpfhose einfach so in den Spind donnerte.

„Wo willst du so schnell hin?!“ kam es von einer Frauen Stimme, die Ran eigentlich sehr gut kannte. Aber Shinichi nicht.

„Na, wohin wohl...“ erwiderte er sarkastisch und drehte sich um.

Da stand die ehemalige Kapitänin der Karatemannschaft. Kazumi Tsukamoto.

„Ran! So kannst du doch nicht trainieren!“ sagte sie und schritt auf die angebliche Ran zu.

„I-Ich ähhh....“ Shinichi brachte keinen Ton raus. Er fühlte sich ertappt.

„Du musst schon den Gürtel richtig binden, sonst hast du ein Problem, wenn du kämpfst.“ sagte sie und half ihr den Gürtel richtig zu machen.

Dann trat er mit ihrem Körper, ungewollt, weil er von den anderen mitgeschleppt wurde, hinaus in die Turnhalle. Während die anderen sich schon mal warm machten, ging er kurz zur Tür und schaute zum Trainingsplatz der Fußballspieler.

Ihm war nicht wirklich wohl bei der Sache.

Plötzlich schielte Ran mit Shinichis Körper, zur Turnhalle und sah Shinichi mit ihrem Körper in der Tür. Auch ihr war nicht wohl dabei.

Und es wurde auf beiden Seiten gepfiffen. Sowohl für Fußball, als auch für Karate. Das wird eine harte Stunde. Ob sie diese unbeschadet überstehen werden, ist ungewiss, aber es wird gnadenlos sein...

Sportliche Missgeschicke


 

Kapitel 7: Sportliche Missgeschicke
 

Plötzlich wurde die angebliche Ran in die Turnhalle gezogen.

„Du bist gleich dran...Sonst bist du doch immer die, die mit Strenge und Disziplin dabei steht und genau darauf achtet, dass es mit rechten Dingen zugeht.“ sagte ein Mädchen aus dem ersten Jahr.

Sie machte schon etwas länger Karate und war erst letztes Jahr an die Schule gewechselt. Sie ließ die Karatemeisterin vor der Matte los und setzte sich auf die Bank. Immerhin warteten sie ungeduldig.

„Na los! Komm, wir warten Ran!“ riefen andere.
 

Shinichi sah sich mit Rans Körper schon fast panisch um. Er wusste nicht, was los war. Er versuchte dann sich nichts anmerken zu lassen, als er alle in Reihe und Glied auf der Bank sah, die ihn anstarrten.

Sofort wurde Shinichi unwohl. Er hatte nie Lampenfieber. Beim Fußball nicht. Auch nicht wenn er vor der Kamera stand. Es gab genug Reporter, die Shinichi bei seinen meisterhaften Schlussfolgerungen filmen wollten. Sie waren ganz heiß drauf, ein Interview mit ihm zu bekommen. Die wenigen Sätze, die Shinichi von sich gab, reichten den Fernsehleuten längst nicht mehr. Jeder Sender wollte als erstes ein Bericht über Shinichi Kudo, den Holmes der Neuzeit, bringen. Und dafür griffen manche zu ungewöhnlichen Mitteln.
 

Jetzt ging es aber darum, dass er in der Klemme steckte.

Anscheinend warteten die anderen Karate-Club-Mitglieder auf etwas.

„Wie? Auf was denn?“ fragte er und wollte ablenken, dass er schon ein wenig müde war wegen des Tages, aber da machte ihm Kazumi ein Strich durch die Rechnung.

„Du wolltest uns eine neue Technik zeigen, die du entwickelt hast....Immerhin stehen bald die Meisterschaften an...Du hast gesagt, dass die Technik Bombensicher ist und nicht so schnell abgewehrt werden kann, damit wir in der Meisterschaft bei den Anfängern gewinnen können!“ sagte ein anderes Mädchen, die aus der Parallelklasse kommen musste.

„Ich wollte....Echt? Wirklich?“ fragte Shinichi und kratzte sich am Kopf.

Jetzt war er in einer Lage, aus die er nicht so schnell raus kommen würde. Das konnte ja was werden.
 

„Ja, komm schon! Zeig sie uns!“ rief ein Mädchen von der Bank wieder und Shinichi glänzten den Schweißperlen auf der Stirn. Nun hatte er ein gewaltiges Problem.

Plötzlich kam ein Mädchen zu ihnen und sagte, dass Ran es doch mit ihr vorher geübt hatte. Shinichi war nun noch unwohler in Rans Haut. Dass er heute nicht Fußball spielen konnte, frustrierte ihn und er wollte unbedingt in seinen Körper zurück.

„Na los! Komm, wir warten.“ sagten die Mädchen und sahen ihn schon etwas misstrauisch an.

Shinichi konnte spüren, dass die Mädchen langsam aber sicher das Verhalten der angeblichen Ran nicht gut hießen und wenn sie herausfinden würden, dass Ran und Shinichi, besonders Shinichi, die Körper getauscht hatten, dann haben sie hochgradig ein Problem.
 

Sehr viele Mädchen standen auf Shinichi. Sehr sehr viele. Und manche erhofften sich so einiges, dass sie eventuell ihn für sich gewinnen konnten. Aber heute nach dem Toiletten-Debakel, ist bei einigen die Hoffnung verschwunden. Trotzdem hielten noch einige an ihren Träumen fest.

Shinichi schluckte. Heute würde er sterben. Entweder würde er vor Scham im Boden versinken, oder die Mädchen würden ihn fertig machen, weil sie es herausgefunden haben.

Shinichi trat nach vorne und das andere Mädchen Namens Chiro stellte sich in Position. Shinichi wusste nicht ganz, was er machen sollte, aber er ahmte einfach die Position nach. Er war nun sehr unsicher.
 

Shinichi hob die Arme, wie Chiro und schluckte nochmals. Ihm wurde immer wärmer.

„Mal sehen, was diese neue Technik ist.“ flüsterte jemand.

„Bestimmt wird sie damit wieder die Meisterschaft gewinnen.“ flüsterte jemand anderes zurück.

Shinichi atmete tief ein und schluckte nochmals. Sein Hals fühlte sich sehr trocken an. Wie hielt Ran das bloß aus?

„Bist du bereit?“ fragte Chiro und lächelte die angebliche Ran an.

Mit einem eher zittrigem Nicken bestätigte er sein Einverständnis.

Als er gerade noch kurz die Augen schloss, hörte auf einmal seinen Namen und wollte sich drehen, da lag er plötzlich am Boden. Die Haare schwirrten in Rans Gesicht. Der Arm tat ziemlich weh und auch der Rücken hatte einige Wehwehchen aufzuweisen. Das schlimmste war jedoch der brummende Schädel.
 

Shinichi lag am Boden und rieb sich mit großen Augen die Schläfe. Der Arm von Ran tat übels weh und die Seite auf die er drauf gefallen ist, schmerzte auch.

Ihm war schwindelig, was die Kopfschmerzen und die Schmerzen an den Schläfen erklärte. Die Mädchen versammelten sich um die angebliche Ran und nahmen sie in Augenschein.

„Oh, das gibt wohl eine Beule.“ sagte ein Mädchen, dass Rans Kopf abtastete.

Shinichi zog scharf die Luft ein. Andere Mädchen wollten sich den Arm von Ran angucken und krempelten den Ärmel hoch. Shinichi windete sich unter Schmerzen.

„Scheiße!“ flüsterte er. „Sie bringt mich um.“ fügte er noch hinzu und die Mädchen starrten ihn mit großen Augen an.
 

Chiro stand mit offenem Mund neben den Mädchen und ihre Lippe zitterte. Bei ihr tat sich gerade ein riesiges Missverständnis auf und es sah so aus als ob sie gleich heulen würde. Und es würde auch so kommen. Sie hatte schon Tränen in den Augen.

Die Mädchen hatten den Satz von Ran, die im Moment eher Shinichi war, gehört und starrten sie nun mit bösen Blicken an. Das ließ Chiro einbrechen und sie flüchtete.

„Sie wollte dich umbringen?“ fragte ein Mädchen panisch.

Shinichi starrte das Mädchen an und ihm wurde sein Fehler bewusst.

„Nein! Nein, nicht sie....jemand anderes...“ versuchte er die Situation zu retten.
 

Er richtete sich auf und fasste sich nochmals an die Schläfe. Dann drehte er sich und guckte sich nach Chiro um. Er wollte das Missverständnis klären, aber er wurde von den Mädchen abgehalten.

Da ließ er das Geschehen nochmal Revue passieren.

Er war unaufmerksam gewesen und plötzlich kam ein Fuß auf Schulterhöhe auf ihn zu und er duckte sich, dabei traf der Fuß ihn genau an die Schläfe, schleuderte ihn zur Seite und er prallte gegen die Wand. Mit der einen Seite schlug er dann an der Wand an und mit dem anderen Arm auf dem Boden auf. Rans Hüfte schmerzte auch ein wenig.

Bei Shinichi drehte sich alles. Karate war dann doch nur etwas für harte Personen. Oder zumindest geübte Leute. Er wurde von einigen Mädchen in die Umkleide gebracht und er erteilte die Anweisungen, dass sie einfach noch weiter trainieren sollen.
 

„Bist du dir auch sicher, dass es dir gut geht, Ran?“

„Ja, Klar...Ich bin topfit, nur ich brauch mal ein paar Minuten.“ sagte er mit Rans Stimme und lächelte süß. Die Mädchen, die eindeutig erleichtert waren, gingen zurück in die Turnhalle und trainierten weiter. Shinichi, der doch ziemlich baff von dem Schlag war, betrachtete sich, oder eher Rans Abbild, im Spiegel.

Er kontrollierte Rans Körper genau und zog den oberen Teil der Kleidung für Karate aus. Legte die Klamotte auf die Bank und betrachtete den Körper seiner Sandkastenfreundin, kaum zu glauben, ohne Hintergedanken.
 

An dem einen Arm würde es nur einen leichten dunklen Fleck werden, aber am anderen Arm würde es ein dicken und vor allem blauen Fleck geben. Shinichi konnte jetzt schon, wenn sie wieder in ihren eigenen Körpern waren, Rans Tritte und Schläge auf seinem Körper spüren. Langsam fragte auch er sich, wie Ran beim Fußball zurecht kam. Er hatte so seine Bedenken, was Ran anging.

Shinichi zog die Hose des Outfits etwas herunter. An der Hüfte machte sich durch Schmerzen der nächste Fleck bemerkbar.
 

„Ran wird mir den Kopf gleich drei mal abreißen.“ sagte Shinichi und atmete tief ein. Dabei schmerzte ihm auf einmal die Brust und er fasste sich dran. Die Schmerzen in der Brust waren ziemlich schwer und es folgte ein Stechen.

Mit regelmäßigem atmen verschwand auch bald der stechende Schmerz und Shinichi konnte wortwörtlich aufatmen.

Die Hand war immer noch da, wo sie war. Bis er bemerkte, dass er Rans Brust gerade berührt hatte. Er starrte durch den Spiegel sich selbst an und sein Mund war vor Erstauntheit weit offen.

'Soll ich das jetzt gut finden?' fragte er sich, als er das Bild betrachtete, dass sich ihm bot.

Er war in Rans Körper, berührte mit einer Hand ihre Brüste, war halbnackt und der Schock stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
 

Dann fasste er sich an den Kopf. Ran würde ihn umbringen, sobald sie herausfinden würde, wie ihr Körper aussah und was er gerade gemacht hatte. Ran würde ihn buchstäblich häuten. Jedenfalls dachte er das. Immerhin war sie schon sauer, wenn er nur ihre Unterhose sah und die Farbe erwähnte.

Er wollte nicht wissen, was Ran gerade tat. Mit seinem Körper tat und besonders, wie sie sich anstellte. Aber es brachte nichts. Er musste jetzt durch ihren Club und es aushalten.

Er zog sich wieder an und kam zurück in die Turnhalle. Die Mädchen bemerkten die angebliche Ran und sofort kam Chiro auf ihn zu. Sie entschuldigte sich und bat um Vergebung, doch Shinichi wunk ab und entschuldigte sich bei ihr. Er klärte das Missverständnis auf und setzte sich einfach auf die Bank, tat verletzt und beobachtete die restliche Stunde von dieser aus.
 

Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Rans Körper und wie er ihn berührt hatte. Es war nicht alle Tage die Möglichkeit dazu da. Ran würde es nie erfahren. Immerhin war er doch alleine gewesen, oder?....
 

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Ran wandte sich ab.

Shinichi würde sich jetzt wortwörtlich durch ihren Club kämpfen, alles verbocken, dass sie es mal wieder klären und sich eine Ausrede ausdenken muss, war sie so “neben der Spur“ war. Sie würde jetzt schon bammel haben, weil sie eigentlich nicht gerne log. Besonders ihre Freundinnen.

'Mal sehen, wie ich seinen Club so meister...Fußball ist doch eigentlich ganz leicht. Schießen auf das Tor...Müsste ganz einfach sein.' dachte Ran und sah sich erstmal an, wie sich die Mannschaft aufwärmte.
 

„Shinichi! Worauf wartest du?“ fragte Minoru und guckte ihn verwirrt an.

„Hä?“ fragte Ran und guckte Minoru mit Shinichis typischen verwirrten Blick an.

Sie hoffte, dass sie einfach nur ein bisschen Fußball spielen musste und ansonsten einfach nur ein bisschen mitlaufen konnte. Doch jetzt kam ihr der Verdacht auf, dass sie mehr machen musste, als nur ein bisschen spielen.

Shinichi war ein zentrales Mitglied in der Mannschaft. Er war der Captain. Er war Stürmer in der Mannschaft und würde bestimmt alles geben. In jedem Spiel, egal ob Training oder vollkommener Ernst.
 

Schon sah Ran das nächste Problem. Sie würde angespielt werden. Immer wieder. Die Aufstellung machte es deutlich.

„Willst du dich nicht mal aufwärmen?“ Kisho dehnte gerade sein rechtes Bein und guckte Shinichi dabei vom Boden aus an.

Ran öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder und nickte einfach. Dann ahmte sie unbeholfen die Dehnübungen der Jungs nach. Sie konnte ja nicht ihr eigenes Programm zum Dehnen nehmen. Immerhin wäre es absolut peinlich für Shinichi, wenn er wieder in seinem Körper ist und er wäre gebranntmarkt fürs ganze Leben.
 

Sie wärmte sich normalerweise mit einem Lied auf, zu dem sie tanzte.

Sie hatte es vor einem Monat im Internet gefunden nach neuen Dehnübungen für den Rücken, weil sie dort die größten Probleme hatte.

Zum Schluss fand sie ein Video, wo die Leute als Aufwärmprogramm getanzt haben. Und ihr machte es auch ziemlichen Spaß.

Sie streckte gerade das Bein und plötzlich rutschte sie weg. Sie fiel allerdings nur wenig nach vorne und konnte sich mit den Händen noch abstützen.
 

Nicht wirklich gedehnt stand sie dann auf und ging zu den anderen Jungs. Plötzlich liefen die los. Ran war nur perplex und blieb stehen. Nun erkannte sie, dass die Jungs um den Platz joggten. Sie hatten wohl auf ihren Captain gewartet.

Ran joggte hinterher und war schon nach der halben Strecke, die ungefähr 250 Meter betrug, ein wenig lauter am atmen. Aber sie hielt tapfer durch bis sie wieder beim Ziel waren. 500 Meter waren geschafft. Die Jungs blieben stehen und schauten ihren Captain mit Skepsis zu, wie dieser schon fast torkelnd zu ihnen aufschloss.

„Shinichi?! Was ist los mit dir?! Sonst führst du uns immer an!“ Die Jungs stimmten demjenigen zu und musterten ihren Captain mit misstrauen. Sie fragten sich, was heute mit ihm los war.

Zum einen waren da die, die vielleicht schon das Problem kannten. Und zum anderen die, die es vermuteten.
 

Die, die es kannten, konnten verstehen, dass er neben der Spur war. Immerhin war jeder mal verliebt und wenn man Hals über Kopf verliebt war und dann auch noch so das Gerücht, was sich mittlerweile bestätigte, dass er mit Ran mehr als nur eine Freundschaft einging.

Die, die es vermuteten waren der Ansicht, dass Ran ihm das Gehirn vernebelt hatte. Förmlich “raus gepustet hat“. Sie waren eigentlich der ähnlichen Ansicht, wie die, die es kannten, aber sie vermuteten, dass mehr dahinter steckte.

Die ganze Mannschaft machte sich sorgen und vergas so ziemlich das Training. Ihre Zeit zum laufen war allmählich vorbei und sie konnten direkt die beiden Mannschaften einteilen, die heute gegen einander spielen würden.
 

Ran, die mit Shinichis Körper dann doch ein klein wenig die bessere Karte gezogen hat als Shinichi mit ihrem, merkte sie langsam, dass das Leben von Shinichi auch nicht gerade leicht war. Er hatte als Captain ziemlich viel zu verantworten. Sie genauso und wenn sie nicht ihrer Disziplin standen, dann hatten sie auf jeden Fall schlechte Karten.

Die Mannschaft wartete auf Ran. Nur Ran wusste nicht worauf. Eigentlich warteten sie auf Shinichi Einteilung in die Mannschaften. Die Mannschaften sollten gleichmäßige Stärke haben, da alle Oberschulen meist ein starkes Team hatten. Der angebliche Shinichi sollte jetzt also nach dem Prinzip der Stärke die beiden Mannschaften einteilen, aber wie, wenn er die Truppe nicht kannte?

Oder Ran sie nicht kannte.
 

Sie überlegte hin und her wurde immer unwohler und schluckte etliche Mal, bevor jemand sagte, was sie machen sollte.

„Teilst du jetzt endlich mal die Mannschaften ein, damit wir spielen können?! Wir haben nur noch knapp 35 Minuten!“ sagte ein Junge, der ungeduldig schon die Miene verzog.

Auch die anderen Jungs wurden immer Misstrauischer und machten sich langsam einen Kopf um das Verhalten von Shinichi, als um ihr Lieblingshobby.

Ran wurde immer wärmer und ihr wurde langsam unwohl. Sie begann sich zu kratzen und zu Jucken. Sie wurde von etlichen Augenpaaren angestarrt. Sie zu zählen wäre jetzt eine bescheuerte Idee. Je mehr Augen sie vermutete, desto schwitziger wurde ihr.
 

„Machst du jetzt endlich mal?!“ forderte ein Junge von weiter hinten auf und Ran sah auf.

Sie hatte gerade noch ihren Blick ein ganz klein wenig von der Mannschaft abgewandt. Es sah so aus, als ob diese nun langsam etwas sauer wurde.

„Okay, n-na schön...Zählt durch. Eins. Zwei. Eins. Zwei.“ sagte sie und versuchte ihre Ahnungslosigkeit zu überspielen. Das klappte auch ganz gut, denn jetzt machte die Mannschaft so große Augen und deren Münder stand so offen, dass die Überraschung ihnen ins Gesicht geschrieben war.

„Durchzählen?! Das ist deine Taktik?“ fragte ein Junge, der sich ziemlich verarscht gefühlt hatte.

„Du weißt, dass die Mannschaften dann mal wieder ziemlich ungleich aufgeteilt sind.“ wies Minoru Shinichi zurecht.

„Das Problem gab es doch schon mal!“ warf ein anderer ein.
 

Die Mannschaft war außer sich. Eigentlich hätte man aus dem einen Mal lernen können, als die Mannschaft eingeteilt wurden. Es haben starke Spieler gegen die etwas Schwacheren gespielt und auch Leute, die schon seit Jahren dabei sind mit dem Spielen haben auf einmal gegen die gespielt, die erst vor einem halben angefangen haben.

Jetzt fühlte Ran sich verarscht.

Sie dachte, dass sie aus dem Schneider wäre, wenn sie einfach eine Methode sagen würde und sie einfach zuguckt, wie das Spiel so gelaufen ist, aber, dass es so welches Feedback bekommen würde, hat sie nicht erwartet. Immerhin waren sie eigentlich immer Shinichis Meinung. Nur sie war nicht Shinichi. Sie hatte nur sein Aussehen. Dass die Mannschaft nicht das tat, was der Captain sagte, fand sie bedenklich.
 

Es schlich sich immer mehr der Gedanke ein, dass sie wussten, dass etwas mit Shinichi nicht stimmen würde und das nutzten sie aus. Sie war fest davon überzeugt, dass sie dachten, Shinichi wäre im Moment nicht er selbst.

„Wisst ihr was, ihr teilt euch jetzt einfach so auf, wie ich es gesagt habe.“ sagte Shinichi und die Mannschaft guckte erneut misstrauisch in seine Richtung.

„Befolgt doch einfach meine Anweisung. Immerhin...“ Ran überlegte kurz nach einer Ausrede. „Ihr müsst doch gegen Mannschaften Spielen, gegen die auch mal Stärker sind...Also ist das doch das perfekte Training.“

Schon wieder rannte ihr eine Schweißperle die Schläfe hinab. Sie hoffte, dass die Jungs endlich mal von ihr oder eigentlich eher ihm abließen und spielen würden.

„Dann fangen wir einfach mal an, sonst war das heute eine Mädchenstunde.“ sagte Minoru und stellte sich in die Reihe.
 

Die anderen lachten zuerst und taten es ihm gleich. Ran runzelte die Stirn, bevor sie das Wort an Minoru richtete.

„Mädchenstunde?“ fragte sie und rollte mit den Augen.

„Ja, wie Rans Karatestunde!“ sagte Minoru wieder und musste Lachen. Alle stimmen ein und plötzlich bildete sich auf Shinichis Stirn eine kleine Ader ab. Die Ader eines angespannten Körpers.

„WAS IST MIT MEINER KARATESTUNDE?!“ rief sie laut und wandte den Blick an, den niemand sehen wollte.

Der Todesblick von Ran war in der tat mörderisch.

Aber mit Shinichis Gesicht sah er noch gruseliger aus. Die Jungs verstummten und schauten Shinichi mit einem verwirrten Blick an. Wäre es ein Anime, würden jetzt viele kleine Fragezeichen über den Köpfen der Jungs erscheinen und hin und her springen.

Ran wurde ihre Wortwahl klar.
 

„I-Ich meine mit Rans Stunde...“ ihre Miene wandte sich schlagartig in das verzweifelte Lächeln, und sie kratzte schon wieder am Kopf.

Die Jungs wurden von Minute zu Minute misstrauischer und langsam dämmerte ihnen das Verhalten ihres Captains.

Minorus Miene wurde entspannter. So wie es aussah, bemerkte er das komische Verhalten seines Freundes nicht und tat so, als würde er weiter hin bei dem Verarsche-Spiel mitspielen.

„Aber Shinichi, das hast du doch gesagt...Du hast dich sogar darüber kaputt gelacht.“ sagte Minoru und innerlich grinste er über beide Ohren.
 

Die anderen kapierten langsam das Spiel und spielten deshalb auch mit.

Ran war einfach nur froh, dass niemand ihr Verhalten hinterfragte, doch als ihr klar wurde, was die Jungs äußerten, zuckte ihre Augenbraue im Takt zu ihrem Herzen mit.

'Shinichi sagt, dass meine Karatestunde nur aus Quatschen besteht....Oh...Der kann was erleben...Nach dem Training ist er dran.' Ran war in ihren Gedanken vertieft und schwörte Rache an ihrem Sandkastenfreund, während ihr das schelmische Grinsen der üblichen Jungen entging. Sie klügelten noch schnell einen Plan aus und stellten sich dann in Reihe. Kisho fing bei sich an und ging dann durch. Zuletzt teilte er Ran in die Mannschaft Nummer 2 ein. Die Teams hatten nun die gleiche Anzahl von Spielern und sie suchten sich eine Hälfte aus, wobei die andere Mannschaft die andere Hälfte besetzte.
 

Auch Ran wurde zum Spiel geschoben.

Dann erteilte der Schiedsrichter, der ein Außenstehender war, den Beginn des Spiels.

Ran wusste nicht wie ihr geschieht. Sie wollte doch gar nicht spielen.

„Du bist mal wieder der Stürmer, ist doch ganz klar.“ sagte Kisho und stellte sich auf seine Position.

Als der Anpfiff erklang kam leben in die Beine der Spieler. Alle hatten nun volle Konzentration. Das Spiel, auch wenn es nur Training war, gewinnen.
 

Nur zwei Personen rannten nicht dem Ball hinterher. Zum einen brauchte der eine der beiden nicht rennen. Immerhin stand dieser im Tor und musste die Kiste sauber halten. Ran stand da schaute sich erst einmal um, wo der Ball hin war. Als sie diesen entdeckte, wurde er auch direkt schon hoch geschossen. Sie verfolgte den Ball mit den Augen.

Sie merkte, dass der Ball genau auf sie zuflog. Aus Reflex stellte sie sich in Position, wie beim Karate und schoss den Ball nach vorne.

Für die anderen Jungs bedeutete er nur eines. Shinichi war nicht Shinichi. Eindeutig. Es gab einige Parallelen zu Ran, die immer stärker geworden sind. Nun war klar, dass sie es war. Die Fußballmannschaft hatte also richtig gelegen.
 

Der flog nach vorne, aber niemand war da, um ihn anzunehmen.

„Shinichi! Was machst du denn?! Du bist der Stürmer! Du hättest ihn annehmen und nach vorne laufen sollen! Dummkopf!“ schrie Minoru, als die Abwehr der anderen Mannschaft den Ball erneut in die Hälfte von Shinichis Mannschaft zurück schoss.

„Ach ja?!“ sagte Ran aus Reflex und ihre Augen wurden groß. Dann schlug sie sich innerlich gegen die Stirn und rannte los. Der Ball war aber noch in ihrer Hälfte.

Minoru schüttelte den Kopf. Wie Ran einfach ahnungslos über den Platz lief. Aber es zahlte sich aus. Der Ball kam in den Besitz der Mannschaft 2 und wurde zu Shinichi abgegeben. Sie rannte ein wenig langsam zum Tor, wobei sie es noch durch die Abwehr schaffen musste. Aber das war kein Problem. Sie schoss den Ball durch die Beine der Spieler, trickste sie so aus und rannte dann aufs Tor zu.
 

Der Torwart lehnte sich schon zu einer Seite, da sah Ran die Möglichkeit und schoss in die Seite, in der der Torwart nicht lehnte.

Als der Ball ins Netz ging, jubelte sie los und die Mannschaft 2 freute sich mit. Durch Rans Euphorie konnten sie jetzt mit Sicherheit sagen, dass es Ran war. Immerhin hätte Shinichi sofort erkannt, dass sie sich nur ein Spaß mit ihm erlauben.

Die restliche Stunde verlief ähnlich und es endete mit einem Stand von 7 zu 1 für Mannschaft 2.

Als das letzte Tor geschossen wurde, wurde auch endlich abgepfiffen und Ran, die mit Shinichis Körper ziemlich viel anstellen musste, schwitzte sehr.

Sie war ziemlich außer Atem und konnte von sich behaupten, dass sie heute viel getan hat. Aber schwitzen tat sie beim Karate nicht so sehr.
 

„Wow....Shinichi hat sich heute richtig ins Zeug gelegt...Wenn er morgen wieder so gut ist wie heute, können die anderen Mannschaften einpacken.“ sagte Minoru extra laut, damit Ran es auch mit bekam.

Innerlich grinste sie sich einen ab. Sie freute sich schon auf seinen Gesichtsausdruck, wenn er erfahren würde, dass sie allein 4 Tore geschossen hat und die anderen nur die restlichen 3. Sie freute sich wie ein Schneekönig auf sein Gesicht.

Sie stellte es sich schon vor. Shinichi wie er da stehen würde, niedergeschlagen, weil er in Karate eine miese Stunde verbracht hat und dann würde er umkippen, wenn er von Rans Fußballstunde in seinem Körper erfahren würde.
 

Ihr Grinsen wurde immer breiter.

Plötzlich wurde es dunkel und Ran fasste sich an Shinichis Kopf. Sie fühlte etwas weiches und zog dieses herunter.

„Los komm! Sonst bist du dran.“ sagte Kisho und grinste.

Minoru grinste Shinichi an.

Rans fragender Gesichtsausdruck in Shinichis Gesicht war einfach zu köstlich. Die Jungs waren jetzt umso vorsichtiger mit Themen, die Mädchen nicht angingen. Immerhin war ein Mädchen unter ihnen. So komisch es auch klingen mag, in einem Kerl.

Ran sah herunter und starrte auf das Teil in ihren Händen. Ein Handtuch. Und da fiel es ihr siedendkochendheiß wieder ein.
 

Jetzt würde ihre Schlimmste Stunde heran brechen, des heutigen Tages. Sie müsste sich komplett unter die Dusche stellen. Wie Gott sie, oder in dem Fall ihn, geschaffen hat. Vollkommen unbekleidet. Und sie würde die Körper der anderen sehen. Sie würde alles sehen, genauso wie eine Frau, die sich im Spind in der Umkleidekabine verstecken würde und durch die winzigen Schlitze alles hören und sehen konnte. Ran schluckte.

Doch die Jungs freuten sich noch mehr. Sie wussten von Ran und Shinichis Geheimnis...Und das machte die Angelegenheit noch interessanter...

Das nackte Überleben

Kapitel 8: Das nackte Überleben
 

Unwillkürliches Schlucken. Zum erneuten, gefühlten Tausensten Mal.

Sie schluckte und betrachtete das Handtuch genau.

„Los, sonst musst du warten, bis eine Dusche frei wird.“ noch breiteres Grinsen schlich sich auf jedes einzelne Gesicht der Jungen, die beim Fußballtraining mitgemacht hatten.

Sie waren gespannt darauf, was Ran tun würde. Sie selbst würden versuchen ihre Genitalien vor ihr unauffällig zu verstecken.

Immerhin konnte man nun nicht mehr leugnen, dass Shinichi im Moment ein Mädchen war und sie dadurch so ziemliche Peinlichkeitstode haben würden, wenn ein Mädchen alle samt sehen würde, welche Ausstattung sie haben.

Minoru hätte keine Probleme damit, wenn Ran es sehen würde. Er hatte schon was mit Mädchen gehabt und Ran fand er auch ganz hübsch. Aber nur wenn sie in ihrem eigenen Körper stecken würde.

Aber er hatte es schon teilweise von Anfang an aufgegeben, Ran anzumachen. Sie gehörte eben zu Shinichi und zu niemand anderem. Das fanden die meisten auf der Schule.

In Ran kam panik auf. Sehr viel Panik. Eigentlich in Shinichis Körper, doch das interessierte sie herzlich wenig. Sie machte sich eher darum Sorgen, dass sie nun sehen würde, was Männer und Jungen mit Vorsicht und Behutsamkeit schützen.

Ran kam ein witziger Gedanke in den Sinn, doch das brachte sie nicht von ihrer Panik ab.

'Sie schützen sie mit sehr viel Vorsicht...Ihre Gehirne.' schoss es ihr durch den Kopf.

Innerlich kam ihr ein kleines Lächeln auf, aber äußerlich versuchte sie cool zu wirken.

Was sie nicht gerade überzeugend schaffte.

„Ich denke, ihr geht die Düse...Immerhin ist sie gleich ein Mädchen als Junge in der Jungenumkleide und muss sich duschen.“ flüsterte Kisho zu Minoru.

„Ja, das wird auf jeden Fall ein riesen Spaß.“ stimmte Kisho zu und hielt sich die Hand vor den Mund.

Obwohl Shinichi ein absolutes Gehör hatte, konnte Ran nicht hören, was sie sagten. Sie hatte zwar auch gute Ohren und konnte auch vieles erkennen, wenn jemand etwas flüsterte, doch sie war zu beschäftigt, dass sie voll und ganz in ihrer Panik versunk.

„Los, jetzt komm schon, Shinichi!“ rief Kisho, der ein wenig vorgegangen war.

Ran drehte sich mit Shinichis Körper um und starrte den Kollegen ihres Sandkastenfreundes an. Dieser musterte sie nur und machte dann ein nachdenkliches Gesicht. Sofort schaltete Ran und setzte sich in Bewegung.

Sie wusste genau, dass er sie oder viel mehr Shinichi gemustert hatte und dann wäre sie eventuell aufgeflogen. Aber, dass sie schon längst aufgeflogen war, darauf kam sie nicht. Auch nicht als sie vor dem Spind stand und gerade die Kombination eingab.

„4-8-6-9.“ drehte sie das Schloss und schon kam ihr ein kleiner Zettel entgegen, den sie sofort auffing.

'In 15 Minuten in der Mädchenumkleide. Sei pünktlich!' stand darauf, und Ran versteckte den Zettel noch schnell, damit keiner diesen zu Gesicht bekam.

Leider wusste sie nicht, wann das drin war. Das hätte in ein paar Minuten sein können, aber auch in wirklich 15 Minuten. Das wusste sie nicht.

Ran zog das Oberteil aus und legte es ordentlich gefaltet in auf eine Bank hintersich.

Die Jungs starrten kurz zu ihr und schon brach einiges Getuschel zwischen einigen Freunden aus.

„Shinichi wirft die Sache immer dahin und Ran legt sie zusammen gefaltet dahin...Ganz klar, Shinichi ist ein Mädchen.“

Ran spitzte die Ohren und drehte sich um, doch niemand war stehen geblieben, oder sonstiges. Sie machten alle das, was sie sonst auch taten. Sie zogen sich um.

Dass alle Jungs sich schon fast abgesprochen hatten, dass sie so taten, als würden sie sich umziehen, war natürlich nicht klar.

Ran zog auch die Hose aus und legte sie im gefalteten Zustand auf das Shirt und zog plötzlich das Handtuch hervor, was sie missmutig betrachtete.

„Los, komm, Shinichi...Ich hab dir eine Dusche frei gehalten!“ rief Kisho, nur mit einem Handtuch um die Hüfte, aus der Dusche.

Ran schluckte wieder. Sie wollte nicht. Sie wollte ganz und gar nicht in die Dusche. Nicht mit den Jungs, nicht mit Shinichis Körper. Nicht mal ansatzweise.

Sie liebte Shinichi schon länger, doch das wollte sie nicht. Sie wollte seinen Körper mit ihrem entdecken, und nicht, wenn sie in diesem steckte. Nicht wenn sie nicht sie selbst war. Sie wollte wenn, dann mit ihm gemeinsam eine Nacht verbringen. Es musste aber nicht nur bei einer bleiben. Sie wollte unbedingt mit Shinichi zusammen sein, und ihm auch nah sein. Aber nicht so, dass sie praktisch in seinem Körper steckte!

Sie musste sich etwas überlegen. Ganz dringend und auch schnell.

'Scheiße! Was soll ich nur machen?! Ich kann da nicht rein gehen!' schoss es ihr durch den Kopf.

„Kommst du jetzt endlich?! Sonst kannst du gleich gar nicht mehr duschen!“

„Gar nicht duschen...Warum bin ich nicht drauf gekommen?!“ flüsterte sie sich entsetzt zu und griff gerade nach der Anzughose von Shinichis Schuluniform und wollte rufen, dass sie nicht duschen wollte, als sie hinter sich Schritte annäherten und sie ohne Vorwarnung gepackt wurde.

„Hey, Was soll das?!“ rief sie mit Shinichis Stimme vollkommen entsetzt und konnte gerade noch hinterher trotten, ohne sich auf die Nase zu legen.

„Du musst doch duschen! Immerhin hast du am meisten von uns geschwitzt!“ sagte ein Junge und hielt seinen einen Arm.

Minoru den anderen.

„Aber ich kann auch zuhau-.“

„Nichts da! Wenn du nachher mit Ran nach Hause gehst, wirst du sonst stinken...Immerhin hattet ihr heute schon einmal...Du weißt schon...Ich denke nicht, wenn sie dich umarmt, dass sie dann sagen wird, dass du gut riechst!“

„Was?!“ Ran machte mit Shinichis Gesicht eine Mimik, die Verzweifelt mit Entsetzt und ein wenig ängstlich beigemischt, ziemlich erschreckend aussah.

Aber Ran konnte es verstehen. Sie fand es wirklich anziehend, wenn er duschen war. Besonders nach der Schule in der Umkleide, nach dem Sport.

Er roch so gut, dass sie manchmal ihn einfach nur umarmte und so tat, als würde sie aufgrund ihres Vaters ein wenig deprimiert sein. So konnte sie wenigstens ohne Verdacht zu erzeugen, sich an ihn schmiegen.

Ran ermahnte sich für den Gedanken, dass an ihn dachte, wie er riechen würde, wenn sie...

Doch plötzlich stand Ran in der Dusche. Völlig unbekleidet nur mit einem Handtuch um die Hüfte in Shinichis Körper. Sie hatte sich, auch wenn sie in Gedanken versunken war, schon ganz ausgezogen, ohne dass sie es gemerkt hatte. Minoru zog das Handtuch weg und hang es an dem Haken auf. Ran stand regungslos da.

Die Jungs waren alle samt zur Wand gedreht und wuschen sich synchron die Haare. Ulkig, dass sie alle gleichzeitig umgedreht waren und Ran nur...

Sie wurde hoch rot. Minoru schubbste Shinichi unter die Dusche und er kam an den Knopf. Heißes Wasser kam heraus und Ran erschreckte sich.

Sie hörte ihren Herzschlag im Ohr.

Im Grunde war sie schon fast drauf vorbereitet gewesen, weswegen sie sich nicht die Hände vor Genital und Brust hielt, wie es ein Mädchen machen würde.

Sie stand regungslos da und hatte weder die Hand vor Shinichis Heiligtum gehalten. Sie hatte es sich sogar verboten. Immerhin würde sonst vielleicht die ganze Sache auffliegen.

„Du hast dein Duschzeug vergessen!“ sagte ein Junge, der aus dem ersten Jahr war.

Er drückte Duschgel und auch Shampoo in seine Hand und verschwand wieder. Ran schaute mit Shinichis geschockter Miene die beiden Dinger an und schluckte wieder.

Sie konnte nichts anderes, als schlucken. Es war ihr peinlich und sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Immerhin war sie in Shinichis Rolle geschlüpft und so musste sie sich als Kerl geben.

Ran atmete tief durch und hustete dann, weil sie Wasser verschluckt hatte, doch dann riss sie sich zusammen.

'Karate, Ran, warum bist du nicht schon früher drauf gekommen? Hab ein wenig Disziplin und reiß dich endlich zusammen.' versuchte sie sich endlich Mut zu zusprechen, weswegen sie dann doch den Kopf hob und Wasser über den ganzen Körper gießen ließ.

Aber ja, die meisten hatten recht. Eine Dusche nach dem anstrengeden Sport war eine Wohltat.

Sie schnappte sich das Shampoo und machte sich etwas auf die Hand, dann schäumte sie Shinichis Haare ein.

Als kurz danach sein Körper dran war, war sie nicht mehr ganz so sicher, doch sie biss sich erstaunlicher Weise ziemlich tapfer durch.

Allerdings machte sie halt bei einer bestimmten Stelle.

'Okay, Ran...Du hast es dir vielleicht anders überlegt, aber nun musst du die Situation genauso nehmen, wie sie ist...Wenn dir das Leben Zitronen gibt, dann mach daraus endlich diese beschissene Limonade und jammer nicht herum! Shinichi hat bestimmt...Uhhh...Wenn ich den erwische...“

Ran zog mit Shinichis Gesicht eine Fresse, die ganz klar Rache schwor. Sie biss in den sauren Apfel und wagte sich daran, auch unten an Shinichis Kronjuwelen diese zu säubern. Ran kam sich unglaublich schmutzig vor.

Als sie allerdings, zur Wand gedreht, eine kleine Zone bemerkte, zuckte sie kurz zusammen.

Sie schluckte und wischte sich noch etwas Wasser aus dem Gesicht. Dann ging sie wieder über die Zone und zuckte noch einmal zusammen.

Rans Augenbraue fing an zu zucken. Dann machte sie nur kurz weiter und hörte sofort auf, als plötzlich die Dusche ausging.

Am liebsten hätte sie los geschrien und wäre abgehauen. Sie hätte die Situation nicht mehr gepackt, doch sie riss sich erneut zusammen und führte zu Ende, was sie angefangen hatte.

Eine ganze Zeit später stand Ran, angezogen in Shinichis Uniform mit trockenen Haaren in seinem Körper in der Umkleide der Mädchen und wartete auf Ran.

Die kam auch einige Minuten später.

„Entschuldige, ich musste erst vor den Mädchen fliehen...“sagte Shinichi und schloss die Tür und richtete Rans Rock.

„Ich glaube, ich habe mich irgendwo schmutzig gemacht...Na toll, jetzt hab ich Flecken auf dem Rock.“ maulte Shinichi in Rans Körper und versuchte den Dreck abzuklopfen.

Als er merkte, was er gerade gesagt hatte, richtete er sich geschockt auf und fasste sich an den Kopf. „Oh Gott, ich klinge schon wie ein Mädchen.“

Ran kicherte.

„Hör auf wie ein Mädchen in meinem Körper zu kichern!“ befahl er ihr.

Ran versuchte sich nichts anmerken zu lassen und hörte auch auf. Sie ließ die Tasche fallen und setzte sich auf die Bank.

„Worüber wolltest du mit mir reden?“ fragte Ran im Körper von Shinichi. „Und warum warst du in den Umkleiden von den Jungs mit meinem Mädchenkörper?!“ fiel ihr gerade so auf.

Wenn Ran oder eher Shinichi in Rans Körper erwischt wäre, dann hätte Shinichi ein verdammt großes Problem gehabt. Nicht nur ein großes, sondern ein gigantisches.

Als Mädchen in der Jungenumkleide und dann erwischt werden? Das war wahrlich nicht der Sinn der Sache.

„Keine Sorge. Ich habe einen Jungen darum gebeten es in meinen Spind, der jetzt im Moment deiner ist, diesen rein zu schmeißen. Ich bin also nicht drin gewesen. Aber er hat mich komisch angesehen...Sehr komisch.“ Shinichi schluckte. Wenn er an den Blick des Jungen dachte, den er den Brief übergeben hatte, wurde ihm mulmig.

„Ist jetzt auch egal...Ich wollte dich nur fragen, wie wir heute verbleiben wollen...“ fragte Shinichi in Rans Körper und lehnte sich gegen die Wand.

„Ich weiß nicht...Wir sollten auf jeden Fall-.“ Ran unterbrach sich, lauschte den Schritten, die sie gehört hatte und spürte langsam die Panik in ihrem Körper.

Sie. Hier. Zusammen. Das gibt Missverständnisse ohne Ende.

Wie es nicht anders zu erwarten war, machte sich Shinichis Verstand selbstständig und er versteckte sich mit Rans Körper hinter einem Spind.

Ran, die in Shinichis Körper eigentlich lieber verschwinden sollte, klatschte sich die Hand vor's Gesicht und erkannte die Sinnlosigkeit hinter dieser Handlung.

„Du bist Ran, also spiel mich!“ flüsterte sie panisch und zerrte Shinichi aus dem Versteck, wo sie sich sogleich mit seinem Körper versteckte.

„Ach ja.“ schlug sich Shinichi symbolisch gegen den Kopf.

Shinichi drehte sich um und tat so, als zupfe sie sich ihre Kleidung zurecht. Sonoko trat um die Ecke und seufzte erleichtert, als sie ihre Freundin entdeckte.

„Ich hab schon gedacht, du wärst einfach so nach Hause gegangen!“ gab die erleichterte Blondine ihre Sorgen preis. Kurz darauf fiel der Ran im Jungenkörper ein, dass sie ganz vergessen hatte, dass sie Sonoko bei etwas helfen sollte. Bei was wusste sie nicht, weil Sonoko nicht laut drüber sprechen wollte.

Schlussendlich war Shinichi in Rans Körper auf dem Weg zu Sonoko und Ran schlich sich aus der Umkleide.

'Shinichi findet schon irgendwie aus der Sache raus. Er kann sich ja krank stellen.“ kam Ran in den Sinn und sie atmete erleichtert aus. 'Jetzt muss ich erstmal gucken, was der Auslö-' Ran lief unachtsam gegen jemanden und prallte ein wenig ab. Sie richtete den Blick auf und guckte plötzlich in das vertraute Gesicht Megures.

„Ah! Shinichi! Da bist du ja...Ich hab schon eine Weile auf die gewartet. Ich brauche deine Hilfe bei einem Fall.“

Ehe sich Ran versah, wurde Shinichi in das Polizeiauto gezogen und fuhr mit Blaulicht über die Hauptstraße.

Wenn sie richtig vermutete geschah ein Mord und sie brauchten Shinichi, dass er gelöst wurde. Und nun konnte Ran erkennen, dass Shinichi gestern Abend recht hatte. Ohne, dass man etwas sagen könnte, wurde man in das Auto gezogen und zum Tatort gebracht.

Moment mal. Sie wurde zum Tatort gebracht. Heute! Jetzt!! In Shinichis Körper!!!

Und mit Null Ahnung von Kriminalfällen...Das konnte ja spaßig werden. Sehr sogar...

Nicht mein Fall!

Kapitel 9: Nicht mein Fall!
 

Das Auto hielt mit einer Vollbremsung.

Ran in Shinichis Körper musste sich sehr anspannen, dass sie nicht gegen die Windschutzscheibe knallte. Noch ein paar Zentimeter schlitterte das Auto und Megure stieg aus dem Auto aus. Ein anderer Polizist öffnete die Beifahrertür. Ran schluckte, als sie plötzlich die ganze Presse sah, die mit den Kameras nur darauf warteten, dass der Holmes der Neuzeit ausstieg und sich von seiner besten Seite zeigte.

Eine Aufnahme von Shinichi, dem 17 jährigen Oberschüler, der schon eine Menge Kriminalfälle gelöst hatte, war immerhin gold wert.

Die Zeit, als Shinichi noch unbekannt war, waren längst hinter ihm. Man wollte Interviews, man schickte ihm Liebesbriefe, man wollte ihn engagieren. Aber man wollte nicht auf ihn verzichten.

Mit einer Hundertprozentigen Quote einen Fall zu lösen, war er der Mann, den man rufen würde, wenn es darum geht, sich vollstens auf ihn zu verlassen.

Allerdings war es heute mal Ran.

Sie stieg aus, versuchte sich nichts anmerken zu lassen und stellte sich prima zur Schau.

Das Blitzlichtgewitter ging los und sie drehte sich langsam um. Sonoko hatte recht gehabt, wenn es mit dem Blitzlichtgewitter los ging, sollte man am besten wieder gehen. Sonoko kannte eben die Tricks für die Öffentlichkeit. Aber trotzdem war es komisch, dass sie sich das gemerkt hatte.

Ran betrat mit Shinichis Körper das Gebäude und sah sich um.

Es war eine große Villa, nach einem alten japanischen Stil eingerichtet. Die Bewohner wohnten in der 6 Generation hier. Das sagte zumindestens der Polizist, der mit Megure und Shinichi die Villa betrat und sie zum Tatort leitete.

Als Ran in den Raum kam, in dem die Leiche lag, schrak sie kurz auf.

Megure erschreckte sich und die Polizisten guckten allesamt Shinichi an. Ran suchte einen Ausweg.

„Ähm...Da war...eine Spinne...?“ mehr eine Frage, als eine Erklärung, aber Ran rettete vorerst diese kleine Ausrede.

Die Spurensicherung und die Polizisten, die sich im Raum befanden, wandten sich wieder ihrer Arbeit zu und fingen dann auch direkt an, Shinichi die Fakten zu erklären.

„Der Mann ist Futato Homana, 63 Jahre alt, und er war Firmenchef, der kurz vor dem Ruhestand war.“

„Er ist durch den Speer gestorben, der ihn an der Wand befestigt hatte, die inneren Blutungen haben das zu verantworten.“

„Es muss Mord gewesen sein, denn so tief, wie der Speer in seinem Körper und der Wand steckt, kann es nur mit Gewalt passiert sein.“

„Die Verdächtigen haben zum Zeitpunkt des Todes kein wasserdichtes Alibi. Also kann es jeder gewesen sein.“

Ran kam schon gar nicht mehr mit, als plötzlich alle Mitarbeiter gleichzeitig gesprochen haben. Sie schaute von einem Mitarbeiter zum nächsten, konnte sich kaum etwas merken und bevor sie etwas falsch machte, stoppte sie es.

„Stop! Ich komm nicht mit. Nochmal, nach der Reihe!“ rief sie und wartete, bis einer anfing.

„Aber sie sagten doch, dass sie es so schneller verinnerlichen können?“ sagte eine Frau, die auch ihre Anmerkungen zum Mord an den Detektiv weiter leiten wollte.

Ran runzelte die Stirn.

„Hab ich das?“ fragte sie wieder und schüttelte dann den Kopf.

Sie überlegte, wie Shinichi hier anfangen würde.

Eigentlich wusste sie ja, wie er anfangen würde. Zuerst die Fakten, damit sie einen kleinen Rahmen in ihrem Kopf formen konnte, vom imaginären Puzzle, wie Shinichi es meist bezeichnete. Das letzte Puzzleteil wäre demnach der Gedankenbiltz, den Shinichi kriegen würde, wenn er das letzte Detail erfährt, was den Mörder überführt.

Trotzdem gabs einen Haken.

Im Moment war nicht Shinichi hier, sondern Sie.

Ran hatte nicht viel Ahnung von einem Fall, wusste nicht, wie sie vorgehen sollte. Und das Schlimmste war, dass sie noch nicht mal Erfahrungen nutzen konnte, weil ihr Vater eine totale Niete war. Shinichi hatte sie nie wirklich begleitet, wenn er einen Mordfall aufklären wollte.

Sie war nur wenige Male dabei gewesen, aber viel verstanden hatte sie nicht. Heute noch fragt sie sich, wie Shinichi damals auf den Mörder kam, denn nach der Beweislage her, war eigentlich jemand anderes eindeutig der Mörder. Shinichi war allerdings so gut, dass er diese falsche Fährte direkt durch schaute und den richtigen Mörder entlarvte. Und nur mit einem kleinen Wort.

Das Wort >Immer<.

„Herr Kudo?“ vor Shinichis Augen würde wie verrückt geschnippt.

Ran zuckte zusammen und sah in die erstaunten Gesichter, die sie mit Skepsis ansahen.

„Shinichi? Gehts dir heute nicht gut?“ fragte Megure und legte eine Hand auf Shinichis Schulter.

Ran zuckte wieder zusammen und sah Megure in die Augen.

Es waren vertraute Augen, die Besorgnis trugen, doch Ran schüttelte den Kopf.

„Nein, es...Es geht mir gut, ich bin nur...Es geht mir gut.“

Megure lächelte wieder und nahm seine Hand von der Schulter. Er drehte sich um und verlangte nach den Fotos, die am Tatort aufgenommen wurden.

Ran schluckte und sah sich noch einmal kurz um. Ihr gefror das Blut in den Adern, als sie sah, dass alle auf den großen Holmes der Neuzeit warteten. Und gerade heute musste es passieren. Der Körpertausch...
 

Während Ran so ihre Probleme als Shinichi entgegen trat, musste auch Shinichi die Probleme von Ran durchstehen.

Und das Problem hieß Sonoko.

Sonoko war eine Quatschtüte. Innerhalb der letzten 10 Minuten, in der die beiden unterwegs waren, waren sie schon über so viele Themen hinweg, dass sich Shinichi nicht mehr an den Anfang erinnerte.

Sie stiegen ins Auto ein und fuhren zu Sonoko Haus. Wobei man Shinichis einsteigen nicht freiwillig nennen konnte. Sonoko hatte ihn einfach ins Auto geschubbst und sich neben ihn gesetzt.

Doch als Shinichi nochmal etwas genauer hinhörte, wurde das Thema, über das Sonoko gerade quatschte, interessant.

„Du solltest es endlich mal in Angriff nehmen...Ich weiß, Shinichi ist schwer von Kapeé, aber das heißt nicht, dass du nicht den ersten Schritt gehen darfst! Du bist eine Frau, Ran! Wir leben im 21. Jahrhundert! Da ist es doch nicht zu viel verlangt, dass du auch mal auf ihn zu gehen könntest und ihm Andeutungen machst!“ regte sich Sonoko auf und Shinichis Augenbrauen zuckten in die Höhe.

Er wollte Sonoko gerade zustimmen, als sie weiter sprach.

„Der merkt doch nichts, der ist so oder so nur mit seinen Kriminalfällen beschäftigt und checkt nicht die Bohne, dass ihr schon so etwas wie verheiratet seid! Der ist eine Liebesniete!“ sagte sie und schlug mit ihrer Faust in ihre flache Hand, drehte sich zu ihrer Freundin um, war überrascht, über Rans Gesichtsausdruck.

„Warum guckst du denn jetzt so grimmig?“ fragte sie nüchtern.

Shinichi saß da, seine Arme waren verschränkt, seine Augenbrauen bildeten eine gerade Linie und es sah so aus, als würde gleich jemanden umbringen. Und das auch noch mit Rans Körper.

Gerade hatte er noch gedacht, dass er sich vielleicht endlich mal mit Sonoko verstehen würde, und dann das.

Sonoko seufzte.

Das Thema ging weiter, bis sie im Zimmer von Sonoko angekommen sind. Sie setzte Ran auf ihr Bett und sie direkt daneben.

„Ich weiß, dass du ihn liebst, das hätte ich eigentlich nicht sagen dürfen, aber Ran, seien wir doch mal ehrlich...Wann oder viel mehr was hat er für Andeutungen gemacht, dass er dich mehr mag, als nur Freundschaft?“ Sonoko starrt ihre Freundin an, doch Shinichi wusste darauf keine Antwort, als zuckte er mit Rans Schultern.

„Wann hat er dich zum letzten Mal umarmt, um deine Nähe zu spüren?“ langsam wurde Sonoko ein wenig kitschig, doch es ging noch weiter.

„Wann wart ihr das letzte Mal so nah beieinander, dass ihr euren Atem auf der Haut spüren konntet und du ihn am liebsten geküsst hättest?“ fragte Sonoko und ihre Seufzer wurden immer länger.

Shinichi allerdings, musste irgendwie aus dieser Situation heraus kommen, und da fiel ihm nur eine Sache ein.

„Du hast Sehnsucht nach Makoto, oder?“

Sonoko kippte zur Seite und lehnte sich bei Ran an. Sie schniefte und nuschelte etwas in das Jacket von Ran.

„Ja, und das ständig. Ich weiß nicht, was ich machen soll...Und er ist immer wieder weg...Und bei meinen Geschenken, er hat manchmal einfach keine Ahnung, dass ich ihm so meine Liebe zeige...Ich stricke ihm einen Pullover, der mehr oder weniger wie einer aussieht und er denkt, es wäre ein Schal mit Laschen zum umwickeln. Auch die Tasse...Er hat daraus eine Vase gemacht, Ran. Eine Vase!“ Sonoko seufzte wieder.

Shinichi hielt die Hände ein wenig hoch und wusste nicht so recht, was man in dieser Situation machen sollte.

Einem Kumpel würde er jetzt auf die Schulter schlagen und sagen, dass er nicht aufgeben soll. Bei einem Mädchen?

Sie ticken anders, sie sind emotionaler, sie sind offener, was ihre Probleme, Sorgen und Situation angeht. Eine Frau geht anders mit Problemen um, als Männer. Sie sind zu ihren Freundinnen in jedem Punkt ehrlich. Nicht immer, aber fast immer.

Frauen hatten keine großen Probleme, ihrer Freundin ehrlich zu sagen, wenn sie in jemanden verliebt waren, auf jemanden sauer waren, oder was sie bedrückte. Männer hingegen würden gegenüber Frauen niemals ausnahmslos ehrlich sein und sagen, was sie denken. Sie holten sich lieber bei dem eigenen Geschlecht Rat und Vorschläge.

Shinichi war nun in der Situation, die es eigentlich unmöglich machte darüber nachzudenken, was er sagen, oder noch viel mehr, denken sollte.

Er war in einem Frauenkörper, dachte wie ein Mann, was er auch war und hatte keine Ahnung, was er tun oder sagen sollte. Und damit begrub er die Hoffnung, dass er es unbeschadet durch den Tag schaffte, ohne entdeckt zu werden, mit einem Seufzen.

„Es tut mir leid, Sonoko. Ich kann dir nicht helfen. Ich weiß nicht, was ich tun oder sagen soll, um dich wieder aufzumuntern.“ rückte Shinichi mit der Wahrheit raus.

Er war sicher, dass die Wahrheit vielleicht bitter, aber gegenüber der besten Freundin immer besser war.

Und Sonoko reagierte vollkommen anders, als Shinichi dachte.

„Ich weiß, dass hast du mir schon öfters gesagt. Aber ich kann nun mal nicht aufhören darüber nach zu denken. Wenn ich Makoto ein Geschenk mache, kriegt er es immer wieder in den falschen Hals...Aber ich habe auch schon eine Lösung gefunden!“ Sonoko klatschte in die Hände. Sie setzte ihre Erzählung fort, als aufsprang und zu ihrem begehbaren Kleiderschrank ging. „Ich mache Makoto keine mehrdeutigen Geschenke mehr. Eine Tasse, daraus macht er eine Vase. Ein Pullover und er macht daraus einen Schal. Deswegen musst du mir nun helfen.“

Shinichi war gespannt, mit was Sonoko jetzt ankam. Er hoffte, dass Makoto es endlich mal schnallen würde, aber er wusste auch, dass Sonoko mit ihren Botschaften, ihren Gedichten und Aussagen leider auch zur Mehrdeutigkeit beisteuerte.

„Und was hast du nun vor?“ fragte Shinichi mit Rans Stimme ganz vorsichtig.

„Na was wohl? Er soll endlich auf den ersten Blick erkennen, was ich sagen möchte. Außerdem, wir sind jetzt schon über 3 Monate zusammen und ganz ehrlich, ich warte schon darauf, dass ich dich endlich fragen kann.“ rief Sonoko aus ihrem Kleiderschrank heraus. Shinichi konnte nicht sehen, was die beste Freundin seiner besten Freundin treibt. Allerdings wusste er, dass sie nach etwas suchte.

Er sah ein Oberteil heraus fliegen. Dann ein Rock. Strümpfe, Schuhe, Schals, Stulpen. Hüte, die wie Frisbees heraus geschleudert wurden. Noch mehr Shirts, Kleider und Hosen.

Dann folgte nichts mehr.

„Ich habs!“

„Und was ist es?“

„Warte doch mal...Ich zeigs dir sofort!“ rief sie wieder.

Shinichi rieb sich die Schläfen. Wie sollte er Sonoko helfen, wenn sie jetzt eine Modenschau veranstaltete? Das ist doch eh nur Frauenkram! Und plötzlich war sich Shinichi nicht mehr so sicher, ob das wirklich nur Frauenkram war...
 

Ran sah zwischen den Verdächtigen hin und her.

„Shinichi, wir haben alles geprüft! Nur das Alibi von Herr Kasutaki ist wasserdicht. Alle anderen waren entweder alleine, oder konnten es mit Tricks machen.“ grinste Megure und freute sich auf die Schlussfolgerung von Shinichi.

Die Reporter im Hintergrund knipsten weiterhin ihre Fotos und waren begeistert, dass Shinichi nun gleich einen Mordfall lösen würde, und das vor ihrer Linse! Das würde die Medien aufmischen und einen Oberschüler auf der ganzen Welt bekannt machen. In jedem Land würde man sehen können, wie souverän Shinichi Kudo einen Mordfall knacken und den Täter mit einer unglaublich spannenden Schlussfolgerung überführen würde.

Jeder war gespannt darauf. Absolut jeder.

Nur Shinichi Kudo nicht, der in Wirklichkeit Ran Mori war.

Ran schwitzte immer noch. Und das würde sich nicht ändern, solange sie hier vor Publikum etwas vollbringen sollte, was sie nicht wirklich kann. Ihr fehlten die Anhaltspunkte. Die Kombinationsgabe, und der Sinn für die kleinen Details, die Shinichi an allem zweifeln ließen. Ran war eben keine Detektivin.

Sie senkte den Kopf und wünschte sich am liebsten Shinichi herbei, der ihr helfen würde. Aber sie wusste, dass es nicht passieren würde. Er konnte ihre Gedanken nicht hören. Er war nicht hier. Er wusste bestimmt nicht, dass er eigentlich hier war. Sein Körper zumindest.

Ran konnte den Fall nicht lösen. Nicht ohne Hilfe, nicht ohne Anhaltspunkte, nicht ohne eine Spur.

Eben nicht ohne Shinichi.

Megure trat an Shinichi heran und legte seine Hand auf die Schulter des Oberschülers. Ran zuckte kurz zusammen, drehte den Kopf und konnte in die besorgten Augen von dem Inspektor sehen, dem Shinichi sehr Nahe stand.

„Shinichi, was ist mit dir los?“ fragte der Inspektor und trat noch einen Schritt näher heran.

„Nichts, ich...“ Ran versuchte sich heraus zu reden. Aber sie sah es eigentlich ein, dass sie es nicht schaffen würde.

Sie kannte Shinichis Probleme nicht so sehr. Sein Innerstes war ihr zu einem großen Teil noch fremd. Sie erzählten sich alles, aber so wie Ran Geheimnisse hatte, würde Shinichi natürlich auch einiges für sich behalten.

Sie wusste nicht, wie er für sie fühlte. Und das jetzt als Ausrede nehmen?

Nein, dann würde sie Shinichi vielleicht unrecht tun. Aber wenn es sich um einen Notfall handelt?

Ran stand zwischen den Stühlen und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie war vollkommen aufgeschmissen. Es ging nur noch mit raus reden. Es ging nicht anders. Und sie hoffte, dass Shinichi ihr verzeihen würde.

„Inspektor Megure, ich kann den Fall heute nicht lösen. Ich...Mir schwebt zu viel im Kopf.“ fing Ran an und Megures Augen wurden groß. Sie fuhr fort. „Ich würde Ihnen wirklich gerne helfen, allerdings nicht heute. Ich hoffe, sie verste-.“

„Es geht um Ran, nicht wahr?“

Megures einfühlsame Stimme trat an das Ohr Shinichis, was im Moment Ran nutzte und diese riss die Augen auf. Wie kam Megure nun darauf?

„Shinichi, ich weiß, dass du in sie verliebt bist. Als du im Flugzeug, damals den Mordfall gelöst hast, hast du so getan, als hättest du geschlafen. Als Ran dann endlich eingeschlafen war, hast du sie so verliebt angeguckt, und ihr Gesicht gestreichelt, wo du eine Strähne zur Seite gestrichen hast. Du kannst also kaum mehr leugnen, dass du nicht in sie verliebt bist.“ Megure grinste. „Wir Männer haben die Macht unsere Gefühle gegenüber den Frauen gut zu verstecken. Aber dem eigenen Geschlecht nicht. Wir erkennen es sofort. Und dabei meinen Frauen immer, dass wir nichts checken.“

Megure lachte. Er kniff die Augen zusammen und wischte sich eine Lachträne aus dem rechten Auge.

„Ich finde, du solltest ihr deine Gefühle sagen. Es würde dir sehr viel Gutes bringen. Ran Mori ist ein Mädchen, dass man entweder gar nicht liebt, oder von ganzen Herzen liebt. Und letzteres tritt bei dir offensichtlich ein. Geh am besten jetzt sofort los und mach deinen Kopf frei, indem du ihr es sagst.“ Megure klopfte Shinichi auf die Schulter und nickte.

Ran war erleichtert. Sie brauchte eigentlich keine Ausrede. Megure hat sie von ganz alleine entlassen. Aber was sie erfahren hatte, war für sie von großem Schock gewesen. Sie könnte Rad schlagen.

Shinichi hat sie verliebt angesehen. Er hat ihre Haare zur Seite gestrichen. Er hat sie am Gesicht berührt. Und sie hat es nicht bemerkt. Und gerade jetzt. Jetzt wollte sie erneut seine Hand spüren. Seine starken Hände auf ihren Wangen.

Als sie sich gerade umgedreht hatte, und gehen wollte, hörte sie plötzlich doch noch Megures rufende Stimme, die genau in Shinichis Richtung gebrüllt wurde. „Und dann kommst du morgen wieder und klärst diesen Mordfall auf!“

'Megure ist doch zu faul, um es selbst zu machen.' schoss es Ran durch den Kopf, als sie plötzlich anfing zu laufen.

Sie rannte schon fast.

Ihr Ziel war klar. Sie wollte zu Shinichis Haus, um die Sache endlich ab zu harken. Sie wollte endlich Shinichi zur Rede stellen und Klartext über seine Gefühle für sie haben. Sie wollte es unbedingt. Und deswegen war sie nun auf den schnellsten Weg zu Shinichi. Allerdings würde es noch eine ganze Weile dauern, bis sie Shinichi endlich sehen würde. Wenn sie wüsste, was er gerade erlebte, würden ihr die Augen ausfallen. Und das nicht zu knapp. Shinichi war nämlich in ähnlicher Situation...

Die Ruhe nach dem Sturm

Kapitel 10: Die Ruhe nach dem Sturm
 

Shinichi traute seinen Augen kaum.

Er blinzelte ein paar Mal und schluckte dann.

Er traute ihnen immer noch nicht.

Es war aber die knallharte Realität.
 

Sonoko drehte sich im Spiegel und zeigte in einer winzigen Modenschau, was sie zeigen wollte. Und Shinichi schluckte nochmal.

Ihre Hände auf den Hüften ruhend, stand sie in Unterwäsche vor ihrer Freundin, die im Moment nicht wirklich sie selbst war, und fragte sie nach ihrer Meinung. Dass aber ein Kerl sie beurteilen würde, darauf kam sie nicht.

„Das sieht...ja, das ist...ähm.“ stotterte Shinichi.

„Gefällt es dir nicht?“ fragte sie und schaute an sich herunter. Sie zupfte an ihrem BH, der schwarz war und rote Spitze hatte. Eine kleine Schleife in Rot in der Mitte mit Strasssteinchen schmückte ihn noch ein wenig.

Als Sonoko sich drehte, um ihren Po zu überprüfen, ob auch alles dort saß, wo es sein sollte, kniff Shinichi blitzschnell die Augen zusammen. Er schlug die Beine übereinander und lehnte sich nach vorne, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht in seinem eigenen Körper war.

Die Augen machte er schneller als er sie zugemacht hatte, auf und starrte auf Rans Beine. Ehe er aber weiter nachdenken würde, warum er sich plötzlich anders fühlte, unterbrach ihn Sonoko in seinem Gedankengang.

„Krieg ich auch mal eine Antwort?“ fragte Sonoko und wedelte mit der Hand vor dem Gesicht ihrer Freundin herum.

„Ja, klar...Es...Es sieht einfach klasse aus. Makoto wird sich bestimmt riesig darüber freuen. Und noch mehr.“ den letzten Satz fügte er nur leise hinzu, damit Sonoko ihn nicht direkt hörte, aber sie tat es.

„Na klar, will ich, dass er sich noch mehr darüber freut. Immerhin habe ich es dafür ja gekauft!“

Shinichis Kinnlade fiel herunter. Er dachte er hörte nicht richtig und machte nochmals große Augen.

Sonoko fing an zu grinsen.

„Ja, ich möchte mit Makoto einen Schritt weiter gehen. Ich finde, unsere Beziehung ist an dem Punkt angekommen, an dem ich weiß, dass wir zusammen gehören.“ Sonoko stieg auf, als würde sie eine Wolke mit nehmen. Die siebte Wolke.

„Wie lange seit ihr nochmal zusammen?“ fragte Shinichi mit Rans zuckersüßer Stimme.

„7 Monate...Naja, eigentlich sind es nur 6 Monate, 27 Tage, 5 Stunden, und-.“ sie sah kurz auf die Uhr. „und 39 Minuten.“ führte sie ihre Erzählung zu Ende.

„Und du sagst immer, du bist in Mathe schlecht.“ Shinichi rollte mit den Augen.

„Nein, ich habe nie gesagt, ich wäre in Mathe schlecht...Ich sage nur, dass ich besseres zu tun habe, als mir Formeln anzusehen, die ich niemals im späteren Leben brauche.“

Shinichi schüttelte den Kopf. So kannte man Sonoko. Trotzdem wusste Shinichi, dass sie die Schule ernst nahm. Sie war ja nicht tatenlos.

„Du solltest es auch einmal anprobieren.“ wieder grinste Sonoko. „Ich meine, Shinichi würde es bestimmt gefallen.“ ihre Augenbrauen wippten in die Höhe und Shinichi wurde im Körper von Ran ziemlich rot. „Komm schon Ran, du musst Shinichi endlich zeigen, dass du eine Beziehung mit ihm willst. Es kann ja nicht angehen, dass ihr solange wartet, bis er sich in eine andere verliebt. Oder du in jemand anderes. Oder ihr beide gleichzeitig in jemand anderes.“ sie kratzte sich am Kopf und fuhr wieder fort. „Wie dem auch sei. Es an der Zeit, dass ihr endlich mal zu euren Gefühlen steht. So wie er dich nämlich manchmal ansieht, will er mehr als nur Freundschaft. Das spüre ich.“

„Das spürst du?!“ Shinichi guckt Sonoko skeptisch an.

„Lass den Blick. Der ist ja fast so unheimlich, wie Shinichis Blick.“ sie wunk ab. „Ja, Ran, meine Güte. Ich finde, dass du endlich mal mit Shinichi einen Schritt weiter gehen sollst...Vielleicht mal in die Richtung »Beziehung« und dann immer weiter. Du hängst mit ihm immer am gleichen Punkt fest. Soll ich ihn Küssen? Soll ich ihm sagen, was ich fühle? Soll ich dies, soll ich das tun? Ran, nur Taten haben auch Folgen. Wenn du darüber nachdenkst, passiert nie etwas. Sag es ihm endlich.“

Shinichi ließ den Kopf hängen. Er atmete laut.

„Ich weiß, dass sich etwas ändern muss damit ich si- ihn nicht verliere. Jedes Mal, wenn ich Andeutungen mache, sieht er weg. Er wird rot und versucht dann abzulenken.“

„Dann muss du ihn abhalten, bevor er sich umdreht.“

„Wie denn?“

„Ganz einfach.“ Sonoko zog Shinichi auf die Beine. Wenn sie wüsste, dass sie es mit einem Jungen tat, obwohl sie ihrer Freundin helfen wollte, würde sie komplett austicken.

Sie standen sich gegenüber. Shinichi war immer noch in Rans Körper und trug die Schuluniform, wobei Sonoko sich nun in Unterwäsche präsentiert an die Arbeit machte, ihrer Freundin zu zeigen, was sie tun musste.

„Mach das, was Shinichi immer macht.“ gab sie den Befehl.

In dem Moment stellte sich Shinichi vor, er würde mit Ran so nah gegenüber stehen. Sie würden ihren Atem spüren, und sich in den Augen des anderen verlieren.

Shinichi wusste, dass er alles umformen musste, was er Sonoko sagte. Er erzählte ihr von Ran. Sie drehte sich dann immer weg, wurde tief rot, lenkte ab, wobei er aber auch nicht besser war, doch sie machte es ständig. Und nun wusste er auch warum. Sie dachte zu viel nach.

Sonoko unterbrach die kurze Beziehungs-Unterrichts-Stunde, rannte in ihren Kleiderschrank und holte hohe Schuhe hervor. High Heels.

„So, weil Shinichi ein wenig größer ist, müssen wir das auch beim üben miteinbeziehen.“

Shinichi schaute an Sonoko herunter. Schwarze High Heels, Unterwäsche, dezent geschminkt, und zuletzt der Gang, ließen in Shinichi anderes erwachen. Erfühlte sich erneut ein wenig anders.

Nun wusste er, was es heißt, wenn Ran ihm von unten in die Augen sah. So musste es es nämlich jetzt auch.

„Dreh dich um, wie er es immer tut.“ sagte Sonoko und fügte noch eine kleine Anmerkung hinzu. „Wenn du bereit bist.“

„Okay.“ er nickte mit Rans Kopf und sie machten weiter.

Er stellte sich wieder Ran vor und schon konnte er die Augen kaum von ihren wenden, weil er Rans in ihren sah. Am liebsten würde er sie sofort küssen, weil genau jetzt der perfekte Moment war, aber es war auch der Moment, in dem Ran sich immer weg drehte. Er tat es auch.

Dann spürte er ihre Hand, wie sie ihn wieder zurück zog, wobei er plötzlich ihre andere Hand an Rans Wange spürte. Sie stoppte, als sich ihre Lippenspitzen berührten und sie kurz vor einem Kuss waren.

Shinichi fand es eigentlich nicht so schön, sich von der besten Freundin seiner besten Freundin indirekte Hilfe zu holen, aber man hat für alles ein erstes Mal. Und wenn er es niemandem erzählte, dann würde es auch niemand erfahren. Ein guter Plan.

Sonoko wich zurück und holte Shinichi in die Gegenwart.

„Und? Hast du es dir gemerkt?“ fragte sie.

„Ja.“ sagte Shinichi und machte große Augen, als Sonoko sich wieder vor sie stellte und erwartete, dass ihre Freundin jetzt das gleiche machte.

Er schluckte nur, stellte sich dann mit Wangen von Rosaschimmer bedeckt, vor sie. Sie wiederholten alles.

„Siehst du, du kannst es. Und nun musst du einfach nur noch diesen Moment abwarten, ihn dann aber auch nutzen. Sonst wird das nichts, Ran.“ Sonoko hob mahnend den Finger.

Shinichi rollte innerlich mit den Augen, machte aber wieder ein zuckersüßes Lächeln nach außen. Shinichi dankte Sonoko in Gedanken trotzdem. Sie war nervig, ließ einen nicht Ausreden, zickte rum, konnte hinterlistig sein, könne einen zur Weißglut bringen, macht manchmal viel Wirbel um nichts und man könnte sich sehr über sie aufregen. Aber sie war nett.

Dass sie Ran helfen wollte, damit sie mit Shinichi weiter kommt, obwohl sie Shinichi geholfen hat, um mit Ran weiter zu kommen, wobei Shinichi im Körper von Ran das erste auslöste, gab ihr in Shinichis Skala einen Pluspunkt.

Sonoko ging wieder in ihr Ankleidezimmer und legte ihre Unterwäsche zurück. Sie zog sich wieder an. Shinichi derweil überlegte ein wenig.

Durch Sonoko war er ziemlich nachdenklich geworden. Doch schon nach wenigen Minuten würde er wieder in die Realität geholt. Und wie zu erwarten war, kam Sonoko schon mit der nächsten Überraschung um die Ecke.

„Also, hier habe ich schon mal deine Schlafklamotten. Wir haben zwar erst 20 Uhr, aber wenn du willst, kannst du dich schon mal umziehen. Wir gehen so oder so heute nirgenswo hin. Deine Schuluniform kannst du auf einen Bügel hängen, den ich dir gleich holen werde. Damit sie nicht zerknittert. Wer sieht denn schon in geknitterten Klamotten gut aus. Das erinnert mich an das eine Kleid, dass eine amerikanische Schauspielerin anhatte. Es war vollkommen zerknittert und ich dachte, sie hätte es extra gemacht, aber dem war nicht so. Es stand ihr ziemlich gut. Aber an normalsterblichen? Naja, nicht so ganz. Ich hol dir mal den Bügel, zieh dich schon mal um.“

In den ganzen Minuten kam Shinichi in Rans Körper nicht einmal dazu irgendetwas einzuwenden. Jedes Mal, wenn er etwas einwerfen wollte, dass er nicht bei ihr bleiben kann, sondern sich mit Ran treffen muss, hatte sie eingeatmet und schon den nächsten Satz angefangen. Und gerade als er richtig anfangen wollte, war es schon zu spät.

Sonoko war aus ihrem Zimmer verschwunden und Shinichi stand in Rans Körper nun vollkommen alleine da.

Er schüttelte mit dem Kopf. Sonoko. Einfach unverbesserlich.

Er nahm einen Stift und einen Zettel, überlegte, wie er es schreiben könnte, dass sie gegangen ist. Und dann fiel ihm etwas ein.
 

Er nahm Rans Schultasche, ging aus ihrem Zimmer, wo er den Zettel direkt auf das Bett gelegt hatte. Sonoko würde ihn nicht übersehen.

Er verließ das Anwesen der Suzukis und machte sich auf, zu seinem Haus, wo Ran ihn erwarten müsste.

Es war schon dunkel, und Shinichi war klar, dass ein Mädchen wie Ran um diese Zeit nicht durch die Gassen schlendern sollte. Mit ihrer Schönheit würde sie ein leichtes Opfer werden. Aber dann kam ihm wieder diese eine besondere Sache in den Sinn, die jeden Vervrecher alt aussehen lassen würde. Sie war ein Karate-Champion.

Aber er nicht.

Als er nach einer halben Ewigkeit endlich zuhause angekommen war, machte er große Augen, als er Ran vor dem Tor sitzen sah. Als Shinichi vor seinem eigenen Haus.

„Ran, warum sitzt du mit meinem Körper denn hier draußen?“ fragte er nur und Ran sah mit einem Todesblick an ihrem Körper herauf.

„Wer von uns beide hat denn den Schlüssel voller Eile eingesteckt?“ ihre Antwort klang bissig.

„Ach ja.“ Shinichi fasste sich an den Kopf, wie er das vergessen konnte.

Er schloss Tor und Haustür auf, zogen ihre Schuhe aus und setzten sich beide ins Wohnzimmer.

Sie saßen sich gegenüber und wussten, dass sie nicht drum herum kamen.

Sie mussten nun miteinander reden.
 

„Du...“ fing Ran an und suchte nach den richtigen Worten. Ehe sie weiter sprechen konnte, find Shinichi an, mit Rans Stimme sie zu unterbrechen.

„Du hattest recht. Unser beider Leben ist schwierig, wenn wir nicht wir sind. Also du ich und ich du. Also Körper-. Ach, du weißt was ich meine, Ran.“ Shinichi atmete gepresst aus. „Ein Mädchen zu sein, ist das Anstrengendste, was es gibt und ich bin froh, dass ich kein Mädchen bin. Diese ganzen Probleme, deine Freundinnen, besonders Sonoko, die ununterbrochen quatscht...Ich halte das nicht aus. Ich weiß jetzt, dass du viel mehr beachten muss, als ich gedacht habe. Deins ist kein Zuckerschlecken.“ gab Shinichi zu.

Damit hatte er den ersten Schritt gemacht. Er hatte es gewagt zuerst seine Gedanken auszusprechen.

Ran knetete die Hände von Shinichi und war gerührt, dass er einsah, dass ihr Leben nicht so leicht war, wie er es sich vorgestellt hatte. Sie war wirklich erfreut, dass er so einsichtig war. Aber wie sollte sie es sagen, dass sie es mit seinem Leben nur in bestimmten Dingen fand?

„Und wie hast du den Tag überstanden?“ fragte Ran, als sie doch noch ihren Moment der Offenbarung herauszögern wollte.

„Ganz gut, denke ich. Ich hab die Mädchen hinters Licht geführt. Karate überstanden-.“

„Moment mal, du warst bei Karate?“ Rans Augen wurden groß.

„Ja, sonst hättest du eine Fehlstunde, und ich weiß, dass du immer anwesend sein willst.“ Shinichi fuhr wenige Sekunden fort. „Oder hättest du einmal eine Ausnahme gemacht?“

Ran nickte leicht und Shinichis Auge find an zu Zucken.

„Du lässt mich durch die Hölle gehen, in dem ich mehrmals zu Boden geschleudert werde, obwohl du bei dieser Angelegenheit ein Auge zugedrückt hättest wegen deiner Anwesenheit?! Warum sagst du mir es erst jetzt?!“ brüllte Shinichi an.

Ran war über seine Reaktion ziemlich erstaunt.

„Ich dachte, du gehst nicht zu Karate! Ich habe mir schon einige Ausreden für heute einfallen lassen, was eigentlich nicht meine Art ist! Jetzt muss ich mir etwas einfallen lassen, warum ich so mega schlecht in Karate war?!“ Ran stand auf und stellte sich vor Shinichi, der auch schon aufgestanden war.

Sie sahen sich beide wütend in die Augen. Doch plötzlich machte Ran etwas, was Shinichi niemals von Ran gedacht hätte.

Sie drehte ihren eigenen Körper mit ihrem besten Freund um, warf ihn auf die Couch und setzte sich prompt mit seinem eigenen Körper auf ihren. Shinichi konnte sich nicht wirklich wehren, als sie das Hemd aufriss und ihren Oberkörper betrachtete. Blaue Flecken. Überall.

Zum ersten Mal konnte Shinichi sein eigenes Gesicht dabei beobachten, wie es mit einem zuckenden Auge aussah.

Ran konnte nicht glauben, dass er es gewagt hatte, in die Mädchenumkleide zu gehen und sich dann auch noch um zu ziehen. Ihr schlich sich ein Gedanke ins Unterbewusstsein.

Wenn er ihren Körper schon gesehen hat, und sie auch seinen Körper kennt, dann gibts doch eigentlich nichts mehr, was sie vielleicht reizen könnte, was sie sehen wollten.

Ran starrte Shinichi nur noch an.

Das zuckende Auge war verschwunden, aber sie waren immer noch auf der Couch, wie sie vor ein paar Minuten waren. Shinichi lag mit Rans Körper auf dem Rücken auf der Couch und Ran war mit seinem auf ihm drauf. Sie hielt ihre Hände fest, weswegen sich Shinichi nicht bewegen konnte.

„Raaaaaaaaa?!“ rief er noch lauter.

Es war schon das 4 Mal gewesen, dass er sie gerufen hatte, doch sie hatte nicht reagiert. Umso glücklicher war er jetzt, dass sie ihn endlich gehört hatte.

Sie ließ ihren eigenen Körper los, richtete sich auf. Shinichi machte das gleiche.

„Wenn ich gewusst hätte, dass du heute geschwänzt hättest, dann wäre ich auch nicht gegangen. Aber ich hab gedacht, dass du nicht möchtest keine Fehlstunden haben. Und wenn du einmal nicht mit den Gedanken da bist, ist es doch nicht so schlimm, oder?“

„Doch, weil sie dann wieder sagen, dass du dafür verantwortlich bist.“ rutschte es Ran heraus und sie schlug sich die Hand vor den Mund. „Ich meine. Sie sagen...eventuell, vielleicht haben wir einen Streit gehabt...Ja, das...Genau, das vermuten sie nämlich immer.“

Ran versuchte sich gerade noch raus zu reden, aber so kam sie Shinichi nicht davon. Er wollte jetzt Tacheles.

„Wie, ich bin schuld?“

„Ja-Nein-Ich meine-...Du- Sie sagen immer, dass du mir vielleicht den...“ Ran wurde zum Ende des Satzes immer leiser. Shinichi verstand deshalb nicht das Ende. Er fragte nochmal. „Dass du mir den Kopf verdrehst.“ sagte Ran noch lauter. Ihr war es unangenehm, das zu sagen. Shinichi erkannte es ziemlich schnell.

Er musste ein Grinsen unterdrücken, was er auch schaffte.

„Es tut mir leid.“ Shinichi senkte den Kopf.

Das Thema sollte wirklich nicht weiter ausgeführt werden. Shinichi sah es ein und ging direkt zum nächsten Thema über, was sie noch zu klären hatten.

„Und wie war dein Tag?“

„Ging so. Nicht so antrengend...“ fing sie an. Doch dann fuhr sie fort. „Zu Anfang, meine ich. Aber...“ Shinichi wurde hellhörig.

„Ran, was ist passiert?“ fragte Shinichi mit ernster Miene.

„Megure hat-.“

„Megure?!“

„Ja, er hat, wie du sagtest mich ins Auto gezogen, und zu einem Fall geschleppt, den ich nicht lösen kann.“

„Hast du es wenigstens probiert?“ fragte Shinichi und war erstaunt, dass Ran so traurig klang. Darüber wollte er mehr wissen.

„Ja, ich wollte ihn lösen. Damit du nicht als Vollidiot da stehst...Es waren so viele Journalisten und Kameraleute da, da wollte ich dich gut aussehen lassen. Du liebst es Fälle zu lösen und ich wollte nicht, dass auf einmal irgendwas kommt, dass du ihn nicht lösen konntest.“ sie ließ den Kopf hängen.

Ran stand mit Shinichis Körper auf, ging ein paar Mal auf und ab.

„Ich wollte, dass du weiterhin der große Shinichi Kudo bist, der jeden Fall lösen kann. Und wenn dieser eine Fall vielleicht nichts geworden wäre und ich irgendwas falsches gesagt hätte, wäre meine Maske aufgeflogen, oder du hättest vielleicht negative Schlagzeilen bekommen.“ Ran schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid.“

Shinichi stand mit Rans Körper auf und packte sie an den Schulter, die eigentlich seine eigenen waren und sah ihr aufmunternd in die Augen.

„Das muss dir doch nicht leid tun. Ran. Du bist nun mal nicht ich. Aber trotzdem, ich danke dir, dass du es wenigstens versucht hast.“ Shinichi umarmte Ran.

Sie legte seinen Kopf auf ihren lächelte. Sie roch ihr eigenes Shampoo, als sie seine Nase in ihren Haaren vergrub.

„Aber...einen Moment mal. Wie bist du aus der Nummer wieder heraus gekommen?“ stellte Shinichi noch eine kurze Frage.

„Ich hab gesagt, dass du mir, als eigentlich ich mir...Ich habe dir den Kopf verdreht...So herum.“

„Du hast WAS?!“
 

Es war kurz nach 23 Uhr.

Ran und Shinichi standen im Bad.

„Bist du bereit, oder hast du mir noch etwas zu sagen?“ fragte Ran und starrte Shinichi ernst in die Augen. In eigentlich ihre Augen.

„Die Dinger auf deinem Bauch hast du schon gesehen.“ Shinichi wurde rot.

Er stand nur mit einem Handtuch bekleidet im Bad. In Rans Körper.

Ran hatte vorher den Spiegel mit einem Tuch verdeckt, dass Shinichi nicht ihren Körper sehen konnte. Sie wollte wissen, was er getan hatte, weil sie dachte, dass er sich anlügen würde.

„Fallen lassen.“ befahl Ran.

Shinichi wurde tief rot und ließ das Handtuch fallen.

Ran beäugte ihren Körper genau und fand auch so ziemlich jede Stelle, die einen blauen Fleck hervorwies.

„Ich sah auch so aus.“ gab Ran zu.

Shinichi senkte den Kopf, wobei er mit seinem eigenen zusammen stieß. Sie hatte ihm noch eine Augenbinde verpasst. Er rieb sich die Stirn.

„Was meinst du damit?“ als er ver Schmerz aufstöhnte.

„Bei meinem ersten Training an der Oberschule. Du musstest ja unbedingt komisch zu mir sein, weswegen ich das Training vollkant versiebt habe. Ich sah genauso aus wie du jetzt. Ich hatte überall blaue Flecken.“

„Komisch zu dir? Wann war ich denn komisch zu dir?“

Ran seufzte.

„Du hast mit einem anderen Mädchen geredet und danach warst du irgendwie komisch zu mir. Zurückhaltend. Hast mich auch nicht viel an diesem Tag angesprochen. Du warst viel mit den Jungs Fußballspielen.“

Shinichi musste eine Weile überlegen.

„Ach das. Sie hatte gesagt, dass du sauer auf mich wärst. Oder so. Irgendwas, was mich hat vorsichtig werden lassen.“ Shinichi musste grinsen. „Aber du hast wegen mir das Training versiebt?“

„Bild dir nichts drauf ein.“ sie boxte ihm leicht auf eine Stelle, weswegen er stöhnend zusammen zuckte.

„Vergiss nicht, dass ich dein Körper.“ sagte er und musste nochmals lächeln.

Nach fast 20 Minuten tauschten die beiden. Shinichi begutachtete seinen Körper, aber nichts fiel ihm auf. Ran hatte nochmal Glück gehabt.

Aber auch so würde er nichts sagen. Immerhin ist sie zum Fußballtraining aufgetaucht. Er hatte auch ein ausführliches Gespräch mit ihr gehabt, was die Jungsumkleide anging.

Ran streitete alles ab, weswegen Shinichi es nach einer Weile aufgab.
 

Nun standen sie im Zimmer von Shinichi. Ineinander verharkt. Und streitend.

„Das ist mein Zimmer, das ist mein Bett, also schlafe ich auch in diesem.“ wehrte sich Shinichi in Rans Körper.

„Aber ich bin im Moment du.“ protestierte Ran.

Es war kurz vor Mitternacht. Bald würden sie zurück in ihre eigenen Körper gehen, doch was war, wenn sie nicht schlafen würden?

Blieben sie dann doch noch einen weiteren Tag im Körper des anderen stecken?

Sie rangelten, versuchten beide ins Bett zu kommen und somit den anderen zwingen sich ein Gästezimmer zu nehmen.

Beide hatten allerdings ihre Gründe warum sie ausgerechnet in diesem Bett schlafen wollten.

„Nein, jetzt geh weg!“ sagte Ran und versuchte sich los zu reißen.

„Nein, das ist mein Bett.“ Shinichi wollte Ran beiseite schieben, um endlich in sein Bett zu hüpfen, doch Ran klammerte und versuchte das gleiche bei Shinichi.

Sie merkten nicht wie beide Handys plötzlich aufleuchten und die letzte Minute anbrach. Sie hatten auch nach 30 Sekunden nichts bemerkt.

Als die letzten 10 Sekunden liefen, konnten sich die beiden endlich von einander losreißen und machten einen Hechtsprung ins Bett, als plötzlich ein lauter Knall zu hören war und sie beide aufs Bett fielen.

Sie waren sofort bewusstlos und nicht mehr ansprechbar.

Die Uhr im Eingang find immer lauter an zu ticken. Das Handy vibrierte wie verrückt. Alle Uhren machten plötzlich einen Satz und fingen an die Zeit zurück zu drehen. Immer schneller.

Ran und Shinichi, die regungslos im Bett lagen, fingen an zu zittern. Genau wie vor 24 Stunden.

Die Turmuhr in Tokio fing an zu schlagen.
 

1.Schlag.

Sie drehten sich schlagartig um.
 

2.Schlag.

Sie verkrampften sich beide.
 

3.Schlag.

Sie atmeten tief ein.
 

4.Schlag.

Und wieder tief aus.
 

5.Schlag.

Ran zuckte zusammen.
 

6.Schlag.

Sie breitete sich wieder aus. Sie hatte Arme und Beine Shinichis von sich gestreckt.
 

7.Schlag.

Plötzlich zuckte auch Shinichi zusammen.
 

8.Schlag.

Es passierte genau das gleiche wie bei Ran.
 

9.Schlag.

Rans Arm landete genau auf seinem Gesicht. Shinichis Bein hingegen schlug aus.
 

10.Schlag.

Beide begannen nun heftig zu schwitzen an.
 

11.Schlag.

Sie verkrampften sich und zogen sich zusammen.
 

Der letzte Schlag.

Als wenn etwas aus ihnen heraus platzte, wurden sie ein wenig hochgeschleudert. Dann entspannten sich beide und schnappten im Schlaf nach Luft. Sie atmeten schwer, doch ihr Puls beruhigte sich schnell wieder.

Die Uhren fingen wieder normal an zu ticken und Ran und Shinichi passten ihren Atem dem anderen an.

Sie drehten sich zur Seite und Shinichis Arm fiel über Rans Körper. Er drückte sie an sich, als wäre sie die Decke, die Shinichi vergeblich gesucht hatte.
 

Über ihren Lippen kam ein Lächeln. Shinichi vergrub sein Gesicht in Rans Haar.

Ran strich mit ihrer Hand über seinen Arm und hielt ihn ein wenig fest. Sie lagen Arm in Arm in Shinichis Bett und kuschelten sich aneinander.

Das Handydisplay änderte sich der Hintergrund. Sie hatten wieder ihre normales Bilder drin, die sie vorher auch drin hatten. Ran hatte wieder ihr Bild mit Sonoko und Shinichi drin. Wie sie glücklich aussahen und das Leben genossen.

Shinichis Display war für jeden ein Geheimnis. Sein Display war einzig und alleine Ran, mit einem Lächeln, in das er sich immer wieder aufs Neue verlieben könnte.
 

Es war vorbei. Es war endgültig vorbei, der Tag des Tausches. Und ab jetzt würde es nur noch besser werden...
 

Samstag Morgen.

Ran und Shinichi wurden langsam wach.

Shinichis Nase juckte. Und nach einer Weile musste er niesen. Beide wachten schlagartig auf und fielen auf der jeweils anderen Seite aus dem Bett.

Shinichi lag stöhnend vor Schmerzen auf dem Boden. Ran rieb sich den Kopf und richtete sich auf.

Shinichi versuchte aufzustehen und hielt sich am Bett fest. Sie sahen beide über die Bettkante und erkannten den anderen auf der anderen Seite.

Shinichi stand ganz schnell auf. Ran machte es ihm gleich. Sie standen starrten sich gegenseitig an. Mit Augen so groß wie Teller.

„Du...Shinichi? Bist du?“ fragte Ran und streckte die Hand nach ihm aus.

Auch Shinichi fragte sich, ob es nune vorbei war, und ob es sich kein Streich seiner Fantasie handelte. Sie lehnten sich nach vorne und sie berührten die Hand des anderen.

Und schon überkam die beiden die reinste Freude, dass sie in ihren eigenen Körpern waren.

„Du bist endlich wieder du und ich bin ich!“ Shinichi hüpfte vor Freude.

Ran grinste noch breiter. Sie schmiss sich aufs Bett und danke Gott für ihren Körper. Allerdings hätte sie es auch länger in Shinichis Körper ausgehalten. Aber ohne Fälle und Fußballspiel.

Shinichi rutschte auf einer Socke aus und fiel auch aufs Bett. Über Ran. Ganz nah.

Er richtete sich sofort auf, und versuchte zu verbergen, dass er rot geworden war.

Ran richtete sich auf. Wieder waren sie dicht beieinander.

Auch Ran wurde rot. Sie atmete ein, wollte etwas sagen, doch sie schloss ihren Mund, den sie gerade noch geöffnet hatte, um zu sprechen.

Shinichi lächelte bloß. Es war genau der Moment, den er Sonoko erklärt hatte.

Ran wollte sich gerade umdrehen, als Shinichi sie fest hielt und ihr Gesicht zu sich zog.

Ran konnte gar nicht glauben, was jetzt gerade passierte und wollte ihren Augen nicht trauen.

Er sah ihr tief in die Augen. Sie waren sich so nah.

„Ran, ich...“ fing er an. Er sah ihr tief in die Augen und hielt ihr Gesicht fest, damit sie nicht ausweichen konnte. „Ran, ich war noch nie so glücklich in meinem eigenen Körper zu sein.“ sagte Shinichi nur, als er sie leidenschaftlich küsste.

Er wollte keine großen Reden schwingen, sonst wäre der Moment, der so magisch war, verschunden.

Ran konnte nicht glauben, was gerade passierte. Sie war unglaublich froh darüber, in ihrem Körper zu sein, aber noch glücklicher stimmte sie die Tatsache, dass Shinichi sie endlich küsste. Eigentlich hätte sie auch den ersten Schritt tun können, doch sie war zu schüchtern.

Aber nun war es endlich passiert.

Shinichi löste sich von Ran.

„Shinichi...“ flüsterte Ran und sah ihm in die Augen. Ihre leuchtend blauen Augen machten Shinichi sprachlos. „Ich wollte dir schon so lange sagen, was ich für dich empfinde. Aber...Ich hab mich nie getraut.“

„Dann ist jetzt der perfekte Moment dafür.“ er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und Ran lächelte ihn an.

„Ich liebe dich, Shinichi.“

„Ich dich auch, Ran.“

Während Ran und Shinichi sich weiterhin küssten und weiter das Gefühl genossen, dass sie spürten, lief die Uhr wieder normal im Uhrzeigersinn.

Das regelmäßige Ticken der Uhr nahmen die beiden gar nicht wahr. Sie waren nur auf sich und ihren Partner fixiert.

Eine kleine Feder, die an Shinichis Fenster hängen geblieben war, flog plötzlich davon.

Sie schwebte durch die Luft und ließ sich im Wind treiben. Bis zur großen Turmuhr, die um die Mittagsstunde schlug.

Die Feder blieb am großen Zeiger hängen und konnte sich nicht losreißen. Sie würde dort wohl bleiben, bis etwas kommen würde, was diese losreißen würde. Doch bis dahin würde viel Zeit vergehen...
 

Ein Tag des es in sich hat.

24 Stunden aus einem anderen Blickwinkel.

Ran und Shinichi hatten erfolgreich den Tag im Körper des anderen überlebt. Und durch dieses Ereignis haben sie endlich zu einander gefunden.

Was danach passierte, stand in den Sternen. Man würde es vielleicht erfahren. Irgendwann.

Doch was jetzt zählte, war die Tatsache, dass dieser Tag nun endlich zu Ende war. Sie haben erkannt, dass das Leben des anderen in seinen Einzelheiten schwer sein konnte, wenn man nicht die Person war, für die es eigentlich vorgesehen war.

Sie würden dieses Ereignis immer im Kopf behalten. Nicht vergessen und sich immer dran erinnern, wie sie die Liebe einander gestanden.

Darauf bauten sie nun auf. Auf ein einzigartiges Erlebnis, dass sie immer verbinden wird. Wer konnte denn schon von sich behaupten, er hätte den Körper getauscht?
 

Es war einzigartig. Und das würde es auch immer blieben...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uuuuund das war das erste Kapitel von 'Austauschbar' ^^

Obwohl es vielleicht auf den ersten Blick aussieht, als wäre es nur ein billiger Abklatsch von Freaky Friday, möchte ich noch sagen, dass ich mir ziemlich viel Mühe meine FFs, insbesondere diese, zu schreiben.

Bei meinen FFs werdet ihr nur vollen Einsatz sehen ^^

Ich hoffe, euch hat das erste Kapitel gefallen ^^

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^^

Als nächstes wird Klausur geschrieben...Und das nicht nur bei Protagonisten...Ich haben ebenfalls welchen xD
*Mist*

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^^

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein eindeutig zweideutiges Erlebnis für die beiden *fett grins*

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^^

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir herzlich leid, wenn ich bei auf Kommentare und Mails nicht geantwortet habe...Ich war seit langer Zeit nicht mehr online und habe unter anderem Marathon geschrieben. ^^

Hauptsächlich für eine FF auf FF.de und auch für diese...Austauschbar. ^^
Tut mich echt sorry, wenn ich nicht zurück geschrieben habe. ^^

Jedenfalls...mein Geburtstag, euer Glück: Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. :D

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Schlussendlich möchte ich euch noch danken, dass ihr der FF treu geblieben seid...Zumindest die, die sie noch lesen. xD
Das letzte Kapitel, ihr wisst ja, habe ich bereits gesagt. :D

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das letzte Kapitel ist nun oben.
Und damit ist eine weitere Story von mir abgeschlossen. Fast ein Jahr für 10 Kapitel...Oh Gott, bin ich schlecht. O.O
Naja, aber ich hoffe, ich konnte euch mit dieser FF begeistern.

Dazu gibts noch eine besondere Anmerkung.
Zum Ende hin habt ihr es vielleicht ein wenig gemerkt, oder auch nicht, aber eventuell plane ich eine Fortsetzung für Austauschbar. Allerdings würde ich mich sehr darüber freuen zu wissen, ob jemand einen Wunsch hat, wen man tauschen lassen kann. Bis zum 30.03.15 gebe ich euch Zeit mit eure Ideen zu schreiben.

-Wer soll die Körper tauchen?
-Wie könnte es passieren? (Stichworte können auch gut helfen.)
-Was könnten für Alltagsprobleme auftauchen?

Das sind die drei Hauptfragen. Vielleicht kommt euch ja etwas in den Sinn. Oder auch nicht.
Über Ideen würde ich mich sehr freuen.
Und vielleicht auch über Empfehlungen. ;D

Ich danke euch, fleißige Reviewschreiber und Leser! Ich freu mich so. O(≧∇≦)O

Also dann!
LG Co.Okie Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  Kaninchensklave
2015-03-24T20:58:05+00:00 24.03.2015 21:58
ein Tolles Ende

Endlich ist es mit dem Körpertausch vorbei und sie haben in Ihren
Körpern endlich Ihren gefühlen nach gegeben und ich will gar nicht wissen
was wohl in der Nacht von Samstag auf sonntag passiert wohl das
was sich sonoko mit Makoto erhofft xD

GVLG
Von:  Jooosiii
2015-03-24T20:15:34+00:00 24.03.2015 21:15
Ich fand deine Story sooo toll..schade, dass sie jetzt zu Ende ist :/
Aber eine Fortsetzung wäre echt cool..vielleicht mit Heiji und Kazuha oder so...ich fände es voll interessant, zu lesen, wie sich die beiden im Körper des anderen so machen...besonders da sie immer streiten und alles :D
Du kannst ja mal darüber nachdenken...
Glg Josi
Von:  Kaninchensklave
2015-03-03T20:42:38+00:00 03.03.2015 21:42
ein Klasse Kap

ich lach mich echt schlapp erst muss Ran einen Fall läsen in Shinichis Körper
dann erfährt sie das Shinichi in si verleibt ist und sie total verliebt angesehen hat

dazu kommt das sie wohl am Nächsten Tag in Ihrem Körper ist und
das sie nun Shinichi endgültig an Ihrer seite hat

Oh Mann Shinran
hat es mit Sonoko auch nciht gerade einfachen und muss jetzt wohl eine Moden Show über sihc ergehen lassen
aber Ihm wäre wohl sein Eigener Körper leiber wobei Ran die mOdenshoe abzeiht ;)

ja eindeutig Megurre ist einfahc zu Faul geworden um die Fälle slebst zu lösen xD

GVLG
Von:  shinran
2015-02-10T17:31:04+00:00 10.02.2015 18:31
Ich hqbs mir das zweite mal durchgelesen und ich finde es immer noch klasse ^^ Arme Ran jetzt musste sie Shinichi's körper auf diese weise erkunden -.- Das sich Shinichi in Rans körper versteckt und das schon aus Reflex passierte heißt das die situation schon öfters passiert sein muss und das macht mich ziemlich glücklich (frag mich nicht warum)
Ich bin gespannt was Sonoko mit Ran machen will :D
Und den mordfall den Ran lösen muss ach ich wünschte die nächsten.kapitel wären schon da ^^ hoffentlich hat sich was von Shinichi auf Ran abgefärbt. Und ich hoffe das nicht kogoros gene aus Ran hervortreten ^^
Bis bald
Mfg Shinran
Von:  Yu-chaan
2015-01-25T21:19:31+00:00 25.01.2015 22:19
Ein echt cooles Kapitel :)

Freu mich auf weitere

LG Yu-chaan
Von:  ViGaMi
2014-12-29T16:13:03+00:00 29.12.2014 17:13
och neeeeeeeee, die person, welche verurteilt wird, tut mir schon jetzt leid... waaaaaah
Von:  Sakuran
2014-12-28T21:29:38+00:00 28.12.2014 22:29
"Ran ermahnte sich für den Gedanken, dass an ihn dachte, wie er riechen würde, wenn sie..."

HAHAHAHAHAHAHAHA....ich musste so lachen. Tja an sowas denken Mädchen halt. Wie niedlich die Szene unter der Dusche. Ich bin so gespannt wie es weiter geht zwischen den beiden. Aber eines muss ich sagen, wenn beide so verliebt ineinander sind, dann sollten sie etwas netter zueinander sein. An den meisten Stellen gehen sie ziemlich ruppig und bösartig miteinander um. Ich bin gespannt und freue mich auf die Fortsetzung.
Von:  Sakuran
2014-12-28T20:57:18+00:00 28.12.2014 21:57
Sehr süß wie Ran darüber nachdachte, dass sie ihn oben Ohne sehen wollte. Ich finde es gut auch mal aus weiblicher Sicht darzustellen, dass auch Frauen solche Gedanken haben und nicht nur Männer die "Perverslinge" sind ;-) Finde ich super und weiter geht's mit dem lesen ^.^
Von:  Sakuran
2014-12-28T20:45:48+00:00 28.12.2014 21:45
Ach wie süß...ist aber eine peinliche Situation zusammen auf die Toilette zu gehen. Irgendwie haben sie dann doch geschafft. Ich lese jetzt weiter und hoffe, dass es noch ein bisschen romantisch zwischen den beiden wird. Ansonsten finde ich die Idee gut...der arme Shinichi...erst im Körper eines Kindes und jetzt im Körper einer Frau....schrecklich XD
Von:  Kaninchensklave
2014-12-25T19:57:47+00:00 25.12.2014 20:57
ein Tolles Kap

nun das  Ihre Maskerade aufgeflogen war musste ja so kommen wenn sich Ran
auch mehr wie ein Mädchen in Shinichis Körper verhält
aber was solls denn jetzt wird es erst richtig klasse mit dem Mordfall
man kann nur hoffen das Ran die sache durchschaut auch wenn die sache
wohl erst fast in die Hose gehen muss ;)

GVLG


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