Freundschaftsbande.
08. Juli 2010
Sie keuchte erstickt, als er ihren Hals mit heißen Küssen benetzte und seine Hand an ihre empfindlichsten Stellen wandern ließ. Mit kreisenden Bewegungen verwöhnte er sie, wanderte von ihrem Hals zu ihrem Mund, um ihn mit seinen Lippen zu versiegeln.
Sie blinzelte leicht und sah wie seine blonden Haare im Mondschein golden schimmerten.
Wie sehr hatte sie sich diesen Moment herbeigesehnt? Wollte ihm nah sein, ihn küssen, berührten und ihm einfach zeigen, dass die beiden ein tiefes Band miteinander verband, das im Schein der Vergangenheit immer stets verborgen blieb.
Sehnsüchtig presste sie ihren Körper noch dichter an seinen, als er sie plötzlich sanft aufs Bett drückte und von ihr abließ.
Er atmete unregelmäßig und sie konnte seinen lustverschleierten Blick auf ihrer Haut deutlich spüren, als er sich sein eigenes Shirt über den Kopf zog und seine stramme Brust vor ihr präsentierte.
Ihr Herz pochte wie wild gegen ihre Brust, als er mit seiner Hand ihr Kleid hochraffte und es ihr über den Kopf zog.
Achtlos warf er es zu Boden und saß lediglich nur in Jeans vor ihr.
Im Rausch des Alkohols wurde sie mutiger, setzte sich ebenfalls auf und griff sofort nach seinem Gürtel, um ihn zügig zu öffnen.
Ihre Lippen trafen wieder aufeinander, als ein leidenschaftliches Gefecht entbrannte und sie den störenden Kopf seiner Hose mit ihren geschickten Fingern löste.
Sie zog mit einer ruppigen Bewegung am Saum seiner Jeans, sodass er sofort verstand, was sie von ihm wollte.
Ohne einen weiteren Moment zu warten, unterbrach er ihren leidenschaftlichen Kuss, zog sich seine Hose und Boxershorts aus, während sie sich von ihrer Unterwäsche trennte.
Völlig nackt fanden sie sich in ihrem Bett wieder, musterten sich mit begierigen Blicken, wohl wissend möglicherweise einen großen Fehler zu begehen.
Doch ihr war es egal. Es war egal, dass er der beste Freund ihres Exs war. Dass er mit dessen Schwester rumgeknutscht hatte und wohl mehr Frauen unter sich liegen hatte, als sie zählen konnte.
Für sie zählte nur dieser Moment, der ihr ihre Sinne komplett raubte.
Gierig presst sie sich ihm entgehen, massierte ihn wohntuend und bemerkte, dass er bereit für sie war.
Ohne eine Reaktion von ihm abzuwarten, kletterte sie auf seinen Schoss und senkte bedacht ihr Becken. Als sie sich miteinander verbanden, spürte sie Vertrautheit, Leidenschaft und pure Liebe, die völlig im Einklang miteinander standen.
Erregt stöhnte sie auf, als sie sich rhythmisch zusammen bewegten und ihren Gefühlen hingaben.
Schweißgebadet erwachte Sora und setzte sich ruckartig auf. Ihre Kehle war staubtrocken und ihr Magen schien mal wieder zu rebellieren.
Ihr Herz schlug schnell gegen ihre Brust und ihr Puls pochte hörbar. Sie presste fest die Lippen aufeinander und konnte nicht fassen, dass sich ihr dieser besondere Abend schon wieder ins Gedächtnis geschlichen hatte.
Sora hatte ihr Bestes versucht, alles zu vergessen, was in den letzten Wochen in ihrem Leben passiert war.
Sie konnte sich gar nicht erklären, wie es überhaupt so weit gekommen war. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass alles noch komplizierter werden würde, als es ohne hin schon war.
Dabei hing alles an einer Entscheidung. Einer Entscheidung, die sie bewusst getroffen hatte und nicht auf überhöhten Alkoholkonsum schieben konnte. Sie hatte sich von ihren Gefühlen verleiten lassen und eine große Dummheit begangen.
Es begann relativ harmlos, direkt nach dem Konzert von Matt.
Nachdem er sich von seinen kreischenden Fans loseisen konnte, gesellte er sich zu ihnen. Zwar war die Situation immer noch angespannt, doch man merkte, dass Tai und Matt sich ausgesprochen hatten.
Je später es wurde, umso mehr Alkohol floss. Doch Sora hatte zurückgehalten und sich etwas zurückgezogen, da sie weder mit Taichi noch mit Yamato reden wollte. Tai war sie nach der gemeinsamen Nacht immer noch aus dem Weg gegangen, während sie mit Matt seit ihrem Streit kein Wort mehr gewechselt hatte.
Nie im Traum hatte sie daran geglaubt, dass dieser Abend eine ganz andere Richtung einschlagen würde. Doch ein gut angeheiterter Yamato entdeckte sie mitten im Sand sitzend und nachdenklich in die Ferne stierend. Sie wusste gar nicht mehr, wer dieses Gespräch begonnen hatte, doch er hatte sich einfach neben ihr niedergelassen. Es folgte eine merkwürdige Einstiegkonversation, die nach ein paar Drinks immer heiterer wurde, auch wenn sie kaum etwas getrunken hatte. Es war viel mehr das innige Gefühl das sich zwischen ihnen aufgebaut hatte und Sora sogar vergessen ließ, weshalb sie so böse auf ihn gewesen war.
Immer mehr hatte sie sich in seinen meerblauen Augen verloren und willigte nur zu gern ein, als er anbot sie zum Wohnheim zurückzubringen. Den Rest hatte sie schon vor Stunden aus den Augen verloren gehabt.
Doch der Abend endete genauso, wie sie es in ihrem Traum vor Augen hatte. Leidenschaftliche Küsse, begierige Blicke, heiße innige Momente, die ihre Wangen zum Glühen brachten.
Allerdings war all das eine Illusion für eine Nacht, die stetig vor ihrem inneren Auge erschien und ihr zeigte, wie dumm sie doch gewesen war.
Natürlich war es nur Sex. Was sollte es für Matt auch anderes gewesen sein? Dachte sie ernsthaft, er würde sie anders behandeln, nur weil sie miteinander befreundet waren? Schließlich hatte er sich ja auch an Mimi heran gemacht und wahrscheinlich hatte er nur auf einen schwachen Moment ihrerseits gewartet.
Sie war nur eine weitere Trophäe, die er endlich abhaken konnte, denn als sie am nächsten Morgen aufwachte, war er weggewesen.
Nichts deutete daraufhin das er je da gewesen war. Es blieb nur die schmerzliche Erinnerung.
Schwerfällig kämpfte sich Sora aus dem Bett und hielt ihre Hände krampfhaft vor dem Bauch zusammen, da es ihr mal wieder übel wurde.
In letzter Zeit war ihr oft schlecht, besonders morgens, aber auch mitten in der Nacht wurde sie von ihrer Übelkeit aus dem Bett getrieben. Mit zitternden Fingern griff sie nach dem Glas Wasser, das sich auf ihrem Nachtisch befand.
Sie nahm einen großzügigen Schluck und versuchte somit den ekligen Geschmack, der sich in ihrem Mund gebildet hatte, hinunter zu spülen. Doch die Kohlensäure heizte ihre Übelkeit an, sodass sie es gerade noch so schaffte das Glas wieder auf dem Nachtisch zu platzieren, um dann geradewegs zur Toilette zu stürmen.
Sie riss die Tür auf und kniete sich würgend über den Klodeckel. Sie schnappte nach Luft, während sich der beißende Geschmack ihres Abendessens in ihrem Mund verteilte.
Erschöpft sackte sie vor dem Klo zusammen und stützte sich ein wenig ab, bevor sie sich den Mund mit der Hand abwichen konnte.
„Was ist nur los mit mir?“, fragte sie sich selbst und blieb einen kurzen Moment benommen sitzen, bevor sie sich dazu bewegen konnte aufzustehen und ihren Mund auszuspülen.
Schwerfällig schritt sie zum Waschbecken und ließ das kühle Wasser über ihre Handgelenke laufen.
Danach nahm sie etwas Wasser auf, um es sich ins Gesicht zu spitzen. Das kühle Nass erfrischte ihre Sinne und ließ sie etwas runterkommen. Wahrscheinlich hatte sie sich eine Magen-Darm-Grippe eingefangen, oder bekam schlicht und ergreifend eine Sommergrippe.
Sora presste die Lippen aufeinander, als sie ihr fahles Gesicht in Spiegel betrachtete. Mit ihren schlanken Fingern fuhr sie über ihre blasse Haut und bemerkte erst jetzt wie fertig sie aussah.
Ihr schien alles zu viel zu werden.
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Sie tapste aus dem Badezimmer und machte gerade das Licht aus, als sie Taichi leise aufstöhnen hörte.
Mimi presste die Lippen aufeinander, ging auf ihn zu und beugte sich zu ihm hinunter.
„Du weißt schon, dass du auch bei mir im Bett schlafen kannst“, meinte sie fürsorglich, nachdem sie festgestellt hatte, dass er immer noch wach lag.
Taichi richtete sich auf und drehte sich seiner Schwester zu, die mit dem Rücken zu ihm in ihrem Bett lag und seelenruhig zu schlafen schien.
Er hatte es sich auf dem Boden vor ihrem Bett bequem gemacht, auch wenn er nicht den Eindruck machte, dass es sonderlich gemütlich war.
„Ich…“, er zögerte und wandte den Blick von Mimi, da er anscheinend nicht wusste, was er über all das sagen sollte.
Nachdem Yolei völlig aufgebracht bei ihnen angekommen war, kam eins zum anderen und Mimi konnte nicht fassen, dass sich dieser wundervolle Abend zum Alptraum entwickelte.
Takeru hatte wie wild auf Michael eingedroschen und konnte nur schwerfällig von Ken und Davis zurückgehalten werden.
Als sie auch noch mit Taichi und Yolei im Gepäck auftaucht war, eskalierte die Situation zusehends.
Michael war außer sich vor Wut und scheute es auch nicht seine Abneigung gegenüber Taichi zum Ausdruck zu bringen.
Anscheinend hatte er die beiden auf dem Fest gesehen und das in einer eindeutigen Position, worauf seine Wortwahl schließen ließ.
Seine wüsten Beschimpfungen richteten sich irgendwann auch gegen Mimi und sprangen wirr zwischen ihr und Hikari hin und her.
Mimi bezeichnete er als Schlampe, die bei dem nächstbesten Kerl einfach so die Beine breit machte, während er zu Kari weitaus schlimmere Sachen sagte, an die Mimi gar nicht mehr denken wollte.
Tai sah daraufhin rot, hatte ihn schon am Kragen gepackt und drohte ihm ebenfalls eine zu verpassen, als sich Mimi dazwischenwarf und das Schlimmste wahrscheinlich damit verhinderte.
Carter hatte daraufhin Michael gepackt und vom Festgelände gezogen, während eine völlig verstörte Kari in Wallace Armen lag und kaum im Stande war einen ordentlichen Satz auf die Beine zu stellen.
Gemeinsam standen sie noch eine Zeitlang zusammen, während Takeru versuchte etwas Licht ins Dunkele zu bringen. Doch Kari schluchzte noch heftiger, weshalb Mimi sich dazu entschloss, sie zurück ins Hotel zu bringen.
Taichi, der bereits relativ viel mitbekommen hatte, stand unter Schock, konnte sich aber nicht davon abbringen lassen sie zu begleiten.
Und hier stand sie nun, direkt vor ihm, wohlwissend, dass sie darüber sprechen mussten.
„Der Boden ist sicher unbequem…“, stellte Mimi leise fest und versuchte insgeheim herauszufinden, ob er auch böse auf sie war.
Er hatte nichts dergleichen zu ihr gesagt, aber dennoch spürte sie, dass etwas zwischen ihnen stand, das vor wenigen Stunden nicht der Fall war. Sie hatte gehofft, dass sie ihre Angelegenheiten endlich in den Griff bekämen, schließlich waren sie sich in letzter Zeit so nahe gekommen, dass sie einen Streit mit ihm einfach nicht verkraften konnte.
„Das ist schon in Ordnung. Ich möchte gerne in ihrer Nähe sein“, antwortete er, wirkte aber recht unterkühlt auf sie.
Mimi seufzte nur und fuhr sich mit den Fingerspitzen durch ihre langen Haare. Gut, wenn er es nicht anders haben wollte…dann kam sie eben zu ihm.
Sie wandte sich von ihm ab und ging mit schnellen Schritten zu ihrem Bett, schnappte sich ihr Kissen und ihre Decke, als sie wieder vor ihm erschien.
Sie ging in die Knie, warf ihr Kissen neben seins und ließ sich direkt neben ihm nieder. Überrascht beäugte Taichi sie und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Was soll das denn?“
„Na, wenn du nicht zu mir kommst, komme ich eben zu dir“, antwortete sie wie selbstverständlich und schüttelte ihr Kissen auf, bevor sie ihren Kopf darauf bettete. Der Boden war wirklich sehr hart und sie wusste beim besten Willen nicht, wie sie heute Nacht nur ein Auge zu bekommen sollte.
„Das ist doch viel zu unbequem für dich“, stellte Taichi nüchtern fest und stütze seinen Kopf auf seiner Handfläche ab. Er wanderte mit seinem Blick über ihren zierlichen Körper und musterte sie nachdenklich.
„Wie lange wusstest du es schon?“, fragte er auf einmal und war ungewöhnlich ruhig, was Mimi beunruhigte.
Sie drehte sich auf den Rücken, starrte zur Decke und spiele auffällig an ihren Fingern.
„Ich habe in ihrer Tasche ein Ultraschallbild gefunden. Natürlich habe ich sie darauf angesprochen und ihr versucht irgendwie zu helfen, aber…“
Ihre Stimme brach ab, als sie realisierte, was Kari alles durchmachen musste. Dass sie die Wahrheit nicht gesehen hatte, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt war.
„Sie hat mir nie gesagt, was damals genau vorgefallen war und das mit Michael wusste ich auch erst seit kurzem. Deswegen hatten wir uns auch so sehr gestritten. Auch von der Fehlgeburt wusste ich nichts, bis Wallace sie dazu gedrängt hat, es mir zu sagen. Zu mir hat sie immer gesagt, sie hätte es wegmachen lassen, obwohl ich schon immer gedacht hatte, dass das Verhalten gar nicht zu ihr passt. Schließlich liebt sie doch Kinder über alles“, murmelte sie immer leiser werdend und kämpfte mit ihren eigenen Emotionen, die sie übermannten.
Sie presste die Lippen fest aufeinander und unterdrückte ein leises Wimmern, dass ihrer Kehle entwich.
Michael hatte nicht nur Kari sehr wehgetan, sondern auch ihr. Es gab mal eine Zeit in der sie ihn geliebt hatte und gerne ihre Zukunft mit ihm geplant hätte, auch wenn Taichi immer in ihrem Hinterkopf spuckte. Er hatte sie mehrfach betrogen, gab ihr oft das Gefühl wertlos zu sein, sodass sie sich irgendwann selbst einredete.
Plötzlich spürte sie Taichis Arm unter der Decke ihren Bauch entlang fahren. Sie sah zu ihm auf und erkannte, dass er sich über sie gebeugt hatte und sie dichter an sie heran zog.
„Dich trifft beim besten Willen keine Schuld. Wie oft habe ich mit Kari geskyped und nicht gemerkt, wie schlecht es ihr ging. Ich hätte es merken müssen, besonders nachdem sie sich immer unregelmäßiger bei mir gemeldet hatte. Aber ich hatte mir eingeredet, dass sie erwachsen ist und gut auf sich selbst aufpassen kann. Keiner konnte ahnen, dass es so eskaliert, weder du noch ich.“
Zärtlich fuhr er über ihre Wange und trocknete ihre aufkommenden Tränen.
Sein Blick war so liebevoll, dass sie sich ich in seinen Augen allmählich verlor. Die Wut und der Ärger schienen verschwunden zu sein, zurückblieb die Gewissheit, dass sie etwas tun mussten.
Es half nichts, auf Michael loszugehen, ihn wild zu beschimpfen und ihm das Vergangene vorzuhalten. Man konnte es nicht mehr ändern. Das Baby existierte nicht mehr und Kari musste lernen, mit dem Schmerz zurecht zu kommen.
Doch das schaffte sie nicht allein. Deswegen wollte Mimi ihr beistehen.
„Was wird eigentlich aus uns?“, fragte Tai plötzlich, unterbrach seine liebevollen Bewegungen und sah sie unvermittelt an.
Erwartungsvoll schaute er auf sie hinab und trotz der Dunkelheit konnte sie ein leuchtendes Schimmern in seinen Augen erkennen.
Sie setzte sich ein wenig auf und fuhr ihm einige Haarsträhnen seiner wilden Mähne aus dem Gesicht.
„Ich weiß nicht, ich weiß nur was mein Herz mir sagt“, raunte sie und ergriff seine Hand, um sie zu ihrem Brustkorb zu führen.
Wild pochte es gegen ihre Brust, als sie seine Hand dagegen pressen spürte.
Er lächelte leicht, nahm seine Hand von ihrer Brust und führe ihre an seine. Auch sein Herz schlug schnell und gleichmäßig gegen ihre Hand und sie wusste genau, wie sie diese Geste zu deuten hatte.
Sie wanderte mit ihrer Hand hoch zu seinem Nacken, ließ sich nach hinten fallen und zog ihn automatisch nach unten, sodass er über ihr lag.
Ein intensiver Blickwechsel folgte, als er seine Lippen auf ihre legte.
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Er befüllte sich ein Glas Milch und setzte sich an den Küchentisch. Verzweifelt fuhr er sich über sein Gesicht und zuckte zusammen, als er mit den Fingern über seine Platzwunde strich, die Ken notdürftig verarztet hatte.
„Du kannst wohl auch nicht schlafen“, ertönte plötzlich eine Stimme und TK schreckte zusammen.
Er blickte auf und sah in Davis Gesicht, der ihm ein müdes Lächeln schenkte.
Wortlos setzte er sich ihm gegenüber und schwieg für einen kurzen Moment, als er letztlich doch das Wort ergriff.
„Wie lange wusstest du es schon?“, hakte er nach und musterte ihn interessiert.
TKs Gesicht verfinsterte sich etwas, als die Worte von Michael in seinem Kopf wiederhallten. Er hatte Kari als Schlampe bezeichnet, obwohl er etwas getan hatte, wofür er ins Gefängnis gehörte.
„Seit zwei Wochen, ungefähr. Ich hatte sie doch mit zu uns nach Hause gebracht und da hat sie es mir erzählt. Ich habe sogar das Ultraschallbild gesehen“, erinnerte er sich zurück.
„Denkst du, dass dieser Kerl eine Strafe bekommt? Er kann doch nicht…“
Davis Stimme brach automatisch ab, da es ihm unangenehm war, darüber zu sprechen.
Vor wenigen Stunden hatte er Kari praktisch noch gehasst, sie dafür verurteilt, ihn so verletzt zu haben, obwohl sie sich dafür entschuldigt hatte. Und jetzt? Jetzt hatte sich alles geändert.
Takeru konnte immer noch nicht fassen, was Michael getan hatte und das er auch noch so blöd war, es Kari und Wallace unter die Nase zu reiben.
Allein die Geschichte rund um die Schwangerschaft hatte Kari belastet und jetzt kam raus, dass Michael an allem schuld war.
Takeru war froh, dass Tai es nicht mitbekommen hatte, da er ihn sicher dafür umgebracht hätte. Doch jetzt befand er sich in einer Situation, mit der er nicht umgehen konnte.
Sollte er es Taichi erzählen? Wie ging es Kari, die danach komplett zusammengebrochen war?
Er musste doch irgendetwas tun, Michael durfte damit nicht durchkommen.
Der Blonde fing Davis mitleidigen Blick auf, konnte aber auf seine Frage keine Antwort geben.
Schließlich waren nur Kari, Wallace, Michael und sein Freund dabei gewesen, als er es zugegeben hatte.
Hier stand es ganz klar, Aussage gegen Aussage. Michaels Freund würde sicher nicht freiwillig zugeben, dass Kari von ihm Drogen bekommen hatte, um lockerer zu werden.
Doch sie war damals nicht Herr ihrer Sinne gewesen, hatte sich sicher nur auf ihn eingelassen, weil er ihr etwas ins Glas gekippt hatte.
Was sollte er jedoch mit diesen Informationen anfangen? Zur Polizei gehen? Er könnte wetten, dass Michael sicher auf dem schnellsten Weg das Land verlassen würde.
Aber es musste doch eine Möglichkeit geben, doch zurzeit wusste er nicht welche.
Er seufzte resigniert und blickte zu Davis.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, beantwortete er seine Frage zögerlich.
Alles was er wusste, war das er für Hikari da sein würde.
Fortsetzung folgt...