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Der Meteorit

von

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Verschwunden

Das metallene Geräusch dringt in das Ohr der Archäologin, als sich der Schlüssel im Schloss der Tür umdreht und sie von der Außenwelt abschneidet. Langsam öffnet sie die Augen und findet sich mit Seestein gefesselt am Boden wieder. Der harte Stein unter ihrem Kopf ist kalt und trocken.

„W-Wo bin ich?“ fragt sie in die Dunkelheit. Ein dünner Lichtspalt zwischen Tür und Boden zeigt ihr das künstliche Licht auf der anderen Seite.

„Bist du aufgewacht, Schwester?“ eine leise Kinderstimme dringt in Robins Ohr, sodass sie sich aufrichtet und sich in der Schwärze umsieht. Nach einer Weile erkennt sie die Umrisse unbekannter Gestalten. Ein kleiner Junge geht auf sie zu. Auch er ist hinter dem Rücken gefesselt, doch die Beine sind frei.

„Du bist unter der Erde. Auf Gelarin, “ antwortet der Junge auf Robins Frage. Die Archäologin lehnt sich an die steinerne Wand an. Es riecht nach Erde und Blut.

„Seid ihr etwa die Bewohner dieser Insel?“ fragt sie mit einem leichten Lächeln.

„Ja. Aber wir sind hier nur zu fünft. Die anderen werden bestimmt woanders gefangen gehalten. Du bist gerade eben hier reingebracht worden. Geht es dir gut?“ das Kind macht einen Schritt auf die Piratin zu und blickt sie traurig an. Robin mustert den Raum. Die anderen Menschen scheinen sehr erschöpft zu sein. Sie liegen mit halb geschlossenen Augen auf dem Boden. Zwei von ihnen schlafen sogar und atmen schwer.

„Danke. Es geht schon…Was ist hier nur geschehen?“ fragt sie mehr zu sich selbst, als zu ihrem jungen Zuhörer. Der Junge schüttelt langsam den Kopf. Seine dünnen, dunkelbraunen Haare bewegen sich etwas und fallen ihm ins Gesicht. Das schwache Licht blitzt auf einmal in seinen Augen auf, als die erste Träne seine Wangen runterläuft. Mit der Schulter wischt er sie sich aus seinem Gesicht und zieht die Nase hoch.

„W-Wir wurden überfallen. D-Dieser Stein, der vom Himmel gefallen ist, hat unsere Stadt zerstört und viele Menschen verletzt. Unsere Häuser sind zusammengefallen und wir konnten nirgendwo mehr schlafen. Doch dann kam die Marine und hat uns gerettet! Sie haben uns gesund gemacht und geholfen, unsere Stadt wieder aufzubauen. Wir waren so glücklich…“ seine Stimme wird immer leiser und verstummt nun ganz. Er schaut bedrückt auf seine Füße. Eine weitere Träne sucht sich ihren Weg auf die Nasenspitze des Jungen und fällt schließlich lautlos auf den Boden.

„Was ist dann passiert?“ Robin beugt sich etwas herunter. Ihre Neugier hat sie erfasst. Sie muss unbedingt wissen, was hier vor sich geht. Hat es etwa mit dem Meteoriten zu tun?

„Dann ist auf einem diese Truppe aufgetaucht. Sie haben uns angegriffen, obwohl einige sogar einen Kittel anhaben. Ich glaube, sie waren Ärzte, oder so was ähnliches. Sie haben nichts gesagt, sondern uns einfach angegriffen. Die Marine hat noch versucht, uns zu helfen, doch wir wurden alle geschnappt und verschleppt. Wir sind jetzt in den…“ der Junge beißt sich auf die Unterlippe und überlegt.

„Katakomben. Wir befinden uns in einem Untergrundverließ, das unsere Vorfahren erbaut haben, um ihre Feinde hier einzusperren, “ die Stimme der jungen Frau klingt sehr leise und Robin muss sich anstrengen, um sie verstehen zu können. Verständnisvoll nickt Robin ihr zu.

„Das tut mir Leid. Es muss schrecklich gewesen sein, “

„Aber warum bist du denn hier, Schwester?“ fragt der Junge wieder mit voller Stimme. Robin blickt nachdenklich zur Tür. Die Erinnerungen kehren langsam zurück.

„Da war ein Mann… Er war sehr groß und ganz in schwarz gekleidet…“

„Diese Menschen, die uns gefangen genommen haben, sind alle in schwarz gekleidet. Außer die mit den Kitteln!“

„Ich mache mir Sorgen um Shita… Sie ist ganz alleine da draußen…“ murmelt die Frau erschöpft. Robin sieht sie verwundert an.

„Sie schafft das bestimmt! Sie ist schließlich meine kleine Schwester!“

„Wen meinst du?“ fragt Robin den Jungen, der jetzt aufgebracht zu der Frau schaut und dann wieder zu ihr. Es ist zu dunkel, um erkennen zu können, ob er wütend oder traurig ist.

„Meine Schwester Shita hat während des Angriffes geschlafen, sodass sie nicht entdeckt wurde. Doch jetzt irrt sie bestimmt alleine im Wald rum und weiß nicht, wo wir sind, “

„Vielleicht findet sie meine Freunde, “ überlegt die Archäologin und bekommt nun die volle Aufmerksamkeit im Raum. Die anderen Leute werden hellhörig und richten sich ungeschickt auf.

„Freunde?“ überrascht blickt der Junge auf. Mit hoffenden Augen schaut er Robin direkt in die Augen.

„Ja. Wir sind auf diese Insel gekommen, weil unser Käpt’n diesen Meteoriten sehen wollte. Wir wurden zwar getrennt, doch ich bin mir sicher, dass sie mich bald suchen werden. Sie sind sehr stark und werden uns bestimmt retten, “ mit einem sanften Lächeln blickt sie in die Runde. Die Menschen fangen an zu schluchzen und sehen sie mit unendlicher Dankbarkeit an.

„Wie ist dein Name?“ fragt die Frau mit zittriger Stimme.

„Nico Robin, “

„Vielen Dank, Robin. Ich bin so froh!“

„Ich heiße Riku! “ ruft der Junge fröhlich und lächelt die Archäologin warm an.
 

Zur selben Zeit suchen noch immer zwei Streithähne nach den drei Waffen des grünhaarigen Schwertkämpfers. Der Koch seufzt einmal genervt auf, als er den nun gefühlt hundertsten Busch durchsucht, ohne auch nur eines der Schwerter zu entdecken.

„Wenn das so weiter geht, finden wir deine Zahnstocher vielleicht in 3 Jahren. Die könnten überall sein!“

„Weniger Quatschen, mehr Suchen, Kochlöffel!“

„Hm?! Ich hab mich wohl verhört! Schließlich suchen wir hier DEINE Schwerter. Du kannst froh sein, dass du mich gefunden hast, “

„Tse. Als ob du mir eine große Hilfe bist!“

„Wenigstens weiß ich noch, wo ich gelandet bin! Mit deinem Orientierungssinn haben wir uns total verlaufen! Wir haben ja noch nicht einmal die anderen gesehen! Dämlicher Spinatkopf!“

„Du kannst sie ja gerne suchen, bescheuerte Parallel-Augenbraue!“

„Ja! Vielleicht sollte ich das wirklich, Säbelrassler!“

„Mach doch! Ich halte dich bestimmt nicht auf!!“

„Du kl-“

„AHHHH!!!!“

„Hm?!“ Zorro und Sanji bleiben verwundert stehen. Sie senken die Fäuste und blicken durch das Dickicht.

„Wer war das?“ fragt Zorro ernst.

„Klang wie ein Kind. Komm!“ der Smutje schnappt sich den Unterarm seines Lieblingsfeindes und zieht ihn durch das Unterholz.
 

„NEIN! Lass mich los!! Ich will nicht!!!“ die panischen Schreie des kleinen Mädchens schrillen in den Ohren des großen Wissenschaftlers. Sein weißer Kittel wird durch den Wind an seinen Rücken gedrückt. Das Kind kämpft in seinen Armen und versucht ihn mit dem Kuscheltier zu schlagen.

„Jetzt sei doch mal leise!“ brüllt er und kann dabei kaum seine andere Stimme hören. Der Geduldsfaden reißt endgültig, als das Mädchen anfängt wild zu kreischen. Der Wissenschaftler zückt eine Spritze aus seiner Manteltasche und sticht zu.

„So! Ruhe jetzt!“ die Betäubungsspritze sitzt jetzt im Hals des Mädchens, deren Laute immer dünner werden. Immer leiser und schwächer, bis sie schließlich ganz verstummen.

„Geht doch! Das hält ja kein Mensch aus. Und jetzt kommst du gefälligst mit mir m-, “

„Nicht so schnell!“ Sanji versperrt dem Wissenschaftler den Weg, während Zorro gegenüber die andere Seite besetzt. Der Mann sieht sich panisch um.

„W-Wer seid ihr?! Was macht ihr hier?!“

„Was hast du mir dem Mädchen gemacht?“ der Koch schmeißt seine Zigarette achtlos auf den Boden. Sein Schuh knallt so stark auf den glühenden Stängel, dass der trockene Boden aufreißt.

„I-Ich äh… h-ha, “

„Lass sie los, “ der Schwertkämpfer ballt seine Hand zur Faust und geht langsam, aber bedrohlich auf den Mann zu, der inzwischen das Kind fallen gelassen hat. Hektisch greift es nach dem Kuscheltier und drückt es eng an sich. Die Augen füllen sich mit Tränen. Die Hände umfassen den Hals, in dem noch immer die Nadel steckt.

„W-Was habt ihr mit m-“ der kräftige Faustschlag von Zorro schleudert den unbekannten Mann nach hinten. Sanji hebt das Bein und tritt ihn mit voller Wucht durch die Luft.

„Guten Flug!!“ ruft er noch hinterher. Der Wissenschaftler schreit schmerzvoll über den Wald und verschwindet aus dem Sichtfeld des Kochs.

„Was für ein dämlicher Vogel, “ meint Zorro nur und blickt ihm nach.

„Du sagt es…“ der Smutje geht einige Schritte auf das Mädchen zu, dass noch immer das Gesicht in den Stoff des Kuscheltieres drückt. Der pink-weiße Schlafanzug ist von Dreck übersäht und hängt in Fetzen, während die kleinen Füße sich dicht an den Körper schmiegen.

„Hey…“ leise, und mit ruhiger Stimme bückt sich Sanji zu dem kleinen Kind hinunter. Langsam blickt es auf. Die Tränen fallen ihre geröteten Wangen hinunter.

„Geht es ihr gut?“ möchte Zorro wissen und steht etwas abseits. Wenn es um Kinder geht, hat der Koch einen besseren Riecher als er.

„Kann ich mal sehen?“ Sanji deutet mit dem Finger auf den Kehlkopf des Kindes. Die Spritze steckt noch immer halb im Hals des Kindes. Sie hebt das Kinn, sodass Sanji die Nadel schnell rausziehen kann, ohne ihr Schmerzen zuzufügen.

„So. Jetzt ist sie weg, siehst du?“ er zeigt ihr die Spritze und steckt sie dann vorsichtig in den Rucksack, nachdem er ein Taschentuch um sie gewickelt hat.

„Chopper sollte ihr helfen können, “ der Koch blickt zu dem Grünhaarigen, der eigentlich lieber seine Schwerter wieder haben möchte.

„Dann sollten wir ihn schnell finden. Langsam wird es dunkel und meine Schwerter in der Dunkelheit zu finden, würde ewig dauern, “

„Endlich mal ein vernünftiger Vorschlag von dir, Moosbirne. Ich bin beeindruckt, “

„Werd‘ nicht frech, Kleiner, “ grinst Zorro und gesellt sich neben den Smutje.

„Wie heißt du denn?“ will Sanji wissen. Doch das Mädchen schüttelt nur den Kopf.

„Die Spritze hat sie wohl stumm gemacht…“ Zorro beugt sich nun auch herunter, um das Kind besser in Augenschein nehmen zu können. Das Mädchen blickt auf den Boden und malt mit ihrem Zeigefinger etwas in die Erde. Sanji liest vor.

„Shi..ta. Dein Name ist also Shita, “ das Mädchen nickt und drückt sich frierend wieder an ihren Stoffhasen. Sanji zieht ohne etwas zu sagen sein Jackett aus und legt es über die Schultern des Mädchens.

„Jetzt frierst du nicht mehr. Wir bringen dich jetzt zu einem tollen Arzt. Der kann dich wieder gesund machen. Ist das okay?“ fragt der Smutje und hebt Shita hoch, um sie zu tragen. Müde nickt das Kind und blickt die beiden Männer fragend an. Sanji versteht.

„Ah ja. Das da ist Zorro. Und mein Name ist Sanji, “ lächelt er worauf Shita anfängt still zu lachen. Sie schließt zufrieden ihre Augen und kuschelt sich in das große Jackett des Schiffkochs.

„Komm du Samariter. Suchen wir die anderen, “



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