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Sengoku Basara - Weihnachtsspecial

Zusammenfassung
von

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Geschenke, Geschenke

Geschenke, Geschenke
 

Es war Nikolaus.

Da Wetter am heutigen Morgen wollte aber irgendwie nicht zu diesem schönen Tag passen. Es war nebelig, trüb und ein eiskalter Wind fegte durch das Land. Das Wetter passte eher zu den vorangegangenen Ereignissen von Nagashino.

Doch nichts davon hielt den Fürsten von Oshu, Date Masamune, davon ab, seinen morgendlichen Lauf zu beenden. Nicht einmal seine Verletzung, von der er sich nur langsam erholte.

Aber Masamune hatte keine Zeit, sich auszuruhen. Der Dämonenkönig Nobunaga war auf dem Vormarsch und er musste ihn unbedingt aufhalten, bevor der noch mehr Unheil anrichten konnte. Schlimm genug, dass er bei dem Tiger von Kai verweilen musste, da er und seine Armee aufgrund seiner Verletzung nicht nach Oshu zurückkehren konnte.

Ein stechender Schmerz ließ Masamune anhalten.

Er stützte sich an einem Baum ab und schnappte nach Luft. Schnell warf er einen prüfenden Blick auf seine Wunde – sie war zum Glück nicht aufgegangen, sonst hätte er sich wieder eine fette Standpauke von Kojuro eingefangen. Das konnte er wirklich nicht brauchen.

Innerlich verfluchte er Akechi Mitsuhide, der die Schuld an seiner Verletzung trug.

Er wartete eine Weile, bis der Schmerz verklungen war, dann setzte er seinen Lauf fort.
 

Vor den Toren von Takeda’s Anwesen legte Masamune eine erneute Pause ein. Er wollte nicht, dass ihm irgendjemand ansah, dass er Schmerzen gehabt hatte.

Langsam betrat der Fürst von Oshu das Anwesen und sah bereits von Weitem seinen treuen Vasallen und besten Freund, Kojuro Katakura, mitten im Weg stehen. Offenbar hatte er bereits seine Rückkehr erwartet.

Ohne ein Wort mit ihm zu wechseln, schritt Masamune an Kojuro vorbei und zog das Handtuch, das dieser auf seiner linken Schulter zu liegen hatte, herunter, um sich damit den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen.

Kojuro sah ihm besorgt nach. Es schmeckte ihm gar nicht, dass sein Fürst trotz Verletzung wieder zu trainieren begann. Aber er wusste auch, dass die momentane Situation dies erforderte. Er hoffte nur, dass sein Herr es nicht übertrieb.

Dankbar, dass Kojuro ihn nicht belehrt hatte, wollte sich Masamune in das für ihn bereitgestellte Gästezimmer begeben – als er plötzlich einen lauten Krach aus dem Zimmer seines Rivalen vernahm. Irritiert blieb er vor dessen Tür stehen, dann öffnete er vorsichtig die Tür und spähte hinein. Sein Rivale, Sanada Yukimura, saß dort vor einem Schlagzeug und hämmerte wild darauf herum.

Als er die Nummer Eins aus Oshu sah, stoppte er und brüllte fröhlich und atemlos: „Seht nur, was mir Sasuke heute geschenkt hat!“

Masamune schmunzelte. „Drums?“

„NEIN, DRUMS“, brüllte Yukimura. Offenbar hatte er so laut darauf herumgehämmert, dass er etwas schwerhörig war. „Wollt Ihr mal hören, wie ich darauf spiele?!“

„Ich dachte, das hätte ich gerade“, überlegte Masamune laut und betrat das Zimmer.
 

Sarutobi Sasuke, der zur Sanada-Ninjatruppe gehörte, kehrte gerade von seiner letzten Mission zurück. Bereits von Weitem konnte er den infernalischen Krach hören, den sein Meister Yukimura mit den Drums machte.

Sasuke freute sich diebisch. Sein Plan schien aufzugehen, wie erfreulich!

Schnell eilte er zum Zimmer seines Meisters, unter dem Vorwand, ihm von der Mission zu berichten. In Wirklichkeit aber wollte er nur sehen, ob sein Geschenk auch die erwünschte Wirkung auf den ungebetenen Gast hatte.

Ein Grinsen unterdrückend öffnete Sasuke die Schiebetür – und erstarrte.

Denn statt seines Herren, saß Masamune an den Drums und trommelte darauf herum. Yukimura stand mit offenem Mund neben ihm und staunte darüber, wie gut der Fürst das konnte. Als die beiden jungen Männer Sasuke bemerkten, stoppte Masamune sein Spiel.

Sasuke lächelte schief. „Das Geschenk gefällt Euch also auch… Wie schön… …“

„Wir haben auch schon einen Song einstudiert!“, erklärte Yukimura begeistert.

Wie auf Stichwort gab Masamune kurz mit den Sticks den Takt an, dann schlug er damit in schneller Abfolge auf die Trommeln und zum Schluss auf ein Crash-Becken, dann rief Yukimura laut „Tequila!“

„Fantastisch“, knurrte Sasuke und schloss fassungslos die Tür.

Die beiden Männer tauschten irritierte Blicke. War das nicht gut?

Derweil überlegte Sasuke fieberhaft, wo in seinem Plan der Fehler war. Drums waren doch wegen des Krachs, den sie machten, äußerst nervtötend! Und woher zum Teufel kannte der einäugige Drache dieses ausländische Instrument, dass er es so gut spielen konnte?! Er sollte es doch so nervig finden, dass er von hier verschwinden will! Stattdessen hatte er ihm jetzt offenbar noch einen Grund geliefert, zu bleiben!

Plötzlich blieb Sasuke stehen.

Den Fürst von Oshu konnte er mit den Drums nicht nerven – dafür aber offenbar seinen eigenen Fürsten. Takeda Shingen hatte sich mit einem säuerlichen Lächeln vor ihm aufgebaut. Auch er wusste von Sasuke’s Geschenk an seinen jungen General.

„Sasuke, wenn du Yukimura schon etwas schenkst, warum dann nicht etwas, womit er den Menschen so richtig auf den Geist gehen kann, wie ein Glas mit Pockenviren, das er dann auf dem Anwesen freilassen kann?“, fragte Takeda trocken.

„Ihr seit genervt“, erwiderte Sasuke nachdenklich, „und eigentlich sollte man erwarten, dass jeder so auf Drums reagiert, nicht wahr?“

„Nicht schlimm genug, dass er lautstark darauf herumtrommelt“, fuhr Takeda gereizt fort, „nein, alle paar Minuten wirft er die Sticks in die Luft und ruft dann »Aua, mein Auge! «“

„Macht Euch keine Sorgen, Oyakata-sama! Ich werde mich darum kümmern“, verkündete Sasuke entschlossen und trabte davon. Sein Plan würde funktionieren, dafür würde er schon noch sorgen!
 

Ganz behutsam, um sich ja nicht zu verletzen, setzte sich Yukimura die komische Brille auf, die man ihm gegeben hatte. Schutzbrille nannten sie die und sie sah so gar nicht aus, wie die Brillen, die er kannte. Aber das war egal, solange sie seine Augen davor bewahrte, wieder von den Sticks verletzt zu werden.

Masamune beobachtete ihn teils amüsiert, teils nachdenklich. „Du könntest auch darauf verzichten, die Sticks in die Luft zu werfen“, schlug er vor.

Yukimura, der mit der Brille ziemlich albern aussah, maulte: „Aber das sieht doch gar nicht mehr cool aus!“

Genau in diesem Moment öffnete sich die Schiebetür und Sasuke tauchte wieder auf, mit etwas Großem unter einem Tuch versteckt. „Hallo, Sanada-danna! Ich habe hier noch ein Geschenk für den lieben Jungen!“, flötete der Ninja und stellte den Gegenstand unter dem Tuch auf der Kommode ab.

Hocherfreut, dass er noch etwas geschenkt bekam, rief Yukimura: „Warte kurz!“, und trommelte schnell auf den Trommeln herum. „Trommelwirbel!“

Masamune schmunzelte. „Zeig es uns einfach.“

Sasuke lächelte. Das hier würde todsicher funktionieren. „Es ist eine…“, er zog das Tuch weg, „… eine Tarantel!“

Die gewünschte Wirkung trat prompt ein: allerdings war es nicht Masamune, sondern Yukimura, der schlagartig aufsprang und sich panisch in die andere Ecke des Zimmers flüchtete.

Masamune wirkte eher fasziniert.

Sasuke beschloss, nachzuhelfen. „O Gott! Was habe ich mir nur dabei gedacht!“, sagte er in gespieltem Bedauern. „Da schenke ich Euch ein giftiges Tier… in einem Behälter, das nicht ganz dicht ist! Ich sollte das besser sofort entfernen! Ihr habt sicher große Angst, Date-dono.“

Masamune lachte auf. „Ich weiß gar nicht, was du meinst, Sasuke. Ich liebe Spinnen.“

Sasuke’s Lächeln gefror. „Was?“

Masamune beugte sich begeistert zu dem Terrarium vor. „Als Kind hatte ich auch mal eine Spinne. Aber dann ist sie gestorben. Die Katze hatte sie gefressen. Kurz darauf… starb die Katze. Sieh doch mal, Yukimura! Ist sie nicht schön?“

Der Angesprochene verzog angeekelt das Gesicht. „Ich hab das Gefühl, dass sie an mir dran ist! Ich muss sofort ins Bad!“, rief er panisch und floh aus dem Zimmer.

„Ist das nicht niedlich? Yukimura hat Angst vor kleinen Tieren“, spottete Masamune.

„Das ist wirklich schön, dass Euch dieses Geschenk auch so gefällt“, zischte Sasuke durch die Zähne hindurch und wollte gehen.

„Stimmt etwas nicht? Was ist denn mit dir?“, fragte Masamune verwirrt.

Sasuke seufzte. „Na ja… Ihr versteht Euch seit Eurem Aufenthalt recht gut mit Yukimura-danna. Und… das stört mich irgendwie.“

„Dann wolltest du mit diesen Geschenken erreichen, dass ich von hier verschwinden will?“

Sasuke nickte.

„Ja, aber dann hättest du mir einfach ein paar Fische vorsetzen müssen. Durch Fische werde ich zum Monster“, erklärte Masamune.

Sasuke konnte es nicht fassen. So etwas Simples wie Fische hätten genügt?

„Ja, aber auch das wäre nicht nötig gewesen. Sasuke… ich hab nicht vor, mich bis in alle Ewigkeit hier einzuquartieren. Sobald ich und meine Männer wieder genesen sind, reiten wir wieder zurück nach Oshu. Ich hab wirklich nicht die Absicht, dir Yukimura wegzunehmen.“

Sasuke errötete leicht. „Äh… ihn mir wegnehmen? Nein, nein… ich… also…“

Betretendes Schweigen breitete sich im Raum aus.

„Nun gut… ich werde dann mal wieder gehen“, sagte Sasuke rasch.

„Gut“, erwiderte Masamune und schnappte sich die Sticks, um wieder ein bisschen zu trommeln.

Sasuke jedoch hielt ihn davon ab: „Ähm… Oyakata-sama hat gesagt, dass mit dem Trommeln Schluss sein muss.“

Masamune überlegte kurz, dann ging er zum Terrarium rüber, öffnete den Behälter, warf die Sticks hinein und schloss es rasch wieder. „Gut.“
 

Wenig später suchte Kojuro das Zimmer von Yukimura auf. Er wollte Masamune etwas Wichtiges sagen. Er öffnete die Tür, sah aber nur Masamune, der sich an einem Terrarium zu schaffen machte.

„Wo ist Sanada?“, fragte Kojuro und sah sich suchend im Zimmer um.

„Ach, der ist…“, begann der Brünette, wurde aber von einer panischen Stimme, die von irgendwoher kam, unterbrochen.

„Habt Ihr sie?“, rief sie.

Masamune stöhnte genervt auf. „Ja, ich hab die Spinne eingefangen.“

„Ist das Ding auch fest verschlossen?“, wimmerte die Stimme.

„Yukimura, würdest du bitte endlich aus dem Schrank herauskommen und dich hier nicht wie ein Baby aufführen?!“, schimpfte Masamune.

Langsam öffnete sich eine Schiebetür im Zimmer und ein ängstlicher Yukimura trat aus der Schrankwand heraus. Misstrauisch beäugte er das Terrarium, dann lief er betont lässig an Masamune vorbei zur Tür. „Die ist ja wirklich sehr niedlich“, sagte er noch, bevor er verschwand.

Masamune verkniff sich das Lachen.

Kojuro schaute nur irritiert drein. Was war hier eigentlich los?



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