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Neue Bedrohung

von

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Vom Regen in die Traufe

Tanzaku Gai war das Ziel von Team 13. Die relativ nah an Konohagakure gelegene Stadt wurde in ein großes und breites Loch in dem Boden hinein gebaut und war somit von Klippen umgeben, von denen man auf die Stadt hinunter sehen konnte. Sie verfügte vorwiegend über Unterhaltungsbetriebe aller Art für nahezu alle Bevölkerungsschichten.

Und hier begann nach längerer Wartezeit endlich eine neue Mission für Team 13.

Überwältigt von den vielen Attraktionen sahen sich die Genin überall satt.

„Ganz schön was los hier.“, gab Kasumi freundlich von sich.

„Und so bunt ... können wir uns hier ... später ... etwas die Zeit vertreiben?“, fragte Arashi.

„Das musste ja von dir kommen.“, lachte Miaki und selbst Anko lachte mit.
 

Überraschenderweise musste selbst Kasumi schmunzeln, was wohl daran lag, dass sie den selben Gedanken hatte.
 

„Reißt euch zusammen. Wir müssen zu unserem Auftraggeber.“, sagte Kuichi ernst.

„Da warst schon immer eine Spaßbremse.“, sagte Anko und lachte.

„Ich habe halt einen klaren Blick auf die wichtigeren Dinge des Lebens und das ist im Moment unsere Mission.“

„Wo müssen wir überhaupt hin?“

Kuichi kramte einen Zettel aus seinem Rucksack und zeigte ihn Anko.

„Interessant.“, sagte sie nur.

„Was ist, Mom?“

„Lass dich überraschen, Miaki, mein Kleiner. Lasst euch einfach überraschen.“

Kurze Zeit später erreichte die Gruppe ihr Ziel. Sehr erstaunt standen die Genin vor dem recht markanten Haus und zweifelten, ob sie hier richtig sind.

„Äh, Sensei, ihnen ist schon klar, dass das hier ein Freudenhaus ist, oder?“ fragte Kasumi.

„Ja, das ist nämlich der Treffpunkt.“

Die Genin schwiegen, da sie nicht genau wussten was sie sagen sollten. Das lag wohl an den Geishas nahe des Eingangs von denen sie sehr verführerisch angeschaut wurden.

„Ich hoffe wir müssen da nicht rein.“, machte Kasumi ihrem Unmut Luft.

„Keine Sorge. Wir sollen nur in der Nähe warten. Ein Kontaktmann unseres Auftraggebers wird sich dann mit uns in Verbindung setzen.“

In einem auf der anderen Straßenseite gelegenen Lokal setzte sich die Gruppe an einen Tisch, bestellte etwas zu essen und zu trinken und wartete ab.
 

Nach etwa einer halben Stunden betrat ein Soldat, der ähnlich gut ausgerüstet war wie ein Samurai, das Lokal. Kuichi sah ihn sofort und als der Soldat zu ihm blickte wies er mit einer simplen Kopfbewegung auf sich hin. Der Soldat sah es, verstand es sofort und setzte sich vorsichtig an den Tisch dazu.

„Ihr seid die angeworbene Gruppe aus Konohagakure, richtig?“, fragte er dezent.

Kasumi sah ihn an, tippte auf ihr Stirnband und schwieg.

„Das sind wir. Die Ergänzung für ihre Eskorte, korrekt.“, antworte Kuichi.

„Ja ... Schön zu sehen, dass sie endlich angekommen sind.

„Sind wir etwa irgendwie zu spät?“

„Nein, überhaupt nicht. Sie sind absolut richtig. Wir sollten nur etwas ... sicher gehen.“

„Sagen sie nicht, sie erwarten Probleme?“, fragte Arashi.

„Nichts womit wir nicht fertig werden, allerdings ...“

„Allerdings?“

„Allerdings gab es in den letzten Tagen und Wochen immer wieder einige Attentatsversuche. Wir haben schon so manchen Doppelgänger auf höchst mysteriöse Art und Weise verloren.“

„Ihnen sind die Doppelgänger ausgegangen.“, erkannte Miaki.

„Leider ja. Deshalb sind ihre Dienste für uns so wichtig ... Wollen wir?“

„Sehr gerne.“, sagte Kuichi und die ganze Gruppe ging los.
 

Die neuen Erkenntnisse mögen beunruhigend klingen, jedoch war das auf so einer Mission durchaus zu erwarten.
 

Ab jetzt ging es kreuz und quer durch die ganze Stadt. Man ging durch dunkle Gassen, Geschäfte und deren Hinterausgänge, sie nahmen die verrücktesten Umwege und nach einiger Zeit erreichten sie endlich den richtigen Treffpunkt, eine alte, verfallen wirkende Lagerhalle am Stadtrand, die sie betraten. Als Erklärung für diesen Aufwand meinte der Soldat nur, das es eine reine Sicherheitsmaßnahme war.

Der Auftraggeber, den es zu beschützen galt war ein reicher Fürst aus dem Nachbarland des Feuerreiches, dem Flußreich. Dort tobte bereits seit etlichen Jahren ein blutiger Bürgerkrieg, der von ihm selbst angezettelt wurde, als es um die Thronfolge ging. Seither war das Flußreich damit ein Sammelbecken für Ninjas und Söldner aus aller Welt und wahrscheinlich würde das noch etliche Jahre andauern. Der Fürst selbst und seine engsten Berater hatten deswegen kürzlich eine „Einkaufstour“ durch das Feuerreich beendet und dabei für ihren Krieg allerhand Waffen, sowie die Dienste unzähliger Söldner und Ninjas erworben. Der Fürst selbst war in deswegen in Konohagakure stets ein gern gesehener, weil auch exklusiver Kunde da nie etwas an den angeworbenen Ninjas auszusetzen hatte und stets mehr als gut bezahlte Aufträge vergab.
 

Man stellte fest, dass der Fürst nicht übervorsichtig war, wie ursprünglich angenommen. Übervorsichtig war dabei nur eine freundliche Umschreibung. Paranoid würde besser passen. Bei den ganzen Attentatsversuchen in der Vergangenheit kein Wunder. Seine Eskorte bestand somit nur aus engsten Vertrauten. 20 Soldaten seiner Leibgarde und zehn Reiter der leichten Kavallerie. Allesamt trugen stählerne Rüstungen, die wie ein leichtere Variante der Rüstung Samurai aus dem Reich des Eisens erschien.
 

Einer der Soldaten trat an die Sänfte heran und klopfte vorsichtig.

„Mein Lord, die Ninjas aus Konohagakure sind soeben eingetroffen. Wir können jetzt aufbrechen.“

Der Fürst schob den Vorhang der Sänfte mit einer Hand zurück und betrachtete die fünf Ninjas.

„Beeindruckend. Der vierte Hokage weiß wirklich wie man gute Beziehungen pflegt.“, erkannte der Fürst und gab das Zeichen zum starten.
 

Die Tore der Halle wurden geöffnet und man verließ sie langsam.
 

Nur den Bruchteil einer Sekunden später offenbarte sich schon bald eine größere Überraschung.
 

„Das glaube ich jetzt nicht!“ , rief einer der Soldaten, als er die Tore öffneten.

Genau vor den sich öffnenden Toren standen zwei Personen, die nur auf sie gewartet hatten.

Sofort sprang Kuichis Team zwischen die Eskorte und die beiden Personen und stellte sich ihnen in den Weg. Alle hatten sofort ihre Waffen gezogen.

Die beiden Personen schreckten schlagartig zurück. Sie hatten scheinbar nicht mit der Anwesenheit von Ninjas gerechnet und wurden von denen ausgiebig in Augenschein genommen.
 

Es waren selbst Ninjas, soviel stand augenscheinlich schon mal fest.

Die eine Person hatte einen schmächtig wirkenden Körperbau, der lediglich durch die dicke Kleidung kaschiert wurde. Sie trug einen dunklen, nicht zugeknöpften Mantel worunter man die eigentliche Kleidung erkennen konnte. Diese ähnelte der Standardausrüstung von Ninjas aus Sunagakure. Eine graue Weste mit Schulterschutz, sowie Hemd, Hose und einen kurzen, kegelförmigen Hut. Auffallend war das man das Gesicht nicht sehen konnte. Dieses war hinter einer schwarzen Sturmhaube und einer ballistischen Schutzbrille mit verdunkelten Gläsern versteckt. Eigentlich sah man überhaupt kein bisschen Haut, da die Person komplett eingekleidet war, sogar mit Handschuhen und dicken Stiefeln, wobei letzteres schon etwas ungewöhnlich wirkte. Auf den ersten Blick könnte man meinen es wären Ninjas aus Hoshigakure, dem Dorf unter den Sternen, nur den Gedanken verwarf man schnell wieder, da hier der Stern zusätzlich von einem quadratischen Kästchen umrahmt war und dieses Symbol konnten sie keinem bekannten Nina-Dorf zuordnen. Die andere Person war dagegen sehr viel unheimlicher. Sie zeigte ebenfalls kein bisschen Haut und trug den selben Mantel, allerdings komplett zugeknöpft. Zudem war sie ein Koloss, der fast 2 Meter 20 groß war und die meisten des Teams damit um einen guten halben Meter überragte. Da musste sogar Kasumi schlucken.
 

„Verdammt, ich dachte wir hätten sie endlich abgeschüttelt!“, rief einer der Soldat wütend.

„Ich dachte mir schon, dass Gefahr droht ... so ... ihr werdet also von den beiden verfolgt ... seit wie lange schon?“, fragte Anko.

„Vielleicht schon seit Wochen. Wir wissen es nicht.“

„Wurdet ihr von denen etwas schon mal angegriffen?“, fragte Miaki.

„Nein ... von denen noch nicht ... nur deren Symbol sehe ich nicht zum ersten Mal ... die beiden dagegen schon.“

„Ich seh schon. Es war gut uns anzufordern.“, meinte Anko.
 

Die beiden Fremden sagten nichts, sondern blieben einfach nur stehen. Aus ihrer Haltung konnte man erkennen das sie durch die Anwesenheit der Ninjas überrascht und verunsichert wurden. So mancher aus Kuichis Team fragte sich schon ob das überhaupt der eigentliche Gegner war, oder nur zwei wildfremde Personen, die sich verirrt hatten, allerdings: Wie hoch war dafür schon die Wahrscheinlichkeit.

„Ihr seid Ninjas aus Konohagakure?“, fragte die kleinere Person mit einer weiblichen Stimme und verschränkte demonstrativ die Arme.

„Ja, was wollt ihr von uns?“, fragte Anko.

„Von euch zumindest nichts. Ich gebe euch einen gut gemeinten Ratschlag: Zieht euch zurück. Überlasst ihn uns. Ihr mischt euch da in Angelegenheiten ein, die euch bei weitem überragen.“

Kuichi sah zu der Sänfte des Fürsten. Jetzt war klar das die beiden es auf ihn abgesehen hatten.

„Bedaure, das ist nicht möglich.“, sagte er entschlossen.

Die Frau lies kurz den Kopf hängen und sah dann wieder hoch.
 

Kuichi konnte mit der eigenartigen Mentalität der beiden Personen nichts anfangen und wurde zunehmend nervöser. Er ist schon auf viele Ninjas getroffen und hat gegen ebenso viele gekämpft, aber es war das erste Mal, dass er auf potentielle Feinde traf, die so unverhohlen die offene Konfrontation suchten.

„Wenn es sie beruhigt ... wir werden euch nicht angreifen ... zumindest vorest.“

„Das sind wir ja beruhigt.“, spottete Arashi verunsichert.

Kuichi wusste nicht genau was er jetzt sagen, oder sich verhalten sollte. Die ganze Sache nahm jetzt schon immer komischerer Züge an.
 

Sehr ruppig ging diese seltsame Versammlung auseinander. Man sagte nichts, sondern verständigte sich nur über Handzeichen und Gestiken. Die beiden Personen wandten ihnen den Rücken zu und gingen auf Distanz.

Die Eskorte und die Konoha-Ninjas bildeten einen schützenden Kreis um die Sänfte und begannen ihre Reise.
 

„Hast du gesehen was das für ein Koloss war?“, fragte Miaki leise.

„Gesehen? Den kann man ja gar nicht übersehen. Langsam wird mir klar warum deine Mutter mit dabei ist.“, antwortete Arashi leise.

„Das Gefühl hatte ich am Anfang auch. Zuerst spürte ich nur, dass etwas faul sein kann, aber jetzt weiß ich es.“
 

Die beiden Personen warteten ab und unterhielten sich über die veränderte Situation.

„Das ist Scheiße! So richtig Scheiße! Wenn diese Ninjas aus Konohagakure mitmischen sind die Risiken nicht mehr abzuschätzen.“, fluchte der Koloss mit tiefer, männlicher Stimme.

„Die Sache gerät außer Kontrolle ...“, sagte die Frau.

„Sollen wir abbrechen?“

„Abbrechen? Auf keinem Fall! Der Kerl muss sterben. Dieses Mal lassen wir ihn nicht entkommen. Das führen wir bis zum bitteren Ende durch, so lautet der Befehl. Ich hoffe es ist nur nicht wieder ein Doppelgänger. Von denen haben wir nun mehr als genug erledigt.“

„Ich weiß ... Aber da sie jetzt von Ninjas begleitet werden haben wir dieses Mal bestimmt einen Volltreffer gelandet. Wie gehen wir es an?“

„Standardvariante: Eskorte ausschalten, Ziel ausschalten.“, sagte die Frau entschlossen.

„Standardvariante? Holzhammermethode ist das. Und mit den Ninjas wird das nicht klappen“, wiederholte der Mann.

„Dem bin ich mir bewusst ... Wir müssen die Ninjas am Leben lassen.“

„Was? Ernsthaft“

„Du hast mich schon verstanden. Ihr Tod würde nur Probleme bringen. Probleme, deren Ausmaß nicht abzusehen ist. Das gefährdet zu viel. Allerdings kann ich dir eine Sache versichern: Wenn ich könnte würde ich alles in einem Umkreis von 10 Meilen einäschern. Nur um sicherzugehen. Aber mit einer Sache hast du Recht: Alleine schaffen wir das nicht. Wir brauchen Verstärkung. Sag den restlichen Teams Bescheid. Sie müssen in Position gehen.“, sagte die Frau, als sie ihren Kopf abstützte und nachdenken musste.
 

Die beiden standen nach kurzem Warten auf und begannen ihre Verfolgung. Sie hielten sich genau 300 Meter von der kleine Karavane entfernt und gingen keineswegs verdeckt vor. Stattdessen zeigten sie sich offen. Entweder waren es blutige Anfänger-Ninjas, oder knallharte Elite-Ninjas, die irgendeinen perfekt ausgetüftelten Plan hatten.
 

Und das ging einige Zeit so weiter.
 

Zwischenzeitlich machte man in irgendeinem Dorf kurz Rast und übernachtete dort bei Gelegenheit, um gestärkt am nächsten Tag wieder aufzubrechen. Die Verfolger taten das selbe.

Dabei versuchten man sogar seinen Gegner abzuhängen.

Sie machten wie zuvor normal Rast, nur verschwanden sie dann nachts blitzschnell aus der Stadt in der Hoffnung so die Verfolger auszutricksen. Es klappte, vorerst. Die Ernüchterung kam kurz darauf, als die beiden Verfolger seelenruhig nur ein paar Ortschaften weiter auf sie warteten.

Keiner wollte seinen Augen als man ihnen über den Weg lief. Es war für sie unverständlich, wie die zwei es schaffen konnten sie einzuholen, geschweige denn sie zu überholen, ohne das man es bemerkt hatte. Einige wären beinahe sogar durchgedreht, so zum Beispiel Anko. Andererseits war die Situation auch zu erwarten gewesen. Eine so große Kolonne konnte man kaum verstecken, vor allem wenn halbwegs klar ist, in welche Richtung das Zielt liegt. Letztendlich verlief die Begegnung ohne größere Zwischenfälle ab.
 

Die ganze Situation war und blieb mehr als gewöhnungsbedürftig und zeigte sehr deutlich die Entschlossenheit der Verfolger und bot einen ersten Eindruck ihrer Fähigkeiten.
 

Wie weit diese Entschlossenheit gehen sollte zeigte sich schon sehr bald. Als die Gruppe kurze darauf die Grenze zum Reich des Flusses passierte begannen die Verfolger aufzuholen.

Die offene Konfrontation ging in die heiße Phase.
 

Arashi drehte sich um und fing an zu sprechen.

„Sensei ...“

„Ich weiß, Arashi. Sie kommen näher. Macht euch bereit.“, unterbrach Kuichi.
 

„Du kümmerst dich vornehmlich um die erwachsenen Ninjas. Mit den Kleinen werde ich kein Problem haben ... Hoffentlich.“, sagte die Frau.

„Gegenvorschlag. Ich kümmere mich um die GANZE Drecksarbeit und du gehst mir nur gelegentlich mal zur Hand.“, erwiderte der Mann.

Die Frau sah ihn kurz an und musste wiedersprechen.

„Hör zu. Dieses Ninjas aus Konohagakure sind eine Klasse für sich. Dein Selbstbewusstsein und deine Fähigkeiten in allen Ehren ... aber halt dich bitte zurück, sonst überlebst du diesen Tag nicht.“

Nachdenklich sah der Mann auf den Boden und wandte sich letztendlich wieder dann der Frau zu.

„Mh ... was solls ... in der Vergangenheit haben sich deine Analysen meistens als richtig erwiesen ... ich wollte das alles irgendwann sowieso mal ruhiger angehen.“, sagte er mit lockerer Stimmung.

Langsam gingen sie schneller, dann liefen sie schneller und als entsprechend aufgeholt hatten rannten sie los.
 

Die Konoha-Ninjas und die Eskorte waren bereits darauf gefasst und bildeten zusammen mit dem Rest der Eskorte eine Barriere mit der Kavallerie an den Flanken.

„Achtung, sie kommen! Bringt den Fürsten in Sicherheit!“, warnte Kuichi und alle gingen mit gezogenen Waffen in Stellung.

„Die sind verrückt! Die müssen verrückt sein. Wir sind ihnen zahlenmäßig weit überlegen und die wollen frontal angreifen.“, meinte Miaki

„Lasst sie kommen! Denen verpassen wir eine blutige Nase!“, tönte Anko.

„Ruhig! Nicht verunsichern lassen! Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Zahlenmäßigen Vorteil kann man durch die passende Taktik durchaus ausgleichen.“, warnte Kuichi, aber er zweifelte selbst deutlich am Erfolg des gegnerischen Angriffs.

Als die zwei auf weniger als 50 Meter herangekommen waren wurde angegriffen. Mit einem Getöse stürmte die Kavallerie los.

Aus ihrem Rucksack holte Kasumi einen zusammengeklappten, überdimensionalen Wurfstern heraus, einen sogenannten Fusha-Shuriken. Mit einer schnellen Handbewegung entfaltete sie die volle Form des Shurikens, holte aus und schleuderte es in Richtung des Mannes.
 

Der bremste sofort, als er die Waffe auf sich zufliegen sah. Zur Verwunderung der anderen wich er aber nicht aus, sondern verschränkte nur seine Arme vor dem Gesicht. Es schien ihm wohl ganz klar an Agilität zu Mangeln, um auszuweichen.
 

Der Shuriken raste auf ihn zu und traf ihn frontal. Es war ein meisterhafter Wurf.
 

Vollkommen unerwartet musste man mit ansehen, wie der Wurfstern am Körper des Mannes lautstark krachend zerbrach. Er steckte den Treffer weg, wie als wäre es nichts.

Plötzlich löste er seine Verteidigungsstellung und machte einen erschrockenen Schritt nach hinten.

Er musste erst einmal verstehen, dass im toten Winkel des ersten Fusha-Shurikens noch ein weiterer war, der ebenfalls auf ihn zu raste. Dieser traf ihn an den Beinen, doch zerbrach ebenfalls in seine Einzelteile.

Aus irgendeinem Grund, entweder war er überrascht über die Taktik, oder es ist mehr Schaden entstanden als man augenscheinlich feststellen kann, ging der Mann in die Hocke und stütze sich mit einer Hand am Boden ab. Die Frau kniete sofort hinter ihm und sprach ihm „mutige“ Worte zu.

„Was ist verdammt noch mal mit dir los?! Sag mir bitte nicht du hast einen Blackout?!“

Das Getöse der anstürmenden Kavallerie beendete den einseitigen und „liebevollen“ Meinungsaustausch. Die Frau sprang auf, löste ihren Mantel zog einen kurzen, schwarzen Metallstock aus einer Halterung an ihrem Gürtel, und verlängerte diesen mit einer ruckartigen Handbewegung. Mit einem Teleskopschlagstock und einem Kampfschrei stürmte sie vorwärts.

Sie sprang, schlug zu und holte den ersten Reiter von seinem Ross. Ein zweiter zielte mit einem Speer auf sie und kam schnell näher. Die Frau wich der Attacke nur ganz knapp aus und stach dem Reiter mit ihrem Stock in die Seite. Obwohl dieser eine Rüstung trug und die scheinbar nicht beschädigt wurde, stieß dieser plötzlich einen schmerzverzerrten Schrei aus und fiel vom Pferd. Ein schneller Tritt brach dem am Boden liegenden Reiter das Genick. Ein Dritter kam hinzu und versuchte mit seinem Schwert anzugreifen. Von oben schlug er mehrfach auf sie, doch sie konnte jeden Schlag mit dem Arm abblocken. Scheinbar trug sie unter ihrer Kleidung stählerne Armschienen. Dann schlug sie ohne zu zögern dem Pferd mit dem Schlagstock gegen den Kopf, wodurch es in Panik geriet, seinen Reiter abwarf und weg lief.
 

„Meine Güte ...“, stieß Miaki aus, die Frau im Kampf sah.

„Unterstützt die Soldaten! Ihr drei nehmt euch die Frau vor, Anko, Du und ich kümmern uns um den Riesen.“, befahl Kuichi.

„Verstanden, Sensei!“, riefen die drei.

Sie und ein Großteil der Soldaten wandten sich nun dem einzigen noch kämpfenden Gegner zu, der praktisch im Alleingang ihre Kavallerie ausschaltete.

„Endlich geht es zur Sache!“, sagte Anko erfreut.

„Anko du greifst als erstes an!“, sagte Kuichi.

„Mit dem Größten Vergnügen. Darauf warte ich schon die ganze Zeit.“
 

Kasumi sah zu Miaki und meinte leise: „Deine Mutter hat ernsthafte Probleme.“

„Lass meine Mutter da raus und konzentriere dich auf den Kampf.“, antwortete Miaki harsch.
 

Anko und Kuichi näherten sich schnell dem Mann, der weiterhin auf dem Boden hockte. Plötzlich schien er sich wieder zu besinnen, sah sich um und stand auf.

„Im Schatten versteckte Schlangenhand!“, rief Anko

Aus ihren Ärmeln schossen Schlangen heraus und rasten auf den Mann zu.

„Schlangen! Ich hasse Schlangen!“, sagte er und wollte ausweichen.

Je eine umwickelte Arme und Beine um ihn festzuhalten und eine weitere wickelte sich um seine Schulter. Sie blickte ihm ins Gesicht, zischte laut um biss zu.

„Der wäre erledigt.“, urteilte Anko zufrieden.
 

Die Schlangen drückten ihre Giftzähne tief in den Hals und das Gesicht des Mannes und gaben ihr tödliches Gift ab.

Plötzlich lies sie von ihm ab. Irgendwie gelang es dem Mann eine gefesselte Hand zu bewegen und diese Schlange am Kopf zu packen. Er drückte fest zu und von einer auf die andere Sekunde zerquetschte er ihren Kopf.

Kuichi stand gerade mal zehn Meter von ihm entfernt und bestaunte ungläubig die Szene. Er hatte gewartet, weil er dachte Anko und ihre Schlangen würden das im Alleingang erledigen, doch genauso wie Kasumis Shuriken-Attacke blieb das Gift wirkungslos.

Anko musste subtiler vorgehen. Die Schlangen umwickelten den ganzen Körper des Mannes und begannen zuzudrücken. Jetzt begannen sie ihre Beute langsam zu erwürgen. Für einen Moment war der Mann unbeweglich, Momente später leistete er zunehmend Widerstand und begann sich von den Schlangen zu befreien. Es gelang ihm erneut eine Hand frei zu bekommen und er packte sich wieder den Kopf einer Schlange.

„Das gibt es doch nicht ... Wer zum Teufel bist du?!“, brüllte Anko sauer.

Der Mann befreite sich von weiteren Schlangen und nachdem er weitere getötet hatte, zog Anko ihre geliebten Schlangen zurück. Ihr weiterer Einsatz wäre sinnlos, oder gar Verschwendung gewesen.
 

Den Gegner lies das kalt. Er holt einen unter seinem Mantel versteckten schwarzen Metallstock raus, den selben wie seine Kollegin besaß, und ging ohne was zu sagen auf Anko zu.

Anko hingegen formte Fingerzeichen und rief „Feuerversteck Großer Flammenwurf“, und richtete einen sich fächerförmig ausbreitenden Feuerstrahl auf ihren Gegner. Dieser versuchte geschickt auszuweichen, konnte dennoch nicht verhindern teilweise von den Flammen eingehüllt zu werden. Es gelang ihm dem zu entkommen indem er seinen Mantel kurzfristig als Schutzschild verwendete und warf dann das brennende Kleidungsstück ab, worunter er die selbe Uniform offenbarte wie seine Kameradin. Anko holte ihre Kunais heraus und stürmte vor.

Zuerst versuchte sie einen Schlag auf Kopfhöhe, doch der wurde durch den Schlagstock abgewehrt. Sie versuchte weitere Angriffe und ihrem Gegner gelang es diesen ebenfalls abzuwehren. Er schien sich dabei sogar keine allzu große Mühe zu geben. Ferner könnte man denken der Gegner würde nur mit ihr spielen. Er wehrte sich ohne sich allzu sehr zu bewegen und das lies Anko immer wütender werden..

„Anko, lass das! Der provoziert dich ...“, wollte Kuichi sie warnen.

„HALT DIE KLAPPE!“, brüllte sie.

Anko zog einen zweiten Kunai und schlug zu.

Der Mann blockte den Angriff wieder ab, konnte sich aber nicht gegen die viel überraschendere und heftigere Attacke mit dem anderem Kunai wehren. Anko traf seine Hand, in der er den Schlagstock hielt, wodurch er kurzzeitig seine Abwehr und die Kontrolle über die Situation verlor. Sie nutzte das natürlich sofort aus und mit einem schnellen Schritt nach vorne ging sie auf Tuchfühlung und versuchte ihren Gegner zu entwaffnen. Sie parierte den nächsten Schlag und griff nach dem Schlagstock, von dem sie nur die Spitze zu fassen bekam. Was genau der Mann mit dieser simplen Waffen erreichen wollte war ihr nicht klar. Sie besaß keine Klinge und war auch nicht vergiftet. Anko musste sich fragen, welchen genauen Zweck diese Waffe erfüllen sollte.
 

Nur plötzlich jagte ein stechender Schmerz durch Ankos Arm, der sofort auch ihren ganzen Körper befiel. Ihr Arm war auf einen Schlag taub und kaum noch zu bewegen. Anko schrie kurz auf und während sie versuchte zurück zu weichen schlug der Gegner erneut zu und traf sie dieses Mal auf Schulterhöhe genau mittig auf der Brust. Wieder schoss dieser stechender Schmerz durch ihren gesamten Körper, der alles taub werden lies. Kein Muskel konnte mehr gerührt werden, alles schmerzte nur noch.

Der Mann lies von ihr ab, sie sackte zusammen und blieb regungslos auf dem Boden liegen, während alles um sie herum schwarz wurde.
 


 

Die Frau sorgte für einiges an Kopfzerbrechen.

Sieben Reiter hatte sie ohne Probleme ausgeschaltet. Die restlichen drei Reiter die eben noch einen gemeinsamen Ansturm starten wollten fielen wie von Geisterhand von ihren Pferden und blieben am Boden regungslos liegen.
 

Arashi, Kasumi und Miaki hatten die Frau umzingelt und hielten sie mit gezogen Waffen in Schach. Davor standen die Soldaten, de Rache für ihre gefallen Kameraden wollten. Die Kleidung der feindlichen Kunoichi war inzwischen sehr mit dem Blut ihrer Opfer getränkt, was eine gewisse Scheu erzeugte gegen sie vorzugehen. Als Waffe trug sie weiterhin ihren Schlagstock und jetzt auch ein Schwert, das sie einem Toten abgenommen hatte. Die drei Genin bezweifelten das ihre Gegnerin dagegen große Chancen hatte. Zumal die Soldaten ebenfalls keine einfachen Rekruten waren, sondern Veteranen. Das sah man auch an dem Chakra, das sie in ihre Klingen leiteten, die daraufhin leicht bläulich leuchteten, um ihre Kraft zu verstärken.
 

Der Frau schien das egal zu sein. Sie lies plötzlich das Schwert und den Schlagstock fallen und begann Fingerzeichen zu formen. Kasumi aktivierte sofort ihr Sharingan und machte sich bereit das bevorstehende Ninjutsu zu kopieren.

„Was zum ...“, stieß sie plötzlich auf.

„Kunst des blutigen Todes!“, rief die Frau und im selben Moment begannen die Soldaten schlagartig tot um zu fallen.
 

Die Köpfe der Soldaten wurden förmlich in Stücke gerissen. Wie ein faules Stück Obst, das man zertrat, zerplatzten sie. Blut und Gehirnmasse verteilte sich auf die Umgebung. Nacheinander fielen die Soldaten in Vierergruppen tot um, bis nur noch ein Soldat übrig war, der für den Moment mutig und vielleicht auch leichtsinnig genug war einen Angriff zu wagen und stach mit seinem Speer stach zu. Die Frau wich mit einem schnellen Schritt zur Seite aus, schnappte sich wieder ihre Waffen und mit einem heftigen Schlages ihres Schlagstocks blockte sie zuerst den Speer ab, machte einen schnellen Schritt nach vorne und stieß ihm das Schwert durch den Hals.
 

Obwohl es der passende Moment zum zuschlagen war verpassten die drei Genin ihn. Zu geschockt waren sie über das soeben erlebte und wichen zurück.

„Irgendwas stimmt hier nicht.“, begann Kasumi. „Diese Kunst ... ich weiß nicht was das war ... diese Fingerzeichen ... Ich kann diese Kunst nicht kopieren.“

Miaki und Arashi sahen sich irritiert an. Genau dazu war das Sharingan doch in der Lage. Gegen wen kämpften sie da nur?
 

„Du da! Dunkle Haare und weiße Augen!“, begann die Frau und zeigte auf Arashi.

„Ich?“, fragte Arashi verunsichert und verblieb in Angriffsstellung.

„Du bist nicht zufällig mit einem Naruto verwandt? Naruto ... Uso ... magi?“

„Woher...“, begann Arashi, bis Kasumi ihn unterbrach.

„Nicht antworten!“, rief diese.

„Mh.“, murmelte die Frau, die das durchaus als Bestätigung sah.
 

Arashi verstörte das. Er kannte seine Gegnerin nicht, geschweige ihre Stimme. Woher mochte sie aber seinen Vater kennen?
 

Ein plötzlich ertönender, schriller Schrei von Anko lenkte die Gruppe ab und man sah wie sie vor dem Riese zusammenbrach

„MOM!!!“, schrie Miaki schockiert auf und machte Anstalten die Gruppe zu verlassen.

„Miaki, unterstützte Sensei Kuichi. Ich und Arashi machen hier weiter!“, rief Kasumi.

„OK!“, erwiderte Miaki dankbar und verließ die Gruppe.

„Arashi, jetzt liegt es an uns.“, ergänzte Kasumi.

„Verstanden ... Byakugan!“, rief Arashi und aktivierte sein Bluterbe.
 

Damit erlangte er einen Überblick über das ganze Schlachtfeld, nur was er da vor fand schockierte ihn zutiefest. Sein Blick lies von der Frau ab und er sah hinüber zu dem Mann.

Diesen Moment der Blöße nutzte die Frau zum Angriff und stürmte vor.

„Arashi!“, schrie Kasumi, als sie merkte das ihr Kamerad nicht bei der Sache war und versuchte die Frau abzufangen, wofür es jedoch zu spät zu sein schien.

Arashi bemerkte es seinen Fehler gerade noch rechtzeitig und bevor die Frau ihn mit ihrem Schlagstock treffen konnte erzeugte drei Schattendoppelgänger, von denen der ersten den Angriff der Frau mit seinem Körper abfing, und sich daraufhin auflöste, während Arashi die anderen beiden nutzte, um sich schnell aus der Gefahrenzone zu ziehen und wieder Abstand zu gewinnen.

„WO BIST DU MIT DEINEN GEDANKEN?!“, fluchte Kasumi.

„Dieser Mann ... SENSEI,VORSICHT! IHR GEGNER IST EINE MENSCHLICHE MARIONETTE ... ODER SO WAS ÄHNLICHES! EIN TEIL IST MENSCHLICH, DER ANDERE EINE MASCHINE!“, rief Arashi.

Kuichi entging das natürlich nicht und obwohl er nicht so ganz wusste was er davon halten sollte, so würde er dies bei seinen weiteren Schritten berücksichtigen. Von etwas deratigen hatte er schon mal gehört vor langer Zeit, nur er hielt das für ein simples Gerücht.
 

„Hinweise, was kannst du mir zu der Frau sagen?“, forderte Kasumi.

„Ein paar zusätzliche Messer, stählerne Arm- und Beinschienen und anderes mechanisches Spielzeug. Der linke Unterarm ist eine Prothese. Aber keine Waffen ist darin versteckt. Unter ihrer Weste trägt sie eine weitere Schutzkleidung.“, antwortete Arashi, nachdem er ihre Gegnerin schnell mit dem Byakugan abgetastet hatte.

„Eine Rüstung?“, fragte Kasumi.

„Nein, ein Hemd. Irgendein dichtes Fasergeflecht. Aber irgendwas ist an dieser Frau komisch?“

„Was genau?“

„Ich bin mir nicht sicher ... es ist ... als würde ich irgendein totes Objekt anschauen. Sie kann ihr Chakra unterdrücken.“

„Na sowas ... ein Röntgenblick ... Moment ... du miese, kleine, perverse Drecksau!“, fluchte die Frau und marschierte auf Arashi zu.

„Versuch sie zu binden!“, rief Kasumi und Arashi erzeugte sofort weitere Schattendoppelgänger, genau acht an der Zahl.

„Ok, Leute, schnappt sie euch!“, rief er und lies seine Schattendoppelgänger vorstürmen, während er selbst zurück blieb.

Die Frau griff sich an den Kopf und sagte lapidar: „Angreifer ausschalten.“.

Dann duckte sie sich. Die anstürmenden Schattendoppelgänger begannen sich schlagartig aufzulösen, erst die eine Hälfte, dann die andere.

„Verdammt!“, fluchte Arashi.
 

Ihm wurde klar das die Frau ein Funkgerät haben musste und das irgendwo weitere Gegner lauerten, doch selbst als er dank seines Byakugans das Blickfeld auf einen Radius von 100 Metern und darüber hinaus ausweitete konnte er niemanden entdecken. Kasumi kümmerte das nur bedingt. Sie hatte sich derweil darauf vorbereitet mit ihrem Sharingan Genjutsu einzusetzen und Arashis Schattendoppelgänger boten ihr dazu die dringend benötigte Zeit.

„HEY! ICH BIN DEIN GEGNER, DU SCHLAMPE!“, rief Kasumi, worauf die Frau sofort reagierte und sie ansah.

„SCHLAMPE?!“, wiederholte sie aufgebracht.

Kasumi war überrascht wie einfach sie deren Aufmerksamkeit gewinnen konnte, geschweige Augenkontakt herstellen konnte. Die Frau hatte nicht mal ansatzweise eine Ahnung zu was das Sharingan fähig war und was sie nun erwartete. Kasumi startete das Genjutsu. Sie wollte die Frau in Panik versetzen, ihr vorgaukeln, das sie von Gegnern umzingelt ist.
 

Nur das klappte nicht.
 

Die Frau zeigte keinerlei Reaktion.
 

Das Genjutsu wirkte nicht.
 

Für die Technik war ein direkter Augenkontakt notwendig, nur Kasumi musste sich fragen ob dieser wirklich hergestellt wurde. Das konnte sie nicht genau erkennen, da die Frau ja die dunkle Schutzbrille trug. Kasumi war fest davon überzeugt gewesen das die Frau sie direkt angesehen hatte. Sie hatte es regelrecht gespürt. Jetzt musste sie feststellen, dass sie sich scheinbar geirrt hatte.
 

Noch während sie darüber grübelte setzte die Frau erneut zum Angriff an und rannte auf Kasumi zu. Diese blieb an Ort und Stelle stehen und versuchte weiterhin ihre Genjutsu anzuwenden, welche allesamt scheiterten. Die Frau musste bewusst den Augenkontakt vermeiden, ansonsten wäre das unmöglich zu schaffen. Bevor die Frau vor Kasumi stand ging Arashi dazwischen und warf sich der Frau mit vollen Körpereinsatz entgegen, womit er sie zu Boden riss. Beide schafften es schnell wieder auf die Beine zu kommen und Arashi ging vor der Frau in Angriffsstellung, wie es bei dem Taijutsu des Hyuga-Clans üblich war. Nur angreifen tat er nicht.

„Worauf wartest du?!“, rief Kasumi

„Ich ... ich weiß nicht wo ich sie treffen soll!“

„Auf die Keirakukei!“

Kasumi wollte kaum glauben das sie einem Abkömmling des Hyuga-Clans erklären musste wie man Chakra-Bahnen und -punkte im menschlichen Körper angreift.

„Ich erkenne sie nicht .... Sie kann sie irgendwie verbergen! Ich kann nicht mal ihr Chakra erkennen!“, rief Arashi sehr zu Kasumis Überraschung und ging anders vor.

„Acht Trigramme Leere Handfläche!“
 

Arashi erzeugte einen unsichtbare Chakrawelle die er auf die Frau schleuderte und für die fühlte es sich an, als würde sie von einem starken Windzug, ja fast schon einem Orkan, getroffen. Sie wurde meterweit zurück geworfen und fiel bei ihrer Landung zu Boden. Noch während sie sich wieder aufrappelte kamen Arashi und Kasumi bereits von beiden Seiten mit gezogenen Waffen auf sie zustürmten. Arashi hielt dabei einen Kunai und Kasumi einen gebogenen Dolch. Allmählich geriet die Frau in Panik und versuchte zurück zu weichen. Das es dafür zu spät war erkannte sie schnell. Beide Konoha-Ninjas bewarfen die Frau während ihres Ansturms unaufhörlich mit Shuriken, was diese kaum beeindruckte. Die Shuriken blieben in der dicken Westen stecken, oder fielen teilweise sogar wieder ab. Nur ein paar wenige Shuriken verursachten tatsächlich Schaden, was sich an einzelnen Schnittwunden und Blut an den Armen bemerkbar machte. Dadurch wurde es offensichtlich das man sie nur mit einem direkten Angriff schnell und sicher töten konnte.

Letztendlich wandte sich die Frau Arashi zu, der fast schon vor ihr stand und stach mit ihrem Schlagstock zu.
 

Ein Treffer. Sie erwischte Arashi direkt am Kopf, nur einen Nutzen hatte das nicht, denn Arashi löste sich in einer weißen Rauchwolke auf. Die Frau erkannte das sie auf einen Schattendoppelgänger reingefallen war, als der echte Arashi direkt dahinter durch den Rauch stieß. Die Frau versuchte noch mit dem linken Arm auszuholen, doch dafür war es zu spät. Arashi rammte der Frau das Kunai in die Brust. Kasumi kam gleichzeitig von hinten und rammte der Frau ihr Kunai in den Rücken. Beide hatten direkt auf lebenswichtige Organe gezielt.
 

„Es ist vorbei.“, dachte sich Kasumi im selben Moment.

Arashi hingegen murmelte nur kurz „Nein.“
 

Leider währte die Freude nur kurz, denn die Frau schlug mit ihren anderen Arm zu und schaffte es sogar Arashi einen derartigen Schlag gegen den Kopf zu verpassen, der ihn sofort ausknockte. Dann drehte sie sich schnell um und versuchte Kasumi mit ihrem Schlagstock zu erwischen. Durch das Sharingan war das unmöglich. Kasumi sah jede Bewegung voraus und wich durch mehrere Sprünge schnell nach hinten aus, wobei sie weitere Kunais und Shuriken warf. Ihre Gegnerin duckte sich nur und lies die Angriffe über sich ergehen. Wie zuvor blieb die Wirkung der Wurfgeschosse ausgesprochen begrenzt. Die normale Kleidung und die Schutzweste konnten sie mit Leichtigkeit durchdringen, das darunter liegende Hemd dagegen nicht. Das Gewebe war härter als erwartet und stoppte die Klingen der Waffen.
 

„Das nervt so sehr.“, murmelte die Frau und sah sich um.
 

Kasumi bewertet derweil die Lage. Sie war außerhalb der Reichweite ihrer Gegnerin und in jeder Hinsicht flinker als diese. Trotzdem hatten sie nicht mit aller Kraft gekämpft. Die vorher gegangenen Ereignisse belasteten sie, allem voran als den Soldaten der Eskorte die Köpfe zerplatzen und dessen Bestandteile durch die Luft flogen. Sie hatte offen gesagt Angst und bedingt durch die aktuelle Lage war es ihr im Moment auch nicht möglich fortgeschrittene Jutsu einzusetzen, da Arashi bewusstlos neben der Frau lag. Er könnte ebenfalls Schaden davon tragen. Ansonsten hätte sie mit einem flächendeckenden Feuerversteck längst alles zu Asche verwandelt. Blöderweise war die Frau dennoch im Vorteil. Sollte sie sich Arashis Körper zuwenden, dann war Kasumi gezwungen anzugreifen, um ihren Kameraden zu retten und damit würde sie wieder in Reichweite ihrer Gegnerin kommen. Zumal ihr nicht klar war über welche weiteren eigenartigen Künste, oder Techniken die Frau verfügte, geschweige welche Reichweite diese besaßen.

Die Frau hingegen seufzte, schüttelte den Kopf und griff sich dann ans Ohr.

„Demobilisiert sie. Fangschuss.“, sagte sie plump.

Kasumi schreckte sofort auf. Sie ahnte bereits was die Frau meinte und bereitete sich innerlich auf alle Eventualitäten vor.
 

Noch genau in diesem Moment, als Kasumi das dachte schossen Schmerzen durch ihren Körper. Irgendwas hatte sie am linken Oberarm und Oberschenkel getroffen. Kasumi konnte sich vor Schmerzen mit einem Mal kaum auf den Beinen halten und sackte zusammen. Ein schneller Blick offenbarte ihr das an beiden Stellen blutende Fleischwunden klaffte. Die Wunden waren nicht tief, geschweige lebensbedrohlich, wichtige Adern, oder Arterien wurde glücklicherweise verfehlt, dafür war jetzt ihre Mobilität gravierend eingeschränkt und sie musste zum ersten Mal seit langem dagegen ankämpfen nicht in eine Schockzustand zu verfallen.
 

Kasumi konnte nicht verstehen was für eine Technik die Frau angewandt hatte. Es gab nicht mal Fingerzechen. Und weitere Gegner waren weit und breit auch nicht in Sicht. Es waren viel zu viele Ungereimtheiten, anstatt echter Informationen mit denen Kasumi nichts anfangen konnte. Dem konnte sie kurzerhand keine weitere Beachtung schenken, denn jetzt rannte die Frau auf sie zu. Wie ein verwundetes Tier versuchte Kasumi sich zurück zu ziehen, was bei den Wunden und ihrem derzeitigen Zustand kaum möglich war. In ihrer Verzweiflung warf sie ihre letzten Kunais, die wie die Attacken zuvor, wirkungslos blieben.

Bevor die Frau ihr etwas antun konnte warf sich Arashi laut „Kasumi!“ schreiend von hinten auf die Frau und riss sie erneut zu Boden. Dabei zog er ein Kunai und stach blitzschnell zu. Die Frau wehrte sich und konnte den Stich leicht ablenken, sodass er in ihrer Schulter landete und teilweise eindrang. Die Frau schrie laut auf und schlug mit ihrer linken Faust Arashi erneut gegen den Kopf. Der Schlag war mehr als nur heftig. Es reichte aus um sich von Arashi zu befreien und ihn in einem Zug von sich zur Seite zu werfen. Die Frau drehte sich herum und prügelte mehrfach auf Arashi ein, bis der sich kaum noch rührte und eine stark blutende Platzwunde an seinem Kopf zurück blieb. Dann wandte sie sich wieder Kasumi zu und näherte sich ihr.

Als die Frau vor Kasumi stand, vergebens versuchte diese sich mit einem Kunai zu wehren, drückte die Frau ihr den Schlagstock auf die Brust. Obwohl dieser Kontakt nur für einen kurzen Moment bestand reichte er aus um stechende Schmerzen durch ihren Körper zu jagen, die sie in dieser Form noch nie zuvor gespürt hatte. Für einen kurzen Moment fühlte es sich an als würden ihre Organe innerlich verbrennen, wie als würde jeder Nerv und jeder Muskel schlagartig verkrampfen.
 

Mit aller Macht kämpfte sie dagegen an das Bewusstsein zu verlieren und das sogar erfolgreich. Dafür war sie nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. Ihr nächster Gedanke fiel auf die Frau. Kasumi erkannte sofort in welch lebensbedrohlicher Lage sie sich befand. Sie war ihrem Gegner absolut hilflos ausgeliefert.
 

Nur eigenartigerweise kümmerte das die Frau nicht. Sie lies von ihr ab.
 


 

„Dieser Mann ... SENSEI,VORSICHT! IHR GEGNER IST EINE MENSCHLICHE MARIONETTE ... ODER SO WAS ÄHNLICHES! EIN TEIL IST MENSCHLICH, DER ANDERE EINE MASCHINE!“, hörte Kuichi Arashi rufen, gleichzeitig, als Miaki neben ihm erschien.

„Meine Mutter ...“, begann dieser.

„Sie lebt. Sie ist nur bewusstlos. Lass dich davon nicht ablenken. Konzentriere dich auf deinen Gegner.“, ermahnte Kuichi ihn.

„In Ordnung.“, erwiderte Miaki und atmete tief durch.
 

Natürlich war ihm dies klar, nur wenn man seine eigene Mutter neben einem Gegner liegen sieht, während man selbst vom Schlimmsten ausgeht, da kann man nicht ruhig bleiben.
 

Der Koloss drehte sich um und sah nach Anko, die neben ihm am Boden lag. Wutentbrannt hielt Miaki sein Wakizahsi quer vor sich und ging in Angriffshaltung. Etwas was seinem Gegner nicht verborgen blieb, genauso wie die Tatsache das er zitterte.

„Ruhig, Miaki.“, sprach Kuichi.

„Das ... versuche ... ich.“, erwiderte dieser.
 

Der Gegner begann sich auf einmal in Bewegung zu setzen, sehr zu Kuichis und Miakis Überraschung. Er entfernt sich von Anko. Die beiden konnten nicht verstehen wieso ihr Gegner diesen taktischen Vorteil, ihren bewusstlosen Körper, einfach so aufgab.

„Ihr Plan, Sensei?“, fragte Miaki.

„Normale Waffen sind wirkungslos. Wir brauchen stärkere Künste. Zuerst locken wir ihn weg, dann bring ich deine Mutter in Sicherheit.“, erklärte Kuichi.

„Verstanden!“, rief Miaki.

Beide rannten in entgegengesetzte Richtung voneinander weg. Dabei warf Miaki mit Kunais und Shuriken nach dem Mann. Natürlich war ihm klar das dies wirkungslos war, denn es sollte nur als Ablenkung dienen. Zusätzlich warf er dem Mann einen ganzen Beutel voller Makibishi, stählerne Krähenfüße, vor die Füße. Anstatt stehen zu bleiben lief sein Gegner einfach weiter. Das er in sie trat störte ihn nicht. Er blieb nicht mal in ihnen hängen, sondern trat sie einfach platt. Miaki schlussfolgerte das sein Körper ausgesprochen schwer und schwerfällig sein musste, was seine Agilität mit Sicherheit einschränkte. Miaki nutzte die Erkenntnisse und ging in die Offensive. Er stürmte auf den Mann zu und griff diesen mit seinem Wakizashi an. Sein Gegner konnte den Angriff mit seinem Schlagstock parieren und versuchte zurück zu schlagen. Miaki selbst war längst ausgewichen und sprang zurück. Dabei warf er weitere Shuriken, mit denen er dieses Mal auf das Gesicht des Mannes zielte. Der hob seinen Arm und wehrte so den Angriff ab. Wie bei jedem anderem Menschen blieb der Kopf auch hier die Schwachstelle.

Miaki lockte den Mann weiter von Kuichi weg und im passenden Moment ergriff er die Chance für einen weiteren Gegenangriff.
 

Miaki formte mehrere Fingerzeichen und rief „Giftnebel“. Aus seinem Mund schoss ein lilafarbener Nebel, mit dem er seinen Gegner vollständig und flächendeckend einhüllte. Er selbst war sich nicht sicher, ob es wirken würde, aber wenn ihr Gegner wirklich menschlich war, wenn auch nur teilweise, dann bräuchte er wie jedes andere Lebewesen Sauerstoff zum atmend. Dann würde der Giftnebel sein Todesurteil bedeutete.
 

Als Miaki ein Husten vernahm wusste er das sein Plan aufgegangen war.
 

Zumindest dachte er das für den Moment.
 

Es war durchaus eine Überraschung, als der Mann aus der giftigen Wolke kaum und dabei lediglich mit der Hand herumfuchtelte, um die „Sichtbehinderung“ zu vertreiben. Als etwas anderes sah er den Nebel dabei nicht.

Miakis Plan hatte zwar nicht geklappt, dafür hatte er Kuichi genug Zeit gegeben seine Mutter in Sicherheit zu bringen und der konnte jetzt wieder in den Kampf eingreifen. Als erstes warf er von hinten einen Kunai mit angehefteter Briefbombe von hinten auf den Mann. Obwohl er sich ganz klar in dessen toten Winkel befand schaffte es sein Gegner dem durch eine schnelle Drehung auszuweichen. Der Kunai flog an ihm vorbei, landete mehrere Meter hinter ihm im Boden und explodierte dort ohne Schaden anzurichten. Nicht mal die Druckwelle beeindruckte ihn.

Kuichi beobachtete die Bewegungen seines Gegners in diesem Zeitraum genau, allem voran interessierte ihn dabei die mögliche Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeit. Zudem musste der man über eine Fähigkeit ähnlich des Byakugans verfügen, ansonsten hätte er seinen Angriff unmöglich sehen können. Mit diesem Wissen führte Kuichi seinen nächsten Angriff durch und holte fünf Kunais heraus, an denen allesamt Briefbomben hingen. Den ersten warf er direkt in Richtung des Mannes, die restlichen eine halbe Sekunde später um ihn herum. Sein Gegner würde es mit Sicherheit schaffen dem ersten Geschoss auszuweichen, nur um dann von einem der anderen getroffen zu werden, egal ob er nach links, oder rechts ausweicht.
 

Wie erwartet wich der Mann dem ersten Kunai durch eine Drehung zur Seite aus und bewegte sich dabei in die Bahn eines der anderen Kunais.
 

Nur mit dem was folgte hatte Kuichi nicht gerechnet.
 

Sein Gegner griff mit zwei Fingern nach dem ersten, an ihm vorbei fliegenden Kunai, der sich eigentlich jetzt in dessen toten Winkel befand, vorausgesetzt er hat überhaupt einen, schnappte sich dessen Spitze und warf den Kunai nach der Ausweichdrehung zurück Richtung Kuichi. Das schaffte er auch mit dem zweiten Kunai in dessen Bahn er sich eben noch bewegt hatte. Er schnappte sich dessen Spitze mit Daumen und Zeigefinger und schleuderte in zurück.
 

Kuichi hatte sich verkalkuliert.

Sein Gegner war weitaus flinker als erwartet, von seinem Reaktionsvermögen ganz zu schweigen. Wahrscheinlich hatte er dies sogar bis jetzt geschickt versteckt. Nun musste sich Kuichi um sein eigenes Wohl kümmern. Immerhin hatte sein Gegner die Kunais samt Fracht auf ihn zurück geworfen und das sogar stärker als er selbst. . Eigenartigerweise flogen die Kunais links und rechts ganz knapp an ihm vorbei und landeten wenige Meter hinter ihm im Boden.

Kuichi versuchte noch weg zu springen, da explodierten bereits die Briefbomben.
 

Die Druckwelle erfasste ihn, warf ihn nach vorne und ließ ihn unkontrolliert zu Boden knallen, wo er sich mehrfach überschlug.
 

Sofort versuchte Kuichi die Orientierung wiederzufinden, was leichter gesagt als getan war. Die Explosionen hatten ihn sehr mitgenommen, wenn auch nur leicht verletzt mit Wunden durch Verbrennungen und Splittern. Kaum war er wieder halbwegs bei Sinnen erkannte er das der Koloss schon direkt vor ihm stand.

Er packte mit einer Hand am Hals und war dabei mit seinen Schlagstock zuzuschlagen. Bevor er Kuichi treffen konnte schaffte es dieser die Waffe kurz vor seinem Körper festzuhalten. Dabei fiel ihm ein blaues Leuchten und ein knisterndes Geräusch auf, das für einen winzigen Augenblick an der Sitze des Schlagstocks auf blitzte.
 

Sofort war es Kuichi klar.
 

Kein Wunder das sie Anko und die anderen so schnell ausschalten konnten. In ihren Schlagstöcken waren starke Elektroschocker verbaut mit denen sie ihre Opfer lähmten und ausschalteten.

Wäre ihnen das früher klar gewesen hätten sie den Nahkampf komplett vermieden und wären auf Distanz geblieben. Nur was dann? Wären sie dann genauso gestorben wie die Soldaten?
 

Nun begann der Mann mit seiner Hand an Kuichis Hals zuzudrücken. Dabei versuchte er nicht einfach ihn nur zu erwürgen, sondern drückte gezielt auf die Halsschlagadern und unterbrach damit die Blutzufuhr zum Gehirn. Das war um ein vielfaches effektiver. Kuichi war klar das er jeden Moment das Bewusstsein verlieren könnte und handelte. Mit letzter Kraft zog er mit seiner freuen Hand ein Kunai aus seiner Tasche und rammte es seinem Gegner von unten in den Hals.
 

Er traf, nur den Riesen lies das kalt. Die Klinge selbst schaffte es nicht mal richtig einzudringen.
 

Gegen was für einen Gegner kämpften sie da nur?
 

Bevor er einen weiteren Gedanken daran verlieren konnte verlor er das Bewusstsein und dem Mann lies ihn los. Bevor er jedoch selbst zu Boden fiel traf ihn sein Gegner mit einem lähmenden Stromschlag. Es war diesem nicht verborgen geblieben das Kuichi seinen eintretende Bewusstlosigkeit nur vorgetäuscht hatte und in jenem Moment Fingerzeichen formte, als man ihn los ließ.
 

Damit war war auch er ausgeschaltet.
 

Dann drehte sich der Mann und sah sich um. Immerhin fehlte das noch ein Ninja. Kaum sah er hinter sich stand Miaki bereits direkt hinter ihm.
 

Miakis rechter Arm zeigte auf den Gegner in dessen Hand sich hochkonzentriertes Chakra in elektrischen Entladungen manifestierte.
 

Mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit jagte Miaki seinem Gegner mit einer geballten Ladung des Chidoris entgegen. Dieser registrierte zunächst kaum was da auf ihn zu kam und als es ihm endlich klar wurde war es fast schon zu spät. Mit bloßen Händen versuchte er den Angriff abzublocken.
 

Ein Fehler.
 

Als der Mann Miaki seinen Arm entgegen streckte trafen die beiden aufeinander und Miaki entfesselte die Macht des Chidoris.
 

Er zerfetzte den Arm seines Gegners völlig, einschließlich der Schulter. Ein letztes, verzweifeltes Ausweichmanöver verhinderte gerade so das sich Miakis Angriff durch dessen Oberkörper bohrte
 

Der Man stieß einen stumpfen Schrei aus und brach zusammen.
 

Schwer atmend stand Miaki auf und sah nach seinem regungslos daliegenden Gegner. Obwohl sein Angriff ihn schwer verletzt hatte und einige Gliedmaßen abgetrennt hatte, wirkte es wie als wäre sein Angriff gerade mal als Streifschuss durchgegangen. Glücklicherweise reichte es um diesen Gegner völlig auszuschalten. Er schien nicht mal mehr zu atmen.

Um absolut sicher zu gehen nahm Miaki sein Wakizashi und führte in einer blitzschnellen Bewegung ein Stich ins Herz durch.
 

Statt in den Körper einzudringen ertönte einzig und allen ein stählernes Klirren. Miaki wunderte sich welche Art von Rüstung sein Gegner tragen musste. Für einen schweren Plattenpanzer war er definitiv zu agil.

Daran verlor Miaki vorläufig keinen weiteren Geganken, sondern wandte sich der verbliebenen Frau zu, die sich ihm näherte. Mit Entsetzen musste er feststellen das es der Frau gelungen war Arashi und Kasumi auszuschalten, wobei letztere gerade so noch bei Bewusstsein zu sein schien. Miaki selbst musste zugeben das ihm die Frau mehr als unheimlich war. Allem voran wegen ihren eigenartigen Fähigkeiten. Im Gegenzug hatte er erkannt das man diese Gegner am ehsten mit schnellen, präzisen Angriffen mit großer Kraft erledigen konnte und stürmte schlagartig auf die Frau zu.

Die blieb vor Schreck abrupt stehen, als sie sah wie Miaki auf sie zu rannte.
 

Jetzt wurde es eng.
 

Panisch griff die Frau an ihren Gürtel und holte mehrere schlanke, zylinderförmige Objekte hervor, die sie in Miakis Richtung warf, welche dieser Augenscheinlich als Rauchgranaten, oder gar Blendgranaten identifizierte. Sofort wich er aus und bedeckte teilweise seine Augen, während er weiter vorstürmte.
 

Er sollte Recht behalten.
 

Was folgte war ein Lichtblitz und ein lautstarker Knall, ähnlich einer Explosion, der jedoch die Druckwelle und Splitterwirkung fehlte. Die Granate entpuppte sich als fortschrittliche Blendgranate, die ihre Ziele mit starker Licht- und Lärmentwicklung betäubt. Ersters hatte Miaki erwartet, wenn auch schwächer, letzteres hingegen traf ihn völlig unvorbereitet.

Als die Granate knapp hinter ihm detonierte war sein Seh- und Hörvermögen schlagartig beeinträchtigt und er verlor für einen Moment die Orientierung, was ihn beinahe stolpern lies. Für die Frau reichte das mehr als aus um Miaki auszubremsen und ihn mit ihren verbliebenen Blendgranaten einzudecken, die um ihn herum hoch gingen. Das warf ihn komplett aus der Bahn.
 

Geblendet und orientierungslos versuchte Miaki wieder auf die Beine zu kommen. Dabei gewann er nur langsam das Augenlicht zurück und das erste was er sah war die Frau, wie sie auf ihn zu rannte und nach ihm trat. Bevor sie ihn am Kopf traf wich er zurück und der Fuß verfehlte seinen Kopf. Das bot Miaki die Chance für einen sofortigen Konter. Er zog ein Kunai und stieß es der Frau so tief es nur ging von unten durch die Sohle ihres Stiefels in den Fuß.
 

Was folgte war ein schriller, ja geradezu markerschütternder Schrei.
 

Die Frau schrie sich vor Schmerzen die Seele aus dem Leib, warf sich zu Boden und wandte sich hin und her, während der Kunai in ihrem Fuß steckte. Noch benommen und mit Mühe stand Miaki auf suchte sein Wakizashi, das er ein paar Meter neben sich fand. Er nahm es auf, ging auf die Frau zu, die noch immer vor Schmerzen schrie, nur mittlerweile den Kunai entfernen konnte, und erhob die Klinge über seinen Kopf, bereit zuzuschlagen.
 

Bevor er dazu kamen ertönte ein lauter Knall, während gleichzeitig ein Ruck durch das Schwert ging, welcher Miaki dieses beinahe aus der Hand gerissen hätte. Irritiert sah Miaki sein kurzes Katana an und musste feststellen das er nur noch den Griff in den Händen hielt. Die Klinge fehlte. Die landete knapp neben ihm im Boden, wo sie stecken blieb
 

Irgendetwas hatte sie regelrecht abgesprengt.
 

Miaki verstand die Welt nicht mehr.
 

Er verstand nicht mal was gerade eben passiert war.
 

Es war kein Feind in der Nähe, kein Jutsu wurde angewandt, er hatte es nicht mal kommen sehen.
 

Er starrte einfach den Schwertgriff an, den er in seinen Händen hielt.
 

Unbewusst gab er sich dabei mehr als nur einen Moment der Blöße, den die Frau ausnutzte um sich selbst zusammenzureißen, ihren Schlagstock zu greifen und mit dem Elektroschocker voran Miaki gegen das Bein zu schlagen.

Nun war es Miaki der vor Schmerzen aufschrie und vor der Frau zusammenbrach. Zuguterletzt, als die sich die beiden nun gegenüber lagen, drückte ihm die Frau den Schlagstock zwischen Schulter und Kopf an den Hals und schaltete ihn mit dem nachfolgenden Elektroschock komplett aus.
 


 

Der plötzlich ertönende schrille Schrei dar Frau war für Kasumi kaum zu überhören. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen wie es Miaki gelang zuerst den Riesen und dann die Frau auszuschalten. Sie selbst war derweil dabei sich um ihre Verletzungen zu kümmern, die nur dann lebensbedrohlich werden konnten, wenn sie unbehandelt bliebe. Sie wurde zwar nie offiziell als Medizin-Ninja ausgebildet, dafür erhielt sie von ihrer Mutter ein umfangreiches Training im Bereich der medizinischen Ninjutsus.

Den Ratschlag sich in Kämpfen zurückzuhalten hat sie allerdings nie wirklich wahrgenommen.

Kasumi legte eine Hand, die von einer schwachen, grünlichen Aura umhüllt wurde, auf die Wunde an ihrem Arm und begann die Zellregeneration und Wundheilung mithilfe von Chakra zu beschleunigen. Ihr oberstes Anliegen war es dabei die Blutungen zu stoppen. Nachdem das erledigt war wiederholte sie den Vorgang bei der Wunde am Bein.

Das war leichter gesagt als getan. Ihr ganzer Körper fühlte sich weiterhin taub an. Jede Bewegung war schmerzhaft und schwerfällig. Selbst das Schmieden von Chakra wurde zur Qual. Kasumi hatte keine Wahl als die Zähne zusammenzubeißen und wenigstens das Nötige zu schaffen.
 

Es war ein stählernes Scheppern, das sie aufblicken lies und erst als sie einen stumpfen Schrei von Miaki wahrnahm blickte sie langsam in dessen Richtung. Ihr fiel auf das das Geschrei der Frau allmählich nachgelassen hatte und einem weinerlichen Winseln mit gelegentlichem Fluchen gewichen war.
 

Es wurde schnell klar das Miaki unterlegen war. Gerade die Unsicherheit über seinen Zustand besorgte Kasumi ungemein, sowie der Zustand all ihrer Kameraden.
 

Sie sah wie die Frau aufstand, in ihre Richtung humpelte und gleichzeitig mit verweinter Stimme einen mehr als nur merkwürdigen Monolog führte.

„Fuck … dafür zahlt ihr mir nicht genug … warum machen wir das überhaupt … das nächste Mal … machen wir das auf meine Art und Weise … das nächste Mal … brennen wir einfach … alles in einem Umkreis von einer Meile nieder … Overkill … nur um sicher zu gehen … ja, ich weiß das ihr eine eindeutige Identifizierung wollt … nein, ich hab das beschissene Schmerzmittel zu spät geschluckt … das fängt erst jetzt an zu wirken … und der Penner hat ab!!!“

Kasumi merkte schnell das die Frau irgendwo versteckt unter ihrer Kleidung ein Funkgerät tragen musste und damit mit ihren Verbündeten irgendwo in der Nähe kommunizieren musste. Wo genau die sich jedoch verstecken mochten konnte sie sich nicht ausmalen. Jedenfalls nicht in ihrer direkten Umgebung, denn Arashi hatte das Gelände ja mit seinem Buyakugan ausgespäht. Auf den letzten Satz hin drehte sich Kasumi um und musste schmunzeln. Die Sänfte des Fürsten hatte bereits einen erheblichen Vorsprung und war damit für die verletzte Frau kaum noch einzuholen. Die Sänftenträger rannten was das Zeug hielt. Dafür musste sich Kasumi nun Sorgen um ihre eigenes Wohlergehen machen.

„DAS IST DOCH ALLES SCHEISSE!!!“, fluchte die Frau und griff sich an den Kopf. „Den krieg ich nicht mehr … das könnte ihr vergessen … Ich hab darauf keinen Bock mehr … Schaltet sie aus! Die ganze Truppe! Ich schneide ihm einfach persönlich den Kopf ab. Dann hab ihr was zum identifizieren … was zum?!“
 

Kasumi und die Frau vernahmen ein eigenartiges Blubbern in ihrer unmittelbaren Nähe und sahen sich danach um. Sie mussten feststellen, dass die Geräuschen Arashi kamen. Genauer gesagt von dessen bewusstlosen Körper. Dieser war von einer pulsierenden, rötlichen Aura aus reinem Chakra umgeben war.
 

Kasumi hatte keine Ahnung was hier soeben geschah und die Frau schon gar nicht.
 

Das Schauspiel hielt wenige Sekunden an und verschwand genauso schnell, wie es gekommen war. Auffallend war das die Platzwunde, sowie das ausgetretene Blut an seinem Kopf spurlos verschwunden waren.

Kasumi und die Frau standen weiterhin regungslos da und starrten auf Arashi. Keiner der beiden wusste was sie jetzt machen sollten.

Es war die Frau, die zuerst reagierte. Sie schien zu zucken, griff sich ans Ohr und blickte dann in Richtung der Sänfte.

Kasumi tat es ihr gleich.

Sie sah wie die Sänfte mit einem Mal zu Boden fiel und die Träger auf die gleiche blutige Art und Weise starben, wie auch die Soldaten zuvor. Klar erkennbar war der Fürst, wie er aus seiner umgekippten Sänfte krabbelte und zu Fuß zu fliehen versuchte.
 

Bei seiner korpulenten Figur äußerst problematisch.
 

Im nächsten Moment wurde er Kopf förmlich in zwei Teile gerissen.
 

Mit einem Blutschwall löste sich sein Kopf vom Hals und flog durch die Luft. Sein Körper brach augenblicklich zusammen und der Kopf landete daneben im Dreck.
 

Kasumi kniff die Augen zusammen und lies den Kopf hängen. Damit war ihre Mission endgültig gescheitert.
 

Ein Desaster.
 

Und es war noch lange nicht vorbei.
 

Kasumi merkte wie die Frau auf sie zukam.
 

Vergebens versuchte sie sich zu überlegen wie sie sich wehren könnte. Für einen passenden Konter fehlte ihr die Kraft. Sogar einfach Ninjutsus wurden zur Herausforderung, da es ihr an Zeit mangelte schnell genug ausreichende Mengen an Chakra zu schmieden. Genauso kleiner Mengen. Und Vitaminpillen trug sie erst gar nicht bei sich. In ihrer Verzweiflung warf Kasumi einige Shuriken auf die sich nähernde Gegnerin, die allesamt ihr Ziel verfehlten. Ihrem größtenteils tauben Körper fehlte es weiterhin an Kraft und darunter litt die Zielgenauigkeit erheblich.
 

Damit nahm die Frau Anlauf und hielt direkt auf Kasumi zu.
 

Die mobilisierte ihre letzten Kräfte um aufzustehen und ging mit einem Kunai bewaffnet in Abwehrhaltung. Damit schlug sie zu, als die Frau fast vor ihr stand. Für die wiederum war es ein leichtes die geschwächte Kunoichi zu überwältigen. Mit der rechten Hand schnappte sie sich Kasumis Hand, in der sie den Kunai hielt und schlug gleichzeitig mit dem linken, mechanischen Arm zu.
 

Kasumi bekam einen direkten Treffer gegen den Kopf ab.
 

Ihr wurde augenblicklich schwarz vor Augen.



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