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Geschichten die das Leben schreibt

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Einkäufe in der Winkelgasse

Kapitel 2: Einkäufe in der Winkelgasse
 

Inmitten all der gesammelten Kunstwerke, überlappten sich zwei Fotos. Sie waren am selben Tag aufgenommen worden und bis vor ein paar Jahren war eins davon mein wohlbehütetes Geheimnis gewesen.

Damals, kurz vor Beginn meines ersten Schuljahres, waren wir in der Winkelgasse einkaufen gewesen. Mom schritt mit wirr hochgestecktem Haar, Lesebrille und hochgekrempelten Ärmeln vorneweg und hakte mit einer Feder enthusiastisch ihre Liste ab. Es fehlten noch etliche Dinge, aber mir war das in diesem Moment egal.

Im letzten Laden hatte ich mir eine Katze aussuchen dürfen! Zu meiner Enttäuschung durfte ich Krummbein nicht mit nach Hogwarts nehmen, da meine Eltern der Meinung waren, der Kater wäre zu alt für nocheinmal 7 Jahre auf dieser Schule. Stattdessen hatten sie mir zu meinem Geburtstag im Sommer versprochen, dass ich mir ein Tier aussuchen durfte, wenn wir für meinen Schulbeginn einkaufen gingen.
 

Ich hatte mir einen kleinen, jungen Kater ausgesucht. Der Besitzer der Tierhandlung meinte es anscheinend etwas zu gut mit seinen Tieren, denn der Kleine war etwas moppeliger als andere in seinem Alter. Schon alleine deswegen hätte ich mich in ihn verlieben können!

Sein Fell war unglaublich weich und vollmichschokoladen-braun. Die einzigen Farbtupfer stellten die Flecken an den Ohrenspitzen, das letzte Drittel das beuschigen Schwanzes und seine Pfötchen, in einem hellen karamellbraun dar. Wenn dieser Kater euch mit solchen großen schwarzen Knopfaugen angesehen hätte, hättet ihr sicherlich auch nicht wiederstehen können! Nichtmal meine Mutter hatAugen für ein anderes Tier gehabt. Sobald ich ihn in die Arme schließen konnte, hatte ich ihn auch schon Twix getauft, in Anbetracht der Fellfarbe, fand ich den Namen durchaus passend.
 

Schon vorher hatten wir meinen Zauberstab gekauft. 11,5 Zoll, Weide, biegsam und Einhornhaar. Ich wedelte stolz damit herum, als wir gerade an einem Cafe vorbei liefen. Unbeabsichtigt hatte ich Twix aus seiner Transportbox herausgezaubert. Mom bekam davon garnichts mit. Dad hingegen blieb erschrocken stehen und starrte den moppeligen Kater an, welcher vor ihm durch die Lüfte schwebte, verwirrt drein schaute und kläglich mauzte.

Hugo lachte auf Dads Rücken und wackelte herum, während er aufgeregt auf den Kater zeigte. Er zappelte so sehr, dass er fast heruntergefallen wäre und alle Tüten auf dem Boden gelandet wären.
 

Ein paar Sekunden später machte Tante Ginny auf sich aufmerksam. Sie saß mit ihren Söhnen an einem Tisch im Cafe und winkte. Um sie herum standen viele bunte Tüten, James hockte gelangweilt auf seinem Stuhl und schob sich die Brille hoch. Er war schon einige Jahre auf Hogwarts und für ihn war das alles hier nichts Neues mehr. Albus war aufgesprungen und blickte in die Box von Twix. Dank meiner Mutter war der Kater gerade wieder darin verschwunden.

„Wow Rosie, der ist ja pumelig!“ Albus steckte den Finger durch das Gitter und prompt wurde er abgeschleckt. Offensichtlich verstand mein neues Haustier ihn zu seinem Glück nicht.
 

„Das ist Trix, der muss pumelig sein! Was hast du denn für ein Tier?“ hatte ich neugierig gefragt und in die Box geschaut aus der mich neugierige Augen anblickten. „Ein Frettchen! Ist das nicht cool? Hab ihn Karl genannt.“
 

Meine Eltern hatten sich an einen Nachbartisch niedergelassen und ihre Stühle zu Tante Ginny gedreht um sich zu unterhalten. Als ich mich ebenfalls setzte drückte Al's Mom mir ein Bild von der kurz zuvor entstandenen Szene in die Hand.

Meine Mutter blickte darauf und musste lachen: „Offensichtlich bist du jetzt schon eine vielversprechende und begabte Hexe mein Schatz“. Sie gab mir einen Kuss auf den Scheitel und zauberte ein Datum hinten auf das Foto.
 

„Zauberei ist nicht nur Zaubersprüche lernen und anwenden. Es ist wie jede Situation im täglichen Leben. Du brauchst auch die Intuition und das Gefühl dafür. Vergiss das nie! Vielleicht erinnert dich das Foto ja in ein paar Jahren, wenn die ZAGs oder die UTZs anstehen daran und erleichtern dir das Lernen. Wer weiß, vielleicht hilft dir diese kleine Weisheit ja sogar irgendwann mal in der Liebe.“ Tante Ginny lächelte mich an und zwinkerte mir zu, bevor sie ihre Söhne aus den Sitzen scheuchte um die Winkelgasse weiter zu erobern.
 

Das zweite Bild zeigt nicht meine Familie, sondern die eines mir damals noch unbekannten Jungen.

Ich war ihm begegnet, als Mom mich in ein Bekleidungsgeschäft gezogen hatte. Mir fehlten wohl noch Pullover Umhänge und die Hogwartsuniform.

Als wir den Laden betraten stand ganz hinten ein schlaksiger Junge mit weißblondem, wirrem Haar auf einer Art Hocker. Neben ihm stand eine schöne dunkelhaarige Frau in einem eleganten grünen Kostüm, welche vermutlich seine Mutter war und zog ihm einen roten Pullover über. Es schauten für einen Moment nur die Fingerspitzen und das Gesicht bis zur Nase hervor. „Scorpius, jetzt zier dich doch nicht so. Der Winter in Hogwarts ist kalt, also wirst du mindestens einen warmen Pullover mitnehmen junger Mann!“ „aber Mom...“ weiter kam der Junge nicht, denn beide blickten erschrocken hinter sich, als dort ein Karton zu Boden fiel.

Erst jetzt erkannte ich, dass sie einen Hauselfen dabei hatten, der die ganzen Einkäufe schleppte. Ganz oben auf dem Stapel befand ich ein Käfig, in dem eine kleine beige Eule aufgeregt umher flatterte, als hätte sie Angst im nächsten Moment ebenfalls Bekanntschaft mit dem Boden zu machen.

Den Vater des Jungen schien die ganze Situation überhaupt nicht zu stören, der stand an einer der Türen und schaute gelangweilt zwischen seiner Familie und dem Treiben auf der Straße hin und her.
 

Leise kichernd hatte meine Mutter ihren Zauberstab gezückt und die ganze Situation bildlich festgehalten. Sie steckte es mir zu und flüsterte: „Hier Rosie, vielleicht wirst du es noch einmal brauchen. Ein Malfoy will sicherlich nicht so in der Öffentlichkeit gesehen werden“

Malfoy...da war doch was....alte Zaubererfamilie, sehr bekannt. Mom kannte sie anscheinend. Später hatte sie mir noch erzählt, dass der Vater des Jungen mit Onkel Harry, Dad und ihr in die Schule gegangen war und sie sich, gelinde ausgedrückt, gehasst hatten.
 

Zuhause hatte ich mir das Bild nocheinmal angesehen. Ich fand nicht, dass dieser Scorpius sonderlich arrogant oder eingebildet wirkte. Klar seine Mutter schien sehr einnehmend zu sein, aber das konnte meine auch. Ich fand, dass er nett aussah. Vielleicht würden wir ja sogar ins selbe Haus und ganz gut miteinander auskommen.
 

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, wie gut.
 

Heute hingen beide Bilder sozusagen Hand in Hand über meinem Bett.

Ich hatte ihm dieses Foto erst in unserem letzten Schuljahr gezeigt und prophezeit, dass es irgendwann an der Wand in meiner eigenen Wohnung hängen würde. Scorp hatte lange versucht mich davon abgehalten, das Bild von ihm mit an meiner „Hall of Fame“, wie meine Freunde sie immer scherzhaft nannten, zu verewigen.

Mom hatte Recht gehabt, es war ihm doch ein bisschen peinlich.

Da ich aber stur bin hatte er natürlich keine Chance. Jetzt musste er beinahe täglich mit seinem jüngeren Ich auskommen, offensichtlich hatte er sich aber damit abgefunden, dass ich fast immer meinen Willen durchsetzte.
 

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Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.

Möchte mich nochmal für die Favoriten bedanken, hat mich sehr gefreut! :)

Bis zum nächsten Kapitel

Euer Schneewittchen



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