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Ein langer Weg von Freundschaft

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Taten sind wie Worte und Worte wie ein Herz


 

Ein langer Weg von Freundschaft

Kapitel 24:

Taten sind wie Worte und Worte wie ein Herz

Ich sah, wie sie den Jungen auf den Platz führten.

Sah wie die königlichen Wachen ihn mehr denn je in den Dreck stießen, als sie vor dem Pranger Halt machten und ihn dann bestimmend in die Knie zwangen. Seine Hände eisig starr in gefangenen Ketten hielten, während sie ihn an den stumpfen Pfahl ketteten, mit dem Rücken zu mir.

Blank blitze seine unberührte Haut in der Mittagssonne auf, als man ihm seine zertrümmerte Rüstung, sowie den Gi vom Leibe riss. Schien so völlig schutzlos seiner Strafe ausgeliefert zu sein und wieder sah ich mit einem mulmigen Gefühl auf die gezüngelte Schlange in meinen Händen. Doch das war nur ein Name. 

Eine Art der Abschreckung, sollte das gemeine Volk gezüchtigt werden und mit einem Mal wog die Ki-Peitsche in meinen Händen so endlos an Gewicht.

`Du wolltest dich doch in unseren Reihen beweisen...´, hörte ich die tiefe Stimme meines Königs abermals sagen und wieder weckte es nichts als eisige Gänsehaut in mir.

´....Jetzt hast du die Chance dazu.`
 

Wieder sah ich auf den Jungen, der mit dem Rücken zu mir an den Pfahl gekettet wurde.

Seine Arme ganz oben angebracht wurden, sodass er sich in keinster Weise mehr wehren konnte und die Kihemmer taten ihr übriges. Kein Gedanke an Flucht konnte somit in seinem Geist entstehen, doch so wie ich diesen Dickkopf kannte, wollte er das auch gar nicht. 

Nein.

Er würde seine Strafe hinnehmen, ganz gleich was kommen sollte und dennoch war seine Angst förmlich zu spüren, die nun den ganzen Platz bedeckte.
 

Wir befanden uns bei meinen Trainingsarealen, die ebenso auch jener einen Veranstaltung dienten und auf denen in einst vergangenen Tagen schon so viel Blut geflossen war. Doch noch nie hatte mir das Blut vergießen so sehr leid getan, wie hier und heute. Noch nie hatte ich etwas so sehr bedauert, wie das was nun folgen sollte und straff umschlossen sich meine zittrigen Finger um das heiße Leder in meinen Händen.

Sah ein letztes Mal auf versammelte Meute, die sich nun in einem halbrunden Kreis um den Pfahl versammelten und schweigsam auf jene eine Seele blickten, die nun für so ewigen Schmerz verdammt sein sollte.

Langsam ging ich in Position.

`Schrei bloß nicht Junge...`, dachte ich bitterer denn je, während ich die Peitsche langsam zu Boden fallen ließ und mich für den richtigen Schwung hinter ihm aufbaute.

`Denn schreien... macht es nur noch schlimmer.´
 

Ich holte aus.

Legte so viel Schwung in meinen ersten Schlag, dass das Klatschen auf heiße Haut sich wie das Häuten eines geschossenen Tieres anhörte und sofort entlocktes es seinem Besitzer ein schmerzerfülltes Keuchen.

Blut spritze mir aus einer klaffenden Wunde entgegen, doch holte ich sofort zum nächsten Schlag aus.

998 sollten noch folgen.

20 Hiebe mit der gezüngelten Schlange konnten dir alleine schon den Verstand rauben; wurden ihre Schläge mit fließendem Ki des Außführenden noch mehr verstärkt. Was demnach gleich Tausende von ihnen anrichten sollten, konnte ein jeder hier nur zu gut verstehen und wieder ging ein schmerzerfülltes Keuchen von dem Jüngling aus, als ein dritter Schlag folgte und ihm beinahe die linke Schulter aufriss.

Doch unerbittlich machte ich weiter.

Eine Pause würde noch schmerzlicher für ihn sein.

Besser es war schneller vorüber, als dass ich ihn langsam foltern würde. Das hatte ich mir zur Aufgabe gesetzt.

Besser ich tat es, als Kalif, denn der würde sicherlich kein Erbarmen walten lassen und das alles auch noch mehr als nur genießen.

Während weitere Schläge auf den Saiyajin niederprasselten, den ich irgendwie langsam und mit der Zeit in mein Herz geschlossen hatte, weil er mich mehr und mehr an mich selbst erinnerte, sah ich zu unserem jungen Ouji herüber.

Wieso der König ihn zusehen ließ, verstand ich beim besten Willen nicht.

Schon jetzt sah ich in diesem kreidebleichen Gesicht, das mehr denn je mit Tränen überzogen war, dass er diese Farce auf dauern nicht aushalten würde.

Er sah schon jetzt mehr denn je danach aus, dass er bei weiteren Schlägen das Bewusstsein verlieren würde, doch war mir auch klar, dass dies der König niemals zulassen wollte. Denn das hier sollte auch Vegetas Strafe sein.

Zu sehen, was einen erwarten konnte, näherte man sich ihm unbewusst. Zu fühlen, was es hieß, ihm geliebte Personen in sein Leben zu lassen.

Yaména hatte dies schon bitter erfahren und sogar mit dem Leben bezahlen müssen. Und nun... auch noch er.
 

Wieder entrang sich Nappas Lippen ein schmerzerfülltes Schreien, als ich ihm nun den halben Körper blutig riss.

Doch war nicht mal ein Drittel der Schläge geschafft und schon jetzt lag seine Haut mehr denn je in Fetzen.

Schon jetzt schien er mehr denn je der wallenden Ohnmacht nahe zu sein und würde ich so weiter machen, würde ich schon bald auf nichts als reinen Knochen schlagen. 

1000 Schläge hatte noch niemand überlebt. 

Kein einziger, der an diesem Pfahle hing und gerade wollte ich zum nächsten Hieb ausholen, als sich mein junger Ouji von seinem Peiniger losriss.

„Sofort aufhören!“, schrie er noch im Lauf und leider konnte ich den nun nächsten Schlag nicht mehr aufhalten.

Abermals war ein reißender Laut zu hören und geschockt sah ich auf meinen jungen Herrscher und wie er dank des wuchtigen Schlages der Peitsche nun zu Boden flog.

Mitten in den Dreck.

Sofort ging ein Schreien durch die Menge, doch hörte ich es mit keinem Mal.

Sah nur auf meinen jungen Herrscher und wie er sich langsam zittrig in die Höhe stemmte.

Frisches Blut lief ihm über das Nasenbein. Dort wo ihm meine Peitsche mehr als nur die Haut gespaltet hatte und ich schon jetzt wusste, dass eine Narbe bleiben würde.

Sofort ging ich auf die Knie.

Die Peitsche neben mir in den Dreck werfend und verbeugte mich tief vor ihm. Jeglicher Demut gleich.

„Ouji-Sama....“

Ich wollte weitersprechen, doch meine Stimme versagte. 

Sah nur geschockt auf all das Blut, dass nun zu Boden floss und endlos in der tiefen Erde versickern würde. Nicht aber so meine Gedanken verlassen konnte, denn dazu hatte ich etwas mir Unverzeiliches getan. Aber... hatte ich ahnen können, dass er sich losreißen würde?

Dass er sich schützend zwischen diesen Jungspund an Saiyajin und mich stellen würde? Doch... ich handelte nur nach Befehlen. Musste mich denen fügen, ob ich wollte oder nicht und wieder senkte ich den Kopf in voller Demut, als ich den stummen Blick meines jungen Herrschers auf mir spürte.

Ouji-Sama... ich hoffe, Ihr könnt mir hierfür eines Tages verzeihen.
 

„Wer hätte gedacht, dass mein eigener Sohn eines Tages solch einen Mut zeigen würde.“, brachte der König mehr angewidert als jeglichem Stolze gleich über seine Lippen und verwirrt sah ich auf.

Eigentlich hatte ich gedacht, dass er mich hierfür köpfen lassen würde, doch in seinem kalten Blick sah ich nichts weiter, als Befriedigung.

„Und trotzdem rettet ihn das nicht.“, gab er mit einem kleinen Wink auf den immer noch gefesselten Saiyajin zu verstehen und zittrig stand ich auf.

Sah mit an, wie Kalif abermals nach vorne trat nur um unseren Herrscher dann am Kragen seiner Kleidung zu packen und ihn somit in die Höhe riss.

„Die restlichen Schläge schaffst du auch ohne den glotzenden Pöbel, nicht wahr, Bardock? Wenn du mit deiner Arbeit fertig bist... lass ihn hier hängen. Zur Abschreckung der Anderen.“, gab der König hiermit den Befehl zum Abmarsch und stumm nickte ich ihm zu.

Blickte abermals aus einem traurigen Blick auf meinen Ouji, der sich mehr denn je aus den Händen seines Peinigers losreißen wollte.

Er würde die Nacht in seinen Zimmern verbringen. Eingesperrt wie ein Vogel im Käfig und wieder sah ich auf die kleine Blutlache hinab, die nichts als sein Blut beschrieb.

Nichts als seine ehrenvolle Tat blinden Schmerze so ohne Frage auf sich zu nehmen, nur dass er einen anderen schützen konnte.

Konnte ich dann auch so selbstlos sein?

Jegliche Güte mit sich bringen und wissen, wann es richtig war, aufzuhören?!?

Ich trieb mein Spiel noch weiter.

Versetze Schlag um Schlag auf gepeinigter Haut, die mehr denn je rötlichem Fleische glich, doch als ich sicher war, dass auch der letzte Saiyajin verschwunden war; sowie die Wachen des Königs selbst, warf ich die Peitsche hinter mich. Soweit weg in den Staub wie ich nur konnte und eilte sofort zu ihm.
 

„Hey, Bursche....“, stieß ich heiser über meine Lippen hervor und kniete mich dann zu Boden, während ich in Nappas erschöpften Züge blickte.

Glasig schien er mich aus verquollenen Augen anzusehen und fast erschien es mir, als würde er das Bewusstsein verlieren.

Sofort griff ich an meinen Gürtelbund.

Zog meine Feldflasche mit Wasser ab und gab ihm ein paar Schlucke zu trinken.

Bei all dem Blut, dass er an seinem Rücken kleben hatte würde es nicht auffallen, dass noch gut über die Hälfte der Schläge fehlten. Und selbst wenn, das war mir mehr als nur gleich.

Denn es war genug.

Einfach genug und nachdem der Saiyajin fast die Hälfte meiner Flasche gierig geleert hatte, verstaute ich sie an ihren alten Platz zurück.

„Ich kann dich nicht zurück in den Palast bringen....“, gab ich ihm eisern zu verstehen und sah ihm eindringlich in schwache Augen. Ob er mich sah wusste ich nicht, aber er schien mich am Klang meiner Stimme zu erkennen.

Schwach sah ich sein Nicken, als ich meinen Satz wiederholte und ihm dabei flehentlich in die Augen sah.

Glaub mir, Junge. Ich würde dir sofort helfen, wenn ich nur könnte. Doch wenn ich das täte, dann würden wir sicherlich beide bald hier hängen, also musst du durchhalten. Denn half man einem Verurteilten, glich das einem Hochverrat. Und mit Verrätern fackelte unser Ou nicht lange.

„Stirb nicht, Junge....“, flüsterte ich ihm traurig zu, gab ihm letzten Endes den Rest meines Wassers zu trinken und stand dann auf.

Ich konnte nichts tun.

Rein gar nichts, um sein Leiden zu vermindern, wollte ich Gefahr laufen, selbst erwischt zu werden und mit einem letzten Blick wandte ich mich von ihm ab.

Er musste nur die Nacht überstehen, dann war das Schlimmste vorbei.

Dann würde seine Strafe abgesessen sein, doch so blutig wie sein Rücken in tausend Fetzten hing.....

So hing auch sein Leben an mehr als nur einem seidenen Faden.

Ja....

Ich konnte nichts für ihn tun.

Gar nichts, sondern wahrlich nur Eines.

Ich konnte für ihn beten.

Und bei Shira´s Willen...

Das wollte ich tun. 
 

So wahrhaft ich hier stand.
 

~*~
 

Mein Mund war trocken.

Gar so eisig spröde und fast erschien es mir, als hätte all das Wasser, das mir der ältere Saiyajin zu Trinken gab, nichts gebracht und schwach strich ich mir mit der Zunge über eingerissene Lippen.

Ich schmeckte Blut.

Das und Schweiß, welcher meinen zittrigen Körper hinab lief und keuchend würgte ich abermals einen Schwall zur Seite und hob dann den Kopf.

Schien langsam in eisiger Dunkelheit zu erwachen und benommen versuchte ich mein Umfeld zu erkennen.

Doch war alles bleiern und wie im dicken Nebel gefangen.

Meine Arme brannten, waren sie immer noch schmerzlich nach oben an den hölzernen Pfahl der Schande gekettet, wie manch einer im Volksmund dazu sagte und erschöpft ließ ich meinen Kopf zurück an morsches Holz sinken.

Wie viel Zeit wohl nach meiner Strafe verstrichen war?

Der Schmerz an meinem Rücken ließ mich jedenfalls kaum denken und jede Bewegung brannte wie das Feuer tausender von Höllen. Jeder Windzug, der sanft über blutige Haut strich, glich reinstem Fegefeuer und abermals biss ich mir fast die Lippen blutig, als eine weitere Welle hellen Stromes durch meinen Körper jagte.

Nichts als so ehrlichen, einzelnen Schmerz beschrieb, doch... ich hatte es ja so gewollt.

Ich wusste, worauf ich mich eingelassen hatte, also sollte ich mich auch nicht beschweren. Denn ich hatte dies für Vegeta getan und würde es jederzeit wieder tun, wenn ich nur kann.

Für Vegeta.

Für meinen Ouji...
 

Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich mich an das Geschehen heute Nachmittag zurückerinnerte.

Wie sich der kleinere Saiyajin schützend zwischen mich und Bardocks Peitsche gestellt hatte und diese doch glatt einen widerlichen Riss in seinem Gesicht beschrieb, als feuriges Leder auf gebräunte Haut traf.

Wie sehr ihn dieser Angriff wirklich verletzt hatte, konnte ich nicht sehen.

Ich konnte ja nicht mal meinen Kopf drehen und panisch hatte ich nur sein schmerzerfülltes Keuchen gehört, als ihn die Wucht des Schlages zu Boden riss.

Hatte nur immer und immer wieder gedacht, wieso er das getan hatte, während Kalif ihn wieder in einen eisigen Griffe nahm und dann regelrecht vom Platz zerrte.

Und nichts als eine Lache voll Blut zurückließ.

Wieso hast du das getan, Vegeta?

Sich so einfach wie schützend vor mich zu stellen?!?

Vor mich – einem elenden Kahàna.

Einem Unteklassekrieger, der es bei weitem nicht würdig war, unter seinem Schutz zu stehen und dennoch hatte Vegeta so selbstlos gehandelt.

Hatte dieses eine brennende Feuer in Kauf genommen, das er sicherlich als hässliche Narben ewig auf seiner Haut tragen würde. Egal wie sehr er auch altern mag.

Man würde es sehen.

Immer diese eine Tat, die auf der einen Seite so viel Größe zeigte. Und auf der Anderen...

...nichts als mein eigenes Versagen.

Schmerzerfüllt zuckte ich zusammen, als irgendetwas Nasses meinen Rücken berührte und keuchend wandte ich mich unter neuem Schmerz. Doch mit einem Mal wurde ich von einer fremden Stimme unterbrochen.

Doch so fremd wie ich zuerst dachte, war sie gar nicht und geschockt weiteten sich meine Augen.
 

„Halt still....“ flüsterte Vegetas Stimme und geschockt versuchte ich den Kopf in seine Richtung zu drehen, doch schaffte ich es nur minimal.

Was... 

Was suchte er hier? 

Um diese Zeit dürfte er nicht hier draußen sein und wieder rückte ich panisch von ihm ab, als er wohl einen zweiten kühlen Lappen auf meinen Rücken legen wollte. 

Doch wieder folgte nur ein genervtes Stöhnen seinerseits.

„Wenn du mich nicht machen lässt, wird es sich entzünden.“, raunte er mir fast schon belehrend zu, doch konnte ich immer noch nichts anderes tun, als ihn einfach nur anzustarren. Zumindest es zu versuchen, doch sah ich nur seinen Muzuhara nervös von einer zur anderen Seite zucken.

„Was machst du hier?“, flüsterte ich fiebrig und so leise, aus Angst, dass man uns hören würde. Nicht auszudenken, was geschehen sollte, würde man ihn erwischen. Dann konnte ich mir sicherlich noch mal 100 Schläge ein hamstern, doch das war mir gleich. Alleinig Vegetas Wohl bereitete mir Sorge, doch hörte ich nichts als seine betrübte Stimme, als er weiter sprach und glatt meine Frage zu überhören schien.

„Im Heilkundeunterricht hab ich gelernt, dass mit solchen Wunden nicht zu spaßen ist.“, gab er monoton zu verstehen und schien wohl wieder seidige Tücher in irgendeine Flüssigkeit zu tauchen. Kurz hörte ich das Tröpfeln von Wasser auf dem staubigen Boden und zuckte dann wieder zusammen, als die kühle Feuchte meinen brennende Rücken berührte.

„Man muss langsam kühlen, um dem Körper keinen Schock zuzufügen....“, sprach Vegeta leise.

Irgendwie so weit weg und dennoch versuchte ich jedem Wort zu folgen, doch wurden sie von so ehrlicher Sorge verdrängt.

Was sollte das?

Das war nicht seine Aufgabe.

Er sollte Schutz in seinem Zimmer suchen.

Sollte sich nicht hier mit mir sehen lassen.

Mir – einem Verräter und wieder versuchte ich Blickkontakt herzustellen, doch gelang mir dies nicht sonderlich gut.

„Vegeta...“, begann ich wieder zweifelnd, doch schwieg er einfach nur. Schien monoton seine Arbeit zu verrichten und hilflos starrte ich in die Dunkelheit vor mir.

„Geh zurück in dein Zimmer!“, gab ich den Befehl, doch schien er in keinster Weise auf mich zu hören.

Begann behutsam, die restlichen Tücher auf meinen Rücken zu legen und erschöpft ließ ich meinen Kopf gegen morsches Holz sinken.

Verdammt....
 

„Es tut mir leid....“, hörte ich ein einsames Flüstern und langsam sah ich auf. Hörte abermals nichts als Traurigkeit in seiner Stimme, doch diesmal musste ich mich nicht umdrehen um Vegeta ins Gesicht sehen zu können.

Diesmal erschien er vor mir, hatte seinen Verband beendet und nun konnte ich die ganze Grausamkeit wahrhaftig sehen, die Bardocks Peitsche angerichtet hatte. Doch diese wurde von einem noch traurigeren Blick übertroffen.

„So unendlich leid, dir das angetan zu haben.“, flüsterte er wieder und senkte dann den Kopf in voller Demut.

Schienen gar helle Tränen über blasse Wangen zu laufen und wenn ich nicht an diesen Pfahl gekettet wäre, würde ich ihn sofort in den Arm nehmen.

Doch somit blieb mir nichts übrig, als sein stummes Brechen mit anzusehen und wieder sah ich auf den kleinen Jungen, der mir mehr denn je ans Herz gewachsen war. Sah, wie er weinte.

So bitterlich denn je.

„Vegeta, das ist nicht deine Schuld.“, versuchte ich ihn zu trösten, doch wieder schüttelte er nur den Kopf. Schien meine Worte gar nicht hören zu wollen und abermals legte ich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen. Auch wenn es schwach war und von Nichts als Schmerzen begleitet wurde.

„Ich wusste worauf ich mich einlasse und was die Konsequenzen waren.“, begann ich abermals zu sprechen, doch wieder herrschte nichts als stummes Schweigen.

Nichts als die ewige Stille der Nacht, nur das Zirpen der Grillen und die einsamen Rufe eines Vogels. War nichts weiter zu hören, als ein klaghaftes Schluchzen und wieder fielen so ehrliche Tränen.

„Du trägst keine Schuld an dieser Sache...“, flüsterte meine Stimme ehrlich. „Und niemals wirst du irgendwelche Schuld tragen. Nicht, so lange ich lebe.“

Das entsprach der Wahrheit.

Niemals konnte er das.

Weder jetzt, noch heute...

Noch irgendwann in der Zukunft.

Er konnte nichts für diese grausame Welt, in die er geboren wurde.

Eine Welt bestehend aus Angst, begleitet durch Schmerz und vollendet mit dem Tod.

Nein für wahr.

Wie konnte er jemals dafür schuldig sein?

Das verlangte ich in keinster Weise von ihm.

Niemals würde ich das, auch wenn er noch so viele Fehler machen würde, oder mehr als nur dunkle Pfade einschlug.

Niemals würde ich das.

„Zeig mal dein Gesicht. „ forderte ich ihn doch glatt mit einem schwachen Lächeln auf, doch erschrak ich zutiefst, als Vegeta nach kurzem Zögern meiner Bitte nachkam und den Kopf hob.

Die Wunde war scheußlich, zog sich gute fünf bis sieben Zentimeter über seinen Nasenrücken und war genäht worden. Mit gut geschätzten 20 Stichen und schon jetzt wusste ich, dass eine hässliche Narbe bleiben würde.

Eine, bestehend für die Ewigkeit und dennoch versuchte ich meinen ganzen Schock zu überspielen.

Wissend, dass ich dieses hässliche Ding verursacht hatte und wieder nagte mehr als nur ein schlechtes Gewissen in mir. Würde ich diese Schuld jemals... begleichen können?

Gar diese eine Sünde, welche ich auf meine Schultern lud und ewig in meiner Seele trug?!?
 

„Tut es... noch weh?“, fragte ich zaghaft und rückte mich wieder selbst in eine bequemere Position, wobei das ziemlich unmöglich war. Meine Knie schmerzten. Die Muskeln meiner Arme schrien nach Erschöpfung und brannten wie tausende Höllen. Mein Rücken glich reinstem Fegefeuer, wobei mir Vegetas kühlende Umschläge schon jetzt mehr als nur Linderung schenkten und dankbar sah ich ihm in die Augen, als er auf meine Frage zu Antworten schien. Mit einem ebenso schwach versteckten Lächeln.

„Wie die Hölle...“, gab er zu und nun musste auch ich lachen. Schienen wir beide wohl auf die gleiche Art zu leiden und dennoch war nichts Lustiges an dieser ganzen Sache. 

Überhaupt nicht.

„Du solltest wirklich gehen, Vegeta...“, gab ich ihm zu verstehen, doch wurde ich abermals durch seine Stimme unterbrochen.

„Hier...“, hörte ich seine Stimme flüstern und sah dann auf einen kleinen Gegenstand, den er mir vor die Nase hielt, nachdem er ihn aus der Hosentasche seiner Shaironenkleidung gezogen hatte.

Verwundert sah ich ihn an und verstand die Welt nicht mehr.

„Alles Gute... zu deinem Radagask.“, kam es leise über seine Lippen und wieder konnte ich nicht anders, als Vegeta entgeistert anzusehen. Dann auf den kleinen Anhänger in seinen Händen und konnte es immer noch nicht glauben.

Woher... wusste er das?

„Was tut das denn zur Sache?“, schien er mir zu antworten. Wohl stand mir meine Frage deutlich ins Gesicht geschrieben und erschrocken zuckte ich zusammen, als er sich auf die Zehenspitzen stellte, um mir den Anhänger um den Hals zu binden.

Hatte ganz vergessen, dass er Gefühle fühlen konnte und in diesem Moment schien ich ihm wohl so offen wie ein Buch zu sein.

Geschockt lauschte ich seinen saiyanischen Worten, während er den Knoten des Lederbandes fest zusammenzog und somit ein Lösen des Anhängers schier unmöglich machte. Denn es war eine Borgashk.

Ein Heiligenlicht, eingefangen durch das setzten reinsten Ki´s in einen schwarzen Mondstein und durch die Worte unseres Oujis in seinem Schutz bestärkt.

Dyà'na rakhanà.“ , flüsterte Vegeta leise und bettete dann seine Stirn an die Meine.

Vollendete somit jenen einen Schwur, der für die Ewigkeit halten sollte. Gar bis über den Tod hinaus und in diesem einen Moment war ich ihm so dankbar wie noch nie.

So nahe wie noch nie, doch zu diesen saiyanischen Worten, gesellten sich weitere hinzu. Worte, die zeitgleich ein Versprechen waren.

Ein Versprechen, haltend für die Ewigkeit.
 

„Irgendwann.... werde ich diese Schuld begleichen.“ 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SaiyajinVeturi
2015-03-02T20:16:50+00:00 02.03.2015 21:16
Och gott is das süüüßßß....er war sooo ein liebes Kind! Was zum Teufel hat Freezer aus dem gemacht!!!
Och mann mir komm noch immer die Tränen....ach gottchen....
LG Veturi (mit total verheulter Sicht)


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