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Ein langer Weg von Freundschaft

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Eine schicksalhafte Begegnung


 

Ein langer Weg von Freundschaft

10tes Kapitel:

Eine schicksalhafte Begegnung
 

Bardocks Worte ließen mich nicht los.

Ließen meinen Gedanken keinerlei Freiheit und hielten sie eisern fest. Gefangen in meiner Seele dazu bestimmt in Ewigkeit zu verweilen, trübten sie mein Bild des Königshauses immer mehr und ließen mich die Dinge um uns herum langsam mit anderen Augen sehen.

Ein einst eiserner Blick, so völlig emotionslos nur auf meine eigenen Bedürfnisse gerichtet, schien sich nun zu wandeln.

Schien nun, im Anbetracht der Tatsachen zu reifen und in sich zu wachsen. Größer zu werden und meinen Horizont zu erweitern, denn ich hatte nun nicht mehr mein eigenes Leben auf das ich achten musste.

Nein.

Es war ein weit aus viel Bedeutsameres.

Eines, das meinen vollkommenen Schutz verlangte und diese eine Bürde, würde ich mit völliger Hingabe bewältigen.

So völlig ehrlich, aus freien Stücken und mit den mir allen Möglichkeiten, die ich hatte.

Und bis zum bitteren Ende.

Das wusste ich schon jetzt und...nein.

Ich bereue nichts.

Nicht... wirklich.
 

Die Tage zogen sich dahin wie die schleppenden Zeiger der Uhr, doch wurde uns kein Erbarmen geschenkt.

Uns, diejenigen, die in mitten dieses ganzen Chaos standen, doch schien der Saiyajin no Ouji davon nichts zu spüren.

Denn es war, als wäre er woanders.

Als hätte dieser eine grausame Tag seine Spuren hinterlassen, so schien der Junge vor mir sich verändert zu haben.

Langsam und gar... klang heimlich.

Er war ruhiger, stiller im Allgemeinen und mehr in Gedanken versunken als sonst.

Immer noch thronte des Königs Schlag schandhaft auf seiner Haut und ich würde nichts lieber tun, als dieses bedrückende Sein von seiner Seele zu nehmen.

Ein Sein, was ihn Nachts nicht schlafen ließ und die inneren Dämonen der Einsamkeit mit sich brachte. Einfach nur dieses eine Gefühl des Versagens vertreiben wollte, das so ehrlich in seinem Geist zu wachsen schien. 

Genauso wie die Tatsache, dass er völlig alleine war, doch schien Vegeta seinem Schicksal hilflos ausgeliefert und stand alleine in der Dunkelheit.

Alleine und...so hilflos.

Zurückgelassen ein kleines Kind, welches die Dinge nicht verstehen konnte, da es bei weitem noch zu jung war. 

Nicht begreifen konnte, was bald mit ihm geschehen, weder noch, wo er hingebracht werden sollte.

Doch wir, diejenigen, die inmitten dieser ganzen Tragödie standen, wussten es selbst nicht und somit zog sich die Schlinge immer mehr und mehr zu. 

Schien bedrückend, gar quälend langsam ihre Fänge zu schlagen und sich das einzufordern, was ihr schon immer zugestanden hatte.

Nämlich eine Seele.

Bereit sich in der Dunkelheit zu verlieren und schon bald darauf bedacht, den Moralen des Lebens völlig zu entsagen, doch würde Vegetas Wandel und sein ganz persönliches Leiden noch warten.

Schien noch zu lauern, gefährlich und in den Schatten der Lüge, gar des Verrates, doch sah ich die Signale nicht.

Und somit auch nicht meinen eigenen Untergang.

Nein.

Mein persönliches Leiden würde noch warten und während ich grübelnd die langen Flures des Palastes ablief um zu meinem kleinen Herrscher zu gelangen, welcher nun endlich seine Lehrstunden hinter sich hatte, rasten meine Gedanken.

Denn ich hatte nichts mehr über diesen Freezer in Erfahrung bringen können.

Seine Existenz erschien mir genauso schleierhaft, wie dieser sonnige Tag von verhangenen dunklen Regenwolken vertrieben worden war und alles in eine eisige Kälte tauchte.

Kälte zog über Bejita-sai hinweg und tauchte die Stadt in einen dicken Schleier aus Nebel.

Tauchte alles in fröstelndes Eis und ließ jegliche Wärme aus dem Palast des Prinzen weichen, die sich so mühsam ihren Weg gesucht hatte.
 

Wieder vergrub ich meine Hände tiefer in den Hosentaschen, starrte auf den Boden und verfolgte meine eigenen Schritte, während meine Gedanken auf Wanderschaft gingen.

Nein. 

Diesen Freezer kannte ich wirklich nicht, doch würde ich seinen Anblick so schnell nicht mehr vergessen können. 

Nicht seine stechenden Augen, welche sich gar schon in völliger Vorfreude auf den Saiyajin no Ouji gerichtet hatten, dass mir förmlich schlecht wurde und sich eine vage Angst durch meinen ganzen Körper zog.

Eigentlich sollte es mir egal sein, mit wem unser König hantierte. 

Mit wem er seine Geschäfte abwickelte, doch hatte ich das dumpfe Gefühl, dass dieses Treffen nicht zufällig stattgefunden hatte. Dass es schon länger geplant und beabsichtigt gewesen war, doch eben jene Unwissenheit, die sich daraus schloss, trieb mir nur noch mehr den Angstschweiß auf die Stirn.

Denn ich konnte nichts tun, um Vegeta zu helfen. 

Konnte nichts tun um gar gänzlich zu verstehen, dass dies alles hier weit aus tiefer ging und mehr dunkle Schatten mit sich zog, als ich gedacht hatte.

Da diese ganze Geschichte alleinig hinter verschlossenen Toren geschrieben wurde und der Hauptfigur somit keinerlei Einlass gewährt wurde. 

Doch... durfte ich soweit denken?

Durfte ich in den Handlungen des Königs gar eine Intrige sehen?!? 

Nein.

Das ging definitiv zu weit und dennoch blieb dieser eine Gedanke tief in meiner Seele.

Was.... ging hier wirklich vor, verflucht noch mal?

Was war wahr... und was nicht?!?
 

„Ah, hier seid ihr!“, riss mich eine freundliche Stimme aus den Gedanken und überrascht sah ich auf. 

Erblickte ein mir noch fremdes Gesicht und instinktiv wich ich zurück, als die Saiyajin ganz auf den Flur hinaustrat, zurück aus den Schatten des Raumes wich, den sie gerade eben verlassen hatte und sah mich belustigt an.

„Er wartet schon die ganze Zeit auf euch.“, sagte die Saiyajin von neuem und verdutzt blieb ich stehen, als ich sie genauer musterte.

Nein, ganz ehrlich, ich war jetzt schon fast gut mehr als zwei Monate Vegetas neuer Leibwächter und sie hatte ich definitiv noch nie hier gesehen. Oder war diese Onná vor mir mit den schulterlangen, zotteligen Haaren, mir einfach nur noch nicht aufgefallen?

Bestimmt, denn abermals wusch ein helles Lachen über ihre Lippen, als sie ganz auf den Flur hinaustrat und nochmals einen Blick nach hinten warf.

Zurück auf eben jene eine Figur, die ich doch eigentlich nur in Sicherheit wissen wollte. Erlösen wollte von diesem langen quälendem Tag, nur um dann Vegeta endlich etwas Ruhe zu schenken, doch würde es wohl noch ein langer Weg sein bis er endlich und heute Abend, in die wohlverdienten Federn fallen konnte.
 

„Er ist heute aber auch gar nicht bei der Sache, So tief in Gedanken und zu kaum einer Mimik fähig. Keine Ahnung was mit ihm los ist.“, beteuerte sie mit wachsender Sorge in der Stimme und schüttelte dann seufzend den Kopf.

Das wilde Haar ihres Ponys dabei stur in die Augen fallend, sodass sie abermals eine Hand hob um wirre Strähnen beiseite zu schieben.

„Ich habe etliche Mühen versucht, ihn aus der Reserve zu locken. Etwas aus ihm herauszukitzeln. doch bleibt er weiterhin stumm wie ein Buch. Vielleicht... könnt ihr mir weiterhelfen und sagen, was ihn wirklich bedrückt?“, fragte mich abermals eine lächelnde Stimme und wieder sah ich in ein dunkelbraunes Augenpaar.

Augen, die mit so viel Sorge gefüllt waren, dass ich es gar nicht glaube konnte, nicht an so einem dunklen Ort wie diesen und wieder ließ ich meine eigenen Opale über ihre Form wandern.

Angefangen bei ihrem Gesicht, das unter einer hellen Haut verborgen lag und so viel ehrliche Sorge zeigte, dass sich sofort ein eisiger Schauer meinen ganzen Körper hinunter zog. Begleitend ein gar verstehender Blick ihre warmen Augen, die so fragend auf mich gerichtet waren, dass ich am liebsten vor Scham im Boden versinken würde.

Sie war klein und zierlich, aber bei weitem nicht zu schmächtig, um nicht doch noch als Kämpferin durchzugehen.

`Hatte sie vielleicht vor ihrer Arbeit im Palast in den königlichen Armeen gekämpft?´, fragte ich mich, während mein Blick weiter glitt um mir jegliches Detail ein zu prägen.

Erhaschte sogar die kleine Narbe, thronend an ihrer rechten Schläfe und fragend zog ich die Stirn in Falten.

Woher die Saiyajin sie hatte, war schwer abzusehen und es könnte gar viele verschiedene Ursachen dafür geben.

Doch jetzt war noch nicht der Zeitpunkt dafür gekommen, das wusste ich und somit ließ ich meine Inspektion langsam zu einem Ende kommen.

Ihre dunkelbraunen, schulterlangen Haare wirkten durch den Einfall des Lichtes fast rötlich schimmernd, gar brennend wie die Sonne selbst, welche sich heute nur mühsam durch die dichte Wolkendecke schleppte und lockten sich in geschwungenen Wellen über schmale Schultern.

An Kleidung trug sie fast das selbe wie ich, bloß schienen ihre Sachen mehr Figur betont. 

Die dunkelblaue Hose enger an den Beinen anliegend und das dazugehörige beige Gegenstück, zierte sich in so geschwungenen Wellen über ihren Oberkörper, das es fast hauchdünnem Leinen glich.

Getragen wurde das Ganze von einem ebenso hellblauen Gürtel, der in verschiedensten Tüchern um ihre Hüften hing. Abgerundet wurde das Ganze durch vereinzelte Ketten und Armbänder, die alleinig dem Range zollten, tragend an Hals, beiden Ohren und sowie dem linken Handgelenk.

Natürlich durfte das rötlich schimmernde Abzeichen des Königshauses keines Wegs fehlen, doch prangerte dies ebenso als ein vereinzeltes Amulett um ihren Hals gebunden.

Somit jeglichen Stolze zeigend, der uns alle innewohnte und wieder riss mich ihre Stimme in das hier und jetzt zurück.
 

„Ach tut mir leid...“, sagte sie plötzlich und trat dann aufmunternd auf mich zu.

„Ich vergaß mich vorzustellen. Bei den ganzen Kursen die ich gebe und noch anderweitig im Palast beschäftigt bin, habe ich kaum die Zeit dazu gehabt, euch wahrhaft willkommen zu heißen.“

Ihr entschuldigendes Lächeln war pures Gold wert und zögernd, gar eher mehr verdutzt als alles andere, nahm ich eine zierliche Hand in die meine. 

Somit jene eine Begegnung erwidernd, die noch weit aus bedeutsamer werden sollte als ich zu diesem Zeitpunkt dachte, doch nun noch nichts davon wusste.
 

„Ich bin Yaména, Yaména Madhevì. Jüngste Tochter des Radsh und seit einiger Zeit für die Lehrstunden in innerer Kultur und saiyanischer Sprache zuständig. Es freut mich wahrhaft euch kennen zu lernen, Nappa, oh oberster Leibwächter.“

Wieder begleitete ein Lächeln ihre Worte, das man einfach nur mögen konnte und ohne es auch nur wirklich zu wollen, formte sich ein Eigenes auf meine heutigen bedrückten und sonst so strengen Züge.

Wieso hatte ich sie nicht schon vorher bemerkt?

Gar so ein gütiges Wesen, das einem doch tatsächlich den Tag erhellen konnte; sofort kaltes Eis aus dem Palast zu tragen schien und dieses gar bedrückende Sein zum Stillstand brachte, welches unseren Ouji zu umgeben schien?

Denn plötzlich hörte ich nur noch einen fragenden Laut der Bestürzung aus jenem einen Zimmer kommen und wieder konnte ich mir ein kurzes Grinsen nicht verkneifen, als ich ein leises Poltern hören konnte.

Begleitet von kleinen Fußschritten, die sich in einem eiligen Tempo zu beschleunigen schienen und noch ehe ich richtig hinschauen konnte, noch ehe ich mich versah, lugte auch schon ein flammenartiger Schopf zwischen dem Türspalt hervor.
 

„Hey, nah sie mal einer an, wer uns da besuchen kommt.“,

lachte meine mir neue Bekanntschaft frohlockend auf und beugte sich dann zu unser aller zukünftiger Herrscher hinunter.

„Schön, dass ich dich heute wenigstens zu etwas begeistern konnte, Vege....“

Doch sofort brach meine Gegenüber ab und verwundert hob ich eine Augenbraue, als ich sofort jene eine Nervosität spüren konnte, die sich nun durch ihren ganzen Körper zog.

Sie sofort ihre Hand an ihren Platz zurück holte; nämlich tief gebettet an ihre eigene Brust, mit der sie unserem Prinzen gar fast schon lieblich über die Wange streichen wollte. 

So als hätte man sich an einer zu heißen Herdplatte verbrannt und fragend lauschte ich abermals ihren Worten, die nun und zu Anfang so fest, mehr und mehr einem stotternden Gestammel wichen.

„...Ouji-Sama. Ich meinte natürlich Euch, oh Ouji-Sama.“

Wieder ein Stammeln, das nun nichts weiter als ein schwaches Flüstern war und verblüfft sah ich mit an, wie ein zuvor so lieblicher Blick mehr und mehr trauriger wurde.

Mehr und mehr eine bittere Einsamkeit widerspiegelte, als sich Vegeta mit einem einfachen Schulterzucken abwandte und sich dann zu mir begab. 

Flehend sahen blaue Augen in die meine und noch ehe ich mich versah, kniete ich mich zu meinem zukünftigen Herrscher hinunter.

Vollführte eben jene eine Geste, welche die Saiyajin nicht ausführen konnte und sah mehr und mehr in ein erschöpftes Gesicht.

Die langen Nächte der stillen Einsamkeit und kalten Alpträumen hatten ihre Spuren hinterlassen und ließen ein kindliches Sein noch erschöpfter wirken.

Straften eine unschuldige Seele noch weiter, die eigentlich und zumindest in meinen Augen, nichts, aber auch gar nichts falsch gemacht hatte und als Vegeta eine schwache Hand auf die meine legte, jene eine Geste damit abschließend, die ich ihm so völlig frei zu Teil werden ließ, konnte ich wieder nicht anders und - lächelte.

Ein ehrliches Lächeln, denn irgendwie mochte ich diesen kleinen Kerl schon jetzt.

Auch wenn Vegeta eines Tages mein König sein würde und unser beider Verhältnis in etlichen Jahren so vollkommen anders; gar gespalten in zwei Hälften, wieso durfte ich dieses Kind dann nicht zumindest hier und heute als so ein eben Jenes behandeln?

Wieso durfte ich ihm nicht jene eine Sympathie zu Teil werden lassen, vor der jeder zu flüchten schien und sich lieber hinter kalten Mauern verbarg, als das zu geben, was dieser Junge so sehr brauchte?!?

Gerade nach so schweren Tagen wie dieses und wieder ließ ich meine Finger beruhigend über hitzige Haut wandern, die mehr und mehr in der dunklen Dämmerung zu erblassen begann.
 

„Da´tarah mo'ih naiì 'e théos, daré théme, Bejita?“, brachte ich gar schelmisch lächelnd über meine Lippen und sah sofort in ein mürrisches Gesicht.

Ein Gesicht, zu dem sich augenblicklich auch noch ein genervtes Augenrollen hinzu gesellte, denn mit einem gleichnamigen, genervten Stöhnen erwiderte Vegeta meine gut gemeinte Frage, auf höchstem Saiyanisch natürlich, ob er denn im Unterricht auch ja gut aufgepasst hatte.

„Baróth thémá naií théme, Nappá. Ba´rahvsh'ni tà Baka. Yahorò!“, folgte sogleich die Gegenantwort über einen mehr und mehr schmollenden Mund. 

Folgte abermals ein zweites Augenrollen, das auch ja Vegetas gesprochene Worte unterstreichen sollte, dass eher ich derjenige von uns Beiden war, der noch so Einiges zu lernen hatte. 

Immerhin sprach er perfektes Hoch-Saiyajinsch, das Edelste vom Edelsten (...und ließ mich dabei zeitgleich ganz schön alt aussehen...), sodass ich mich wirklich nicht mehr halten konnte und in ein herzhaftes und lautes Lachen ausbrach.

Nein für wahr.

Dieser Junge war sicherlich nicht auf den Mund gefallen und abermals begrüßte ich lachend sein freches Mundwerk mit einem sofortigen Wuscheln durch die Haare, das es wahrlich in sich hatte. 

Ich mir so sicher war, das der jungen Saiyajin vor mir bei dieser unsittlichen Berührung, sicherlich beide Augen aus den Höhlen fallen würden - vor Erstaunen natürlich. 

Vor eben jenem einen Gedanken und jener einen gleichen Angst, unseren Ouji wie jedes andere normale Kind zu behandeln. Wie konnte ich nur!

Doch als ich auf sah und Vegetas beleidigendes Knurren gekonnt überhörte (...auch wie er kläglich versuchte meine Hand aus wirren Strähnen zu entfernen und abermals einen saiyanischen Fluch über seine Lippen brachte, für den ich ihn später sicherlich noch mahnen musste...), sah ich nur in ein mir liebliches Lächeln, das so viel Wärme zeigte, wie ich es noch nie und bei keinem Anderen gesehen hatte.

Was... 

Was ging hier nur vor?
 

„Es ist also wahr, was die Anderen über dich sagen. Du bist anders.“
 

Hm?
 

Verdutzt sah ich auf.

Ignorierte das sofortige Stöhnen, welches Vegetas ganze Gereiztheit zeigte (sicherlich wollte er ins Bett und hungrig war er bestimmt auch noch dazu...) und verblüfft erwiderte ich jene einen dunkelbraunen Opale, die zeitgleich und so tief versteckt, so viel mehr zeigten.

Mehr an Gefühl.

Ein Meer an Emotionen, das wahrlich so selten geworden war, dass es mir augenblicklich einen Schauer den ganzen Rücken hinunter jagte und wieder beobachtete ich jene eine Saiyajin mit argwöhnischen Augen. 

Schien nicht so ganz schlau aus ihr zu werden, denn wieder wusch eben jenes eine Lächeln über ihre Lippen, als ihr Blick abermals auf unsren Prinzen fiel. 

Fast schon eine Spur melancholischer wurde, wieder diesen einen Glanz von Sehnsucht einnahmen und ohne, dass ich wollte schluckte ich schwer.

Irgendetwas... ging hier doch nicht mit rechten Dingen zu.

Das... sagte mir mein Bauchgefühl und das hatte mich noch nie enttäuscht.

Noch nie.
 

„Die Art wie ihr mit ihm umgeht findet man nur selten bis mit unter fast gar nicht.“

Wieder ein liebliches Lächeln, gar so sehr gewählte Worte, für die man sie sicherlich sofort gesteinigt hätte und wieder unterdrückte ich das Quängeln Vegetas, als er an meiner Kleidung zerrte.

Wohl wollte er endlich aufbrechen, doch eine innere Stimme sagte mir, dass diese Unterhaltung mit der Saiyajin mehr als nur wichtig war.

Mehr als nur meine Aufmerksamkeit erforderte, auch wenn ich jetzt noch nicht schlau aus ihr wurde und wieder bohrten sich meine Augen fragend in ihr Sein – doch erhielt ich leider keine Antwort.

Wurde nicht schlau aus ihren Worten, gar ihrem Lächeln, das einfach nicht weichen wollte und mich ahnungslos zurück ließ. 

So erbarmungslos in der Dunkelheit und wieder drängte ich Vegetas Hand beiseite, als er wieder an meiner Kleidung zerrte und mich somit zum Gehen bewegen wollte.

„Nun, ich tue was ich kann.“, erwiderte ich endlich und meine Gegenüber damit nicht aus den Augen lassend.

Wahrlich, wieso hatte ich sie hier noch nie gesehen?

Ich kannte den Palast langsam in und auswendig. 

Kannte jeden Saiyajin mit dem unser Prinz verkehrte, doch so wie es wohl schien, schien ich gänzlich meine Augen nicht genug offen gehalten zu haben und innerlich rügte ich mich selbst für diesen großen Fehler.

Aber wie Leilja immer sagte: Ich hatte noch so Einiges zu lernen und wieder drang ein tiefes Knurren aus meiner Kehle.

Wieder etwas, in dem diese Onnà einfach nur recht hatte und mürrisch verzog ich meine Lippen zu einer eisigen Maske. 

Oh wie sehr ich das hasste.

Wahrlich würde sie mir mit einem überheblichen Grinsen entgegen treten, mit nichts als Belehrungen und Standpauken im Sinn und verzweifelt fuhr ich mir mit einer Hand durch das kurze zottelige schwarze Haare.
 

„Das tut ihr, da bin ich mir sicher.“
 

Wieder ein Lächeln, dass in meinen Augen so anders an Gewicht annahm und fast schon geschockt, eher erstaunt möge man sagen, hielt ich den Atem an, als sich Yaména zu Vegeta hinunterbeugte und dabei eine kleine Verbeugung anzudeuten schien.
 

„Es war mir eine Ehre, Ouji-Sama euch heute dienen zu dürfen.“, sagte sie mehr denn je mit belegter Stimme und warf dann wieder leuchtende Opale auf eben jenen kleinen Jungen, der nun eher genauso eingeschüchtert bis fast ratlos, in meiner behüteten Umarmung stand. Immer noch beide Hände in meine Kleidung vergraben und nach oben sehend.

„Ich sehe euch dann Morgen.“, wollte sie sich mit jenen einen Worten verabschieden, doch so schnell wollte und konnte ich sie nicht gehen lassen.

Nicht jetzt.

Nicht nachdem ich sie eben erst kennengelernt hatte, dabei nahm ich wirklich an, Jeden, ausnahmslos Jeden in diesem Palast zu kennen, und hastig stand ich auf.

Vegeta dabei einfach auf meine Arme ziehend und sofort schlängelte sich ein dunkelbrauner Muzuhara um mein Handgelenk.

Wie sehr er mir einen kleinen Teil seines Vertrauens schenkte rührte mich ehrlich, aufrichtig und wahrhaftig, doch schien ich immer noch zu geschockt, als dieser Zuneigung wirklich meine ganze Aufmerksamkeit schenken zu können.

Schützend bis gar beiläufig legte ich eine Hand an Vegetas Rücken, während er immer noch auf meinem rechten Arm saß und sich nun wieder unbeholfen jene einen Hände in meine Kleidung krallten. 

Gar Schutz suchte, da der kleine Junge auf meinen Armen einfach nur von einem langen Tag erschöpft war; müde, hungrig und irgendwie verwirrt und wieder suchte ich in Yaména´s Blick nach irgend einem Hinweis.

Doch fand ich nichts als – Vorsicht.
 

„Wollt ihr nicht mit uns essen?“, fragte ich dennoch. 

Trotz allem einen Versuch wagend, sie zum Bleiben zu bewegen doch sofort schüttelte die Saiyajin hastig den Kopf.

„Es... es tut mir leid...“, sagte sie stammelnd, gar schon wieder wallender Nervosität gleich und wich dann einige Schritte zurück.

„Ich...habe noch viel zu erledigen. Ihr wisst schon, Schreibkram und das Alles. Diese Berichte schreiben sich leider nicht von selbst.“, lachte ihre Stimme, doch hörte ich unter all dieser Fassade die versteckte Angst lauern.

Irgendetwas war da.

Irgendetwas Wichtiges.

Irgendetwas, was ich übersah und fragend legte ich den Kopf schief, als ich sie ein letztes Mal musterte.
 

„Àho'dàro, Gozaimasù!“, hörte ich sie wieder sagen und abermals vollführte Yaména eine leichte Verbeugung. 

Die rechte Hand dabei an ihr Herz führend und unserem Prinzen somit die letzte Ehre für diesen Tag erweisend. Doch als immer noch nichts von meinem kleinen Energiebündel als Antwort zurück kam, stieß ich dem Saiyajin auf meinen Armen spielerisch in die Seite.

Sofort zuckte Vegeta zusammen und funkelte mich aus einem fast schon bitterbösen Blick an, den er im Laufe der Zeit und seines Älterwerdens, noch perfektionieren würde.

Wieder unterdrückte ich nur zaghaft ein weiteres Lachen, welches so ehrlich über meine Lippen wandern wollte und schüttelte dann nur belustigt den Kopf.
 

„Wie sagt man als Dank, Vegeta?“, forderte ich ihn auf und sofort zogen sich fragende Augen zu einer Mine des Schmollens.

Nein, niemals.

Niemals sollte er die Traditionen vergessen, war es doch so unweit wichtig, was wir in Wahrheit waren. 

Für was wir letzten Endes lebten: Nämlich für Respekt, Ehre und aufrichtige Demut und wieder schob sich eine quängelnde Unterlippe weiter nach vorne, als sich ein kindlicher Blick mehr und mehr verfinsterte und Vegeta letzten Endes, jenes Eine über seine Lippen brachte, was wahrem Anstand gebührte und - so viel an Größe.
 

„À' Domò!“
 

Ebenfalls seine Worte mit der gleichen Tat vollführte und sofort erhellten sich weibliche Züge zu einem strahlendem Sonnenschein.

Wahrlich, wie schnell man ein anderes Lebewesen glücklich machen konnte, war wahrlich unbeschreiblich.

Unbeschreiblich schön und mit diesem Gedanken machte ich mich auf den Weg.

Mich mit einem letzten Gruß von der Saiyajin ebenfalls verabschiedend. Ebenfalls ein letztes Mal die Hand zum Gruß erhoben und strich dann dem Jungen auf meinen Armen abermals die wirren Strähnen aus den Augen, als er nur noch vage ein müdes Gähnen unterdrücken konnte und sich über die Augen rieb.

„Da scheint ja einer k.o. zu sein.“, lachte ich abermals amüsiert auf und schulterte dann den kleineren Saiyajin erneut auf meinen Armen. 

Es war wohl an der Zeit ihn ins Bett zu bringen, denn der Tag war anstrengend genug gewesen.

Doch vorher sollte ich Vegeta wohl oder übel in den königlichen Speisesälen eine Kleinigkeit essen lassen, sonst würde mir diese Furie von Onnà sicherlich wieder den Hals umdrehen und das galt es strikt zu vermeiden.

Aber so was von.

Kurz zog ich eine mehr als nur grimmige Grimasse, als Vegeta irgend ein Kommentar vom Stapel ließ, dass sich fast wie ein genuscheltes: `Du hast doch nur Angst vor ihr.` anhörte und erst jetzt fiel mir auf, dass er wieder in meiner Gefühlswelt gelesen haben musste.

Wahrlich, diese Gabe würde mich noch auf so einige und harte Proben stellen, doch immerhin, konnte ich diesen kleinen Sturkopf nun besser verstehen. 

Schien zu ahnen, was das für eine immense Belastung sein musste, tagtäglich den Ruf seines Volkes zu hören und wieder wuschelte ich dem Jungen durch das flammenartige Haar.

„Will dich mal sehen, wenn du dich mit ihr auseinander setzten musst. Dann spuckst du nicht mehr so große Töne, Freundchen.“, erwiderte ich schnippisch, doch hörte ich nur ein belustigtes Kichern, was sich schon bald darauf in ein befreites und kindliches Lachen verwandelte.

Das Erste in dieser Woche wohlgemerkt.

Das Erste seit langem und zufrieden warf ich einen letzten Blick nach hinten.

Doch das, was ich sah, ließ mich abermals stocken und sofort beschlich mich wieder jenes eine, ungute Gefühl. 

Gar diese eine, leise Ahnung, die ich zuvor schon ein Mal gespürt hatte, auf dem richtigen Weg gewesen zu sein, denn immer noch stand die Saiyajin an Ort und Stelle.

Warf ein letztes Mal einen gar so lieblichen Blick auf den kleinen Jungen in meinen Armen, dass mir augenblicklich ein kalter Schauer den Rücken hinunter lief. 

Ich wirklich annahm, mich versehen zu haben, doch war nicht der Glanz in ihren Opalen der alleinige Grund für meine Ahnung, die wahrlich und in diesen Tagen noch wachsen würde.

Für meine ganze Unwissenheit, denn kurz blinzelte ich wieder auf.

Versuchte das Bild zu vertreiben, welches sich kurz, wenn auch nur flüchtig in meine Seele brannte, aber dann dort und doch für immer, zu bestehen schien.

Denn ich sah ihr Lächeln.

Sah es so wahrhaft vor mir, mit all dieser Liebe und Sehnsucht, nun von einer einzigen Geste begleitend.

Die flache Hand gar schon lieblich an ihren Bauch geführt, verweilte sie kurz an jenem einen Ort, gar in jenem einen Sein, das ich nur vage erahnen konnte, aber dennoch das Gefühle kannte, welches sofort durch meine Adern schoss und auch ich einst hoffte, damals und in mir so fremden Zeiten, jemals spüren zu können.

Ein Gefühl, das mich dennoch und zeitgleich mit mehr und mehr an Fragen zurück ließ, obwohl doch ein Jeder es kennen musste – war es so unweit wichtig. 

Doch nicht alle besaßen jenen einen Luxus, in wohliger Wärme, Liebe und gar mütterlicher Zuneigung aufzuwachsen.

Fragen, die mir nur die Saiyajin selbst beantworten konnte, doch mit einem letzten Blick auf den Nachfahren unseres Volkes und so viel Liebe in dunkelbraune Opale legend, dass es fast unmöglich, ja gar mehr als nur absurd erschien, verschwand sie so schnell in den Schatten des Palastes, wie sie zuvor erschienen war. 

Verschwand in der Stille der Zeit und lies es so wirken, als wäre sie nie hier gewesen.

Als hätte diese Begegnung in keinster Weise statt gefunden und während ich in den Weg zu unserer Kantine einschlug,

den Saiyajin immer noch auf meinen Armen trug, der von all dem nichts mitbekommen hatte, beschlich mich wieder dieses eine Gefühl, das ich ab heute und ab dann für immer, niemals mehr würde ablegen können.

Ein Gefühl der Ahnung.

Ein Gefühl der blinden Vorsicht diese Frau mit anderen Augen zu betrachten als ich sollte.

Als mir eigentlich zustand und während ich in festliche Hallen eintrat und die Begrüßungen der Anderen nur am Rande über mich ergehen ließ, wuchs mein Zweifel von Neuem.

Wuchs diese eine Frage so bestehend in meinem Geist, dass ich sie nicht mehr abwenden konnte und mich zeitgleich so erschütterte, dass der Schauer, der nun durch meinen Körper jagte, an Intensität nicht mehr aufzuhalten war und eine Angst nach der nächsten mit sich brachte.

Jene eine Ahnung zu perfektionieren schien, nur um mich dann doch im Unwissenden zu lassen und während mein Handeln mehr und mehr zur Routine wurde, nur noch eine einzelne Frage blieb.
 

Was geschah hier … wirklich?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Meekamii
2014-12-09T11:51:18+00:00 09.12.2014 12:51
Hallo ^^ ich wollte mich einfach mal melden XD ich bin eine der stillen Leserinnen von deinen Fanfictions über Dragonball. Ich finde sie wirklich gut und freue mich immer über jedes neue Kapittel. ^-^
Antwort von:  RedViolett
09.12.2014 13:12
:aww: Hi ^^
Danke dir und danke für deine Review ^_^
Freut mich, dass dir die Stories gefallen, werd auf alle Fälle bald die neusten Teile hochladen *hug*

Liebe Grüße
Deine Red
Antwort von:  Meekamii
09.12.2014 13:22
Ich finds schade das so wenig Leute kommentieren, weil deine Fanfics sind einfach toll! *.* ich finde deine Gedanken zu Vegetas Vergangenheit ergeben alle Sinn und über die Beziehung zwischen den Raddiz, Nappa und Vegeta hatte ich mir vorher gar keine Gedanken gemacht. Finde ich super wie du das schreibst und man kann sich in die Charas sehr gut hineinversetzen, es macht mir sehr viel Spaß das zu lesen. *.*

Juhuu ich freu mich schon auf die neuen Teile -^-^-
Antwort von:  RedViolett
10.12.2014 10:15
Aww~ Danke dir. ^^
Naja, so lange es gelesen wird bin ich da schon froh, wobei man sich natürlich immer über Feedback freut. Da weiß man einfach woran man ist, ob das Lesen den Lesern noch Spaß macht oder ob das Ganze nicht doch ein Schuss in den Ofen wird. ^^"
Von dem her danke ich dir echt für die Review, spornt einen immer wieder an weiter zu machen. ^^
Ich fands immer Schade, dass man so wenig über die drei erfahren hat, deswegen wollt ich das mal in FF- Form verpacken. Freut mich, dass es dir soweit gefällt. ^_^
Neue Teile folgen bald ^^

Liebe Grüße
Red


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