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Carlisles Entscheidung

von

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Untypisches Verhalten

Die Sonne schien über dem kleinen italienischen Städtchen Volterra und schenkte ihren Bewohnern in dieser Jahreszeit reichlich Wärme und vor allem Sonnenlicht.
 

Letzteres war nicht bei allen Bewohnern der Stadt beliebt. Es gab einen kleinen Teil, der sehr abgeschottet in einem Palast auf einer Anhöhe der Stadt lebte. Nur sehr wenige Menschen in Volterra kannten die wahre Identität der Schlossbewohner, die das Sonnenlicht so sehr fürchteten. Von seinem Inneren drang kaum etwas nach außen. Niemand der es betrat, verlies es wieder.
 

Der Schlossherr, wenn man ihn so bezeichnen konnte, war Aro Volturi, Herrscher über die Vampirwelt und in Volterra angesehen. Er hatte sich sein Machtzentrum im Reich der Vampire zusammen mit seinen Weggefährten Marcus und Caius aufgebaut. Zusammen hatten sie sich eine Garde gesucht, die in kürzester Zeit angewachsen war.
 

Die Volturi-Herrscher wachten über die Einhaltung der Regeln, welche den Vampiren auferlegt waren. Die Menschen durften nichts über die Existenz der Vampire erfahren. Wer gegen diese Gesetze verstieß, wurde hingerichtet.
 

Die Volturi-Oberhäupter saßen auf ihren Thronen in einem prächtigen Saal, in dem sie ihre Audienzen abzuhalten pflegten. Sie waren von wunderschöner Gestalt, hatten sehr blasse Haut, die im Sonnenlicht glitzerte und blutrote Augen.
 

Marcus und Caius unterhielten sich gerade über die neuesten Ereignisse, als sie von einem Schrei unterbrochen wurden. Ihr Blick glitt zu den Toren, die aufglitten und zwei Gardisten den Eintritt gewährten. Zwischen sich hatten sie einen sich heftigst wehrenden Vampir.
 

Dieser Anblick war in der letzten Zeit recht häufig im Schloss zu beobachten. Es wurden vermehrt neue Vampire geschaffen und der Schöpfer war noch nicht ausfindig gemacht worden.
 

Die Gardisten hielten vor dem Podest an und zwangen den Vampir auf die Knie. Sein Kopf wurde schmerzhaft in den Nacken gezogen, sodass er Aro ansehen musste, der sich von seinem Thron erhoben hatte.
 

Die panischen Augen des Vampirs blieben an Aro hängen.
 

„Gnade! Gnade!“
 

Aro glit ein Lächeln über das Gesicht. Wie oft hatte er diesen Satz in den letzten Wochen gehört? Es war eindeutig zu oft gewesen.
 

„Du hattest deine Chance und wir vergeben keine zweite!“, schaltete sich Caius ein.
 

„Bitte! Bitte nur dieses eine Mal. Ich schwöre...“
 

Weiter kam er nicht. Aro trat von dem Podest und somit vor den Vampir. Genüsslich zog er die langen Ärmel seines schwarzen Mantels zurück und spreizte die Finger. Dann legte er beide Hände an den Hals des Vampirs, dessen Augen sich vor Entsetzen geweitet hatten, als er erkannte, was Aro beabsichtigte zu tun.
 

Der Griff um den Hals des Vampirs wurde fester und Aro zog den Kopf allmählich von den Schultern. Die Augen des Vampirs weiten sich noch mehr. Die Gardisten zogen zusätzlich an seinen Armen. Es dauerte nicht lange und er war seiner Gliedmaßen beraubt.

Die Gardisten erhielten den Befehl, den zerstückelten Vampir zu verbrennen.
 

Aro nahm wieder zwischen Marcus und Caius Platz.
 

„Sie versuchen es immer wieder, obwohl sie genau wissen, dass wir keine zweite Chance geben.“
 

„Du weißt doch, dass sie nichts von unserer Existenz wissen, bis sie hierher gebracht werden.“, erwiderte Marcus.
 

„Die Neugeborenen werden allmählich zu einem Problem. Wir müssen dem Einhalt gebieten, bevor die ganze Sache noch außer Kontrolle gerät.
 

„Meister, sie scheinen sich in der Nähe von Forks aufzuhalten.“, erklang eine weibliche melodische Stimme. Jane hatte den Thronsaal betreten. Sie war die Schwester von Alec, einem loyalen Gardisten und Mitglied des inneren Zirkels der Volturi. Aro schätzte sie sehr, vor allem allem wegen ihrer Gabe, Menschen und Vampiren Schmerzen zuzufügen. Diese machte Jane besonders wertvoll für Aro, der eine Leidenschaft für außergewöhnliche Gaben entwickelt hatte.
 

„Forks sagst du?“, fragte Aro nach. Jane nickte. „Forks...das sagt mir irgendetwas. Welcher Zirkel ist dort ansässig?“
 

„Der Cullen-Zirkel.“,antwortete Jane.
 

„Cullen richtig. Carlisle hat ihn gegründet. Zu schade, dass er damals von uns ging. Was ist der Grund, weshalb sich die Neugeborenen gerade dort konzentrieren?“
 

„Carlisle's jüngster Sohn soll sich in ein Mädchen verliebt haben. Sie kennt unser Geheimnis.“
 

„Verrat! Carlisle kennt die Regel!“ Er wandte sich an Marcus und Caius. „Ich sage Sulpicia Bescheid. Wir brechen noch heute nach Forks auf. Wollen wir mal sehen, was uns unser alter Freund Carlisle dazu zu sagen hat.“
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

In Forks saß ein junges zierliches Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren hochkonzentriert in einer Villa im Wohnzimmer. Ihr Name war Alice Cullen. Ihr Blick war leer, während Bilder vor ihrem geistigen Auge erschienen.
 

Um sie herum saß ihre Familie. Ihre Brüder Emmett und Edward, ihre Schwester Rosalie, ihre Eltern Carlisle und Esme, ihr Freund Jasper und Bella, die Freundin von Edward. Sie alle waren Vampire, bis auf Bella, doch es dauerte nur noch zwei Jahre, bis auch sie eine Unsterbliche war.
 

Die Blicke aller waren auf Alice gerichtet, die offensichtlich eine Vision hatte. Sie verfügte, wie wenige Vampire, über eine besondere Gabe. Sie konnte in die Zukunft sehen. Sie war so sehr auf die Bilder konzentriert, die durch ihren Kopf zuckten, wie Blitze, das sie nicht bemerkte, wie alle besorgte Blicke auf sie richteten. Es war ungewöhnlich, dass Alice ihre Visionen so lange andauertet.
 

Sie Anspannung der Familie wich, als Jasper seine Gabe einsetzte und die Stimmung im Raum neutralisierte. Eine sehr nützliche Gabe.
 

Endlich begann Alice sich aus ihrer Vision zu lösen und den anderen mit kaum hörbarer Stimme mitzuteilen:
 

„Sie kommen nach Forks. Die Volturi kommen nach Forks.“
 

Es herrschte für einige Augenblicke Schweigen, da alle Anwesenden erst einmal aufnehmen mussten, was Alice ihnen soeben mitgeteilt hatte.
 

„Alice, bist du dir sicher?“, fragte Emmett.
 

„Hundertprozentig.“
 

„Alice es muss sich nicht bewahrheiten und das weißt du.“, versuchte Jasper seine Freundin zu beruhigen.
 

„Was wollen sie hier?“, fragte Carlisle nach.
 

„Sie wollen mit dir reden.“
 

Sie schweigen einen Augenblick. Carlisle blickte zu seiner Frau Esme. Wenn die Volturi auftauchten, hieß es nichts Gutes. Doch was hatte er verbrochen, dass sie Volturi persönlich bei ihnen vorbeikommen wollten?
 

„Edward. Du hast mir doch erzählt, dass Carlisle einige Jahre bei den Volturi verbracht hat. Vielleicht wollen sie ihm nur einen ganz normalen Besuch abstatten.“, schaltete Bella sich in das Gespräch ein.
 

Die Cullens sahen Bella an, als wäre sie sich gerade bewusst geworden, dass sie ebenfalls anwesend war.
 

„Die Volturi kommen niemals ohne Grund Bella.“, antwortete Carlisle. „Der einzige Grund können nur die Neugeborenen sein, die hier in der Gegend die Mordrate hochschnellen lassen.“
 

In den letzten Wochen war vermehrt von mysteriösen Todesfällen berichtet worden. Die Cullens waren sich sicher, dass nur neugeborene Vampire dahinter stecken konnten und nicht, wie vermutet, ein Serienmörder.
 

Rosalie und Alice hatten die gleiche Erkenntnis. Esme warf einen besorgten Blick in Richtung ihrer Töchter.
 

„Was ist los?“
 

„Bella.“, antworteten sie zur gleichen Zeit.
 

Wenn die Volturi wegen den Neugeborenen nach Forks kamen, würden sie unter Garantie bei ihnen vorbeischauen, allein schon, weil sie mit Carlisle sprechen wollten. Sie würden so hundertprozentig von Bella erfahren.
 

Edward, der neben Bella saß, konnte sie Gedanken seiner Schwestern lesen und verkrampfte sich. Sie malten sich die schlimmsten Szenarien aus.
 

„Nein!“, rief Edward. „So etwas dürft ihr nicht denken!“
 

„Edward beruhige dich.“, sprach Esme beruhigend auf ihn ein. „Sie werden ihr nichts tun, wenn wir ihnen die Sache mit Bella erklären.“
 

„Ich kenne Aro. Er ist gnadenlos. Niemand bekommt bei ihm eine zweite Chance. Wenn sie hier herkommen, müssen wir ihnen ein Geschäft vorschlagen, damit wir Bella retten können.“ Alle Blicke waren nun auf das Oberhaupt des Clans gerichtet, der den kleinen Funken Hoffnung zunichte gemacht hatte.
 

Edward konzentrierte sich auf die Gedanken seines Vaters und was er darin lesen konnte, lies ihn entsetzt aufspringen.
 

„Nein! Es muss einen anderen Weg geben!“
 

Carlisle erhob sich ebenfalls. „Edward, bitte setz dich. Ich weiß, was Aro will. Etwas anderes können wir ihm nicht anbieten.“
 

Edward lies sich wieder auf dem Sofa zwischen Emmett und Jasper nieder. Jetzt schaltete sich Bella wieder in die Konversation ein.
 

„Wäre es nicht besser, ich würde an diesem Tag nicht bei euch sein? Ich meine...“
 

„Auf keinen Fall!“, widersprach ihr Edward, bevor sie zu ende reden konnte. Sie hatte vorschlagen wollen, an diesem Tag nach La Push zu fahren, zu Jacob ins Reservat. Carlisle stimmte seinem jüngsten Sohn zu.
 

„Wir können ihnen nichts vormachen. Sie würden von deiner Existenz erfahren und wenn du dann nicht hier bist, ist es keinesfalls Vorteilhaft. Aro kann durch Handauflegen alle Gedanken und Gefühle lesen.“
 

Carlisle wandte sich an Alice. „Wann werden sie da sein?“
 

„In drei Tagen.“
 

„Bringen sie Jane mit?“ Jane war für Aro eines der wichtigsten Mitglieder in dessen Garde. Ihre Gabe war sehr wirkungsvoll, besonders um feindliche Vampire zu einer Aussage zu bewegen.
 

„Ich weiß nicht.“
 

Die Stimmung war wieder angespannt, was sich jedoch in diesem Augenblick änderte. Dankbar sahen sie in Jaspers Richtung.
 

„Alice, kann ich dich mal allein sprechen?“,fragte Bella.
 

~~~~~~~~
 

Als sie in Alice Zimmer angekommen waren, platzte Bella schon mit ihrer Frage heraus. Das Verhalten der gesamten Familie, besonders aber das von Carlisle und Edward hatte sie verwirrt und sie wollte Klarheit.
 

„Was hat Carlisle vor? Was will er Aro anbieten, um mich zu schützen?“
 

Alice wollte nicht so richtig mit der Sprache raus rücken.
 

„Bella, Carlisle wird das richtige tun.“, auch wenn wir da anderer Meinung sind, fügte sie in Gedanken dazu.
 

Sie hörte Schritte näher kommen. Natürlich, Edward hatte ihre Gedanken gehört. Er betrat ebenfalls das Zimmer, woraufhin Bella ihn ebenfalls mit einer Frage überfiel, die ihr auf der Seele brannte.
 

„Edward, was hat er vor? Warum warst du so wütend auf ihn?“
 

Edward ignorierte ihre Frage und wandte sich an Alice. Sie teilte ihm stumm ihre Gedanken mit. Edwards Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Das durfte nicht wahr sein! Bella unterbrach ihren stummen Austausch.
 

„Edward, kann mich mal jemand aufklären?“
 

„Bella, ich fahr dich nach Hause.“, bekam sie als Antwort und schon zog Edward sie die Treppe hinunter zum Ausgang. Die Stimmung im Wohnzimmer war neutral, ohne Jaspers Mithilfe wäre es ganz anders gewesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  wigge
2013-10-28T19:10:55+00:00 28.10.2013 20:10
Hallo, ich würde gerne wissen wie es weiter geht und was Carlisle machen will was er Aro an bieten will. Bitte schreibe noch ein Kapitel, ich bin gespannte wie es weiter geht. LG Sarah
Antwort von:  CarlisleVolturi
28.10.2013 22:03
Hallo,
vielen Dank für deinen Kommentar. Hat mich sehr gefreut. Diese Woche geht es vielleicht schon weiter. LG


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