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One-Shot

Kurzgeschichten
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Gebrochenes Herz

Er hatte damals, als er klein war, nicht gewusst was auf ihn zu kommen würde. Er dachte es würde einfacher werden, als es schließlich wurde..
 

Er träumt von dem ganz großen Geld. Von Reisen und einer kleinen Glücklichen Familie. Von Akzeptanz.

Jeden Abend sitzt er in seinen Lumpen da und schaut aus dem rissigen Fenster. Im Mondlicht sitzt er da und wünscht sich Glück.

Er hatte niemals Glück. Seine Familie ist arm und von Anfang an musste er verzichten. Besonders hübsch ist er auch nicht und in der Schule hatte er keine Freunde.

Er hatte nie eine faire Perspektive gegenüber den Mittleren-Einkommensklassen. Das wusste er und dennoch blieb er immer fair ihnen gegenüber und log nie.

Jetzt ist er beinahe Zwanzig und hat noch nichts erreicht. Er hat weder eine Ausbildung, noch etwas auf das er stolz sein kann.

Er hat weder Familie, noch Freunde die ihm helfen. Lediglich hat er eine Mutter, welche sich wünscht ihn endlich los zu werden.
 

Er ist in letzter Zeit immer traurig und überlegt zu sterben, doch hätte er niemals den Mut solch etwas zu tun.

Er konnte noch nie Jemandem etwas zu leide tun, nicht einmal sich selbst. Er ließ sich verprügeln und wehrte sich nicht, lieber weinte er am Abend in sein Kissen. Er ließ sich immer von seiner Mutter beschimpfen, doch nachher schimpfte er mit sich selbst.

Er hasst sich. Er hasst sich, weil er weiß das er anders ist. Er möchte nicht anders sein, er will nicht auffallen, unsichtbar sein.

Das Wort „Missgeburt“ hat sich in sein kleines Herz gebrannt. Er lebt damit, dass keiner ihn versteht und mag. Er mag sich ja selbst auch nicht.

Er schläft in den Lumpen, in welchen er den Tag bewältigt. Er mag seine Kleidung, denn das ist das einzige das er je geschenkt bekam. Ein Schüler legte es ihm irgendwann heimlich in seine Tasche. Er weiß nicht wer.
 

Er ist zu bemitleiden und dennoch tut es keiner. Keiner versteht ihn.

Er beginnt sich zu schneiden. Nun kann er sich verletzen, denn lieber verletzt er sich, als andere für die Dinge die sie tun.

Er schneidet sich zum ersten Mal. Zum ersten Mal verletzt er sich selbst.

Er weint und krampft seine Zehe. Es tut weh.

Er beißt sich fest auf seine Lippen und glaubt, gleich würde es besser werden.

Er wünscht sich doch bloß Frieden in seinem kleinen Herzen. Wünscht sich eine kleine Wohnung, eine Familie und etwas Geld um sie zu ernähren.

Sein Blut fließt schnell über sein Handgelenk und tropft auf seine kahle Matratze. Ein Laken hatte er nie. Er ist arm und zu bemitleiden, dennoch tut es keiner.

Er bekommt Angst und legt die Klinge bei Seite. Er schnitt zu tief.

Sein Blut fließt viel zu schnell und er weiß es ist gleich vorbei.

Er merkt das er in all dieser Aufregung seinen wahren Schmerz, der im Herzen, vergaß.

Er lächelt und legt sich auf sein Kissen.

Er verliert viele Tränen. Es sind alles Tränen der Freude. Er ist froh zu sterben, ohne das er es eigentlich wollte. Er ist froh das Gott ihm doch etwas Glück schenkte.

Er ist froh, dass niemand mehr versucht ihn zu verstehen.

Er stirbt mit einem Lächeln auf seinem Gesicht. Er ist glücklich.
 

Er ist eine Sie. Eine wunderschöne Sie.

Sie wurde heimlich geliebt, von Jemanden, der Angst hatte.

Nun ist sie tot und kann schweben. Er schwebt.



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