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Dead Hunter

Wir holen jeden
von

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Greengarden Road 42

Es war ein verfluchter Tag. Wir hatten alles zusammen gepackt, was wir daheim finden konnten, alles was nützlich war und dann meinte Stan, dass wir einfach verschwinden, nicht bleiben sollten. Es war wirklich ein schlimmer Tag. Wir mussten mitansehen wie sie übereinander herfielen, und es genossen. Es war noch immer der Sonntag, eigentlich war alles ruhig, ich bat ihn zu bleiben, dass vielleicht noch andere aus unserer Familie kommen würden, doch Stan war wie weggetreten. Reagierte kaum darauf was ich sagte. Er hatte einen Plan in seinem Kopf, den wollte er einfach umsetzen. Unser Haus war abseits von allem, wären wir da geblieben, puhh wer weiß was dann auf uns zugekommen wäre. Ich meine wir sind nicht selbstständig, oder so, wir mussten auch immer in die Stadt, wenn wir Lebensmittel brauchten, meine ich. Jedenfalls wollte er gleich auf dem Sonntag weg, doch ich bat ihn zu warten.
 

Gut für uns, denn ich rief unsere Tante an. Sie nahm den Hörer ab, wir unterhielten uns und ich sagte ihr was passiert war. Sie dachte ich erzählte ein Märchen. Ich fragte sie, ob wir kommen dürften, ob es bei ihnen sicherer war, als hier. Sie war auch einverstanden. Gut für uns, dachte ich. Aber dann wurde es erst richtig schlimm. Tante Janet sagte, dass sie ein Poltern an der Tür gehört hatte, etwas, was sie eben nur kontrollieren wollte. Ich bat sie inständig nicht die Tür zu öffnen, egal wer es war, ihn nicht ins Haus zu lassen. Naja Pech für uns war das, dass unsere Tante keine Kinder hatte, daher noch nie etwas von Zombies gehört hatte. Sie legte den Hörer zur Seite, so klang es zumindest für mich. Ich konnte ihre Schritte hören, wie sie immer leiser wurden.
 

Dann war Ruhe. Ein paar Minuten Später war sie wieder am Hörer und lachte herzhaft. Ich werde nie ihr Lachen vergessen. Es war so schön. Oh man. Okay, also wir unterhalten uns nochmal weiter, und Tante Janet meinte, da wären wohl nur Kinder oder sowas gewesen. Dann hörte ich das Poltern auch, deutlicher, hektischer. Es war ein Hämmern an der Tür und ich musste Schlucken. Erst dachte ich, dass es das Knistern, der Telefonleitung war. Hier draußen ist die nicht so sonderlich toll, so wie das Internet. Naja sie wurde nun strenger, böse konnte man sagen. Ich hörte es an ihrer Stimme. „Warte noch einen Moment Liebes. Heute ist hier auch etwas los.“, hatte sie gesagt, dann hörte ich erneut ihre Schritte, weg vom Hörer, wie sie die Tür öffnete und dann panische Stimmen. Sie redeten so schnell, dass ich nichts verstand. Aber die Stimme kannte ich. Es war unser Onkel. Janet kam zurück ans Telefon, sie war durcheinander, deutlich und sagte, dass wir nicht kommen sollten. Dass das Gleiche wohl auch bei ihnen passieren würde.
 

Ich muss dazu sagen, dass unsere Tante etwa 2 Stunden von uns weg wohnt, weiter Richtung Westen. Ich schluckte schwer, als ich die Worte hörte. Dann riss Stan mir den Hörer aus der Hand. „Wir haben keine Wahl. Sie sind in der Nähe unseres Hauses.“, sprach er kühl, donnerte den Hörer in die Vorrichtung und riss mich am Handgelenk raus. Ich sah sie auf unser Haus zu wanken. Es waren nur ein paar, aber irgendwie auch so viele, dass es mir vorkam, als wären es Hunderte. Wir rannten zum Auto, der Ford war vollgestopft. Stan hatte die ganze Zeit gepackt, nicht darauf gewartet was ich sagte. Er ließ den Motor an und legte den Rückwärtsgang ein. Der Motor jaulte auf und lenkte die Aufmerksamkeit auf den Ford. Sie humpelten zu uns rüber, ihre Arme, waren auf uns gerichtet. Ich schrie meinen Bruder panisch an, er solle endlich aufs Gas drücken. Minuten später waren wir dann weg vom Haus, sahen es im Rückspiegel kleiner werden. Mir war kalt, glaube ich. Ich zitterte am ganzen Leib, mein Bruder war ebenso weiß. Wir fuhren zu unserer Tante Janet.
 

„Wo wohnt sie? Die Straße?“, fragte er dann nach einer Weile. „Ehm, warte. Es war was mit 42 und Green.“, es war einfach so, glaube ich, ein paar Worte. Während der Fahrt zu ihr, puzzelten wir die Daten zusammen. „Greengarden Road, 42?!“, fragte er dann einfach, als wüsste er es schon die ganze Zeit. Ich nickte ihm zu und nach zwei Stunden Fahrt erreichten wir auch das Nest. Stan hielt den Ford etwa zwei Meilen vor der Stadt an und blickte zu mir rüber. „Ich denke nicht, dass wir da einfach so reinfahren können.“, brummte er und ich wurde nervös auf meinem Sitz. „Was willst du damit sagen? Das wir laufen sollen?“, fragte ich ihn darauf hin, ich weiß noch wie mir der schweiß lief. Ich hatte Panik. Stan nickte nur und kramte dann hinter den Sitzen rum. Er drückte mir Helen, seinen Baseballschläger in die Hand. Gab mir Tipps. „Immer schön auf den Kopf.“, brummte er und öffnete dann einfach die Fahrertür. Ich fragte ihn, ob wir nicht einfach alles plattfahren könnten, dass wir, das sicher hin bekämen mit dem Auto. Er zeigte mir den Vogel und fragte mich, ob ich noch nie etwas über Zombies gelesen hätte. Das Lärm sie anzog und sowas. Klar Stan! Ich habe diese Bücher verschlungen! Aber gebracht haben sie mir nicht viel in der Realität. Man muss Mut haben, dass schreibt aber keines der Bücher. Dass die Überwindung riesig ist, und vor allem schwer. Wir liefen also auf das Nest zu, hatten den Ford geparkt, mit Ästen abgedeckt, sodass er nicht einfach zu sehen war. Dann liefen wir auf die Siedlung zu. Es war noch taghell, gut für uns.

Stan und ich schlichen uns durch die Gärten, beobachteten viel, weil es wichtig war und näherten uns immer mehr der Straße, dem Haus unserer Tante. Wir sahen sie hinter den weißgestrichenen Lattenzäunen im Garten sitzen. Wir sahen wie sie sich an den Leichen der ehemaligen satt fraßen. Ekel war das erste was mich durchfuhr. Das weiß ich noch, weil ich auf meine Chucks gekotzt habe. Die waren erst neu, danke du verfluchte Apokalypse. Jedenfalls begegneten wir ziemlich lange keinem dieser Viecher. Sie waren noch mit dem Fressen beschäftigt und würden dann hoffentlich bald abhauen, aber diese Survivals Guides, sprachen immer von dem Gegenteil. Dass sie nie weiter liefen als 50 Meilen, vielleicht auch einmal 100. Aber die Mehrheit, verblieb immer in ihrem Bereich. Man solle Siedlungen, Städte und sowas meiden, weil diese Pissnelken wissen, dass man früher oder später dahin kommen muss, wegen Essbarem. Die Zäune boten guten Sichtschutz und wir waren leise. Dann erreichten wir das Haus von Tante Janet und schauten uns die Gegend sehr genau an. Es war ruhig. Wir kletterten über den Zaun und gingen zur Terrassentür. Wir klopften an, und sahen unsere Tante an einem der oberen Fenster. Sie rannte runter, riss die Tür auf und zog uns rein. Der Teppich im Wohnzimmer war voller Blut und eine Leiche, scheinbar einer von denen lag da rum. „Jack hat ihn getötet. Einfach so.“, stieß sie hektisch auf. Sie hatte geweint, dass sah man. Ihre Augen waren rot. Stan fragte nach dem Verbleib von Jack. Es brauchte nicht lange und er kam von selbst um die Ecke. „Wir haben uns oben versteckt, waren leise, so wie du gesagt hattest Samantha.“, erklärte er ruhig und sah den Blick von Stan. „Ich hab nichts. Kontrollier mich wenn du willst.“, brummte er gereizt und zeigte dann auch schon seinen Körper. Wir gingen alle nach oben, zogen die Vorhänge von der Terrasse zu, auch alle anderen im Untergeschoss. Stan und Jack saßen an der Treppe, hielten Wache. Tante Janet lag im Bett, geschockt und ich wusch mir das Gesicht im Bad.
 

Das war also unser vorläufiges Versteck, die Greengarden Road 42. Es sollte sich zeigen, dass es bedeuten klüger war, dort zu sein, als sonst wo.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NeunMephistopheles
2014-05-17T15:23:57+00:00 17.05.2014 17:23
Schöne Story. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht =)


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