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Desire

Die gläserne Wand zwischen Hass und Liebe
von

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„Scheiße!“ Sasuke nahm eine kleine Glasskulptur in Form einer Katze von der Kommode und schmiss sie gegen die Wand. Wie konnte er sich nur so dumm anstellen? Naruto einfach hinter zu springen? Shizune hatte doch sofort reagiert! Aber nein, er musste wieder den Helden spielen und hätte sich damit fast verraten.

‚Ganz tolle Aktion Sasuke. Ich bin stolz auf dich.‘

„Sasuke?“ „Was?“, knurrte Angesprochener. „Ich wusste doch dass ich deine liebliche Stimme gehört habe.“ Itachi betrat den Flur. „Mama und Papa sind nicht da, irgendwas Geschäftliches. Ich hab uns Essen gemacht.“ „Ich dachte du wärst heute in der Uni.“ Der Kurs ist spontan ausgefallen.“ Itachi deutete auf die Scherben der Glaskatze. „Und die machst du weg.“
 

„Ein paar Minuten später schaufelte Sasuke, immer noch wütend, sein Essen in sich hinein. „Möchtest du mir erzählen warum du heute so aggressiv bist?“, fragte Itachi, der Sasuke mit forschendem Blick musterte. „Nein.“ „Lass mich raten: Es hat etwas mit einem gewissen blonden Jungen zu tun der mit ‚N‘ anfängt und mit ‚Aruto‘ aufhört.“

Sasuke erstarrte kurz, sagte aber nichts. Itachi seufzte. „Hab ich Recht? Du stehst auf ihn?“ „Nein!“ „Also ja.“ Nicht zum ersten Mal versuchte Sasuke seinen Bruder mit seinen Blicken zu erdolchen. „Komm schon. Geoutet hast du dich doch schon.“ „Nicht wirklich.“ „Was?“ „Nur hier. Zuhause. Aber unser lieber Vater hat ja verboten das es die Öffentlichkeit erfährt.“ Sasukes Blick war gesenkt, trotzdem hörte er die Entgeisterung in Itachis Stimme. „Und da hälst du dich dran?“ „Naja, erstens kann ich auf eine weiter Prügelstrafe verzichten und zweitens bin ich auch nicht besonders scharf drauf dass die anderen erfahren das ich schwul bin. Die würden mich fertig machen.“ Itachi schüttelte nur den Kopf. Sasuke hatte zu Ende gegessen, also stand er auf und stellte seinen Teller auf die Spüle. Das Gespräch sah er eh als beendet.

Beim Verlassen der Küche drehte er sich noch einmal um. „Und ich stehe nicht auf Naruto.“ „Natürlich nicht.“

Als er den Flur fast durchquert hatte hörte er Itachi noch etwas hinzufügen. „Verarschen kann ich mich selber.“ Aber darauf erwiderte Sasuke nichts mehr.
 

Es war mitten in der Nacht. Sasuke wurde durch lautes Stimmengewirr geweckt das wohl von unten aus dem Wohnzimmer kam. Er stand auf, erst unschlüssig ob er nachsehen sollte, da aber die Stimmen seinen restlichen Familienmitgliedern gehörten, entschied er sich dafür. Schon als er die Treppe herunter ging, war ihm klar was los war.

‚Papa.‘

Er hatte sich schon wieder betrunken. Das tat er jedes Mal wenn es Probleme gab, ob bei der Arbeit oder Privat. Als Sasuke ihm gesagt hatte das er schwul war, war er eine Woche nicht nüchtern gewesen. Und Mikoto, Sasukes und Itachis Mutter musste unter dem ständigem Besaufen am meisten leiden. Sie wurde angeschrien und geschlagen. Sasuke hatte ab und zu auch mal eine sitzen. Itachi war zwar angerührt worden als er noch jünger war, aber inzwischen wagte das sein Vater nicht mehr.

Sasuke ging über den Flur auf die Wohnzimmertür zu. „Diese Familie besteht wirklich nur aus Versagern!“, hörte er seinen Vater brüllen. „Eine nichtsnutzige Frau, ein Jura Student der es auch zu nichts bringen wird-“ „Ein potentieller Alkoholiker…“, fiel Itachi ihm ins Wort. „Halt den Mund!“

Sasuke öffnete die Tür. „Ah! Wie aufs Stichwort!“, begrüßte ihn sein Vater. Sasuke wusste was jetzt kommen würde. „Die Familienschwuchtel!“ „Fugaku, bitte“, sagte Mikoto leise und ohne Kraft in ihrer Stimme. Dafür pochte eine Ader an Itachis Schläfe gefährlich. Sasuke selbst war es egal was sein Vater von ihm hielt. Deshalb sagte er nichts und wartete ab. „Sieh ihn dir doch an Mikoto! Er verteidigt sich nicht einmal! Es ist doch eine Schande für einen Mann sich von anderen Kerlen in den Ar-“ „ES REICHT JETZT!“, brüllte Itachi dazwischen. Alle Anwesenden zuckten zusammen. Ebenso Sasuke. Noch nie hatte er seinen Bruder so laut werden sehen.

„Du schlägst deine Frau und deine Kinder, das ist eine Schande für einen Mann! Aber du beschissener Säufer hälst dich immer noch für was Besseres!“
 

Für einen Moment herrschte Totenstille im Wohnzimmer. Mikoto rutschte in ihrem Sessel noch ein Stück tiefer und Sasuke machte sich schon mal auf den Wutausbruch gefasst. Doch der kam nicht. Fugaku warf Itachi nur einen mörderischen Blick zu und wankte in Richtung Tür. Sasuke trat einen Schritt Seite. Im Vorbeigehen sahen sich Vater und Sohn in die Augen und Sasuke wusste, dass er gleich alles abbekommen würde. Jeden Schlag der eigentlich für Itachi bestimmt war. Laut polternd kroch Fugaku die Treppe nach oben.
 

„Itachi,“, kam es leise von Mikoto. „Sprich nicht so mit deinem Vater.“ Angesprochener schnaubte verächtlich. „Wirklich, Mama?“ Dann verließ auch er das Wohnzimmer. Fünf Sekunden später fiel laut krachend eine Tür zu. Sasuke wusste das Itachi seiner Mutter nie ganz verziehen hatte, dass sie zu schwach gewesen war um ihn vor dem Schlägen Fugakus zu beschützen. Sasuke hatte Itachi als Schutz, obwohl das auch nicht immer ausreichte.

Mikoto schluchzte leise. Sasuke kam sich vor wie das letzte Arschloch, als er sagte: „Mama, ich gehe jetzt. Und ich werde heute Nacht nicht mehr nach Hause kommen.“ Sie nickte müde, offenbar wusste sie was ihm blühen würde wenn er hier blieb. „Gehst du wenigstens zu einem deiner Freunde?“

‚Wenn du dich ein bisschen um mich kümmern würdest, wüsstest du das ich gar keine Freunde habe.‘

„Ja“, log Sasuke. Die Nacht war nicht mehr sehr lang. Er würde sich einfach auf irgendeine Bank setzen und warten bis die Schule anfing.

Er ging nach oben um sich etwas Richtiges anzuziehen, immer darauf bedacht bloß kein Geräusch von sich zu geben. Dann nahm er seine Schultasche und verließ das Haus.
 

Sasuke war todmüde, aber auf keinen Fall wollte er wie ein Obdachloser irgendwo draußen schlafen. Dafür war er zu stolz. Also lief er ein paar Runden im Stadtpark um sich wach zu halten. Dann setzte er sich auf eine Parkbank. Es dämmerte schon, bald konnte er zur Schule aufbrechen.

Auf diese hatte er heute noch weniger Lust als sonst. Hoffentlich hatte niemand seine gestrige dumme Rettungsaktion als das aufgenommen, was sie eindeutig nicht war. Aber Sasuke musste schon zu geben das Naruto schon irgendwie, auf seine Art und Weise gut aussah. Nur leider mit dem durchschlagendem Intelligenzquotient von 50 und dem Verhalten eines dreijährigen. Also damit ganz bestimmt nicht sein Typ. Eigentlich.
 

Schnelle Schritte von der Seite unterbrachen Sasuke in seinen Gedanken. Er hob den Kopf um zu sehen wer ihn störte. Ungefähr drei Sekunden zögerte er in denen er überlegte ob diese Person real war oder nicht und das war ein Fehler.

Bam!

Der Schlag traf ihn hart an einer Stelle über dem rechten Auge und riss Sasuke von der Bank. „Das war dafür dass du abgehauen bist!“, schrie Fugaku seinen Sohn an. Sasuke spürte etwas Warmes an seinem Gesicht herablaufen. Er fragte sich ob sein Vater noch etwas anders konnte als zu schreien. „Verpiss dich einfach“, sagte Sasuke und stand auf.

„Ganz Bestimmt nicht Bürschchen! Du wirst jetzt mit nach Hause kommen. Ich bin dein Vater, ich bringe das Geld nach Hause und ich stelle die Regeln auf!“ „Und ich gehe jetzt zur Schule“, erwiderte Sasuke ruhig, nahm seine Tasche und ging. Er erwartete jeden Moment noch eine zu kassieren, doch nichts dergleichen geschah. Scheinbar ließ ihn Fugaku wirklich gehen. Sasuke drehte sich aber nicht um, um sich dessen zu vergewissern.
 

Er befühlte seine Stirn. Der Mistkerl hatte ihm eine ordentliche Platzwunde über der Augenbraue verpasst. Das würde noch eine Weile bluten. Vielleicht konnte er sich im Schulsekretariat Verbandszeug und etwas Mitleid abholen.

Es war nicht sonderlich weit bis zur Schule und um diese Uhrzeit hatte sie schon geöffnet. Nur das meistens noch keine Schüler da waren.

‚Um so besser.‘

Sasuke lief die restlichen 100 Meter und versuchte derweil einen Teil von dem Blut so gut es ging mit einem Taschentuch aufzuhalten. Das gelang ihm eher schlecht als recht.
 

Als er den Schulhof betreten wollte, sah er das bereits jemand da war.

‚Nicht auch noch der.‘

Naruto saß auf einer Bank und blätterte mit konzentriertem Gesichtsausdruck in einem Schulbuch. Sasuke wollte sich erst umdrehen und gehen, aber irgendwie musste er wohl seine Platzwunde versorgen, und um das zu tun musste er über den Schulhof an dem Blonden vorbei. Er seufzte innerlich und versuchte so lautlos wie möglich zu gehen. Es bestand ja immer noch die Hoffnung das Naruto so auf sein lernen, oder was auch immer er gerade machte, konzentriert war, das er ihn nicht bemerkte. Doch als Sasuke ungefähr auf gleicher Höhe mit Naruto war blickte er auf.

‚Verdammt.‘

Sasuke versuchte den Jungen gar nicht zu beachten, wusste aber das dieser ihn momentan anstarrte. Kein Wunder, er sah ja auch so aus als hätte er seinen Kopf gerade noch so aus der Kreissäge retten können. Seine ganze rechte Gesicht Hälfte war Blutüberströmt und nicht wenig war auch auf sein T-Shirt getropft.

‚Der wird jetzt bestimmt nicht sitzenbleiben.‘

Er behielt Recht. Keine zwei Sekunden später war Naruto aufgesprungen und rannte auf ihn zu. „Sasuke! Verdammt was ist denn mit dir passiert?“ „Gefallen“, antwortete Sasuke knapp. „Das sieht aber richtig übel aus. Komm, das müssen wir unbedingt verbinden!“

‚Wir?‘

Sasuke hatte eher erwartet das Naruto ihn auslachen würde. Stattdessen pachte er ihn am Handgelenk und zog ihn in Richtung Gebäude. Offenbar war der Blonde heute wieder besser gelaunt. Sasuke ließ sich widerwillig mitziehen. Laufen konnte noch alleine. Niemand kam ihnen entgegen, sie waren wohl die Ersten. Doch die Sekretärin der Schule, deren Name Sasuke sich noch nie merken konnte, war schon da. Das war sie immer. Sie war eine ältere Frau und sah sich immer als die Mutter aller Schüler.
 

Deshalb war es kein Wunder das sie aufschrie als Naruto und Sasuke den Raum betraten und sich demonstrativ an die Brust fasste. „Oh Gott! Was ist denn mit dir passiert, Herzchen?“ „Dummer Unfall“, sagte Sasuke und überhörte den Spitznamen. „Wir wollten nur fragen ob Sie etwas zum Verbinden hier haben“, erklärte Naruto. „Natürlich!“ Die Sekretärin rannte zu einem Schrank und holte ein großes Wundpflaster und Tücher hervor. „Komm her, Herzchen.“ „Nein ist schon gut, ich verarzte Herzchen schon“, widersprach Naruto und grinste. „Oder ich mach es einfach selbst“, sagte Sasuke nervös. „Wie denn bitte?“ „Vor dem Spiegel?“ „Die Toiletten sind noch überhaupt nicht aufgeschlossen“, belehrte Naruto und rupfte der verwirrten Sekretärin die Sachen aus der Hand. „Danke schön!“ Dann schob er Sasuke aus dem Raum. „Die hätte dich komplett einbalsamiert und dann den Krankenwagen gerufen.“ Naruto war viel zu gut gelaunt.
 

„Wieso willst du das überhaupt machen? Ich dachte du kannst mich nicht leiden“, knurrte Sasuke ungehalten. „Ich will nur meine Rechnung von gestern mit dir begleichen. Und wieso lässt du es mit dir machen? Ich dachte du könntest mich auch nicht leiden.“ Das saß. Sasuke sagte keinen Ton mehr bis Naruto irgendwann abrupt stehen blieb. „Was ist?“ „Hier ist das Licht gut. Naja, wenigstens nicht ganz so scheiße.“ Er drehte sich um und begann mit einem der Tücher Sasukes Wunde zu säubern. „Wo bist du überhaupt hingefallen? In einen Messerblock?“ „Schrankkante.“ „Und da bist du damit durch die ganze Stadt gelaufen anstatt dich Zuhause darum zu kümmern?“ „Ich will nicht darüber reden.“ „Wie du meinst.“ Sie schwiegen beide, während Naruto das Pflaster vorsichtig auf Sasukes Stirn klebte.

Sasuke versuchte irgendwo anders hinzusehen, bloß nicht in Narutos Gesicht, das ihm seiner Meinung nach viel zu nahe war. Die ganze Zeit spürte er Narutos Atem seine Wange streifen und das machte ihn wahnsinnig.
 

„Ich bin fertig.“ Jetzt schaute Sasuke Naruto doch ins Gesicht. Und blieb sofort an seinen Augen hängen. Seine eigenen waren schwarz und strahlten von Natur aus eine gewisse Kälte aus. Narutos dagegen waren strahlend blau und verbreiteten Wärme. Sasuke war noch nie aufgefallen was der Blonde für wunderschöne Augen hatte.

Naruto trat einen Schritt zurück und wollte sich umdrehen, doch Sasuke kam ihm zuvor. Er packte ihn an den Schultern, schob ihn grob gegen die Wand und drückte ihm seine Lippen auf. Er spürte wie der Kleinere erstarrte, aber er unternahm keinen Versuch Sasuke von sich zu schieben. Vielleicht lag es aber auch am Überraschungseffekt.

‚Was zur Hölle mache ich hier? Hör auf!‘

Aber er hörte nicht auf. Er ging noch weiter. Vorsichtig berührte er mit seiner Zunge die Lippen des anderen, in voller Erwartung, dass dieser den Kuss sofort beenden würde. Doch das tat er nicht, er öffnete sogar seinen Mund ein Stück. Sasuke spielte mit Narutos Zunge, versuchte ihn irgendwie zum Mitmachen zu bewegen. Doch auch das passierte nicht. Naruto wehrte sich nicht, erwiderte den Kuss aber genauso wenig.

Der Blonde hätte aber auch keine Chance zu entkommen, Sasuke hielt ihn immer noch fest gegen die Wand gedrückt.
 

„Oh mein Gott!“ Sasuke sprang sofort eineinhalb Meter zurück als die hysterische Mädchenstimme über den Flur schallte. Aber da stand zu seiner Überraschung nicht Ino oder Sakura, sondern Hinata Hyuuga. Sie war die Cousine von Neji und nach Sasukes Meinung das einzige Mädchen das halbwegs verträglich war. Sie hatten ein paar Mal etwas zusammen gemacht. Hinata war ein sehr ruhiges Mädchen, deswegen war es ziemlich ungewohnt sie so rumkreischen zu hören. Allerdings auch kein Wunder nach dem was hier gerade passiert war.

‚Was ist hier gerade passiert?‘

Sasuke wollte sich jetzt auf keinen Fall rechtfertigen, weder vor Hinata noch vor Naruto den er noch kein einziges Mal nach dem Kuss angesehen hatte. So drehte er sich einfach um und flüchtete mit schnellen Schritten den Gang herunter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-10-04T05:19:47+00:00 04.10.2013 07:19
Ups, ich glaube Naru wird da aber nicht locker lassen! Außerdem wird Sasu weiterhin seine Finger nicht von gewissen Blonden lassen können! ^^ Freu mich schon auf das nächste Kapi, bis demnächst! Deine Cat
Antwort von:  Ravengirl
04.10.2013 12:06
ja in sehr gewisser weise hast du recht ;D
nächstes kapitel ist in arbeit, beansprucht aber viel zeit weil mit das Pairing ziemlich schwerfällt
vielen lieben dank für den Kommentar ^^

lg Ravengirl


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