Zum Inhalt der Seite

So That We Could Be Together

Wo die Liebe hinfällt...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 05

Die nächsten 3 Tage ging ich nicht zur Schule und spielte meiner Familie eine Erkältung vor.

Emily hatte zwar versucht mich zu erreichen aber an mein Handy ging ich nicht und ans Telefon auch nicht. Wenn einer meiner Schwestern rann ging wimmelten sie die US-Amerikanerin nur zu gerne ab, denn keiner von ihnen konnten Emily so wirklich leiden. Sie war ihnen wohl zu laut, obwohl sie ja selber nicht die Ruhe in Person waren. Bonnie zum Beispiel, meine älteste Schwester, sie wirkte immer schlecht gelaunt aber trotzdem machte sie so viele Dummheiten und beim Alkohol wusste sie auch nicht wo die Grenze war. Sie meinte das läge am Schottischen Blut… klar.
 

Ich vermied also eine knappe Woche den Kontakt zu Emily…
 

Als der Montagmorgen näher kam wurde ich zunehmend nervös. Ich musste wieder zur Schule, ich konnte ja auch nicht ewig davon laufen. Ich musste Emily wohl eine Antwort geben, aber ich hatte Angst davor.

Sie machte mir die Entscheidung auch nicht leichter als sie vor meiner Tür stand und auf mich wartete. Ein breites Grinsen lag auf ihren Lippen als ich aus der Eingangstür trat und sie mich erblickte.

“Fast so als sein nie was gewesen…“, dachte ich mir. Sie trug einen kurzen grünen Rock und ein weißes Top, welches ihr zu kurz war und ihren flachen Bauch immer wieder hervorschauen ließ, dazu kam, dass man ihren Stars and Stripes BH deutlich unter diesem erkennen konnte.

Ich selber musste im Vergleich zu ihr ziemlich fertig aussehen, denn Geschlafen hatte ich in letzter Zeit unglaublich schlecht und immer wieder hatte ich das heulen angefangen, also waren meine Augen dementsprechend gerötet und strapaziert. Meine Kontaktlinsen wollte ich heute nicht tragen, also trug ich meine rote Brille und hoffte inständig, dass diese vielleicht etwas meine Augenringe verdeckte, denn mein Make up tat es nicht.

„Guten Morgen Alice“, begann sie schließlich zu sprechen und strahlte mir entgegen. „Bin ich froh dass es dir wieder besser geht. Ich hab mir echt Sorgen gemacht, weißt du…“ Ihre Stimme klang leicht beschlagen, das war sie normal nur wenn ihr etwas unangenehm war. Also dachte sie wohl auch noch an den Streit, aber ansprechen würde sie ihn nicht, ich kannte sie. Sie würde ihn einfach zur Seite schieben und als unwichtig abstempeln. Aber ich konnte das nicht.

„Du siehst gut aus, du solltest viel öfters Kleider tragen“, plauderte sie einfach weiter als ich ihr keine Antwort gab und still neben ihr her lief. Im Normalfall hätte mich diese Aussage gefreut, aber ich konnte mich jetzt nicht mal zu einem Lächeln ermutigen. Sie hatte Recht, ich trug selten Kleider und heute tat ich es auch nur, weil ich zu müde gewesen war etwas aus dem Schrank zu fischen, also hatte ich das genommen was noch auf meinem Stuhl lag. Das schwarzweiße Kleid mit den Nietenkettchen und der Great Britain Flagge ging mir bis zu den Knien und die langen, breiten Ärmel verdeckten auch meine idiotischen Versuche mich vom Herzschmerz abzulenken…

Emily schien zu merken dass etwas nicht stimmte und ich sah aus den Augenwinkeln, wie sie nach Worten suchte, es aber dann bei dem bedrückenden Schweigen beließ.
 

Endlich in der Schule angekommen verschwand ich gleich in meinem Klassenzimmer und war zum ersten Mal glücklich darüber, dass Emily in die parallel Klasse ging. Ich spürte ihren Blick, aber drehte mich nicht noch mal zu ihr um und irgendwann schien es ihr zu blöd gewesen zu sein und sie ist gegangen. Und mein Herz wurde schwer.
 

Vom Unterricht selber bekam ich wenig mit und nach einiger Zeit schaltete ich komplett ab und versuchte gar nicht mehr erst aufzupassen. Ich kritzelte Gedankenverloren auf meinem Block herum, spielte mit den Stiften oder an meinen Haaren, schaute gelangweilt aus dem Fenster oder tat andere unwichtige Sachen um nicht an Emily zu denken. Ich seufzte genervt auf, als mir ein Stift vom Tisch rollte. Träge bückte ich mich und erhaschte nur kurz und zufälligerweise einen Blick unter meine Sitzbank. In dem leeren Fach, welches eigentlich für Schulbücher gedacht war, lag ein kleiner Zettel. Ich wusste sicher, dass er nicht von mir war, denn ich hielt meinen Platz immer sauber und meine Schulsachen nahm ich alle mit Heim oder schloss sie in den Spint. Neugierig griff ich nach dem zusammengefalteten Blatt und las meinen Namen in einer schönen Handschrift. Ich kannte sie nicht, also verflog der Gedanke das er von Emily hier her gelegt worden war schnell. Ich setzte mich aufrecht hin und legte die Hände auf den Schoß, damit der Lehrer nichts von dem Brief mitbekam und faltete ihn auf.
 

„Treffen wir uns um 10 Uhr auf dem Dach.

Anya“
 

Mit einem Blick auf die Uhr auf dem Lehrerpult sprang mein Herz kurz auf. Es war 13 Minuten nach 10, Anya könnte noch da sein. Dann aber flaute meine Freude ab. Wer weiß seit wann der Brief hier liegt, wahrscheinlich war er von letzter Woche… und was würde Emily dazu sagen. Wobei… dies konnte mir egal sein, sie hatte nicht das Recht mir die Freundschaft zu verbieten! Und mich zur Wahl zwingen auch nicht. In mir kroch wieder Wut und Trauer hoch und mit tiefen Atemzügen versuchte ich mich wieder zu fassen.
 

Da gerade alles still in der Klasse war und alle von der Tafel abschrieben, ging ich vor und bat den Lehrer leise darum mich für den Unterricht zu entschuldigen da ich mich “anscheinend“ noch nicht ganz von meiner “Grippe“ erholt hatte. Kurz blickte er mich abschätzend aber besorgt an, nickte dann und schrieb mich als entschuldigt in das Klassenbuch.

Mit eiligen Schritten lief ich den Gang entlang und als ich dann die Treppe erreicht hatte rannte ich diese hoch. Warum wusste ich nicht genau.

Ich rechnete nicht mal damit das Anya noch dort wäre.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  rikku1987
2013-10-08T20:49:00+00:00 08.10.2013 22:49
Juhu es geht weiter bin so glücklich
Von:  dragon493
2013-10-08T07:43:59+00:00 08.10.2013 09:43
Tolles Kapitel
Ich finde es gut das Alice Emily ignoriert
Bin sehr gespannt ob Anja noch wartet
freu mich aufs nächste Kapitel
Lg dragon493


Zurück