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Kampf um die Liebe

Kimi ga Nozomu Eien – Next Season in SasuSaku-Besetzung!
von

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Das, was wirklich wichtig ist

Habt ihr euch jemals gefragt, was wirklich wichtig ist in eurem Leben? Warum ihr jeden Morgen aufsteht und in die Schule oder zur Arbeit geht? Was treibt euch an? Wieso kämpft, handelt und lebt ihr? Tut ihr das überhaupt? Und ... woran misst man, wie sehr man das Leben ausschöpft?

Ich habe früher immer nur von einem Tag zum anderen gelebt. Mich in der Schule um gute Noten bemüht und ... von der großen Liebe geträumt.

Ich dachte, es würde ausreichen einfach nur jeden Tag verleben und hoffen. Hoffen, dass er mich irgendwann bemerken würde ... Sich auch auf wundersamerweise in mich verlieben würde.

Wenn ich so daran zurückdenke, merke ich erst, wie naiv ich doch gewesen bin ...
 

Mein Name ist Sakura Haruno. Ich bin vierzehn Jahre alt und besuche die Mittelstufe der Konoha High. Zusammen mit meinem besten Freund Naruto Uzumaki. Wenn er doch nur nicht so ein hoffnungsloser Fall wäre! Einen solchen Chaoten hat die Welt noch nicht gesehen ... Aber dafür ist er jederzeit für mich da, wenn ich ihn brauche. So wie heute ...

Ich zitterte am ganzen Leib. Es war so ... Ich ... Ich war ... Ich war verliebt! In Sasuke Uchiha ... Narutos besten Freund (männlicherseits). Und heute wollte ich es ihm endlich sagen! Deshalb hatte ich Naruto um Hilfe gebeten. Er sollte Sasuke zum Treffpunkt führen. Hier auf diesen Hügel unter dem Kirschbaum ...

Schade, dass er zur Zeit keine Blüten trug. Vielleicht hätten sie mir die notwendige Kraft gegeben, die ich brauchte, wenn ich mein Vorhaben durchziehen wollte. Aber es würde noch einige Wochen dauern, bis der Frühling käme und sich die Knospen öffneten ...

Ja, genau! Ich würde einfach nochmal mit Sasuke hierher kommen! Das würde mein Ziel sein! Mit Sasuke die Kirschblüten anzusehen ... Deshalb werde ich es tun! Ich werde es ihm sagen! Ich-

„Sakura?“, erklang seine unverwechselbare Stimme und ich wirbelte mit hochrotem Kopf zu ihm herum.

Da stand er. Mit einem schwarzen Oberteil und einer leicht ausgewaschenen Jeans. Alles an ihm war so ... einnehmend. Seine lockere Haltung, sein blauschwarzes Haar und seine Augen ... Ich vergaß wohl für einen Moment das Atmen.

„Äh ... Sakura?“, fragte er noch einmal betont langsam.

Oh Gott, wahrscheinlich dachte er jetzt sonst was von mir, weil ich ihn einfach nur schmachtend angestarrt hatte, anstatt etwas zu sagen.

Komm schon, Mädchen! Du schaffst das! Nur diese kleinen Worte!

Ich schluckte, holte tief Luft, verbeugte mich hastig und schrie die Worte regelrecht hinaus: „Sasuke-kun ... Daisuki!“

Ich traute mich nicht ihn anzusehen ... Da kamen seine Schritte auf mich zu. Und er hob vollkommen unerwartet mein Kinn an, sodass ich gar keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen.

„Arigato ...“, flüsterte er nah an meinem Gesicht.

Im nächsten Moment spürte ich einen Druck auf meinen Lippen. Sasuke küsste mich!
 

Ich presste meine Hände auf meine Brust. Mein Herz schlug so unglaublich schnell. Ich war ungemein aufgeregt ... Ob Sasuke wohl kommen würde? Er war spät dran. Heute sollte unser erstes wirkliches Date stattfinden. Und ich würde mein Ziel wahrnehmen. Ja ... es war Frühling in Konoha. Die zart rosafarbenen Kirschblüten, deren Namen ich trug, erstrahlten bereits überall in der Stadt. Ich lächelte erwartungsvoll ... Er musste jeden Moment kommen!

Hinter mir schrie jemand. Ich wollte mich gerade nachsehen, was los war, da sah ich das Auto, welches ungebremst auf mich zu kam. Keine Sekunde später ereilte mich der Schmerz. Das Letzte, was ich bemerkte, war das Blut ... dann wurde alles schwarz.
 

Ich war zu spät. Viel zu spät. Ich war doch nicht Kakashi – das zumindest würde Dope mir jetzt vorhalten! Sakura wartete sicher auf mich. Sie musste einfach!

Keuchend kam ich zum Stehen. An unserem Treffpunkt hatte sich eine riesige Menschenmasse versammelt. Was war passiert? Wo war Sakura? Ich kämpfte mich durch die Menge, bis ich auf eine Absperrung traf. Polizisten sprachen an der Seite mit einigen Leuten. Dann sah ich den Grund für diesen Auflauf. Auf dem Boden war eine Blutlache ... Und inmitten lag ein rotes Haarband!

Vor meinen Augen erschien das Gesicht von Sakura. Sie lächelte. Ihre grünen Augen leuchteten vor Freude und ihr Haar wehte im Wind. Es wurde noch von einem Band zurückgehalten ... Von genau jenem, welches hier nur wenige Meter von mir entfernt lag.

Mein Verstand versuchte die Bilder und Informationen logisch anzuordnen, während mich ein stechender Schmerz durchstieß. Dieses Haarband gehörte Sakura. Es war ihr Blut ... Meine Hände krallten sich an der Absperrung fest.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Rücken. Ich drehte mich um. Vor mir stand Naruto. Er wusste, was geschehen war – ich konnte es ihm ansehen. Am liebsten hätte ich meinen Widerstand aufgegeben und meine Beine einfach einknicken lassen ... Aber vor ihm wollte ich mir keine Blöße geben. Nicht hier. Oder zumindest nicht zu sehr. Ganz leicht ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Naruto bewegte sich nicht, wofür ich ihm dankbar war.

„Ich bringe dich zu ihr.“, sagte er nach ein paar Minuten, „Es ... Es sieht nicht gut aus.“

Im Konoha Hospital sollte ich erfahren, was er damit gemeint hatte. Sakura schwebte nicht etwa in akuter Lebensgefahr ... Nein, weitaus schlimmer. Sie war ins Koma gefallen und niemand konnte sagen, wann oder ob sie jemals wieder aufwachen würde ...
 

Und das sollte sich auch in den nächsten drei Jahren nicht ändern. Ich hatte beinahe jede freie Minuten an ihrem Krankenbett verbracht. Mich hatte kaum mehr etwas anderes interessiert. Weder meine Familie, noch meine Freunde – abgesehen von Naruto, der häufig mit mir über Sakura wachte und gleichzeitig dafür sorgte, dass ich nicht zum wandelnden Zombie wurde.

Sakuras Gesicht hatte sich in der langen Zeit verändert. Am auffälligsten war ihr Haar, welches wieder so lang gewachsen, wie sie es einst in der Grundstufe getragen hatte. Aus irgendeinem Grund tat es weh sie so zu sehen ... So hatte ich sie kennengelernt. Doch nach dem Wechsel auf die Mittelschule hatte sie es von einem Tag auf den anderen abgeschnitten. Vielleicht hätte ich ihr damals sagen sollen ... Mir gefiel ihr langes Haar.

Wenn sie nur wieder aufwachen würde!
 

Ich fühlte mich, als würde ich schweben ... Durch tiefe Dunkelheit. Schwärzer als jede Nacht. Ja, die Nacht ... Es gab jemand, der wie die personifizierte Nacht war. Seine blauschwarzen Haare, die tiefschwarzen Augen. Und ein Lächeln wie der strahlende Vollmond ... Schmerz durchzuckte mich, als ich an ihn dachte.

Ich durfte nicht an ihn denken. Nicht hier ... Das wusste ich instinktiv. Aber ich konnte nicht aufhören an ihn zu denken. Ich dachte fast die ganze Zeit an ihn. Deshalb hatte ich mich schon beinahe an ständigen Schmerz gewöhnt. Solange ich dafür wenigstens sein Gesicht in dieser Unendlichkeit vor mir sehen konnte ...

Ich wünschte, ich hätte die Kraft von hier zu verschwinden. Vermisste er mich auch? Machte er sich Sorgen um mich? Oder ... interessierte es ihn gar nicht, dass ich hier gefangen war?

NEIN! BITTE NICHT! Ich liebte ihn doch so sehr ... Alles an ihm. Es war nicht nur sein Äußeres, das mich faszinierte ... Ich liebte ihn für jeden Blick, den er mir schenkte ... für jede Berührung. Für all die Gefühle, die ich in seinen Augen sehen konnte ...

Ich wollte zurück! Endlich wieder in seinen Armen liegen ... Bitte, rette mich! SASUKE-KUN!
 

Der Ruf meines Namens riss mich aus dem Schlaf. Ich war wohl gestern Abend eingeschlafen, bevor ich hatte nach Hause gehen können. Nur wer ... wer hatte mich gerufen? Verwirrt sah ich mich in dem Zimmer um. Es war niemand hier. Außer mir und ... Sakura.

Aus den Augenwinkeln registrierte ich eine Bewegung. Die Geräte, an denen Sakura angeschlossen war, reagierten. Ungläubig verfolgte ich, wie ihre Finger zuckten und sich langsam zur Faust schlossen. Ihre Augen bewegten sich hastiger unter den Lidern. Dann drang ein qualvoller Schrei aus ihrem Mund.

Nichts hielt mich mehr. Ich stürmte aus dem Raum, um den Arzt zu verständigen, der für Sakura zuständig war. In mit tobte die Angst.

Gerade als wir zurückkamen, hob Sakura ihren linken Arm und öffnete zögerlich ihre Augen. Ich erkannte dieses Grün sofort wieder ... Unter Tausenden wäre es hervorgestochen. Es war viel zu lange her, dass ich in ihre Augen gesehen hatte.
 

Ich blinzelte mehrmals. Ein seltsames Piepen erreichte meine Ohren. Ich wollte meinen Arm heben, um meine Augen gegen das Licht abzuschirmen. Doch ich konnte nicht ... Es war, als wäre er mehrere Kilogramm schwer ... Ich erhöhte die Anstrengung. Und schließlich gelang es mir. Nur ... irgendetwas war merkwürdig. Ich erkannte meine eigene Hand kaum wieder, konnte aber nicht sagen warum.

„Sakura ...“, ertönte eine Stimme, die mir von irgendwoher vertraut schien.

Mit Mühe drehte ich mein Gesicht in die Richtung, aus der sie gekommen war. Meine Augen weiteten sich, bevor sie sich mit Tränen füllten ... Sasuke. Es war Sasuke gewesen, der mich angesprochen hatte. Er hatte mich also nicht vergessen ... Er war hier. Bei mir. Eine Welle von Glücksgefühlen überschwemmte mich vor lauter Erleichterung.

„Ich gebe Ihnen eine halbe Stunde, dann muss ich sie untersuchen.“, verkündete der Mann im weißen Kittel – offensichtlich ein Arzt –, der neben meinem Freund stand, „Ich denke, es ist besser sie erfährt es von ihnen, Uchiha-san.“

Erst jetzt viel mir auf, dass Sasuke verändert aussah. Viel erwachsener ... Was war hier eigentlich los?! Das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich mit ihm zu unserem ersten Date verabredet gewesen war und auf ihn gewartet hatte ...

Sasuke setzte sich auf die Bettkante und vermied es mich anzusehen, während er mit brüchiger Stimme zu sprechen begann: „Sakura, du ... du hattest einen schweren Unfall. Es ... Woran kannst du dich noch erinnern?“

Ich wiederholte meinen Gedankengang von eben laut. Im Anschluss sah ich ihn abwartend an. Ich wollte wissen, was los war! Auch, wenn ich ein gewisses Maß an Angst nicht unterdrücken konnte ...

„Sakura ... seit deinem Unfall sind drei Jahre vergangen, in denen du im Koma lagst.“, erklärte er mir und reichte mir einen Handspiegel, der auf der Kommode neben meinen Bett gelegen hatte.

Ich starrte das Mädchen mir gegenüber erschrocken an. Sie sah mir auf gewisse Weise ähnlich. Zum Beispiel erkannte ich meine Augen auf Anhieb wieder ... Aber im Grunde war sie eine Fremde. Ich berührte mein rosafarbenes Haar, welches mir lang über den Rücken fiel. Es war sogar noch länger, als früher ... Meine Hand zitterte, ich konnte den Spiegel nicht länger festhalten. Er fiel auf die Bettdecke, rutschte ab und fiel klirrend zu Boden.

Sasuke ignorierte die Scherben. Stattdessen zog er mich in eine Umarmung. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl. Dafür war ich wieder aufgewacht ... Aber tief in meinem Innern wusste ich bereits in dieser Sekunde, dass ein einfaches Anknüpfen an mein früheres Leben unmöglich sein würde. Selbst, wenn ich mir nichts sehnlicher wünschte ...
 

Erst in den folgenden Tagen – nachdem Naruto und Tsunade mich besucht hatten – war mir bewusst geworden, was es bedeutete ganze drei Jahre im Koma gelegen zu haben.

Jiraiya, ein uralter Freund von Tsunade, war bei uns eingezogen, um meiner Tante beizustehen und sagen wir, ihren Alkoholkonsum etwas im Zaum zu halten. Ich wollte gar nicht wissen, wie viel Kummer ich ihr bereitet hatte. Von Sasuke und Naruto einmal ganz abgesehen ...

Apropos Naruto. Auch bei ihm hatte es Veränderungen gegeben. Nicht nur, dass er reifer wesentlich wirkte ... Ich hatte noch das Bild eines Narutos im Kopf, der – unglücklicherweise – für mich schwärmte und kaum eine Gelegenheit ausließ mir oder anderen dies mitzuteilen. Deshalb hatte ihm ihm seine Hilfe bei meinem Problem mit Sasuke hoch angerechnet. Na ja ... jetzt saß jedenfalls ein Naruto vor mir, dessen Herz ausschließlich Hinata gehörte. Ich war nicht eifersüchtig oder so – ich freue mich total für ihn, er hatte es so verdient wirklich geliebt zu werden – es war nur einfach ... merkwürdig.

„Ich ... Ich weiß selbst nicht, wie es passiert ist. Hinata war in den letzten Jahren immer für mich da ... Sie hat mir den Halt und die Zuversicht gegeben, die ich brauchte. So hatte ich ... na ja, genug Kraft für Teme.“, hatte Naruto mir erzählt und mich dabei unglaublich ernst angesehen, „Er hat beinahe jeden Tag an deinem Bett gewacht ... In jeder freien Sekunde ist er zu dir ins Krankenhaus gekommen. Ich habe ihn manchmal nicht wiedererkannt, Dattebayo!“

Ich nickte schwach. Mir war es nicht anders ergangen ... Sasuke hatte sich verändert. In seinem Gesicht waren kaum Regungen gewesen. Auch, wenn ich seine Erleichterung gespürt hatte. Aber es von Naruto zu hören, gab mir vollständig den Rest.

Sasuke – ein Uchiha mit Rang und Namen, dem sein Stolz heilig war. Wie verzweifelt musste er gewesen sein? Und das nur meinetwegen ...
 

Am nächsten Tag kam Naruto wieder. Ich hatte in der vergangenen Nacht viel nachgedacht und kein Auge zugemacht. Ich war zu einem Entschluss gekommen ...

„Naruto ... ich habe eine Bitte an dich.“, begann ich leise, „Du musst Sasuke etwas von mir ausrichten ... Ich will ihn nicht mehr sehen! Er soll mich nicht besuchen oder sonst irgendwie Kontakt zu mir aufnehmen.“

Naruto starrte mich entgeistert an.

„Ich möchte nicht, dass er weiterhin so viel für mich aufgibt.“, erklärte ich schnell, „Er hat eine große Karriere vor sich ... Aber die kann er nicht erreichen, wenn er sich immer nur um mich sorgt und ... weiterhin untätig bleibt!“

Ich wusste, wie undankbar ich klang. Sasuke hatte während meines Komas alles für mich gegeben ... Aber mir tat wahrhaftig jedes einzelne Wort im Herzen weh. Die Tränen ließen sich nicht unterdrücken. Ich wollte Sasuke nicht verlieren ... Ich liebte ihn! Doch noch weniger konnte ich zulassen, dass er seine Zukunft aufs Spiel setzte! Das war ich nicht wert ... Er, Naruto und all unsere damaligen Klassenkameraden hatten in diesem Jahr die Oberschule abgeschlossen ... Nur ich befand mich noch auf dem Stand einer Mittelschülerin.

So konnte ich nicht mit Sasuke zusammen sein ... Ich hatte das Gefühl ihm nicht einmal mehr unter die Augen treten zu können. In meiner jetzigen Situation würde würde ich ihm Schwierigkeiten bereiten. Einfach ein Klotz am Bein sein.

Irgendwann, wenn ich meinen Rückstand aufgeholt hätte und seiner würdig war ... vielleicht konnte ich mir dann seine Liebe wieder verdienen. Solange musste ich Geduld haben, mein Leben in den Griff bekommen und meinen Körper auf Vordermann bringen.
 

Sakura war am Morgen auf eine andere Station verlegt worden. Und die Tür zu ihrem neuen Zimmer nur angelehnt. Ich wollte sie gerade aufstoßen, als ich ihre Stimme hörte. Sie sprach mit Naruto. Bat ihn dafür zu sorgen, dass sie mich nicht mehr sehen musste. Sie wollte nicht mehr mit mir zusammen sein ... und meiner Zukunft nicht länger im Wege stehen.

Es war wie ein Schlag in den Magen. Nein, schlimmer. Drei lange Jahre hatte ich darauf gewartet sie wieder bei mir zu haben. Ich hätte alles dafür gegeben, wenn sie nur aufgewacht wäre. Tag für Tag hatte mich die Frage gequält, ob wir überhaupt jemals wieder wirklich zusammen sein konnten ... Alles war mir egal gewesen. Nur für sie war ich jeden Morgen aufgestanden, um so schnell wie möglich bei ihr sein zu können. Und jetzt wollte sie mich nicht mehr.

Kurz nachdem sie ins Koma gefallen war, hatte Naruto gemeint, es überrasche ihn doch sehr, dass ich mich ausgerechnet in Sakura verliebt hätte.

Damals wusste ich noch nicht so recht, was Liebe eigentlich bedeutete ... Ja, ich war mit Sakura zusammen gewesen und hatte sie geküsst. Aber hatte ich sie zu diesem Zeitpunkt schon wahrhaftig geliebt? Ich wusste es nicht ... Nur, dass mich ihr Unfall unendlich verletzt hatte.

Sakura hatte mich verändert und etwas in mir gesehen, was mir selbst nicht bewusst gewesen war ... Für sie war ich ein Mensch, der es wert war geliebt zu werden. Dabei war ich früher innerlich so kalt gewesen. Meine Gefühle waren reine schauspielerische Leistung ... Nun trug ich durch meine Abschottung eine gefühllose Maske, während es in meinem Innern tobte.

So stand ich vollkommen ungerührt da, als Naruto durch die Tür kam. Er erschrak, riss sich aber soweit zusammen, dass Sakura unser Aufeinandertreffen nicht bemerkte. Schweigend verließen wir das Krankenhaus.

Draußen bombardierte Naruto mich sofort: „Hast du alles mitangehört? Weißt du, was Sakura vorhat? Ich mein, was willst du dagegen unternehmen? Du musst ihr das ausreden, Teme!“

„Ts.“, erwiderte ich steif, „Es ist ihre Entscheidung. Ich werde tun, was sie verlangt.“

Empört starrte er mich an und sagte laut: „Das kann nicht dein Erst sein, Dattebayo! Ich dachte, du liebst sie! Was ist mit dir los? Willst du sie einfach so aufgeben?“

Naruto hielt meinem Blick stand, während ich antwortete: „Natürlich nicht. Ich werde die Position in der Firma meiner Familie antreten, genauso wie es sich wünscht und dann ... hole ich sie mir zurück!“

Im ersten Moment schien mein bester Freund verblüfft, dann grinste er breit. Was hatte er auch von mir erwartet? Sakura gehörte zu mir! Ich konnte es zwar selbst beinahe nicht fassen, wie viel ich für sie empfand – ausgerechnet ich – aber diese verfluchten letzten Jahre hatten mir gezeigt, wie sehr ich Sakura in meinem Leben brauchte. Sie machte mich zu dem Menschen, der ich in Wahrheit sein wollte ...

„Naruto.“, sprach ich ihn ernst an, „Kümmere dich um Sakura ... Bitte.“

Er nickte. Und wir schlugen zum Zeichen dieses Versprechens unsere Fäuste gegeneinander.
 

„Willkommen, Uchiha-sama.“, begrüßte mich der Empfangschef mit einer tiefen Verbeugung, „Im Namen aller Mitarbeiter möchte ich Sie zu ihrer neuen Position beglückwünschen.“

Ich bedankte mich und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. Ja ... heute begann ein neuer Lebensschnitt für mich in der Uchiha Company, zusammen mit meinem Bruder Itachi als Doppelspitze des Firmenvorsitzes.

Wenn ich so zurückdachte ... es waren erneut drei Jahre vergangenen. Sie waren einfach an mir vorbeigezogen. Das Studium, die Arbeit in der Firma ... Ich kannte sogar all unsere Aktivitäten und momentanen Geschäfte. Ich bedurfte keiner weiteren Einarbeitungszeit. Mir sollte es recht sein. Ich wollte nicht noch länger warten.

Wie es Sakura wohl ging ... Ob sie mich vermisste? Es war schon ein paar Wochen her, dass ich mit Naruto über sie gesprochen hatte. Er war meine einzige Informationsquelle ... Aber endlich würde Schluss sein. Ich hatte Sakuras Vorgabe erfüllt!
 

Ich ging unter tobendem Applaus meiner Familie und Freunde – Naruto war, glaube ich, der lauteste von allen – auf die Bühne und nahm mit zitternden Händen meine Abschlusszeugnisse samt Ehrenurkunde für die Jahrgangsbeste entgegen. Es war sicherlich mehr als ungewöhnlich gleichzeitig die Mittel- und Oberschule abzuschließen, aber ich hatte mich durchgebissen. Neben der regulären Oberschule war ich zu Hause von einem Privatlehrer unterrichtet worden, damit ich meine Versäumnisse aus der Mittelschule aufholen konnte. Und es hatte sich gelohnt.

Auch mein Körper war durch die Physiotherapie wieder vollkommen einsatzfähig. Wenn ich daran dachte, dass ich am Anfang erst mal wieder hatte richtig laufen lernen müssen ...

Doch endlich war meine Bedingung an mich erfüllt. Ich konnte Sasuke wiedesehen ... Schluss mit Narutos ständigen Berichten oder meinen endlosen Fragen. Morgen war es soweit. Auf meinen Armen bildete sich vor lauter freudiger Erwartung eine Gänsehaut.
 

Ich wusste nicht, was dieser Dope von mir wollte. Besonders an diesem Ort. Noch dazu an diesem Tag ... Ich hatte ihn in den letzten Jahren so gut es ging gemieden. Hier war Sakura angefahren worden. Auf den Tag genau vor sechs Jahren.

Plötzlich sah ich auf. Ich hatte sie sofort bemerkt – Sakura!

Langsam kam sie auf mich zu. Sie trug ein langes Kleid mit roten Bändern ... und ihr Haar fiel in leichten Wellen über den Rücken.

„Sa-Sasuke-kun ...“, hauchte sie genauso überwältigt, wie ich mich fühlte, „Gomenasai. Ich ... Ich habe mich so nach dir gesehnt ... Anata ga daisuki!“

Ein Schauer durchfuhr meinen Körper. Nach der ganzen Zeit ... Ich streckte meine Arme aus und zog sie an mich. Es war ein unglaubliches Gefühl sie endlich wieder zu spüren ...

Doch diesmal sollte sie hören, was ich für sie empfand: „Hai ... Aishiteru, Sakura.“

Jetzt war Sakura diejenige, die erschlagen wirkte. Alle Kraft schien aus ihr zu weichen, so dass ich sie noch enger an mich presste. In diesem Moment war es mir vollkommen egal, was die anderen Leute dachten – ich küsste Sakura auf offener Straße. Nichts anderes zählte mehr. Weder unsere Trennung, noch ihr Unfall oder ihre Bedingungen.

„Ich weiß es jetzt.“, sagte sie, nachdem sie ein Stück von mir abgerückt war, „Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, meinte der Doktor, das was wirklich wichtig in meinem Leben sei, würde mir helfen wieder zurecht zu kommen ... Ich dachte, er meinte, diejenigen, die mir wichtig wären, sollten mich wieder aufbauen. Aber das stimmt nicht ...“

Ich sah sie fragend an. Doch anstatt gleich fortzufahren, holte sie etwas aus ihrer Umhängetasche heraus und reichte mir etwas. Es war ein schwarzes Armband mit einem Yin Yang, dem alten chinesischen Weisheitssymbol für Gleichgewicht in der Welt. Erst jetzt fiel mir auf, dass Sakura dasselbe Schmuckstück in rosa trug.

„Was wirklich wichtig ist, dass wir und lieben ... Du bist das Yin und ich das Yang. Egal, welchen Problemen wir begegnen ... wir gehören zusammen.“, flüsterte sie verlegen.

Ich nickte. Ja, nichts war wichtiger ... Sie hatte nie aufgehört mich zu lieben. Sie hatte nur das Beste für mich gewollt. Bei Gelegenheit musste ich ihr unbedingt erklären, dass es nicht meine Karriere war ... sondern sie allein. Und vielleicht sogar Naruto.

Da fiel mir etwas ein und ich fragte sie mit einem schiefen Lächeln: „Was meinst du, Sakura, ob unser Kirschbaum schon blüht?“

Sie lachte, ergriff meine Hand und meinte: „Finden wir es heraus!“
 

Hoffnung ... Glaube ... Liebe ... Ja, diese drei Gefühle sind die stärksten und wichtigsten Empfindungen, die ein Mensch verspüren kann. Sie bestimmen unser Leben ... geben einem Kraft und lassen Wunder geschehen!

Ich habe ein solches Wunder erlebt. Ich habe gehofft, wieder bei Sasuke sein zu können ... daran geglaubt, dass ich es schaffen kann ... und nicht einmal für eine Sekunde aufgehört ihn zu lieben!

Darum werde ich das Leben nie mehr für selbstverständlich ansehen. Jeder Tag, den ich mit Sasuke verbringen darf, ist ein Geschenk. Und selbst, wenn wir irgendwann noch einmal voneinander getrennt sein werden, werde ich auf ihn warten ... so wie er über mich gewacht hat. Denn Yin und Yang finden immer wieder zueinander.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Desiree92
2018-02-21T20:34:50+00:00 21.02.2018 21:34
Sehr schöner OS. 🤗
Antwort von:  Ami_Mercury
22.02.2018 10:39
Freut mich, dass sie immer noch begeistert :-)
Von:  Neko-chan04
2016-12-03T17:19:15+00:00 03.12.2016 18:19
Super OS
Antwort von:  Ami_Mercury
03.12.2016 21:39
Arigato^^
Von:  Hidan_1975
2015-11-10T00:25:44+00:00 10.11.2015 01:25
Klasse OS und ja man merkt richtig wie Sakura bei Sasuke aufblüht.
Lese diesen grad das 1te mal und bin überwältigt.

Mach weiter so

Lg ♥♥♥♥♥
Von:  AnniinaAgricola
2014-01-15T19:06:22+00:00 15.01.2014 20:06
Ah! Noch eine Favo FF!!!!!^^

LG Camiel
Antwort von:  Ami_Mercury
15.01.2014 20:29
;) Auch eine Story, die ich sehr mag =)
Von:  Feuerblut
2013-10-30T20:05:52+00:00 30.10.2013 21:05
Komisch, dass ich noch keinen Kommi dagelassen habe, obwohl ich ihn schon gelesen habe! Soooo treu unser Sasuke in deiner FF ^^

Liebe Grüße

Lisa
Antwort von:  Ami_Mercury
30.10.2013 22:24
Gell^^ Er darf ja auch mal ritterlich sein XD
Aber meine Lieblingsstelle ist immernoch, wie er Sakura killt - muhahaha. Okay, das war mies, aber wahr^^
Von:  KarasuTsubasa
2013-09-13T19:19:34+00:00 13.09.2013 21:19
Ein wunderschöner OS^^
Antwort von:  Ami_Mercury
13.09.2013 21:34
Freut mich, dass er dir gefallen hat =)
Von:  kikotoshiyama
2013-09-09T18:48:12+00:00 09.09.2013 20:48
Klasse OS^^
lg kiko
Antwort von:  Ami_Mercury
09.09.2013 20:52
Arigato^^
Von:  SakuyaGladius
2013-09-08T23:41:35+00:00 09.09.2013 01:41
Die FF war genial :D
Die Serie und die OVA habe ich auch gesehen. Du hast es ziemlich gut geschrieben. Es gefällt mir.
Antwort von:  Ami_Mercury
09.09.2013 19:10
Das freut mich aber besonders, dass du sie auch kennst =)
Mir hat die Idee sofort gefallen und in meinem Kopf begann sofort das Kopfkino mit SasuSaku XD
Antwort von:  SakuyaGladius
09.09.2013 19:55
Jaor das passiert mir oft. Ich schreibe ja selber FFs :D


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