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Varianten der Verliebheit

von

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Der Horror

Der Horror
 

Die zwei Wochen waren verstrichen, es war der 20., heute würde ich Draco wiedersehen...

Er hatte sich auf meinen Brief hin nicht gemeldet und ich war immer noch schwer enttäuscht darüber. Diese zwei schier unerträglichen erscheinenden Wochen hatten mir das Herz gebrochen, die allnächtlichen bitteren Tränen, die ich vergossen hatte, hatten nichts gelindert an meiner Verzweiflung. Ich kam mir so ungeliebt und abscheulich vor. Wieso hatte er sich nicht gemeldet, nur ein Wort hätte gereicht um meinen Gemütszustand zu verbessern, aber das war mir vergönnt geblieben und nun musste ich ihm mit dieser Schmach, die ich erlitten hatte wieder unter die Augen treten. Es war nicht so, dass ich mich dafür schämte ihm meine Gefühle durch den Brief mitgeteilt zu haben, es war viel mehr dieses Gefühl von ihn dafür jetzt verachtet zu werden oder mir nun vor Augen führen zu müssen, dass er meine Empfindungen nicht teilte, dass machte das Ganze so unerträglich. Wieso musste mir immer so etwas passieren, wieso nicht einmal ein Happy End?!

Doch ich wollte versuchen es mit Stolz zu tragen und mir meine Niederlage nicht anmerken zu lassen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit und schon gar nicht in der Botschaft, dies wäre sonst mein Ende gewesen. Auch vor meinen freunden wollte ich mir keine Blöße geben und so hoffte ich inständig darauf das eine Ablenkung im Form von Nott da war. Ich war zwar kein Fan von ihm, doch konnte ich mich prächtig über seine Erzählungen und Theorien amüsieren.

Uns erwarte ein Streichkonzert, welches so an sich gesehen bestimmt Freude bereiten würde.

Wir betraten die Botschaft, meinen Blick kurz schweifen lassend, konnte ich fürs erste aufatmen, Draco war noch nicht zusehen. Vielleicht würde er gar nicht auftauchen, aber ich wusste nicht, ob ich mich dadurch am Ende besser fühlen würde. Vielleicht hoffte ich in Wahrheit darauf das noch etwas positives geschehen würde.

Wir setzten uns auf die linke Seite zu Nott, der zum Glück ebenfalls das Konzert besuchte. Wenigstens etwas gutes an diese Abend.

Es was 18.45 Uhr und somit blieb uns noch eine Viertelstunde bis es beginnen würde, als hermine mit einen mal ausrief: „Guck mal da hinten ist ja Malfoy.“

Mir schauderte bei diesem Satz und trotzdem konnte ich nicht anders, als mich umzudrehen und mir die Person meiner Begierde anzusehen. Als ob es nicht schon schlimm genug war, musste mir das Schicksal auch dieses mal einen Strick drehen, denn genau in dem Augenblick in dem ich zu ihm hinüber sah, blickte auch er zu mir. Ich konnte nichts in seinem Gesichtsausdruck ablesen, deswegen lächelte ich nur verlegen, senkte meinen Kopf und drehte ihn wieder nach vorne um meine Aufmerksamkeit dem verwaisten Flügel zu widmen.

Nach der Einleitungsrede des Botschafters, der ich so gespannt wie noch nie lauschte, begann das berauschende Konzert. Die Violine verzauberte einen regelrecht, doch mit Grausen sah ich bereits der Pause entgegen, die nicht mehr allzu fern lag, nur noch ein Stück von Villa- Lobos trennte mich davon.

Bevor ich mich versah, war es soweit, die Gäste sprangen von ihren Plätzen auf um sich etwas zu trinken zu holen. Auch wir folgten dem Reigen und besorgten uns was zu trinken. Draco sah ich nicht, soweit war also alles gut. Doch dann kam ich auf die absurde Idee mir noch einen Saft holen zu wollen.

Ich drängte mich also durch die plaudernden Personen Richtung Tresen, als ich angesprochen wurde.

„Entschuldigung.“

Noch nichts ahnend drehte ich mich um, um darauf einen Schock zu erhalten. Draco, was wollte er? Das konnte nichts gutes verheißen.

„Wegen ihrem Brief...“ begann er, doch ich unterbrach ihn abrupt in der Erwartung nichts positives von ihm gesagt zu bekommen: „Nein, ich will das nicht hören, das vertrage ich jetzt nicht! Verzeihen sie, ich brauche etwas zu trinken, ich habe durst“ erklärte ich aufgelöst, den Tränen nahe und wandte mich sofort danach zum gehen, doch er packte mich an der Schulter und schien mich zurück halten zu wollen.

„So warten sie doch!“

Mit einem geschickten, aber sanften Ruck zog er mich zu sich und küsste mich. Seine linke Hand berührte mein Gesicht und die Andere lag noch auf meiner Schulter auf. Ich dagegen krallte mich in sein Jackett. Was sollte das hier werden, machte er sich mit dem Kuss lustig über mich?

Als unsere Lippen sich wieder von einander trennten, lief mir eine Träne die Wange runter.

„Hey ganz ruhig, kein Grund Tränen zu vergießen“ flüsterte er beschwichtigend und wischte sie mir so gleich hinfort.

„Du solltest mich das nächste Mal erst mal ausreden lassen.“

„In Ordnung, entschuldige ich dachte du...“

„Schon ok, wollen wir ein Bisschen an die frische Luft?“

Ich nickte nur. Ganz benommen und verunsichert lief ich mit Draco zum Ausgang, im Augenwinkel bekam ich noch mit wie der Blick von Hermine und Ron uns folgte.

Vor den Türen der Botschaft angelangt liefen mir wieder Tränen aus den Augen und ich konnte es einfach nicht verhindern.

„Was ist los“ fragte der Blonde sanft und drückte dabei meine Hand.

Unter Schluchzen stammelte ich: „Verzeih meine Tränen, ich bin so geschockt. Als du dich nicht meldetest war ich am Boden zerstört, ich empfand mich als abstoßend und wusste nicht was ich tun sollte. War ich doch überzeugt du würdest mich verachten und in Zukunft nur noch missachten, das war alles so unerträglich und als du mich eben ansprachst nahm ich an du würdest deine Abneigung nun in Worte fassen, dem hätte ich nicht stand gehalten, deswegen wollte ich gar nichts erst von dir hören. Und unterbrach dich so abrupt.“

„Es tut mir so schrecklich leid, hätte ich gewusst wie es dir in der Zeit ergangen ist, hätte ich dich sofort angerufen, aber ich nahm mir stattdessen vor dir persönlich gegenüber zu treten und zu sagen was ich denke, aber als du so abweisend warst und mir nicht zuhören wolltest, wusste ich keine andere Aushilfe mehr als dir meine Gefühle mit einem Kuss verständlich zu machen. Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel.“

Heftig den Kopf schüttelnd verneinte ich: „Aber nein nie und nimmer, du hättest nichts schöneres tun können. Ich danke dir.“

Er lächelte mich glücklich an und auch ich spürte eine unheimliche Erleichterung, als ob jemand mich von schweren Eisenketten befreit hätte. Dabei warf ich kurz einen Blick auf die Kratzer an meinen Handgelenken.

„Jedoch bin ich mir nicht sicher was für einen Eindruck wir damit bei den Gästen der Botschaft hinterlassen haben“ scherzte ich.

„Bestimmt nur den Besten“ zwinkerte er mir zu und war kurz davor mich wieder zu küssen.

„Wenn nicht, wäre es mir auch egal“ flüsterte ich noch, bevor ich seine Lippen wieder auf den meinen spürte.

„Wollen wir wieder rein, das Konzert geht gleich weiter?“

„Ja gerne.“

„Du setzt dich doch zu mir“ fragte er schüchtern.

„Sehr gerne, solange es nicht in der ersten Reihe ist, den ich sehe bestimmt schrecklich verheult aus.“

„Du kannst nie schrecklich aussehen, egal was du anstellen würdest“ stellte Draco fest und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jessteito
2014-05-03T07:42:47+00:00 03.05.2014 09:42
Servus^^
Der Horror wurde dann doch noch ein Happyend!
Die Gefühle hast du gut beschrieben, ich hab richtig mitgefiebert!
Lg Jessi ^^v


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