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Geburtstag

18. Januar
von

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Geburtstag

Ein kalter und frostiger Januartag.

Ich sitzt hier im Konferenzsaal mit den anderen Nationen. Und wo ich sonst immer so streng bin und meine Vorschläge anbiete, bin ich Heute ruhig und starre auf meine Notizen. Alfred redet wieder einmal ununterbrochen Schwachsinn, wobei er wie jedesmal Diskussionen mit den Anderen anfechtet. Doch statt mich darüber aufzuregen, schweige ich. Schon seit ich Heute morgen wach geworden bin, konnte ich nur an eines denken. An eine einzige Person...Und der einzige in diesem Raum der bescheint wusste, war Feliciano.

Ich schaute auf meine Armbanduhr. Mir fiel auf das in einer Stunde der Laden schließen würde, also musste ich das Meeting früher verlassen als sonst um noch das zu bekommen was ich brauche. Meine Blicke lies ich über die Runde schweifen. Ein schweres seufzen verließ meine Lippen und ich packte meine Notizen zusammen "Entschuldigt mich.", sagte ich monoton und verließ den Saal. Die überraschten Gesichter der Nationen konnte ich nicht mehr sehen.
 

"Was ist den mit Deutschland los?", meinte Alfred erschrocken. Immerhin ging Ludwig nie einfach so aus einer Weltkonferenz raus, vor allem sah er nicht einmal wütend aus dabei...

Ein wirres Gerede brach aus, nur Feliciano saß stumm da. Nervös öffnete er den Mund um etwas sagen zu können, doch bevor auch nur ein Ton aus seiner Kehle entweichen konnte, lies Alfred wieder einer seiner ach so tollen Ideen fallen. Dabei mussten ihm natürlich wieder alle zustimmen. "Lasst uns Deutschland hinterher schleichen!"

Feliciano erschrak, das war keine gute Idee! "L-leute...ich denke nicht das es-" er wurde von den aus dem Konferenzsaal stürmenden Nationen komplett ignoriert und zurück gelassen. Aber er konnte es nicht zulassen das sie Ludwig an einem Tag wie diesem nerven.
 

Ich lief zu dem kleinen Laden in Berlin Wedding, da ich wusste hier bekomme ich das was ich wollte. Doch nach einer Zeit kam ich mir beobachtet vor, ich weiß nicht warum. Aber abhalten wird es mich nicht. Als ich den Laden betrat sah ich in das vertraute Gesicht der Verkäuferin hinter den Tresen. Sie wusste genau was ich hier suchte. Und sie wusste auch warum...
 

"Was macht ER denn in einem Blumenladen?", warf Francis in die Runde, doch als Antwort bekam er zuckende Schultern. Hinter den Autos die auf der anderen Straßenseite geparkt standen, sahen sie wie sich Ludwig mit dem in Folie eingewickelten Blumenstrauß weiter bewegte.

Aber Wohin überhaupt?

"Glaubt ihr er trifft sich mit jemandem?"

"Ludwig? Niemals! So wie er mit seinen Gefühlen umgeht..."

Eine weitere Diskussion brach zwischen allen aus. Sie wussten das Ludwig eine Person nie seinen Pflichten vorzog!...Oder doch?

Neugierig folgten sie ihm weiter.
 

"Nur noch ein paar Meter, dann bin ich da.", dachte ich betrübt. Meine Hand krallte sich an den Blumenstrauß. Ich bog ab und sah ihn vor mir, den Friedhof.

Das Tor quietschte leicht als ich es öffnete. Ich ging den Kiesweg entlang, der noch von gestern Nacht mit ein wenig Schnee bedeckt war. Der Wind wirbelte den Pulverschnee auf.

Und da stand ich. Vor einer großen Bronzestatue die einen Adler auf dem Arm sitzen hatte, und eine Flagge in der Hand hielt. Dessen Blick starr auf den Osten gerichtet.

Ich senkte meinen Blick und las das darunter stehende, so, wie jeden Januar und jeden Oktober.
 

"Ein Friedhof?!"

Arthurs Stimme überschlug sich schon fast als er mit den Anderen hinter der kleinen Friedhofsmauer Ludwig beobachtete. Doch langsam bekamen sie eine Ahnung wieso er hier war. Ein Blick auf die Statue verriet es.

"H-Hey! Leute, hört auf Ludwig zu verfolgen, es wäre besser ihr lasst es!", rief Feliciano außer Atem. Doch als er bei den Nationen ankam, schenkten sie ihm wieder keine Aufmerksamkeit. Nein, sie alle starrten zu Ludwig, und dachten daran wie schmerzhaft es doch für ihn sein musste, an diesem Grab zu stehen. Jetzt erst wurde ihnen klar warum er sich den ganzen Tag schon so komisch verhalten hatte.
 

Immer noch starrte ich auf das Grab vor mir hinunter. Ich bemerkte nicht das es wieder angefangen hatte zu schneien, aber dafür bemerkte ich das ich langsam das Gefühl hatte, weinen zu wollen. Zurückhalten würde es nicht mehr bringen, doch ich unterdrückte das Schluchzen in dem ich es mit mühe meine Kehle runterschluckte. Um von dem Gedanken abzuweichen nahm ich den Blumenstrauß in meiner Hand und legte ihn behutsam auf das Grab nieder. Bevor ich mich wieder aufrichtete, erinnerte ich mich an das eiserne Kreuz in meiner Manteltasche, Ich konnte es nicht für immer behalten wie ich fand, deswegen legte ich es auf das Denkmal.

Das Denkmal meines verstorbenen Bruders.

Schnell wischte ich mir während dem aufrichten die einzelne Träne von meiner Wange. Erst jetzt bemerkte ich das es angefangen hatte zu schneien.

Ein unbehagliches Gefühl.

Ich erinnerte mich als mit Gilbert beim Mauerfall in die Arme rannte. Mit den vielen Wunden die noch vom Krieg zu sehen waren und wahrscheinlich auch immer zu sehen sein würden...

Und wie er mitten in der Umarmung ohnmächtig wurde, zusammenbrach und noch in der selben Nacht starb. In meinen Armen. Mein großer Bruder.

Jedes mal erinnerte ich mich. Wie er mich großgezogen hatte, wie er immer versuchte mich zu schützen, obwohl ich groß und stark genug war. So viele schöne Erinnerungen...

Ich vermisse ihn. Nie würde ich es vor den Anderen zugeben. Da muss ich zugeben das ich dafür zu stolz wäre. Tja, das hab ich wohl von ihm geerbt. Die Sturheit.

Aber egal. Ich kann diese Tage nicht mit Erinnerungen verdrängen, und das, obwohl dies die einzigen Tage sind, so ich es zulasse daran zu denken...

An diesem Tag, dem 18. Januar. Der Geburtstag meines Bruders.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-09-08T11:18:53+00:00 08.09.2013 13:18
Wow....
Perfeckt dargestellt...
Hat mir sehr gut gefallen.
Antwort von:  BB-Cute
11.09.2013 20:09
Danke sehr! ^^


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