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Memories.

Erinnerungen bleiben immer.
von

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Zu fünft saßen sie unter dem großen Eichenbaum im Stadtpark, ihr Stammplatz seit sie klein waren.

Doch seit zwei Jahren trafen sie sich eher selten an diesem Ort, mieden ihn fast.

Abgesehen von zwei Tagen jährlich und einer dieser Tag war der heutige.

„Erinnert ihr euch noch, wie er damals hierher kam?“ die Frage kam von einem Jungen mit schwarzen, wirren Haar das von einem Strohhut verdeckt wurde.

Ein blonder Junge, der am Baum lehnte nickte leicht. „Ja, in der sechsten war es doch.“
 

„So Leute ich will euch jetzt euren neuen Mitschüler vorstellen, er ist gerade von Kuragiana hergezogen. Ich hoffe das ihr ihm helft sich hier zurechtzufinden.“

Mit diesen Worten gab der Rothaarige Lehrer den Blick frei auf einen grünhaarigen Jungen hinter ihm.

„Das ist Lorenor-Zorro Dulacre.“ Klärte er die Klasse auf, dann wandte er sich zu ebendiesem. „Setz dich doch bitte neben Nami.“ Mit diesen Worten deutete er auf ein zierliches Mädchen mit orangenem Haar, dessen Platz in der zweiten Reihe war.

Scheu lächelte Nami den Neuen an, als sich dieser neben ihr auf den freien Stuhl sinken ließ.

Schief grinsend erwiderte er dies.

Als es zur Pause schellte kam eine Gruppe von drei Jungs auf den Tisch zu und belagerten die Orangehaarige.

Einer von ihnen, er trug einen Strohhut, nahm sie bei der Hand und zog sie mit nach draußen.

Auch die Hand Zorros wurde ergriffen und kurz darauf standen sie zu siebt auf dem Pausenhof, zwei weitere waren dazu gekommen.

Seine Klassenkameraden hatten sich mittlerweile vorgestellt und auch die, die dazugekommen waren konnte er nun beim Namen nennen.

Der Junge mit dem Strohhut hieß Ruffy, der Kerl mit der langen Nase Lysop.

Der Blondschopf hörte auf den Namen Sanji.

Das einzige Mädchen neben Nami war die dunkelhaarige Robin, diese war bereits eine Stufe über ihnen.

Und der jüngste der Gruppe wurde Chopper genannt, obwohl sein korrekter Name Tony lautete.
 

„Wisst ihr noch, wie wir uns damals gefragt haben weshalb er nie gelacht hat oder mit uns nach der Schule etwas unternehmen wollte?“ fragend sah Lysop in die Runde.

Die anderen vier nickten ihm knapp zu, gewiss hatten sie all das nicht vergessen.

„Ich weiß auch noch, wie wir ihm dann auch zwei Wochen später gefolgt sind.“
 

Genervt drehte er sich schon zum dritten Mal um seit er das Schulgebäude verlassen hatte.

Doch die Straße war, wie leer gefegt. Bei dem Wetter wagte sich kaum einer aus dem Haus, außer es ging nicht anders.

Sein Weg führte ihn zu einem kleinen Reihenhaus am Rande der Stadt, sein Gefühl das jemand ihm folgte begleitete ihn die ganze Zeit über.

Ehe er seinen Schlüssel aus der Tasche ziehen konnte und die Tür öffnen, ging diese schon auf.

Ein großgewachsener, schwarzhaariger Mann stand im Türrahmen und sah den jüngeren schweigend an.

„Weshalb so früh schon da?“

„Wollt nur einen Regenschirm holen.“ Gab er zurück, drängte sich an dem Mann vorbei und schnappte sich, aus dem neben der Tür stehenden Schirmständer, einen der vor dem Regen schützenden Schirme.

Dann wandte er sich wieder um, doch der Schwarzhaarige hielt ihn zurück.

„Warte Zorro.“ Sich eine Regenjacke anziehend trat er aus der Tür.

„So kann es nicht weiter gehen, es ist mehr als einen Monat her. Ich weiß das ist noch nicht lange, aber du musst wieder ins Leben finden. Mir geht es doch genauso.“

Er hatte sich nicht zu seinem Vater umgedreht, sondern war weiter gegangen.

„Dann lass uns sie gemeinsam besuchen gehen.“ Murmelte er leise, jedoch laut genug dass der Schwarzhaarige ihn hören konnte.

Gemeinsam liefen sie die Straße runter, bis sie zu einem schmiedeeisernen Tor kamen und hindurch liefen.

Schweigend liefen sie durch einige Reihen bis sie schließlich stehen blieben, vor ihnen ein kleines Holzkreuz, dass darauf schließen ließ das, dass Grab noch frisch war.

Eine Weile blieben sie dort, bis die beiden Männer sich einen kurzen Blick zuwarfen und den tristen Ort verließen.
 

„Nachdem wir die Inschriften gelesen hatten, war es ziemlich plausibel dass er zu dieser Zeit so verschlossen gewesen ist.“ Sagte Robin, die neben dem jüngsten der Gruppe saß.

Zustimmend nickte Chopper. „Ja, an einem Tag die Mutter und Zwillingsschwester zu verlieren ist für niemanden leicht. Aber Gut das Nami ihm geholfen hat wieder glücklich zu werden.“
 

„Hey Zorro. Warte mal einen Augenblick.“ Mit ausdruckslosem Gesicht drehte er sich zu der Besitzerin der Stimme um.

„Nami?“

„Ja.“ Lächelnd kam sie auf den Größeren zu. „Lass uns doch heute gemeinsam nach Hause gehen, wir wohnen doch nah beieinander.“

Mit den Schultern zuckend nahm er dies schweigend zur Kenntnis.

Sie liefen eine Weile still neben einander her, bis der Grünhaarige stehen blieb und abbiegen wollte.

„Ich muss heute woanders lang.“ Erklärte er knapp.

Nickend sagte sie: „Du gehst zum Friedhof oder?“

Seine Gesichtszüge entgleisten für einen Moment, wütend sah er die Orangehaarige an. „Woher weißt du das.“

„Ich bin dir gefolgt.“ Gab sie postwendend kund. „Warum liegen sie hier begraben und nicht in Kuragiana, da kommst du schließlich her.“

„Geht dich nichts an.“ Knurrend verließen diese Worte seine Kehle und lief über die Straße.

„Ich weiß, aber es interessiert mich.“ Sie folgte ihm und sah ihn von der Seite aus an. Ihr war bewusst dass es unhöflich war, dennoch nachgeben würde sie nicht.

Erweichen ließ sich der Grünschopf jedoch nicht und lief wortlos neben ihr her.

Erst als er am Friedhofseingang ankam schenkte er ihr wieder Beachtung.

„Willst du nicht mal gehen?“

„Nein.“ Damit ging sie ihm nach zu dem Grab das sie bereits einmal gesehen hatte.

Vor den Holzkreuz blieb er stumm stehen ehe er den Blick starrt auf das Grab gerichtet leise flüsterte: „Ich stamme nicht aus Kuragiana, sondern bin dort nur aufgewachsen seit ich vier bin. Geboren wurden Kuina und ich hier in Eastblue. Dies ist die Heimatstadt meiner Mutter, es war ihr Wunsch hier begraben zu werden.“

Fragend sah sie ihn an. „Darf ich fragen woran sie starben?“

Er sagte nichts, weder stimmte er zu noch lehnte er ab, erst eine ganze Weile später fing er an zu erzählen.

„Wir waren bei meinen Großeltern väterlicherseits gewesen, sie haben einen Bauernhof und kurz bevor wir mit dem Zug heim wollten fragten sie meinen Vater ob er noch bleiben könnte um ein wenig zu helfen. So kam es dann, dass meine Mutter und meine Schwester zum Bahnhof losgegangen sind während ich meinem Vater bei der Reparatur des Koppelzaunes half.“ Er stockte kurz und ging an den Grabreihen vorbei, gemeinsam traten sie aus dem Tor und liefen in ihre Straße rein.

„Naja, der Zug entgleiste und viele Menschen starben dabei nur wenige überlebten dies. Kuina und Mum hatten leider kein Glück gehabt. Meine Mutter starb noch an Ort und Stelle während Kuina erst im Krankenwagen ihren Verletzungen erlag.“

An seinem Haus angekommen sah er sie noch einmal durchdringend an. „Jetzt weißt du es. Wehe du erzählst es weiter.“
 

„Und sie hat sich dran gehalten, war Nami bestimmt nicht leicht gefallen.“ Grinste Lysop.

Robin nickte kichernd. „Ja, und ein knappes Jahr später wussten wir es auch, da war Zorro schon ein Mitglied unsere Gruppe.“

„Und kurz darauf sind sie zusammen gekommen.“ Schmunzelte Ruffy. „Dabei waren sie so unterschiedlich.“

Chopper nickte eifrig. „Stimmt, aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.“

„Und sie waren so glücklich gemeinsam, drei Jahre lang. Bis.. es passiert ist.“ Die letzten Worte flüsterte Ruffy nur noch.

„Ja, aber gegen die Krankheit kam nicht einmal Zorro an.“
 

„Leute? Ich muss euch was Dringendes sagen.“ Sie hatten sich, wie jeden Freitagnachmittag in der Thousand Sunny, einem kleinen Eiscafé in der Innenstadt, verabredet.

Zorro war als letzter, mit einer halben Stunde Verspätung eingetroffen.

Anders als sonst hatte er nicht zuerst seine Freundin begrüßt sondern sich ohne Umschweife an ihren Tisch gesetzt.

„Wo bist du geblieben?“ Nami sah ihn fragend an, das der andere zu spät kam war nichts neues, aber sonst rief er an wenn er nicht pünktlich sein konnte.

Er wich ihrem Blick aus und besah sich die Tischplatte ehe er anfing zu erklären: „War beim Arzt. Mein Dad hatte einen Termin gemacht, Routinemäßig. Ihr wisst ja, wie überfürsorglich er ist.“ Meinte er entschuldigend. „Seit damals ist er halt so.“ fügte er mit einem traurigen Unterton hinzu.

Auch wenn es nun vier Jahre her war, der Schmerz saß immer noch tief.

„Wissen wir doch, ist auch verständlich.“ Lächelte Robin.

„Naja, und beim Arzt kam halt raus, dass ich…“ er stockte kurz ehe er sich wieder fing. „Das ich Krebs habe.“

„Was?“ Namis Stimme war nur ein Hauch, entsetzt sah sie ihren Freund an.

Eine kurze Weile saßen sie noch beisammen und der Grünhaarige erzählte von dem Arztbesuch, dann stand er auf und verabschiedet sich mit der Aussage das er heim müsste, seinem Vater würde es nach dieser Nachricht nicht gut gehen.
 

„Leider hatten alle Chemotherapien nichts gebracht.“ Nuschelte Chopper traurig.

Zustimmendes Nicken erhielt er von all seinen Freunden. „Und dann gab es noch das zweite Unglück. Ausgerechnet bei seiner Beerdigung.“
 

Es schüttete wie aus Eimern, schon seit dem frühen Morgengrauen. Das Wetter passte irgendwie zum heutigen Anlass, auch zu der Stimmung der Anwesenden passte es perfekt.

Würde die Sonne scheinen, käme sich wohl jeder falsch am Platz vor.

Nach der kurzen Messe führten die Sargträger und der Pfarrer die trauernde Gruppe durch die Reihen und endeten an einem ausgehölten Loch.

Der Grünhaarige sollte bei seiner Mutter und seiner Schwester beerdigt werden.

Eine kleine, dennoch schöne, Rede hielt der Pfarrer und zog sich dann mit den Sargträgern zurück.

Einer nachdem anderen ging zum Grab nahm die Schüppe in die Hand und schmiss ein wenig Erde hinein oder warf eine Blume auf den Sarg.

Gemeinsam ging die Gruppe um Ruffy, in ihrer Mitte die aufgelöste Nami, dorthin.

Erst ganz zum Schluss ging Mihawk zu dem Grab, wo seine Frau und seine beiden Kinder ihre ewige Ruhe haben sollten.

Dann zogen sich alle abgesehen von Mihawk und Zorros engsten Freunden zurück.

Leise brach der Schwarzhaarige die Stille mit seinen nächsten Worten: „Zwillinge gemeinsam geboren um gemeinsam ihre Ruhe zu finden. Am selben Tag die Welt erblickt, an unterschiedlichen sie verlassen.“ Seine Frau erwähnte er nicht, dafür hatte er momentan keine Kraft.

Zu siebt entfernten sie sich von der Grabstätte und zogen sich, zu den anderen Trauergästen in das kleine Café am Rand des Friedhofes, zurück.

Gen Mittag verließ die Orangehaarige, tränenüberströmt dieses.

Angeboten sie heim zu bringen hatte Mihwak ihr, aber sie hatte dankend ablehnt, wollte lieber allein sein.

So war sie über die Straße gelaufen um ihren Heimweg anzutreten.

Doch nicht einmal bis zur zweiten Kreuzung hatte sie es geschafft.

Ein Auto kam unkontrolliert auf sie zu gebraust, eine Chance auszuweichen hatte sie nicht gehabt.

Ihre Beine waren wie gelähmt und sie sah es auf sich zukommen von dem Scheinwerferlicht geblendet.

Als das kühle Metall der Motorhaube sie erreichte knickten ihre Beine ein und sie landete frontal auf der Windschutzscheibe.

Der Autofahrer hielt direkt an und rief den Notarzt, doch jegliche ärztliche Versorgung und die Bemühungen der Mediziner waren umsonst.
 

Die Sonne war gerade dabei unter zugehen und der Dämmerung Einlass zu gewähren als der Strohhutträger aufstand.

„Es wird Zeit aufzubrechen.“

Ihm zustimmen folgten sie dem, mittlerweile 19 Jährigen.

Es hatte sich einiges in den zwei Jahren getan.

Veränderungen hatten ihr Leben bestimmt, ihre Freundschaft jedoch keinen Abbruch getan.

Sanji hatte eine Lehre als Koch im Baratié, dem Restaurant seines Ziehvaters, begonnen.

Chopper wollte nach seinem Abitur in Drumm Medizin studieren.

Ruffy machte eine Ausbildung zum Erzieher.

Und Robin studierte Archäologie.

Oft trafen sie sich noch immer woanders, aber reden taten sie nur zwei Mal im Jahr über ihre Freunde und auch nur dann war ihr Treffpunkt der alte Eichenbaum im Stadtpark.

„In Acht Tagen wieder hier?“

„Klar.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NightcoreZorro
2013-07-31T23:29:00+00:00 01.08.2013 01:29
*Den os wirklich schön findet* :D
*nur eins nicht versteht* :
ich dachte, nami wäre bei dem autounfall am ende gestorben? weil da doch stand, das alles umsonst war? :o
warum lebt sie nun doch?
*sonst alles toll fand*
vor allem, immer diese kleinen ausschnitte ^^ sweet ~ x3
ahh, aber was hast du zorro angetan? <3
fein gemacht^^ xD
Antwort von:  HunterLeon
01.08.2013 09:35
Danke :D
Ja, hab ich auch gerade gemerkt, war spät als ich den Schluss geschrieben hab XD Ist jetzt geändert XP


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