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Hinter den Wänden aus Eis

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Was dich nicht tötet, macht dich stärker

Hinter den Wänden aus Eis
 

То, что не убивает, делает тебя сильнее. -- Was dich nicht tötet, macht dich stärker
 


 

Der Wind zog durch die Gänge der alten Ruine von Abtei. Aus dem Keller wehten immer wieder die Klageschreie der jungen Soldaten. Es herrschte der abstoßende Geruch von Verwesung, je tiefer man in die Kellergänge kam, desto beißender wurde der Geruch. Für viele Neulinge war das anfangs unzumutbar, dachte man, doch ließ sich der Abteileiter, Boris Balkov, nicht davon abhalten, die Jungen dieser Qual auszusetzen.

Was dich nicht tötet, macht dich stärker, sagte er zu seinen kleinen Soldaten.
 

Tala gehörte bereits seit acht Jahren zu dieser Abtei, sie war seine Familie, Boris sein Vater, die Teamkollegen seine Brüder.

Er saß aufrecht in seinem Bett. Die Eiseskälte legte sich auf seine blanke Haut, der Schmerz den  ihn durchzog versuchte er zu ignorieren. Seine Augen starrten seit Stunden aus dem Fenster, in die Dunkle Nacht. Tala spannte seine Muskeln an, ließ locker, nur um sie gleich wieder anzuspannen.

"Wie lange willst du das noch machen?", Ians Stimme brachte ihn wieder zurück in die Realität.

Tala drehte seinen Kopf zu den kleinen Mann.

Ian starrte ihn an, im Gegensatz zu Tala war er sehr gut in Klamotten eingepackt.

"Nichts besseres zu tun als mir zuzusehen, hm?", fragte Tala kühl.

Der junge Russe schlurfte zu ihm, saß sich auf die Bettkante und spielte mit einem abgebrochenen Power-Ring eines grauen Blades. Tala musterte das zerbrochene Stück. Er glitt aus dem Bett, nahm sich seinen blauen Pullover vom Boden und zog ihn sich über den Körper.

Durch die Kälte des Kleidungsstücks schauderte er kurz. Ian bemerkte das, sagte jedoch nichts.

"Der ist von einem Neuling.", sagte er ohne die Augen vom Power-Ring abzuwenden. Ian ließ ihn in seinen Fingern hin und her wandern, betrachtete den Ring von der Seite, von oben, unten, fuhr vorsichtig über die zersplitterten Stellen.

Tala ging näher zum Fenster, berührte die Scheibe vorsichtig mit seinen Fingerspitzen.

Ein Seufzen entfuhr Ians Mund.

"Boris hat den kleinen eingesperrt. Er war zu schwach, von drei Kämpfen hat er alle verloren. Keine besondere Begabung, ist mehrmals zusammengebrochen.", sagte er langsam.

Talas Miene verfinsterte sich.

"Ein Schwächling. Wie viele andere auch."

Ian sah zu seinem Team-Leader.

"Bei dem Gestank in den Kellern ...", begann er, wurde aber sofort von dem rothaarigen Russen unterbrochen.

"Für diese Gefühlsduselei habe ich keine Zeit.", er packte den kleinen am Kragen und schob ihn aus dem Zimmer. Er schloss die Tür, lehnte seinen Kopf daran und schloss die Augen.
 

Ian starrte zur Tür.

Er atmete tief ein, ging den Gang zurück, auf dem Weg in sein Zimmer, immer darauf achtend das die Kameras an der Decke gerade in die andere Richtung sahen.

Der kleine Mann huschte so schnell es mit seinen kurzen Beinen möglich war zurück in sein Zimmer, öffnete vorsichtig die Tür, da sie gern mal knarzte und schob sie wieder leise zu.

Seine Augen blickten noch einmal kurz auf den Power-Ring.

Dann lachte er kurz auf.

Tala hat recht, dachte er, ich bin zu Gefühlsduselig.

Er versteckte den Power-Ring in seine Schublade. Dort waren hunderte von zerbrochenen Blade Teilen. Alle von ihm und Wyborg zerstört. Und alles Teile von irgendwelchen ehemaligen Soldaten.

Ian schob die Schublade zu, nahm Wyborg aus seiner Gürteltasche, zog die Schuhe aus und legte sich in sein Bett.

Wyborg, direkt neben seinen Kopfkissen, starrte er an, bis ihm vor Müdigkeit die Augen zufielen.

Kurz bevor er fest einschlief war er noch sehr dankbar, dass es in seinem Zimmer nicht so Eiskalt wie in dem von Tala war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Phase
2014-09-10T19:56:21+00:00 10.09.2014 21:56
Ein wirklich schöner Einstieg in eine Abtei-Geschichte. Mir gefällt es, wie Ian die Sache mit dem Neuling anspricht, wie er den Powerring mit sich trägt - und sich letzten Endes herausstellt, dass er einer der Gegner des Jungen war und er zahlreiche kaputte Beyblade-Teile hortet. Eine Art mit seinem schlechten Gewissen umzugehen? Eine Trophäen-Sammlung?
So oder so bildet dieses Einstiegskapitel einen sehr interessanten und spannenden Ausgangspunkt für die restliche Geschichte.
Vielleicht finde ich ja demnächst mal Zeit, die nächsten Kapitel zu lesen. :)
Von:  AyshaMaySezaki
2013-07-28T12:18:00+00:00 28.07.2013 14:18
also wenn ich mal ehrlich bin: ich würde in so einer kalten 'zelle' frostbeulen bekommen. Aber ich finde die gefühle echt gut, die hier rüber gebracht werden. ich kenne beyblade ja nun sehr gut und ich muss sagen, du triffst das echt gut mit der Abtei ^^


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