Zum Inhalt der Seite

Ice Violin

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ice Violin

Autorisierte Übersetzung!

Original Autor: AnonyInk

Original Story: http://www.fanfiction.net/s/8963309/1/Ice-Violin
 

Jack seufzte zufrieden, sein Atem war als leichter Nebel in der frischen, kalten Nachtluft zu sehen. Er öffnete seine Augen und blickte träumerisch hinauf zum Mond, die wunderschöne Melodie einer Violine strich sein Ohr in Perfektion. Er lag ausgestreckt auf dem Dach der Turnhalle von Jamies Schule, lauschte dem Musikevent dieser. Es war nicht nur der Weihnachtsauftritt, es war auch noch Jamies erster und er war mit einem Solopart für die Violine beschenkt worden. Mrs. Bennett hatte vor Freude förmlich Luftsprünge gemacht, als sie erfahren hatte, welche Chance ihr Sohn bekommen hatte, während Jamie selber allein durch die Vorstellung der ganzen Aufmerksamkeit Schweißausbrüche hatte.
 

Da war Jack eingeschritten und hatte ihm die letzten drei Wochen geholfen, hatte dem Jungen Tipps gegeben, die Stellung seines Armes verbessert, ihm gezeigt, wie man die Saiten des Instrumentes mit Harz instand hielt. Um genau zu sein, hatte er ihm gezeigt, wie er die Violine liebte. Jamie hatte nie gefragt, woher Jack soviel über Violinen wusste und eifrig die ihm angebotenen Hilfe angenommen.
 

Oben auf dem Dach zuckten Jacks Ohren, als die Musik der Band noch ein letztes mal lauter wurde und dann langsam verklang. Jamies Solo würde der nächste Programmpunkt sein. Er hielt seinen Atem an, die gesamte Welt schien still zu werden und dann legte Jamie den Bogen auf den Saiten und klare, süße Töne erfüllten die Luft. Jack seufzte, als die Musik seine Seele füllte, ihn sich vollständig fühlen ließ, wie er es schon lange nicht mehr hatte. In Gedanken verbesserte er selbst jetzt noch Jamie: Nicht zu langsam, lockere deinen Griff etwas, ich kann den Unterschied hören. Schlussendlich ließ er sich von den melodischen Töne von Jamies Stück in seinen Erinnerungen forttragen.
 

Jack hatte die Violine sein ganzes Leben lang geliebt.
 

Er hatte seine Liebe eines Nachts entdeckt, Wochen nach dem Kampf gegen Pitch und die Erinnerungen an sein voriges Leben kehrten langsam zu ihm zurück. Er hatte gerade Schnee zu einer kleinen Stadt in Italien gebracht, dort für sanfte, lockere Schneeflocken gesorgt, und nachdem er den Kindern eine Stunde lang beim spielen zugesehen hatte, entschied er sich nach Hause nach Burgess zu gehen. Während er durch die Straßen flog, geschickt Menschen und Lampen auswich, kam er an einem Mann vorbei, der einen hellen, bunten Schal trug, einem offenen Kasten am Boden liegen hatte und durch den wunderschöne Musik aus dem Instrument, dass er in der Hand hielt kam. Jack hatte seinen Flug unterbrochen und den Mann angestarrt, ihn beim musizieren beobachtet, zugesehen, wie Münzen von irgendwelchen Passanten in den Kasten geworfen wurden. Er erinnerte sich an das Instrument: eine Violine. Er liebte die Violine, er – er hatte sie gespielt.

Auf einmal waren all seine Erinnerungen wieder in Jacks Kopf, er lächelte, er erinnerte sich.
 

Er erinnerte sich, dass er das spielen von einem mürrischen, alten Mann aus seinem Dorf gelernt hatte. Old Tom, ein Nachbar, der faltig und schrumplig war, der knackte, wenn er sich bewegte und jeden harsch behandelt hatte. Wie auch immer, seine Fiedel hatte Jack einfach fasziniert und so hatte er es sich zur Mission gemacht den alten Mann anzubetteln und zu bitten, bis dieser ihm beibringen würde, wie man sie spielte. Schon bald war aus der widerwilligen Einigung gegen Ruhe und Frieden eine Freundschaft entstanden, die auf ihrer Liebe zur Musik basierte. Jack erinnerte sich, wie zwischen den beiden immer eine Melodie gewesen war. Auf einem Fest oder in einer Gemeinschaft hatten sie zusammen auf Old Toms Fiedel gespielt, sie zwischen sich hin und her gereicht, während sie von tanzenden und klatschenden Menschen umringt waren.
 

Jack erinnerte sich, wie sein Vater ihm seine eigene Violine gegeben hatte, ein Geschenk, dass er auf einer seiner Reisen im Norden gefunden hatte. Sein Vater hatte ihn bedröppelt angelächelt und sich dafür entschuldigt, dass es keine Fiedel war, aber Jack hatte das nicht interessiert. Das Instrument war der schönste Gegenstand, den er je gesehen hatte und er hatte seinen neuen Besitz laut lachend und breit Grinsen angenommen.
 

Er erinnerte sich, wie er mit seiner Violine Duetts mit Old Tom gespielt hatte, die beiden hatten vor Freude gelacht, als ihre Musik zusammen schmolz. Er hatte kleine Stücke für die Kinder und seine Schwester komponiert. Seine Schwester... er erinnerte sich, dass er für sie gespielt hatte, wenn sie durch Albträume nicht schlafen konnte und sie dadurch eingelullt hatte. Sie hatte ihn immer verschlafen angesehen, während er spielte. „Spiel mehr?“, hatte sie ihn immer gefragt und er hatte genickt und gespielt, während er für sie dazu gesungen hatte und ihr beim einschlafen geholfen hatte. Er hatte Lieder über den Mond, über Träume, über magische Kreaturen und über die Jahreszeiten gespielt. Ihre Lieblingslieder waren Winter und Frühling gewesen.
 

Ohne es wirklich zu bemerken war Jack neben den Violinisten geschwebt und hatte ihm wie in Trance bei seinem Spiel gelauscht. Er wollte sie anfassen, er sehnte sich nach dem simplen Kontakt mit dem Instrument. Langsam hatte er seine Finger danach ausgestreckt und an den Hals gefasst, dort wo der Violinist sie festhielt. Der Spieler fluchte wegen der plötzlichen Kälte an seinen Fingern und hörte auf zu spielen, als der Holzhals hörbar knackte und die Saiten sich zusammenzogen und rissen, ohne das es einen ersichtlichen Grund dafür gab. Während der Mann versuchte seine Violine zu retten hatte Jack seine Hand betäubt angestarrt. Er war zu kalt, er würde niemals mehr die Violine spielen können.
 

Jamie zu helfen war quälend gewesen, es hatte ihm aber auch etwas geholfen. Er war immer vorsichtig darauf bedacht seine Kräfte im Zaum zu halten, wenn sie in Jamies Raum gewesen waren um zu üben und Jamie hatte sein Instrument im Kasten gelassen, während dieser ein Stück offen war, damit das Holz sich an Jacks kalte Anwesenheit gewöhnte, bevor sie anfangen konnten. Doch das alles war es Jack wert gewesen, wenn er doch dafür die sanfte Musik, die von der Violine erklang vernehmen konnte, auch wenn er sie nicht anfassen konnte, ohne sie zu beschädigen. Er hatte auf Jamies Fensterbrett gesessen und ihm bei seinem Spiel gelauscht, während er danach lechzte selber zu spielen. Er hätte jedes Lied genommen, sogar Mary Had A Little Lamb. Er wollte einfach nur wieder das Gefühl haben, dass er immer verspürte, wenn er eins mit der Musik wurde und seine Freude in jeder Note, die er spielte, widerspiegeln könnte.
 

Als das Konzert unter ihm endete lächelte er für sich allein. Jamie war fantastisch gewesen. Menschen strömten in die kalte Nacht, wickelten ihre Mäntel enger um sich und redeten miteinander. Studenten trugen ihre Instrumente in den dafür vorgesehenen Koffern auf ihren Rücken, wurden lobend von ihren Freunden und Familien auf die Schulter geklopft. Jack durchsuchte die Gruppen, er versuchte Jamie zwischen den Leuten zu finden. Dann endlich entdeckte er das breite, Zähne zeigende Grinsen, dass Jamie ausmachte und winkte ihm. Auch Jamie bemerkte ihn und winkte ebenfalls, gab ihm einen Daumen nach oben. Neben ihm waren seine Mutter und Sophie, die nun statt den Feenflügeln Hasenohren trug, die Bunnys verdächtig ähnlich sahen. Sie hatte diese Änderung nur kurz nach dem Ausflug in den Bau gemacht, nannte sich jetzt selber die Helferin des Osterhasen

Jack lächelte, als Jamie sich neben sie kniete und ihre Ohren wieder gerade rückte.
 

„Was denkst du denn Sophie? War ich gut? War ich gut genug um dich zu beeindrucken?“

Sophie kicherte und sah zu ihrem großen Bruder auf, ihre Ohren wippten zu der Bewegung. „Spiel mehr?“
 

Über ihnen zuckte Jack durch die Erinnerung an seine eigene kleine Schwester und griff sich an seine Brust, als sein Herz von Trauer überwältigt wurde. Er versteckte den Schmerz mit einem Lächeln, als Jamie noch einmal aufsah, ihm winkte und dann mit seiner Familie nach Hause ging.
 

Als Jamie und Sophie außer Sicht waren ließ Jack sich vom Wind dorthin tragen, wo er gerade sein sollte. Am Ende fand er sich selber am Pol wieder, der hell erleuchtet und voller Leben war, schließlich war Weihnachten nur wenige Tage entfernt. Jack lächelte. Ein Besuch bei North würde ihn bestimmt aufheitern, genauso wie es ein paar Kekse machen würden.
 

Nun, da Jack regelmäßig am Pol war, hatte North ein besonders Fenster eingebaut, dass von außen zu öffnen war, ein Zeichen, dass Jack immer willkommen war. Als Jack in den Workshop flog, fand er sich im Vorweihnachtlichen Chaos wieder. Die Yetis und Elfen huschten durcheinander, trugen hohe Geschenkstapel oder zogen Säcke hinter sich her. Er konnte sich gerade noch ducken, bevor ihn ein Elf in einem Modeflugzeug treffen konnte. Kichernd sah er sich nach dem großen Mann in rot um.
 

North sah sich persönlich die Geschenke an und achtete, dass jedes im richtigen Sack war. Jedes mal, wenn er ein Geschenk in die Hand nahm, schienen seine Augen zu leuchten und seine laute Stimme erfüllte den Workshop mit Lachen, denn er wusste genau, welches Kind welches Geschenk bekommen würde. Als er Jack entdeckte, breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, bei dem sich Jack fragte, ob es auf dem Gesicht des Mannes noch etwas anders gab. „JACK! Mein Freund! Wie geht es dir? Ist lange her, seit ich dich das letzte mal sah! Ah, komm, komm! Sieh dir all diese wundervollen Geschenke für die Kinder an!“
 

Jack kicherte. Manchmal war North selber wie ein großes Kind, wenn man die unglaublichen Schwertskills und den Bart außer acht ließ. „North, ich war erst letzte Woche hier, erinnerst du dich? Ich dachte nur, ich komme mal vorbei und sehe, wie weit du mit den Vorbereitungen bist, willst du dich wieder mit Ostern messen?“

„Bah!“ North winkte ab. „Ostern ist kein Gegner für mich, kleine Feier. Nicht wie Weihnachten! Ha! Komm, sieh dir das an, Jack und sag mir, was du davon denkst. Es gibt ein kleines Mädchen in London, die am Weihnachtsmorgen sehr glücklich sein wird.“ Stolz zeigte er Jack das Geschenk: Es war eine Violine.
 

Jack erstarrte, sein Blick lag auf dem wundervollen Kunstwerk aus Holz. North hatte kleine, aufwändige Adern um den Hals und hinunter zur Basis des Instrumentes gemalt. Jacks Atem stockte, als er es bewunderte. Er konnte sich selber zurück halten, nach dem Stück zu greifen und es zu berühren, er zog seinen Arm zu sich, ohne seine Augen davon zu entfernen. „Sie ist wunderschön North... Du hast recht. Sie wird sich so sehr darüber freuen. Sie hat die perfekte Größe für einen Anfänger.“ Er schluckte, er kam heute Nacht einfach nicht an den Violinen vorbei. „Um, weißt du, du siehst ziemlich beschäftigt aus. Ich sollte gehen und dich weitermachen lassen. Ich seh dich dann nach Weihnachten North!“
 

Bevor North ihm widersprechen konnte, war der Geist des Winters verschwunden und hatte nur ein paar Schneeflocken zurückgelassen. North blinzelte, für einen Moment sah es so aus, als ob Jack die Violine hatte anfassen wollen, und dann war er doch vor dem Instrument zurückgewichen. Vorsichtig legte North die Violine in dessen fein gearbeiteten Koffer, er runzelte die Stirn. Jacks Gesichtsausdruck, bevor er geflohen war... Er hatte die Violine wirklich geliebt. Aber warum sollte er sie dann nicht anfassen – AH! North schnippte mit den Fingern, als es ihm in den Sinn kam. So fühlte der arme Jack also, nun, Weihnachten stand vor der Tür und jedes artige Kind verdiente das Geschenk, was es sich am meisten wünschte. Er lächelte, seine blauen Augen glitzerten glücklich, als die Falten sich um diese legten. In seinem Kopf bildete sich eine Idee, eine perfekte Idee.
 

oooooooooOOOoooooooooOOOoooo oooOOOooooooOOOooooooooOOOoo ooooooOOOoooooooooo
 

Es war die Nacht nach Weihnachten und am Pol war es... ruhig. Als Jack hinein flog sah er sich überrascht um, es war so still nach all den Monaten von Arbeit. Wie auch immer, er sah die Yetis und die Elfen, die sich endlich einmal entspannten, Kekse aßen und sich gegenseitig für die gute Arbeit lobten, indem sie sich auf die Schulter klopften, oder im Fall der Elfen auf die Glöckchen.
 

„Ah! Jack! Endlich bist du da!“ Jack fand sich selber in einer Knochenbrechenden Umarmung wider um dann wieder abgesetzt zu werden. „Komm mit in meinem Workshop. Ich habe Weihnachtsgeschenk für dich! Perfektes Weihnachtsgeschenk für dich!“ Rau lachend führte North Jack in sein Heiligtum, ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht, als ob er sich auf etwas freuen würde.
 

„Du meist, nach all der harten Arbeit habe ich es irgendwie auf die weiße Liste geschafft?“, scherzte Jack. „Du hättest dir darüber wirklich keine Sorgen machen müssen, North. Ich brauch nicht wirklich etwas.“
 

„Ah! Aber das hier ist nicht wegen brauchen, ist wegen WOLLEN! Und ich weiß, dass ist ein Geschenk, dass du willst. Ich kann es fühlen, in meinem Bauch.“ North zwinkerte, als er auf seinen Tisch, auf denen er die Eisskulpturen herstellte, zuging. „Jetzt, schließe deine Augen und halte deine Hände auf, Jack Frost!“
 

Die Augen verdrehend, schloss Jack diese lächelnd und streckte seine Hände aus, er mochte die Scherze des Mannes. Plötzlich spürte er etwas bekanntes, weiches, kaltes in seinen Händen. Die Form kam ihm so bekannt vor... aber es war so kalt, als wäre es aus Eis....
 

„Jetzt ÖFFNEN!“
 

Es war eine Violine. Eine Violine aus Eis. Jack starrte sie voller Wunder an. Sie war wunderschön, sogar schöner als die, die er hatte, als er noch am Leben war. Die Details und das Gefühl durch die eisige Kreation waren perfekt und indem Eis wurden die Farben ihrer Umgebung reflektiert. Blau und pink und jede einzelne Saite hatte einen anderen Farbton angenommen, rot, orange, gelb hoben sie sich vom Körper ab. Zitternd fuhr Jack mit den Fingern eine Saite nach. Konnte man auf ihr spielen?
 

Als Antwort auf seine stumme Frage tauchte vor ihm ein Bogen auf. Er sah hoch in Norths blauen Augen. „Frohe Weihnachten, Jack, mein Freund.“ Mit Schwung warf Jack seine Arme um die Mitte des Mannes. Tränen bildeten sich in seinen Augen, als North die Geste erwiderte.
 

„Ich danke dir so sehr North. Das – das ist wirklich das beste Geschenk, dass jemals bekommen könnte.“ Er ging einen Schritt zurück, strich sich das Wasser aus den Augen und lächelte den Hüter an. „Danke“
 

North kicherte, als er Jack den Bogen gab. „Ich hab dir doch gesagt, mein Bauch hat es mir erzählt. Das perfekte Geschenk. Und nun lass etwas hören, mein Freund.“

Jack nahm den Bogen an und ging langsam rüber zum Fenster, bewunderte dabei die Eisvioline. Was sollte er spielen? Es war so lange her... er bemerkte das fast schon silberne Glühen der Violine im Mondlicht, er lächelte. Er sah auf zu Manny im Mond, platzierte die Violine unter seinem Kinn und fing an zu spielen.
 

Song to the Moon - Dvorak



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück