Zum Inhalt der Seite

Deep in Space

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 12 - Random (written by atori & BigLeoSis)

Kapitel 12 – Random
 

McCoy POV

Chekov konnte sich wirklich für diese kleinen Dinger begeistern, er sah Unterschiede in praktisch jedem einzelnen Stein, die eigentlich völlig gleich aussahen. Irgendwie erstaunte mich das, aber da hatte Lieutenant Uhura wohl eine perfekte Shopping - Begleitung gefunden.

Die Minuten die wir hier schon standen, kamen mir wie Stunden vor, aber er hatte halt seine Freude daran, ihr etwas Schönes raus zu suchen. Also ließ ich ihn einfach machen.

Warum sollte ich eigentlich einen Zeitplan im Kopf haben? Ich war hier, um alle in Notfällen wieder zusammenflicken zu können!

"Mr. Spock, je eher wir hier weg sind, desto besser" war meine Antwort auf seine Frage, das hätte ihm aber klar sein sollen.

Der Einzige, der unsere Route im Kopf hatte, war Pavel. Nicht nur den Weg, die Gegend, sondern auch den Zeitplan, den er wahrscheinlich schon hundert Mal durchgegangen war, in seinem schlauen Kopf.

Der Jüngere hatte jetzt auch mal endlich das Passende gefunden und bezahlt. Hatte ja wohl lange genug gedauert!

"Pavel, wie sieht es denn bisher aus?"

Es war komisch, ihn mit dem Vornamen anzusprechen, hatte ich das überhaupt schon mal gemacht?

Erinnern konnte ich mich jedenfalls nicht daran.

Der Angesprochene hielt zufrieden ein kleines Kästchen in seinen Händen und antwortete ohne Zögern.

"Vir hängen im Moment noch ein wenig nach, es fehlen Proben und Anschauungsobjekte, meine Notizen verden noch etwas dürftig ausfallen. Es väre gut, wenn vir noch eine Nacht bleiben würden."

Ich sah Spock mit hochgezogenen Augenbrauen an und deutete auf meinen jüngeren Begleiter.

"Sie haben den Jungen gehört, Mr. Spock, wir bleiben wohl noch eine Nacht."

Mir passte es nicht. Denn wer konnte, schon sagen, wie die Schlafplätze ausfielen und vor allem was für Käfer sich da herum trieben!

Ich hasste Käfer!!
 

Kirk POV

Natürlich hingen wir ein bisschen hinten nach. Wenn wir uns mit jedem Firlefanz aufhielten.

"Bones, du beginnst so unauffällig wie möglich mit den Scans. Pavel, du vervollständigst deine Notizen und Mr. Spock und ich kümmern uns um die Proben und die Unterkunft für die Nacht. Ich denke, wir sollten uns gegen morgen Nachmittag zurück auf die Enterprise beamen lassen."

Bis dahin sollten wir wirklich sämtliche Daten, welche wir benötigten, gesammelt haben. Ich überlegte noch einen Moment.

"Wir sollten uns jetzt aufteilen. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier! Und Pavel, du bleibst in Bones' Nähe, ich möchte mir nicht anhören müssen, dass er dich verloren hat, ja?"

Ich sah den Jüngeren ernst an. Ich hatte wirklich keine Lust, dem Flottenkommando erklären zu müssen, wie ich meinen Navigator auf einem Klasse-M-Planeten hatte verlieren können. Es gab keine Fotos, die DAS veranschaulichen würden.

Ich seufzte, als ich mich wieder in Bewegung setzte. Als Erstes wäre es wohl am Klügsten, wir würden uns eine Unterkunft besorgen. Spock folgte mir, ging schließlich einen Schritt voraus.

"Wir müssen nicht nur auf Mr. Chekov Acht geben, Jim."

Innerlich verdrehte ich die Augen.

"Dafür bist ja du da!" gab ich zurück.
 

McCoy POV

"Komm mal her Junge!"

Ich wartete bis Jim und Spock los gingen, um mir den Jüngeren zu greifen und vor mir zu positionieren.

"Leg deine Hände auf meine Ellbogen, so kann man kaum den Tricorder sehen."

Eine simulierte Umarmung, in der Öffentlichkeit einer unbekannten Welt! Super!

Was würde noch kommen?! Eine Nummer im Stall?!

Allein bei dem Gedanken wurde mir übel, nicht wegen der Nummer, sondern dem Stall

Ich holte das Gerät aus meiner Tunika hervor und schaltete es an, machte dabei laute Hustgeräusche um das Piepen zu übertönen. Es war so nicht unbedingt einfach, die richtigen Einstellungen vorzunehmen, wenn man so verkrampft dastand und die Sicht eingeschränkt war. Gut, wenn man in seiner Sicht auch noch zwei nackte Beine hatte!

Es würde etwas länger dauern, bis er fertig mit den Scans war. Leider hatten wir keine Möglichkeiten, uns ungesehen vor diverse Objekte zu stellen und von dort aus alles zu machen.

Mein Gesicht lehnte ich an Pavels Schläfen, eine Hand um seine Hüften und zog ihn, mit dem Tricorder als Abstandhalter, noch ein wenig zu mir.

"Ich bin müde, also sei still, bis das Teil fertig ist!"

Damit schlossen sich meine Augen und ich überließ ihn seinen eigenen Gedanken, meine kreisten leider wieder darum, wie gut mein Duschgel an ihm roch.

Es wäre ja auch irgendwie verwunderlich gewesen, wenn Chekov sich an meine Bitte um Stille halten würde, das hatte er bisher immer ignoriert.

"Es tut mir Leid, dass Zie sich Sorgen gemacht hatten. Ich bin einfach los gerannt … und"

Während er nach Worten suchte, unterbrach ich ihn einfach. Es war jetzt nicht mehr zu ändern.

"Da hatte dein Supergehirn einen kleinen Aussetzer. Du trägst verdammt viel Verantwortung für dein Alter. Mist bauen gehört zum Erwachsen werden dazu, nur nicht unbedingt in schon gefährlichen Situationen."

Damit war es für mich eigentlich schon wieder gegessen.

"Und wenn du noch mal wegrennst, dann leg ich dir wirklich eine Leine um, Kleiner!"

Zwischen uns piepte es leise unter den Stoffen hervor, ich packte das Gerät wieder zwischen meine neue Kleidung und ließ Chekov los.

"Jetzt los, schau dir alles an, was du so brauchst!"

Nun sah er wieder glücklicher aus und rannte zurück zu einem der Schmuckstände. Er sollte hier arbeiten und nicht Extremshopping betreiben! Was war an ihm noch mal so genial?

Bisher hatte ich angenommen, Jim würde mein Todesurteil bedeuten. Jetzt änderte sich meine Meinung! Der Junge wars! Ganz sicher!

Als ich mich zu ihm stellte, sah er sich ein einfaches Lederband mit dunkelblauen Steinen an. Für mich sahen sie jedenfalls einfach nur Dunkelblau aus. Er sah da bestimmt wieder etwas anderes darin und ich fragte auch gar nicht weiter nach.

Nach einigen Minuten der Betrachtung, und einem genervten Seufzen des Verkäufers, legte er es zurück und ging stumm weiter, jedenfalls sagte er nichts. Aber seine Lippen bewegten sich die ganze Zeit weiter.

Dieser verdammte Junge war wirklich ein seltsames Kind!
 

Kirk POV

Ich folgte Spock durch die Gassen der Stadt. Er schien irgendwie genau zu wissen, was er suchte und zupfte hier und da ein paar Blätter, Blüten und ähnliches von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen.

Wir würden Scotty später, wenn wir denn ein vernünftiges Quartier hatten, kontaktieren, damit sie die Proben auf die Enterprise beamen konnten, um sie zu analysieren. Für gewöhnlich hätten wir Transportboxen bei uns gehabt, aber das wäre wohl etwas auffällig gewesen und hätte gegen die oberste Direktive verstoßen.

Eine Erfahrung, die ich nicht schon wieder machen wollte.

Ich kam mir vor, wie ein albernes Blumenkind, bepackt mit all diesen Sachen und stand nun schmollend vor der Herberge, welche Spock sich ausgespäht hatte. Er befand sich im Moment drinnen, um sich die Zimmer zu beschauen. Und ich wartete. Eigentlich war ja ich hier der Captain und es wäre meine Aufgabe, aber wer würde einem 'Sklaven' schon zuhören? Niemand! Also musste der Commander das erledigen.

Und wenn ich ehrlich war, genoss ich diesen Moment der Ruhe. Die Wärme, welche die beiden Sonnen abstrahlten, war so angenehm auf der Haut, dass ich die Augen schloss und ein kleiner Seufzer über meine Lippen kam.

Als sich eine Hand um meine Hüfte legte, musste ich leicht lächeln. Es war wirklich, als ob Spock nicht erwarten konnte, mich erneut zwischen seinen Laken zu haben. Doch als ich meine Augen öffnete, sah ich mich mit jemand Fremdes konfrontiert. Einem Mann ... den ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte.

"So alleine hier, schöner Mann?"

Ich setzte einen bösen Blick auf.

"Nein" gab ich knapp zur Antwort.

Ein Grinsen erschien im Gesicht des Fremden und ich fragte mich das erste Mal, ob ich mich hier sicher fühlen konnte.

"Dein Herr scheint nicht hier zu sein" meinte er anzüglich.

"Lass uns doch ein wenig um das Eck spazieren gehen, ich werde dir was Schönes zeigen."

Meine Augen wurden groß. Was zum …

"Nein!" gab ich mit noch mehr Ausdruck zur Antwort.

Spock hatte gesagt, ich solle vor dem Gasthof auf ihn warten, doch mit dem Kerl hier wurde mir langsam mulmig zu Mute. Also riss ich mich von meinem Platz los und verschwand durch die Tür.

Selbstbewusstsein hin oder her, es war keine zwei Tage her, seitdem ich meine letzten Prügel bezogen hatte und ich hatte nicht schon wieder Lust darauf, vor allem, weil Bones mich umbringen würde!

"Jim!" kam es erstaunt aus einer der Ecken des Raumes.

Vollgepackt ging ich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.

"Ich habe dir gesagt, du sollst draußen warten!"

Entschuldigend blickte ich zu Spock auf. Er verstummte, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Dann wandte er sich wieder an den Wirt.

"Wir nehmen zwei Zimmer, für eine Nacht, ehe wir morgen früh wieder abreisen!"

Der Wirt nickte und stand auf, ließ uns somit allein.

"Wir werden die Proben auf unser Zimmer bringen und dann auf die Suche nach Mr. Chekov und dem Doktor gehen" meinte der Vulkanier.

Ich nickte. Ich hatte ihm nichts entgegenzubringen.
 

Nachdem wir die Proben ins Zimmer gebracht hatten und Scotty sie an Bord gebeamt hatte, machten wir uns auf den Weg, zurück zum Markt. Doch bevor wir das Zimmer verließen, hielt Spock mich noch einmal zurück.

"Was ist los Jim? Du bist so still. Eine eher ungewöhnliche Erscheinung bei dir."

Ich schüttelte den Kopf. Ich fühlte mich unwohl hier und verstand zum ersten Mal, warum Bones nicht reisen hatte wollen. Ich mochte es wirklich, begehrt zu werden, aber doch nicht wie ein billiger Stricher!

"Es ist nichts!" erwiderte ich, ehe ich die Tür öffnete und nach draußen ging.

Nach einer Weile schloss der Vulkanier wieder zu mir auf, sagte nichts mehr, doch ich konnte seinen bohrenden Blick in meinem Rücken spüren.

Es wurde schon etwas finsterer, als wir den Markt wieder erreichten. Ich sah Bones unter einem Baum stehen und begab mich zu ihm.

"Scotty hat die Proben bereits an Bord der Enterprise gebeamt. Und wir haben Zimmer für die Nacht!" teilte ich ihm mit.
 

McCoy POV

Ich sah auf, als die anderen Beiden sich wieder zu uns gesellten.

Ein Schlafplatz war ein guter Anfang, dann nur noch etwas Genießbares zu essen und ich würde mich, vorerst, zufriedengeben.

Eine Frage bohrte sich dennoch kurz in meinen Kopf und verkneifen konnte ich sie mir einfach nicht.

"Darf ich raten: Es sind keine Einzelzimmer oder zumindest welche mit zwei Betten?"

Eigentlich sollte ich nicht davon ausgehen, dass die Nacht lang und erholsam werden würde, aber mit dem Kleinen in einem Bett würde ich gar keinen Schlaf finden. Nicht, dass ich irgendwas vorhatte, aber wer dachte schon an so was Banales wie Schlaf, wenn man so ein junges Ding neben sich liegen hatte!

Mein Blick wanderte fragend zu Jim. Ich konnte nur hoffen, dass die Beiden entweder verdammt leise waren oder komplett die Finger voneinander lassen konnten, zumindest für ein paar Stunden.

Jetzt wollte ich wirklich zurück aufs Schiff, denn da hörte ich nichts und niemanden, beim Versuch etwas Ruhe zu finden.

Chekov der noch immer auf mehreren altertümlichen Blättern Papier herum kritzelte, ignorierte die Unterhaltung. Beziehungsweise er vernahm sie, schenkte ihr aber keine weitere Beachtung. Seine Gedanken in knappe Worte zu fassen, war bestimmt auch nicht so leicht.

Ich hatte ihm oft genug zugehört und war da schon völlig verwirrt gewesen. Es wäre leichter gewesen ein PADD zu benutzen, aber da war ja das Problem mit der Auffälligkeit. Während er alles zusammenfasste, war ich noch ein wenig mit dem Tricorder herum gegangen, leider war die Benutzung auch da nur sehr stark eingeschränkt möglich.

"Komm Kleiner, hör auf zu schreiben und lass uns lieber rein gehen."

Dann hätte ich endlich nicht dauernd das Gefühl, in anstarren zu müssen, damit mir auch nicht entging, dass ihm einer zu nahe kam. Ich hatte ihn in der letzten Stunde nicht mal für eine Sekunde aus den Augen gelassen, der Junge würde sonst wohl wirklich einfach weggeschnappt werden, oder es war auch einfach nur eine gute Entschuldigung für mein Gehirn, ihn dauernd anzuschauen.

Auf dem Rückweg kamen wir noch mal an den Schmuckstand vorbei, an dem wir auch die Ohrringe für Lieutenant Uhura gekauft hatten und mein übermüdetes Gehirn produzierte einen dummen Gedanken.

"Hey Jim, pass mal bitte kurz auf ihn auf! Ich komm gleich wieder!"

Ich drehte mich auf den Absätzen um und ging noch mal zurück. Was tat ich da bitte?! Ohne großartig darüber nachzudenken, kaufte ich einfach das Lederband mit den blauen Steinen und ließ es in den Lagen meiner Tunika verschwinden. Es war eine verdammt peinliche Aktion, von der die Anderen nichts mitbekommen mussten!

Nicht mal meiner Ex-Frau hatte ich je etwas anderes, als den Ehering gekauft! Ich brauchte Schlaf und das war wohl der eindeutige Beweis dafür.

Es waren, wie befürchtet, zwei Zimmer mit je einem Bett darin und das sah noch nicht mal besonders bequem aus, aber was wollte man bitte zu so einer Zeit erwarten? Ich konnte nur hoffen, dass wenigstens die Laken sauber waren, zumindest Viecher frei!
 

Kirk POV

War ich denn der Babysitter hier? Aber gut, auf Pavel aufzupassen war nicht sonderlich herausfordernd. Wenn er in etwas vertieft war, bewegte er sich kaum. Seine Finger flogen mit dem Stift schnell über die Seiten. Er verfasste es in seiner Heimatsprache, was es ihm wohl leichter machte, schnell zu arbeiten. Ich war mir sicher, den vollständigen Bericht würden wir in Englisch erhalten.

Als wir in der Herberge wieder ankamen, war der Schankraum bereits mit anderen Gästen gefüllt.

Aber ich hatte Hunger ... und Durst. Und ich war irgendwie auch müde, was mich einiges mit Bones gemeinsam haben ließ, denn der sah auch nicht gerade sehr munter aus.

Der Wirt wies uns einen Tisch am äußersten Rand zu, an den geöffneten Fenstern, sodass ein wenig frische Luft hereinkam. Spock bestellte zwei Karaffen mit Wein und Wasser und ein buntes durcheinander an Speisen. Damit hätte er die komplette Alpha-Schicht satt bekommen.

Aber ich staunte nicht schlecht, als das Essen kam und Pavel ordentlich zulangte. Der junge Russe überraschte mich immer wieder. Ich schenkte Bones etwas Wein in einen Becher und schob es ihm hin. Es war zwar kein Whiskey, aber es würde reichen müssen. Anschließend gab ich Spock etwas Wasser in einen anderen Becher.

"Pavel, was möchtest du trinken?" Ich erwartete kaum, dass er den Alkohol anrühren würde.

Anschließend wandte ich mich kurz an Bones.

"Die Betten sind sauber" sagte ich zu ihm, da ich um seine Neurosen wusste.

"Ich habs persönlich kontrolliert! Und es ist ja auch nur eine verdammte Nacht, dass wirst du wohl überleben oder?"
 

McCoy POV

So gut es ging, machte ich es mir auf dem harten Stuhl gemütlich und verschränkte die Arme vor der Brust, ich war sehr auf das Essen gespannt. Immerhin war es mal wieder etwas, das wirklich von Hand gemacht war und nicht repliziert.

Meine Hände juckte es, Chekov die Schreibutensilien weg zu nehmen, damit er endlich mal was anderes machte. Aber das erledigte sich von selbst, als unsere Bestellung serviert wurde.

Spock trank keinen Alkohol, er aß auch kein Fleisch, so viel wusste ich immerhin schon mal über Vulkanier. Das was er nicht trank, konnte aber von Jim wieder wettgemacht werden.

Irgendwie war ich gespannt darauf, ob Chekov zum Wasser oder Wein greifen würde und irgendwie war es doch überraschend, dass er Jim um etwas Wein bat. Aber diesmal waren wir da, um ein Auge auf ihn zu haben, und wenn er ordentlich aß, sollte es auch keine Probleme geben. Es freute mich, dass er überhaupt mehr als zwei Bissen zu sich nahm, aber der Tag war auch anstrengend genug gewesen und er war noch nicht zu Ende.

"Wir werden ja Morgen sehen, ob es hier nichts gibt, dass uns in den Kopf kriechen und unser Gehirn fressen will!" gab ich ihm nur als Konter zurück und griff nach dem grob geschnittenen Brot und biss beherzt rein.

Es war gut! Richtiges, verdammtes Brot, dass nicht diesen 'perfekten' Geschmack hatte. Eigentlich schmeckte mir alles, sowohl das gebratene Fleisch, gegrillte Gemüse und diese seltsame reisähnliche Pampe. Einzig der Wein hatte mir etwas zu viele Gewürze, aber er tat seine Wirkung.

Meine Augen glitten ab und an über unser jüngstes Gruppenmitglied und kaum das sich der erste Rotschimmer auf seinen Wangen abzeichnete, gab es keinen Schluck Alkohol mehr für ihn.

Ich nahm ihm seinen Becher ab und trank den Rest mit einem Schluck aus.

"Übertreib es nicht Junge, sonst bist du Morgen unbrauchbar."
 

Kirk POV

Das Essen war wirklich vorzüglich. Ich probierte alles, ich hatte von Haus aus eine neugierige Natur und ich war mir sicher, dass mich das Essen nicht umbringen würde. Spock probierte lediglich die vegetarischen Speisen und trank Wasser.

Als Bones Pavels Becher leerte, sah ich ihn über den Tisch hinweg finster an. Es war schon alles schön und gut, aber ihm alles vorzuschreiben war auch keine Lösung. Hatten wir nicht alle Fehler in unserer Jugend gemacht? Wir beide ganz besonders? Dennoch schenkte ich dem Jüngeren ohne Umschweife Wasser in den Becher nach.

Er musste ausreichend trinken, bei den warmen Temperaturen.

Mir fiel auf, dass wir teilweise seltsam beäugt wurden. Als ich mich vorsichtig umsah, bemerkte ich, dass sonst nirgends die Sklaven mit am Tisch saßen oder etwas zu essen bekamen.

Wir wurden wohl von unseren Herren sehr bevorzugt behandelt, stellte ich innerlich grinsend fest.

Als ich mit Essen fertig war, legte ich das rustikale Besteck auf dem Teller ab und schob ihn ein Stückchen von mir. Bones Kommentar überhörte ich geflissentlich. Ich drehte mich zu Spock um.

"Herr, dürfte ich mich zu Bett begeben?" Ich war nämlich hundemüde und wollte eigentlich nur noch schlafen.

Spock nickte.

"Natürlich kannst du schlafen gehen! Wir müssen morgen früh aufstehen, um unseren Weg fortzusetzen. Ich werde noch eine Weile hier unten bleiben, ehe ich mich zu dir geselle!"

Ich erhob mich von meinem Platz und ging zur Treppe, welche in die oberen Stockwerke führte. Ich spürte Spocks Blick förmlich auf mir liegen.

Als ich in unserem Zimmer war, öffnete ich erst einmal das Fenster, um auch hier frische Luft hereinzulassen. Danach entledigte ich mich meiner Sandalen und ließ mich in das ziemlich weiche Bett fallen. Es war mir im Moment eigentlich ziemlich egal, denn ich wollte nur noch eines und das war schlafen. Ich schloss meine Augen und dämmerte auch ziemlich schnell weg.
 

McCoy POV

Jim konnte mich so finster anschauen wie er wollte, Chekov nützte uns nichts, wenn er sturzbetrunken war und am nächsten Morgen einen Kater hatte! Wenn wir wieder an Bord der Enterprise waren, konnten wir ja gerne mal einen gemütlichen Trinkabend veranstalten. Aber hier gefiel mir der Gedanke nicht.

Meine Worte richteten sich wieder an den Jüngsten unter uns, mit der Bitte schon mal hoch zu Jim zu gehen und nach ihm zu schauen. Erst als er weg war, richtete ich mich an den Vulkanier.

"Dürfte ich ein Vorschlag machen? Wir lassen Mr. Chekov und Jim in einem Zimmer schlafen."

Meine Augen ruhten auf Spock, er würde keine Mine verziehen, aber mein Vorschlag gefiel ihm ganz bestimmt nicht. Es war verdammt schwer, sich ein dickes Grinsen, zu verkneifen und ernst zu bleiben. Wusste er, dass ich es wusste?

"Ich würde heute gerne eine ruhige Nacht verbringen."

Gut, so uneigennützig war mein Vorschlag dann nun auch nicht, denn den Kleinen neben mir im Bett zu haben, ließ mein Gehirn wieder auf Hochtouren arbeiten.
 

Chekov POV

Erst wurde mir der Wein verboten und dann wurde ich auch noch einfach so weggeschickt. Aber hier durfte ich nicht widersprechen, also packte ich meine Sachen, nickte einfach nur und folgte nach kurzer Zeit Mr. Kirk die Treppe hoch.

Ich beeilte mich aus dem Schankraum zu kommen, denn die Blicke der Fremden wurden mir unangenehm. Wenn er mich so anstarrte, war es in Ordnung, aber von Anderen wollte ich so nicht angesehen werden.

Kurz klopfte ich an der Holztür und trat dann einfach ein, als keine Antwort kam.

"Jim?"

Der Ältere lag, alle Glieder von sich gestreckt, auf dem Bett und hatte sich nicht mal zugedeckt.

Ganz vorsichtig zog ich die Leinendecke unter ihm hervor und deckte Mr. Kirk damit zu, widmete mich dann wieder den Aufzeichnungen des Tages.

Hier gab es so viel zu sehen, und auch wenn die Unterschiede nicht auf den ersten Blick auffielen, wenn man genauer hinsah, war so vieles anders!

Kurz dachte ich noch an das kleine Schmuckstück vom Markt, ich hätte es mir gerne als Andenken mitgenommen, hatte mich aber nicht so recht getraut, nach etwas so kindischen zu fragen.
 

Spock POV

Meine Augenbraue wanderte bezüglich Dr. McCoys Wunsch nach oben. Eigentlich hatte ich mich bereits auf eine Nacht mit Jim eingestellt. Aber die Erklärung des Arztes erschien mir logisch. Es würde uns allen nicht schaden, morgen ausgeruht zu sein.

Also nickte ich zustimmend.

"Ich kann Ihre Intention nachvollziehen Doktor, aus diesem Grund stimme ich Ihnen auch zu."

Wobei sich mir auch der Gedanke aufdrängte, was Jim alles einfallen konnte, was er mit Mr. Chekov anstellen konnte. Er konnte ein Kindskopf sein.

"Wir sollten den Beiden die Nachricht schonend beibringen. Wenn Sie einverstanden sind, werde ich es ihnen mitteilen."

Wir hatten schon für genügend Aufsehen gesorgt heute und es hier unten Mr. Chekov anschließend zu erklären, wäre wohl kaum zuträglich.

"Ich würde vorschlagen, wir begeben uns dann auch ins Bett?"

Ich erhob mich von meinem Platz, erklärte dem Wirt, dass er dieses Mahl einfach auf unsere Rechnung setzen sollte, ehe ich mich auch nach oben begab.
 

Kirk POV

Ich kuschelte mich tiefer in die Kissen, als mich die Wärme umfing. Jedoch schlug ich leicht meine Augen auf und erblickte zu meiner Verwunderung Pavel und nicht Spock. Jedoch bewegte ich mich im ersten Moment nicht so stark, ich mochte es, wenn er Jüngere arbeitete. Ich sah ihm dabei gerne zu.

Jedoch drehte ich mich in Richtung Tür, als diese wieder aufgeschoben wurde und Spock eintrat. Er war allein.

"Wo ist Bones?" fragte ich müde.

"Der Doktor befindet sich bereits auf seinem Zimmer. Und ich werde mich gleich zu ihm begeben. Mr. McCoy wünscht sich, eine ruhige Nacht zu verbringen. Und es erschien mir logisch, seinem Vorschlag zuzustimmen."

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und sah ihn skeptisch an. Ich konnte auch mit ihm im Bett liegen, ohne ihn anzufassen. Aber anscheinend schien er sich etwas härter zu tun, sonst würde er doch nicht mit Bones in einem Zimmer schlafen.

"Mr. Chekov, Sie werden die Nacht beim Captain verbringen. Wir werden sie Beide morgen früh wecken. Ich wünsche ihnen Beiden eine angenehme Nacht!"

Ohne einen Einwand anzuhören, verschwand der Vulkanier wieder.

"Was ... war ... das?" fragte ich mehr an mich selbst.

Draußen wurde es langsam dunkel.

"Pavel, willst du nicht auch ins Bett kommen? Es wird finster und wenn du noch länger weiterarbeitest, ruinierst du dir nur deine Augen bei dem Licht."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  salinas
2013-11-08T11:16:35+00:00 08.11.2013 12:16
Wieder ein klasse Kapitel....weiter so! Und dann zum Schluß die Zimmeraufteilung :-)) Echt, ich freu mich jedes Mal, wenn ihr ein neues Kapitel hochladet.
LG Salinas


Zurück