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Liebe ist kompliziert

Eine Schloss-Einstein Fanfiktion
von

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Oneshot

Hey ihr Lieben :)

Hier ein kleiner Oneshot zu Schloss Einstein Staffel 16 von mir. Es geht um Hubertus, der sich das erste Mal verliebt hat. Spielt nach Folge 760!
 

Wütend knallte Hubertus die Tür zu seinem Internatszimmer zu. Danach ließ er sich seufzend dagegen sinken. Was war denn nun wieder kaputt? Er verstand die Welt nicht mehr. Gestern war zwischen ihm und Pipi noch alles normal und heute lässt sie ihn eiskalt abblitzen. Hubertus wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber das hatte ihm verdammt weh getan. Müde rutschte er an der Tür herunter auf den Boden und starrte an die Decke. Wieso? Gestern war sie auch nicht im Foyer, als er sie zur Weihnachtsfeier vom Bogenschützenverein mitnehmen wollte. Dabei hatte er sich so gefreut, dass sie zugesagt hatte. Wenn er wenigstens wüsste, wieso. Er musste mit ihr reden, irgendwie. Aber so, wie Pipi momentan drauf war, würde das nichts werden. Da hilft nur eins.
 

Mit neuem Mut erhob sich Hubertus vom Boden und verließ sein Einzelzimmer. Er musste zu Johnny. Hastig sprintete er in die Pulverhalle, doch hier keine Spur von dem chaotischen Schlagerstar. „Hey Adrian, hast du Johnny irgendwo gesehen?“ „Ah ja, der lernt glaube ich in der Cafeteria für Geschichte.“ Hubertus rief Adrian noch ein schnelles „Danke“ zu und eilte in die Cafeteria. Johnny saß in der hintersten Ecke zwischen Stapeln von Büchern und Zetteln. Hubertus konnte nicht anders, er musste schmunzeln. Das war wieder so typisch Johnny. Er setze sich zu seinem Kumpel an den Tisch und entzog ihm den Lernzettel, den er gerade studierte. „Ey, was soll das? Was willst du?“ empörte sich der Schlagerstar. „Johnny ich…. ich brauche deine Hilfe“, druckste Hubertus rum und kratzte sich verlegen im Nacken. „Du? Meine Hilfe? Und wobei?“ Erstaunt zog Johnny eine Augenbraue hoch. Er war es nicht gewöhnt, dass Hubertus ihn um Hilfe bat. Er tat oft so, als könne er alles alleine. „Ich glaube ich hab Mist gebaut. Mit Pipi. Ich weiß nur nicht, was für Mist. Sie redet nicht mehr mit mir und zur Weihnachtsfeier des Bogenschützenvereins ist sie auch nicht gekommen.“

Johnny seufzte. Er hatte schon verstanden, auch wenn es ihn wunderte, dass Hubertus das alles so ernst nahm. „Okay, also willst du, dass ich für dich heraus finde, warum Pipi nicht mehr mit dir reden will ja?“ Hubertus nickte, traute sich aber nicht, Johnny anzusehen. Stattdessen musterte er interessiert die Geschichtsbücher auf dem Tisch. Sein Gegenüber schüttelte über das Verhalten seines Kumpels innerlich nur den Kopf. Immerhin galt Hubertus allgemein als Ekelpaket. Arrogant, eingebildet und hinterhältig.

„Okay, ich treff mich nachher mit Pipi, um mit ihr an ihrem Roboter weiter zu basteln. Da kann ich ja mal vorsichtig nachhaken. Ich schreib dir ne SMS, wenn ich was raus bekomme.“ Hubertus nickte freundlich und bedankte sich. Danach ging er zurück ins Internat, um seine Hauaufgaben zu machen.

Nach drei Stunden hatte er nicht viel geschafft. Er hatte sich mehrmals ihr Klassenfoto auf der Schulhomepage angeschaut und musste dabei immer wieder an Pipi denken. Immer, wenn er sich dabei ertappte, schaute er auf sein Handy. Aber bisher hatte Johnny noch keine SMS geschrieben. Langsam wurde er wütend. Er hätte doch wen anders fragen sollen. Johnny ist für sowas viel zu unfähig. Plötzlich schlug er sein Mathebuch zu, fegte die Zettel vom Tisch, stand auf und schmiss sich aufs Bett. Er verstand das alles nicht. Dann ertönte auf einmal ein surrendes Geräusch. Der Vibrationsalarm seines Handys. Das musste die SMS von Johnny sein.
 

Sofort sprang Hubertus auf, lief zum Schreibtisch und nahm sein Handy. Und tatsächlich hatte er eine eingegangene Nachricht von Johnny: „Mensch Hubertus, du bist so ein Hohlkopf. Du hast Daphne, Miriam und Serena ebenfalls auf die Weihnachtsfeier eingeladen, bevor du Pipi gefragt hast. Und da wunderst du dich, dass sie sauer ist?“ Hubertus musste schlucken. Sie hatte es also heraus bekommen. „Scheiße!“ Er warf sein Handy in die Ecke und schmiss bäuchlings sich wieder aufs Bett. Was hatte er da nur wieder angerichtet? Ja, er hatte Daphne, Miriam und Serena zuerst gefragt und am Anfang war Pipi wirklich nur eine weitere Kandidatin auf seiner Liste aber jetzt? Jetzt sah das anders aus. Jetzt hatte er sich in sie verliebt.
 

Am nächsten Morgen stand Hubertus voller Tatendrang auf, machte sich fertig und ging zum Frühstücken in die Pulverhalle. Er hatte sich einen Plan überlegt, um Pipis Gunst zurück zu gewinnen. Er nahm sich Brot und Aufschnitt und setzte sich zu Johnny an den Tisch. „Hey, danke nochmal, dass du das für mich rausgekriegt hast.“ Johnny sah ihn tadelnd an. „Pipi hat sich richtig geschmeichelt gefühlt, als du sie gefragt hast. Sie hat sich sogar neue Klamotten für dich gekauft. Du bist echt ein Trottel!“ Hubertus blickte zur Seite. Das war alles noch schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte. „Ja ich weiß und ich habs zu spät bemerkt.“ Niedergeschlagen biss er in sein Brot. Johnny musterte ihn von der anderen Seite des Tisches erstaunt. „Dir tut das echt leid oder? Also war Pipi nicht nur eine Notlösung?“ Hubertus seufzte. „Nein… das heißt, ja… ich hab sie zuerst nur gefragt, weil die anderen abgesagt haben. Aber dann hab ich gemerkt, wie super Pipi ist und…“ Er konnte nicht weiter sprechen. Mit roten Wangen starrte er auf sein Frühstück. „Das hast du aber spät bemerkt. Wirklich ein Trottel! Pipi ist schon immer super!“ Johnny verstand Hubertus nicht. „Ja aber… ich hab das wohl bisher nicht wirklich bemerkt und jetzt redet sie nicht mehr mit mir.“
 

Hubertus hatte zu Ende gefrühstückt und erhob sich, um sein Tablett weg zu räumen. „Irgendwie verstehe ich dich nicht. Warum nimmt es dich so mit, dass Pipi dich ignoriert?“ Hubertus konnte Johnny nicht anschauen. Er hatte sich zwar gestern selbst schon eingestanden, Gefühle für das quirlige Mädchen zu haben, aber das hieß noch lange nicht, dass er es Johnny gegenüber zugeben konnte. „Na weil sie eine gute Freundin ist, deswegen!“ antwortete er. „Achso und ich dachte schon…“ Johnny grinste. Einen verliebten Hubertus konnte er sich sowieso nicht vorstellen. Während dessen war der Rederei-Sprössling schon verschwunden.
 

Johnny wollte gerade ebenfalls aufstehen, als sich jemand zu ihm an den Tisch setzte. „Morgen Johny!“ Wenn man vom Teufel spricht. Pipi war fröhlich wie immer. Sie hatten ihren Roboter gestern fast fertig bekommen. Es fehle nur noch ein Teil, aber dafür hatte Pipi diesen Monat kein Taschengeld mehr. „Morgen, na hast du gestern noch was für Geschichte gemacht?“ Die Brünette winkte ab. „Ich hab schon vorgestern genug gelernt. Das wird schon klappen. Kann ich mich heute neben dich setzen? Ich kann Hubertus mir heute nicht geben.“ Sie schnaubte wütend und rammte den Löffel in ihr Müsli. Als ob das Müsli etwas für die Eigenarten des Ekelpakets konnte. Constanze hatte recht, Hubertus ist ein Ekelpaket. Sie bereute es, dass sie sich so hatte hinreißen lassen. „Klar kein Problem.“ Johnny riss sie aus ihren Gedanken. „Aber willst du jetzt ewig sauer auf ihn sein? ich meine, du weißt doch wie er ist.“ Genau das war das Problem. Alle hatten ihr gesagt, Hubertus sei ein Ekelpaket, aber das wollte sie einfach nicht wahr haben. Wenn sie ehrlich war, glaubte sie selbst jetzt noch an eine gute Seite an ihm. Schließlich hatte er Dr. Bergers Ruf gerettet. Genug jetzt! Sie wechselte einfach das Thema und schon war der Morgen wieder in Ordnung.
 

Bis zur siebten Stunde. Geschichtstest bei Herrn Zech. Johnny war tierisch nervös, weil er nicht genug gelernt hatte. Pipi machte sich keine Sorgen – zumindest nicht wegen dem Text. Geschichte hatten sie zusammen mit Hubertus. Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte sie in letzter Zeit tatsächlich Gefühle für den Rederei-Sprössling entwickelt, die mehr waren als Freundschaft. Dass sie für ihn nur vierte Wahl war, verletzte sie sehr. Mit beklemmendem Gefühl betrat Pipi die Klasse und sah den Brünetten schon an ihrem üblichen Tisch sitzen. Er sah sie an und deutete auf den Platz neben sich. Was glaubt der eigentlich, wer er ist? Sofort wechselte Pipi ihre Stimmung von nachdenklich zu wütend. Sie schnappte sich demonstrativ Johnnys Handgelenk und ging auf einen Tisch am anderen Ende des Klassenzimmers zu. Johnny wehrte sich nicht. Er war viel zu sehr in seinen Lernzettel vertieft. Anschließend kam Herr Zech ins Klassenzimmer und begann, die Testbögen auszuteilen.
 

Es war kein schwerer Test und nach 45 Minuten war alles vorbei. Johnny stöhnte laut und legte sich lang über den Tisch. „Ich lebe noch!“ Pipi musste lachen. Dass er auch immer so übertreiben musste. Während des Tests hatte sie ihre Sorgen wegen Hubertus komplett ausgeblendet und nun war er schon gegangen, also ade Sorgen. „Natürlich lebst du noch du Dummkopf! So schwer wars doch gar nicht. Wie wär es jetzt mit einem Stück Kuchen in der Cafeteria?“ Johnny stimmte freudig zu. Sie wollten gerade ihre Jacken vom Haken nehmen und den Klassenraum verlassen, als aus Pipis Jacke ein Päckchen fiel. Es war in Geschenkpapier eingewickelt und ohne Absender. Aber ein Klebezettel verriet deutlich, dass das Paket für Pipi war. „Hey mach auf, da hat dir jemand ein Geschenk gemacht!“ Johnny war begeistert. Pipi dagegen war nachdenklich. Wer sollte ihr was schenken und warum? Aber erstmal musste sie herausfinden, was drin war. Also packte sie das Geschenk aus. „Wahnsinn, das ist das Teil, was mir für meinen Roboter noch gefehlt hat! Aber wer hat mir das geschenkt?“ Auch Johnny war verblüfft. „Was meinst du, wer könnte wissen, dass ich dieses Teil noch brauche?“ „Und vor allem, wer könnte es besorgt haben!“ ergänzte Johnny. Dann überlegte er weiter. „Also du hast gestern Tobi in Mathe erzählt, dass du am Roboter weiter basteln willst und dass dir noch ein Bauteil fehlt, um ihn umzurüsten.“ Pipis Gesicht erhellte sich. „Ja du hast Recht und Tobis Vater könnte ihm das Bauteil besorgt haben. Aber warum sollte mir Tobi ein Geschenk machen?“ Und schon machte alles wieder keinen Sinn mehr. „Vielleicht mag er dich?“ schlug Johnny vor.
 

Pipi schüttelte sich. Nein, bitte nicht. Tobi war ein super Kumpel, aber solche Gefühle hegte sie nun wirklich nicht für ihn. Und das lag nicht nur daran, dass ein gewisser brünetter Klassenkamerad von ihr immer noch in Pipis Kopf rumspukte. Sie entschied, dass Spekulationen nichts nützen würden. Sie würde Tobi einfach fragen, ob er ihr das Bauteil geschenkt hatte. Eilig verabschiedete sie sich von Johnny und versprach, morgen mit ihm Kuchen zu essen. Danach lief sie in die Stadt. Vielleicht konnte sie ihn noch auf dem Heimweg abfangen. Als Pipi die Schule verließ, war es bereits dunkel und ein eiskalter Wind blies ihr ins Gesicht. Sie machte ihren Mantel zu und lief los. Dabei bemerkte sie nicht, wie sie von jemandem verfolgt wurde.

Pipi hatte tatsächlich Glück. Vor einem Lebensmittelladen sah sie Tobias. „Hey! Hey Tobi, warte mal kurz!“ rief sie ihm zu. Der Rothaarige blieb stehen und wandte sich überrascht um. „Hey Pipi, warum rennst du denn so? Ist was passiert?“ fragte er grinsend. Pipi wusste nicht recht, wie sie anfangen sollte. Sie stand nun direkt vor ihm. Der Gedanke, dass er ihr das Geschenk tatsächlich aus Liebe gemacht haben könnte, bereitete ihr Bauchschmerzen. „Naja… ich hab vorhin ein anonymes Geschenk gefunden. Darin war ein Bauteil für meinen Roboter. Das, was mir noch fehlte und ich hab eigentlich nur dir davon erzählt und deshalb…“ „Und deshalb möchtest du mich fragen, ob ich dir das Bauteil geschenkt habe? Tut mir leid, aber da verdächtigst du den falschen. Möglicherweise hat jemand unser Gespräch belauscht. Ich meine, du hast mir das während dem Matheunterricht erzählt…“ Tobi sah sie mitleidig an, war dann aber überrascht. Pipi machte einen fröhlichen Gesichtsausdruck.
 

„Ja wahrscheinlich hast du Recht. Danke Tobi!“ Sie winkte ihm noch zu und lief dann zurück zum Internat. Sie war irgendwie erleichtert. Ganz in Gedanken versunken bemerkte sie deshalb auch nicht die Eisfläche auf dem Gehweg. Pipi rutsche aus und ruderte mit den Armen. Das würde weh tun. Doch bevor sie auf dem harten Pflaster aufschlug, wurde sie von hinten aufgefangen. Überrascht blickte Pipi nach oben und verfluchte wen auch immer für ihr Pech. Warum ausgerechnet Hubertus? „Hey du solltest aufpassen wo du hinläufst!“ Er zog das Mädchen zurück auf die Beine. Pipi riss sich sofort los. Grimmig schaute sie ihn an, aber Hubertus konnte nicht anders als zu lächeln. „Bist du auf dem Weg ins Internat? Wollen wir zusammen gehen?“ Hubertus glaubte zwar nicht, dass Pipi zustimmen würde, aber ein Versuch war es wert. „Ja ich gehe ins Internat aber ALLEINE!“ Sie betonte das letzte Wort richtig. „Was machst du eigentlich hier draußen? Hast du nicht Bogenschießtraining?“ Pipi klang bissig, aber für ihre letzte Aussage hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Wie peinlich, zuzugeben, dass sie seinen Trainingsplan kannte.
 

Auch Hubertus war überrascht, gab sich aber keine Blöße. „Das Training ist heute ausgefallen, also bin ich ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Und du? Hattest du ein Date mit Tobias?“ Hubertus schaffte es tatsächlich, gleichgültig zu klingen. Er hatte Pipi und Tobias vorhin beobachtet, konnte aber nicht verstehen, worüber die beiden gesprochen haben. „Nein ich wollte ihn nur was fragen. Aber selbst wenn ich ein Date hätte, das geht dich gar nichts an!“ Pipi wusste nicht, warum sie seine Frage so aggressiv dementierte, aber es war ihr auch egal. Sie wollte jetzt weg von dem Blödmann und vor allem sollte das Herzklopfen aufhören. „Ich habe heute ein Bauteil für meinen Roboter geschenkt bekommen, das mir noch fehlte. Aber ich habe keine Ahnung, wer mir das gegeben haben könnte. Aber ist auch egal, ich gehe jetzt ins Internat zurück und baue es ein.“ Gesagt getan. Sie ließ Hubertus einfach stehen.
 

Zurück im Internat traf sie Johnny beim Abendessen und entschuldigte sich nochmals, dass sie ihn einfach stehen gelassen hatte. Sie hatten sich gerade mit ihren Tabletts an einen Tisch gesetzt, als auch Hubertus erschien. Er reihte sich in die Essensschlange ein und schaute immer wieder zu Pipi hinüber. Die unterhielt sich angeregt mit Johnny. „Also Tobi hat mir das Bauteil nicht geschenkt. Ich hab ihn auf dem Heimweg abgefangen und ihn gefragt. Mir fällt keiner ein, der einen Grund hätte, mir sonst etwas zu schenken!“ Nachdenklich schaute die Brünette ihr Brot an, so als ob es die Antwort wüsste. „Und was ist mit Hubertus?“ fragte Johnny. „Der hat zumindest was gut zu machen bei dir. Außerdem sieht er immer wieder zu uns rüber.“ Pipi verschluckte sich an ihrem Apfelsaft. „Als ob man meine Freundschaft kaufen könnte! Der ist für mich gestorben!“ sagte sie wütend. Johnny hob eine Augenbraue hoch. Pipi reagierte doch sonst nicht so heftig und verzieh den meisten Menschen schnell. Langsam glaubte Johnny, dass hinter Pipis und auch Hubertus‘ Verhalten etwas anderes steckte. „Und was ist, wenn er sich einfach bei dir entschuldigen will und dir deshalb ein Geschenk macht? Vielleicht meint er es ja wirklich nett“, schlug Johnny vor. Pipi sah ihn zweifelnd an.
 

Sie drehte sich um und sah Hubertus alleine an einem Tisch sitzen. Ihre Blicke trafen sich. Sofort schoss Pipi die Röte ins Gesicht und sie drehte sich wieder um. „Also gut, ich frag ihn!“ Danach wechselte Pipi das Thema. Nach dem Abendessen ging sie nach oben zu den Schlafsälen und steuerte auf Hubertus Zimmer zu. Sie klopfte einmal und trat dann ein.

Hubertus lag auf seinem Bett und starrte verzweifelt die Decke an, bis es plötzlich klopfte und Pipi eintrat. Er war erleichtert. Also wollte sie doch noch mit ihm reden. Aber ihr Blick versprach nichts Gutes. Pipi schloss die Tür hinter sich. Danach wandte sie sich zu Hubertus um. Der war aufgestanden, hatte aber immer noch nichts gesagt und sah die Brünette erwartungsvoll an. „Ich hab eine Frage an dich. Hast du mir das Bauteil für den Roboter geschenkt?“ Hubertus erschrak. Wie war sie so schnell auf ihn gekommen? Verlegen blickte er auf den Boden. „Und wenn es so wäre?“ fragte er. „Du bist so ein Feigling. Erst bin ich vierte Wahl für dich und dann denkst du, du kannst deinen Fehler mit einem Geschenk wieder gut machen? Ich bin doch nicht käuflich!“ Pipi war stinksauer. Hubertus blickte erschrocken auf. So war das doch gar nicht gemeint. Aber sie hatte Recht, er war ein Feigling. Nervös biss er sich auf die Unterlippe. „Pipi das ist anders als du denkst, ich… Ja ich habe dir das Bauteil nach dem Geschichtsunterricht in die Jackentasche getan, aber ich wollte dir damit eine Freude machen und dir zeigen, dass es mir leid tut. Du wolltest nicht mit mir reden, also musste ich mir was anderes einfallen lassen. Für jeden anderen würde ich sowas nie tun…“ Er brach ab. Hubertus verstand selbst nicht, was er eigentlich sagen wollte. Pipi schaute ihn überrascht an.
 

Seine braunen Haare fielen ihm ins Gesicht, seine ganze Haltung drückte Demut aus. Sie verstand ihn nicht. Versuchte er ihr gerade zu sagen, dass sie ihm wichtig war? Pipi wollte nicht schon wieder hoffen. Plötzlich fand sie sich in seinen Armen wieder. Sein Duft, die Wärme, die von ihm ausging. Er war viel zu nah. „Pipi es tut mir leid!“ Danach ließ Hubertus sie los, auch wenn er Pipi gerne weiter umarmt hätte. Er hatte wohl seine Chance verspielt. Pipi seufzte. Ihr Herz schlug viel zu schnell und sie hatte die Umarmung viel zu sehr genossen. Aber er schien es wirklich ernst zu meinen. Ihre Hände zitterten, aber Pipi beschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. „Also gut, ich verzeih dir fürs Erste!“ Danach lehnte sie sich nach vorne und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke für das Geschenk.“ Hubertus riss die Augen auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Pipi warf ihm noch einen Blick zu ehe sie sich umdrehte und nach der Türklinge griff. Gerade als sie diese runter drücken wollte, hielt Hubertus sie auf. Mit klopfendem Herzen wendete sie sich zu ihm um.
 

Er lächelte sie warm an. Irgendwie war Hubertus‘ Kopf wie leer gefegt. Er sah nur noch Pipi. Ohne zu wissen, woher sein Mut kam, ging er einen Schritt auf sie zu. Vorsichtig legte er eine Hand an ihre Wange und schaute ihr in die Augen. Dann lehnte er sich langsam vor. Pipi war wie versteinert. Sie wusste nicht, was vor sich ging oder was Hubertus vor hatte. Sie konnte ihm nur sprachlos in seine Augen blicken. Als sie seine Lippen auf ihren spürte, schloss sie instinktiv ihre Augen. Die Zeit blieb für einen Moment stehen. Bis jemand – genauer Constanze – gegen die Tür klopfte. „Pipi? Bist du da drin? Johnny meinte, ich würde dich hier finden.“ Erschrocken stieß Pipi Hubertus weg und rannte aus der Tür. Hubertus stolperte überrumpelt nach hinten und sah nur noch, wie Constanze dem brünetten Mädchen hinter lief. Dann haute er sich mit der Hand gegen die Stirn. Was war er nur für ein Trottel?

Aber das sollte noch nicht das Ende seines turbulenten Abends sein.
 

Als er sich gerade auf sein Bett fallen gelassen hatte, platze Johnny herein. „Was hast du jetzt wieder angestellt? Pipi ist gerade mit knallrotem Gesicht durch die Pulverhalle gerannt!“ Johnny sah wirklich wütend aus. Hubertus seufzte; mittlerweile eine Angewohnheit von ihm. „Nichts, okay!“ „Ja klar und ich bin der Weihnachtsmann“, versuchte Johnny zu scherzen. „Ich wünsche mir einen neuen Latop, ein Iphone und das neue Fifa für die Playstation.“ „Haha sehr witzig!“ Langsam war Johnny genervt. Er schloss die Tür und zog sich Hubertus Schreibtischstuhl ans Bett. „Ihr könnt euch doch nicht ewig aus dem Weg gehen. Hast du es etwa noch schlimmer gemacht?“ Hubertus sah Johnny nachdenklich an. Hatte er? „Wahrscheinlich schon.“ Johnny schaute ihn wütend an. „Was hast du jetzt schon wieder gemacht?“ Er wollte gerade aufstehen und den Rederei-Sprössling packen. „Ich habe sie geküsst!“ Damit war es raus und Johnny zu Stein erstarrt. Er hatte alles erwartet, aber nicht das.
 

„Du… du hast… was?“ Er konnte es nicht fassen. Sprachlos und unfähig, sich irgendeine Meinung über das Geschehen zu machen, stand er auf und verließ das Zimmer.

Hubertus fühlte sich wie gerädert. Was war da nur in ihn gefahren? Jetzt würde Pipi bestimmt noch mehr Abstand zu ihm halten. Frustriert machte er sich für die Nacht fertig und wälzte sich danach im Bett. Immer wieder kamen ihm Pipis weiche Lippen in den Sinn und jedes Mal schallte er sich wieder einen Trottel. Hätte er gewusst, das verliebt sein so hart ist, hätte er es nie soweit kommen lassen.
 

Am nächsten Morgen fühlte sich Hubertus miserabel. Er hatte vielleicht zwei oder drei Stunden geschlafen. Ihm graute es jetzt schon vor der Begegnung mit Pipi. Und die würde stattfinden, denn sie hatten gleich Matheunterricht. Während Hubertus sich aus dem Bett zum Frühstück zwang, lag Pipi eingekuschelt unter ihrer Decke. Sie hatte ihn weg gestoßen. Einfach so. Pipi wusste immer noch nicht, was da in sie gefahren war. Sie war danach einfach weg gerannt an die frische Luft. Constanze erreichte sie erst am Eingangstor zum Internat. Auf die Frage, was sie bei dem Ekelpaket, wie sie Hubertus nannte, wollte, hatte sie gesagt, dass sie ein Referat zusammen halten müssten. Danach hatte sie sich mit auf das Mädchenzimmer schleppen lassen. Da warteten andere Probleme auf sie – nämlich Roxy. Erst als sie im Bett lagen und Frau Rottbach das Licht ausgemacht hatte, gingen ihre Gedanken zurück zu Hubertus. Sie war so glücklich über seine Entschuldigung gewesen und über sein Geständnis, dass sie ihm was bedeutete. Sie war froh, wieder mit ihm befreundet sein zu können, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie küssen würde. Pipi seufzte. Rumliegen wird nichts nützen, also aufstehen. Sie hatte bisher niemandem von dem Kuss erzählt. Und das würde sie auch erst einmal nicht.
 

Pipi war gerade fertig angezogen, als Constanze sie ansprach. „Sag mal Pipi, gestern war Roxy wichtiger, aber jetzt möchte ich doch gerne wissen, was du bei dem Stinkstiefel im Zimmer zu suchen hattest. Ich dachte, du bist sauer auf ihn wegen der Einladung zur Weihnachtsfeier.“ Erzähl ihr nichts, ermahnte sich Pipi in Gedanken. Nichts von dem Geschenk und schon gar nichts von dem Kuss. „Ich war bei ihm, weil er sich entschuldigen wollte. Es ist jetzt wieder alles in Ordnung“, antwortete Pipi daher. Constanze zog eine Augenbraue hoch. „So schnell? Aber er hat dich als Vierte gefragt. Du warst nur eine Notlösung ein Lückenbüßer.“ Auch wenn Pipi Hubertus verziehen hatte, tat die Erinnerung, als Vierte gefragt worden zu sein immer noch weh. „Er hat mir gesagt, dass es so nicht gemeint war und… ach ist auch egal, wir haben uns vertragen und damit gut.“ Constanze wollte nachhaken, was Pipi noch ergänzen wollte, aber da war sie schon aus der Tür gestürmt.
 

Hubertus saß schon mit Johnny am Frühstückstisch. Johnny war immer noch nicht in der Lage, etwas zu sagen, also aß er schweigend. Hubertus hingegen blickte immer wieder nervös zur Tür. Er wollte jetzt noch nicht auf Pipi treffen. Es war zu früh. Hastig aß er seinen Jogurt und stand auf. „Sorry Johnny, aber ich muss nochmal ins Internat.“ Eilig verließ er den Frühstückssaal, gerade als Pipi herein kam. Geschickt vermied er es, sie anzusehen und lief an ihr vorbei. Pipi blieb geschockt stehen. Er hatte sie gar nicht beachtet. Jetzt war also alles aus. Niedergeschlagen setzte sie sich zu Roxy, die auch nicht besser aus sah. Johnny sah immer wieder zu ihr herüber, bis Pipi aufstand. Eilig lief er ihr nach. „Hey Pipi! Und hat Hubertus dir das Bauteil geschenkt?“ Johnny versuchte unschuldig und unwissend zu klingen. Pipi währenddessen verstand nicht, warum es momentan alle interessierte, was zwischen ihr und Hubertus war. „Ja hat er, wir haben uns wieder vertragen“, antwortete sie monoton. Johnny schaute sie überrascht an. „Aber irgendwas hast du doch?“ Pipi wusste nicht, was sie antworten sollte. Konnte sie sich Johnny anvertrauen? Schnell schaute sie, ob irgendjemand in der Nähe war, der lauschen könnte.
 

Dann zog sie Johnny in eine Ecke. „Du musst mir versprechen, dass das, was ich dir jetzt sage, unter uns bleibt!“ beschwörte sie ihn. Johnny hob abwartend zwei Finger, um zu zeigen, dass er schwor. Pipi schaute auf ihre Fußspitzen. „Nachdem er sich bei mir entschuldigt hat, hab ich ihm einen Kuss auf die Wange gegeben. Danach wollte ich gehen, aber er hat mich zurück gehalten und mich geküsst. Also richtig. Auf den Mund. Und ich blöde Kuh hab ihn einfach weggestoßen.“ Pipis Hände zitterten wieder und sie traute sich nicht, ihren besten Freund anzusehen. Johnny schaute sie indessen überrascht an. Wenn das Ganze nicht so dramatisch wäre, hätte er gelacht. „Und du denkst jetzt, du hast einen Fehler gemacht?“ Pipi nickte. „Und was ist jetzt zwischen euch?“ fragte Johnny neugierig nach. „Nichts!“ antwortete Pipi traurig. „Und da wird auch nie wieder was werden, dafür hab ich es echt vermasselt. Außerdem weiß ich nicht mal, ob Hubertus den Kuss ernst meinte.“ Hubertus meinte das ernst. Das wusste Johnny. Aber diese Suppe konnten die beiden selbst auslöffeln. „Warum sollte er es nicht ernst gemeint haben?“ „Naja…“ antwortete Pipi. „Er hat mich als Notlösung für seine beschissene Weihnachtsfeier missbraucht.“ Es war hoffnungslos. Vorsichtig wagte Pipi es, Johnny anzusehen. Der sah sie freundlich lächelnd an. „Und wenn du einfach mit ihm redest?“ schlug er vor.
 

Pipi hob abwehrend die Hände. „Um Gottes Willen nein. Weißt du, wie peinlich mir das alles ist?“ Plötzlich wurde ihr Gespräch durch die Schulglocke unterbrochen. Pipi wurde weiß wie eine Wand. Sie hatten jetzt Mathe und zwar mit Hubertus. Johnny ließ keine Gnade walten. Er zog sie eilig mit in den Unterricht. Der Rest der Klasse saß bereits an den Tischen. Es waren nur noch zwei Einzelplätze neben Daphne und Hubertus frei. Pipi wollte gerade zu Daphne rüber gehen, als Johnny ihr den Platz wegnahm. Das konnte doch echt nicht wahr sein. Wozu hatte sie ihm denn von ihrem Dilemma erzählt? Aber es half nichts. Sie musste sich neben Hubertus setzen. Der vermied es, Pipi anzusehen. Sein Herz schlug im bis zum Hals und er ermahnte sich in Gedanken, an Pipis weiche Lippen zu denken. Herr Berger betrat die Klasse und der Matheunterricht begann. Sie redeten kein Wort miteinander bis Herr Berger Partnerarbeit ankündigte.
 

Schüchtern wagte Pipi es, Hubertus anzusehen. „Ähm… ich… also ich kann die Aufgaben für dich mit lösen wenn du willst, das ist“ kein Problem wollte sie sagen, aber Hubertus unterbrach sie. „Nein nein, wir lösen das zusammen.“ Er wendete sich ihr zu und schob sein Mathebuch in die Mitte. Pipi war erleichtert. Sie konnte sich sogar zu einem Lächeln durchringen. „Okay.“ Hubertus war froh. Pipi hatte gelächelt, das heißt, es hatte sich nichts geändert. Er hatte beschlossen, dass es besser war, alles beim Alten zu lassen. Der Rest der Stunde verlief friedlich. Anschließend war Pause. Hubertus entschuldigte sich, weil er noch einmal in die Bibliothek musste. Johnny und Pipi unterhielten sich bei den Spinden. „Hey ich muss auch nochmal in die Bibliothek. Ich hab nächste Woche ein Bioreferat bei der Levin. Kommst du mit?“ fragte Johnny seine Freundin. Pipi nickte nur, war aber bei ihren Gedanken immer noch bei der Mathestunde.
 

In der Bibliothek bat Johnny Pipi ihm ein Buch aus den hinteren Regalen raus zu suchen. Er würde unterdessen die anderen besorgten. Aber sein Plan war ein anderer. Als Pipi verschwunden war, eilte er durch die Bibliothek auf der Suche nach Hubertus. Er fand ihn in der Geschichtsabteilung. „Mensch hier bist du. Komm mit!“ Hubertus sah ihn komisch an. „Wohin?“ fragte er. „Ich kann mir nicht mehr länger ansehen, wie du und Pipi so tut, als wäre alles normal. Ihr klärt das jetzt.“ Damit zog Johnny Hubertus mit durch die Bibliothek und schubste ihn in die letzte Regalreihe. Der Brünette wollte sich gerade beschweren, als er gegen jemanden stieß. Sein Herzschlag setzte für einen Moment aus, als er feststellen musste, dass es Pipi war. Auch Pipi war überrascht. „He-Hey, was machst du denn hier?“ Hubertus wollte gerade eine Antwort aus dem Ärmel schütteln, als er an Johnny dachte.
 

Resigniert seufzte er. „Ich wollte mit dir reden, wegen gestern.“ Pipi sah ihn erschrocken an. Und sie hatte so gehofft, dass er nicht mit ihr darüber sprechen wollte. Sie wollte gerade ansetzen zu sprechen, als ihr Hubertus zuvor kam. „Es tut mir leid, dass ich dich geküsst habe. Es war ein Fehler.“ Hubertus blickte die Bücherreihe entlang. Er wollte nicht in Pipis Gesicht sehen. Pipi sah ihn erschrocken an. Ein Fehler? Also hatte sie wirklich alles kaputt gemacht? Oder meint er, dass er nicht die Richtige geküsst hat? Wut stieg in ihr auf. „Ein Fehler ja? Tut mir leid, dass ich nicht die Richtige bin, dass ich dich geschubst habe und sowieso ein Trampel bin“, schrie sie. Hubertus sah erschrocken in ihr Gesicht. Pipi wollte gerade an ihm vorbei stürmen, als Hubertus sie festhielt. „Sag mal machst du das extra? Musst du mich auch noch zwingen, meinen letzten Stolz über Bord zu werfen? Natürlich bist du die Richtige, weil… weil ich mich in dich verliebt habe.“ Den letzten Teil des Satzes hatte Hubertus nur geflüstert, aber Pipi hatte es verstanden.
 

Wie versteinert blieb sie stehen und wendete sich zu Hubertus um. Er hatte seinen Blick auf seine Schuhe gerichtet. Pipi verstand nun, dass sie alles falsch verstanden hatte. „Aber… aber warum sagst du dann, dass der Kuss ein Fehler war?“ Sie verstand ihn wirklich immer noch nicht. Hubertus fuhr sich mir der Hand durch die Haare. „Na weil ich doch für dich nur das Ekelpaket bin, das dich nicht als Erste zur Weihnachtsfeier eingeladen hat.“ Er konnte nicht mehr. Pipi sollte nun endlich sagen, dass er ein Arsch war, damit er endlich seinen Tränen freien Lauf lassen konnte. Doch sie stand immer noch neben ihm. Ganz langsam sickerten Hubertus‘ Worte in ihren Kopf. Er liebt sie und er denkt, dass sie ihn hasst. Plötzlich war das Herzklopfen wieder da. Eine zweite Chance würde es nicht geben. Sie griff nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. Das brachte Hubertus dazu, aufzusehen. Pipi lächelte. „Wir sind beide die größten Trottel auf dieser Erde!“ rief sie, ehe sie sich zu ihm beugte und ihn küsste.
 

Hubertus verstand die Welt nicht mehr. Vorsichtig erwiderte er den Kuss. Was hatte das zu bedeuten? Er löste sich von ihr und sah sie fragend an.

„Ich hab mich auch in dich verliebt“, gab Pipi zu und konnte nicht verhindern, dass sie leicht rot wurde. Endlich lächelte auch Hubertus und drückte Pipis Hand. „Wir sind echt Trottel!“ Dann mussten sie beide lachen. Es war pures Glück. Sowas kannte Hubertus sonst nicht. Alles um sie herum war egal geworden. Für ihn zählte jetzt nur Pipi, die ihn warm ansah. Er konnte nicht anders. Er musste sie umarmen. Ganz sanft legte er einen Arm um sie und vergrub seine Nase in ihren Haaren. Pipi bekam eine Gänsehaut. Sie wusste nicht, was vor sich ging. Vollkommen verwirrt lehnte sie sich gegen Hubertus und sog seinen Duft ein. „Pipi“ Als er plötzlich ihren Namen in ihr Ohr wisperte, stellten sich ihre Nackenhaare auf. Vorsichtig legte sie ihre Arme um Hubertus und drückte sich näher an ihn. Das hätte sie sich nie träumen lassen. Sanft strich Hubertus mit seinem Daumen über Pipis Hand. Dann lockerte er die Umarmung etwas, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Sie blickte ihn von unten erwartungsvoll an. Er ließ seine Hand in Pipis Nacken wandern. Dann beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie. Darauf hatte Pipi gewartet. Sie schloss die Augen und erwiderte den sanften Kuss.
 

Wenn es nach ihr ginge, hätte dieser Moment ewig dauern können, aber herunter fallende Bücher im Nachbargang holten die beiden in die Realität zurück. Pipi zitterte. Sie war noch nie in ihrem Leben so aufgeregt und durcheinander gewesen. Auch Hubertus wusste nicht, was er jetzt sagen sollte. Aber vielleicht war das auch nicht nötig. Pipi drückte Hubertus‘ Hand fester. „Ich muss jetzt noch Hausaufgaben machen, aber was hältst du davon, heute Abend ins Kino zu gehen?“ fragte sie. Er musste Lächeln. Sie hatte diese Art. Genau das liebte er an ihr. „Gerne, wenn du magst.“ Pipi war glücklich. Sie gab Hubertus noch einen Kuss auf die Wange bevor sie die Bibliothek verließ. Hubertus blieb noch ein paar Sekunden an Ort und Stelle stehen ehe auch er strahlend hinaus ging. Zurück blieb ein grinsender Johnny Enns im Nachbargang.
 

Soo hiermit ist die Fanfic erstmal beendet. Freut euch mit mir auf die kommenden Folgen in denen die beiden hoffentlich endlich ein Paar werden



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