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Tödliche Gier

von

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Verhöhnt

„Ach, sag bloß, das gefällt dir nicht?“, höhnte Beyond, als Mello begann sich immer heftiger unter ihm zu winden, immer verbissener versuchte sich ihm zu entziehen. Seine nackten Füße glitten immer wieder unter ihm weg, fanden keinen Halt auf dem glatten Boden und außerdem waren seine Zehen mittlerweile so ausgekühlt, dass er ohnehin fast jedes Gefühl in ihnen verloren hatte.
 

„Natürlich nicht! Nimm deine Flossen da weg!“, zischte er und versuchte nun seine Beine anzuziehen und Beyond so aus dem Gleichgewicht zu bringen, allerdings war er immer noch so geschwächt, dass er mit seinen Bemühungen dem anderen nur ein leises Kichern entlockte.
 

„So, so. Es gefällt dir also nicht.“ Mello musste sich mit aller Macht zurückhalten nicht laut aufzustöhnen, als er Beyonds Hand in seinem Schritt fühlte, wie sie mit festem Druck über seinen halb erigierten Schaft fuhr. „Da scheint aber ein Teil deines Körpers ganz anderer Meinung zu sein, wie kann denn das passieren?“, hakte er dann betont unschuldig nach und Mello konnte direkt spüren, wie seine Wangen anfingen feuerrot zu glühen. „Ach Süßer, das muss dir doch nicht peinlich sein, das ist ganz natürlich! Du bist zu einem leidenschaftlichen jungen Mann herangewachsen der gewisse Bedürfnisse hat, das ist doch nichts, wofür man sich schämen müsste!“
 

„Hör auf dich über mich lustig zu machen!“, zischte Mello und schaffte es gerade noch den leisen Seufzer abzufangen, der eben im Begriff war seine letzten Worte zu überholen und sich unerlaubt über seine Lippen zu schleichen, als Beyond erneut seine Finger über seine Mitte gleiten ließ. //Mach das nicht! Bitte!//, flehte er innerlich, //Ich will das nicht!//
 

„Was heißt hier lustig machen? Ich versuche dir hier nur zu zeigen, dass du auch nur ein Mensch bist. Oder… sag mal Mello, kann es sein, dass das hier nicht nur was rein Körperliches ist? Kann es sein, dass du das sogar genießt, weil du es selbst willst?“
 

Mello spürte wie ihn die glühende Hitze der Scham überrannte, sein Körper brannte und verriet dem Mann über sich die Wahrheit, enthüllte ihm nur zu deutlich, dass seine nächsten Worte nichts als Lügen waren.
 

„Davon träumst du vielleicht du perverses Schwein! Als könnte es irgendjemand wollen, dass du ihn anfasst, du bist so widerlich dass ich kotzen könnte!“, spuckte er Beyond die Worte entgegen, aber es war zu spät. Obwohl er nach wie vor nichts sehen konnte spürte er Beyonds Grinsen an seiner Haut, als der sich ein weiteres Mal über ihn beugte und mit den Lippen sanft über die Haut an seinem Hals fuhr.
 

Eine wahre Flut aus Bildern überrannte ihn als er sich daran erinnerte, was damals geschehen war in jener Nacht vor drei Jahren, als er Beyond zum letzten Mal gesehen hatte.
 

„Was tust du da? Was soll der Koffer?“, wollte Mello wissen, als er in Beyonds Zimmer gekommen war unter dem Vorwand, dass dieser ihm bei seinen Hausaufgaben helfen sollte und jenen dabei überraschte, wie er achtlos alles was er besaß in einen großen Koffer stopfte, der aufgeklappt auf seinem Bett lag.
 

„Nach was sieht es denn aus? Ich verlasse das Wammys. Ich habe keine Lust mehr auf der Ersatzbank zu sitzen, ich will auf aufs Spielfeld und zwar bevor ich an Altersschwäche sterbe.“, gab Beyond mit einem schiefen Grinsen zurück, unterbrach aber für einen Moment seine Arbeit und wandte sich zu ihm um. „Aber das hast du doch kommen sehen, oder Mello? Sag nicht, dass dich das jetzt überrascht.“, meinte er dann, setzte sich auf sein Bett und bedeutete dem blonden Jungen näher zu treten.
 

„Nein! Ja… schon irgendwie, aber doch nicht jetzt…“, gab er widerwillig zu, ging zu Beyond hinüber, setzte sich aber nicht neben ihn auf die Matratze, sondern blieb einen halben Meter vor ihm stehen und fixierte seine Füße, er hatte Angst Beyond ins Gesicht zu blicken, zu groß war die Furcht davor, dass der in seinen Augen etwas entdecken könnte, von dem er nicht wollte, dass er es sah.
 

„Na siehst du? Ich halte es in diesem Käfig einfach nicht mehr aus, außerdem gibt es hier Dinge, die es mir unmöglich machen weiter hier zu bleiben, ich würde die Regeln verletzten. Gut, das werde ich ohnehin tun, aber nicht in diesem Haus.“, erklärte Beyond mit merkwürdig sanfter Stimme und blickte ruhig zu dem Jungen auf, der offensichtlich bemüht war sich seine Verzweiflung und Wut nicht anmerken zu lassen.
 

„Warum willst du mich allein lassen?“
 

„Allein? Was ist mit Matt?“, kam es verwundert zurück und Mello zuckte wie unter einen Hieb zusammen, er fühlte sich schon jetzt wie ein Verräter.
 

„Das… ist was ganz anderes.“, antwortete er flüsternd und zog seinen Kopf nur noch weiter zwischen seine schmalen Schultern. Er hatte gehofft, dass ihnen niemand auf die Schliche kommen würde, am allerwenigsten Beyond, der an all dem ja eigentlich die Schuld trug. „Matt ist lieb und… er hilft mir, ja, aber du…“, er wusste nicht was er sagen sollte, ohne sich zu verraten. Er konnte Beyond einfach nicht den wahren Grund offenbaren warum er nicht wollte, dass er ging.
 

„Aber ich? Was ist mit mir?“
 

Da war sie, die Frage nach dem Warum.

Mello hatte das Gefühl, als würde er in Flammen stehen. Eine Antwort musste her, aber nicht die Wahrheit!

Auf keinen Fall die Wahrheit!

Zitternd holte er Luft und gab das erste von sich, das so weit von der sich in den Ketten seines Verstandes wütend aufbäumenden Wahrheit entfernt war, dass er es ihm gefahrlos präsentieren konnte.
 

„Du bist doch mein Bruder.“
 

In diesem Moment sah Mello, wie in den Augen Beyonds etwas zerbrach. Alle Wärme, alle Freundlichkeit waren von der einen auf die andere Sekunde verschwunden und hatten etwas anderem Platz gemacht.

Etwas Dunklem.
 

„Das siehst du also in mir? Einen Bruder?“, spie der Schwarzhaarige ihm die Worte vor die Füße und erhob sich, um weiter seine Sachen zu packen, drehte ihm in einer abrupten Bewegung den Rücken zu und beachtete ihn nicht weiter.
 

Mello war wie versteinert. Alles ihn ihm schrie danach zu Beyond hinüberzugehen, sich an seinen breiten starken Rücken zu schmiegen und ihm zu sagen, dass es eine Lüge war. Aber er konnte es nicht. Er durfte es nicht.

Beyond würde ihn abweisen und dann würde er elendig zu Grunde gehen.
 

„Ist… ist das denn nicht genug?“ //Sag nein! Bitte sag nein!//, flehte er innerlich, er würde alles dafür geben wenn Beyond sich jetzt zu ihm umdrehen und ihm sagen würde, dass ihm das niemals reichen würde, dass er mehr von ihm wollte und brauchte, dass Freundschaft allein niemals genug gewesen war.
 

Seine Augen brannten als er Beyond weiter dabei zusah wie der seinen Koffer fertig packte, ihn abschloss und in einer geschmeidigen Bewegung vom Bett hob. Dann drehte er sich zu ihm herum und Mello wäre fast das Herz stehen geblieben bei dem intensiven Blick, mit dem der Andere ihn noch ein letztes Mal ansah.
 

„Doch, das ist es kleiner Mello. Es ist genug.“
 

Dann trat er auf ihn zu, umschloss sein Gesicht mit seinen weißen langen Fingern, beugte sich zu ihm hinunter und hauchte ihm einen federleichten Kuss auf die Stirn.

Eine einzelne Träne löste sich aus dem Augenwinkel des blonden Jungen und kullerte als einziger Beweis dessen, was er wirklich empfand über seine blasse Haut.

Ohne noch etwas zu erklären drehte Beyond sich schließlich um, packte entschlossen seinen Koffer und verließ Wammys Haus für immer.[/i)
 


 

Dies war der Tag gewesen, an dem Mello dem Drängen Matts schließlich nachgegeben, und mit ihm geschlafen hatte.

Er hatte geweint in dieser Nacht und Matt hatte sich tausend Mal bei ihm entschuldigt weil er gedacht hatte, er hätte ihm wehgetan.

Aber der Einzige, der jemals dazu in der Lage gewesen war ihn wirklich zu verletzen war der Mann, der in eben diesem Augenblick über ihm lag und ihn zwang sich seinen Erinnerungen und längst begrabenen, aber nie vollständig vergessenen Gefühlen zu stellen.
 

„Denkst du wirklich, dein Gekeife wird mich von irgendetwas abhalten? Denkst du wirklich, mich interessiert was du willst? Ich habe mich so lange zurückgehalten, habe deinetwegen sogar mein einziges zu Hause verlassen, nicht einmal der Kampf gegen L hat mich gänzlich vergessen lassen, dass du immer noch dort sitzt, zusammen mit dieser nichtswürdigen roten Ratte, dich von ihr vögeln lässt und ihr alles gibst, was eigentlich mir zugestanden hätte!“, zischte Beyond ihm ins Ohr und leckte ihm einmal über seine Wange, fuhr mit seiner Zunge die Linie seines Kiefers nach, und biss ihn dann fest ins sein stolz gerecktes Kinn.
 

//Was redet er da? Das klingt ja wie… aber das ist Schwachsinn!//
 

„Hör auf so über Matt zu reden, das steht dir nicht zu!“, forderte er bestimmt, er würde sich nicht von ihm unterkriegen lassen so lange noch ein Fünkchen Stolz in ihm war, und er würde schon gar nicht zulassen, dass Beyond so über den Mann sprach, der seit Jahren so treu an seiner Seite war, der ihn liebte wie niemand sonst es je getan hatte und dem er dafür so unendlich dankbar war, auch wenn er seine Gefühle nicht erwidern konnte, so sehr er es auch versuchte.
 

„Ich rede über diese kleine Kröte so wie ich will!“, fauchte ihn der Schwarzhaarige an und plötzlich spürte Mello, wie Beyond ihm das raue Tuch vom Kopf zerrte und ihm dabei büschelweise seine Haare ausriss. Tränen stiegen ihm in die Augen, als er heftig blinzelnd versuchte, sich an das zum Glück nur schwache Licht zu gewöhnen, er konnte das Gesicht Beyonds nur schemenhaft über sich erkennen, als dieser grob in seine Haare griff, seinen Kopf mit brutaler Gewalt in den Nacken riss und ihn zwang ihm ins Gesicht zu sehen. „Warum sollte ich Rücksicht nehmen wo du ihm freiwillig alles gegeben hast was du mir verweigert hast? Warum sollte ich das? Warum sollte ich mir nicht einfach nehmen was mir schon seit Jahren zusteht?“
 

„Wie sollte ich dir etwas verweigern, von dem ich gar nicht wusste, dass du es haben wolltest?“, presste Mello zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor, sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und er wusste, ein falsches Wort, und es könnte sein letztes gewesen sein, er hatte von den Morden gelesen, Beyond ging keine Kompromisse ein.
 

„Du warst fünfzehn, immerhin alt genug diesen kleinen rothaarigen Idioten ranzulassen! Als hättest du es nicht gewusst, erzähl mir doch nichts Mello! Du hast es genau gewusst, hast mit mir gespielt, mich hingehalten und dich über mich lustig gemacht! Nichts anderes! Und jetzt wage es nicht etwas anders zu behaupten oder ich breche dir jeden Knochen einzeln im Leib und ich schwöre dir, ich hätte verdammt viel Spaß dabei!“
 

Mello hatte das Gefühl, ihm müsste jeden Moment das Trommelfell platzen, so laut brüllte Beyond ihm seine Anschuldigungen entgegen.
 

„Nichts hab ich gewusst, gar nichts!“, schrie Mello nun nicht minder laut zurück, er konnte es nicht mehr ertragen, dass Beyond ihn so behandelte, aber er konnte ihm auch nicht die Wahrheit sagen. Noch nicht.
 

Beyond schien trotz seiner Ankündigung einen Moment darüber nachzudenken, ob das was Mello eben gesagt hatte nicht vielleicht doch der Wahrheit entsprach.

Nach wenigen Sekunden schien er zu einem Ergebnis gekommen zu sein und blickte nun interessiert und plötzlich wieder völlig ruhig und gelassen auf Mello herab, der nun endlich wieder einigermaßen klar sehen konnte und angespannt auf die nächste Reaktion Beyonds wartete. Sein Brustkorb hob und senkte sich hektisch und das Adrenalin das durch seinen Körper raste verlangte von ihm mit aller Macht irgendetwas zu tun, aber er war wie gelähmt, lag einfach nur da und befürchtete in wenigen Momenten zu explodieren wenn nicht gleich etwas passierte.
 

„Tatsächlich.“ Die schneidende Kälte in diesem einzelnen Wort raubte ihm fast den Atem und eine nie gekannte Angst bemächtigte sich Mellos Körper, Beyond würde doch nicht- „Und wenn du es nicht wusstest, warum reagierst du dann jetzt so auf mich? Denkst du ich merke nicht wie dein Körper nach mir schreit? Oder ist es dir egal wer es ist der dich besitzt? Nein, das glaube ich nicht, dafür bist du viel zu stolz. Du willst mich. Also sag mir, warum wehrst du dich gegen mich? Warum versuchst du auch nach all der Zeit immer noch dich mir zu entziehen wo du doch genau weißt wer ich bin, und dass ich immer bekomme was ich will? Warum Mello? Warum machst du es dir selbst so schwer?“, flüsterte Beyond ihm leise ins Ohr, schien sich nun wieder völlig in der Gewalt zu haben und hauchte ihm vereinzelte kleine Küsse auf den Hals, während er seinen Kopf in einem schmerzhaften Winkel auf die Seite bog.
 

//Weil du gegangen bist. Weil du mich einfach zurückgelassen hast. Weil du mich nicht wolltest. Weil du dich nicht für mich interessiert hast. Weil du… weil du…//
 

„WEIL DU MICH VERLASSEN HAST!“
 

TBC



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