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Written Love

DMxHG
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Ein stinknormaler Tag?

Ein stinknormaler Tag?
 


 

Am fernen Horizont schob sich ein heller Schein über die Berge. Langsam wurde die ganze Umgebung in ein warmes morgendliches Licht getaucht, während das Leben erwachte. Vögel flogen aus ihren Nestern und im Wald regten sich die verschiedensten Kreaturen. Doch das mit Abstand eindrucksvollste an dem Moment war mit Sicherheit das große Schloss auf einem Hügel, umgeben von einem See, der jetzt in allen Farben glitzerte. Die Zauberschule Hogwarts.
 

Auch im Inneren des großen Gemäuers begann der Tag. Einige sahen dem fröhlich entgegen, andere eben weniger. In einem Schlafraum der Gryffindors lag eine junge Hexe in ihrem Bett, kurz davor die Augen aufzuschlagen. Das meiste ihres Gesichts war von einer wilden Mähne aus braunen Locken verdeckt, während ihre Hände unruhig zuckten. Noch schien sie sich noch dagegen zu wehren, aus dieser anderen Welt aufzutauchen. Doch dann veränderten sich ihre Atemzüge und mit einem leisen Seufzer hob sie die dichten schwarzen Wimpern von ihren Wangen. Haselnussbraune Augen blickten der aufgehenden Sonne entgegen. Ein müder Schleier lag noch über ihnen und verlangsamte ihr Denken. Sie weigerte sich, an irgendetwas zu denken, denn das würde bedeuten, sie müsste aufstehen. Verdammt. Zu spät. Mit einem leichten Drehen ihres Kopfes blickte sie auf ihren Nachttisch und stellte mit Erleichterung fest, dass sie noch genügend Zeit bis zum Frühstück hatte. Das hieß, sie konnte auch ruhig noch ein paar Minuten liegen bleiben und ihren Gedanken nachhängen. Seit 2 Monaten war sie jetzt wieder hier. Hatte die sechste Schulstufe begonnen. Nichts hatte sich besonders verändert. Harry, Ron und sie waren immer noch beste Freunde. Leicht runzelte sie die Stirn. Ron. Sofort schlugen ihre Gedanken um. Sie hatte absolut keinen blassen Schimmer, was das zwischen ihnen war. Manchmal hatte sie das Gefühl, er empfand mehr für sie, aber dann…..benahm er sich wieder so dermaßen unreif und kindisch, dass sie einfach nur ausrasten könnte. Harry tat das Ganze nur schulterzuckend ab und hielt sich möglichst raus. Gut….da konnte er auch nicht sonderlich viel ausrichten. Filch versuchte immer noch möglichst viele Schüler bei etwas zu erwischen und die meisten Lehrer machten jetzt schon ziemlichen Lerndruck. Nicht, dass das ein Problem für sie wäre. Was gab es noch? Ach ja….Ginny war jetzt im gleichen Schlafraum wie sie und seit einigen Monaten waren sie unzertrennlich. Um genau zu sein, nachdem sie einen Teil der Ferien im Fuchsbau verbracht hatte. Mit ihr konnte sie über alles reden, egal ob über die Probleme mit Ron oder die Todesser. Ja,….man konnte fast sagen sie waren beste Freundinnen geworden. Leicht lächelnd nahm sie diese Erkenntnis an. Natürlich mochte sie die zwei Jungs…aber sie waren eben….Jungs und keine Mädchen. Apropos Todesser. Harry war die ganze Zeit der strikten Überzeugung, Malfoy sei ein Todesser wie sein Vater. Er lag ihnen damit so gut wie den ganzen Tag am Hals. Hermine glaubte nicht recht daran. Gut…Malfoy war ein Arsch, das war nicht abzustreiten. Und sie hasste ihn. Abgrundtief. Seit sie hier in Hogwarts war, hatte er noch keine Chance ausgelassen, sie zu beschimpfen oder zu demütigen. Vor allem jetzt, da sie beide Vertrauensschüler waren, ließ er nichts anbrennen. Mittlerweile versuchte sie es so gut wie möglich zu ignorieren oder es einfach an sich abprallen zu lassen, was nicht immer so einfach war. Aber dennoch glaubte sie nicht, dass er einer von Voldemorts Leuten war. Nicht, weil sie auf den guten Kern in ihm hoffte, den es sicherlich nicht gab, sondern weil er ein Feigling war. Wenn es mal ernst wurde, rannte er einfach davon. Deswegen glaubte sie auch nicht, dass er einen Auftrag von ihm hatte oder gar ein Todesser geworden war.
 

Weiter konnte sie ihren Gedanken nicht führen, da etwas Schweres auf ihr landete und ihr die Luft nahm. Erschrocken keuchte sie auf und stützte sich ruckartig auf. Als sie erkannte, wer da über ihr hockte, entspannte sie sich wieder ein wenig. „Ginny, bist du wahnsinnig?“ Die Rothaarige saß auf ihren Füßen und verkniff sich ein Lachen. Ihre grünen Augen blitzen belustigt. „Wir müssen aufstehen! Sonst kommen wir zu spät. Und vor allem du! Du willst Snape doch nicht warten lassen, oder?“ Schelmisch grinste ihre Freundin. Das hatte sie ganz vergessen. In der ersten Stunde hatten sie Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Oder zumindest sie. Ginny war ja eine Stufe unter ihr. Mit einem Ruck befreite sie den Polster unter ihrem Arm und warf ihn nach der anderen.
 

Langsam gingen sie die Flure von Hogwarts entlang. Als sie vorhin in den Spiegel geblickt hatte, war sie beinahe ohnmächtig geworden. Ihre Haare waren in alle Richtungen gestanden und die Augenringe unter ihren Liedern waren auch nicht gerade….attraktiv. In größter Eile hatte sie gerettet, was noch zu retten war. Die Haare zu sanften Locken gezaubert und die Ringe abgedeckt. Halbwegs zufrieden hatte sie dann ihre Sachen geschnappt und war der Weasly nachgerannt. Auf dem Weg zum Speisesaal hatte Ginny hauptsächlich davon geredet, dass Harry vielleicht doch auf sie stand. Ginny hatte immer noch Gefallen an ihm und auch er schien Gefühle für sie zu haben. Hermine freute sich für die beiden, auch wenn sie sich noch nicht Ganz trauten. Zumindest empfanden sie beide etwas füreinander, wo sie sich bei Ron und ihr nicht so sicher war. Völlig in Gedanken bemerkte sie gar nicht, wie die Rothaarige sie erwartungsvoll anstarrte. Verwirrt hob sie eine Augenbraue. „Entschuldige, ich hab grade nicht aufgepasst.“ Gespielt zog die Gryffindor eine Schnute und wollte noch etwas sagen, als sie auch schon bei den großen Türen ankamen.
 

Nach einem sehr gehetzten und alles andere als angenehmen Frühstuck war sie in den Kerker gehetzt um dann einen strafenden Blick von ihrem Professor einzufangen. Wunderbar. Danach Kräuterkunde, Verwandlungskünste, eine Doppelstunde Alte Runen und anschließend noch einige Zauberträne bei Slughorn. Alles in allem war der Tag eigentlich relativ normal abgelaufen. Später hatte sie sich mit Ginny im Gemeinschaftsraum verabredet, doch zuerst wollte sie noch einmal in die Bibliothek. Nicht um etwas nachzuschlagen, nein, aber dort konnte sie ihre Aufgaben aus den Stunden am besten ausführen. Es war ruhig und der staubige Geruch nach alten Büchern beruhigte sie. Sie verstand nicht, warum viele die Bibliothek so mieden. Und wenn sie schon mal dort war, konnte sie ja ruhig noch ein bisschen stöbern.
 

Der Bericht über Werwölfe war ihr schneller gelungen, als gedacht. Viellicht, weil sie damit ja schon viel Erfahrung hatte, oder es zumindest hautnah miterlebt hatte. Wie auch immer. Langsam schritt sie durch die Reihen von Büchern. Fröhlich, wenn sie daran dachte, dass es noch so viel Material gab, das sie noch nicht gelesen hatte. Willkürlich bog sie nach rechts ein und betrachtete die verschiedenfarbigen Einbände. Ihre Blick glitt über das gesamte Regal. Unentschlossen griff sie einfach irgendwohin und zog ein altes, hellbraunes Buch heraus. Doch etwas löste sich dahinter und eine Pergamentrolle fiel mit einem leisen Geräusch auf den Boden. Staub wirbelte durch die Luft. Verwundert blickte Hermine auf die Schriftrolle und bückte sich dann danach. Was machte de hier? Gehörte das nicht in eine andere Abteilung? Es schien ganz normales Papier zu sein, auch sah sie von alles Seiten gleich aus. Trotzdem war ihre Neugier jetzt geweckt. Man fand schließlich nicht alle Tage eine Rolle hinter einem Buch. Gut….vielleicht war das jetzt lächerlich und übertrieben von ihr, aber es interessierte sie trotzdem, was darin stand. So war sie eben. Rasch trat sie aus dem Gang und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Tisch.
 

Leicht enttäuscht blickte sie auf das vor sich. Nachdem sie die Schleife gelöst hatte, die das Papier in einer Rolle hielt, hatte sie auf irgendeine Schrift oder Zeichnung gehofft, aber weder noch. Das Papier war vollkommen leer und unbeschrieben. Es schien vollkommen neu. Vielleicht hatte es nur jemand hier vergessen und dann versehentlich ein Buch davor geschoben? Das war die vernünftigste Erklärung. Wie sollte es sonst gewesen sein. Sie beschloss, die Rolle trotzdem einfach einmal mitzunehmen. Sie könnte ja ihren nächsten Text darauf schreiben, so konnte sie Papier sparen, zudem sie ja nicht mehr allzu viel hatte. Schnell packte sie ihre Sachen zusammen und steckte auch die Rolle zwischen ihre Arme. Mit einem Ruck stand sie auf und lief zu der Tür. Unwissend, dass das ab diesem Tag alles anders werden würde.



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