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Iz-Gard

Sie kennen deine Erinnerung
von

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3.Kapitel: Versprechen

Ilain geht wieder ins Schulhaus. Sie sieht verärgert und enttäuscht zu Boden. ,Wieso hab ich nicht besser aufgepasst? Wieso? Ich Idiot!' Ein Mädchen rennt in sie hinein. "entschuldige!" Das war das Mädchen, mit der Takuran gegessen hatte. Sie rennt weiter - in Richtung Mensa. ,Vielleicht geht sie ja zu dieser Treppe...' Ilain entscheidet sich, ihr nachzugehen. Tatsächlich biegt das Mädchen bei der Treppe ein. Ilain bleibt bei der Ecke stehen und linst zur Wand. Das Mädchen bleibt vor der Wand stehen, blickt herum und lehnt sich mit dem Rücken an die Wand. Die Wand verschluckt sie regelrecht. Ilain sieht erschrocken dorthin. Sie geht die Treppe hinunter und untersucht die Wand. ,Sie ist doch massiv! Wie...?' "Was machst du da?" Ilain dreht sich erschrocken zu Narun um. Sie lächelt verdächtig nervös "äh, nichts, gar nichts! Warum fragst du?" Narun sieht sie schief an. Er zuckt mit den Schultern. Ilain geht auf ihn zu. "Und, was war es denn nun?" fragt Narun. "Anatros...." - "wie viele?" - "Fünf" - "Wie viele hast du gefangen?" Ilain sieht zu Boden. "Eigentlich hätte ich drei erwischt. Aber Nikaran hat mir zwei weggenommen...." - "Also hast du nur eins?" - "Ja" - "Hattest du Schwierigkeiten?" Ilain dreht den Kopf etwas zur Seite und sieht ihn misstrauisch an. "Du fragst mir etwas zu viel. Was ist denn los?" Narun schüttelt den Kopf "Nein nein, das verstehst du falsch! Das ist pure Neugier! Ehrlich..." Er schwitzt. Ilain sieht ihn immer noch seltsam an. "nein, ich hatte keine Schwierigkeiten." Sie lügt. Sie hat ein ganz komisches Gefühl und sagt mal lieber nicht die Wahrheit. Narun lächelt. "Komm, lass uns gehen!"

Es ist inzwischen Nacht geworden. Ilain zieht ihre Jacke an. Sasan rennt gerade mit der brennenden Pfanne durch den Flur. "AAAAAHHHHHHH!!! Ohgottohgottohgott!!!" Ilain sieht ihn verlegen an. Jede Nacht dasselbe! Brennende Pfannen, verkokeltes Essen, kurzes Telefonat und Pizzaservice. Sie schüttelt den Kopf, während sie sich an der Kommode abstützt und ihren Zeigefinger in den Schuh steckt, um ihn über den Fuss zu ziehen. Sasan rennt nun mit der rauchenden Pfanne zur Haustür. "Wohin gehst du?" Ilain sieht ihn etwas verärgert an. "Zur Bibliothek. Ich muss etwas über die Anatros herausfinden." - "Aber, um diese Zeit sind doch die Bibliotheken geschlossen...!" Ilain grinst fies. "Nicht für mich!" Sie geht raus. Sasan schreit ihr nach "HEY, MACH KEINEN BLÖDSINN!!!" Zu spät! Ilain ist schon weg.

Shidara schreckt auf. Gerade ist jemand durch die Wand gekommen. Sie geht ängstlich gegen "Tor" und sieht nach, wer da eingedrungen ist. Ein Junge mit schwarzen Haaren, der mehrere Strähnen links runterbaumeln hat, steht da. Shidara seufzt erleichtert. "Puh, Takuran! Erschreck mich doch nicht so!" Takuran lächelt. "Wo warst du denn?" Takuran sieht sie liebevoll an. "Spazieren" - "Achso!" Takuran zieht die Schuhe aus und geht richtung Esszimmer. Der Tisch ist gedeckt und es liegt ein wunderbarer Geruch in der Luft. Takuran sieht zu Shidara herüber. "Hast du gekocht?!" Sie lächelt zufrieden und nickt. Takuran lächelt. "Das hast du früher oft gemacht..." Shidara sieht ihn fragend an. "wirklich? Ich kann mich nicht daran erinnern...." Takuran schaut sie traurig an. Er hatte sich schon gefreut, dass sie sich an etwas erinnern könnte. Er hatte sich wohl geirrt. Halb traurig, halb zufrieden geht er zum Tisch und setzt sich. Shidara holt die Pfanne mit dem Essen und serviert. Danach setzt sie sich zufrieden hin und lächelt Takuran an, der sich nun hungrig über das Essen hermacht.

Ilain erreicht die Bibliothek. Es ist dunkel und scheint unbewacht zu sein. Sie geht zur Vordertür (so ein dummes Mädchen...), zieht ihr Band und öffnet damit die Tür problemlos. Sie benutzt das Band als Schwungseil und schwingt sich über die Alarmlaser. Sie landet federleicht auf der anderen Seite und lacht: "was man nicht alles macht um ein bisschen zu lesen!" Sie schleicht um die Regale, um das Register zu finden. Darauf sieht sie nach, in welchem Abteil die Legenden zu finden sind. Ein erfolgreiches grinsen huscht über ihr Gesicht, als sie das Abteil findet, welches morsch und richtig alt riecht. Sie schlendert am Regal vorbei und sieht sich die Titel der Bücher an: "Hexerei, Flüche, Aberglaube, Schattenlegenden, Hanf und ihre Suchttreiber (häh?!)....Moment! Da ist es ja!" Ilain macht einige Schritte rückwärts und bleibt vor dem Schwarzen Buch stehen, auf welchem mit goldenen Schriftzeichen "Schattenlegenden" stehen. Sie kann sich vorstellen, dass da etwas drinsteht und zieht das schwere Buch vorsichtig heraus. Sie kniet auf den Boden und öffnet es. Es ist eine Art Lexikon und so hat sie nicht lange, bis sie das fett und zittrig geschriebene Wort "Anatro" findet. Darunter steht: Anatro. Umherirrende Sehlen von verunglückten, die ihr Gedächtnis verloren hatten. Siehe Iz-Gard.... Ilain runzelt die Stirn. Iz-Gard? Was in aller Welt war Iz-Gard? Sie blättert vorsichtig einige Seiten vorwärts und findet den 2. Schriftzug: Iz-Gard. Darunter steht: Iz-Gard. Versammlung von Druiden, die angeblich unsterblich sind und Menschen opfern, die ihr Gedächtnis verloren haben. In den Jahren 200v.Chr.- 0 galt es als unglückbringend, wenn Menschen ihr Gedächtnis verloren. Die Iz-Gard opferten den Göttern solche Menschen, indem sie einen Unfall heraufbeschworen. Dies hatte den kleinen Nebeneffekt, dass die Anatros erschaffen wurden. Angeblich bekommen die, die den Iz-Gard helfen, die Anatros zu vernichten, die Mächte über das Ganze - Die Macht, alles Gedachte wahr zu machen.

Ilain denkt nach. Wenn aber diese Opferungen zwischen 200v.Chr. und dem Jahr 0 waren, hiess das ja, dass noch es noch nie jemand geschafft hatte, die Anatros loszuwerden. Aber irgendetwas irritiert sie. Was es ist, weiss sie aber selbst nicht. Irgendwie hat sie das Gefühl, dass in diesem Buch nicht ganz alles steht, was geschrieben sein sollte. Sie hat das Gefühl, dass zwischen den Iz-Gard und den Anatros noch eine andere Verbindung war, als angegeben....

Der Vollmond strahlt über den Horizont. Da ist ein Hügel. Auf diesem Hügel steht ein grosser, alter Baum, dessen Äste leicht zum Boden geneigt sind. Darunter ist ein viereckiger Marmorstein, an dessen Fuss Blumen liegen. Der Mond strahlt durch die Äste des Baums hindurch und geben dem Hügel eine unheimliche Stimmung. Ein Junge mit blonden Haaren kommt langsam auf diesen Hügel. Er hat einen schwarzen Pulli an und dunkle Jeans. Er erreicht den Stein und kniet sich nieder. "Mama, Papa...." Eine Träne fällt auf den Stein. Der Junge verschränkt die Arme auf dem Stein und stützt seinen Kopf darauf. "Ich vermisse euch..." Er bleibt ein Weilchen so sitzen, dann setzt er sich wieder aufrecht vor dem Stein hin. "Sie mal, Mama" Er nimmt etwas hervor. Es ist ein rotes Band. "ich habe schonwieder drei gefangen!" Er lächelt zufrieden und legt es vor dem Stein auf die Blumen. Er streicht über den Stein. "Es fehlt noch einer, dann lastet der Fluch nicht mehr auf mir. Danach muss ich nur noch zwei sammeln. Dann bekomme ich, was mir zusteht....." Es fallen wieder einige Tränen auf den Stein. Der Junge wischt sie weg und streicht die schulterlange, blonde Strähne, die rechts runterbaumelt, hinters Ohr. "Die Iz-Gard werden nie wieder jemanden verletzten. Das verspreche ich, Mama. Macht euch keine Sorgen, auf meine Schwester werde ich natürlich aufpassen." Er nimmt das rote Band wieder in die Hand und bindet es ums Handgelenk. "Ich werde sie beschützen!" Er richtet sich auf und streicht zum Abschied über die Inschrift:

"Hier liegen Nira und Ren Takuran,

Mögen sie in Frieden ruhen"

Der Junge richtet sich auf und sieht zum Mond. Es war nicht sehr lange her, dass die Iz-Gard durch die Anatros seine Eltern getötet hatten und seiner Schwester die Erinnerungen geraubt hatten. Was das Ziel sein sollte, kann er nicht verstehen. Er weiss nur eins: Jetzt ist er allein mit seiner Schwester ist und niemand ihm hilft. Er würde sich rächen. Das war klar. Niewieder würden die Iz-Gard irgendjemandem wehtun. Niewieder! Der Junge dreht sich um und sieht den Hügel hinunter. Unten ist die Stadt, glänzend und leuchtend. Schöner als alles andere. Er sieht gebannt diese Schönheit an, seufzt und dreht sich nochmals zum Grabstein um. "Von hier sieht diese Stadt so ruhig und friedlich aus. Aber das ist sie nicht. Sie ist voller Leid, voller Angst, voller verlorener Erinnerungen" er sieht zu Boden, "voller Trauer....." Er geht den Hügel hinunter. Seine Schwester wartet sicher. Er sollte sie nicht beunruhigen. Also beeilt er sich, um nicht zu spät zu kommen.



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