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Gefangen in der Zeit

von

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In der Klemme

Feuer umgab ihn, Dämonen waren um ihn herum. Ihre Gesichter zu Fratzen verzerrt schienen sie ihn auszulachen... Er konnte sich nicht bewegen und Panik erfasste ihn. Plötzlich verschwanden die Dämonen und die Flammen...tiefe Schwärze umgab ihn und er verlor den Boden unter den Füßen, stürzte in tiefe Dunkelheit...
 

Mit einem Mal war Yaiko wach, fuhr erschrocken auf. Noch immer raste sein Herz aus Angst, doch ein schneller Blick um ihn herum zeigte, er war wieder in Kaede's Hütte. „...ein...Traum...“ keuchte er atemlos, sah kurz zu Kaede, die auf der gegenüberliegenden Seite schlief. Mit einer Hand fuhr er sich durch das Gesicht. Er hasste Albträume... Drei Tage war es nun her, dass er sein Zuhause durch Dämonen verloren hat und wieder in dieser seltsamen Welt war. Und jede Nacht hatte er denselben Traum... er wurde daraus nicht schlau. Yaiko warf die dünne Decke zurück, stand dann auf. Noch einmal kurz sah er zu Kaede, verließ dann aber die Hütte. Kurz sah er in den Nachthimmel... keine Wolke war zu sehen, doch auch der Mond war nicht da. Er schüttelte kurz den Kopf um seine Gedanken zu ordnen. Dieser Albtraum war alles andere als angenehm... er konnte jetzt schon mehrere Nächte lang nicht durchschlafen.

Wie die letzten Nächte auch ging er nun durch das Dorf. Es beruhigte ihn durch die kühle Nacht zu laufen, tagsüber war das im Dorf immer so betriebsam. Noch dazu hatte er nachts nie das Gefühl, dass dieser Inuyasha ihm im Nacken saß... Dieser sture Hanyou beobachtete tagsüber jeden seiner Schritte, und langsam wurde das nervig. Aber scheinbar schliefen auch Halbdämonen nachts. „Keh...irrst du schon wieder herum...“ kam wie aus dem Nichts. Yaiko zuckte zusammen... war er sich vor kurzem noch sicher, dass dieser Inuyasha ihn in der Nacht in Ruhe lässt, so änderte sich das grade. Hatte der sture Halbdämon ihn also auch die Nächte davor beobachtet...wie nervig. Yaiko sah nach oben in den Baum, neben dem er stand. Er konnte zwischen den Ästen etwas rotes wahrnehmen. „Geht dich gar nichts an...“ entgegnete der Jüngere nur, „wie kommt es, dass du dich diese Nacht mal blicken lässt... schläfst du eigentlich überhaupt mal...?“ „Ich schlafe nie in solchen Nächten...“ kam nur als Antwort. Immer noch versperrten Äste die meiste Sicht auf den Halbdämon. In solchen Nächten? Yaiko sah verwirrt hoch in den Nachthimmel. Was soll an dieser Nacht so anders sein als sonst? Gut, der Mond ist nicht da, aber das ist nun nicht grade besorgniserregend... der Jüngere grummelte nur. „Du hast doch nicht mehr alle Tassen beisammen...“ meinte er leise und ging weiter. Wieso sollte er sich jetzt mit diesem Sturkopf herum schlagen. Grummelnd hielt der Jüngere auf den Wald zu. Er wollte zum Heiligen Baum, ein Ort an dem er hoffentlich etwas Ruhe finden konnte. „Das würde ich an deiner Stelle lassen...“ warnte Inuyasha nur von seinem Ast aus, „...dieses Mal kann ich dir nicht helfen, solltest du wieder einem Dämon vor das Maul laufen...“ Yaiko ignorierte den Hanyou. Ständig versuchte der ihn zurecht zu weisen... „Kann dir doch egal sein, was mit mir passiert...“ grummelte der Jüngere, während er nun langsam das Dorf verließ ohne zu bemerken, wie Inuyasha nun von seinem Baum herunter sprang. „So ein Idiot...“ meinte Inuyasha nur leise, sah besorgt zum Nachthimmel hinauf. Er hasste die Nacht des Neumondes...und das aus gutem Grund, verließen ihn in dieser Nacht doch seine dämonischen Kräfte.

Währenddessen kämpfte sich Yaiko durch das Dickicht immer weiter in Richtung Heiligen Baum. Mit seinen Gedanken war er wieder bei diesem Albtraum, den er nun schon die letzten Nächte hatte, seitdem er wieder in dieser Welt war. Tief atmete er durch, seufzte leicht. Er war übermüdet, schon seit drei Tagen... und tagsüber konnte er den Schlaf ebenfalls nicht nachholen, scheuchte Inuyasha ihn doch jedes Mal hin und her. Er sollte immer mit auf Patrouille gehen, warum auch immer. So langsam wurde er das Gefühl nicht los, dass Inuyasha ihn testen wollte... nur was testen, und wieso, blieb ihm ein Rätsel. Yaiko grummelte leicht, sah kurz über die Schulter in Richtung Dorf zurück. Kurz darauf erreichte er die Lichtung auf der der Heilige Baum stand. Langsam ging Yaiko auf den großen alten Baum zu... wieder kamen Erinnerungen an sein Zuhause hoch... das Feuer und der Dämon. Wie er den Youkai dann zerriss... was ihm immer noch ein Rätsel war wie er das überhaupt geschafft hatte. Yaiko schüttelte den Kopf, rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. Warum musste er ausgerechnet jetzt wieder über diesen Tag nachdenken...? Er seufzte. Ein plötzliches Knacken hinter ihm ließ ihn zusammenzucken. Jetzt erst richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Wald um ihn herum... und mit einem Mal fand er es unheimlich. Es war tiefste Nacht, und er war in einem Wald der vor Monstern nur so wimmelt, zumindest wenn man Inuyasha glauben schenken kann...

„Keh... wenn du schon nachts in den Wald läufst, solltest du deine Umgebung auch im Blick haben... Idiot...“ Inuyasha trat nun langsam zwischen den Bäumen hervor. Er war ungern in seiner menschlichen Gestalt im Wald, aber diesen unerfahrenen Halbwüchsigen dort konnte er schlecht alleine lassen... der würde sich wahrscheinlich sogar von niederen Wurmdämonen überrumpeln lassen. Yaiko fuhr herum, als er Inuyashas Stimme hörte und erstarrte als er ihn sah. Für einen Moment hatte er das Gefühl in einen Spiegel zu blicken... „...was...?“ War das vor ihm wirklich der Inuyasha den er kennen gelernt hatte? Die Haare waren nun schwarz, statt silbern... keine Krallen mehr, keine Hundeohren mehr... „Wie...wie ist das möglich...?“ fragte der Jüngere verwirrt, erntete aber nur ein leises Knurren als Antwort. „Ist halt so...“ meinte Inuyasha nur grummelnd. Jetzt erst verstand Yaiko was Inuyasha vorhin meinte... er würde nie in solchen Nächten schlafen... war das mit dieser Verwandlung also jede Neumondnacht? Yaiko wollte nicht wissen, wie es sich anfühlen muss für eine Nacht seine Kraft zu verlieren... Inuyasha ging auf Yaiko zu, der immer noch recht sprachlos war. Inuyasha war ihm in dieser Gestalt so ähnlich... „Hör zu...verlier kein Wort darüber was mit mir geschieht, verstanden?! Ich habe einen Haufen Feinde, die sich das nur zu gerne zu nutze machen würden...“ warnte der Ältere nun den Jüngeren. Zu seiner Erleichterung schüttelte Yaiko den Kopf. „Ich verrate nichts...keine Sorge...“ meinte er nun auch leise, sah dann aber wieder zum Heiligen Baum hoch.

Es war nur ein Gefühl, eine leichte Ahnung die Yaiko eiskalt den Rücken hinunter lief, seine Muskeln anspannen ließ. Noch immer standen beide am Heiligen Baum... nun sah sich Yaiko aber kurz zu Inuyasha um. Auch dieser schien nun alarmiert zu sein... „Was ist das...?“ fragte Yaiko leise, meinte damit das Gefühl als wenn die Temperatur kurz um einige Grad abgesunken wäre. Inuyasha legt eine Hand an Tessaiga, wohl aber wissend, dass es ihn nicht wirklich beschützen konnte in dieser Gestalt. „Youki... dämonische Energie...“ meinte Inuyasha leise. Auch das noch... ausgerechnet jetzt. Der Hanyou in Menschengestalt knurrte. Da war ein Youkai, der eine ganz andere Klasse war als das, was er üblicherweise vertrieb... vielleicht sogar stärker war als der, den die Windnarbe in jede Himmelsrichtung verstreut hatte... und er saß hier mit diesem Halbwüchsigen und als Mensch im Wald wie auf dem Präsentierteller. Auf Tessaiga konnte er nicht vertrauen... also blieb nur noch eines, auch wenn er das nicht gerne tat... „Lauf!!“ rief Inuyasha. Der Youkai hatte sich zwischen die beiden und dem Dorf gestellt... das konnte Inuyasha anhand des Youki spüren... also blieb nur noch eines, Flucht in den Wald. Der Ältere rannte los, dicht gefolgt von Yaiko. „Warum rennen wir weg?!“ fragte dieser verwirrt „Was ist mit deinem Schwert?!“ „Darauf können wir jetzt nicht vertrauen, lauf!!“ Inuyasha knurrte. Er war gezwungen worden zu fliehen... etwas was er diesem Youkai auf die Liste schreiben würde... Er war nicht der Typ, der einfach davon rannte... lieber stellte er sich seinen Gegnern, selbst in Menschengestalt. Aber ohne dämonische Energie konnte er Tessaiga nicht aktivieren... und die Nacht war noch lang.

Der Youkai hinter den beiden Flüchtenden holte langsam auf... selbst Yaiko merkte nun die drückende dunkle Aura. Mit einem Mal blieb Inuyasha stehen, zog Tessaiga welches eine rostige Klinge blieb. Yaiko war noch ein paar Meter weiter gerannt, blieb dann aber auch stehen, sah verwirrt zu dem älteren zurück. Er bemerkte, dass Inuyasha scheinbar etwas außer Atem war... gut, er selbst war es auch, aber es war seltsam ihn so zu sehen. Für einen kurzen Moment dachte Yaiko darüber nach, ob er weiter laufen sollte, sein eigenes Leben retten sollte... aber Inuyasha so zurücklassen? Tessaiga verwandelte sich nicht...war nur eine rostige Klinge, und Yaiko dachte nicht wirklich, dass Inuyasha als Mensch sich einem Dämon lange widersetzen könnte. Inuyasha dagegen wusste nicht, ob er Yaikos Verhalten Bewunderung zollen sollte, oder ihn für komplett bescheuert erklären sollte. Dieser Dämon, der nun langsam auf die beiden zu kam, schien alles andere als ein Schwächling zu sein...Es wäre schwer, wenn nicht sogar unmöglich sich als Mensch lange dagegen wehren zu können.

Langsam löste sich aus dem dunklen Wald eine Gestalt... ein metallisches Aufblitzen verriet, dass der Youkai ein Schwert trug, ja, sogar gezogen hatte. Die Stimme des Youkai schnitt wie eine Klinge durch die nächtliche Stille des Waldes... „Soso... ich hörte... ein Halbblut hat meinen kleinen Bruder auf dem Gewissen...und das scheint mir das Schwert zu sein, mit dem er getötet wurde...“ Inuyasha's Griff um Tessaiga wurde fester. Das hatte ihm grade noch gefehlt...ein Rachefeldzug eines Youkai gegen ihn. Yaiko sah kurz zu dem Dämon, der nun vollends aus dem Wald heraustrat... das sollte der ältere Bruder dieses seltsamen geflügelten Viechs sein, was ihn auch schon in seiner Zeit gejagt hatte? Er sah beinahe menschlich aus, sah man von den spitzen Ohren und diesem Blick ab, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen kann... So ganz wirklich kam die Verbindung zu dem Fledermausflügeln besitzendem hässlichen Vieh nicht durch... Ein leises Knurren entwich ihm bei der Erinnerung an diesen kleinen Dämon der ihn durch die Stadt gejagt hatte... Kurz sah Yaiko zu Inuyasha, der sichtlich angespannt war, scheinbar über das weitere Vorgehen nachdachte. Ein Lachen hallte nun durch den Wald, eisig wie ein Schneesturm im tiefsten Winter. „Wer hätte gedacht, dass ich das Halbblut ausgerechnet in der Nacht seiner Schwäche auffinden würde..“ die Stimme des Youkai war verzerrt, triefte vor Mordlust. Nun richtete der Youkai auch den Blick auf den Jüngeren, welcher noch immer etwas hinter Inuyasha stand. „Und die Beute meines kleinen Bruders habe ich auch noch gefunden...welch ein Glück...“ Sofort stellte sich Inuyasha vor den Jüngeren. „Vergiss es!! Ich bin dein Gegner!!“ knurrte er, lenkte somit von Yaiko wieder ab. Irgendwie musste er Zeit schinden... solange zumindest bis die Sonne wieder aufgeht. Inuyashas Finger verkrampften sich um den Griff Tessaigas, als der Youkai zum Angriff über ging...



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